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Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polynucleotide, Polypeptide,
die durch solche Polynucleotide codiert werden, die Verwendung solcher
Polynucleotide und Polypeptide sowie die Produktion von solchen
Polynucleotiden und Polypeptiden. Genauer gesagt sind die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung menschliche Gewebsinhibitoren von Metalloproteinase-4-Polypeptiden,
die hierin nachstehend als „menschliche
TIMP-4" (tissue
inhibitor of metalloproteinase 4) bezeichnet werden. Die Erfindung
betrifft auch die hemmende Wirkung solcher Polypeptide.
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Die
extrazelluläre
Matrix ist eine komplexe Struktur, welche Kollagen, Proteoglycan,
Glykosaminoglycan, Glycoproteine (Fibronectin, Chondronectin, Laminin)
und in manchen Geweben Elastin enthält (Hay, E.D., J. Cell Biol.,
91:205-223 (1981)).
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Matrix-Metalloproteinasen
(MMPs) stellen die Hauptgruppe der Zinkbindenden Endopeptidasen
dar, welche während
des Umbaus von Bindegewebe während
normaler physiologischer und mancher pathologischer Prozesse extrazelluläre Matrixproteine
abbauen, zum Beispiel Bindegewebe, Kollagen und Gelatine. Die uneingeschränkte Aktivität von MMPs
kann in erheblichem Gewebeschaden resultieren und diese Enzyme wurden
mit einer Vielzahl an Erkrankungsvorgängen in Zusammenhang gebracht,
einschließlich
Tumor-Zellinvasion,
Tumor-Angiogenese und rheumatoide Arthritis (Okada, Y. et al., J.
Biol. Chem., 261:14245-14255 (1986)). Die MMPs werden aus den Zellen
als inaktive Zymogene abgeschieden und ihre Aktivität in der
extrazellulären
Umgebung wird durch verschiedene Aktivatoren und Inhibitoren geregelt
(Matrisian, L.M., Trends Genet., 6:121-125 (1990)).
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Die
Regulation von Metalloproteinase-vermittelter Proteolyse kann durch
natürlich
vorkommende Inhibitorproteine wie zum Beispiel den Gewebsinhibitor
der Metalloproteinase (TIMP) stattfinden. Das Gleichgewicht zwischen
der Produktion und Aktivierung der MMPs und ihrer Hemmung durch
natürliche
Inhibitoren wie zum Beispiel TIMP bestimmt sowohl in physiologischen
als auch in pathologischen Zuständen,
ob Bindegewebe abgebaut wird.
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MMPs
schließen
etliche Proteinasen ein, beispielhaft dargestellt durch die interstitielle
(Typ I) Kollagenase selbst, die Stromelysine (auch bekannt als Proteoglycanasen
oder Transine), Fibroblasten und polymorphnucleäre Leukocyten-Gelatinasen (auch
bekannt als Kollagen-IV-asen) und „pump-1" (mutmaßliche Metalloprotease 1, Gebärmutter-Metalloproteasen)
[Goldberg et al., J. Biol. Chem. 2610:6600 (1986); Whitham et al.,
Biochem. J. 240:913 (1986); Breathnach et al, Nucleic Acids Res.,
15:1139 (1987); Muller et al., Biochem. J., 253:187 (1988); Collier
et al., J. Biol. Chem., 263:6579 (1988); Murphy et al., Biochem.
J., 258:463 (1989); Quantin et al., Biochem. (N.Y.), 28:5327 (1989);
Birkedal-Hansen, J. Oral Pathol., 17:445 (1988)].
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Im
Allgemeinen weist die Säugerfamilie
der Proteasen eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften auf:
(a) optimale proteolytische Aktivität bei etwa neutralem pH-Wert;
(b) Abhängigkeit
der Enzymaktivität von
der Anwesenheit von Zink, wie durch den Verlust der Aktivität nach der
Behandlung mit divalenten Metallionenchelatbildenenden Verbindungen
offensichtlich ist, wie zum Beispiel 1.10 Phenanthrolin (vorzugsweise Chelatbildung
mit Zink) oder EDTA (weniger eingeschränkte chelatbildende Eigenschaften;
EDTA oder EGTA tragen auch zur Enzym-Inkativierung über Chelatbildung
mit Calciumionen bei, die für
die Enzymstabilität
benötigt
werden); (c) Hemmung durch TIMPs; (d) Abwesenheit einer wesentlichen
Hemmung durch bekannte Inhibitoren von anderen Familien von neutralen,
Zink-enthaltende Metalloproteasen wie zum Beispiel Thermolyse, Angiotensin-umwandelndes
Enzym und „Enkephalinasen"; und (e) Biosynthese
und Absonderung als latente Vorläuferformen
(Zymogene), welche extrazelluläre
Aktivierung benötigen.
Die Aktivierung ist durch etliche Endoproteasen, quecksilberorganische
Verbindungen und chaotrope Mittel erzielt worden.
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Im
Allgemeinen haben die Mitglieder der Familie der neutralen Metalloprotease-Enzyme
charakteristische Substratspezifitäten. Kollagenase Typ I ist daher
in ihrer Fähigkeit
einzigartig, eine spezifische Peptidbindung innerhalb der natürlichen
Faser des interstitiellen Kollagens (z.B. Typen I, II und II) zu
spalten. Die Gelatinasen sind auf diesen Kollagenen nur schwach
aktiv, sind aber im Stande, denaturierte interstitielle Kollagene
abzubauen, sowie auch die nicht-fasrigen Kollagene, z.B. Typ IV,
wie sie in der Basalmembran gefunden werden. Von Pump 1 ist berichtet
worden, dass es bevorzugt auf denaturierte Kollagene (Gelatine)
wirkt, obwohl sich sein Profil von dem der Stromelysine oder der
Kollagenasen Typ IV unterscheidet. Sowohl die Stromelysine als auch
die Gelatinasen sind auch im Stande, nicht-kollagenöse strukturelle
Proteine wie zum Beispiel das Kernprotein von Proteoglycan und Elastin
abzubauen. Makromoleküle,
die in Zelle-zu-Substratum- und
Zelle-zu-Zelle-Interaktionen beteiligt sind, wie zum Beispiel Laminin
und Fibronectin, sind auch für
den Abbau durch mehrere dieser Metalloproteasen empfänglich.
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Enzyme
dieser Familie werden durch synoviale und Hautfibroblasten, Chondrocyten,
periphere mononucleäre
Zellen, Keratinocyten und Zahnfleischgewebe erzeugt, und sie kommen
auch innerhalb von Körnchen-Speichervesikel in
polymorphnucleären
Leukocyten (PMNLs) vor.
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Derzeitige
Information deutet darauf hin, dass es eine Familie von Metalloproteinase-Inhibitoren
gibt, welche TIMP-1 (Gewebsinhibitor von Metalloproteinasen-1);
TIMP-2; menschlichen TIMP-3, der cloniert, exprimiert und auf dem
menschlichen Chromosom 22 kartiert wurde; und Hühner-Gewebsinhibitor der Metalloproteinase
(ChIMP-5) umfasst. Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung wurde
mutmaßlich
aufgrund von Aminosäure-Sequenzhomologie
als ein neues menschliches TIMP-Polypeptid identifiziert.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein neues reifes Polypeptid,
welches menschlichen TIMP-4 darstellt, sowie biologisch aktive und
diagnostisch oder therapeutisch nützliche Fragmente, Analoge
und Derivate davon bereitgestellt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleisäuremoleküle, welche
menschlichen TIMP-4 codieren, einschließlich mRNAs, DNAs, cDNAs, genomischer
DNA, sowie biologisch aktive und diagnostisch oder therapeutisch
nützliche
Fragmente, Analoge und Derivate davon bereitgestellt.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Produktion eines solchen Polypeptids durch rekombinante Techniken,
welche Züchten
von rekombinanten prokaryontischen und/oder eukaryontischen Wirtszellen
umfassen, die eine menschliche TIMP-4-Nucleinsäuresequenz enthalten, unter
Bedingungen bereitgestellt, welche die Expression des Proteins und
anschließende
Gewinnung dieses Proteins fördern.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Arzneimittel bereitgestellt, welches das menschliche TIMP-4-Protein der Erfindung
enthält,
welches bei der Ergänzung
eines endogenen menschlichen TIMP-4s eines Patienten wirksam ist
und dadurch diese Zustände
erleichtert, umfassend zum Beispiel arthritische Erkrankungen wie
rheumatoide und Osteoarthritis, Rheumatismus der Weichgewebe, Polychondritis
und Sehnenentzündung;
Knochenresorptionserkrankungen wie zum Beispiel Osteoporose, Paget-Krankheit,
Hyperparathyreoidismus und Cholesteatom; vermehrte Kollagenzerstörung, die
im Zusammenhang mit Diabetes auftritt; rezessive Varianten der dystrophischen
Epidermolyse bullosa; peridontale Erkrankung, Alveolitis und ähnliche
Folgen der Kollagenase-Produktion des Zahnfleisches; Geschwürbildung
der Kornes; Geschwürbildung
der Haut und des Magen-Darm-Trakts
und abnormale Wundheilung; post-operative Zustände, in welchen die Kollagenasespiegel
erhöht
sind; Krebs durch Blockierung der Zerstörung von Gewebe-Basalmembranen,
die zur Krebsmetastasierung führen;
demyelierende Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems;
Asthma; Glomerulosklerose; septischen Schock und Infektion; und
Psoriasis.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Antikörper gegen
solche Polypeptide bereitgestellt.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden
Nucleinsäuresonden
bereitgestellt, die Nucleinsäuremoleküle von ausreichender
Länge umfassen,
um spezifisch an menschliche TIMP-4-Sequenzen zu hybridisieren.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden
Antagonisten zu solchen Polypeptiden bereitgestellt, welche für therapeutische
Zwecke eingesetzt werden können,
zum Beispiel zur Umformung und Reparatur von Gewebe und für die Zerstörung von
Narbengewebe.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden
diagnostische Tests für
den Nachweis von Krankheiten bereitgestellt, die mit Mutationen
in menschlichen TIMP-4-Sequenzen und der Überexpression des Polypeptids
in Zusammenhang stehen.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten für Fachleute
aus den Lehren hierin offensichtlich sein.
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Die
folgenden Abbildungen sind veranschaulichend für die Ausführungsformen der Erfindung
und sind nicht dazu gedacht, den Geltungsbereich der Erfindung einzuschränken, wie
er durch die Ansprüche
umfasst wird.
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1 zeigt
die cDNA-Sequenz und entsprechende davon abgeleitete Aminosäuresequenz
des menschlichen Volllängen-TIMP-4-Polypeptids.
Die Standard-Ein-Buchstaben-Abkürzungen
für Aminosäuren werden
verwendet. Die Sequenzierung wurde unter Verwendung eines automatisierten
373-DNA-Sequenziergeräts (Applied
Biosystems, Inc.) durchgeführt.
Es wird vorausgesagt, dass die Sequenzgenauigkeit größer als
97% ist.
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2 ist
ein Aminosäure-Sequenzvergleich
zwischen dem Polypeptide der vorliegenden Erfindung und anderen
menschlichen TIMP-Polypeptiden.
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3 zeigt
die Ergebnisse einer Northern-Blot-Analyse, welche die verschiedenen
menschlichen Gewebe anzeigt, in welchen menschlicher TIMP-4 exprimiert
wird.
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte
Nucleinsäure
bereitgestellt (Polynucleotid), welche das reife Polypeptid, das
die abgeleitete Aminosäuresequenz
von 1 aufweist, oder das reife Polypeptid codiert,
welches durch die cDNA des Clons codiert wird, der am 11. November
1994 als ATCC-Hinterlegungsnr. 75946 hinterlegt wurde.
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Ein
Polynucleotid, das ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert,
kann aus einem frühen
Stadium des menschlichen Gehirns erhalten werden. Es enthält einen
offenen Leserahmen und codiert ein Protein von 224 Aminosäureresten,
von welchen ungefähr
die ersten 29 Reste die Leader-Sequenz darstellen, sodass das reife
Protein 195 Aminosäurereste
umfasst. Das Polynucleotid dieser Erfindung wurde in einer cDNA-Bank entdeckt,
die von einem menschlichen Gehirn im frühen Stadium stammte. Das Protein
zeigt mit 48% Identität und
72% Ähnlichkeit über einen
Bereich von 136 Aminosäuren
den höchsten
Homologiegrad zu menschlichem TIMP-2. Menschlicher TIMP-4 weist
die charakteristischen 12 Cysteinaminosäuren auf, die in allen Mitgliedern der
TIMP-Familie konserviert sind. Die 12 Cysteinreste sind in TIMP-1
und TIMP-2 alle durch Disulfidbrücken verbunden.
Dieses Indiz deutet stark darauf hin, dass das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung ein neues Mitglied der TIMP-Familie ist.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können in der Form von RNA oder
in der Form von DNA vorliegen, wobei DNA cDNA, genomische DNA und
synthetische DNA einschließt.
Die DNA kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein und, wenn sie einzelsträngig
ist, kann sie den codierenden Strang oder den nicht-codierenden Strang
(Anti-Sense) darstellen. Die Codierungsequenz, die das reife Polypeptid
codiert, kann identisch zu der in 1 gezeigten
Codierungsequenz, oder zu der des hinterlegten Clons sein oder kann
eine unterschiedliche Codierungsequenz sein, wobei die Codierungssequenz
als ein Ergebnis der Redundanz oder Degeneration des genetischen
Codes das gleiche reife Polypeptid codiert wie die DNA von 1 oder
die hinterlegte cDNA.
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Das
Polynucleotid, welches das reife Polypeptid von 1 oder
das reife Polypeptid codiert, welches durch die hinterlegte cDNA
codiert wird, kann umfassen: nur die Codierungsequenz für das reife
Polypeptid; die Codierungssequenz für das reife Polypeptid und
eine zusätzliche
Codierungssequenz wie zum Beispiel eine Leader- oder eine sekretorische
Sequenz oder eine Pro-Proteinsequenz; die Codierungssequenz für das reife
Polypeptid (und wahlweise eine zusätzliche Codierungssequenz)
und nicht-Codierungssequenz wie zum Beispiel Introns oder eine nicht-codierende
Sequenz 5' und/oder
3' der Codierungssequenz
für das
reife Polypeptid.
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Der
Begriff „Polynucleotid,
das ein Polypeptid codiert" schließt daher
ein Polynucleotid ein, welches nur eine Codierungssequenz für das Polypeptid
umfasst, sowie auch ein Polynucleotid, welches eine zusätzliche
Codierungs- und/oder nicht-Codierungssequenz
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Varianten der hierin vorstehend
beschriebenen Polynucleotide, welche Fragmente, Analoge und Derivate
der Polypeptide, welche die abgeleitete Aminosäuresequenz von 1 aufweisen,
oder des Polypeptids codieren, welches durch die cDNA des hinterlegten
Clons codiert ist. Die Variante des Polynucleotids kann eine natürlich vorkommende
allele Variante des Polynucleotids oder eine nicht natürlich vorkommende
Variante des Polynucleotids sein.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher Polynucleotide, welche das gleiche,
wie in 1 gezeigte, reife Polypeptid oder das gleiche
reife Polypeptid codieren, welches durch die cDNA des hinterlegten
Clons codiert ist, sowie auch Varianten solcher Polynucleotide,
wobei die Varianten ein Fragment, Derivat oder Analog des Polypeptids
von 1 oder des durch die cDNA des hinterlegten Clons
codierten Polypeptids codieren. Solche Nucleotidvarianten umfassen
Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten und Additions- oder Insertionsvarianten.
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Wie
hierin vorstehend angegeben, kann das Polynucleotid eine Codierungssequenz
aufweisen, welche eine natürlich
vorkommende allele Variante der in 1 gezeigten
Codierungsequenz oder der Codierungssequenz des hinterlegten Clons
ist. Wie im Fachgebiet bekannt, ist eine allele Variante eine alternierende Form
einer Polynucleotidsequenz, die eine Substitution, Deletion oder
Addition von einem oder mehreren Nucleotiden aufweisen kann, welche
die Funktion des codierten Polypeptids nicht wesentlich verändert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotide, wobei die Codierungssequenz
für das
reife Polypeptid im gleichen Leserahmen mit einer Polynucleotidsequenz
verbunden sein kann, die in der Expression und Absonderung eines
Polypeptids aus einer Wirtszelle hilft, zum Beispiel eine Leadersequenz,
die als eine sekretorische Sequenz zur Transportkontrolle eines
Polypeptids aus der Zelle wirkt. Das Polypeptid, welches eine Leadersequenz
aufweist, ist ein Präprotein
und kann die Leadersequenz durch die Wirtszelle zur Bildung einer
reifen Form des Polypeptids gespalten aufweisen. Die Polynucleotide
können
auch ein Proprotein codieren, welches ein reifes Protein inklusive
zusätzlicher
5'-Aminosäurereste
ist. Ein reifes Protein, welches eine Prosequenz aufweist, ist ein
Proprotein und ist eine inaktive Form des Proteins. Sobald die Prosequenz
gespalten wird, bleibt ein aktives reifes Protein zurück.
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Das
Polynucleotid der Erfindung kann daher zum Beispiel ein reifes Protein
oder ein Protein, welches eine Prosequenz aufweist, oder ein Protein
codieren, welches sowohl eine Prosequenz als auch eine Präsequenz
(Leader-Sequenz) aufweist.
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Bei
den Polynucleotiden der vorliegenden Erfindung kann die Codierungsequenz
auch im Leserahmen verbunden mit einer Markersequenz vorliegen,
welche die Reinigung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
Die Markersequenz kann ein Hexa-Histidin-Marker sein, bereitgestellt
durch einen pQE-Vektor, um die Reinigung des reifen Polypeptids
bereitzustellen, welches im Falle eines bakteriellen Wirts mit dem Marker
verbunden ist, oder zum Beispiel kann die Markersequenz ein Hämagglutinin
(HA)-Marker sein, wenn ein Säugerwirt,
z.B. COS-7-Zellen, verwendet wird. Der HA-Marker entspricht einem
Epitop, das aus dem Protein des Influenza-Hämagglutinin stammt (Wilson,
I., et al., Cell, 37:767 (1984)). Die vorliegende Erfindung betrifft
weiters Polynucleotide, die mit den hierin vorstehend beschriebenen
Sequenzen hybridisieren, wenn mindestens 50% und vorzugsweise 70%
Identität
zwischen den Sequenzen vorliegen. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere Polynucleotide, die unter stringenten Bedingungen an
die hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotide hybridisieren.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff „stringente Bedingungen", dass Hybridisierung
nur stattfinden wird, wenn mindestens 95% und vorzugsweise 97% Identität zwischen
den Sequenzen besteht. Die Polynucleotide, welche an die hierin
vorstehend beschriebenen Polynucleotide hybridisieren, codieren
in einer bevorzugten Ausführungsform
Polypeptide, die im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion
oder Aktivität
wie das reife Polypeptid beibehalten, welches durch die cDNA von 1 oder
die hinterlegte cDNA codiert wird.
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Die
hierin erwähnte(n)
Hinterlegung(en) wird (werden) unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags zur Internationalen Anerkennung der Hinterlegung von Mirkroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren aufrechterhalten werden. Diese Hinterlegungen
werden lediglich als eine Annehmlichkeit für Fachleute bereitgestellt
und sind kein Geständnis,
dass eine Hinterlegung unter 35 U.S.C. §112 benötigt wird. Die Sequenz der
in den hinterlegten Materialen enthaltenen Polynucleotide sowie
die Aminosäuresequenz
der dadurch codierten Polypeptide sind hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
und sind im Falle irgendeines Konflikts mit irgendeiner Sequenzbeschreibung
hierin maßgeblich.
Es könnte
zur Herstellung, Verwendung oder für den Verkauf der hinterlegten
Materialien eine Lizenz benötigt
werden und es wird hiermit keine solche Lizenz erteilt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein menschliches TIMP-4-Polypeptid,
das die abgeleitete Aminosäuresequenz
von 1 aufweist oder das die Aminosäuresequenz aufweist, die durch
die hinterlegte cDNA codiert ist, sowie Fragmente, Analoge und Derivate
eines solchen Polypeptids.
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Die
Begriffe „Fragment", „Derivat" und „Analog", wenn sie sich auf
das Polypeptid von 1 oder auf das durch die hinterlegte
cDNA codierte Polypeptid beziehen, bedeuten ein Polypeptid, welches
im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie ein
solches Polypeptid beibehält.
Ein Analog umfasst daher ein Proprotein, das durch Spaltung des
Proproteinanteils aktiviert werden kann, um eine aktives reifes Polypeptid
zu produzieren.
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Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinantes Polypeptid,
ein natürliches
Polypeptid oder ein synthetisches Polypeptid sein, vorzugsweise
ein rekombinantes Polypeptid.
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Das
Fragment, Derivat oder Analog des Polypeptids von 1 oder
von dem, welches durch die hinterlegte cDNA codiert ist, kann (i)
eines sein, in dem ein oder mehrere Aminosäurereste mit einem konservierten
oder nicht-konservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise einem konservierten Aminosäurerest) substituiert sind
und ein solcher substituierter Aminosäurerest kann oder kann nicht
einer sein, der durch den genetischen Code codiert ist, oder (ii)
einer sein, in dem eine oder mehrere der Aminosäurereste eine Substituentengruppe umfassen,
oder (iii) eines sein, in dem das reife Polypeptid mit einer anderen
Verbindung fusioniert ist, wie zum Beispiel einer Verbindung zur
Verlängerung
der Halbwertszeit des Polypeptids (zum Beispiel Polyethylenglycol),
oder (iv) eines sein, in dem die zusätzlichen Aminosäuren an
das reife Polypeptid fusioniert sind, wie zum Beispiel eine Leader
oder sekretorische Sequenz oder eine Sequenz, die zur Reinigung
des reifen Polypeptids oder einer Proproteinsequenz eingesetzt wird.
Solche Fragmente, Derivate und Analoge werden aus den hierin erwähnten Lehren
von Fachleuten als im Geltungsbereich erachtet.
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Die
Polypeptide und Polynucleotide der vorliegenden Erfindung werden
vorzugsweise in einer isolierten Form bereitgestellt und sind vorzugsweise
bis zur Homogenität
gereinigt.
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Der
Begriff „isoliert" bedeutet, dass das
Material aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt wird (z.B. der natürlichen Umgebung, wenn es natürlich vorkommt).
Zum Beispiel ist ein natürlich
vorkommendes Polynucleotid oder Polypeptid, das in einem lebenden
Tier vorhanden ist, nicht isoliert, aber das gleiche Polynucleotid
oder Polypeptid, welches von manchen oder allen in dem natürlichen
System daneben existierenden Materialien getrennt ist, ist isoliert.
Solche Polynucleotide könnten
Teil eines Vektors sein und/oder solche Polynucleotide oder Polypeptide
könnten
Teil einer Zusammensetzung sein und noch immer isoliert sein, da
ein solcher Vektor oder eine solche Zusammensetzung nicht Teil ihrer
natürlichen
Umgebung sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung umfassen, Wirtszellen, welche mit Vektoren
der Erfindung genetisch manipuliert sind und die Produktion von
Polypeptiden der Erfindung durch rekombinante Technik.
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Wirtszellen
sind mit den Vektoren dieser Erfindung genetisch manipuliert (transduziert
oder transformiert oder transfiziert), die zum Beispiel ein Clonierungsvektor
oder ein Expressionsvektor sein können. Der Vektor kann zum Beispiel
in der Form eines Plasmids, eines viralen Partikels, eines Phagen
usw. sein. Die manipulierten Wirtszellen können in herkömmlichen
Nährmedien
gezüchtet
werden, die modifiziert sind, wie es für die Aktivierung von Promotoren,
Selektion von Transformanten oder Amplifizierung des menschlichen TIMP-4-Gens
geeignet ist. Die Kulturbedingungen wie Temperatur, pH-Wert und ähnliches
sind jene, die vorher bei der zur Expression ausgewählten Wirtszelle
verwendet wurden und werden für
einen Fachmann mit normalem Fachwissen offensichtlich sein.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können zur Produktion von Polypeptiden
durch rekombinante Techniken eingesetzt werden. Die Polynucleotide
können
daher in jeden einer Vielzahl von Expressionsvektoren zur Expression
eines Polypeptids eingeschlossen sein. Solche Vektoren umfassen
chromosomale, nicht-chromosomale
und synthetische DNA-Sequenzen, z.B. Derivate von SV40; bakterielle
Plasmide; Phagen-DNA; Baculovirus; Hefeplasmide; Vektoren, abgeleitet
aus Kombinationen von Plasmiden und Phagen-DNA, virale DNA wie zum
Beispiel Vaccinia, Adenovirus, Geflügel-Pockenvirus und Pseudorabiesvirus. Jeder
andere Vektor kann jedoch verwendet werden, solange er zur Replikation
fähig und
in dem Wirt lebensfähig
ist.
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Die
geeignete DNA-Sequenz kann durch eine Vielzahl an Verfahren in den
Vektor inseriert werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz durch
im Fachgebiet bekannte Verfahren in (eine) geeignete Restriktionsendonuclease-Stelle(n)
inseriert. Solche und andere Verfahren werden als innerhalb des
Anwendungsbereichs von Fachleuten angesehen.
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Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist mit (einer) geeigneten
Expressions-Kontrollsequenz(en) (Promotor) funktionsfähig verbunden,
um die mRNA-Synthese zu steuern. Als repräsentative Beispiele solcher
Promotoren können
erwähnt
werden: LTR oder SV40-Promotor, der E. coli.-lac- oder -trp-, der Lambda-PL-Phagenpromotor und andere Promotoren, von
denen bekannt ist, dass sie die Expression von Genen in prokaryontischen
oder eukaryontischen Zellen kontrollieren, oder ihre Viren. Der
Expressionsvektor enthält
auch eine Ribosomenbindungsstelle für die Translationsinitiation
und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete
Sequenzen zur Amplifizierung der Expression enthalten.
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Außerdem enthalten
die Expressionsvektoren vorzugsweise einen oder mehrere selektierbare
Markergene, um ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion der transformierten Wirtszellen bereitzustellen,
wie zum Beispiel Dihydrofolatreduktase oder Neomycin-Resistenz für eukaryontische
Zellkultur oder wie zum Beispiel Tetracyclin- oder Ampicillinresistenz
in E. coli.
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Der
Vektor, welcher die hierin vorstehend beschriebene, geeignete DNA-Sequenz sowie einen
geeigneten Promotor oder eine Kontrollsequenz enthält, kann
eingesetzt werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren, um
dem Wirt zu erlauben, das Protein zu exprimieren.
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Als
repräsentative
Beispiele von geeigneten Wirten können erwähnt werden: bakterielle Zellen
wie zum Beispiel E. coli, Streptomyces, Salmonella typhimurium;
Pilzzellen wie zum Beispiel Hefe; Insektenzellen wie zum Beispiel
Drosophila S2 und Sf9; tierische Zellen wie zum Beispiel CHO, COS
oder Bowes-Melanom; Adenoviren; Pflanzenzellen usw. Die Auswahl
eines geeigneten Wirtes wird aus den Lehren hierin als im Anwendungsbereich
von Fachleuten erachtet.
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Genauer
gesagt schließt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte ein, umfassend eine
oder mehrere der vorstehend allgemein beschriebenen Sequenzen. Die
Konstrukte umfassen einen Vektor wie zum Bespiel ein Plasmid oder
einen viralen Vektor, in den eine Sequenz der Erfindung in einer
Vorwärts- oder
Rückwärts-Orientierung
inseriert worden ist. In einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
umfasst das Konstrukt ferner regulatorische Sequenzen, einschließlich zum
Beispiel eines Promotors, welcher mit der Sequenz funktionsfähig verbunden
ist. Eine große
Anzahl an geeigneten Vektoren und Promotoren ist den Fachleuten
bekannt und ist im Handel erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden als Beispiel bereitgestellt. Bakteriell:
pQE70, pQE60, pQE-9 (Quiagen), pbs, pD10, Phagescript, psiX174,
pBluescript SK, pbsks, pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A (Stratagene);
ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontisch:
pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene), pSVK3, pBPV, pMSG,
pSVL (Pharmacia). Jedes/r andere Plasmid oder Vektor kann jedoch
verwendet werden, solange sie in der Wirtszelle replizierbar und
lebensfähig
sind.
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Promotorregionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicoltransferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern isoliert werden.
Zwei geeignete Vektoren sind PKK232-8 und PCM7. Besonders erwähnte bakterielle
Promotoren schließen
lacI, lacZ, T3, T7, gpt, Lambda PR, PL und trp ein. Eukaryontische Promotoren
schließen
den sehr frühen
CMV-, HSV-Thymidinkinase-, frühen
und späten
SV40-Promotor, LTRs vom Retrovirus und Maus-Metallothionein-1-Promotor
ein. Die Auswahl des geeigneten Vektors und Promotors liegt völlig innerhalb
des Niveaus von durchschnittlichem Fachwissen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, welche die vorstehend
beschriebenen Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle sein, wie zum Beispiel eine Säugerzelle, oder eine niedrigere
eukaryontische Zelle wie zum Beispiel eine Hefezelle, oder die Wirtszelle
kann eine prokaryontische Zelle sein, wie zum Beispiel eine bakterielle
Zelle. Die Einführung
des Konstrukts in die Wirtszelle kann durch Calciumphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion oder Elektroporation bewerkstelligt
werden (Davis, L., Dibner, M., Battey, I., Basic Methods in Molecular
Biology, (1986)).
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Die
Konstrukte in den Wirtszellen können
in einer herkömmlichen
Weise verwendet werden, um Genprodukte zu erzeugen, die durch die
rekombinante Sequenz codiert werden. Alternativ können die
Polypeptide der Erfindung synthetisch durch herkömmliche Peptidsythesegeräte erzeugt
werden.
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Reife
Proteine können
in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter Kontrolle von geeigneten
Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können auch
eingesetzt werden, um solche Proteine unter Verwendung von RNAs
zu produzieren, die aus DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung
stammen. Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung
mit prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden durch Sambrook
et al., Molekular Cloning: A Laborstory Manual, Zweite Auflage,
Cold Spring Harbor, N. Y., (1989) beschrieben; die Offenbarung davon
ist hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Die
Transkription der DNA, welche die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
codiert durch höhere Eukaryonten,
wird durch Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor erhöht. Enhancer
sind cis-wirkende DNA-Elemente von normalerweise etwa 10 bis 300
bp, welche auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu
erhöhen.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs,
Basenpaare 100 bis 270, einen früher
Cytomegalievirus-Promotor-Enhancer, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite
des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer.
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Im
Allgemeinen werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Marker umfassen, welche die Transformation der Wirtszelle
erlauben, z.B. das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das S.
cerevisiae-TRP1-Gen und einen von einem hoch-exprimierten Gen stammenden
Promotor, um die Transkription einer strukturellen Sequenz stromabwärts zu steuern.
Solche Promotoren können
aus Operons stammen, die glycolytische Enzyme wie zum Beispiel unter
anderem 3-Phosphoglyceratkinase (PGK), α-Faktor, saure Phosphatase oder
Hitzeschockproteine codieren. Die heterologe strukturelle Sequenz
ist in geeigneter Phase mit den Translationsinitiations- und Terminationssequenzen
zusammengesetzt und vorzugsweise mit einer Leadersequenz, die im
Stande ist, die Sekretion des translatierten Proteins in den periplasmatischen
Raum oder ein extrazelluläres
Medium zu lenken. Wahlweise kann die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein
einschließlich
eines N-terminalen Identifikationspeptids codieren, welches die erwünschten
Eigenschaften verleiht, z.B. Stabilisierung oder vereinfachte Reinigung
des exprimierten rekombinanten Produkts.
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Nützliche
Expressionsvektoren für
bakterielle Verwendungen werden durch Insertion einer strukturellen
DNA-Sequenz, ein gewünschtes
Protein codiert, gemeinsam mit geeigneten Translationsinitiations-
und Terminationssignalen in einer funktionsfähigen Leserahmenphase mit einem
funktionellen Promotor konstruiert. Der Vektor wird ein oder mehrere
phänotypisch
auswählbare
Marker und einen Replikationsursprung umfassen, um die Beibehaltung
des Vektors zu gewährleisten
und, falls wünschenswert,
um die Amplifikation innerhalb des Wirts zu gewährleisten. Geeignete prokaryontische
Wirte zur Transformation umfassen E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella
typhimurium und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas,
Streptomyces, und Staphylococcus, obwohl auch andere als ein Mittel
der Wahl eingesetzt werden können.
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Als
ein bezeichnendes, aber nicht limitierendes Beispiel können nützliche
Expressionsvektoren für bakterielle
Verwendung einen selektierbaren Marker und bakteriellen Replikationsursprung
umfassen, der aus im Handel erhältlichen
Plasmiden stammt, die genetische Elemente des gut bekannten Clonierungsvektors pBR322
(ATCC 37017) enthält.
Solche im Handel erhältliche
Vektoren umfassen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals,
Uppsala, Schweden) und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA).
Diese pBR322 „Rückgrat"-Abschnitte werden
mit einem geeigneten Promotor und der zur exprimierenden strukturellen
Sequenz kombiniert.
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Nach
der Transformation eines geeigneten Wirtsstammes und Züchtung des
Wirtsstammes bis zu einer entsprechenden Zelldichte wird der ausgewählte Promotor
durch geeignete Mittel induziert (z.B. Temperaturveränderung
oder chemische Induktion) und die Zellen werden für eine weitere
Dauer gezüchtet.
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Die
Zellen werden üblicherweise
durch Zentrifugation geerntet, durch physikalische oder chemische Mittel
aufgebrochen und der verbleibende Rohextrakt wird für weitere
Reinigung zurückbehalten.
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Mikrobielle
Zellen, die in der Expression von Proteinen eingesetzt werden können durch
jedes zweckmäßige Verfahren
aufgebrochen werden, einschließlich
Zyklen von Einfrieren und Auftauen, Ultraschallbehandlung, mechanischen Aufbrechens
oder der Verwendung von Zell-lysierenden Mitteln; solche Verfahren sind
den Fachleuten gut bekannt.
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Verschiedene
Säugerzell-Kultursysteme
können
auch angewandt werden, um rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele von Säuger-Expressionsystemen
umfassen die COS-7-Linien von Affennieren-Fibroblasten, die durch
Gluzman, Cell, 23:175 (1981) beschrieben wurden, und andere Zelllinien,
die im Stande sind, einen kompatiblen Vektor zu exprimieren, zum
Beispiel die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien. Säuger-Expressionsvektoren
werden einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und auch alle nötigen
Ribosomenbindungsstellen, Polyadenylierungsstellen, Donor- und Akzeptor-Spleißstellen,
transkriptionelle Terminationssequenzen und 5'-flankierende nicht-transkribierte Sequenzen umfassen. DNA-Sequenzen,
die aus den SV40-Spleiß-
und Polyadenylierungsstellen stammen, können verwendet werden, um die
benötigten
nicht-transkribierten genetischen Elemente bereitzustellen.
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Die
menschlichen TIMP-4-Polypeptide können aus rekombinanten Zellkulturen
durch Verfahren einschließlich
Ammoniumsulfat- oder Ethanolausfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Affinitäts-Chromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie
und Lektin-Chromatographie gewonnen werden. Protein-Rückfaltungsschritte
können,
wenn nötig,
bei der Fertigstellung der Konfiguration des reifen Proteins verwendet
werden. Schlussendlich kann Hochleistungs-Flüssigkeitschromoatographie (HPLC)
für die
endgültigen
Reinigungsschritte eingesetzt werden.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein natürlich gereinigtes
Produkt oder ein Produkt aus chemischen synthetischen Verfahren
sein oder durch rekombinante Techniken aus einem prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirt erzeugt sein (z.B. durch Bakterien, Hefe,
höhere
Pflanzen, Insekten und Säugerzellen
in Kultur). Abhängig
von dem in einem rekombinanten Produktionsverfahren eingesetzten
Wirt können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung glycosyliert sein oder
können
nicht-glycosyliert sein. Polypeptide der Erfindung können auch
einen ersten Methionin-Aminosäurerest
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung ist teilweise auch auf menschlichen TIMP-4
gerichtet, der als eine definierende Eigenschaft die Fähigkeit
aufweist, die Wirkung von MMPs zu hemmen. Das menschliche TIMP-4-Polypeptid
kann als ein Metalloproteinaseinhibitor eingesetzt werden, um die
Tumorinvasion und Angiogenese und anschließende Metastasierung zu verhindern.
Das menschliche TIMP-4-Polypeptid kann auch eingesetzt werden, um
arthirtische Erkrankungen zu behandeln, wie zum Beispiel rheumatoide
Arthritis und Osteoarthritis, Weichgewebe-Rheumathismus, Polychondritis und Tendonitis;
und Knochen-Resorptionserkrankungen wie
zum Beispiel Osteoporose, Paget-Erkrankung, Hyperparathyroidismus
und Cholesteatom. Menschlicher TIMP-4 kann auch eingesetzt werden,
um die beschleunigte Kollagenzerstörung zu verhindern, die in
Assoziation mit Diabetes, den rezessiven Varianten von dystrophischer
Epidermolyse bullosa, peridontaler Erkrankung und ähnlichen
Konsequenzen der Produktion von Kollagenase durch das Zahnfleisch,
auftritt. Menschlicher TIMP-4 kann auch eingesetzt werden, um PMNL-Kollagenasefreisetzung
nach der zellulären
Infiltration von entzündetem
Zahnfleisch zu hemmen, einschließlich der Bekämpfung von
größerer Anfälligkeit
von Diabetespatienten für
peridontale Erkrankungen.
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Menschlicher
TIMP-4 kann auch eingesetzt werden, um Geschwürbildung der Kornes, zum Beispiel jene,
die durch Laugen oder andere Verbrennungen, durch Strahlung, durch
Vitamin E- oder Retinoid-Mangel erhöht sind; Geschwürbildung
der Haut und des Magen-Darm-Traktes und abnormale Wundheilung und post-operative
Zustände
einschließlich
Colon-Anastomose, bei welchen die Kollagenasespiegel erhöht sind, zu
behandeln.
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MMPs
vermitteln Tumorwachstum in situ. Demgemäß kann menschlicher TIMP-4
verwendet werden, um die Zerstörung
der zellulären
Basalmembranen zu blockieren, was ein Mechanismus ist, durch den
Krebszellen metastasieren. MMPs sind mit der Neovaskularisierung,
die benötigt
wird, um das Tumorwachstum und -Überleben
zu unterstützen,
mit der Gewebeumformung, die benötigt
wird, um wachsenden primären
und sekundären
Tumore Platz zu bieten, und mit der Penetration von Tumorzellen
durch die Basalmembranen der vaskulären Wände während der Metastase in Zusammenhang
gebracht worden.
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MMPs
sind für
den lokalisierten Abbau der follikulären Wand während der Ovulation und für den lokalisierten
Abbau der Uteruswand zur Implantation der Blastocyte verantwortlich.
Demgemäß kann TIMP-4
als ein Verhütungsmittel
eingesetzt werden.
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Menschlicher
TIMP-4 kann auch als ein allgemeiner Wachstumsfaktor eingesetzt
werden, um Restenose und ähnliche
Erkrankungen zu behandeln. Menschlicher TIMP-4 kann insbesondere
als ein Wachstumsfaktor für
erythroide Zelllinien eingesetzt werden.
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Andere
Erkrankungen, für
deren Behandlung menschlicher TIMP-4 eingesetzt werden kann, umfassen
Alveolitis, Asthma, Psoriasis, Glomerulosklerose und septischen
Schock, da MMPs an der Invasivität
mancher Parasiten in Gewebe beteiligt sind.
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Die
Fragmente des menschlichen Volllängen-TIMP-4-Gens
können
als eine Hybridisierungssonde für eine
cDNA-Bank verwendet werden, um das Volllängengen zu isolieren und um
andere Gene zu isolieren, die eine hohe Sequenzähnlichkeit zu dem Gen oder ähnliche
biologische Aktivität
aufweisen. Sonden dieser Art können
zum Beispiel zwischen 20 und 2000 Basen lang sein. Vorzugsweise
weisen die Sonden jedoch zwischen 30 und 50 Basenpaare auf. Die
Sonde kann auch verwendet werden, um einen cDNA-Clon, der einem Volllängen-Transkript
entspricht, und einen genomischen Clon oder Clone, welche das vollständige TIMP-4-Gen
umfassen, einschließlich
regulatorischer und Promotorregionen, Exons und Introns, zu identifizieren.
Ein Beispiel einer Durchmusterung umfasst das Isolieren des Codierungsbereiches
des menschlichen TIMP-4-Gens unter Verwendung der bekannten DNA-Sequenz,
um eine Oligonucleotidsonde zu synthetisieren. Markierte Oligonucleotide,
die eine Sequenz aufweisen, die komplementär zu jener des Gens der vorliegenden
Erfindung ist, werden verwendet, um eine menschliche cDNA-Bank,
genomische DNA oder RNA zu durchmustern, um zu bestimmen, an welche
Mitglieder der Genbank die Sonde hybridisiert.
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Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des menschlichen TIMP-4-Gens
als Teil eines diagnostischen Tests zum Nachweis von Erkrankungen
oder der Anfälligkeit
für Krankheiten,
die mit der Anwesenheit von mutiertem menschlichem TIMP-4 in Zusammenhang
stehen.
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Personen,
die Mutationen im menschlichen TIMP-4-Gen tragen, können auf
dem DNA-Niveau durch eine Vielzahl an Techniken nachgewiesen werden.
Nucleinsäuren
zur Diagnose können
von den Zellen eines Patienten wie zum Beispiel aus dem Blut, Harn,
Speichel, einer Gewebebiopsie und Autopsiematerial erhalten werden.
Die genomische DNA kann direkt zum Nachweis verwendet werden oder
kann enzymatisch vor der Analyse unter Verwendung von PCR amplifiziert
werden (Saiki et al., Nature, 324:163-166 (1986)). RNA oder cDNA
können
auch für
den gleichen Zweck verwendet werden. Als ein Beispiel können PCR-Primer
verwendet werden, die komplementär
sind zu der den menschlichen TIMP-4 codierenden Nucleinsäure, um
menschliche TIMP-4-Mutationen zu identifizieren und zu analysieren.
Zum Beispiel können
Deletionen und Insertionen durch eine Veränderung in der Größe des amplifizierten
Produktes im Vergleich zum normalen Genotyp verwendet werden. Punktmutationen
können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA an radioaktiv markierte menschliche
TIMP-4-RNA oder alternativ an radioaktiv-markierte menschliche TIMP-4-Antisense-DNA-Sequenzen
identifiziert werden. Perfekt passende Sequenzen können von
nicht-passenden Duplexmolekülen durch
Spaltung mit RNase A oder durch Unterschiede in Schmelztemperaturen
unterschieden werden.
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Genetische Überprüfung basierend
auf DNA-Sequenzunterschieden kann durch Nachweis von Änderung
der elektrophoretischen Mobilität
von DNA-Fragmenten
in Gelen mit oder ohne denaturierende Mittel erzielt werden. Kleine
Sequenzdeletionen und -Insertionen können durch Gelelektrophorese
mit hoher Auflösung sichtbar
gemacht werden. DNA-Fragmente von unterschiedlichen Sequenzen können auf
denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden, in
welchen die Mobilitäten
von unterschiedlichen DNA-Fragmenten im Gel bei unterschiedlichen
Positionen gemäß ihrer
spezifischen Schmelz- oder teilweisen Schmelztemperaturen verzögert werden
(siehe z.B. Myers et al., Science, 230:1242 (1985)).
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Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch durch Nuclease-Schutztests
wie zum Beispiel RNase- und S1-Schutz oder chemische Spaltungsverfahren
(z.B. Cotton et al., PNAS, USA, 85:4397-4401 (1985)) aufgedeckt
werden.
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Der
Nachweis einer spezifischen DNA-Sequenz kann daher durch Verfahren
wie zum Beispiel Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische Spaltung,
direkte DNA-Sequenzierung
oder die Verwendung von Restriktionsenzymen (z.B. Restriktionfragment-Längenpolymorphismus
(RFLP)) und Southern-Blotting von genomischer DNA erzielt werden.
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Zusätzlich zu
mehr herkömmlicher
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung
können
Mutationen auch durch in situ-Analyse nachgewiesen werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen diagnostischen Test zum
Nachweis von veränderten Mengen
an menschlichem TIMP-4-Protein in verschiedenen Geweben, da eine Überexpression
der Proteine, verglichen zu normalen Kontroll-Gewebeproben, die
Anwesenheit einer Erkrankung oder Anfälligkeit für eine Krankheit nachweisen
kann, die durch menschlichen TIMP-4 reguliert ist. Tests, die zum
Nachweis von Mengen an menschlichem TIMP-4-Protein in einer Probe
verwendet werden, die aus einem Wirt stammt, sind Fachleuten gut
bekannt und umfassen Radioimmuntests, kompetitive Bindungstests,
Western-Blot-Analyse, ELISA-Tests
und „Sandwich"-Test. Ein ELISA-Test
(Coligan, et al., Current Protocols in Immunology, 1(2), Kapitel
6, (1991)) umfasst anfänglich
die Erzeugung eines Antikörpers,
der für
menschliches TIMP-4-Antigen spezifisch ist, vorzugsweise eines monoclonalen
Antikörpers.
Außerdem
wird ein Reporterantikörper
gegen den monoclonalen Antikörper
erzeugt. An dem Reporterantikörper
wird ein nachweisbares Reagenz angebracht, wie zum Beispiel Radioaktivität, Fluoreszenz
oder in diesem Beispiel ein Meerrettich-Peroxydaseenzym. Eine Probe
wird aus einem Wirt entfernt und auf einem festen Träger inkubiert,
z.B. einer Polystyrolschale, welche die Proteine der Probe bindet.
Alle freien Bindungsstellen auf der Schale werden dann durch Inkubation
mit einem nicht-spezifischen Protein wie zum Beispiel BSA bedeckt.
Als Nächstes
wird ein monoclonaler Antikörper
in der Schale inkubiert; während
dieser Zeit lagern sich die monoclonalen Antikörper an alle menschlichen TIMP-4-Proteine
an, die an die Polystyrolschale gebunden sind. Aller nicht-gebundener
monoclonaler Antikörper
wird mit Puffer weggewaschen. Der an Meerrettichperoxydase gebundene
Reporterantikörper
wird dann in die Schale gegeben, was in Bindung des Reporterantikörpers an
alle monoclonalen Antikörper
resultiert, die an menschliches TIMP-4 gebunden sind. Nicht gebundener
Reporterantikörper
wird dann weggewaschen. Peroxidasesubstrate werden dann zu der Schale
hinzugefügt
und die Farbmenge, die sich in einer bestimmten Zeitspanne entwickelt,
ist ein Maß für die Menge
an menschlichem TIMP-4-Protein, das in einem bestimmten Volumen
an Patientenprobe vorhanden ist, wenn es gegen eine Standardkurve
verglichen wird.
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Ein
Kompetitionstest kann angewandt werden, wobei Antikörper, die
für menschlichen
TIMP-4 spezifisch sind, an einen festen Träger befestigt werden und markierter
menschlicher TIMP-4 und eine Probe, stammend aus dem Wirt, werden über den
festen Träger
geleitet und die Menge an nachgewiesener Markierung zum Beispiel
durch Flüssigszintillationschromotographie
kann mit der Menge von menschlichem TIMP-4 in der Probe korreliert
werden.
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Ein „Sandwich"-Test ist ähnlich einem
ELISA-Test. In einem „Sandwich"-Test wird menschlicher TIMP-4 über einen
festen Träger
geleitet und bindet an einen Antikörper, der an einem festen Träger befestigt ist.
Ein zweiter Antikörper
wird dann an den menschlichen TIMP-4 gebunden. Ein dritter Antiköper, der
markiert und spezifisch für
den zweiten Antikörper
ist, wird dann über
den festen Träger
geleitet und bindet an den zweiten Antikörper und eine Menge kann dann
quantifiziert werden.
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Diese
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Durchmusterung von Verbindungen
bereit, um jene zu identifizieren, die Agonisten oder Antagonisten
der menschlichen TIMP-4-Polypeptide sind. Ein Beispiel eines solchen
Verfahrens umfasst den Erhalt von menschlichem Gewebe, umfassend
eine extrazelluläre
Matrix, zum Beispiel radiokarpale Gelenke vom Rind. Der Gelenkknorpel
wird in kleinere Scheiben geschnitten und mit 35S-Natriumsulfat
(10 Mikro-Ci/ml) in DMEM für
eine ausreichende Zeit markiert, damit der Knorpel das markierte
Natriumsulfat einbauen kann. Ein MMP, zum Beispiel Stromelysin oder
IL1 oder TNF, wird dann unter geeigneten Bedingungen zu den Knopelscheiben
hinzugefügt,
unter welchen der Gewebeabbau normalerweise stattfinden würde. Menschlicher
TIMP-4 und die zu durchmusternden Verbindungen wurden dann zum Reaktionsgemisch
für eine
ausreichende Zeit hinzugefügt,
damit die MMP die Knorpelscheiben normal abbaut. Der Überstand,
der das Medium außerhalb
der Knopelscheiben ist, wird dann gesammelt und Radioaktivität mit einem
Flüssigszintillationszähler gezählt. Der
Prozentsatz des ins Medium freigesetzten 35S
wird dann berechnet. Diese Freisetzung von 35S-GAG
ist für
den Proteoglycanpool in der extrazellulären Knorpelmatrix charakteristisch
und spiegelt den Proteoglycanabbau durch MMP wider. Die Menge an 35S-GAG, wie sie durch Flüssigszintillationschromatographie
bestimmt wurde, wird dann mit einem Kontrolltest verglichen, der
in Abwesenheit der Verbindung gemacht wurde, die durchmustert werden
soll, und die Fähigkeit
der Verbindung, für
die Wirkung von menschlichem TIMP-4 als Agonist oder Antagonist
zu wirken, kann dann bestimmt werden.
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Beispiele
von möglichen
menschlichen TIMP-4-Antagonisten zusätzlich zu jenen, die vorstehend
identifiziert wurden, umfassen einen Antikörper oder in manchen Fällen ein
Oligonucleotid, welches an das Polypeptid bindet. Alternativ kann
ein möglicher
Antagonist eine mutierte Form des menschlichen TIMP-4 darstellen,
welcher natürliche
Substrate erkennt, aber inaktiv ist und dadurch die Wirkung von
menschlichem TIMP-4 verhindert.
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Potentielle
menschliche TIMP-4-Antagonisten umfassen auch Antisense Konstrukte,
die unter Verwendung von Antisense-Technologie erzeugt wurden. Antisense-Technologie
kann verwendet werden, um Genexpression durch die Bildung einer
Tripelhelix oder Antisense-DNA oder -RNA zu kontrollieren; beide
Verfahren basieren auf der Bindung eines Polynucleotids an DNA oder
RNA. Zum Beispiel wird der codierende 5'-Teil der Polynucleotidsequenz, der
das reife Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, verwendet,
um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
von etwa 10 bis 40 Basenpaaren Länge
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid wird
entworfen, um zu einem Bereich des Gens komplementär zu sein,
der an der Transkription beteiligt ist (Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids Res., 6:3073 (1979); Cooney et al., Science,
241:456 (1988); und Dervan et al., Science, 251: 1360 (1991)), wobei
dadurch die Transkription und die Produktion von menschlichem TIMP-4
verhindert wird. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert mit
der mRNA in vivo und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in menschlichen
TIMP-4 (Antisense – Okano,
J. Neurochem., 56:560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRL Press, Boca Raton, FL (1988)).
Die vorstehend beschriebenen Oligonucleotide können auch so an Zellen verabreicht
werden, dass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um die Produktion von menschlichem TIMP-4 zu hemmen.
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Ein
anderer möglicher
menschlicher TIMP-4-Antagonist ist ein kleines Molekül, das an
die aktive Stelle von menschlichem TIMP-4 bindet und sie besetzt
und dadurch verhindert, dass menschlicher TIMP-4 mit MMPs interagiert,
sodass normale biologische Aktivität verhindert wird. Beispiele
kleiner Moleküle
umfassen kleine Peptide oder Peptid-ähnliche Moleküle wie zum
Beispiel ein Peptid-gebundenes Molekül, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
menschlichen TIMP-4-Antagonisten können zur Gewebereparatur und
-Umformung eingesetzt werden, zum Beispiel wo die Zerstörung von
Narbengewebe erwünscht
ist. In manchen Situationen kann beschleunigte Bindegewebe-Umsatz
oder -Umformung wünschenswert
sein, z.B. in der Resorption von Narbengewebe; in der postpartalen
Uterusinvolution; bei der Umformung von fibrotischen Ablagerungen
in der Lunge, Leber oder den Gelenken. Um den Umsatz von extrazellulären Matrixproteinen
in diesen Situationen entsprechend zu kontrollieren, würde, um
den Abbau angemessen zu kontrollieren, ein Gleichgewicht zwischen
den MMPs und menschlichem TIMP-4 benötigt werden.
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Die
Polypeptide und Agonisten oder Antagonisten, die auch Polypeptide
sind, können
gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Expression solcher Polypeptide in vivo eingesetzt
werden, was oft als „Gen-Therapie" bezeichnet wird.
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Zellen
aus einem Patienten können
daher zum Beispiel mit einem Polynucleotid (DNA oder RNA) ex vivo
manipuliert werden, die manipulierten Zellen werden dann für einen
Patienten bereitgestellt, der mit dem Polypeptid behandelt werden
soll. Solche Verfahren sind im Fachgebiet gut bekannt. Zum Beispiel
können
Zellen durch im Fachgebiet bekannte Verfahren durch die Verwendung
eines retroviralen Partikels manipuliert werden, der RNA enthält, die
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert.
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Auf ähnliche
Weise können
Zellen, zum Beispiel durch im Fachgebiet bekannte Verfahren in vivo
für die
Expression eines Polypeptids in vivo manipuliert werden. Wie im
Fachgebiet bekannt, kann eine Erzeugerzelle für die Erzeugung eines retroviralen
Partikels, der die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codierende
RNA enthält,
an einen Patienten zur Manipulation von Zellen in vivo und zur Expression
des Polypeptids in vivo, verabreicht werden. Dieses und andere Verfahren
zur Verabreichung eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung durch
ein solches Verfahren sollten Fachleuten aus den Lehren der vorliegenden
Erfindung offensichtlich sein. Zum Beispiel kann das Expressionsvehikel
für die
Manipulation von Zellen ein anderes als ein Retrovirus sein, zum
Beispiel ein Adenovirus, welches verwendet werden kann, um Zellen
in vivo nach der Kombination mit einem geeigneten Verabreichungsvehikel
zu verändern.
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Die
Polypeptide und Agonisten oder Antagonisten der vorliegenden Erfindung
können
in Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger eingesetzt werden.
Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch wirksame Menge
des Polypeptids und einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder Excipient. Ein solcher
Träger
umfasst, ist aber nicht auf Kochsalzlösung, gepufferte Kochsalzlösung, Dextrose, Wasser,
Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon beschränkt. Die Rezeptur sollte für die Art
der Verabreichung geeignet sein.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Verpackung oder einen
Kit bereit, umfassend einen oder mehrere Behälter, die mit einem oder mehreren
Bestandteilen des Arzneimittels der Erfindung gefüllt sind. Ein
Hinweis kann (einem) solchen Container(n) auch in der Form beigefügt sein,
wie er von einer Regierungsbehörde
zur Regulierung der Herstellung, Verwendung oder des Verkaufs von
Arzneimitteln oder biologischen Produkten vorgeschrieben wird, wobei
der Hinweis die Bewilligung der Behörde für Herstellung, Verwendung und
Verkauf für
Verabreichung an Menschen widerspiegelt. Außerdem können die Arzneimittel zusammen
mit anderen therapeutischen Verbindungen eingesetzt werden.
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Die
Arzneimittel können
in passender Weise verabreicht werden, wie zum Beispiel auf topischen,
intravenösen
oder intra-artikulären
Wegen, in den Tumor, oder auf intraperitonealen, intramuskulären, subkutanen,
intanasalen oder intradermalen Wegen. Die Arzneimittel werden in
einer Menge verabreicht, die zur Behandlung und/oder Vorbeugung
von spezifischen Indikationen wirkungsvoll ist. Im Allgemeinen werden
die Arzneimittel in einer Menge von mindestens etwa 10 μg/kg Körpergewicht
verabreicht und in den meisten Fällen
werden sie in einer Menge von nicht mehr als 8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht und vorzugsweise ist die Dosierung von etwa
10 μg/kg
bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
täglich,
wobei man Verabreichungswege, Symptome usw. in Betracht zieht.
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Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind auch für die Chromosomenidentifizierung
wertvoll. Die Sequenz ist spezifisch zielgerichtet und kann mit
einer bestimmten Stelle auf einem einzelnen menschlichen Chromosom
hybridisieren. Darüber
hinaus besteht ein momentanes Bedürfnis für die Identifizierung von bestimmten
Orten auf dem Chromosom. Wenige Chromosomenmarkierungsreagenzien,
basierend auf eigentlichen Sequenzdaten (Wiederholungs-Polymorphismus) sind
gegenwärtig
für die
Markierung von Chromosomenorten vorhanden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Kartierung von DNAs zu Chromosomen ist ein wichtiger erster
Schritt bei der Korrelation dieser Sequenzen mit Genen, die mit
Krankheit in Zusammenhang stehen.
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Kurz
gesagt können
die Sequenzen durch Erzeugung von PCR-Primern (vorzugsweise 15-25
bp) aus der cDNA auf Chromosomen kartiert werden. Die Computeranalyse
der nicht-translatierten 3'-Region
wird verwendet, um Primer schnell auszuwählen, welche in der genomischen
DNA nicht mehr als ein Exon umspannen, was den Amplifizierungsprozess
komplizieren würde.
Diese Primer werden dann für
die PCR-Durchmusterung von somatischen Zellhybriden verwendet, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Nur jene Hybride, die
das menschliche Gen enthalten, welches dem Primer entspricht, werden
ein amplifiziertes Fragment ergeben.
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PCR-Kartierung
von somatischen Zellhybriden ist ein rasches Verfahren, um eine
bestimmte DNA einem bestimmten Chromosom zuzuordnen. Unter Verwendung
der vorliegenden Erfindung kann mit den gleichen Oligonucleotidprimern
in analoger Weise eine Unterlokalisierung mit Gruppen von Fragmenten
von spezifischen Chromosomen oder Pools von großen genomischen Clonen erzielt
werden. Andere Kartierungsstrategien, welche auf ähnliche
Weise verwendet werden können,
um DNA zu ihrem Chromosom zu kartieren, umfassen in situ-Hybridisierung,
Vor-Durchmusterung
mit markierten, durchflusssortierten Chromosomen und Vorauswahl
durch Hybridisierung, um Chromosomen-spezifische cDNA-Banken zu
konstruieren.
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Fluoreszenz-in
situ-Hybridisierung (FISH) von cDNA-Clonen auf eine chromosomale
Metaphase-Aufspreitung kann verwendet werden, um in einem Schritt
eine genaue chromosomale Lokalisierung bereitzustellen. Diese Technik
kann mit cDNA verwendet werden, die so kurz wie 500 oder 600 Basen
ist; größere als 2.000
bp-Clone weisen jedoch für
den einfachen Nachweis eine größere Bindungswahrscheinlichkeit
an eine einzigartige chromosomale Lage mit ausreichender Signalintensität auf. FISH
benötigt
die Verwendung von Clonen, aus welchen der EST abgeleitet ist, und
je länger,
umso besser. Zum Beispiel sind 2.000 bp gut, 4.000 sind besser und
mehr als 4.000 sind wahrscheinlich nicht nötig, um gute Ergebnisse in
einer vernünftigen
Zeitspanne zu erhalten. Für
eine Zusammenfassung dieser Technik siehe Verma et al., Human Chromosomes:
a Manual of Basic Techniques Pergamon Press, New York (1988).
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Sobald
eine Sequenz zu einem genauen Chromosomenort kartiert wurde, kann
die physikalische Position der Sequenz auf dem Chromosom mit den
genetischen Daten der Karte korreliert werden. Solche Daten werden
zum Beispiel in V. McKusick, Mendelian Inheritance in Man (erhältlich online
durch Johns Hopkins University Welch Medical Library) gefunden.
Die Beziehung zwischen Genen und Erkrankungen, welche zu der gleichen
chromosomalen Region kartiert wurden, wird dann durch Verknüpfungsanalyse
(gleichzeitige Vererbung von physikalisch nebeneinander liegenden
Genen) identifiziert.
-
Als
Nächstes
ist es notwendig, die Unterschiede in der cDNA oder genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht-betroffenen Personen zu bestimmen.
Wenn eine Mutation in manchen oder allen der betroffenen Personen
beobachtet wird, aber nicht in irgendwelchen normalen Personen,
dann ist die Mutation wahrscheinlich der ursächliche Erreger der Erkrankung.
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Mit
der gegenwärtigen
Auflösung
von physikalischen und genetischen Kartierungstechniken könnte eine
cDNA, welche genau an einer chromosomalen Region lokalisiert wurde,
die mit der Erkrankung in Zusammenhang steht, eine von zwischen
50 bis 500 möglichen
ursächlichen
Genen darstellen. (Hier wird von 1 Megabase Kartierungsauflösung und
einem Gen pro 20 kb ausgegangen).
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Die
Polypeptide, ihre Fragmente oder andere Derivate oder Analoge davon
oder Zellen, die sie exprimieren, können als ein Immunogen verwendet
werden, um Antikörper
dagegen zu erzeugen. Diese Antikörper können zum
Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch chimäre,
Einzelketten und vermenschlichte Antikörper sowie auch Fab-Fragmente
oder das Produkt einer Fab-Expressionsbank. Verschiedene im Fachgebiet
bekannte Verfahren können
für die
Produktion solcher Antiköper
und Fragmente verwendet werden.
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Antikörper, die
gegen die Polypeptide erzeugt wurden, die einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung entsprechen, können
durch direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier oder durch Verabreichung
der Polypeptide an ein Tier, vorzugsweise nicht an einen Menschen,
erhalten werden. Die so erhaltenen Antikörper werden dann an die Polypeptide
selbst binden. Auf diese Weise kann sogar eine Sequenz verwendet
werden, die nur ein Fragment des Polypeptids codiert, um Antikörper zu
erzeugen, welche die gesamten nativen Polypeptide binden. Solche
Antikörper
können
dann verwendet werden, um das Polypeptid aus dem Gewebe zu isolieren, welches
dieses Polypeptid exprimiert.
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Zur
Erzeugung von monoclonalen Antikörpern
kann jede Technik verwendet werden, welche die durch fortlaufende
Zelllinienkulturen erzeugten Antikörper bereitstellt. Beispiele
umfassen die Hybridomtechnik (Köhler
und Milstein, 1975, Nature, 256:495-497), die Triom-Technik, die
menschliche B-Zell-Hybridomtechnik (Kozbor et al., 1983, Immunology
Today 4:72) und die EBV-Hybridomtechnik für die Produktion von monoclonalen
Antikörpern
(Cole, et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc. Seiten 77-96).
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Techniken,
die für
die Erzeugung von einzelkettigen Antikörpern beschrieben sind (
US-Patent 4.946.778 ), können adaptiert
werden, um einzelkettige Antikörper
gegen immunogene Polypeptidprodukte dieser Erfindung zu erzeugen.
Außerdem
können
transgene Mäuse
verwendet werden, um humanisierte Antikörper gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Erfindung zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird ferner unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele beschrieben; es muss jedoch klar sein, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf solche Beispiele beschränkt ist. Falls nicht anders
angegeben, werden alle Teile und Mengen nach Gewicht angegeben.
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Um
das Verständnis
der folgenden Beispiele zu erleichtern, werden bestimmte, oft vorkommende
Verfahren und/oder Begriffe beschrieben werden.
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„Plasmide" werden durch ein
kleines p beschrieben, vorausgehend und/oder gefolgt von Großbuchstaben
und/oder Zahlen. Die Ausgangsplasmide hierin sind entweder im Handel
erhältlich,
auf einer uneingeschränkten
Basis öffentlich
erhältlich
oder können
in Übereinstimmung
mit veröffentlichen
Verfahren aus erhältlichen
Plasmiden konstruiert werden. Außerdem sind im Fachgebiet äquivalente
Plasmide zu den beschriebenen bekannt und werden für einen
durchschnittlich geschulten Fachmann offensichtlich sein.
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„Spaltung" von DNA bezieht
sich auf die katalytische Spaltung der DNA mit einem Restriktionsenzym, das
nur auf eine bestimmte Sequenz in der DNA wirkt. Die verschiedenen,
hierin verwendeten Restriktionsenzyme sind im Handel erhältlich und
ihre Reaktionsbedingungen, Co-Faktoren und anderen Erfordernisse
wurden so verwendet, wie sie einem durchschnittlich geschulten Fachmann
bekannt wären.
Für analytische
Zwecke wird üblicherweise
1 μg Plasmid
oder DNA-Fragment mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet.
Zum Zweck der Isolierung von DNA-Fragmenten zur Plasmidkonstruktion
werden üblicherweise
5 bis 50 μg
DNA mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen gespalten. Geeignete
Puffer und Substratmengen für
besondere Restriktionsenzyme werden durch den Hersteller genau angegeben. Inkubationszeiten
von etwa 1 Stunde bei 37°C
werden gewöhnlich
verwendet, können
aber in Übereinstimmung
mit den Anweisungen des Lieferanten variieren. Nach der Spaltung
wird die Reaktion direkt auf einem Polyacrylamidgel einer Elektrophorese
unterworfen, um das gewünschte
Fragment zu isolieren.
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Die
Größenauftrennung
des gespaltenen Fragments wird unter Verwendung eines 8 % Polyacrylamidgeis,
beschrieben durch Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res., 8:4057
(1980), durchgeführt.
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„Oligonucleotide" beziehen sich entweder
auf einzelsträngige
Polydesoxynucleotide oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert werden können.
Solche synthetischen Oligonucleotide haben kein 5'-Phosphat und werden
daher nicht an ein anderes Oligonucleotid ligieren, ohne dass mit
einem ATP in der Anwesenheit einer Kinase ein Phosphat hinzugefügt wird.
Ein synthetisches Oligonucleotid wird an ein Fragment ligieren,
das nicht dephosphoryliert wurde.
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„Ligierung" bezieht sich auf
den Prozess der Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T., et al., id., S. 146). Wenn nicht anders bereitgestellt, kann
Ligierung unter Verwendung von bekannten Puffern und Bedingungen
mit 10 Einheiten T4 DNA-Ligase („Ligase") pro 0,5 μg von ungefähr äquimolaren Mengen des DNA-Fragments, das ligiert
werden soll, ausgeführt
werden.
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Falls
nicht anders angegeben, wurde die Transformation, wie beschrieben
in dem Verfahren von Graham, F. und Van der Eb, A., Virology, 52:456-457
(1973), durchgeführt.
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Beispiel 1
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Bakterielle Expression und Reinigung von
menschlichem TIMP-4
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Die
DNA-Sequenz, die menschliches TIMP-4 codiert, ATCC #75946, wird
zunächst
unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert, die
den 5'- und Sequenzen des
prozessierten menschlichen TIMP-4-Proteins (ohne die Signalpeptidsequenzen)
und den Vektorsequenzen 3' vom
TIMP-4-Gen entsprechen. Zusätzliche
Nucleotide, entsprechend dem menschlichen TIMP-4, wurden zu den
5'- bzw. 3'-Sequenzen hinzugefügt. Der
5'-Oligonucleotidprimer
hat die Sequenz
5' GCCAGAGGATCCTGCAGCTGCGCCCCGGCGCAC
3'
und enthält eine
BamHI-Restriktionsenzymstelle, gefolgt vo 21 Nucleotiden der menschlichen
TIMP-4-Codierungssequenz, beginnend bei dem Codon der vermeintlichen
terminalen Aminosäure
des prozessierten Proteins. Die 3'- Sequenz
5' CGGCTTCTAGAACTAGGGCTGAACGATGTCAAC 3'
enthält eine
XbaI-Stelle, gefolgt von 18 Nucleotiden des menschlichen TIMP-4.
Die Restriktionsenzymstellen entsprechen den Restriktionsenzymstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Quiagen, Inc. 9259 Eton
Avenue, Chatsworth, KA, 91311). pQE-9 codiert antibiotische Resistenz
(Ampr), einen bakteriellen Replikationsursprung
(ori), einen IPTG-regulierbaren Promotor-Operator (P/O), eine Ribosomenbindungsstelle (RBS),
ein 6-His-Marker und Restriktionsenzymstellen. pQE-9 wurde dann
mit BamHI und XbaI gespalten. Die amplifizierten Sequenzen wurden
in pQE-9 ligiert und wurden im Leserahmen mit der Sequenz inseriert,
die den Histidin-Marker und die RBS codiert. Das Ligierungsgemisch
wurde dann verwendet, um den E. coli-Stamm m15/pREP4 zu transformieren,
der von Quiagen durch das Verfahren, beschrieben in Sambrook, J. et
al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor
Laborstory Press, (1989), erhältlich
ist. m15/pREP4 enthält
mehrfache Kopien des Plasmids pREP4, welches den lacI-Repressor exprimiert
und auch Kanamycinrestistenz (Kanr) verleiht.
Transformanten wurden durch ihre Fähigkeit, auf LB-Platten zu
wachsen, identifiziert und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien
wurden ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die das gewünschte
Konstrukt enthielten, wurden über
Nacht (OIN) in flüssiger
Kultur in LB-Medium gezüchtet,
das sowohl mit Amp (100 μg/ml)
und Kan (25 μg/ml)
ergänzt war.
Die OIN-Kultur wurde dann verwendet, um eine große Kultur bei einem Verhältnis von
1:100 bis 1:250 zu inokulieren. Die Zellen wurden bis zu einer optischen
Dichte 600 (OD600) von 0,4 bis 0,6 gezüchtet. IPTG
(„Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") wurde dann zu einer
Endkonzentration von 1 mM hinzugefügt. IPTG induziert durch Inaktivierung
des lacI-Repressors,
wobei die Freilegung des P/O zu erhöhter Genexpression führt. Zellen
wurden zusätzliche
3 bis 4 Stunden gezüchtet.
Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation geerntet. Das Zellpellet
wurde in dem chaotrophen Mittel 6 M Guanidin-HCl solubilisiert.
Nach der Klärung
wurde solubilisiertes menschlicher TIMP-4 aus dieser Lösung durch
Chromatographie auf einer Nickel-Chelatsäule unter Bedingungen gereinigt,
welche die feste Bindung durch Proteine erlaubt, welche den 6-His-Marker
enthalten (Hochuli, E. et al., J. Chromatography 411:177-184 (1984). Menschlicher
TIMP-4 (90% rein) wurde aus der Säule in 6 M Guanidin-HCl, pH-Wert 5.0,
eluiert und zum Zwecke der Renaturierung auf 3 M Guanidin-HCl, 100
mM Natriumphosphat, 10 mM Glutathion (reduziert) und 2 mM Glutathion
(oxidiert), eingestellt. Nach der Inkubation in dieser Lösung für 12 Stunden
wurde das Protein gegen 10 mM Natriumphosphat dialysiert.
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Beispiel 2
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Expression von rekombinantem menschlichem
TIMP-4 in COS-Zellen
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Die
Expression von menschlichem TIMP-4-HA wird von einem Vektor pcDNAI/Amp
(Invitrogen) durchgeführt,
der enthält:
1) SV40-Replikationsursprung, 2) Ampicillinresistenzgen, 3) E. coli-Replikationsursprung, 4)
CMV-Promotor, gefolgt von einer Polylinkerregion, einem SV40-Intron
und einer Polyadenylierungsstelle. Ein DNA-Fragment, welches den
gesamten menschlichen TIMP-4-Vorläufer codiert, und ein HA-Marker,
im Leserahmen an sein 3'-Ende
fusioniert, wurden in die Polylinkerregion des Vektors cloniert;
die rekombinante Proteinexpression wird daher durch den CMV-Promotor
gesteuert. Das HA-Marker entspricht, wie vorstehend beschrieben,
einem Epitop, abgeleitet aus dem Influenza-Hämagglutininprotein (I. Wilson,
H. Niman, R. Heighten, A. Cherenson, M. Connolly, und R. Lerner,
1984, Cell 37:767). Die Fusion des HA-Markers an das Zielprotein
erlaubt den einfachen Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem
Antikörper,
der das HA-Epitop erkennt.
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Die
Strategie der Plasmidkonstruktion ist beschrieben, wie folgt:
Die
DNA-Sequenz ATCC # 75946, welche das menschliche TIMP-4 codiert,
wurde durch PCR unter Verwendung von zwei Primern konstruiert: der
5'-Primer
5' GCCAGAGGATCCGCCACCATGCCTGGGAGCCCTCGGCCC
3'
enthält eine
BamHI-Stelle, gefolgt von 21 Nucleotiden der codierenden Sequenz
des menschlichen TIMP-4, beginnend beim Initiationscodon; die 3' Sequenz 5' CGGCTTCTAGAATCAAGCGTAGTCTGGGACGTCGTATGGGTAGGGCTGAACGATGTCAAC
3' enthält komplementäre Sequenzen
zu einer XbaI-Stelle, zum Translations-Stoppcodon, HA-Marker und zu den letzten
18 Nucleotiden der codierenden Sequenz des menschlichen TIMP-4 (nicht
einschließlich
des Stoppcodons). Das PCR-Produkt enthält daher eine BamHI-Stelle,
die menschliche TIMP-4-codierende Sequenz, gefolgt von dem im Leserahmen
verbundenen HA-Marker, ein Translations-Terminations-Stoppcodon
neben dem HA-Marker und eine XbaI-Stelle. Das durch PCR amplifizierte
DNA-Fragment und der Vektor, pcDNAI/Amp, wurden mit den BamHI- und
XbaI-Restriktionsenzymen gespalten und ligiert. Das Ligierungsgemisch
wurde in den E. coli-Stamm SURF transformiert (erhältlich durch
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La Jolla.,
KA 92037), die transformierte Kultur wurde auf Ampicillin-Mediumplatten
ausplattiert und resistente Kolonien wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse
auf die Anwesenheit des richtigen Fragments untersucht. Für die Expression
des rekombinanten menschlichen TIMP-4 wurden COS-Zellen mit dem
Expressionsvektor durch das DEAE-DEXTRAN-Verfahren transfiziert
(J. Sambrook, E. Fritsch, T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laborstory
Manual, Cold Spring Harbor Laborstory Press, (1989)). Die Expression
des menschlichen TIMP-4-HA-Proteins wurde durch Radiomarkierung
und Immunpräzipitationsverfahren
nachgewiesen (E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laborstory Manual,
Cold Spring Harbor Laborstory Press, (1988)). Die Zellen wurden
zwei Tage nach der Transfektion für 8 Stunden mit 35S-Cystein markiert.
Kulturmedien wurden dann gesammelt und die Zellen wurden mit Detergens
lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1% SDS, 0,5% DOC,
50 mM Tris, pH-Wert 7,5) (Wilson, I. et al., id. 37:767 (1984)).
Sowohl Zelllysate als auch Kulturmedien wurden mit einem HA-spezifischen
monoclonalen Antikörper
ausgefällt.
Die ausgefällten
Proteine wurden auf 15% SDS-PAGE-Gelen analysiert.
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Beispiel 3
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Clonierung und Expression von TIMP-4 unter
Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
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Die
DNA-Sequenz, welche das Volllängen-TIMP-4-Protein,
ATCC # 75946 codiert, wurde unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern
amplifiziert, welche den 5'-
und 3'-Sequenzen
des Gens entsprechen:
Der 5'-Primer
hatte die Sequenz
5' GCCAGAGGATCCATGCCTGGGAGCCCTCGGCCC
3'
und enthält eine
BamHI-Restriktionsenzymstelle (Fett gedruckt), gleich nach den ersten
21 Nucleotiden des TIMP-4-Gens (das Initiationscodon für die Translation „ATG" ist unterstrichen).
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Der
3'-Primer hat die
Sequenz
5' CGGCTTCTAGAACTAGGGCTGAACGATGTCAAC
3'
und enthält die Spaltungsstelle
für die
Restriktionsendonuclease XbaI und 18 Nucleotide komplementär zur der nicht-translatierten
3'-Sequenz des TIMP-4-Gens.
Die amplifizierten Sequenzen wurden unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen
Kits („Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, CA) aus einem 1% Agarosegel isoliert. Das Fragment wurde
dann mit den Endonuleasen BamHI und XbaI gespalten und dann nochmals
auf einem 1% Agarosegel gereinigt. Dieses Fragment wurde als F2
bezeichnet.
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Der
Vektor pA2 (Modifikation des pVL941-Vektors, nachstehend besprochen)
wird für
die Expression des TIMP-4-Proteins unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
verwendet (für
eine Zusammenfassung siehe: Summers, M.D. und Smith, G. E. 1987,
A manual of methods for baculovirus vectors and insect cell culture
procedures, Texas Agricultural Experimental Station Bulletin Nr.
1555). Dieser Expressionsvektor enthält den starken Polyhedrin-Promotor
des nucleären
Autographs californica-Polyeden Virus (AcMNPV), gefolgt durch die
Erkennungsstellen für
die Restriktionsendonuclease BamHI und XbaI. Die Polyadenylierungsstelle
des Affenvirus (SV) 40 wird für
die effiziente Polyadenylierung verwendet. Für eine einfache Selektion von
rekombinanten Viren wird das beta-Galactosidasegen aus E. coli in
der gleichen Orientierung wie der Polyhedrinpromotor inseriert,
gefolgt durch das Polyadenylierungsignal des Polyhedringens. Die
Polyhedrinsequenzen werden an beiden Seiten durch virale Sequenzen
für die
Zell-vermittelte homologe Rekombination von co-transfizierter viraler
Wildtyp-DNA flankiert. Viele andere Baculovirusvektoren könnten anstatt
pRG1 verwendet werden, wie zum Beispiel pAc373, pVL941 und pAcIM1
(Luckow, V.A. und Summers, M.D. Virology, 170:31-39).
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Das
Plasmid wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und XbaI gespalten.
Die DNA wurde dann aus einem 1 % Agarosegel unter Verwendung des
im Handel erhältlichen
Kits isoliert („Geneclean” BIO 101 Inc.,
La Jolla, KA.). Diese Vektor-DNA wurde als V2 bezeichnet.
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Fragment
F2 und das Plasmid V2 wurden mit T4-DNA-Ligase ligiert. E. coli
HB101-Zellen wurden dann transformiert und Bakterien unter Verwendung
der Enzyme BamHI und XbaI identifiziert, die das Plasmid mit dem
TIMP-4-Gen enthielten (pBacTIMP-4). Die Sequenz des clonierten Fragments
wurde durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
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5 μg des Plasmids
pBacTIMP-4 wurden mit 1,0 μg
eines im Handel erhältlichen,
linearisierten Baculovirus („BaculoGoldTM Baculovirus DNA", Pharmingen, San Diego, KA.) unter
Verwendung des Lipofektionsverfahrens co-transfiziert (Feigner et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 84:7413-7417 (1987)).
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1 μg BaculoGoldTM-Virus-DNA und 5 μg des Plasmids pBacTIMP-4 wurden
in einer sterilen Vertiefung einer Mikrotiterplatte gemischt, die
50 μl serumfreies
Grace-Medium (Life
Technologies Inc., Gaithersburg, MD) enthielt. Danach wurden 10 μl Lipofektin
und 90 μl
Grace-Medium hinzugefügt,
gemischt und für
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde das Transfektionsgemisch
tropfenweise zu den Sf9-Insektenzellen (ATCC CRL 1711) hinzugefügt, die
in einer 35 mm-Gewebekulturplatte
mit 1 ml Grace-Medium ohne Serum ausgesät waren. Die Platte wurde hin
und her geschwenkt, um die neu hinzugefügte Lösung zu mischen. Die Platte
wurde dann für
5 Stunden bei 27°C
inkubiert. Nach 5 Stunden wurde die Transfektionslösung aus
der Platte entfernt und 1 ml Grace-Insektenmedium wurde hinzugefügt, das
mit 10% fötalem
Kälberserum ergänzt war.
Die Platte wurde zurück
in den Inkubator gestellt und die Kultivierung bei 27°C für vier Tage
fortgesetzt.
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Nach
vier Tagen wurde der Überstand
gesammelt und ein Plaquetest durchgeführt, ähnlich wie beschrieben von
Summers und Smith (vorstehend). Als eine Modifikation wurde ein
Agarosegel mit „Blue
Gal" (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) verwendet, welches eine einfache Isolierung
von blau gefärbten
Plaques erlaubt. (Eine detaillierte Beschreibung eines „Plaque-Tests" kann auch in dem
Benutzerhandbuch für
Insektenzellenkultur und Baculovirologie gefunden werden, welches
durch Life Technologies Inc., Gaithersburg vertrieben wird, Seiten
9-10).
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Vier
Tagen nach der seriellen Verdünnung
wurden die Viren zu den Zellen hinzugefügt und blau gefärbte Plaques
wurden mit der Spitze einer Eppendorf-Pipette abgenommen. Der die rekombinanten
Viren enthaltende Agar wurde dann in einem Eppendorf-Röhrchen resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthielt. Der Agar wurde durch eine kurze Zentrifugation
entfernt und der Überstand,
der das rekombinanten Baculovirus enthielt, wurde verwendet, um
Sf9-Insektenzellen zu infizieren, die in 35 mm-Schalen ausgesät waren.
Vier Tage später
wurden die Überstände dieser
Kulturschalen geerntet und dann bei 4°C gelagert.
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Sf9-Zellen
wurden in Grace-Medium gezüchtet,
das mit 10% Hitzeinaktiviertem, fötalem Rinderserum ergänzt war.
Die Zellen wurden mit dem rekombinanten Baculovirus V-TIMP-4 bei
einer Multiplizität
der Infektion (MOI) von 2 infiziert. Sechs Stunden Später wurde
das Medium entfernt und mit SF900 II-Medium ohne Methionin und Cystein
ersetzt (Life Technologies Inc., Gaithersburg). 42 Stunden später wurden
5 μCi 35S-Methionin und 5 μCi 35S-Cystein
(Amersham) hinzugefügt.
Die Zellen wurden für
16 Stunden weiter inkubiert, bevor sie durch Zentrifugation geerntet
wurden, und die markierten Proteine wurden durch SDS-PAGE und Autoradiographie
sichtbar gemacht.
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Beispiel 4
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Expressionsmuster
von menschlichem TIMP-4 in menschlichen Geweben 20 μg Gesamt-RNA
aus jedem der vorstehenden Gewebe wurden denaturiert und auf einem
1,2% Formaldehyd-Agarosegel laufen gelassen und über Nacht auf einen Nylonfilter
mittels Kapillarblotverfahren überführt. RNA
wurde auf dem Filter durch UV-Quervernetzung immobilisiert. Eine
zufällige
Primersonde wurde aus der EcoRI-XhoI-Insertion der teilweisen TIMP-4-Nucleinsäuresequenz
erzeugt und verwendet, um den Blot durch Hybridisierung über Nacht in
Church-Puffer mit 100 μg/ml
denaturierter Heringssperma-DNA als einem Blockierungsmittel zu
testen. Waschen wurde sequentiell mit 2 × SSC/0,1% SDS und 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 65°C
durchgeführt.
Größenmarker
waren die BRL-RNA-Leiter und ribosomale 18S- und 28S-RNA-Banden.
3. SEQUENZPROTOKOLL