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VERWEIS AUF
VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht den Nutzen der provisorischen U.S. Anmeldung
Ser. Nr. 60/069,857, die am 17. Dezember 1997 eingereicht wurde
und der provisorischen U.S. Anmeldung Ser. Nr. 60/092,946, die am
15. Juli 1998 eingereicht wurde.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung ist auf gereinigte und isolierte Polypeptide, auf die
Nukleinsäuren,
die diese Polypeptide codieren und auf Verfahren zur Herstellung
rekombinanter Formen dieser Polypeptide gerichtet. Diese Erfindung
ist außerdem
auf Antikörper,
die diese Polypeptide spezifisch erkennen, Zusammensetzungen, die
diese Polypeptide enthalten und die Verwendung dieser Materialien
in verschiedenen Assays gerichtet. Insbesondere sind die Polypeptide,
die Nukleinsäuren,
die diese Polypeptide codieren und die Antikörper nützlich zur Detektion von humanen
B-Zell-Lymphomen, zur Verstärkung
der Produktion von Interferon γ (IFN-γ), zur Verstärkung des
Wachstums von NK-Zellen und zur Verstärkung der Aktivität von zytotoxischen
T-Lymphozyten (CTLs).
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Beschreibung
des zugehörigen
Stands der Technik
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1. Lymphome
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Die
malignen Lymphome repräsentieren
mehrere Krankheiten mit verschiedenen morphologischen und klinischen
Erscheinungen. Schemata nach morphologischen Kriterien haben sich
als nützlich
bei der Skizzierung der natürlichen
Historie, der Prognose und dem Ansprechen auf die Therapie erwiesen.
Jedoch können
verschiedene morphologische Entitäten in einigen Fällen klinisch
oder biologisch oder sowohl klinisch als auch biologisch sehr eng
verwandt sein, während
andere Krankheiten, die morphologische Ähnlichkeiten teilen, klinisch
oder biologisch recht verschieden sein können. Folglich sind immunologische
Verfahren zu wichtigen Mitteln zur Diagnose und Klassifizierung
von bestimmten humanen Tumoren geworden, insbesondere für Leukämien und
Lymphome.
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Insbesondere
wurde bei einigen Patienten, die unter Malignomen leiden, festgestellt,
dass sie Antikörper
gegen Oberflächendeterminanten
produzieren, die mit Tumoren oder anderen malignen Zellen assoziiert sind,
ebenso wie gegen eine Vielzahl von Differenzierungsantigenen oder
andere Antigene, die nicht mit Tumoren assoziiert sind. Mehrere
sehr sensitive immunologische Verfahren wurden zur Detektion solcher
Antikörper
entwickelt.
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Eine
Auswahl von anderen Markern hämatopoetischer
Malignome erlaubt eine klinisch wertvolle Kategorisierung, die durch
morphologische oder histochemische Parameter nicht möglich ist.
Diese Macker können
auch unter Verwendung von immunologischen Verfahren detektiert werden.
Einer der Hauptvorteile dieser Methoden gegenüber anderen Verfahren zur Messung
von Tumor-assoziierten Markern ist deren hohes Maß an Sensitivität, die häufig mit
einer Fähigkeit
einhergeht, eine Substanz im Nanogramm- oder sogar Picogrammbereich zu detektieren.
Außerdem
verfügen
immunologische Tests über
die Fähigkeit
zur Diskriminierung zwischen Substanzen mit nahverwandten Strukturen
und dadurch zur Identifizierung Tumor-assoziierter Analoga, die
in normalen, nicht malignen Zuständen
vorkommen.
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Viele
Tumor-assoziierte Marker wurden in den Seren oder anderen Körperflüssigkeiten
von Patienten mit Malignomen nachgewiesen. Einige wenige dieser
Marker wurden ausreichend auf Tumor-tragende Individuen eingeschränkt, um
bei der Detektion oder Differenzialdiagnose (oder beiden) von malignen
Krankheiten zu helfen; jedoch wurde bei den meisten Markern festgestellt,
dass ihnen eine ausreichende Spezifität für solche Anwendungen fehlt,
mit einer nennenswerten Häufigkeit
von erhöhten
Markerkonzentrationen in Patienten mit nicht malignen Krankheiten
(d. h. von falsch positiven Resultaten).
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Außerdem sind
maligne Lymphome im Allgemeinen eine Mischung eines neoplastischen
Elements und normalen Elementen oder beides. Eine Zellsuspension,
die von ei nem malignen Lymphom hergestellt wurde, besteht aus einer
Mischung von benignen und malignen Zellen, und die malignen Zellen
müssen
nicht notwendigerweise in der Mehrzahl sein. Um den Phänotyp der
malignen Zellen zu bestimmen, ist es notwendig, solche Marker zu
identifizieren, die mit neoplastischen Zellen assoziiert sind.
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Es
sollte klar sein, dass auf dem Gebiet ein Bedarf zur Identifizierung
von zusätzlichen
Zelloberflächenmarkern,
die mit malignen Zuständen
assoziiert sind, vorhanden ist. Insbesondere gibt es einen anhaltenden
Bedarf an Zelloberflächenmarkern,
die mit malignen Lymphomen assoziiert sind. Die Identifizierung
spezifischer Zelloberflächenmarker,
die mit malignen Lymphomen assoziiert sind, wird bei dem Nachweis
von mit diesen Markern assoziierten Malignomen hilfreich sein.
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2. NK-Zellen
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Eine
der Hauptarten von zirkulierenden mononukleären Zellen ist die der natürlichen
Killerzellen oder NK-Zellen (M. Manoussaka et al., Journal of Immunology
158: 112–119,
1997). NK-Zellen sind ein Zelltyp, der von Knochenmarkvorläuferzellen
abgeleitet ist (O. Haller et al., Journal of Experimental Medicine
145: 1411–1420,
1977). NK-Zellen scheinen eng mit T-Zellen verwandt zu sein, und
die zwei Zelltypen teilen viele Zelloberflächenmarker (M. Manoussaka et
al., 1997). Obwohl NK-Zellen zytotoxische Zellen sind, ebenso wie einige
T-Zellen, exprimieren NK-Zellen anders als T-Zellen nicht den T-Zell-Rezeptor
oder CD3-Komponenten (P. Scott und G. Trinichieri, Current Opinion
in Immunology 7: 34–40,
1995; G. Trinichieri, Adv. Immunology 47: 187–376, 1989). NK-Zellen exprimieren
häufig
CD16- und CD56-Antigene (K. Oshimi, International Journal of Hematology
63: 279–290,
1996). Ähnlich
wie zytotoxische T-Lymphozyten (CTL) sind NK-Zellen fähig, eine
zytotoxische Wirkung durch Lysieren einer Vielzahl von Zelltypen
auszuüben
(G. Trinichieri, 1989). NK-Zellen sind fähig, Zytotoxizität in einer
nicht MHC-beschränkten Art
und Weise auszuüben
(E. Ciccione et al., J. Exp. Med. 172: 47, 1990; A. Moretta et al.,
J. Exp. Med. 172: 1589, 1990; und E. Ciccione et al., J. Exp. Med.
175: 709).
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NK-Zellen
vermitteln einige ihrer Funktionen über die Sekretion von Cytokinen,
wie z. B. Interferon γ (IFN-γ), Granulozyten-Makrophagen
Kolonie-stimulierende Faktoren (GM- CSFs), Tumornekrosefaktor α (TNF-α), Makrophagen
Kolonie-stimulierender Faktor (M-CSF),
Interleukin-3 (IL-3) und IL-8 (P. Scott und G. Trinichieri, 1995).
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Cytokine
einschließlich
IL-2, IL-12, TNF-α und
IL-1 können
NK-Zellen induzieren, Cytokine zu produzieren (P. Scott und G. Trinichieri,
1995). IFN-α und
IL-2 sind starke Induktoren für
die zytotoxische Aktivität der
NK-Zellen (G. Trinichieri et al., Journal of Experimental Medicine
160: 1147–1169,
1984; G. Trinichieri und D. Santoli, Journal of Experimental Medicine
147: 1314–1333,
1977). NK-Zellen können
in der Anwesenheit von IL-2 stimuliert und expandiert werden (K.
Oshini, International Journal of Hematology 63: 279–290, 1996). Von
IL-12 wurde gezeigt, dass es die Cytokinproduktion von T- und NK-Zellen induziert
und die NK-Zell-vermittelte Zytotoxizität erhöht (M. Kobayashi et al., Journal
of Experimental Medicine 170: 827–846, 1989).
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NK-Zellen
können
eine Vielzahl von Zelltypen lysieren, einschließlich normaler Stammzellen,
infizierter Zellen und transformierter Zellen (D. See et al., Scand.
J. Immunol. 46: 217–224,
1997). Zellen, denen MHC Klasse I fehlt, sind gegenüber der
NK-Zellvermittelten Lyse empfindlich (H. Reyburn et al., Immunol.
Rev. 155: 119–125,
1997). Die Lyse von Zellen erfolgt über die Wirkung von zytoplasmatischen
Granula, die Proteasen, Nukleasen und Perforin enthalten (D. See
et al., 1997). Antikörper,
die gegen CD2 und CD11a gerichtet sind, inhibieren den zytotoxischen
Effekt von NK-Zellen (O. Ramos et al., J. Immunol 142: 4100–4104, 1989;
C. Scott et al., J. Immunol. 142: 4105–4112, 1989). NK-Zellen können Zellen
auch durch Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität lysieren
(D. See et al., 1997).
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Von
NK-Zellen wurde gezeigt, dass sie sowohl extrazelluläre Protozoen
als auch Zellen, die von Protozoen infiziert wurden, zerstören (T.
Scharton-Kersten und A. Sher, Current Opinion in Immunology 9: 44–51, 1997).
In den meisten Fällen
scheint die zytotoxische Aktivität
abhängig
von der Lymphokinaktivierung zu sein (T. Scharton-Kersten und A.
Sher, 1997).
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NK-Zellen
wurden ins Gespräch
gebracht als Mediatoren der Wirtsabwehr gegen Infektionen bei Menschen
mit Varicella Zoster, Herpes simplex, Cytomegalovirus, Epstein-Barr Virus, Hepatitis
B- und Hepatitis C-Viren (D. See et al., 1997). Viele Viren induzieren
NK-Zell-Zytotoxizität,
einschließlich
des Herpesvirus und des Cytomegalovirus (C. Biron, Current Opinion
in Immunology 9: 24–34,
1997). Die Induktion der NK-Zell-Aktivität ist ein
Ergebnis der Induktion von IFN-α/β durch eine
virale Infektion, und NK-Zellen
sind wichtig in der frühen
Abwehr gegen viele virale Infektionen (C. Biron, 1997). Die NK1+CD3– Population
der NK-Zellen ist die durch eine virale Infektion aktivierte Untergruppe
(C. Biron, 1997). Die Antwort von NK-Zellen gegen virale Infektion
schließt
die direkte Zytotoxizität
und die Produktion von verschiedenen Cytokinen wie z. B. IFN-γ und TNF-α, ein (C.
Biron, 1997).
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Etliche
humane lymphoproliferative Störungen
von NK-Zellen sind bekannt. Diese schließen die proliferative Funktionsstörung NK-Zell-Linien
granulärer
Lymphozyten (NK cell-lineage granular lymphocyte proliferative disorder,
NK-GLPD), das NK-Zell-Lymphom
und die akute Leukämie
der NK-Zell-Linie ein (K. Oshimi, International Journal of Hematology
63: 279–290,
1996). Die meisten Patienten mit dem aggressiven Typ der NK-GLPD
sterben an der Krankheit (K. Oshimi, 1996). Das NK-Zell-Lymphom
ist resistent gegenüber
Kombinationschemotherapie (K. Oshimi, 1996).
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Von
NK-Zellen, die mit IL-2 aktiviert wurden, wurde gezeigt, dass sie
eine Aktivität
gegen humane Leukämiezellen
aufweisen (L. Silla et al., Journal of Hematotherapy 4: 269–279, 1995).
Darüber
hinaus scheinen NK-Zellen eine Rolle bei der Behandlung von chronisch
myeloischer Leukämie
zu spielen (K. Oshimi, 1996).
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NK-Zellen
sind sowohl an der Resistenz gegenüber Krebsausbreitung als auch
an der Kontrolle der Krebsausbreitung beteiligt (T. Whiteside und
R. Herberman, Current Opinion in Immunology 7: 704–710, 1995).
Darüber
hinaus kann die Anwesenheit und die Aktivierung von NK-Zellen für den Ausgang
bestimmend sein; eine niedrige oder nicht vorhandene NK-Aktivität ist mit
einem häufigen
Vorkommen von viralen Krankheiten und Krebs assoziiert (T. Whiteside
und R. Herberman, 1995).
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Angesichts
der wichtigen Rolle, die NK- und T-Zellen in vivo bei der Wirtsabwehr,
der Überwachung der
Tumorzellen und bei Autoimmunkrankheiten spielen, ist auf dem Gebiet
ein Bedarf an Polypeptiden vorhanden, die für die in vivo- und in vitro-Verstärkung der
NK- und T-Zell-Aktivität
geeignet sind.
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3. Interferon γ
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Die
Produktion von Interferon γ ist
eine Funktion von T-Zellen und NK-Zellen, und IFN-γ aktiviert
antivirale Immunreaktionen (E. De Maeyer und J. De Maeyer-Guignard,
in The Cytokine Handbook, A. W. Thompson (ed.), Academic Press,
1994, S. 265–288).
IFN-γ inhibiert
vorzugsweise die Th2-Proliferation, nicht jedoch die Th1-Proliferation
(T. F. Gajewski und F. W. Fith, J. Immunology 140: 4245–4252, 1988).
IFN-γ spielt
außerdem
eine wichtige Rolle bei der Makrophagenaktivierung und fördert die
Proliferation von aktivierten B-Zellen (E. De Maeyer und J. De Maeyer-Guignard).
Diese und andere Effekte von IFN-γ weisen
darauf hin, dass erhöhte
in vivo-Level der IFN-γ-Produktion
als ein allgemeiner Immunmodulator dienen.
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IFN-γ wurde klinisch
bei der Behandlung von chronischen granulomatösen Krankheiten, atopischer Dermatitis,
systemischer Achlerosis, lepromatöser Lepra, gewöhnlichen
Warzen, Hepatitis B-Infektionen, myeloischer Leukämie und
metastasierten Melanomen verwendet (J. Mordenti et al., Therapeutic
Proteins, A. H. C. Kung et al., (eds.), W. H. Freeman und Co., 1993,
S. 187–199).
Angesichts der sehr wichtigen Rolle, die IFN-γ in vivo bei der Immunmodulation
spielt, gibt es auf dem Gebiet einen Bedarf an Polypeptiden, die
zur Verstärkung
der in vivo- und in vitro-IFN-γ-Konzentrationen
geeignet sind.
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4. Zytotoxische
T-Lymphozyten
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CTLs
sind eine wichtige in vivo-Verteidigung gegen virale und bakterielle
und kanzeröse
Krankheiten, da sie Zielzellen, die fremde Antigene aufweisen, lysieren
(G. Berke, in Fundamental Immunology, W. E. Paul (ed.) Raven Press
Ltd., 1989, S. 735–764).
Angesichts der wichtigen Rolle, die CTLs in vivo in der Immunantwort
gegen Infektionen und der Tumorüberwachung
spielen, gibt es auf dem Gebiet einen Bedarf an Polypeptiden, die
zur Verstärkung
der in vivo- und in vitro-CTL-Aktivität geeignet sind.
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5. Proteinidentifizierung
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In
einem weiteren Aspekt ist die Identifizierung der Primärstruktur
oder Sequenz eines unbekannten Proteins der Höhepunkt eines beschwerlichen
Experimentierungsprozes ses. Um ein unbekanntes Protein zu identifizieren,
kann der Forscher auf einen Vergleich des unbekannten Proteins mit
bekannten Proteinen unter Verwendung einer Vielzahl von Methoden,
die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, vertrauen. Zum Beispiel
werden Proteine routinemäßig unter
Verwendung von Methoden wie z. B. Elektrophorese, Sedimentation,
Chromatographie, Sequenzierung und Massenspektrometrie analysiert.
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Insbesondere
erlaubt der Vergleich eines unbekannten Proteins mit Polypeptiden
mit bekanntem Molekulargewicht eine Bestimmung des scheinbaren Molekulargewichts
des unbekannten Proteins (T. D. Brock und M. T. Madigan, Biology
of Microorganisms 76–77
(Prentice Hall. 6d et. 1991)). Protein-Molekulargewichtsstandards
sind kommerziell erhältlich
und sind bei der Abschätzung
von Molekulargewichten unbekannter Proteine behilflich (New England
Biolabs Inc. Catalog: 130–131,
1995; J. L. Hartley, US-Patent Nr. 5,449,758). Jedoch kann es vorkommen,
dass der Molekulargewichtsstandards in ihrer Größe nicht nahe genug mit dem
unbekannten Protein übereinstimmen,
um eine genaue Einschätzung
des scheinbaren Molekulargewichts zu erlauben. Die Schwierigkeit
bei der Abschätzung
des Molekulargewichts ist im Falle von Proteinen, die einer Fragmentierung
durch chemische oder enzymatische Mittel unterzogen werden, durch
post-translationale
Modifikationen oder Prozessierung modifiziert werden und/oder mit
anderen Proteinen in nicht kovalenten Komplexen assoziiert sind,
noch erhöht.
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Außerdem resultiert
die einzigartige Beschaffenheit der Zusammensetzung eines Proteins
im Hinblick auf dessen spezifische Aminosäurekonstituenten in einer einzigartigen
Lage der Spaltungsstellen innerhalb des Proteins. Die spezifische
Spaltung eines Proteins durch chemische oder enzymatische Spaltung
resultiert in einem einzigartigen "Peptid-Fingerprint" (D. W. Cleveland et al., J. Biol. Chem.
252: 1102–1106,
1977; M. Brown et al., J. Gen. Virol. 50: 309–316, 1980). Folglich resultiert
die Spaltung an spezifischen Stellen in einer reproduzierbaren Fragmentierung
eines bestimmten Proteins in Peptide mit präzisen Molekulargewichten. Darüber hinaus
besitzen diese Peptide einzigartige Ladungseigenschaften, die den
isoelektrischen pH des Peptids bestimmen. Diese einzigartigen Eigenschaften
können
unter Verwendung einer Vielzahl von elektrophoretischen und anderen
Methoden ausgenutzt werden (T. D. Brock und M. T. Madigan, Biology
of Microorganisms 76–77
(Prentice Hall, 6d ed. 1991)).
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Die
Fragmentierung von Proteinen wird weiterhin zur Analyse der Aminosäurezusammensetzung
und zur Proteinsequenzierung angewendet (P. Matsudiara, J. Biol.
Chem. 262: 10035–10038,
1987; C. Eckerskorn et al., Electrophoresis 1988, 9: 830–838, 1988),
insbesondere die Herstellung von Fragmenten von Proteinen mit einem "blockierten" N-Terminus. Außerdem können fragmentierte
Proteine zur Immunisierung, zur Affinitätsselektion (R. A. Brown, US-Patent
Nr. 5,151,412), zur Bestimmung von Modifikationsstellen (z. B. Phosphorylierung),
zur Erzeugung von aktiven biologischen Wirkstoffen (T. D. Brock
und M. T. Madigan, Biology of Microorganisms 300–301 (Prentice Hall, 6d ed.
1991)) und zur Differenzierung von homologen Proteinen (M. Brown
et al., J. Gen. Virol. 50: 309–316,
1980) verwendet werden.
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Außerdem kann
ein Peptid-Fingerprint, wenn er von einem unbekannten Protein erhalten
wird, mit einer Datenbank von bekannten Proteinen verglichen werden,
um bei der Identifizierung des unbekannten Proteins unter Verwendung
von Massenspektrometrie behilflich zu sein (W. J. Henzel et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5011–5015, 1993; D. Fenyo et al.,
Electrophoresis 19: 998–1005,
1998). Eine Vielzahl von Computer-Softwareprogrammen zur Erleichterung
dieser Vergleiche sind über
das Internet zugänglich,
wie z. B. der Protein Prospector (Internetseite: prospector.uscf.edu),
Multildent (Internetseite: www.expasy.ch/sprot/multiident.html),
PeptideSearch (Internetseite: www.mann.embl-heidelberg.de...deSearch/FR_PeptideSearch Form.html)
und Pro-Found (Internetseite:
www.chait-sgi.rockefeller.edu/cgi-bin/prot-id-frag.html). Diese
Programme erlauben dem Benutzer, die Spaltungsmittel und die Molekulargewichte
der fragmentierten Peptide innerhalb einer festgelegten Toleranz
zu bestimmen. Die Programme vergleichen diese Molekulargewichte
mit Informationen zu Molekulargewichten von Proteinen, die in der
Datenbank gespeichert sind, um bei der Bestimmung der Identität des unbekannten
Proteins behilflich zu sein. Genaue Informationen betreffend die
Anzahl der fragmentierten Peptide und das genaue Molekulargewicht
dieser Peptide ist für
eine akkurate Identifizierung notwendig. Daher sollte eine Zunahme
der Genauigkeit bei der Bestimmung der Anzahl fragmentierter Peptide
und deren Molekulargewicht in einer erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit
bei der Identifizierung unbekannter Proteine resultieren.
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Außerdem können die
Peptidverdaue von unbekannten Proteinen unter Verwendung von Tandem-Massenspektrometrie
(MS/MS) sequenziert werden, und die resultierenden Sequenzen können mit
Datenbanken abgeglichen werden (J. K. Eng, et al., J. Am. Soc. Mass
Spec. 5: 976–989
(1994); M. Mann und M. Wilm, Anal. Chem. 66: 4390–4399 (1994);
J. A. Taylor und R. S. Johnson, Rapid Comm. Mass Spec. 11: 1067–1075 (1997)).
Rechercheprogramme, die bei diesem Verfahren verwendet werden können, sind
im Internet verfügbar,
wie z. B. Lutefisk 97 (Internetseite: www.lsbc.com:70/Lutefisk97.html)
und die Protein Prospector-, Peptide Search- und ProFound-Programme,
die oben beschrieben sind. Daher kann das Hinzufügen der Sequenz eines Gens
und deren vorhergesagten Proteinsequenz und Peptidfragmente zu einer
Sequenzdatenbank bei der Identifizierung von unbekannten Proteinen
unter Verwendung von Tandem-Massenspektrometrie behilflich sein.
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Folglich
besteht auf dem Gebiet auch der Bedarf an Polypeptiden, die zur
Verwendung in Peptidfragmentierungsstudien geeignet sind, zur Verwendung
bei der Molekulargewichtsmessung und zur Verwendung bei der Proteinsequenzierung
unter Verwendung von Tandem-Massenspektrometrie.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist bei der Erfüllung
dieser unterschiedlichen Bedürfnisse
auf dem Gebiet durch Zurverfügungstellen
isolierter ULBP-Nukleinsäuren
und Polypeptide, die durch diese Nukleinsäuren codiert werden, behilflich.
Speziell stellt eine Ausführungsform
dieser Erfindung Zelloberflächenglycoproteine
zur Verfügung, die
mit humanen B-Zell-Lymphomen
assoziiert sind. Im weiten Sinne bezieht sich diese Erfindung auf
neue Polypeptide, die hierin als ULBP-Polypeptide bezeichnet werden,
die auf der Oberfläche
von humanen B-Zell-Lymphomen vorkommen. Die vorliegende Erfindung
ist insbesondere auf Säugerformen
von ULBP-Polypeptiden in isolierten und gereinigten Formen gerichtet.
Besondere Ausführungsformen
der Erfindung sind auf ein isoliertes ULBP-Nukleinsäuremolekül gerichtet, das die DNA-Sequenz
der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 umfasst, und ein
isoliertes ULBP-Nukleinsäuremolekül, das die
Aminosäuresequenz
der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 codiert, ebenso
wie Nukleinsäuremoleküle, die
komplementär zu
diesen Sequenzen sind. Sowohl einzelsträngige als auch doppelsträngige RNA-
und DNA-Nukleinsäuremoleküle sind
von der Erfindung umfasst, ebenso wie Nukleinsäuremoleküle, die mit einer denaturierten,
doppelsträngigen
DNA hybridisieren, die den gesamten Teil oder einen Teil der SEQ-ID Nr.
1, SEQ-ID Nr. 3 und/oder SEQ-ID Nr. 9 umfasst. Außerdem sind
Nukleinsäuremoleküle umfasst,
die mit einem der beiden Stränge
einer denaturierten, doppelsträngigen
DNA hybridisieren, welche die oben genannte Nukleinsäuresequenz
umfasst, unter Bedingungen moderater Stringenz in 50% Formamid und
6 × SSC,
bei 42°C,
bei Waschbedingungen von 60°C,
0,5 × SSC,
0,1% SDS, und wobei das genannte Nukleinsäuremoleküle eine Aminosäuresequenz
codiert, die wenigstens 90% Identität mit der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID
Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 aufweist, wobei ein Polypeptid, das aus
der genannten Aminosäuresequenz
besteht, die zytotoxische T-Lymphozyten-Aktivität verstärken kann.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
rekombinante Vektoren, welche die Expression dieser Nukleinsäuremoleküle steuern
und Wirtszellen, die stabil oder transient mit diesen Vektoren transformiert
oder transfiziert sind.
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Außerdem umfasst
die Erfindung Verfahren zur Verwendung der oben genannten Nukleinsäuren zur Identifizierung
von Nukleinsäuren,
die Proteine mit ULBP-Aktivität
codieren; zur Identifizierung des humanen Chromosoms Nr. 6; zur
Kartierung von Genen auf dem humanen Chromosom Nr. 6; zur Identifizierung
von Genen, die mit bestimmten Krankheiten, Syndromen oder anderen
humanen Krankheitszuständen
assoziiert sind, die mit dem humanen Chromosom 6 assoziiert sind,
und zum Studium der Zell-Signaltransduktion
und des ULBP-Systems.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
die Verwendung von Sense- oder Antisense-Oligonukleotiden der Nukleinsäure der
SEQ-ID Nr. 1, der SEQ-ID Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 zur Inhibierung
der Expression des Polynukleotids, das von dem ULBP-Gen codiert
wird.
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Die
Erfindung umfasst außerdem
isolierte Polypeptide und Fragmente davon, die durch diese Nukleinsäuremoleküle codiert
werden, einschließlich
löslicher
Polypeptidanteile der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3, oder SEQ-ID Nr.
9. Die Erfindung umfasst weiterhin Verfahren zur Herstellung dieser
Polypeptide, einschließlich
der Kultivierung einer Wirtszelle unter Bedingungen, die die Expression
erlauben und der Gewinnung des Polypeptids aus dem Kulturmedium.
Insbesondere wird die Expression dieser Polypeptide in Bakterien,
Hefen, Pflanzen-, Insekten- und Tier-Zellen von der Erfindung umfasst.
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Im
Allgemeinen können
die Polypeptide der Erfindung zum Studium zellulärer Prozesse wie z. B. der Immunregulation,
Zellproliferation, Zelltod, Zellmigration, Zell-Zell-Interaktion und entzündlicher
Antworten verwendet werden. Außerdem
können
diese Polypeptide zur Identifizierung von Proteinen, die mit ULBP-Liganden
und ULBP-Rezeptoren
assoziiert sind, verwendet werden.
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In
noch einem weiteren Aspekt schließt die Erfindung Assays ein,
die diese Polypeptide zum Screenen nach potenziellen Inhibitoren
der Aktivität,
die mit Polypeptid-Gegenstrukturmolekülen assoziiert
sind, verwenden, sowie Verfahren zur Verwendung dieser Polypeptide
als therapeutische Mittel zur Behandlung von Krankheiten, die von
ULBP-Polypeptid-Gegenstrukturmolekülen vermittelt werden. Darüber hinaus
sind Verfahren zur Verwendung dieser Polypeptide bei der Konstruktion
von Inhibitoren davon ebenfalls ein Aspekt der Erfindung.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Verwendung dieser Polypeptide
als Molekulargewichtsmarker zur Verfügung, das die Abschätzung des
Molekulargewichts eines Proteins oder eines fragmentierten Proteins
erlaubt, ebenso wie ein Verfahren zur Visualisierung der Molekulargewichtsmarker
gemäß der Erfindung
unter Verwendung von Elektrophorese. Die Erfindung umfasst weiterhin
Verfahren zur Verwendung der Polypeptide gemäß der Erfindung als Marker
zur Bestimmung des isoelektrischen Punktes eines unbekannten Proteins,
ebenso wie Kontrollen zur Bestimmung des Ausmaßes der Fragmentierung eines
Proteins.
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Außerdem werden
durch diese Erfindung Kits zur Unterstützung bei diesen Bestimmungen
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung ist die Verwendung der ULBP-Nukleinsäuresequenzen,
der vorhergesagten Aminosäuresequenzen
des Polypeptids oder von Fragmenten davon, oder eine Kombination
der vorhergesagten Aminosäuresequenzen
des Peptids oder der Fragmente davon zur Verwendung bei der Recherche
einer elektronischen Datenbank als Unterstützung bei einer Identifizierung
von Probe-Nukleinsäuren und/oder
-Proteinen.
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Isolierte
polyklonale oder monoklonale Antikörper, die an diese Polypeptide
binden, sind ebenfalls von der Erfindung umfasst, zusätzlich zu
der Verwendung dieser Antikörper
als Hilfsmittel bei der Reinigung der ULBP-Proteine. Die Antikörper wiederum
sind nützlich
zum Nachweis des Vorhandenseins von ULBP-Polypeptiden in humanen
Zellproben, das mit der Existenz einer malignen Erkrankung in einem
Patienten korreliert werden kann.
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Allgemeiner
gesagt stellt diese Erfindung Verfahren zur Detektion von B-Zell-Lymphomen unter Verwendung
der Polypeptide, DNA und Antikörper
gemäß der Erfindung
zur Verfügung.
Die Verfahren basieren z. B. auf immunologischen und DNA-Hybridisierungs-
und Amplifikations-Methoden.
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Darüber hinaus
stellt diese Erfindung in vitro- und in vivo-Verfahren zur Erhöhung der
IFN-γ-Produktion,
zur Erhöhung
der NK-Zellproliferation und zur Erhöhung der CTL-Aktivität zur Verfügung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 stellt
den Effekt von ULBP-Polypeptiden auf die Produktion von IFN-γ durch NK-Zellen dar.
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2 stellt
den Effekt von ULBP-Polypeptiden auf die Proliferation von NK-Zellen
dar, wie durch die Aufnahme von Thymidin angezeigt.
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3 stellt
den Effekt des ULBP-1-Polypeptids auf die CTL-Aktivität dar.
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4 stellt
den Effekt des ULBP-2-Polypeptids auf die CTL-Aktivität dar.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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ULBP-DNAs
sind humane DNAs, die neuartige Zelloberflächenglycoproteine codieren.
cDNAs, die humane ULBP-Polypeptide codieren, wurden aus humanen
Zellen isoliert und kloniert. Die Entdeckung dieser DNAs, die humane
ULBP-Polypeptide codieren, ermöglicht
die Konstruktion von Expressionsvektoren, die diese Polypeptide
codierende Nukleotidsequenzen umfassen; Wirtszellen, die mit den
Expressionsvektoren transfiziert oder transformiert sind; biologisch
aktive humane ULBP-Proteine als isolierte und gereinigte Proteine
und Polypeptide; und Antikörper,
die mit den Polypeptiden immunologisch reagieren.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
der Erfindung wurde ein ULBP-Gen, das ULBP-1 genannt wurde, aus
einer Namalwa(humanem B-Zell-Lymphom)-cDNA-Bibliothek expressionskloniert.
Dies wurde durch Bindung an ein UL16-Fc-Fusionsprotein erreicht.
UL16 ist ein Typ 1-Membranglycoprotein, das durch das humane Cytomegalovirus
codiert wird (Kaye et al., J. Virol. 66: 6609, 1992). UL16-Fc fusioniert
die extrazelluläre Domäne von UL16
an das IgG1 Fc (Muteinform) wie zuvor für OX40-Fc beschrieben (Baum
et al., EMBO J. 13: 3992–4001,
1994). Die Expressionsklonierung von ULBP-1 wurde unter Verwendung
von Standardmethoden, die zuvor für CD27-L und OX40-L beschrieben
wurden (Cell 73: 447, 1993, EMBO J. 13: 3992–4001, 1994), ausgeführt.
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Die
Nukleotidsequenz des ULBP-Gens (nur der codierende Bereich) im Staden-Format
lautet wie folgt:
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Die
entsprechende Aminosäuresequenz
von ULBP-1 ist:
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Das
isolierte und gereinigte ULBP-1-Polypeptid gemäß der Erfindung hat ein Molekulargewicht
von etwa 31 kD, wie durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
bestimmt. Das Signalpeptid des ULBP-1-Polypeptids (Aminosäuren 1–21) kann
abgespalten werden, um ein reifes Protein, das bei aa 22 beginnt,
zur Verfügung
zu stellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wurde ein ULBP-Gen, das ULBP-2 genannt wurde, als
ein EST erkannt, der homolog zu dem ULBP-1-Gen ist (GenBank Zugangsnummer
R25716). Die Sequenz in der EST-Datenbank war nicht korrekt. Darüber hinaus
wurde dieser EST nicht als ein Protein codierend erkannt, das mit
einem anderen Protein verwandt ist. Der EST-Klon wurde beschafft
und vollständig
sequenziert, was zeigte, dass er eine vollständige Proteinsequenz codiert.
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Die
Nukleotidsequenz des ULBP-2-Gens (nur die codierende Sequenz) lautet
wie folgt:
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Die
entsprechende Aminosäuresequenz
von ULBP-2 ist:
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Das
isolierte und gereinigte ULBP-2-Polypeptid gemäß der Erfindung hat ein Molekulargewicht
von etwa 31 kD, wie durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
bestimmt. Im Falle dieses Polypeptids erfolgt die Abspaltung des
Signalpeptids zwischen den Aminosäuren 21 und 22.
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Die
ULBP-1- und ULBP-2-Polypeptide sind auf der Aminosäureebene
60% identisch. Die Ähnlichkeiten
und Unterschiede in ihren Sequenzen werden deutlich aus dem folgenden
Sequenz-Alignment der Aminosäuren
1–243
der SEQ-ID Nr. 2 mit den Aminosäuren
1–245
der SEQ-ID Nr. 4.:
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In
einer weiteren bestimmten Ausführungsform
der Erfindung wurde ein ULBP-Gen, das ULBP-3 genannt wurde, als
ein EST erkannt, der homolog zu dem ULBP-1-Gen ist (GenBank Zugangsnummer A1091180).
Der EST-Klon wurde beschafft und vollständig sequenziert, was zeigte,
dass er eine Proteinsequenz codiert, der die ersten fünf Aminosäuren der
Leader-Sequenz fehlen. Die Nukleotidsequenz des ULBP-3-Gens lautet
wie folgt:
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Die
entsprechende Aminosäuresequenz
von ULBP-3 ist:
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ULBP-3
ist ein Mitglied der ULBP-Familie. ULBP-1 und ULBP-3 sind zu 54%
identisch, und ULBP-2 und ULBP-3 sind zu 54% identisch, was aus
dem folgenden Sequenz-Alignment
der Aminosäuresequenzen von
ULBP-1 (SEQ-ID Nr. 2), ULBP-2 (SEQ-ID Nr. 4) und ULBP-3 (SEQ-ID
Nr. 10) ersichtlich wird:
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Ein "|" zeigt die Identität von Aminosäuren an,
ein "." zeigt eine schwache
Konservierung der Aminosäuren
an und ein ":" zeigt eine hohe
Konservierung der Aminosäuren
an, wie durch ein Alignment der Sequenzen unter Verwendung des GCG
GAP-Programms mit der Pep Scorig-Matrix, Gap Creation Penalty=30,
Gap Extension Penalty=1 bestimmt.
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ULBP-1-,
ULBP-2- und ULBP-3-Polypeptide sind entfernt verwandt mit einer
Anzahl von MHC Klasse 1 Proteinen, insbesondere nicht-klassischen
Klasse 1 Molekülen
oder Klasse 1 Molekülen
von nicht-humanen Spezies. ULBP-1-, ULBP-2- und ULBP-3-Polypeptide enthalten
Regionen, die homolog zu den α1-
und α2-Domänen der
MHC Klasse 1 Proteine sind. Jedoch weisen sie eine unterschiedliche
Struktur zu anderen Klasse 1 Molekülen auf, da ihnen die Alpha-3-Domäne fehlt,
die für
die Bindung von Beta-2-Mikroglobulin benötigt wird. Die α1-Domäne geht
etwa von den Aminosäuren
30–117
im Falle von ULBP-1 und ULBP-2 und etwa von den Aminosäuren 26–113 im
Falle von ULBP-3. Die α2-Domäne geht
etwa von den Aminosäuren
118–200
im Falle von ULBP-1 und ULBP-2 und etwa von den Aminosäuren 114–196 im
Falle von ULBP-3. Außerdem
können
die ULBP-1- und ULBP-2-Gene kartografisch dem Chromosom 6q20-23
zugeordnet werden, was anders ist bei allen anderen MHC Klasse 1
Genen und verwandten Genen.
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Es
versteht sich, dass die ULBP-DNA und die Proteine und Polypeptide,
die von der DNA codiert werden, nicht auf ULBP-1, ULBP-2 und ULBP-3
beschränkt
sind. Insbesondere bezeichnet der Begriff "ULBP-DNA" eine Gattung von Polynukleotiden, die
dieselbe Sequenz wie die SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 und SEQ-ID Nr.
9 aufweisen, ebenso wie solche Polynukleotide, die einen hohen Grad
an Ähnlichkeit
(wenigstens 90% Homologie) mit solchen DNA-Sequenzen aufweisen.
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In ähnlicher
Weise bezieht sich der Begriff "ULBP-Polypeptid" auf eine Gattung
von Polypeptiden und Proteinen, die die gleichen Aminosäuresequenzen
wie die SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 aufweisen,
ebenso wie auf Polypeptide und Proteine, die einen hohen Grad an Ähnlichkeit
(wenigstens 90% Identität)
mit solchen Aminosäuresequenzen
aufweisen und wobei die Proteine biologisch aktiv sind. ULBP-Polypeptide
schließen
außerdem
biologisch aktive Genprodukte von Polynukleotiden der SEQ-ID Nr.
1, SEQ-ID Nr. 3 und SEQ-ID Nr. 9 ein. Wenn er hierin verwendet wird,
ist der Begriff "ULBP" so vorgesehen, dass er
ULBP-DNA ebenso wie ULBP-Polypeptide umfasst.
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Die
Entdeckung der Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
ermöglicht
die Konstruktion von Expressionsvektoren, die die Nukleinsäuresequenzen,
welche die Polypeptide codieren, umfassen; Wirtszellen, die mit den
Expressionsvektoren transfiziert oder transformiert sind; isolierte
und gereinigte biologisch aktive Polypeptide und Fragmente davon;
die Verwendung der Nukleinsäuren
oder von Oligonukleotiden davon als Sonden zur Identifizierung von
Nukleinsäuren,
die Proteine mit ULBP-Aktivität
codieren; die Verwendung der Nukleinsäuren oder von Oligonukleotiden
davon zur Identifizierung des humanen Chromosoms Nr. 6; die Verwendung der
Nukleinsäuren
oder von Oligonukleotiden davon zur Kartierung von Genen auf dem
humanen Chromosom Nr. 6; die Verwendung der Nukleinsäuren oder
von Oligonukleotiden davon zur Identifizierung von Genen, die mit
bestimmten Krankheiten, Syndromen oder anderen humanen Krankheitszuständen, die
mit dem humanen Chromosom Nr. 6 assoziiert sind, zu identifizieren (einschließlich Retinitis
pigmentosa-25 (6q14-q21); Insulin-abhängiger Diabetes mellitus, 15
(6q21); progressiver pseudorheumatoider Arthropathie während der
Kindheit (6q22); Muskeldystrophie, kongenitaler Merosin-Defekt (6q22-q23);
und dilatativer Kardiomyopathie 1F (6q23)), und die Verwendung von
einzelsträngigen
Sense- oder Antisense-Oligonukleotiden
von den Nukleinsäuren,
um die Expression von Polynukleotiden, die von ULBP-Gen codiert
werden, zu inhibieren.
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NUKLEINSÄUREMOLEKÜLE
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In
einer besonderen Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf bestimmte isolierte Nukleotidsequenzen,
die frei sind von kontaminierendem endogenem Material. Eine "Nukleotidsequenz" bezeichnet ein Polynukleotidmolekül in Form
eines separaten Fragmentes oder als Komponente eines größeren Nukleinsäurekonstruktes.
Das Nukleinsäuremolekül wurde
von DNA oder RNA abgeleitet, die wenigstens einmal in im Wesentlichen
reiner Form und in einer Menge oder Konzentration isoliert wurde,
die die Identifizierung, Manipulation und Gewinnung seiner Teil-Nukleotidsequenzen
durch biochemische Standardverfahren ermöglicht (wie z. B. solche, die
in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd
sed., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1989)
dargestellt sind). Solche Sequenzen werden vorzugsweise zur Verfügung gestellt
und/oder in Form eines offenen Leserahmens konstruiert, der nicht
durch nicht-translatierte Sequenzen oder durch Introns, die typischerweise
in eukaryontischen Genen vorkommen, unterbrochen wird. Sequenzen
von nicht translatierter DNA können
5' oder 3' von einem offenen
Leserahmen vorkommen, wo dieselben mit der Manipulation oder Expression
der codierenden Region nicht interferieren.
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Nukleinsäuremoleküle gemäß der Erfindung
schließen
DNA sowohl in einzelsträngiger
als auch in doppelsträngiger
Form ein, ebenso wie das RNA-Gegenstück dazu. DNA schließt z. B.
cDNA, genomische DNA, chemisch synthetisierte DNA, durch PCR amplifizierte
DNA und Kombinationen daraus ein. Genomische DNA kann durch konventionelle
Methoden z. B. unter Verwendung der cDNA der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID
Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 oder eines geeigneten Fragmentes davon als
Sonde isoliert werden.
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Die
DNA-Moleküle
gemäß der Erfindung
schließen
vollständig
lange Gene ebenso wie Polynukleotide und Fragmente davon ein. Das
vollständig
lange Gen kann das N- terminale
Signalpeptid einschließen.
Weitere Ausführungsformen
schließen
DNA ein, die eine lösliche
Form codiert, z. B. die extrazelluläre Domäne des Proteins codiert, entweder
mit oder ohne das Signalpeptid und/oder die GPI-Verknüpfung (GPI
linkage).
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Die
Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
stammen vorzugsweise von humanen Quellen, die Erfindung schließt jedoch
auch solche Nukleinsäuren
ein, die von nicht-humanen Spezies stammen.
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Bevorzugte
Sequenzen
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Eine
besonders bevorzugte Nukleotidsequenz gemäß der Erfindung ist die SEQ-ID
Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9, wie oben dargestellt. Die
Sequenz der Aminosäuren,
die durch die DNA der SEQ-ID Nr. 1 codiert wird, ist in SEQ-ID Nr.
2 gezeigt. Die Sequenz der Aminosäuren, die durch die DNA der
SEQ-ID Nr. 3 codiert werden, ist in SEQ-ID Nr. 4 gezeigt. Die Sequenz
der Aminosäuren,
die durch die DNA der SEQ-ID Nr. 9 codiert werden, ist in SEQ-ID
Nr. 10 gezeigt. Diese Sequenzen identifizieren die ULBP-1-, ULBP-2-
und ULBP-3-Polynukleotide als Mitglieder der ULBP-Familie.
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Zusätzliche
Sequenzen
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Aufgrund
der bekannten Degenerierung des genetischen Codes, worin mehr als
ein Codon die gleiche Aminosäure
codieren kann, kann eine DNA-Sequenz von der in SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID
Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 gezeigten abweichen und dennoch ein Polynukleotid
codieren, das die Aminosäuresequenz
der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 aufweist. Solche
abweichenden DNA-Sequenzen können
aus stummen Mutationen (z. B. wie sie während der PCR-Amplifikation
auftreten) resultieren oder können
das Produkt einer bewussten Mutagenese einer nativen Sequenz sein.
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Die
Erfindung stellt folglich isolierte DNA-Sequenzen zur Verfügung, die
die Polypeptide gemäß der Erfindung
codieren, und die ausgewählt
sind aus: (a) einer DNA, die die Nukleotidsequenz der SEQ-ID Nr.
1, SEQ-ID Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 umfasst; (b) einer DNA, die die
Polypeptide der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 codiert;
(c) einer DNA, die fähig
ist, mit einer DNA gemäß (a) oder
(b) unter Bedingungen moderater Stringenz zu hybridisieren und die
die Polypeptide gemäß der Erfindung
codiert; und (d) einer DNA, die fähig ist, mit einer DNA gemäß (a) oder
(b) unter Bedingungen hoher Stringenz zu hybridisieren und die die Polypeptide
gemäß der Erfindung
codiert. Selbstverständlich
sind die Polypeptide, die durch solche DNA-Sequenzen codiert werden,
von der Erfindung umfasst.
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Die
Erfindung stellt folglich äquivalente
isolierte DNA-Sequenzen zur Verfügung,
die biologisch aktive ULBP-Polypeptide codieren, die ausgewählt sind
aus: (a) einer DNA, die von dem codierenden Bereich eines nativen
Säuger-ULBP-Gens
abgeleitet ist; (b) einer DNA, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus den Nukleotidsequenzen 1–735
der SEQ-ID Nr. 1, den Nukleotidsequenzen 1–741 der SEQ-ID Nr. 3 und den Nukleotidsequenzen
1–717
der SEQ-ID Nr. 9 und (c) einer DNA, die fähig ist, mit einer DNA gemäß (a) oder (b)
unter Bedingungen moderater Stringenz zu hybridisieren und die biologisch
aktive ULBP-Polypeptide codiert. ULBP-Polypeptide, die durch solche
DNA äquivalenten
Sequenzen codiert werden, sind von der Erfindung umfasst. ULBP-Polypeptide, die
durch DNA codiert werden, die von anderen Säugerspezies stammen, wobei
die DNA mit der komplementären
Sequenz der DNA der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 hybridisiert,
sind ebenfalls umfasst.
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Wie
hierin verwendet können
die Bedingungen moderater Stringenz von den durchschnittlichen Fachleuten
auf dem Gebiet auf Grundlage z. B. der Länge der DNA einfach bestimmt
werden. Die Grundbedingungen werden von Sambrook et al. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2 ed. Bd. 1, S. 1.101–104, Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1989) dargestellt und schließen die
Verwendung einer Vorwaschlösung
für die
Nitrocellulosefilter aus 5 × SSC,
0,5% SDS, 1,0 mM an EDTA (pH 8), von Hybridisierungsbedingungen
von etwa 50% Formamid, 6 × SSC
und etwa 42°C
(oder einer anderen ähnlichen
Hybridisierungslösung,
wie z. B. Stark's
Lösung
in etwa 50% Formamid bei etwa 42°C)
und von Waschbedingungen von etwa 60°C, 0,5 × SSC, 0,1% SDS ein. Bedingungen
hoher Stringenz können
ebenso von dem Fachmann auf Grundlage z. B. der Länge der
DNA einfach bestimmt werden. Im Allgemeinen sind solche Bedingungen
wie die oben angegebenen Hybridisierungsbedingungen definiert und
mit einem Waschschritt bei etwa 68°C, 0,2 × SSC, 0,1% SDS. Der Fachmann
wird erkennen, dass die Temperatur und die Salzkonzentration der
Waschlösung
wie benötigt
an die Gegebenheiten wie z. B. der Länge der Probe angepasst werden
können.
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Ebenfalls
als eine Ausführungsform
gemäß der Erfindung
eingeschlossen ist DNA, die Polypeptidfragmente und Polypeptide
codiert, die inaktivierte N-Glycosylierungsstelle(n), inaktivierte
Protease-Prozessierungsstelle(n) oder konservierte Aminosäureaustausch(e)
umfassen, wie unten beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfassen die Nukleinsäuremoleküle gemäß der Erfindung
außerdem
Nukleotidsequenzen, die wenigstens 80% identisch mit einer nativen
Sequenz sind. Ebenfalls vorgesehen sind Ausführungsformen, in denen ein
Nukleinsäuremolekül eine Sequenz
umfasst, die wenigstens 90% identisch, wenigstens 95% identisch,
wenigstens 98% identisch, wenigstens 99% identisch oder wenigstens 99,5%
identisch mit einer nativen Sequenz ist.
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Die
Prozentidentität
kann durch visuelle Untersuchung und mathematische Berechnung bestimmt
werden. Alternativ kann die Prozentidentität von zwei Nukleinsäuresequenzen
durch Vergleich der Sequenzinformationen unter Verwendung des GAP-Computerprogramms,
Version 6.0, wie von Devereux et al. beschrieben (Nucl. Acids Res.
12: 387, 1984) und von der University of Wisconsin Genetics Computer
Group (UWGCG) erhältlich,
bestimmt werden. Die bevorzugten Default-Parameter für das GAP-Programm
schließen
ein: (1) eine unäre
Vergleichsmatrix für
Nukleotide (enthaltend einen Wert von 1 für Identitäten und von 0 für Nichtidentitäten) und
die gewichtete Vergleichesmatrix von Gribskov und Burgess. Nucl
Acids Res. 14: 6745, 1986, wie beschrieben von Schwartz und Dayhoff,
eds., Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical
Research Foundation, S. 353–358,
1979; (2) einen Abzug (penalty) von 3,0 für jede Lücke (gap) und zusätzlich 0,10
Abzug für
jedes Symbol in jeder Lücke;
und (3) keinen Abzug für
Lücken
am Ende. Andere Programme, die von den Fachleuten auf dem Gebiet
der Sequenzvergleiche verwendet werden, können ebenfalls verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt außerdem
isolierte Nukleinsäuren
zur Verfügung,
die bei der Herstellung von Polypeptiden nützlich sind. Solche Polypeptide
können
durch jegliche der Vielzahl von konventionellen Methoden hergestellt
werden. Eine DNA-Sequenz, die ein ULBP-Polypeptid codiert oder ein
gewünschtes
Fragment davon, kann in einen Expressionsvektor für die Herstellung
des Polypeptids oder Fragmentes subkloniert werden. Die DNA-Sequenz
wird vorteilhafterweise mit einer Sequenz fusioniert, die ein geeigne tes
Leader- oder Signal-Peptid codiert. Alternativ kann das gewünschte Fragment
unter Verwendung der bekannten Methoden chemisch synthetisiert werden.
DNA-Fragmente können
außerdem
durch den Verdau einer vollständig
langen klonierten DNA-Sequenz mit Restriktionsendonukleasen hergestellt
werden und durch Elektrophorese auf Agarosegelen isoliert werden.
Wenn nötig,
können
die Oligonukleotide, die den 5'-
oder 3'-Terminus bis zu einem
gewünschten
Punkt rekonstruieren, mit einem durch den Restriktionsenzymverdau
erzeugtes DNA-Fragment ligiert werden. Solche Oligonukleotide können zusätzlich eine
Restriktionsendonukleasen-Schnittstelle stromaufwärts der
gewünschten
codierenden Sequenz enthalten und ein Initiationscodon (ATG) am
N-Terminus der codierenden
Sequenz positionieren.
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Das
wohlbekannte Polymerasekettenreaktion(PCR)-Verfahren kann ebenfalls
angewendet werden, um eine DNA-Sequenz, die ein gewünschtes
Proteinfragment codiert, zu isolieren und zu amplifizieren. Oligonukleotide,
die die gewünschten
Termini des DNA-Fragmentes definieren, werden als 5'- und 3'-Primer verwendet.
Die Oligonukleotide können
zusätzlich
Erkennungsstellen für
Restriktionsendonukleasen enthalten, um die Insertion des amplifizierten
DNA-Fragmentes in einen Expressionsvektor zu erleichtern. PCR-Methoden
sind in Saiki et al., Science 239: 487 (1988); Recombinant DNA Methodology,
Wu et al., eds., Academic Press, Inc., San Diego (1989), S. 189–196; und
PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Innis et al.,
eds., Academic Press, Inc. (1990) beschrieben.
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POLYPEPTIDE
UND FRAGMENTE DAVON
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Die
Erfindung umfasst Polypeptide und Fragmente davon in verschiedenen
Formen, einschließlich solcher,
die natürlich
vorkommen oder mit Hilfe verschiedener Methoden hergestellt werden,
wie z. B. Arbeitsverfahren, welche die rekombinante DNA-Technologie einschließen. Zum
Beispiel können
DNAs, die ULBP-Polypeptide codieren, von der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID
Nr. 3 oder SEQ-ID Nr. 9 durch in vitro-Mutagenese erlangt werden,
welche die ortgerichtete Mutagenese, die Zufallsmutagenese und die
in vitro-Nukleinsäuresynthese
einschließt.
Solche Formen schließen
Derivate, Varianten und Oligomere ebenso wie Fusionsprotein oder
Fragmente davon ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Polypeptide
und Fragmente davon
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Die
Polypeptide gemäß der Erfindung
schließen
vollständig
lange Proteine, die von den oben dargestellten Nukleotidsequenzen
codiert werden, ein. Besonders bevorzugte Polypeptide schließen die
Aminosäuresequenz
der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 und SEQ-ID Nr. 10 ein, wobei besonders bevorzugte
Fragmente die Aminosäuren
etwa von der Aminosäure
22 bis etwa zu der Aminosäure
219 der SEQ-ID Nr. 2 und etwa von der Aminosäure 22 bis etwa zu der Aminosäure 223
der SEQ-ID Nr. 4 umfassen.
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Die
Polypeptide der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 und SEQ-ID Nr. 10 schließen eine
N-terminale hydrophobe
Region ein, die als Signalpeptid fungiert. Die Computeranalyse sagt
voraus, dass das Signalpeptid den Resten 1 bis 21 der SEQ-ID Nr.
2 und SEQ-ID Nr. 4 und den Resten 1 bis 17 der SEQ-ID Nr. 10 entspricht.
Die Spaltung des Signalpeptids würde
somit ein reifes Protein ergeben, das die Aminosäuren 22 bis 244 der SEQ-ID
Nr. 2, die Aminosäuren
22 bis 246 der SEQ-ID Nr. 4 und die Aminosäuren 17 bis 239 der SEQ-ID
Nr. 10 umfasst. Der Fachmann wird erkennen, dass die oben beschriebenen
Begrenzungen der Regionen (die unter Verwendung von zu diesem Zwecke
erhältlichen
Computerprogrammen vorhergesagt werden können) von den oben beschriebenen
abweichen können.
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Die
Polypeptide der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 und SEQ-ID Nr. 10 schließen eine
C-terminale hydrophobe
Region ein, die als GPI-Verknüpfung
(GPI linkage) fungiert. Die vorhergesagte GPI entspricht in etwa den
letzten 20 Resten der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 und SEQ-ID Nr.
10. Ein Entfernen der GPI-Verknüpfung würde somit
ein Protein ergeben, das die Aminosäuren 1 bis etwa 224 der SEQ-ID
Nr. 2, 1 bis etwa 226 der SEQ-ID Nr. 4 und 1 bis etwa 219 der SEQ-ID
Nr. 10 umfasst. Eine Entfernung von sowohl dem Signalpeptid als
auch der GPI-Verknüpfung
würde folglich
ein Protein ergeben, das die Aminosäuren von etwa 22 bis etwa 224
der SEQ-ID Nr. 2, von etwa 22 bis etwa 226 der SEQ-ID Nr. 4 und
von etwa 17 bis etwa 219 der SEQ-ID Nr. 10 umfasst. Der Fachmann
wird erkennen, dass die oben beschriebenen Begrenzungen solcher
Regionen des Peptids ungefähr
sind und von den oben beschriebenen abweichen können.
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Die
Polypeptide gemäß der Erfindung
können
membrangebunden sein oder sie können
sezerniert werden und folglich löslich
sein. Lösliche
Polypeptide sind fähig,
von Zellen, in denen sie exprimiert werden, sezerniert zu werden.
Im Allgemeinen können
lösliche
Polypeptide identifiziert (und damit von nicht löslichen membrangebundenen Gegenstücken unterschieden)
werden durch Abtrennen intakter Zellen, die das gewünschte Polypeptide
exprimieren, von dem Kulturmedium, z. B. durch Zentrifugation und
durch Untersuchen des Mediums (Überstand)
auf das Vorhandensein des gewünschten
Polypeptids. Das Vorhandensein des Polypeptids in dem Medium deutet
darauf hin, dass das Polypeptid von den Zellen sezerniert wurde
und folglich eine lösliche
Form des Proteins ist.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die löslichen
Polypeptide und Fragmente davon die gesamte extrazelluläre Domäne oder
einen Teil davon, es fehlt ihnen jedoch die GPI-Verknüpfung, die die Retention des Polypeptids
auf einer Zellmembran verursachen würde. Ein lösliches Polypeptid kann einen
Teil der GPI-Verknüpfung
enthalten, solange das Polypeptid von der Zelle, in der es produziert
wird, sezerniert wird.
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Lösliche Polypeptide
schließen
somit Polypeptide, die die Aminosäuren mit einem N-Terminus bei Aminosäuren 20–30 und
einem C-Terminus bei Aminosäuren
200–227
der SEQ-ID Nr. 2, einen N-Terminus bei Aminosäure 20–30 und einen C-Terminus bei
Aminosäuren
200–227
der SEQ-ID Nr. 4 und einen N-Terminus bei Aminosäure 16–26 und einen C-Terminus bei
Aminosäuren
196–223
der SEQ-ID Nr. 10 umfassen, ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Im
Allgemeinen ist die Verwendung löslicher
Formen vorteilhaft für
bestimmte Anwendungen. Die Reinigung der Polypeptide aus den rekombinanten
Wirtszellen wird vereinfacht, da die löslichen Polypeptide von den
Zellen sezerniert werden. Weiterhin sind lösliche Polypeptide im Allgemeinen
geeigneter für
die intravenöse
Verabreichung.
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Die
Erfindung stellt außerdem
Polypeptide und Fragmente der extrazellulären Domäne zur Verfügung, welche die gewünschte biologische
Aktivität
beibehält.
Besondere Ausführungsformen
sind auf Polypeptidfragmente gerichtet, die die Fähigkeit
zur Bindung von ULBP-Gegenstrukturen, wie z. B. ULBP-16, beibehalten.
Solch ein Fragment kann ein lösliches
Polypeptid wie oben beschrieben sein. In einer weiteren Ausführungsform
enthalten die Polypeptide und Fragmente vorteilhafterweise Regionen,
die in der ULBP-Familie
wie oben beschrieben konserviert sind.
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Außerdem werden
hierin Polypeptidfragmente zur Verfügung gestellt, die wenigstens
20 oder wenigstens 30 aufeinanderfolgende Aminosäuren der Sequenz der SEQ-ID
Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 umfassen. Polypeptidfragmente
können
außerdem
als Immunogene bei der Erzeugung von Antikörpern eingesetzt werden.
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Varianten
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Natürlich vorkommende
Varianten ebenso wie abgeleitete Varianten von den Polypeptiden
und Fragmenten werden hierin zur Verfügung gestellt.
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Eine "ULBP-Variante" wie hierin verwendet
bezeichnet ein Polypeptid, das im Wesentlichen homolog zu dem nativen
ULBP-Polypeptid ist, jedoch eine Aminosäuresequenz aufweist, die sich
von der des nativen ULBP-Polypeptids (human, murin oder eine andere
Säugerspezies)
aufgrund einer oder mehrerer Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
unterscheidet. Die Variante hat eine Aminosäuresequenz, die vorzugsweise wenigstens
80% identisch mit einer nativen ULBP-Polypeptid-Aminosäuresequenz
ist, am bevorzugtesten wenigstens 90% identisch ist. Die Prozentidentität kann z.
B. durch Vergleichen der Sequenzinformationen unter Verwendung des
GAP-Computerprogramms, Version 6.0, beschrieben durch Devereux et
al., (Nucl. Acids Res. 12: 387, 1984) und erhältlich von der University of
Wisconsin Genetics Computer Group (UWGCG) bestimmt werden. Das GAP-Programm
verwendet das Alignment-Verfahren nach Needleman und Wunsch (J. Mol.
Biol. 48: 443, 1970), wie von Smith und Waterman überarbeitet
(Adv. Appl. Math. 2: 482, 1981). Die bevorzugten Default-Parameter
für das
GAP-Programm beinhalten: (1) eine unäre Vergleichsmatrix für Nukleotide
(enthaltend einen Wert von 1 für
Identitäten
und von 0 für
Nichtidentitäten)
und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov und Burgess. Nucl.
Acids Res. 14: 6745, 1986, wie beschrieben von Schwartz und Dayhoff,
eds., Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical
Research Foundation, S. 353–358, 1979;
(2) einem Abzug (penalty) von 3,0 für jede Lücke (gap) und einen zusätzlichen
0,10 Abzug für
jedes Symbol in jeder Lücke;
und (3) keinen Abzug für
Lücken
am Ende.
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Varianten
schließen
außerdem
Ausführungsformen
ein, in denen ein Polypeptid oder Fragment eine Aminosäure umfasst,
die wenigstens 90% identisch, wenigstens 95% identisch, wenigstens
98% identisch, wenigstens 99% identisch oder wenigstens 99,9% identisch
mit dem bevorzugten Polypeptid oder Fragment davon ist. Prozentidentität kann wie
oben bestimmt werden. Alternativ kann die Prozentidentität von zwei
Proteinsequenzen durch Vergleichen der Sequenzinformation unter
Verwendung des GAP-Computerprogramms, basierend auf dem Algorithmus
von Needleman und Wunsch (J. Mol. Biol. 48: 443, 1970) und erhältlich von der
University of Wisconsin Genetics Computer Group (UWGCG), bestimmt
werden. Die bevorzugten Default-Parameter
des GAP-Computerprogramms schließen ein: (1) eine Auswertungsmatrix
(scoring matrix), Blosum62, wie von Henikoff und Henikoff beschrieben
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 10915, 1992); (2) eine Lücken-Gewichtung
von 12; (3) eine Lückenlängen-Gewichtung
von 4; und (4) keinen Abzug (penalty) für Endlücken. Andere Programme, die
von dem Fachmann auf dem Gebiet für Sequenzvergleiche verwendet
werden, können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
Varianten gemäß der Erfindung
schließen
z. B. solche ein, die das Ergebnis von alternativen mRNA-Splicing-Ereignissen
oder von proteolytischer Spaltung sind. Alternatives Splicing von
mRNA kann z. B. ein verkürztes
aber biologisch aktives Protein erzeugen, wie z. B. eine natürlich vorkommende
lösliche
Form des Proteins. Variationen, die der Proteolyse zugeschrieben
werden können,
schließen
z. B. Unterschiede in den N- oder
C-Termini bei Expression in verschiedenen Typen von Wirtszellen
aufgrund der proteolytischen Entfernung von einer oder mehreren
terminalen Aminosäuren
von dem Protein (im Allgemeinen zwischen 1–5 terminalen Aminosäuren) ein.
Proteine, in denen Unterschiede in der Aminosäuresequenz einem genetischen Polymorphismus
(allelische Variation unter Individuen, die das Protein produzieren)
zuzuschreiben sind, sind ebenfalls hierin vorgesehen.
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Wie
oben angegeben stellt die Erfindung isolierte und gereinigte oder
homogene ULBP-Polypeptide, sowohl
rekombinant als auch nicht rekombinant, zur Verfügung. Varianten und Derivate
von nativen ULBP-Proteinen, welche die gewünschte biologische Aktivität beibehalten,
können
durch Mutationen der Nukleotidsequenzen, die für native ULBP-Polypeptide codieren,
erhalten werden. Änderungen
der nativen Aminosäuresequenz
können
durch jede der Vielzahl von konventionellen Verfahren erreicht werden.
Mutationen können
an bestimmten Loci durch Synthetisieren von Oligonukleotiden, die
eine mutierte Sequenz flankiert von Restriktionsstellen, welche
die Ligation mit Fragmenten der nativen Sequenz ermöglichen,
enthalten, eingeführt
werden. Im Anschluss an die Ligation codiert die resultierende rekonstruierte
Sequenz ein Analog, das die gewünschte
Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion aufweist.
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Alternativ
können
Oligonukleotid-gerichtete ortsspezifische Mutageneseverfahren angewendet
werden, um ein geändertes
Gen zur Verfügung
zu stellen, indem vorher festgelegte Codons durch Substitution, Deletion
oder Insertion verändert
sein können.
Beispielhafte Verfahren zur Herstellung der oben dargestellten Veränderungen
werden von Walder et al. (Gene 42: 133, 1986); Bauer et al. (Gene
37: 73, 1985); Craik (BioTechniques, Januar 1985, 12–19); Smith
et al., (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press, 1981);
Kunkel (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 488, 1985); Kunkel et al.,
(Methods in Enzymol. 154: 367, 1987); und die US-Patente Nr. 4,518,584
und 4,737,462 offenbart.
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Die
ULBP-Polypeptide können,
um ULBP-Derivate zu erzeugen, durch Bildung kovalenter oder aggregativer
Konjugate mit anderen chemischen Resten, wie z. B. Glycosylgruppen,
Polyethylenglycolgruppen, Lipiden, Phosphaten, Acetylgruppen und
dergleichen modifiziert werden. Kovalente Derivate von ULBP-Polypeptiden
können
durch Verbinden der chemischen Reste mit funktionellen Gruppen auf
ULBP-Aminosäureseitenketten
oder am N-Terminus oder C-Terminus eines ULBP-Polypeptids oder der
extrazellulären
Domäne
davon hergestellt werden. Weitere Derivate von ULBP-Polypeptiden innerhalb
des Umfangs dieser Erfindung schließen kovalente oder aggregative
Konjugate von ULBP-Polypeptiden oder deren Fragmente mit anderen Proteinen
oder Polypeptiden ein, wie z. B. durch Synthese in rekombinanten
Kulturen als N-terminale
oder C-terminale Fusionen. Zum Beispiel kann das Konjugat eine Signal-
oder Leader-Polypeptidsequenz (z. B. die α-Faktor-Leadersequenz von Saccharomyces)
am N-Terminus eines ULBP-Polypeptids umfassen. Das Signal- oder
Leader-Peptid steuert co-translational oder post-translational den
Transfer des Konjugates von dessen Syntheseort an einen Ort innerhalb
oder außerhalb
der Zellmembran oder Zellwand.
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Konjugate,
die diagnostische (detektierbare) oder therapeutische Mittel daran
angefügt
umfassen, sind ebenfalls hierin vorgesehen, wie nachstehend detaillierter
diskutiert wird.
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Weitere
Derivate schließen
kovalente oder aggregative Konjugate der Polypeptide mit anderen
Proteinen oder Polypeptiden ein, wie z. B. durch Synthese in rekombinanter
Kultur als N-terminale oder C-terminale Fusionen. Beispiele für Fusionsproteine
werden nachstehend im Zusammenhang mit Oligomeren behandelt. Weiterhin
können
die Fusionsproteine Peptide umfassen, die zur Erleichterung der
Reinigung und Identifikation angefügt werden. Solche Peptide schließen z. B.
Poly-His oder die antigenischen Identifikationspeptide, die in US-Patent
Nr. 5,011,912 und in Hopp et al., Bio/Technology 6: 1204, 1988 beschrieben
werden, ein. Ein solches Peptid ist das FLAG®-Peptid,
Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys,
das hoch antigenisch ist und ein Epitop zur Verfügung stellt, das reversibel
durch einen spezifischen monoklonalen Antikörper gebunden wird, was eine
rasche Untersuchung ermöglicht
und eine einfache Reinigung des exprimierten rekombinanten Proteins. Ein
murines Hybridom, das 4E11 genannt wird, produziert einen monoklonalen
Antikörper,
der das FLAG®-Peptid
in der Anwesenheit von bestimmten bivalenten Metallkationen bindet,
wie in US-Patent 5,011,912 beschrieben. Die 4E11 Hybridom-Zelllinie
wurde bei der American Type Culture Collection unter der Zugangsnummer
HB 9259 hinterlegt. Monoklonale Antikörper, die das FLAG®-Peptid
binden, sind von Eastman Kodak Co., Scientific Imaging Systems Division,
New Haven, Connecticut erhältlich.
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Unter
den abweichenden Polypeptiden, die hierin zur Verfügung gestellt
werden, sind Varianten von nativen Polypeptiden, welche die native
biologische Aktivität
oder dessen substanzielles Äquivalent
beibehalten. Ein Beispiel ist eine Variante, die mit der im Wesentlichen
gleichen Bindungsaffinität
wie die native Form bindet. Die Bindungsaffinität kann durch konventionelle
Methoden gemessen werden, z. B. wie in US-Patent Nr. 5,512,457 beschrieben
und wie unten dargelegt.
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Varianten
schließen
Polypeptide ein, die im Wesentlichen homolog zu der nativen Form
sind, jedoch eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die sich von der der nativen Form aufgrund einer oder
mehrerer Deletionen, Insertionen oder Substitutionen unterscheidet.
Besondere Ausführungsformen
schließen
Polypeptide ein, die zwischen einer und zehn Deletionen, Insertionen
oder Substitutionen von Aminosäureresten
im Vergleich zu einer nativen Sequenz umfassen, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
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Eine
bestimmte Aminosäure
kann z. B. durch einen Rest mit ähnlichen
physiochemischen Eigenschaften ersetzt werden. Beispiele für solche
konservativen Substitutionen schließen Substitutionen eines aliphatischen
Restes mit einem anderen ein, wie z. B. Ile, Val, Leu oder Ala füreinander;
Substitutionen eines polaren Restes mit einem anderen, wie z. B.
zwischen Lys und Arg, Glu und Asp oder Gln und Asn; oder Substitutionen eines
aromatischen Restes mit einem anderen, wie z. B. Phe, Trp oder Tyr
füreinander.
Weitere konservative Substitutionen, die z. B. die Substitution
einer gesamten Region mit ähnlichen
hydrophoben Eigenschaften einschließt, sind wohlbekannt.
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In ähnlicher
Weise schließen
die DNAs gemäß der Erfindung
Varianten ein, die sich von einer nativen DNA-Sequenz aufgrund einer
oder mehrerer Deletionen, Insertionen oder Substitutionen unterscheiden,
jedoch ein biologisch aktives Polypeptid codieren.
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Die
Erfindung schließt
weiterhin Polypeptide gemäß der Erfindung
mit oder ohne assoziiertem nativem Glycosylierungsmuster ein. Polypeptide,
die in Hefe- oder Säuger-Expressionssystemen
(z. B. COS-1- oder COS-7-Zellen) exprimiert werden, können in
ihrem Molekulargewicht oder Glycosylierungsmuster ähnlich oder signifikant
unterschiedlich von einem nativen Polypeptid sein, abhängig von
der Wahl des Expressionssystems. Die Expression von Polypeptiden
gemäß der Erfindung
in bakteriellen Expressionssystemen wie z. B. E. coli stellt nicht-glycosylierte
Moleküle
zur Verfügung.
Weiterhin kann eine bestimmte Präparation
verschiedene unterschiedlich glycosylierte Spezies des Proteins
enthalten. Glycosylgruppen können
durch konventionelle Verfahren entfernt werden, insbesondere durch
solche, die Glycopeptidase verwenden. Im Allgemeinen können die
glycosylierten Polypeptide gemäß der Erfindung
mit einem molekularen Überschuss
an Glycopeptidase (Boehringer Mannheim) inkubiert werden.
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Dementsprechend
sind ähnliche
DNA-Konstrukte, welche die verschiedenen Additionen oder Substitutionen
von Aminosäureresten
oder Sequenzen, oder Deletionen von terminalen oder internen Resten
oder Sequenzen codieren, von der Erfindung umfasst. Zum Beispiel
können
N-Glycosylierungsstellen in der extrazellulären Domäne des Polypeptids modifiziert
werden, um die Glycosylierung zu verhindern, was die Expression
eines reduzierten Kohlenhydratanalogs in Säuger- und Hefe-Expressionssystemen
erlaubt. N-Glycosylierungsstellen
in eukaryontischen Polypeptiden sind gekennzeichnet durch ein Aminosäuretriplett
Asn-X-Y, wobei X jede Aminosäure
außer
Pro ist und Y Ser oder Thr ist. Geeignete Substitutionen, Additionen
oder Deletionen in der Nukleotidsequenz, welche diese Tripletts
codiert, resultiert in der Vermeidung eines Anfügens von Kohlenhydratresten
an die Asn-Seitenkette. Die Veränderung
eines einzigen Nukleotids, so gewählt, dass Asn durch eine andere
Aminosäure
ersetzt wird, ist z. B. ausreichend, um eine N-Glycosylierungsstelle
zu inaktivieren. Alternativ können
das Ser oder Thr durch eine andere Aminosäure ersetzt werden, wie z.
B. Ala. Bekannte Verfahren zur Inaktivierung von N-Glycosylierungsstellen
in Proteinen schließen
solche wie in US-Patent 5,071,972 und
EP
276,846 ein.
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In
weiteren Beispielen für
Varianten können
Sequenzen, die Cys-Reste codieren, die nicht essentiell für die biologische
Aktivität
sind, so geändert
werden, dass die Cys-Reste
deletiert oder durch andere Aminosäuren ersetzt werden, was die
Bildung von inkorrekten intramolekularen Disulfidbrücken bei
der Faltung oder Renaturierung verhindert.
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Weitere
Varianten werden durch Modifikation von benachbarten dibasischen
Aminosäureresten
hergestellt, um die Expression in Hefesystemen, in denen die KEX2-Proteaseaktivität vorhanden
ist, zu verstärken.
EP 212,914 offenbart die
Verwendung von ortsgerichteter Mutagenese zur Inaktivierung der
KEX2-Protease-Prozessierungsstellen
in einem Protein. KEX2-Protease-Prozessierungsstellen werden durch
Deletieren, Addieren oder Substituieren von Resten zur Veränderung
von Arg-Arg-, Arg-Lys-
und Lys-Arg-Paaren zur Entfernung des Vorkommens dieser benachbarten
basischen Reste inaktiviert. Lys-Lys-Paarungen sind erheblich weniger
empfindlich gegen die KEX2-Spaltung, und die Umwandlung von Arg-Lys
oder Lys-Arg zu Lys-Lys stellt einen konservativen und bevorzugten
Ansatz zur Inaktivierung von KEX2-Stellen dar.
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Oligomere
-
Von
der Erfindung umfasst sind Oligomere oder Fusionsproteine, die ULBP-Polypeptide
enthalten. Solche Oligomere können
in Form kovalent verbundener oder nicht kovalent verbundener Multimere
vorliegen, einschließlich
Dimere, Trimere oder höherer
Oligomere. Wie oben erwähnt
sind bevorzugte Polypeptide löslich und
folglich können
diese Oligomere lösliche
Polypeptide umfassen. In einem Aspekt der Erfindung behalten die
Oli gomere die Bindungsfähigkeit
der Polypeptidkomponenten und stellen daher bivalente, trivalente
usw. Bindungsstellen zur Verfügung.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist auf Oligomere gerichtet, die mehrere Polypeptide
umfassen, die über
kovalente oder nicht kovalente Wechselwirkungen zwischen Peptideinheiten
verbunden sind, die an die Polypeptide fusioniert sind. Solche Peptide
können
Peptidlinker (Spacer) sein oder Peptide, die die Eigenschaft haben,
Oligomerisierung zu fördern.
Leucin-Zipper und bestimmte Polypeptide, die von Antikörpern stammen,
gehören
zu den Peptiden, die die Oligomerisierung der daran angefügten Polypeptide
fördern
können,
wie unten detaillierter beschrieben ist.
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Immunglobulin-basierte
Oligomere
-
Als
eine Alternative wird ein Oligomer unter Verwendung von Polypeptiden,
die von Immunglobulinen abgeleitet sind, hergestellt. Die Herstellung
von Fusionsproteinen, die bestimmte heterologe Polypeptide umfassen,
die an verschiedene Teile der von Antikörpern abgeleiteten Polypeptide
(einschließlich
der Fc-Domäne)
fusioniert sind, wurde beschrieben, z. B. durch Ashkenazi et al.
(PNAS USA 88: 10535, 1991); Byrn et al. (Nature 344: 677, 1990);
und Hollenbaugh und Aruffo ("Construction
of Immunoglobulin Fusion Proteins", in Current Protocols in Immunology,
Suppl. 4, S. 10.19.1–10.19.11,
1992).
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist auf ein Dimer gerichtet, das zwei
Fusionsproteine umfasst, die durch Fusion eines Polypeptids gemäß der Erfindung
an ein Fc-Polypeptid, das von einem Antikörper stammt, erzeugt wurden.
Eine Genfusion, die das Polypeptid/Fc-Fusionsprotein codiert, wird
in einen geeigneten Expressionsvektor eingefügt. Polypeptid/Fc-Fusionsproteine
werden in Wirtszellen exprimiert, die mit dem rekombinanten Expressionsvektor
transformiert wurden und es wird ihnen erlaubt, sich ähnlich Antikörpermolekülen zusammenzusetzen,
woraufhin Zwischenketten-Disulfidbindungen
zwischen den Ketten der Fc-Einheiten ausgebildet werden, um divalente
Moleküle
zu ergeben.
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Der
Begriff "Fc-Polypeptid", wie hierin verwendet,
schließt
native und muteine Formen von Polypeptiden ein, die aus der Fc-Region
eines Antikörpers
bestehen, der irgendeine oder alle der CH-Domänen der Fc-Region umfasst.
Verkürzte
Formen solcher Polypeptide, welche die Hinge-Region enthalten, die
die Dimerisierung fördert,
sind ebenfalls eingeschlossen. Bevorzugte Polypeptide umfassen ein
Fc-Polypeptid, das von einem humanen IgG1-Antikörper abgeleitet ist.
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Ein
geeignetes Fc-Polypeptid, das in der PCT-Anmeldung WO 93/10151 beschrieben
wird, ist ein Einzelkettenpolypeptid, das sich von der N-terminalen
Hinge-Region bis zu dem nativen C-Terminus der Fc-Region eines humanen
IgG1-Antikörpers
erstreckt. Ein weiteres nützliches
Fc-Polypeptid ist das Fc-Mutein, das in US-Patent 5,457,035 und
in Baum et al., (EMBO J. 13: 3992–4001, 1994) beschrieben wird.
Die Aminosäuresequenz
dieses Muteins ist identisch mit dem der nativen Fc-Sequenz, die
WO 93/10151 gezeigt wird, mit der Ausnahme, dass die Aminosäure 19 von
Leu nach Ala getauscht wurde, die Aminosäure 20 von Leu nach Glu getauscht
wurde und die Aminosäure
22 von Gly nach Ala getauscht wurde. Das Mutein zeigt eine reduzierte
Affinität
für Fc-Rezeptoren.
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Die
oben beschriebenen Fusionsproteine, die Fc-Einheiten umfassen (und
Oligomere, die daraus gebildet sind), bieten den Vorteil einer einfachen
Reinigung durch Affinitätschromatographie über Protein
A- oder Protein G-Säulen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die Polypeptide gemäß der Erfindung
an die Stelle des variablen Teils einer schweren oder leichten Kette
eines Antikörpers
gesetzt werden. Wenn Fusionsproteine mit sowohl den schweren Ketten
als auch den leichten Ketten eines Antikörpers hergestellt werden, ist
es möglich, ein
Oligomer mit nicht weniger als vier extrazellulären Regionen von ULBP zu bilden.
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Sowohl
ULBP-1- als auch ULBP-2-Polypeptide können als Fc-Fusionsproteine
unter Verwendung eines Fc-Muteins exprimiert werden, um fusionierte
Polypeptide mit den folgenden Sequenzen zur Verfügung zu stellen:
-
ULBP1-Fc-FUSIONSPOLYPEPTID
-
ULBP2-Fc-FUSIONSPOLYPEPTID
-
ULBP-1
und ULBP-2 sind membrangebundene Glycoproteine, die durch eine GPI-Verknüpfung auf der
Zelloberfläche
gehalten werden. Siehe Yan et al., J. Mol. Biol. 275: 25–33 (1998)
und Medof et al., FASEB J. 10: 574–86 (1996). Die etwa 20 Carboxy-terminalen Aminosäuren der
ULBP-Polypeptide spezifizieren die GPI-Verknüpfung. Die Deletion dieser
Aminosäuren
in den ULBP-1- und ULBP-2-Fc-Fusionsproteinen resultiert in Proteinen,
denen die GPI-Verknüpfung
fehlt.
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Die
Erfindung umfasst ULBP-Polypeptide und -Fragmente, denen die GPI-Verknüpfung fehlt.
Ein bevorzugtes ULBP-Polypeptidfragment umfasst wenigstens 6 aufeinanderfol gende
Aminosäuren
einer Aminosäuresequenz.
In weiteren Ausführungsformen
umfasst ein bevorzugtes ULBP-Polypeptidfragment wenigstens 10, wenigstens
20 oder wenigstens 100 aufeinanderfolgende Aminosäuren einer
Aminosäuresequenz. Diese
Polypeptide können
in löslicher
Form hergestellt werden.
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Sowohl
ULBP-1 als auch ULBP-2 binden UL16-Fc. Außerdem binden sie eine Anzahl
von humanen Zellarten, einschließlich Mitogen-stimulierter
humaner T-Zellen und natürlicher
Killerzellen (NK-Zellen). Es wurde außerdem herausgefunden, dass
die ULBP-Fc-Proteine
an K299-Zellen binden, einem anaplastischen Lymphom. ULBP1-Fc bindet
besser als ULBP2-Fc.
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Peptidlinker-basierte
Oligomere
-
Alternativ
ist das Oligomer ein Fusionsprotein, das mehrere Polypeptide umfasst,
mit oder ohne Peptidlinkern (Spacer-Peptiden). Unter den geeigneten
Peptidlinkern sind solche, die in den US-Patenten 4,751,180 und
4,935,233 beschrieben werden. Eine DNA-Sequenz, die einen gewünschten
Peptidlinker codiert, kann zwischen und in demselben Leserahmen
wie die DNA-Sequenzen gemäß der Erfindung
unter Verwendung jeder beliebigen geeigneten konventionellen Methode
insertiert werden. Zum Beispiel kann ein chemisch synthetisiertes
Oligonukleotid, das den Linker codiert, zwischen die Sequenzen ligiert
werden. In besonderen Ausführungsformen
umfasst ein Fusionsprotein zwischen zwei bis vier löslichen
ULBP-Polypeptiden, die durch Peptidlinker voneinander getrennt sind.
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Leucin-Zipper
-
Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung der Oligomere gemäß der Erfindung
schließt
die Verwendung eines Leucin-Zippers ein. Leucin-Zipper-Domänen sind
Peptide, welche die Oligomerisierung der Proteine, in denen sie
enthalten sind, fördern.
Leucin-Zipper wurden ursprünglich
in mehreren DNA-bindenden Proteinen identifiziert (Landschulz et
al., Science 240: 1759, 1988) und wurden seitdem in einer Vielzahl
von verschiedenen Proteinen entdeckt. Unter den bekannten Leucin-Zippern
sind natürlich
vorkommende Peptide und Derivate davon, die dimerisieren oder trimerisieren.
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Die
Zipper-Domäne
(hierin auch als oligomerisierende oder oligobildende Domäne bezeichnet)
umfasst einen repetitiven Heptad Repeat, häufig mit vier oder fünf Leucinresten
mit dazwischengefügten
weiteren Aminosäuren.
Beispiele für
Zipperdomänen
sind solche, die in dem Hefe-Transkriptionsfaktor GCN4 zu finden sind
und in einem hitzestabilen DNA-bindenden Protein, das in Rattenleber
vorkommt (C/EBP; Landschulz et al., Science 243: 1681, 1989). Zwei
nukleäre
transformierende Proteine (nuclear transforming proteins), fos und
jun, weisen ebenfalls Zipperdomänen
auf, ebenso wie das Genprodukt des murinen Proto-Onkogens, c-myc
(Landschulz et al., Science 240: 1759, 1988) Die Produkte der nukleären Onkogene
fos und jun umfassen Zipperdomänen,
die präferentiell
Heterodimere bilden (O'Shea
et al., Science 245: 646, 1989, Turner und Tjian, Science 243: 1689,
1989). Die Zipperdomäne
ist notwendig für
die biologische Aktivität
(DNA-Bindung) in diesen Proteinen.
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Die
fusogenen Proteine von mehreren verschiedenen Viren, einschließlich des
Paramyxovirus, Coronavirus, Masemvirus und vieler Retroviren, besitzen
ebenfalls Zipperdomänen
(Buckland und Wild, Nature 338: 547, 1989; Britton, Nature 353:
394, 1991; Delwart und Mosialos, AIDS Research and Human Retroviruses
6: 703, 1990). Die Zipperdomänen
in diesen fusogenen viralen Proteinen befinden sich nahe der Transmembranregion
der Proteine; es wurde vorgeschlagen, dass die Zipperdomänen zu der
oligomeren Struktur der fusogenen Proteine beitragen könnten. Die
Oligomerisierung von fusogenen viralen Proteinen ist an der Fusionsporenbildung
beteiligt (Spruce et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 3523, 1991).
Von Zipperdomänen wurde
außerdem
kürzlich
berichtet, dass sie eine Rolle bei der Oligomerisierung von Hitzeschock-Transkriptionsfaktoren
spielen (Rabindran et al., Science 259: 230, 1993).
-
Zipperdomänen falten
sich zusammen als kurze, parallele Superhelices (O'Shea et al., Science
259: 230, 1993). Die allgemeine Architektur der parallelen Superhelices
wurde gut charakterisiert, mit einer "Knobs-into-holes"-Packung wie von Crick 1953 vorgeschlagen
(Acta Crystallogr. 6: 689). Das Dimer, das von einer Zipperdomäne gebildet
wird, wird durch den Heptad Repeat stabilisiert, der nach der Bezeichnung
von McLachlan und Stewart (J. Mol. Biol. 98: 293; 1975) als (abcdefg)n bezeichnet wird, in dem die Reste a und
d im Allgemeinen hydrophobe Reste sind, wobei d ein Leucin ist,
die auf derselben Seite einer Helix auftreten. Entgegengesetzt geladene
Reste treten im Allgemeinen an den Positionen g und e auf. Folglich
sind in einer parallelen Superhelix, die von zwei helikalen Zipperdomänen gebildet
wird, die "Knobs", die durch die hydrophoben
Seitenketten der ersten Helix gebildet werden, in die "Holes", die zwischen den
Seitenketten der zweiten Helix gebildet werden, verpackt.
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Die
Reste an der Position d (häufig
Leucin) tragen zu großen
hydrophoben Stabilisierungsenergien bei und sind wichtig für die Oligomerbildung
(Krystek et al., Int. J. Peptide Res. 38: 229, 1991). Lovejoy et
al. (Science 259: 1288, 1993) haben kürzlich von der Synthese eines
dreifachsträngigen α-helikalen
Bündels,
in dem die Helices up-up-down laufen, berichtet. Ihre Studien bestätigten,
dass die hydrophobe Stabilisierungsenergie die hauptsächlich treibende
Kraft für
die Bildung von Superhelices aus helikalen Monomeren zur Verfügung stellt.
Diese Studien weisen außerdem
darauf hin, dass elektrostatische Interaktionen zu der Stöchiometrie und
Geometrie von Superhelices beitragen. Eine weiterführende Diskussion
der Struktur von Leucin-Zippern ist in Harbury et al. (Science 262:
1401, 26. November 1993) zu finden.
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Beispiele
für Leucin-Zipper-Domänen, die
für die
Herstellung löslicher
oligomerer Proteine geeignet sind, sind in der PCT-Anmeldung WO
94/10308 beschrieben, und der Leucin-Zipper, der aus dem Lungen-Superfectant
D (surfactant protein D, SPD) stammt, ist in Hoppe et al., (FEBS.
Letters 344: 191, 1994) beschrieben. Die Verwendung eines modifizierten
Leucin-Zippers, der die stabile Trimerisierung eines heterologen
Proteins, welches daran fusioniert ist, erlaubt, ist in Fanslow
et al. (Semin. Immunol. 6: 267–278,
1994) beschrieben. Rekombinante Fusionsproteine, die ein lösliches
Polypeptid fusioniert an ein Leucin-Zipperpeptid umfassen, werden
in geeigneten Wirtszellen exprimiert, und das lösliche Oligomer, das gebildet
wird, wird aus dem Kulturüberstand
gewonnen.
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Bestimmte
Leucin-Zipper-Einheiten bilden präferentiell Trimere. Ein Beispiel
ist ein Leucin-Zipper, der aus dem Lungen-Superfectant D (surfactant
protein D, SPD) stammt, wie in Hoppe et al. (FEBS. Letters 344: 191,
1994) und in dem US-Patent 5,716,805 beschrieben. Dieses von dem
Lungen-SPD abgeleitete Leucin-Zipperpeptid umfasst die Aminosäuresequenz
Pro Asp Val Ala Ser Leu Arg Gln Gln Val Glu Ala Leu Gln Gly Gln
Val Gln His Leu Gln Ala Ala Phe Ser Gln Tyr.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein Leucin-Zipper, der die Trimerisierung fördert, ist ein Peptid, das
die Aminosäuresequenz
Arg Met Lys Gln Ile Glu Asp Lys Ile Glu Glu Ile Leu Ser Lys Ile
Tyr His Ile Glu Asn Glu Ile Ala Arg Ile Lys Lys Leu Ile Gly Glu
Arg umfasst, wie in dem US-Patent 5,716,805 beschrieben. In einer
weiteren alternativen Ausführungsform
wird ein N-terminaler Asp-Rest angefügt; in einer anderen fehlt
dem Peptid der N-terminale
Arg-Rest.
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Fragmente
der zuvor genannten Zipperpeptide, welche die Eigenschaft zur Förderung
der Oligomerisierung beibehalten, können ebenfalls verwendet werden.
Beispiele für
solche Fragmente schließen
Peptide ein, denen ein oder zwei der N-terminalen oder C-terminalen Reste,
die in den zuvor genannten Aminosäuresequenzen vorhanden sind,
fehlen, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Leucin-Zipper können von
natürlich vorkommenden
Leucin-Zipperpeptiden abgeleitet sein, z. B. über konservative Substitution(en)
in der nativen Aminosäuresequenz,
wobei die Fähigkeit
des Peptids zur Förderung
der Oligomerisierung beibehalten wird.
-
Weitere
Peptide, die von natürlich
vorkommenden trimeren Proteinen abgeleitet sind, können bei
der Herstellung trimerer ULBPs verwendet werden. Alternativ können synthetische
Peptide, welche die Oligomerisierung fördern, verwendet werden. In
besonderen Ausführungsformen
werden die Leucinreste in einer Leucin-Zipper-Einheit durch Isoleucinreste
ersetzt. Solche Peptide, die Isoleucin umfassen, können als
Isoleucin-Zipper bezeichnet werden, sind jedoch von dem Begriff "Leucin-Zipper" wie hierin verwendet
umfasst.
-
Sowohl
ULBP-1- als auch ULBP-2-Polypeptide können als Leucin-Zipper-Fusionsproteine unter
Verwendung eines Leucin-Zipper-Motivs exprimiert werden, welche
die folgenden Sequenzen haben:
-
ULBP1-LZ-FUSIONSPOLYPEPTID
-
Die
Aminosäuren
1–19 sind
das Signalpeptid des humanen Ig-Kappa, welches das ULBP-1-Signalpeptid
ersetzt. Dieses verbessert die Expression etwas, jedoch könnte auch
das native ULBP-1-Signalpeptid verwendet werden, ebenso wie weitere
heterologe Signalpeptide. Die Aminosäuren 20–218 stammen von ULBP-1 (SEQ-ID
Nr. 2), gefolgt von einem kurzen Spacer, PRSGSS, dem Leucin-Zipper
(genau Isoleucin-Zipper) der Aminosäuren 225–247, einem Spacer und sechs
Histidinen, die als Markierung (tag) zur Reinigung dienen.
-
ULBP2-LZ-FUSIONSPOLYPEPTID
-
Die
Aminosäuren
1–223
stammen von dem ULBP-2-Polypeptid (SEQ-ID Nr. 4), einschließlich seines nativen
Signalpeptids, und die Spacer, der Leucin-Zipper und Poly-His sind dieselben
wie oben angegeben.
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HERSTELLUNG
VON POLYPEPTIDEN UND FRAGMENTEN DAVON
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Die
Expression, Isolation und Reinigung der Polypeptide und Fragmente
gemäß der Erfindung
können durch
jede beliebige geeignete Methode erreicht werden, einschließlich der
folgenden, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
rekombinante Klonierungs- und Expressionsvektoren zur Verfügung, die
DNA enthalten, ebenso wie Wirtszellen, welche die rekombinanten
Vektoren enthalten. Expressionsvektoren, die DNA enthalten, können zur
Herstellung der Polypeptide oder Fragmente gemäß der Erfindung, die durch
die DNA codiert werden, verwendet werden. Ein Verfahren zur Herstellung
von Polypeptiden umfasst die Kultivierung von Wirtszellen, die mit
einem das Polypeptid codierenden rekombinanten Vektor transformiert
wurden, unter Bedingungen, welche die Expression des Polypeptids
fördern,
und die anschließende
Gewinnung der exprimierten Polypeptide aus der Kultur. Der Fachmann
wird erkennen, dass das Verfahren zur Reinigung der exprimierten
Polypeptide abhängig
von Faktoren wie der Art der Wirtszelle, die verwendet wird, und
davon, ob das Polypeptid eine membrangebundene oder lösliche Form
ist, die von den Wirtszellen sezerniert wird, variiert.
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Jedes
geeignete Expressionssystem kann verwendet werden. Die Vektoren
schließen
eine DNA ein, die ein Polypeptid oder Fragment gemäß der Erfindung
codiert, die funktionell mit geeigneten transkriptionellen oder
translationellen regulatorischen Nukleotidsequenzen verbunden ist,
wie z. B. solchen, die aus einem Säuger-, mikrobiellen, viralen
oder Insekten-Gen stammen. Beispiele für regulatorische Sequenzen
schließen
transkriptionelle Promotoren, Operatoren oder Enhancer ein, eine
mRNA-ribosomale Bindungsstelle und geeignete Sequenzen, welche die
Initiation und Termination der Transkription und Translation kontrollieren.
Nukleotidsequenzen sind funktionell verbunden, wenn die regulatorische
Sequenz funktionell mit der DNA-Sequenz in Beziehung steht. Folglich
ist eine Promotor-Nukleotidsequenz funktionell mit einer DNA-Sequenz
verbunden, wenn die Promotor-Nukleotidsequenz die Transkription
der DNA-Sequenz kontrolliert. Ein Replikationsursprung, der die
Fähigkeit
zur Replikation in der gewünsch ten
Wirtszelle verleiht und ein Selektionsgen, durch welches die Transformanten
identifiziert werden, sind im Allgemeinen in dem Expressionsvektor
eingeschlossen.
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Außerdem kann
eine Sequenz, die ein geeignetes Signalpeptid (nativ oder heterolog)
codiert, in die Expressionsvektoren eingeschlossen werden. Eine
DNA-Sequenz für
ein Signalpeptid (sekretorischer Leader) kann im Leserahmen (in
frame) mit der Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
fusioniert werden, so dass die DNA zunächst in ein Fusionsprotein
transkribiert und die mRNA translatiert in ein Fusionsprotein wird,
welches das Signalpeptid umfasst. Ein Signalpeptid, das in den vorgesehenen
Wirtszellen funktionsfähig
ist, begünstigt
die extrazelluläre
Sezernierung des Polypeptids. Das Signalpeptid wird von dem Polypeptid
bei Sekretion des Polypeptids aus der Zelle abgespalten.
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Der
Fachmann wird auch erkennen, dass die Position(en), an denen das
Signalpeptid abgespalten wird, von denen durch das Computerprogramm
vorhergesagten abweichen kann und entsprechend solcher Faktoren
wie die Art der Wirtszellen, die bei der Expression eines rekombinanten
Polypeptids verwendet werden, variieren kann. Eine Proteinpräparation
kann eine Mischung von Proteinmolekülen enthalten, die verschiedene
N-terminale Aminosäuren haben,
die sich aus der Spaltung des Signalpeptids an mehr als einer Stelle
ergeben.
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Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von Polypeptiden schließen prokaryontische Zellen,
Hefezellen oder Zellen höherer
Eukaryonten ein. Säuger-
oder Insekten-Zellen werden im Allgemeinen bei der Verwendung als
Wirtszellen bevorzugt. Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren
für die
Verwendung mit bakteriellen, Pilz-, Hefe- und Säuger-Zellwirten sind z. B.
in Pouwels et al. Cloning Vectors: A Laboratory Manual. Elsevier,
New York, (1985) beschrieben. Zellfreie Translationssysteme können ebenso
zur Herstellung der Polypeptide unter Verwendung von RNAs, die von
den hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet sind, verwendet
werden.
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Prokaryontische
Systeme
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Prokaryonten
schließen
Gramm-negative oder Gramm-positive Organismen ein. Geeignete prokaryontische
Wirtszellen für
die Transformation schließen
z. B. E. coli, Bacillus subtilus, Salmonella typhimurium und verschiedene
andere Spezies innerhalb der Gene ra Pseudomonas, Streptomyces und
Staphylococcus ein. In einer prokaryontischen Wirtszelle wie z.
B. E. coli kann ein Polypeptid einen N-terminalen Methioninrest zur
Erleichterung der Expression des rekombinanten Polypeptids in der
prokaryontischen Wirtszelle enthalten. Das N-terminale Met kann
von dem exprimierten rekombinanten Polypeptid abgespalten werden.
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Expressionsvektoren
für die
Verwendung in prokaryontischen Wirtszellen umfassen im Allgemeinen ein
oder mehrere phänotypische
selektierbare Markergene. Ein phänotypisches
selektierbares Markergen ist z. B. ein Gen, das ein Protein codiert,
das eine Antibiotikumresistenz verleiht, oder das einen autotrophischen Bedarf
deckt. Beispiele für
geeignete Expressionsvektoren für
prokaryontische Wirtszellen schließen solche ein, die von den
kommerziell erhältlichen
Plasmiden wie z. B. dem Klonierungsvektor pBR322 (ATCC 37017) abgeleitet
sind. pBR322 enthält
Gene für
die Ampicillin- und Tetracyclinresistenz und stellt folglich ein
einfaches Mittel zur Identifizierung der transformierten Zellen
zur Verfügung.
Ein geeigneter Promotor und eine DNA-Sequenz werden in den pBR322-Vektor
insertiert. Andere kommerziell erhältliche Vektoren schließen z. B.
pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden) und pGEM1
(Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein.
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Promotorsequenzen,
die häufig
für Expressionsvektoren
für rekombinante
prokaryontische Wirtszellen verwendet werden, schließen die β-Lactamase
(Penicillinase), das Lactose-Promotorsystem (Chang et al., Nature
275: 615, 1978; und Goeddel et al., Nature 281: 544, 1979), das
Tryptophan(trp)-Promotorsystem (Goeddel et al., Nucl. Acids Res.
8: 4057, 1980; und EP-A-36776) und den Tac-Promotor (Maniatis, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, S.
412, 1982) ein. Ein besonders nützliches
Expressionssystem für
prokaryontische Wirtszellen verwendet einen Phagen-λPL-Promotor
und eine cl857ts thermolabile Repressorsequenz. Plasmidvektoren,
die von der American Type Culture Collection erhältlich sind und die Derivate
des λPL-Promotors
enthalten, schließen
das Plasmid pHUB2 (vorhanden in dem E. coli-Stamm JMB9, ATCC 37092)
und pPLc28 (vorhanden in E. coli RR1.ATCC 53082) ein.
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Die
ULBP-DNA kann im Leserahmen in die verschiedenen Klonierungsstellen
eines gewöhnlichen bakteriellen
Expressionsvektors kloniert werden. Im idealen Fall würde der
Vektor einen induzierbaren Promotor stromaufwärts der Klonierungsstelle enthalten,
so dass das Hinzufügen
eines Induktors zu einer Produktion des rekombinanten Proteins in
großen
Mengen zu einer von dem Forscher gewählten Zeit führt. Bei
einigen Proteinen können
die Expressionslevel durch Einfügen
von Codons, die einen Fusionspartner (wie z. B. Hexahistidin) codieren,
zwischen den Promotor und das Gen von Interesse verstärkt werden.
Das resultierende "Expressionsplasmid" kann in einer Vielzahl
von E. coli-Stämmen
propagiert werden.
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Für die Expression
des rekombinanten Proteins werden die Bakterienzellen in Wachstumsmedium vermehrt,
bis eine zuvor bestimmte optische Dichte erreicht ist. Die Expression
des rekombinanten Proteins wird anschließend induziert, z. B. durch
Zugabe von IPTG (Isopropyl-b-D-thiogalactopyranosid), das die Expression
von Proteinen von Plasmiden, die einen Lac-Operator/Promotor enthalten,
aktiviert. Nach der Induktion (typischerweise 1 bis 4 Stunden lang)
werden die Zellen durch Pelletieren in einer Zentrifuge, z. B. bei 5000 × G 20 Minuten
lang bei 4°C
geerntet.
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Zur
Gewinnung des exprimierten Proteins können die pelletierten Zellen
in eine zehnfachen Menge von 50 mM Tris-HCl (pH 8)/1 M NaCl resuspendiert
und anschließend
zwei- oder dreimal durch eine French Press gegeben werden. Die meisten
stark exprimierten rekombinanten Proteine bilden unlösliche Aggregate, die
als Einschlusskörper
bekannt sind. Einschlusskörper
können
von den löslichen
Proteinen durch Pelletieren in einer Zentrifuge bei 5000 × G für 20 Minuten,
4°C, abgetrennt
werden. Das Pellet der Einschlusskörper wird mit 50 mM Tris HCl
(pH 8)/1% Triton X-100 gewaschen und anschließend in 50 mM Tris HCl (pH
8)/8 M Harnstoff/0,1 M DTTf gelöst.
Sämtliches
Material, das nicht gelöst
werden kann, wird durch Zentrifugation (10000 × G für 20 Minuten, 20°C) entfernt.
Das Protein von Interesse wird, in den meisten Fällen, das am reichlichsten vorhandene
Protein in dem resultierenden geklärten Überstand sein. Dieses Protein
kann in die aktive Form durch Dialyse gegen 50 mM Tris-HCl (pH 8)/5
mM CaCl2/5 mM Zn(OAc)2/1
mM GSSG/0,1 mM GSH "renaturiert" werden. Nach der
Renaturierung kann die Reinigung durch eine Vielzahl von chromatographischen
Verfahren ausgeführt
werden, wie z. B. dem lonenaustausch oder der Gelfiltration. In
einigen Protokollen kann die initiale Reinigung vor der Renaturierung
ausgeführt
werden. Als ein Beispiel können
Hexahistidin-markierte Fusionsproteine partiell auf immobilisiertem
Nickel gereinigt werden.
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Während die
vorstehenden Reinigungs- und Renaturierungsmethoden davon ausgehen,
dass das Protein am besten aus den Einschlusskörpern gewonnen wird, werden
sich die Fachleute auf dem Gebiet der Proteinreinigung bewusst sein,
dass viele rekombinante Proteine am besten aus der löslichen
Fraktion der Zelllysate gereinigt werden. In diesen Fällen ist
häufig
eine Renaturierung nicht erforderlich und die Reinigung durch standardchromatographische
Verfahren kann direkt durchgeführt
werden.
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Hefesysteme
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Alternativ
können
die Polypeptide in Hefewirtszellen exprimiert werden, vorzugsweise
von der Gattung Saccharomyces (z. B. S. cerevisiae). Weitere Gattungen
von Hefe, wie z. B. Pichia oder Kluyveromyces können ebenfalls verwendet werden.
Hefevektoren werden häufig
einen Replikationsursprung von einem 2 μ-Hefeplasmid aufweisen, eine
autonome Replikationssequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
für die
Polyadenylierung, Sequenzen für
die Transkriptionstermination und ein Gen für einen selektierbaren Marker.
Geeignete Promotorsequenzen für
Hefevektoren schließen
unter anderem Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol.
Chem. 255: 2073, 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., J. Adv. Enzyme Reg. 7: 149, 1968; und Holland et al., Biochem.
17: 4900, 1978) wie z. B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase ein. Weitere geeignete Vektoren
und Promotoren für
die Verwendung bei der Hefeexpression werden weiter in Hitzeman,
EPA-73,657 beschrieben. Eine weitere Alternative ist der Glucose-reprimierbare
ADH2-Promotor, der von Russell et al. beschrieben wird ((J. Biol.
Chem. 258: 2674, 1982) und von Beier et al. (Nature 300: 724, 1982).
Shuttle-Vektoren, die sowohl in Hefe als auch in E. coli replizierbar sind,
können
durch Insertieren von DNA-Sequenzen aus pBR322 für die Selektion und Replikation
in E. coli (Ampr-Gen und Replikationsursprung)
in die oben beschriebenen Hefevektoren konstruiert werden.
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Die
Hefe-α-Faktor-Leadersequenz
kann für
die direkte Sekretion des Polypeptids verwendet werden. Die α-Faktor-Leadersequenz
wird häufig
zwischen die Promotorsequenz und die Sequenz des strukturellen Gens
insertiert. Siehe, z. B., Kurjan et al., Cell 30: 933, 1982 und
Bitter er al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 81: 5330, 1984. Weitere
Lea dersequenzen, die für
die Erleichterung der Sekretion von rekombinanten Polypeptiden aus
Hefezellen geeignet sind, sind den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
Eine Leadersequenz kann nahe seinem 3'-Ende modifiziert werden, so dass sie
ein oder mehrere Restriktionsstellen enthält. Dies wird die Fusion der
Leadersequenz mit dem strukturellen Gen erleichtern.
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Protokolle
zur Transformation von Hefe sind den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
Eines dieser Protokolle wird von Hinnen et al., Proc. Natl. Acad.
Sce. USA 75: 1929, 1978 beschrieben. Das Hinnen et al. Protokoll
selektiert für
Trp–-Transformanten
in einem selektiven Medium, wobei das selektive Medium aus 0,67%
Hefestickstoffbase, 0,5% Casaminosäuren, 2% Glucose, 10 mg/ml
Adenin und 20 mg/ml Uracil besteht.
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Hefewirtszellen,
die mit Vektoren enthaltend eine ADH2-Promotorsequenz transformiert
wurden, können
zum Induzieren der Expression in einem "reichen" Medium wachsen gelassen werden. Ein
Beispiel für
ein reiches Medium ist eines, das aus 1% Hefeextrakt, 2% Pepton
und 1% Glucose ergänzt
mit 80 mg/ml Adenin und 80 mg/ml Uracil, besteht. Die De-Reprimierung
des ADH2-Promotors erfolgt, wenn die Glucose aus dem Medium verbraucht
ist.
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Säuger- oder
Insekten-Systeme
-
Säuger- oder
Insekten-Wirtszellkultursysteme können ebenfalls verwendet werden,
um rekombinante Polypeptide zu exprimieren. Bacculovirussysteme
für die
Herstellung von heterologen Proteinen in Insektenzellen werden von
Luckow und Summers, Bio/Technology 6: 47 (1988) besprochen. Etablierte
Zelllinien mit Säugerherkunft
können
ebenfalls verwendet werden. Beispiele für geeignete Säuger-Wirtszelllinien
schließen die
COS-7-Linie aus Nierenzellen des Affen (ATCC CRL 1651) (Gluzman
et al., Cell 23: 175, 1981), L-Zellen, C127-Zellen, 3T3-Zellen (ATCC
CCL 163), Ovarienzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen),
HeLa-Zellen und BHK-Zelllinien (ATCC CRL 10) und die CV1/EBNA-Zelllinie
ein, die aus der Nierenzelllinie CV1 der afrikanischen grünen Meerkatze
stammt, wie von McMahan et al. (EMBO J. 10: 2821, 1991) beschrieben.
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Etablierte
Verfahren zum Einführen
von DNA in Säugerzellen
wurden beschrieben (Kaufman, R. J., Lage Scale Mammalian Cell Culture,
1990, S. 15–69).
Zusätzliche
Pro tokolle, die kommerziell erhältliche
Reagenzien verwenden, wie z. B. Lipofectamin Lipidreagens (Gibco/BRL)
oder Lipofectamin-Plus Lipidreagens können zur Transfektion von Zellen
verwendet werden (Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413–7417, 1987).
Außerdem
kann die Elektroporation verwendet werden, um Säugerzellen unter Verwendung
von herkömmlichen
Methoden zu transfizieren, wie z. B. den in Sambrook et al. beschriebenen
(Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2 ed. Bd. 1–3, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, 1989). Die Selektion von stabilen
Transformanten kann unter Verwendung von auf dem Gebiet bekannten
Verfahren, wie z. B. der Resistenz gegenüber zytotoxischen Arzneimitteln
durchgeführt
werden. Kaufman et al., Meth. In Enzymology 185: 487–511, 1990,
beschreibt mehrere Selektionsschemata, wie z. B. die Dihydrofolatreduktase(DHFR)-Resistenz.
Ein geeigneter Wirtsstamm für
die DHFR-Selektion
kann der CHO-Stamm DX-B11 sein, der eine Defizienz in DHFR aufweist
(Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77: 4216–4220, 1980).
Ein Plasmid, das die DHFR cDNA exprimiert, kann in den Stamm DX-B11
eingeführt
werden, und nur Zellen, die das Plasmid enthalten, können in
dem entsprechenden selektiven Medium wachsen. Weitere Beispiele
für selektierbare
Marker, die in einen Expressionsvektor eingeschlossen werden können, schließen cDNAs
ein, die Resistenz gegen Antibiotika wie z. B. G418 und Hygromycin
B verleihen. Zellen, die den Vektor enthalten, können auf Basis der Resistenz
gegen diese Verbindungen selektiert werden.
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Transkriptionelle
und translationelle Kontrollsequenzen für Säuger-Wirtszell-Expressionsvektoren können aus
viralen Genomen ausgeschnitten werden. Allgemein verwendete Promotorsequenzen
und Enhancer-Sequenzen stammen vom Polyomavirus, Adenovirus 2, Simianvirus
40 (SV 40) und dem menschlichen Cytomegalovirus. DNA-Sequenzen,
die aus dem SV40 viralen Genom stammen, z. B. der SV40 Origin, der frühe und späte Promotor,
Enhancer, Splice-Stellen und Polyadenylierungsstellen, können verwendet
werden, um weitere genetische Elemente für die Expression einer strukturellen
Gensequenz in einer Säugerwirtszelle zur
Verfügung
zu stellen. Virale frühe
und späte
Promotoren sind besonders nützlich,
da beide leicht aus dem Virusgenom als Fragment erhalten werden
können,
das außerdem
einen viralen Replikationsursprung enthalten kann (Fiers et al.,
Nature 273: 113, 1978; Kaufman, Meth. in Enzymology, 1990). Kleinere
oder größere SV40-Fragmente
können
ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, dass die etwa 250 Basenpaar
lange Sequenz, die sich von der Hind III-Stelle bis zur Bgl I-Stelle
erstreckt, die in dem SV40 viralen Replikationsursprungs lokalisiert
ist, umfasst ist.
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Zusätzliche
Kontrollsequenzen, von denen gezeigt wurde, dass sie die Expression
heterologer Gene von Säuger-Expressionsvektoren
verbessern, schließen
Elemente wie das Expressions-verstärkende Sequenzelement (expression
augmenting sequence element, EASE) aus CHO-Zellen (Morris et al.,
Animal Cell Technology, 1997, S. 529–534 und PCT Anmeldung WO 97/25420)
und die Tripartit Leader(TPL)- und VA-Gen-RNAs aus dem Adenovirus
2 (Gingeras et al., J. Biol. Chem. 257: 13475–13491, 1982) ein. Die interne Ribosomeneintrittsstelle(IRES)-Sequenzen
viralen Ursprungs erlauben die effiziente Translation von dizistronischen
mRNAs (Oh und Samow, Current Opinion in Genetics and Development
3: 295–300,
1993; Ramesh et al., Nucleic Acids Research 24: 2697–2700, 1996).
Von der Expression einer heterologen cDNA als Teil einer dizistronischen
mRNA, gefolgt von dem Gen für
einen selektierbaren Marker (z. B. DHFR), wurde gezeigt, dass sie
die Transfizierbarkeit des Wirtes und die Expression der heterologen
cDNA verbessert (Kaufman, Meth. in Enzymology, 1990). Beispielhafte
Expressionsvektoren, die dizistronische mRNAs verwenden, sind der pTR-DC/GFP,
der von Mosser et al., Biotechniques 22: 150–161, 1997 beschrieben wurde
und der p2A51, der von Morris et al. Animal Cell Technology, 1997,
S. 529–534,
beschrieben wurde.
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Ein
nützlicher
Vektor für
starke Expression, pCAVNOT, wurde von Mosley et al., Cell 59: 335–348, 1989
beschrieben. Weitere Expressionsvektoren für die Verwendung in Säugerwirtszellen
können
wie von Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3: 280, 1983) beschrieben
konstruiert werden. Ein nützliches
System für die
starke Expression von Säuger-cDNAs
in C127 murinen Säuger-Epithelzellen
kann wie im Wesentlichen von Cosman et al. (Mol. Immunol. 23: 935,
1986) beschrieben konstruiert werden. Ein geeigneter Vektor zur starken
Expression, PMLSV N1/N4, beschrieben von Cosman et al., Nature 312:
768, 1984, wurde als ATCC 39890 hinterlegt. Zusätzliche nützliche Säugerexpressionsvektoren sind
in EP-A-0367566 und in WO 91/18982 beschrieben. Als eine noch weitere
Alternative können
die Vektoren von Retroviren stammen.
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Zusätzliche
nützliche
Expressionsvektoren, pFLAG® und pDC311, können ebenfalls
verwendet werden. Die FLAG®Technologie ist basiert
auf der Fusion eines hydrophilen FLAG®Markerpeptids
mit niedrigem Molekulargewicht (1 kD) mit dem N-Terminus eines rekombinanten
Proteins, das durch pFLAG®-Expressionsvektoren exprimiert
wird. pDC311 ist ein weiterer spezialisierter Vektor, der für die Expression
von Proteinen in CHO-Zellen verwendet wird. pDC311 ist gekennzeichnet
durch eine bizistronische Sequenz, die das Gen von Interesse und
ein Dihydrofolatreduktase(DHFR)-Gen enthält, mit einer internen Ribosomeneintrittsstelle
für die DHFR-Translation,
einem Expressions-verstärkende
Sequenzelement (expression augmenting sequence element, EASE), dem
humanen CMV-Promotor, einer Tripartit Leader-Sequenz und einer Polyadenylierungsstelle.
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Bezugnehmend
auf die Signalpeptide, die verwendet werden können, kann das native Signalpeptid durch
ein heterologes Signalpeptid oder eine heterologe Leader-Sequenz
ersetzt werden, wenn dies gewünscht
ist. Die Auswahl des Signalpeptids oder des Leaders kann von Faktoren
wie z. B. der Art der Wirtszellen, in dem das rekombinante Polypeptid
hergestellt werden soll, abhängig
sein. Zur Veranschaulichung schließen Beispiele für heterologe
Signalpeptide, die in Säugerwirtszellen
funktionsfähig
sind, die Signalsequenz für
Interleukin-7 (IL-7), die in dem Patent der Vereinigten Staaten
4,965,195 beschrieben ist, ein; die Signalsequenz für Interleukin-2
Rezeptor, der in Cosman et al, Nature 312: 768 (1984) beschrieben
ist; das Interleukin-4 Rezeptor Signalpeptid, das in
EP 367,566 beschrieben ist; das Typ
I Interleukin-1 Rezeptor Signalpeptid, das in dem US-Patent 4,986,607
beschrieben ist; und das Typ II Interleukin-1 Rezeptor Signalpeptid, das
in
EP 460,846 beschrieben
ist.
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Reinigung
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Die
Erfindung schließt
außerdem
Verfahren zur Isolienrung und Reinigung der Polypeptide und Fragmente
davon ein. Ein isoliertes und gereinigtes ULBP-Polypeptid gemäß der Erfindung
kann durch rekombinante Expressionssysteme wie oben beschrieben
hergestellt werden oder aus natürlich
vorkommenden Zellen gereinigt werden. Das ULBP-Polypeptid kann substantiell gereinigt
werden, wie durch eine einzige Proteinbande bei Analyse durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) angezeigt. Ein Verfahren zur Herstellung von ULBP umfasst
die Kultivierung einer Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor
umfassend eine DNA-Sequenz, die ein ULBP-Polypeptid codiert, transformiert
wurde, unter Bedingungen, die ausreichen, um die Expression ULBP
zu fördern.
Das ULBP-Polypeptid wird anschließend aus dem Kulturmedium oder
aus Zellextrakten gewonnen, abhängig
davon, welches Expressionssystem verwendet wird.
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Isolation
und Reinigung
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Der
Ausdruck "isoliert
und gereinigt" wie
hierin verwendet bedeutet, dass ULBP im Wesentlichen frei ist von
Assoziierungen mit anderer DNA, Proteinen oder Polypeptiden, z.
B. als ein Reinigungsprodukt aus einer rekombinanten Wirtszellkultur
oder als gereinigtes Produkt aus einer nicht rekombinanten Quelle.
Der Begriff "im
Wesentlichen gereinigt" wie
hierin verwendet bezeichnet eine Mischung, die ULBP enthält, und
im Wesentlichen frei ist von der Assoziierung mit anderer DNA, Proteinen
oder Polypeptiden, außer
der Anwesenheit von bekannter DNA oder Proteinen, die unter Verwendung
eines spezifischen Antikörpers
entfernt werden können,
und wobei die im Wesentlichen gereinigten ULBP-Proteine die biologische
Aktivität
beibehalten. Der Begriff "gereinigtes
ULBP" bezieht sich
entweder auf die "isolierte
und gereinigte" Form
von ULBP oder die "im Wesentlichen
gereinigte" Form
von ULBP, wie beide hierin beschrieben sind.
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Der
Begriff "biologisch
aktiv", soweit er
sich auf ULBP-Protein bezieht, bedeutet, dass das ULBP-Protein fähig ist,
mit UL16 zu assoziieren oder mit UL16 unter Verwendung eines Antikörpers gegen
UL16 ko-immunopräzipitiert
zu werden. In ähnlicher
Weise zeigt die Assoziierung eines ULBP-2-Proteins mit UL16, dass das
ULBP-2-Protein biologisch aktiv ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Reinigung der rekombinanten Polypeptide oder Fragmente
unter Verwendung von Fusionen der Polypeptide oder Fragmente gemäß der Erfindung
mit anderen Polypeptiden, um bei der Reinigung der Polypeptide oder
Fragmente gemäß der Erfindung
behilflich zu sein, erreicht werden. Solche Fusionspartner können das
Poly-His oder andere antigene Identifikationspeptide, die oben beschrieben
sind, sein, ebenso wie die zuvor beschriebenen Fc-Einheiten.
-
Im
Hinblick auf jede beliebige Wirtszelle werden die Methoden zur Reinigung
eines Polypeptids oder Fragmentes, wie dem Fachmann bekannt ist,
abhängig
von Faktoren wie der Art der Wirtszelle, die vrwendet wird und ob
das rekombinante Polypeptid oder Fragment in das Kulturmedium sezerniert
wird oder nicht, variieren.
-
Im
Allgemeinen kann das rekombinante Polypeptid oder Fragment aus den
Wirtszellen isoliert werden, wenn es nicht sezerniert wird, oder
aus dem Medium oder Überstand,
wenn es löslich
ist und sezerniert wird, gefolgt von einem oder mehreren Konzentrations-,
Aussalzungs-, lonenaustausch-, hydrophobe Interaktions-, Affinitätsreinigungs- oder Größenausschlusschromatographie-Schritten.
Was die spezifischen Arten zur Ausführung dieser Schritte angeht,
kann das Kulturmedium erst konzentriert werden unter Verwendung
eines kommerziell erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, z. B. einer Amicon- oder Millipore
Pellicon-Ultrafiltrationseinheit. Im Anschluss an den Konzentrierungsschritt
kann das Konzentrat auf eine Reinigungsmatrix wie z. B. ein Gelfiltrationsmedium
aufgetragen werden. Alternativ kann ein Anionenaustauschharz verwendet
werden, z. B. eine Matrix oder ein Substrat, das funktionelle (pendant)
Diethylaminoethyl(DEAE)-Gruppen aufweist. Die Matrizes können Acrylamid,
Agarose, Dextran, Cellulose oder andere Arten sein, die im Allgemeinen
bei der Proteinreinigung verwendet werden. Alternativ kann ein Kationenaustauschschritt
angewendet werden. Geeignete Kationenaustauscher schließen verschiedene
unlösliche
Matrizes ein, die Sulfopropyl- oder Carboxymethyl-Gruppen umfassen.
Zusätzlich
kann ein Chromatofokussierungsschritt (chromatofocusing) verwendet werden.
Alternativ kann ein hydrophobe Interaktion-Chromatographieschritt verwendet werden.
Geeignete Matrizes können
Phenyl- oder Octyl-Reste sein, die an Harz gebunden sind. Zusätzlich kann
eine Affinitätschromatographie
mit einer Matrix, die das rekombinante Protein selektiv bindet,
verwendet werden. Beispiele für
solche verwendeten Harze sind Lectinsäulen, Farbsäulen und Metallchelat-bildende
Säulen.
Schließlich können ein
oder mehrere Reverse Phase-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie(reversed
phase high performance liquid chromatography, RP-HPLC)-Schritte,
die hydrophobe RP-HPLC-Medien verwenden (z. B. Silicagel oder Polymerharze,
die funktionelle Methyl-, Octyl-, Octyldecyl- oder andere aliphatische
Gruppen aufweisen) verwendet werden, um die Polypeptide weiter zu
reinigen. Einige oder alle der voranstehenden Reinigungsschritte,
in verschiedenen Kombinationen, sind bekannt und können verwendet
werden, um ein isoliertes und gereinigtes rekombinantes Protein
zur Verfügung
zu stellen.
-
Rekombinantes
Protein, das in Bakterienkultur hergestellt wird, wird im Allgemeinen
durch ein anfängliches
Aufschließen
der Wirtszellen, Zentrifugation, Extraktion aus den Zellpellets,
wenn es ein unlösliches
Polypeptid ist oder aus der Überstandsflüssigkeit, wenn
es ein lösliches
Polypeptid ist, gefolgt von einer oder mehreren Konzentrierungs-,
Aussalzungs-, lonenaustausch-, Affinitätsreinigungs- oder Größenausschlusschromatographie-Schritten,
isoliert. Schließlich
kann RP-HPLC für
die finalen Reinigungsschritte verwendet werden. Mikrobielle Zellen
können
durch jedes beliebige geeignete Verfahren aufgeschlossen werden,
einschließlich
dem Wechsel zwischen Einfrieren und Auftauen (freeze-thaw cycling),
Ultraschallbehandlung, mechanischem Aufschluss oder der Verwendung
von Zelllysierungsmitteln.
-
Transformierte
Hefewirtszellen werden vorzugsweise verwendet, um ULBP als ein sezerniertes
Polypeptid zu exprimieren, um die Reinigung zu vereinfachen. Sezerniertes
rekombinantes Polypeptid aus einer Wirtshefezellenfermentation kann
durch Verfahren analog zu denen von Urdal et al. (J. Chromatog.
296: 171, 1984) offenbarten gereinigt werden. Urdal et al. beschreiben
zwei sequenzielle, reverse Phase HPLC-Schritte zur Reinigung von
rekombinantem humanem IL-2 auf einer präparativen HPLC-Säule.
-
Zusätzlich zur
rekombinanten Herstellung von ULBP kann ULBP aus Zelllinien isoliert
und gereinigt werden und insbesondere aus Namalwa humanen B-Zell-Lymphomzellen.
-
Es
ist außerdem
möglich,
eine Affinitätssäule, die
ein Polypeptid-bindendes Protein gemäß der Erfindung, wie z. B.
einen monoklonalen Antikörper,
der gegen Polypeptide gemäß der Erfindung
erzeugt wurde, zu verwenden, um die exprimierten Polypeptide affinitätszureinigen.
Diese Polypeptide können
von der Affinitätssäule unter
Verwendung konventioneller Verfahren entfernt werden, z. B. in einem
hochsalzigen Elutionspuffer und anschließend für die Verwendung in einen Niedrigsalzpuffer
dialysiert werden oder durch Veränderung
des pH oder anderen Komponenten, abhängig von der verwendeten Affinitätsmatrix,
oder vollständig
entfernt werden unter Verwendung des natürlich vorkommenden Substrates
der Affinitätseinheit,
wie z. B. einem Polypeptid, das von der Erfindung abgeleitet wurde.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
Polypeptid-bindende Proteine, wie z. B. die anti-Polypeptid Antikörper gemäß der Erfindung
oder andere Proteine, die mit dem Polypeptid gemäß der Erfindung interagieren
können,
an einen Feste Phase-Träger
wie z. B. eine Säulenchromatographiematrix
oder ein ähnliches
Substrat, das zur Identifizierung, Auftrennung oder Reinigung von
Zellen, die Polypeptide gemäß der Erfindung
auf ihrer Oberfläche
exprimieren, geeignet ist, gebunden werden. Die Adhärenz von
Polypeptid-bindenden Proteinen gemäß der Erfindung auf einer Feste
Phase-Kontaktoberfläche
kann durch jedes beliebige Mittel erreicht werden, z. B. können magnetische
Mikrosphären
mit diesen Polypeptid-bindenden Proteinen beschichtet werden und
in einem Inkubationsgefäß über ein
magnetisches Feld festgehalten werden. Suspensionen von Zellmischungen
werden mit der festen Phase, die solche Polypeptid-bindende Proteine
darauf aufweist, in Kontakt gebracht. Zellen, die Polypeptide gemäß der Erfindung
auf ihrer Oberfläche
aufweisen, binden an die fixierten Polypeptid-bindenden Proteine,
und ungebundene Zellen werden weggewaschen. Dieses Affinitätsbindungsverfahren
ist nützlich
zur Reinigung, zum Screenen oder zur Trennung solcher Polypeptid-exprimierenden Zellen
aus einer Lösung.
Verfahren zur Freisetzung der positiv selektierten Zellen von der festen
Phase sind auf dem Gebiet bekannt und umfassen z. B. die Verwendung
von Enzymen. Solche Enzyme sind vorzugsweise nicht toxisch und nicht
schädlich
für die
Zellen und sind vorzugsweise auf die Spaltung der Zelloberflächen-Bindungspartner gerichtet.
-
Alternativ
können
Mischungen von Zellen, von denen vermutet wird, dass sie Polypeptid-exprimierende
Zellen gemäß der Erfindung
enthalten, zunächst
mit einem biotinylierten Polypeptid-bindenden Protein gemäß der Erfindung
inkubiert werden. Die Inkubationszeiten sind typischerweise wenigstens
von einer Dauer von einer Stunde, um die ausreichende Bindung an
die Polypeptide gemäß der Erfindung
sicherzustellen. Die resultierende Mischung wird anschließend über eine
Säule gegeben,
die aus Avidinbeschichteten Kügelchen besteht,
wobei die hohe Affinität
von Biotin für
Avidin für
die Bindung der Polypeptid-bindenden Zellen an die Kügelchen
sorgt. Die Verwendung von Avidin-beschichteten Kügelchen ist auf dem Gebiet
bekannt. Siehe Berenson, et al., J. Cell. Biochem., 10D: 239 (1986).
Das Wegwaschen von ungebundenem Material und das Freisetzen der
gebundenen Zellen wird unter Verwendung von herkömmlichen Verfahren durchgeführt.
-
In
den oben beschriebenen Verfahren sind geeignete ULBP-bindende Polypeptide
anti-ULBP Antikörper und
andere Proteine, die fähig
sind, ULBP mit hoher Affinität
zu binden. Ein bevorzugtes ULBP-bindendes Protein ist ein anti-ULBP
monoklonaler Antikörper.
-
Der
gewünschte
Reinheitsgrad ist abhängig
von der vorgesehenen Verwendung des Proteins. Ein relativ hoher
Reinheitsgrad ist z. B. gewünscht,
wenn das Polypeptide in vivo verabreicht werden soll. In solch einem
Fall werden die Polypeptide derart gereinigt, dass keine Proteinbanden,
die anderen Proteinen entsprechen, bei der Analyse durch SDS-Polyacrylamid-Gelektrophorese
(SDS-PAGE) nachweisbar sind. Der einschlägige Fachmann auf dem Gebiet
wird erkennen, dass aufgrund unterschiedlicher Glycosylierung, unterschiedlicher
post-translationeller Prozessierung und dergleichen mehrere Banden,
die dem Polypeptid entsprechen, durch SDS-PAGE sichtbar gemacht
werden können.
Am wünschenswertesten
wird das Polypeptid gemäß der Erfindung
bis zu einer beträchtlichen
Homogenität
gereinigt, was angezeigt wird durch eine einzige Proteinbande bei
der Analyse durch SDS-PAGE. Die Proteinbande kann durch Silberfärbung, Coomassie Blau-Färbung oder
(wenn das Protein radioaktiv markiert ist) durch Autoradiographie
visualisiert werden.
-
Assays
-
Die
gereinigten Polypeptide gemäß der Erfindung
(einschließlich
Proteinen, Polypeptiden, Fragmenten, Varianten, Oligomeren und anderen
Formen) können
auf ihre Fähigkeit
zur Bindung von UL16 oder eines ULBP-Gegenstrukturmoleküls in jedem
beliebigen geeigneten Assay getestet werden, wie z. B. in einem
konventionellen Bindungs-Assay. Zur Veranschaulichung kann das Polypeptid
mit einem detektierbaren Reagens (z. B. einem Radionuklid, Chromophor,
Enzym, das eine colorimetrische oder fluorometrische Reaktion katalysiert,
und dergleichen) markiert werden. Das markierte Polypeptid wird
mit Zellen, die ein ULBP-Gegenstrukturmolekül exprimieren, in Kontakt gebracht.
Die Zellen werden anschließend
gewaschen, um ungebundenes markiertes Polypeptid zu entfernen, und
die Anwesenheit der zellgebundenen Markierung wird durch eine geeignete
Methode bestimmt, die entsprechend dem Wesen der Markierung ausgewählt wird.
-
Ein
Beispiel für
ein Bindungsassay-Verfahren ist das Folgende. Ein rekombinanter
Expressionsvektor, der UL16 cDNA enthält, wird konstruiert. Die Infonnation
zur DNA- und Aminosäuresequenz
für UL16
wird in Kaye et al., J. Virol. 66: 6609, 1992) dargestellt. Zum
Beispiel fusioniert UL16-Fc die extrazelluläre Domäne von UL16 an das IgG-I Fc
(Muteinform), wie zuvor für
OX40-Fc beschrieben (Baum et al., EMBO J. 13: 3992–4001, 1994).
CV1-EBNA-1-Zellen werden in 10 cm2-Schalen
mit dem rekombinanten Expres sionsvektor transfiziert. CV1/EBNA-1-Zellen
(ATCC CRL 10478) exprimieren konstitutiv das EBV nukleäre Antigen-1,
gesteuert von dem CMV immediate-early Enhancer/Promotor. CV1-EBNA-1
stammt aus der Nierenzelllinie CV1 der afrikanischen grünen Meerkatze
(ATCC CCL 70), wie von McMahan et al. (EMBO J. 10: 2810, 1991) beschrieben.
-
Die
transfizierten Zellen werden 24 Stunden lang kultiviert, und die
Zellen in jeder Schale werden anschließend in eine 24 Well-Platte
aufgeteilt. Nach der Kultivierung für zusätzliche 48 Stunden werden die
transfizierten Zellen (etwa 4 × 104 Zellen/Well) mit BMNFDM gewaschen, das
ein Bindungsmedium ist (RPMI 1640, enthaltend 25 mg/ml bovines Serumalbumin,
2 mg/ml Natriumazid, 20 mM Hepes pH 7,2), dem 50 mg/ml fettfreie
Trockenmilch zugesetzt wurde. Die Zellen werden anschließend eine
Stunde lang bei 37°C
mit verschiedenen Konzentrationen von, z. B., einem löslichen
Polypeptid/Fc-Fusionsprotein,
das wie oben dargestellt hergestellt wurde, inkubiert. Die Zellen
werden anschließend
gewaschen und mit einer konstant sättigenden Konzentration eines 125I-Maus
anti-humanem IgG in Bindungsmedium inkubiert, bei leichtem Schütteln eine
Stunde lang bei 37°C.
Nach ausgiebigem Waschen werden die Zellen über Trypsinierung freigesetzt.
-
Das
oben verwendete Maus-antihumane IgG ist gegen die Fc-Region von
humanem IgG gerichtet und kann von den Jackson Immunoresearch Laboratories,
Inc., West Grove, PA, erhalten werden. Der Antikörper wird unter Verwendung
des Standard-Chloramin-T-Verfahrens
radioiodiert. Der Antikörper
wird an den Fc-Teil eines jedes Polypeptid/Fc-Proteins binden, das
an die Zellen gebunden hat. In sämtlichen
Assays wird die nichtspezifische Bindung des 125I-Antikörpers in
der Abwesenheit des Fc-Fusionsproteins/Fc
ebenso wie in der Anwesenheit des Fc-Fusionsproteins und einem 200-fachen
molaren Überschuss
an unmarkiertem Maus anti-humanem IgG-Antikörper untersucht.
-
Zellgebundener 125I-Antikörper wird auf einem Packard
Autogamma-Zähler
quantifiziert. Affinitätsberechnungen
(Scatchard, Ann. N. Y. Acad. Sci. 51: 660, 1949) werden auf RS/1
(BBN Software, Boston, MA) auf einem Microvax Computer erzeugt.
-
Eine
weitere Art eines geeigneten Bindungs-Assays ist ein kompetitiver
Bindungs-Assay.
Zur Veranschaulichung kann die biologische Aktivität einer
Variante durch Untersuchen der Fähigkeit
der Variante, mit dem nativen Protein um die Bindung an UL16 oder
an Zellen, die eine ULBP-Gegenstruktur exprimieren, zu kompetitieren,
bestimmt werden.
-
Kompetitive
Bindungs-Assays können
mit herkömmliche
Methoden durchgeführt
werden. Reagenzien, die in kompetitiven Bindungs-Assays verwendet
werden können,
schließen
radioaktiv markiertes UL16 und intakte Zellen, die ULBP (endogen
oder rekombinant) auf der Zelloberfläche exprimieren, ein. Zum Beispiel kann
ein radioaktiv markiertes lösliches
ULBP-Fragment verwendet werden, um mit einer löslichen ULBP-Variante um die Bindung
an die Zelloberfläche
(Bindungspartner) zu kompetitieren. Anstelle von intakten Zellen könnte man
ein lösliches
UL16/Fc-Fusionsprotein, das an eine feste Phase über die Interaktion von Protein
A oder Protein G (auf der festen Phase) mit der Fc-Einheit gebunden
ist, verwenden. Chromatographiesäulen, die
Protein A und Protein G enthalten, schließen solche ein, die von Pharmacia
Biotech., Inc., Piscataway, NJ, erhältlich sind.
-
Weitere
Arten von kompetitiven Bindungs-Assays verwenden radioaktiv markiertes
lösliches
UL16, wie z. B. ein lösliches
UL16/Fc-Fusionsprotein und intakte Zellen, die ULBP exprimieren.
Qualitative Ergebnisse können
durch kompetitive autoradiografische Plattenbindungs-Assays erhalten
werden, während Scatchard
Plots (Scatchard, Am. N. Y. Acad. Sci. 51: 660, 1949) verwendet
werden können,
um quantitative Ergebnisse zu erzeugen.
-
VERWENDUNG
VON ULBP-NUKLEINSÄUREN
ODER OLIGONUKLEOTIDEN
-
Zusätzlich zu
ihrer Verwendung zur Expression von oben beschrieben Polypeptiden
können
die Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung,
einschließlich
der DNA und Oligonukleotiden davon verwendet werden:
- – als
Sonden zur Identifizierung von Nukleinsäuren, die Proteine mit ULBP-Aktivität codieren;
- – zur
Identifizierung des humanen Chromosoms Nummer 6;
- – zur
Kartierung von Genen auf dem humanem Chromosom Nummer 6;
- – zur
Identifizierung von Genen, die mit bestimmten Krankheiten, Syndromen
oder anderen Krankheitszuständen,
die mit dem humanen Chromosom Nummer 6 assoziiert sind, zu identifizieren;
- – als
Einzelstrang-Sense- oder Antisense-Oligonukleotide, um die Expression
von Polypeptiden, die durch das ULBP-Gen codiert werden, zu inhibieren;
- – um
behilflich zu sein bei der Detektion von defekten Genen in einem
Individuum; und
- – zur
Gentherapie.
-
Sonden
-
Unter
den Verwendungen der Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
ist die Verwendung von Fragmenten als Sonden oder Primern. Solche
Fragmente umfassen im Allgemeinen wenigstens etwa 17 aufeinanderfolgende
Nukleotide einer DNA-Sequenz. In weiteren Ausführungsformen umfasst ein DNA-Fragment
wenigstens 30 oder wenigstens 60 aufeinanderfolgende Nukleotide
einer DNA-Sequenz.
-
Da
die Homologen von SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 und SEQ-ID Nr. 9 von
anderen Säugerspezies
hierin vorgesehen sind, können
Sonden basierend auf den Sequenzen der SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr.
3 und SEQ-ID Nr. 9 verwendet werden, um cDNA-Bibliotheken, die von anderen Säugerspezies
stammen, unter Verwendung von herkömmlichen Cross-Species Hybridisierungsmethoden
zu screenen.
-
Unter
Verwendung der Kenntnis des genetischen Codes in Kombination mit
den Aminosäuresequenzen,
die oben dargestellt sind, können
Sets von degenerierten Oligonukleotiden hergestellt werden. Solche
Oligonukleotide sind nützlich
als Primer, z. B. bei Polymerasekettenreaktionen (PCR), wodurch
DNA-Fragmente isoliert und amplifiziert werden.
-
Chromosomkartierung
-
ULBP-1-
und ULBP-2-Polypeptide sind entfernt verwandt mit einer Anzahl von
MHC Klasse 1-Proteinen, insbesondere nicht-klassischen Klasse 1
Molekülen,
oder Klasse 1 Molekülen
von nicht-humanen Spezies. ULBP-1- und ULBP-2-Polypeptide enthalten
Regionen, die homolog zu den α1-
und α2-Domänen der
MHC Klasse 1-Proteine sind. Jedoch weisen sie eine Struktur auf,
die sich von anderen Klasse 1-Molekülen dadurch unterscheidet,
dass ihnen die α3-Domäne fehlt,
die nötig
ist für
die Bindung von Beta-2-Mikroglobulin.
Außerdem
sind die ULBP-1- und ULBP-2-Gene auf Chromosom 6q20-23 kartiert,
was anders ist als bei anderen MHC Klasse 1-Genen und verwandten
Genen.
-
Der
gesamte Teil oder Teile der Nukleinsäuren der SEQ-ID Nr. 1 oder
SEQ-ID Nr. 3, einschließlich
Oligonukleotiden, können
von den Fachleuten auf dem Gebiet unter Verwendung wohlbekannter
Methoden zur Identifizierung des humanen Chromosoms 6 und dem spezifischen
Locus davon, der die DNA der ULBP-Familienmitglieder enthält, verwendet
werden. Geeignete Methoden schließen die Verwendung der Sequenz oder
Teilen davon, einschließlich
Oligonukleotiden, als Sonden in verschiedenen wohlbekannten Methoden wie
z. B. Strahlungshybridisierungskartierung (radiation hybrid mapping)
(hohe Auflösung)
in situ-Hybridisierung mit Chromosomen-Abschnitten (mittlere Auflösung) und
Southern Blot-Hybridisierung mit hybriden Zelllinien, die individuelle
humane Chromosomen enthalten (geringe Auflösung) ein, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
-
Zum
Beispiel können
Chromosomen durch Strahlungshybridisierung (radiation hybridization)
kartiert werden. PCR wird unter Verwendung des Whitehead Institute/MIT
Center for Genome Research Genebridge4 Panel of 93 Radiation Hybrids
(http://www-genome.wi.mit.edu/ftp/distribution/human_STS_releases/july97/rhmap/genebridge4.html)
durchgeführt.
Es werden Primer verwendet, die innerhalb eines putativen Exons
des Gens von Interesse liegen und die ein Produkt von der humangenomischen DNA
amplifizieren, jedoch keine genomische DNA vom Hamster amplifizieren.
Die Ergebnisse der PCR werden in einen Datenvektor konvertiert,
der bei der Whitehead/MIT Radiation Mapping Site im Internet (http://www-seq.wi.mit.edu)
eingereicht wird. Die Daten werden ausgewertet und die Zuordnung
und Platzierung relativ zu bekannten Sequence Tag Site(STS)-Markern
auf der Radiation Hybrid-Karte wird zur Verfügung gestellt. Die folgende
Webseite stellt zusätzlich
Informationen über
die Strahlungshybridisierungskartierung (radiation hybrid mapping)
zur Verfügung:
http://www-genome.wi.mit.edu/ftp/distribution/human_STS_releases/july97/07-97.INTRO.html).
-
Identifizierung
assoziierter Krankheiten
-
Wie
oben dargelegt wurden die SEQ-ID Nr. 1 und SEQ-ID Nr. 3 auf die
6q20-23-Region des Chromosoms 6 kartiert. Diese Region ist mit spezifischen
Krankheiten assoziiert, die Retinitis pigmentosa-25 (6q14-q21);
Insulin-abhängiger
Diabetes mellitus, 15 (6q21); progressive pseudorheumatoide Arthropathie während der
Kindheit (6q22); Muskeldystrophie, kongenitaler Merosin-Defekt (6q22-q23);
und dilatative Kardiomyopathie 1F (6q23) einschließen, ist
jedoch nicht auf diese beschränkt.
Folglich können
die Nukleinsäure der
SEQ-ID Nr. 1 oder SEQ-ID Nr. 3 oder ein Fragment davon von den Fachleuten
auf dem Gebiet unter Verwendung wohlbekannter Methoden verwendet
werden, um Anomalitäten
zu analysieren, die mit auf dem Chromosom 6 liegenden Genen assoziiert
sind. Dieses ermöglicht
einem, Krankheitszustände,
in denen dieser Marker rearrangiert oder deletiert ist, zu unterscheiden.
Außerdem
können
Nukleotide der SEQ-ID Nr. 1 oder SEQ-ID Nr. 3 oder Fragmente davon
als Positionsmarker verwendet werden, um weitere Gene mit unbekannter
Lokalisierung zu kartieren.
-
Die
DNA kann bei der Entwicklung von Behandlungen für jede beliebige Funktionsstörung verwendet werden,
die (direkt oder indirekt) durch defekte Gene oder nicht ausreichende
Mengen von Genen, die den Nukleinsäuren gemäß der Erfindung entsprechen,
vermittelt werden. Die Offenbarung von nativen Nukleotidsequenzen
hierin erlaubt den Nachweis von defekten Genen und deren Austausch
durch normale Gene. Defekte Gene können in in vitro-diagnostischen
Assays und durch Vergleich einer nativen Nukleotidsequenz, die hierin
offenbart ist, mit der eines Gens, das von einer Person stammt,
von der vermutet wird, dass sie einen Defekt in diesem Gen aufweist,
detektiert werden.
-
Sense-Antisense
-
Weitere
nützliche
Fragmente der Nukleinsäuren
schließen
Antisense- oder Sense-Oligonukleotide
ein, die eine einzelsträngige
Nukleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) umfassen, die fähig ist, an Ziel-mRNA(Sense)-
oder DNA(Antisense)-Sequenzen zu binden. Antisense- oder Sense-Oligonukleotide
gemäß der Erfindung
umfassen ein Fragment einer DNA (SEQ-ID Nr. 1, SEQ-ID Nr. 3 oder
SEQ-ID Nr. 9). Solch ein Fragment umfasst im Allgemeinen wenigstens
etwa 14 Nukleotide, vorzugsweise zwischen etwa 14 und etwa 40 Nukleotiden.
Die Fähigkeit,
ein Antisense- oder Sense- Oligonukleotid
basierend auf einer cDNA, die ein bestimmtes Protein codiert, abzuleiten,
ist z. B. in Stein und Cohen (Cancer Res. 48: 2659, 1988) und in van
der Krol et al. (Bio-Techniques
6: 958, 1988) beschrieben.
-
Die
Bindung von Antisense- oder Sense-Oligonukleotiden an Ziel-Nukleinsäuresequenzen
resultiert in der Bildung von Duplizes, die die Proteinexpression
auf eine oder mehrere Arten, einschließlich der verstärkten Degradation
der mRNA durch RNAseH, der Inhibition des Splicings, der vorzeitigen
Temination der Transkription oder Translation oder auf andere Arten
blockiert oder inhibiert. Die Antisense-Oligonukleotide können folglich verwendet werden,
um die Expression von Proteinen zu verhindern. Antisense- oder Sense-Oligonukleotide
umfassen weiterhin Oligonukleotide, die modifizierte Zucker-Phosphodiester-Rückgrade
aufweisen (oder andere Zuckerbindungen, wie z. B. die in WO 91/06629
beschriebenen), und worin solche Zuckerbindungen resistent gegenüber endogenen
Nukleasen sind. Solche Oligonukleotide mit resistenten Zuckerbindungen sind
stabil in vivo (d. h. fähig,
der Degradation durch Enzyme zu widerstehen), behalten jedoch die
Sequenzspezifität
zur Fähigkeit
zur Bindung an Ziel-Nukleotidsequenzen bei.
-
Weitere
Beispiele für
Sense- oder Antisense-Oligonukleotide schließen solche Oligonukleotide
ein, die kovalent mit organischen Resten verbunden sind, z. B. solche
wie in WO 90/10448 beschrieben, sowie weiteren Resten, die die Affinität des Oligonukleotids
für eine
Ziel-Nukleinsäuresequenz
erhöhen,
wie z. B. Poly-(L-Lysin). Noch darüber hinaus können interkalierende
Agenzien, wie z. B. Ellipticin und alkylierende Agenzien oder Metallkomplexe
an die Sense- oder Antisense-Oligonukleotide angefügt werden,
um die Bindungsspezifitäten
der Antisense- oder Sense-Oligonukleotide für die Ziel-Nukleotidsequenz zu modifizieren.
-
Antisense-
oder Sense-Oligonukleotide können
in eine Zelle, welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz enthält, durch
jedes beliebige Gen-Transferverfahren, einschließlich z. B., Lipofektion, CaPO4-vermittelter DNA-Transfektion, Elektroporation
oder durch Verwendung von Gen-Transfervektoren, wie z. B. dem Epstein-Barr-Virus,
eingeführt
werden.
-
Sense-
oder Antisense-Oligonukleotide werden vorzugsweise in eine Zelle,
die eine Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch Insertion des Sense- oder Antisense-Oligonukleotids in einen geeigneten
retroviralen Vektor, anschließendes
Inkontaktbringen der Zelle mit dem retroviralen Vektor enthaltend
die insertierte Sequenz, entweder in vivo oder ex vivo, eingeführt. Geeignete
retrovirale Vektoren schließen
das murine Retrovirus M-MuLV, N2 (ein Retrovirus, der von M-MuLV
abgeleitet ist) oder die Double Copy-Vektoren, die DCT5A, DCT5B
und DCT5C genannt werden (siehe PCT-Anmeldung US 90/02656) ein, sind jedoch
nicht auf diese beschränkt.
-
Sense-
oder Antisense-Oligonukleotide können
außerdem
in eine Zelle, die die Ziel-Nukleotidsequenz enthält, durch
Bildung eines Konjugates mit einem Liganden-bindenden Molekül, wie in WO 91/04753 beschrieben,
eingeführt
werden. Geeignete Liganden-bindende Moleküle schließen Zelloberflächenrezeptoren, Wachstumsfaktoren,
weitere Cytokine oder andere Liganden, die an Zelloberflächenrezeptoren
binden, ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Vorzugsweise beeinträchtigt die
Konjugation des Liganden-bindenden Moleküls die Fähigkeit des Liganden-bindenden
Moleküls,
an dessen entsprechendes Molekül
oder Rezeptor zu binden, nicht wesentlich, oder blockiert den Eintritt
des Sense- oder Antisense-Oligonukleotids oder dessen konjugierter
Version in die Zelle nicht.
-
Alternativ
kann ein Sense- oder ein Antisense-Oligonukleotid in eine Zelle,
welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
durch Bildung eines Oligonukleotid-Lipidkomplexes, wie in WO 90/10448
beschrieben, eingeführt
werden. Der Sense- oder Antisense-Oligonukleotid-Lipidkomplex wird vorzugsweise
innerhalb der Zelle durch eine endogene Lipase dissoziiert ... an
einen monoklonalen Antikörper,
der auf einen spezifischen Zelltyp gerichtet ist.
-
VERWENDUNG VON ULBP-POLYPEPTIDEN
UND FRAGMENTIERTEN POLYPEPTIDEN
-
Verwendungen
hierin schließen
die folgenden ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt:
- – als
Marker zur Detektierung von Krebs
- – zur
Verstärkung
der IFN-γ-Produktion
und der NK-Zellproliferation
- – zur
Verstärkung
der CTL-Aktivität
- – zur
Reinigung von Proteinen und der Aktivitätsmessung davon
- – als
Trägersubstanz
- – als
therapeutische Mittel
- – zur
rationalen Wirkstoffentwicklung (rational drug design)
- – als
Forschungsreagenzien
- – als
Molekulargewichtsmarker und Marker zur isoelektrischen Fokussierung
- – als
Kontrollen für
die Peptidfragmentation
- – zur
Identifizierung von unbekannten Proteinen
- – zur
Herstellung von Antikörpern
-
Als Marker
zur Detektion von Krebs
-
Die
ULBP-DNA und -Polypeptide können
als Marker zur Detektierung von Krebs [im Folgenden "ULBP-Marker"], insbesondere von
B-Zell-Lymphomen verwendet werden. Im Allgemeinen stellen Krebsmarker Veränderungen
in dem Phänotyp
einer Zelle dar, die maligne Zellen von normalen Zellen unterscheiden.
Marker können
entweder an der Entstehung von Krebs beteiligt sein (wie z. B. Mutationen
in Onkogenen oder Tumore-Suppresor-Genen)
oder es kann sich um sekundäre
Modifikationen handeln, die während
des Fortschreitens des Tumors erworben werden. Siehe, z. B., Vincent
T. DeVita, Jr., Samuel Hellman und Steven A. Rosenberg, Cancer Principles & Practice of Oncology,
159–284
(5th ed. 1997) (welche die Verwendung von Krebsmarkern beschreiben).
-
In
jedem Fall erleichtert ein ULBP-Marker die Detektion, Identifizierung,
Diagnose oder Prognose von Krebs, insbesondere von B-Zell-Lymphomen.
Der ULBP-Marker kann verwendet werden, um maligne von benignen Neoplasien
zu unterscheiden, ebenso wie zur Unterscheidung von infiltrativen
reaktiven Prozessen von neoplastischen Zellen. Darüber hinaus
kann der ULBP-Marker die Diagnose eines Tumors durch Identifizieren der
normalen Vorläuferzellen,
aus denen ein Tumor hervorgeht, durch Untersuchen der Merkmale der
Gewebedifferenzierung, die von dem Tumor gezeigt werden, erleichtern.
Darüber
hinaus ist das Überprüfen von
Zellen und Geweben auf den ULBP-Marker nützlich bei der Subtypisierung
und dem Staging von Tumoren, was wichtige Informationen bezüglich der
Prognose zur Verfügung
stellt. Der ULBP-Marker kann außerdem
zur Überwachung
von Resterkrankungen oder rezidivierenden Erkrankungen nach der
Behandlung verwendet werden. Schließlich kann der ULBP-Marker
durch Identifizierung eines genomischen Rearrangements in normalen
Geweben Patienten diagnostizieren, die eine geerbte Prädisposition
zur Entwicklung von spezifischen Krebsarten aufweisen. Dagegen werden
nicht ererbte oder sporadische Tumore genomische Rearrangements des
ULBP-Gens nur in der Tumorprobe zeigen.
-
Verfahren
zur Verwendung von Markern zur Krebsdetektion sind den Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt. Zum Beispiel kann ein genomisches Rearrangement,
ein Kennzeichen von Krebs, unter Verwendung der ULBP-DNA nachgewiesen
werden. Ein genomisches Rearrangement wird in der vorliegenden Anmeldung definiert
als eine Deletion, eine Insertion, eine Translokation, eine Inversion,
eine Amplifikation, eine Duplikation oder eine Punktmutation in
oder nahe dem ULBP-Gen, einschließlich dem Promotor, den intronischen
Sequenzen und dem 3'-untranslatierten
Bereich (UTR). Verfahren zum Nachweis eines genomischen Rearrangements
in neoplastischen Zellen unter Verwendung der ULBP-DNA sind dem
Fachmann auf dem Gebiet bekannt und schließen Southem Hybridisierung,
PCR-basierte Assays, Fluoreszenz in situ-Hybridisierung (FISH),
DNA-Sequenzierungsreaktionen, Allel-spezifische Oligonukleotidhybridisierung
(allelic specific oligonucleotide hybridization), RNase Protection
und Assays, die auf konformationellen Unterschieden basieren, ein,
wie z. B. den Einzelstrang konformationellen Polymorphismus (single-strand
conformational polymorphism, SSCP), die denaturierende Gradienten-Gelelektrophorese
(DGGE) und Enzyme, die spezifisch Mismatche zwischen Sequenzen detektieren,
z. B. MutS und Resolvase, sind jedoch nicht auf diese beschränkt (siehe
DeVita, S. 263–269,
der die oben genannten Verfahren, die bei der Detektion von Krebs
durch Marker verwendet werden, zusammenfasst). Genomische Rearrangements
können
außerdem
durch Verwendung der ULBP-DNA, die an Glaschips befestigt sind,
durch Hybridisieren einer Probe mit dem Chip nachgewiesen werden.
-
Die
ULBP-DNA kann verwendet werden, um die Expression des ULBP-Gens
nachzuweisen. Viele Gene, die an der Entstehung und dem Fortschreiten
von Krebs beteiligt sein können
oder nicht, sind entweder überexprimiert,
unterexprimiert oder abwesend im Vergleich zu Expressionsmustern,
die in der Zellart beobachtet werden, aus welcher der Krebs vermutlich
hervorgegangen ist. Dagegen können
die Expressionslevel vergleichbar mit den normalen Expressionsmustern
sein; jedoch enthält
die Messenger-RNA (mRNA) Mutationen wie z. B. Stopp-, Punkt- oder
alternatives Splicing-Mutationen, die in dem Wildtyp-Gen nicht vorhanden sind.
Der Nachweis dieser veränderten
Expressionsmuster und mRNA-Spezies in einer Krebszelle kann als Marker
für diese
bestimmte Krebsart verwendet werden.
-
Die
ULBP-Nukleotidsequenz kann verwendet werden, um Expressionsmuster
und mRNA-Spezies in einer Krebszelle zu detektieren, insbesondere
in B-Zell-Lymphomen. Wiederum würde
der Fachmann auf dem Gebiet wissen, wie die bekannten Verfahren
zu modifizieren sind, um Expressionsmuster und mRNA-Spezies des
ULBP-Gens zu detektieren. Eines der Verfahren umfasst die Durchführung einer
Northern Hybridisierung durch Isolieren entweder der mRNA oder der
Gesamt-RNA aus einer Krebszelle und dem Sondieren (probing) mit
dem ULBP-Nukleotid. Die Detektion kann außerdem durch ein auf einer
Reverse Transcriptase Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) basiertes
Assay, oder durch eine Kombination aus RT-PCR und Southern Hybridisierung
durchgeführt
werden. Darüber
hinaus können
Mutationen in den mRNA-Spezies durch die oben genannten Verfahren
für den
Nachweis von genomischem Rearrangement detektiert werden.
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Die
in situ-Hybridisierung (ISH) ist noch ein weiteres wohlbekanntes
Verfahren, das in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
um ULBP-Expression und mRNA-Spezies
zu detektieren (siehe DeVita, S. 267). Zum Beispiel kann in Paraffin
eingebettetes Gewebe, das von einem Patienten gewonnen wurde, unter
Verwendung markierter ULBP-Nukleotide, die komplementär zur mRNA
sind, gescreent werden, was den Vergleich der Expressionsmuster
in neoplastischen Zellen, die zu normalem Gewebe benachbart auftreten,
erlaubt. Folglich kann der durchschnittliche Fachmann auf dem Gebiet
durch die Offenbarung der Sequenzen der ULBPs gemäß der vorliegenden
Erfindung bekannte Verfahren zur Nutzung von Markern zum Detektieren
von mRNA-Spezies
in normalen und Krebszellen leicht modifizieren.
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Die
ULBP-Nukleotide können
nicht nur als Marker zum Nachweis von Krebs verwendet werden, sondern
es können
auch Assays, die ULBP-Polypeptide verwenden, entworfen werden, um
Krebs zu detektieren. In einer Ausführungsform kann isoliertes
und gerei nigtes ULBP mit Lymphomzellen unter Bedingungen, die das
Binden von ULBP-1 an Lymphomzellen erlaubt, inkubiert werden. Ungebundenes
ULBP-1 kann unter Verwendung eines Waschschrittes entfernt werden
und gebundenes ULBP-1 kann unter Verwendung eines anti-ULBP-1 monoklonalen
Antikörpers
detektiert werden (siehe Meyers et al., Leuk. and Lymph. 18: 119–122).
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
Assays zur Detektion von Krebs, die Antikörper verwenden, die mit ULBP-Polypeptiden
hergestellt wurden, entwickelt werden (siehe DeVita, S. 260–262). Zum
Beispiel können
Antikörper,
die gegen ULBP-Polypeptide erzeugt wurden, in immunhistologischen
Untersuchungen verwendet werden, um benigne von malignen Proliferationen
zu unterscheiden. Diese immunhistologischen Untersuchungen können die Überproduktion,
Unterproduktion oder Fehlkompartimentierung des ULBP-Proteins in
Krebszellen im Vergleich zu den normalen Ursprungszellen nachweisen.
Der Hinweis auf eine Veränderung
in der Produktion des Wildtyp ULBP-Proteins kann ein Marker sein,
der mit einem maligneren oder fortgeschrittenen Stadium von Krebs
assoziiert ist.
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In ähnlicher
Weise können
in anormaler Weise produzierte ULBP-Proteine in Proben, die aus
Körperflüssigkeiten
gewonnen wurden, durch Antikörper
detektiert werden, die gegen das ULBP-Protein gerichtet sind. Zum
Beispiel kann es sein, dass anormal produziertes ULBP-Protein nicht
in der Zellmembran verbleibt und stattdessen von der Zelle in den
Blutstrom des Patienten sezerniert wird. Blutproben, die von einem
Patienten stammen, werden dann unter Verwendung von ULBP-Antikörpern analysiert,
um die Anwesenheit von anormalem ULBP-Protein in dem Blut mit Hilfe
eines Durchflusszytometers zu bestimmen. Das Vorhandensein von anormalem
ULBP-Protein in dem Blutstrom kann helfen, die Therapie zu überwachen
und ein Fortschreiten oder ein Rezidiv in Patienten mit Krebs, insbesondere
mit B-Zell-Lymphom, zu detektieren.
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Verstärkung der IFN-γ-Produktion
und NK-Zellproliferation
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ULBP-Polypeptide
wurden verwendet, um die IFN-γ-Produktion
und die NK-Zellproliferation
in dosisabhängiger
Weise zu verstärken
(1 und 2). ULBP-Polypeptide können daher in Verfahren zur
Verstärkung
der IFN-γ-Produktion
und NK-Zellproliferation
durch Inkubieren der ULBP-Polypeptide mit NK-Zellen, z. B. wie in
Bei spiel 5 beschrieben, verwendet werden. Der Fachmann erkennt,
dass ULBP-Proteine verwendet werden können, um die IFN-γ-Produktion
und NK-Zellproliferation sowohl in vitro als auch in vivo zu verstärken. Der
Fachmann wird weiterhin verstehen, dass die Verstärkung der
IFN-γ-Produktion
und NK-Zellproliferation durch ULBP-Polypeptide eine Immunantwort,
z. B. gegen Viren, Bakterien, Parasiten und Tumore, modulieren kann.
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Verstärkung der
CTL-Aktivität
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ULBP-Polypeptide
wurden verwendet, um die CTL-Aktivität in einer dosisabhängigen Weise
zu verstärken
(3 und 4). Daher können die ULBP-Polypeptide in
Verfahren zur Verstärkung
der CTL-Aktivität
durch Inkubation der ULBP-Polypeptide mit CTLs verwendet werden,
z. B. wie in Beispiel 6 beschrieben. Der Fachmann erkennt, dass
ULBP-Polypeptide
verwendet werden können,
um die CTL-Aktivität
sowohl in vitro als auch in vivo zu verstärken. Der Fachmann erkennt
ferner, dass die Verstärkung
der CTL-Aktivität durch ULBP-Polypeptide
eine Immunantwort, z. B. gegen Viren, Bakterien und Tumore, modulieren
kann.
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Reinigungsreagenzien
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Jedes
der Polypeptide gemäß der Erfindung
findet Verwendung als ein Proteinreinigungsreagens. Die Polypeptide
können
an ein festes Trägermaterial
angebracht werden und verwendet werden, um ULBP-Gegenstrukturmoleküle durch
Affinitätschromatographie
zu reinigen. In besonderen Ausführungsformen
wird ein Polypeptid (in jeder beliebigen hierin beschriebenen Form,
in der es fähig
ist, ULBP-Gegenstrukturmoleküle
zu binden) durch herkömmliche
Verfahren an einen festen Träger
angefügt.
Zum Beispiel sind Chromatographiesäulen erhältlich, die funktionelle Gruppen
enthalten, die mit funktionellen Gruppen auf Aminosäureseitenketten
von Proteinen reagieren (Pharmacia Biotech, Inc., Piscataway, NJ).
Als Alternative wird ein Polypeptid/Fc-Protein (wie oben beschrieben)
einer Protein A oder Protein G enthaltenden Chromatographiesäule über die
Interaktion mit der Fc-Einheit beigefügt.
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Das
Polypeptid findet außerdem
Verwendung bei der Reinigung oder Identifizierung von Zellen, die ULBP-Gegenstrukturmoleküle auf der
Zelloberfläche
exprimieren. Die Polypeptide werden an eine feste Phase wie z. B.
eine Säulenchromatographiematrix
oder ein ähnlich
geeignetes Substrat gebunden. Zum Beispiel können magnetische Mikrosphären mit
den Polypeptiden beschichtet werden und über ein magnetisches Feld in
einem Inkubationsgefäß gehalten
werden. Suspensionen von Zellmischungen, die ULBP-Gegenstrukturmolekül-exprimierende
Zellen enthalten, werden mit der festen Phase, die das Polypeptid
darauf aufweisen, in Kontakt gebracht. Zellen, die ULBP-Gegenstrukturmoleküle auf der
Zelloberfläche
exprimieren, binden an die fixierten Polypeptide, und ungebundene
Zellen werden anschließend
weggewaschen.
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Alternativ
können
die Polypeptide mit einer detektierbaren Komponente konjugiert werden
und anschließend
mit Zellen, die auf ULBP-Gegenstrukturmolekül-Expression getestet werden
sollen, inkubiert werden. Nach der Inkubation wird ungebundenes
markiertes Material entfernt und die Anwesenheit oder Abwesenheit
der detektierbaren Komponente auf den Zellen wird bestimmt.
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In
einer weiteren Alternative werden Zellmischungen, von denen angenommen
wird, dass sie Zellen enthalten, die ULBP-Gegenstrukturmoleküle exprimieren,
mit biotinylierten Polypeptiden inkubiert. Die Inkubationszeiten
liegen typischerweise bei wenigstens einer Dauer von einer Stunde,
um ausreichende Bindung zu gewährleisten.
Die resultierende Mischung wird anschließend über eine mit Avidin beschichteten
Kügelchen gepackte
Säule gegeben,
wodurch die hohe Affinität
von Biotin zu Avidin für
die Bindung der gewünschten
Zellen an die Kügelchen
sorgt. Methoden für
die Verwendung von Avidin-beschichteten Kügelchen sind bekannt (siehe
Berenson et al., J. Cell. Biochem., 10D: 239, 1986). Das Waschen
zur Entfernung ungebundenen Materials und die Freisetzung der gebundenen
Zellen werden unter Verwendung herkömmlicher Verfahren durchgeführt.
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Messung der
Aktivität
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Polypeptide
finden außerdem
Verwendung bei der Messung der biologischen Aktivität von ULBP-Gegenstrukturmolekülen im Hinblick
auf ihre Bindungsaffinität.
Die Polypeptide können
folglich verwendet werden, wenn "Qualitätssicherungsstudien" durchgeführt werden,
z. B. zur Überwachung
der Lagerfähigkeit
und Stabilität
des Proteins unter verschiedenen Bedingungen. Zum Beispiel können die
Polypeptide in einer Bindungsaffinitätsstudie verwendet werden,
um die biologische Aktivität
eines ULBP- Gegenstrukturmoleküls zu messen,
das bei verschiedenen Temperaturen gelagert worden ist oder in verschiedenen
Zelltypen hergestellt wurde. Die Proteine können außerdem verwendet werden, um
zu bestimmen, ob die biologische Aktivität nach der Modifikation eines
ULBP-Gegenstrukturmoleküls
(z. B. durch chemische Modifikation, Trunkierung, Mutation, etc.)
erhalten geblieben ist. Die Bindungsaffinität des modifizierten ULBP-Gegenstrukturmoleküls wird
mit der eines nicht modifizierten ULBP-Gegenstrukturmoleküls verglichen, um irgendwelche
nachteiligen Einflüsse
der Modifikationen auf die biologische Aktivität der ULBP-Gegenstrukturmoleküle nachzuweisen.
Die biologische Aktivität
eines ULBP-Gegenstrukturmoleküls
kann folglich ermittelt werden, bevor es z. B. in einer Forschungsstudie
verwendet wird.
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Trägersubstanz
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Die
Polypeptide können
in in vitro- oder in vivo-Verfahren verwendet werden, um diagnostische
oder therapeutische Mittel zu solchen Zellen oder Zellarten zu transportieren,
von denen festgestellt wird, dass sie ULBP-Gegenstrukturmoleküle auf der
Zelloberfläche
exprimieren. Zum Beispiel bindet ULBP-1-Fc an anaplastische Lymphome.
Daher kann das ULBP-1-Polypeptid an ein Toxin angefügt werden,
um an Lymphomzellen zu binden und diese Zellen spezifisch zu töten. Die
Methodik kann ähnlich
sein wie für
die erfolgreiche Verwendung eines anti-CD72 Immuntoxins, um therapieresistente
B-Zelllinien-akute
lymphoblastische Leukämie in
SCID-Mäusen
zu behandeln (Meyers et al., Leuk. and Lymph. 18: 119–122).
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Darüber hinaus
binden ULBP1-Fc und ULBP2-Fc an aktivierte T-Zellen stärker als
an ruhende T-Zellen. Daher können
sie, wenn sie an Toxine gebunden werden oder radioaktiv gemacht
werden, verwendet werden, um aktivierte T-Zellen bei Krankheiten
zu töten,
in denen T-Zellen überaktiv
sind (Autoimmunität),
wie z. B. Lupus, multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Psoriasis,
Transplantatsabstoßung,
Graft versus Host-Krankheit.
Da sie außerdem
an NK-Zellen binden, können
sie verwendet werden, um NK-Zellen zu töten, was bei der Behandlung
von Transplantatsabstoßung
hilfreich wäre.
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Detektierbare
(diagnostische) und therapeutische Mittel, die an ein Polypeptid
angefügt
werden können,
schließen
Toxine, andere zytotoxische Mittel, Arzneimittel, Radionuklide,
Chromophore, Enzyme, die eine colorimetrische oder fluorometrische
Reaktion kata lysieren und dergleichen ein, wobei das entsprechende
Mittel abhängig
von der vorgesehenen Anwendung ausgewählt wird, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
Unter den Toxinen sind Ricin, Abrin, Diphtherietoxin, Exotoxin A
von Pseudomonas aeruginosa, ribosomale inaktivierende Proteine,
Mycotoxine wie z. B. Trichothecene und Derivate und Fragmente (z.
B. Einzelketten) davon. Radionuklide, die für die Diagnose geeignet sind,
schließen 123I,131I, 99mTc, 111In und 76Br ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Beispiele
für Radionuklide,
die für
die therapeutische Verwendung geeignet sind, sind 131I, 211At, 77Br, 186Re, 188Re, 212Pb, 212Bi, 109Pd, 64Cu und 67Cu.
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Solche
Agenzien können
an das Polypeptid durch jedes beliebige geeignete konventionelle
Verfahren angefügt
werden. Das Polypeptid umfasst funktionelle Gruppen auf Aminosäureseitenketten,
die mit funktionellen Gruppen auf einem gewünschten Agens zur Reaktion
gebracht werden können,
um z. B. kovalente Bindungen zu bilden. Alternativ kann das Protein
oder Agens derivatisiert werden, um eine reaktive funktionelle Gruppe
zu erzeugen oder anzufügen.
Die Derivatisierung kann das Anfügen
eines der bifunktionellen Kopplungsreagenzien, die zum Anfügen von
verschiedenen Molekülen
an Proteine zur Verfügung
stehen (Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois), umfassen.
Etliche Methoden zur radioaktiven Markierung von Proteinen sind
bekannt. Radionuklidmetalle können
z. B. unter Verwendung eines geeigneten bifunktionellen Chelat-bildenden
Mittels an Polypeptide angefügt
werden.
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Konjugate,
die Polypeptide und ein geeignetes diagnostisches oder therapeutisches
Mittel (vorzugsweise kovalent verbunden) umfassen, werden somit
hergestellt. Die Konjugate werden in einer Menge, die für die jeweilige
Anwendung geeignet ist, verabreicht oder anderswie verwendet.
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Therapeutische
Mittel
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Die
Polypeptide gemäß der Erfindung
können
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von jeglichen
Funktionsstörungen,
die (direkt oder indirekt) durch defekte oder nicht ausreichende
Mengen der Polypeptide vermittelt werden, verwendet werden. Diese
Polypeptide können
einem Säuger,
der von einer solchen Funktionsstörung betroffen ist, verabreicht
werden.
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Die
Polypeptide können
weiterhin bei der Herstellung eines Medikamentes zur Inhibierung
einer biologischen Aktivität
von ULBP-Gegenstrukturmolekülen
in in vitro- oder in vivo-Verfahren verwendet werden. Zum Beispiel
kann ein gereinigtes Polypeptid verwendet werden, um die Bindung
von ULBP-Gegenstrukturmolekülen
an endogene Zelloberflächenmoleküle zu inhibieren.
Biologische Effekte, die aus der Bindung von ULBP-Gegenstrukturmolekülen an endogene
Rezeptoren resultieren, werden dadurch inhibiert.
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ULBP-Polypeptide
können
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung einer durch
ein ULBP-Gegenstrukturmolekül
vermittelten Funktionsstörung
verwendet werden. Solche durch ULBP-Gegenstrukturmoleküle vermittelte
Funktionsstörungen
schließen
Krankheitszustände
ein, die (direkt oder indirekt) durch ULBP-Gegenstrukturmoleküle verursacht oder verschlimmert
werden.
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Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ein Polypeptid in jeder beliebigen hierin beschriebenen Form enthalten,
wie z. B. als native Proteine, Varianten, Derivate, Oligomere und
biologisch aktive Fragmente. In besonderen Ausführungsformen umfasst die Zusammensetzung
ein lösliches
Polypeptid oder ein Oligomer, welches lösliche ULBP-Polypeptide umfasst.
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Zusammensetzungen,
die eine wirksame Menge eines Polypeptids gemäß der Erfindung in Kombination
mit weiteren Bestandteilen wie z. B. einem physiologisch annehmbaren
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Hilfsstoff umfassen, werden hierin zur Verfügung gestellt. Die Polypeptide
können
im Einklang mit bekannten Verfahren, die zur Herstellung pharmazeutisch
nützlicher
Zusammensetzungen verwendet werden, formuliert werden. Sie können entweder
als einziger aktiver Stoff oder mit anderen bekannten aktiven Stoffen,
die für
eine bestimmte Indikation geeignet sind, in einer Mischung mit pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmitteln (z.
B. Salzlösung,
Tris-HCl, Acetat und Phosphat-gepufferten Lösungen), Konservierungsmitteln
(z. B. Thimerosal, Benzylalkohol, Parabene), Emulgatoren, Löslichmacher,
Adjuvanzien und/oder Trägerstoffen
kombiniert werden. Geeignete Formulierungen für pharmazeutische Zusammensetzungen
schließen
solche wie in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Ausgabe, 1980, Mack Publishing Company,
Easton, PA, ein.
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Darüber hinaus
können
solche Zusammensetzungen mit Polyethylenglycol (PEG) oder Metallionen komplexiert
werden, oder in polymere Verbindungen wie z. B. Polyacetansäure, Polyglycolsäure, Hydrogele, Dextran
usw. eingefügt
werden, oder in Liposome, Mikroemulsionen, Mycellen, unilamellere
oder multilamellere Vesikel, Erythrozyten Ghosts oder Spheroblasten
aufgenommen werden. Solche Zusammensetzungen werden den physikalischen
Zustand, die Löslichkeit,
die Stabilität,
die in vivo-Freisetzungsrate
und die in vivo-Clearancerate beeinflussen und werden daher entsprechend
der vorgesehenen Anwendung ausgewählt.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
in jeder beliebigen geeigneten Weise verabreicht werden, z. B. topisch,
parenteral oder durch Inhalation. Der Begriff "parenteral" schließt die Injektion z. B. über subkutane,
intravenöse
oder intramuskuläre
Wege ein und schließt
auch die lokalisierte Verabreichung, z. B. am Ort der Krankheit
oder der Verletzung, ein. Die retardierte Freisetzung aus Implantaten
ist ebenfalls vorgesehen. Der Fachmann auf dem entsprechenden Gebiet
wird erkennen, dass die geeignete Dosis variieren wird, abhängig von
Faktoren wie der Art der zu behandelnden Funktionsstörung, dem
Körpergewicht,
Alter und Allgemeinzustand des Patienten und dem Weg der Verabreichung.
Vorläufige
Dosen können in Übereinstimmung
mit Tierversuchen bestimmt werden, und die Skalierung von Dosierungen
für die
Verabreichung beim Menschen wird gemäß den auf dem Gebiet akzeptierten
Verfahren durchgeführt.
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Zusammensetzungen,
die Nukleinsäuren
in physiologisch annehmbaren Formulierungen umfassen, sind ebenfalls
vorgesehen. Die DNA kann z. B. für
Injektionen formuliert werden.
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Rationale Wirkstoffentwicklung
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Darüber hinaus
können
ULBP-Polypeptide außerdem
für die
strukturbasierte Entwicklung von ULBP-Inhibitoren verwendet werden.
Eine solche strukturbasierte Entwicklung ist auch als "rationale Wirkstoffentwicklung" (rational drug design)
bekannt. Die ULBP-Polypeptide
können
dreidimensional z. B. durch Röntgenstrahlenkristallographie,
Kernspinresonanz oder Homologie-Modeling (homology modeling), alles
wohlbekannte Verfahren, analysiert werden. Die Verwendung der strukturellen
Information von ULBP in Softwaresystemen zur molekularen Modellierung
zur Unterstützung
bei der Inhibitorent wicklung und Inhibitor-ULBP-Interaktion ist
ebenfalls von der Erfindung vorgesehen. Solche ein computerunterstütztes Modeling
und Arzneientwicklung kann Informationen wie die Analyse der chemischen
Konformation, das elektrostatische Potenzial der Moleküle, Proteinfaltung
usw. verwenden. Zum Beispiel hat sich die Entwicklung von klassenspezifischen
Inhibitoren von Metalloproteasen im Wesentlichen auf Versuche konzentriert,
das katalytische Zinkatom zu chelatieren oder zu binden. Synthetische
Inhibitoren werden im Allgemeinen so konstruiert, dass sie eine
negativ geladene Komponente enthalten, an die eine Reihe von anderen
Gruppen angefügt
werden können,
die entwickelt wurde, um in die Spezifitätstaschen der jeweiligen Protease
zu passen. Ein besonderes Verfahren gemäß der Erfindung umfasst das
Untersuchen der dreidimensionalen Struktur von ULBP auf mögliche Bindungsstellen
für Substrate,
das Synthetisieren eines neuen Moleküls, das eine vorausgesagte
Reaktionsstelle beinhaltet und das Untersuchen des neuen Moleküls wie oben
beschrieben.
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Forschungsreagenzien
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Eine
weitere Verwendung des Polypeptids gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Forschungshilfsmittel zum Untersuchen der biologischen Effekte,
die aus dem Inhibieren der ULBP/ULBP-Gegenstrukturinteraktionen
auf verschiedenen Zelltypen resultieren. Polypeptide können außerdem in
in vitro-Assays zur Detektion von ULBP-Gegenstrukturmolekülen oder ULBP-Polypeptiden
oder deren Interaktionen verwendet werden.
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ULBP
kann außerdem
als Reagens verwendet werden, um (a) die Proteine zu identifizieren,
an welche es bindet und welche an dem ULBP-Signaling beteiligt sind
und um (b) weitere Proteine zu identifizieren, mit denen es interagieren
könnte
und die in die Signaltransduktionswege involviert sein würden. Diese
anderen Proteine würden
dann nützliche
Mittel sein, um nach weiteren Inhibitoren des Signalings zu suchen.
ULBP könnte
durch Koppeln von rekombinantem Protein an eine Affinitätsmatrix
verwendet werden oder durch Verwendung als Beute (bait) in dem 2-Hybrid-System.
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Die
Interaktion zwischen ULBP-Polypeptid und dessen Gegenstruktur ermöglicht das
Screening nach kleinen Molekülen,
die die ULBP-Polypeptid/ULBP-Gegenstrukturassoziation
störend
beeinflussen und die Aktivität
von ULBP oder dessen Gegenstruktur inhibieren. Zum Beispiel kann
das an der SUNY entwickelte Yeast two-Hybrid-System (beschrieben im US-Patent
Nr. 5,283,173 von Fields et al.) verwendet werden, um nach Inhibitoren
von ULBP wie folgt zu screenen. Das ULBP-Polypeptid und dessen Gegenstruktur
oder Teile davon, die für
deren Interaktion verantwortlich sind, können mit der Gal 4-DNA-Bindungsdomäne bzw.
der Gal 4-Transkriptionsaktivierungsdomäne fusioniert werden und in
einen Stamm eingeführt
werden, der für
das Wachstum auf Platten, denen Histidin fehlt, von der Gal 4-Aktivität abhängig ist.
Verbindungen, die Wachstum verhindern, können zur Identifikation von
ULBP-Inhibitoren
gescreent werden. Alternativ kann das Screening so modifiziert werden,
dass die ULBP-Polypeptid/ULBP-Polypeptidgegenstrukturinteraktion
das Wachstum inhibiert, so dass die Inhibition der Interaktion das
Auftreten von Wachstum erlaubt.
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Ein
weiterer, in vitro-, Ansatz zum Screenen von ULBP-Inhibition wäre, eine
der Komponenten (entweder das ULBP-Polypeptid oder dessen Gegenstruktur)
in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte zu immobilisieren und einen
leicht zu detektierenden Indikator an die andere Verbindung zu koppeln.
Ein Inhibitor der Interaktion wird durch die Abwesenheit des detektierbaren
Indikators in der Vertiefung identifiziert.
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Darüber hinaus
sind die ULBP-Polypeptide gemäß der Erfindung
nützlich
für die
strukturbasierte Entwicklung/Konstruktion eines ULBP-Inhibitors.
Solch eine Konstruktion würde
die folgenden Schritte umfassen: Bestimmen der dreidimensionalen
Struktur des ULBP-Polypeptids, Analysieren der dreidimensionalen
Struktur der wahrscheinlichen Bindungsstellen des Substrats, Synthetisieren
eines Moleküls,
das eine vorhergesagte Reaktionsstelle enthält und Bestimmen der inhibierenden
Aktivität
des Moleküls.
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ULBP-DNA,
ULBP-Polypeptide und Antikörper
gegen ULBP-Polypeptide können
als Reagenzien in einer Vielzahl von Forschungsprotokollen verwendet
werden. Beispiele für
solche Forschungsprotokolle sind in Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratoty Manual, 2. Ausgabe, Bd. 1–3, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
(1989), angegeben. Zum Beispiel können diese Reagenzien als Marker
für zellspezifische
oder gewebsspezifische Expression von RNA oder Proteinen dienen.
In ähnlicher
Weise können
diese Reagenzien verwendet werden, um die konstitutive und transiente
Expression von ULBP-RNA oder -Polypeptiden zu untersuchen. ULBP-DNA
kann verwendet werden, um die chromosomale Lokalisierung der ULBP-DNA
zu bestimmen und um Gene in Bezug auf diese chromosomale Lage zu
kartieren. ULBP-DNA kann außerdem
verwendet werden, um die genetische Heterogenität und Herkunft durch die Verwendung
von Methoden wie z. B. dem genetischen Fingerabdruck zu bestimmen,
ebenso wie zur Identifizierung von Risiken, die mit genetischen
Störungen
assoziiert sind. ULBP-DNA kann weiterhin verwendet werden, um zusätzliche
mit der ULBP-DNA verwandte Gene zu identifizieren und um evolutionäre Stammbäume basierend
auf dem Vergleich von Sequenzen aufzustellen. Die ULBP-DNA und ULBP-Polypeptide
können
verwendet werden, um durch positive Screeningverfahren wie z. B.
Southem Blotting und Immunblotting und durch negative Screeningverfahren
wie z. B. Subtraktion Gene oder Proteine zu selektionieren, die
homolog zu der ULBP-DNA oder ULBP-Polypeptiden sind.
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Molekulargewicht, Marker
für den
isoelektrischen Punkt
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können einer Fragmentierung in
kleinere Peptide durch chemische und enzymatische Mittel unterzogen
werden, und die so hergestellten Peptidfragmente können bei der
Analyse von anderen Proteinen und Polypeptiden verwendet werden.
Zum Beispiel können
solche Peptidfragmente als Peptid-Molekulargewichtsmarker, als Marker
für den
isoelektrischen Punkt von Peptiden oder bei der Analyse des Grades
der Peptidfragmentierung verwendet werden. Folglich umfasst die
Erfindung auch diese Polypeptide und Peptidfragmente, ebenso wie
Kits, die bei der Bestimmung des scheinbaren Molekulargewichts und
des isoelektrischen Punktes eines unbekannten Proteins nützlich sind
und Kits zur Bestimmung des Grades der Fragmentierung eines unbekannten
Proteins.
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Obwohl
sämtliche
Verfahren der Fragmentierung von der Erfindung umfasst sind, ist
die chemische Fragmentierung eine bevorzugte Ausführungsform
und umfasst die Verwendung von Cyanbromid zur Spaltung unter neutralen
oder sauren Bedingungen, so dass die spezifische Spaltung an Methioninresten
auftritt (E. Gross, Methods in Enz. 11: 238–255, 1967). Dies kann weiterhin
zusätzliche
Schritte enthalten, wie z. B. einen Carboxymethylierungsschritt
zur Umwandlung der Cysteinreste in nicht-reagierende Spezies.
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Enzymatische
Fragmentierung ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform und umfasst die
Verwendung einer Protease, wie z. B. der Asparaginylendopeptidase,
Arginy lendopeptidase, Achromobacter-Protease I, Trypsin, Staphylococcus
aureus V8-Protease,
Endoproteinase Asp-N oder Endoproteinase Lys-C unter herkömmlichen
Bedingungen, um eine Spaltung an spezifischen Aminosäureresten
zu erzeugen. Asparaginylendopeptidase kann spezifisch auf Carboxylseiten
der Asparaginreste, die in den Polypeptiden gemäß der Erfindung vorhanden sind,
spalten. Arginylendopeptidase kann spezifisch auf Carboxylseiten
von Argininresten, die innerhalb dieser Polypeptide vorhanden sind,
spalten. Achromobacter-Protease I kann spezifisch auf Carboxylseiten
der Lysinreste, die in den Polypeptiden vorhanden sind, spalten
(Sakiyama und Nakat, US-Patent Nr.
5,248,599; T. Masaki et al., Biochim. Biophys. Acta 660: 44–50, 1981;
T. Masaki et al., Biochim. Biophys. Acta 660: 51–55, 1981). Trypsin kann spezifisch
auf der Carboxylseite der Arginin- und Lysinreste spalten, die in
den Polypeptiden gemäß der Erfindung
vorhanden sind. Die enzymatische Fragmentierung kann außerdem mit
einer Protease erfolgen, die an verschiedenen Aminosäureresten
spaltet. Zum Beispiel kann die Staphylococcus aureus V8-Protease
spezifisch auf der Carboxylseite der Asparaginsäure- und Glutaminsäurereste,
die in den Polypeptiden vorhanden sind, spalten (D. W. Cleveland,
J. Biol. Chem. 3: 1102–1106,
1977). Die Endoproteinase Asp-N kann spezifisch auf der Aminoseite
der Asparaginreste, die in den Polypeptiden vorhanden sind, spalten.
Die Endoproteinase Lys-C kann spezifisch auf der Carboxylseite der
Lysinreste spalten, die in den Polypeptiden gemäß der Erfindung vorhanden sind.
Weitere enzymatische und chemische Behandlungen können in ähnlicher
Weise verwendet werden, um diese Polypeptide spezifisch in ein einzigartiges
Set an spezifischen Peptiden zu fragmentieren.
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Natürlich können die
Peptide und Fragmente der Polypeptide gemäß der Erfindung auch durch
konventionelle rekombinante Verfahren und durch synthetische Verfahren,
die auf dem Gebiet wohlbekannt sind, hergestellt werden. Im Hinblick
auf rekombinante Verfahren können
die Polypeptide und Peptidfragmente, die von der Erfindung umfasst
sind, variable Molekulargewichte aufweisen, abhängig von der Wirtszelle, in
denen sie exprimiert werden. Die Glycosylierung von Polypeptiden
und Peptidfragmenten gemäß der Erfindung
in verschiedenen Zellarten kann zu Abweichungen in dem Molekulargewicht
dieser Teile führen,
abhängig
von dem Ausmaß der
Modifikation. Die Größe dieser
Teile kann am heterogensten bei Fragmenten von Polypeptiden, die
aus dem extrazellulären
Teil des Polypeptids stammen, sein. Einheitliche Polypeptide und
Peptidfragmente können
durch Verwendung von Polypeptiden, die gänzlich von den transmembranen
Regi onen und cytoplasmatischen Regionen abgeleitet sind, durch Vorbehandlung
mit N-Glycanase,
um Glycosylierung zu entfernen oder durch Exprimieren der Polypeptide
in bakteriellen Wirten erhalten werden.
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Das
Molekulargewicht dieser Polypeptide kann außerdem durch Fusionieren zusätzlicher
Peptidsequenzen sowohl an die Amino- als auch an die Carboxyl-terminalen
Enden von Polypeptiden gemäß der Erfindung
variiert werden. Fusionen von zusätzlichen Peptidsequenzen an
die Amino- und Carboxyl-terminalen Enden von Polypeptiden gemäß der Erfindung
können
verwendet werden, um die Expression dieser Polypeptide zu verstärken oder
bei der Reinigung der Proteine behilflich zu sein. Darüber hinaus
werden Fusionen von zusätzlichen
Peptidsequenzen an die Amino- und Carboxyl-terminalen Enden von
Polypeptiden gemäß der Erfindung
einige, im Allgemeinen jedoch nicht alle, der fragmentierten Peptide
der Polypeptide, die durch enzymatische oder chemische Behandlung
erzeugt wurden, verändern.
Natürlich
können
in die Polypeptide gemäß der Erfindung
unter Verwendung von molekularbiologischen Routineverfahren und
molekularbiologischen bekannten Verfahren Mutationen eingeführt werden.
Zum Beispiel kann eine Mutation so gestaltet sein, dass sie eine
proteolytische Spaltstelle für
ein spezifisches Enzym oder eine Spaltungsstelle für ein spezifisches
chemisch induziertes Fragmentierungsverfahren eliminiert. Die Eliminierung
der Spaltungsstelle wird den Peptidfingerabdruck des Polypeptids
gemäß der Erfindung
nach Fragmentierung mit spezifischen Enzymen oder chemischen Verfahren
verändern.
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Die
Polypeptide und die resultierenden fragmentierten Peptide können durch
Verfahren, einschließlich der
Sedimentation, Elektrophorese, Chromatographie und Massenspektrometrie,
analysiert werden, um deren Molekulargewicht zu bestimmen. Da die
einzigartige Aminosäuresequenz
eines jeden Stückes
ein Molekulargewicht spezifiziert, können diese Stücke anschließend als
Molekulargewichtsmarker dienen, unter Verwendung solcher Analysemethoden,
die bei der Bestimmung des Molekulargewichts eines unbekannten Proteins, Polypeptids
oder Fragments davon nützlich
sind. Die Molekulargewichtsmarker gemäß der Erfindung sind insbesondere
als Molekulargewichtsmarker für
die Abschätzung
des scheinbaren Molekulargewichts von Proteinen, die ähnliche
scheinbare Molekulargewichte aufweisen, geeignet und erlauben infolgedessen
eine größere Genauigkeit
bei der Bestimmung des scheinbaren Molekulargewichts von Proteinen.
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Wenn
sich die Erfindung auf die Verwendung von ULBP-Polypeptidfragmenten
und fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarker bezieht, haben
diese Marker vorzugsweise wenigstens eine Größe von 10 Aminosäuren. Bevorzugter
liegt die Größe dieser
fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarker zwischen 10 und 100
Aminosäuren.
Noch bevorzugter sind fragmentierte Peptid-Molekulargewichtsmarker
mit einer Größe zwischen
10 und 50 Aminosäuren
und insbesondere zwischen 10 und 35 Aminosäuren. Am bevorzugtesten sind
fragmentierte Peptid-Molekulargewichtsmarker mit einer Größe zwischen
10 und 20 Aminosäuren.
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Unter
den Verfahren zur Bestimmung des Molekulargewichts sind Sedimentation,
Gelelektrophorese, Chromatographie und Massenspektrometrie. Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
ist die denaturierende Polyacrylamid-Gelelektrophorese (U. K. Laemmli,
Nature 227: 680–685,
1970). Herkömmlich
verwendet das Verfahren zwei separate Spuren eines Gels, das Natriumdodecylsulfat
und eine Konzentration von Acrylamid zwischen 6 und 20% enthält. Die
Fähigkeit,
gleichzeitig den Marker und die Probe unter identischen Bedingungen
aufzutrennen, erlaubt eine erhöhte
Genauigkeit. Es versteht sich natürlich, dass viele verschiedene Methoden
für die
Bestimmung des Molekulargewichts eines unbekannten Proteins unter
Verwendung der Polypeptide gemäß der Erfindung
verwendet werden können
und dass diese Ausführungsform
den Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränkt.
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Jedes
nichtglycosylierte Polypeptid oder Fragment davon hat einen pI,
der inhärent
durch dessen einzigartige Aminosäuresequenz
bestimmt wird (wobei der pI durch den Fachmann unter Verwendung
jeglicher Computerprogramme, die für die Vorhersage der pI-Werte
entwickelt wurden und zur Zeit erhältlich sind, berechnet werden
kann, unter Verwendung jeder beliebigen wohlbekannten Aminosäure-pKa-Tabelle
berechnet werden kann, oder empirisch gemessen werden kann). Daher
können
diese Polypeptide und Fragmente davon als spezifische Marker dienen,
um bei der Bestimmung des isoelektrischen Punktes eines unbekannten Proteins,
Polypeptids oder fragmentierten Polypeptids unter Verwendung von
Methoden wie z. B. der isoelektrischen Fokussierung behilflich zu
sein. Diese Polypeptid- oder fragmentierte Peptid-Marker sind insbesondere
nützlich
bei der Berechnung scheinbarer isoelektrischer Punkte von unbekannten
Prote inen, die scheinbare isoelektrische Punkte aufweisen, die in
der Nähe
derer der Polypeptid- oder fragmentierten Peptid-Marker gemäß der Erfindung
liegen.
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Die
Methode der isoelektrischen Fokussierung kann weiterhin mit anderen
Methoden wie z. B. der Gelelektrophorese kombiniert werden, um ein
Protein gleichzeitig auf Grundlage des Molekulargewichts und der
Ladung aufzutrennen. Die Fähigkeit,
gleichzeitig diese Polypeptid- oder fragmentierte Peptid-Marker
und die unbekannten Proteine unter identischen Bedingungen aufzutrennen,
erlaubt eine erhöhte
Genauigkeit bei der Bestimmung des scheinbaren isoelektrischen Punktes
des unbekannten Proteins. Dies ist von besonderem Interesse bei
Methoden wie z. B. der zweidimensionalen Elektrophorese (T. D. Brock
und M. T. Madigan, Biology of Microorganisms 76–77 (Prentice Hall, 6d ed.
1991)), bei denen das Wesen des Verfahrens vorschreibt, dass sämtliche
Marker simultan mit dem unbekannten Protein aufgetrennt werden sollen.
Außerdem können bei
solchen Verfahren diese Polypeptide und fragmentierten Peptide davon
bei der Bestimmung sowohl des isoelektrischen Punktes als auch des
Molekulargewichts eines unbekannten Proteins oder fragmentierten
Peptids behilflich sein.
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Polypeptide
und fragmentierte Peptide können
unter Verwendung von zwei verschiedenen Verfahren visualisiert werden,
die eine Diskriminierung zwischen dem unbekannten Protein und den
Molekulargewichtsmarkern erlauben. In einer Ausführungsform können die
Polypeptid- und fragmentierte Peptid-Molekulargewichtsmarker gemäß der Erfindung
unter Verwendung von Antikörpern,
die gegen diese Marker erzeugt wurden und von konventionellen Immunoblotting-Methoden
visualisiert werden. Dieser Nachweis wird unter herkömmlichen
Bedingungen durchgeführt,
die nicht in dem Nachweis des unbekannten Proteins resultieren.
Es versteht sich, dass es nicht möglich sein könnte, Antikörper gegen
sämtliche
Polypeptidfragmente gemäß der Erfindung
zu erzeugen, da kleine Peptide keine immunogenen Epitope enthalten
könnten.
Es versteht sich weiterhin, dass nicht alle Antikörper in
diesem Assay funktionieren werden; jedoch können solche Antikörper, die
fähig sind,
Polypeptide und Fragmente gemäß der Erfindung
zu binden, unter Verwendung konventioneller Verfahren einfach ermittelt
werden.
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Das
unbekannte Protein wird auch durch Verwendung eines herkömmlichen
Färbeverfahrens
visualisiert. Der molare Überschuss
eines unbekannten Proteins gegenüber
den Polypeptid- oder fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarkern
gemäß der Erfindung ist
derart, dass das herkömmliche
Färbeverfahren
in erster Linie das unbekannte Protein detektiert. Die Konzentration
dieser Polypeptid- oder fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarker ist derart,
dass eine geringe oder keine Detektion dieser Marker durch herkömmliche
Färbeverfahren
ermöglicht
wird. Der bevorzugte molare Überschuss
eines unbekannten Proteins gegenüber
den Polypeptid-Molekulargewichtsmarkern
gemäß der Erfindung
liegt zwischen 2- und 100000-fach. Bevorzugter ist der bevorzugte
molare Überschuss
des unbekannten Proteins gegenüber
diesen Polypeptid-Molekulargewichtsmarkern zwischen 10- und 10000-fach
und insbesondere zwischen 100- und 1000-fach.
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Es
versteht sich natürlich,
dass viele Verfahren zur Bestimmung und Detektion des Molekulargewichts und
isoelektrischen Punktes eines unbekannten Proteins, Polypeptids
und fragmentierter Peptide davon unter Verwendung dieser Polypeptid-Molekulargewichtsmarker
und Peptidfragmente davon angewendet werden können, und dass diese Ausführungsformen
in keinster Weise den Umfang der Erfindung beschränken.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Analyse der fortschreitenden Fragmentierung der Polypeptide
gemäß der Erfindung
in spezifische Peptide (D. W. Cleveland et al., J. Biol. Chem. 252:
1102–1106, 1977),
z. B. durch Veränderung
der Zeit oder Temperatur der Fragmentierungsreaktion, als Kontrolle
für das Ausmaß der Spaltung
eines unbekannten Proteins verwendet werden. Zum Beispiel erlaubt
die Spaltung der gleichen Menge eines Polypeptids und eines unbekannten
Proteins unter gleichen Bedingungen einen direkten Vergleich des
Ausmaßes
der Fragmentierung. Bedingungen, die zu der vollständigen Fragmentierung
des Polypeptids führen,
können
auch zu der vollständigen
Fragmentierung des unbekannten Proteins führen.
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Was
die spezifische Verwendung der Polypeptide und fragmentierten Peptide
gemäß der Erfindung als
Molekulargewichtsmarker angeht, erzeugt die Fragmentierung des Polypeptids
der SEQ-ID Nr. 2, SEQ-ID Nr. 4 oder SEQ-ID Nr. 10 mit Cyanbromid
ein einzigartiges Set an fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarkern
mit einzigartigen Molekulargewichten. Die Verteilung von Methioninresten
bestimmt die Anzahl der Aminosäuren
in jedem Peptid, und die einzigartige Aminosäurezusammensetzung eines jeden
Peptids bestimmt dessen Molekulargewicht.
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Außerdem hat
das bevorzugte gereinigte Polypeptid gemäß der Erfindung ein berechnetes
Molekulargewicht von etwa 31000 Dalton in Abwesenheit von Glycosylierung.
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Wenn
ein intaktes Protein verwendet wird, erlaubt die Verwendung dieser
Polypeptid-Molekulargewichtsmarker
eine erhöhte
Genauigkeit bei der Bestimmung des scheinbaren Molekulargewichts
von Proteinen, die ein scheinbares Molekulargewicht haben, das nahe
31000 Dalton liegt. Wenn Fragmente verwendet werden, gibt es eine
erhöhte
Genauigkeit bei der Bestimmung von Molekulargewichten innerhalb
des Bereichs der Molekulargewichte des Fragments.
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Schließlich können, was
die Kits angeht, die von der Erfindung umfasst sind, die Bestandteile
solcher Kits variiert werden, enthalten jedoch typischerweise die
Polypeptid- und
fragmentierten Peptid-Molekulargewichtsmarker. Außerdem können solche
Kits die Polypeptide enthalten, in denen eine für die Fragmentierung notwendige
Stelle entfernt wurde. Darüber
hinaus können
die Kits Reagenzien für
die spezifische Spaltung des Polypeptids und des unbekannten Proteins
durch chemische oder enzymatische Spaltung enthalten. Kits können darüber hinaus
Antikörper
enthalten, die gegen Polypeptide oder Fragmente davon gemäß der Erfindung gerichtet
sind.
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Identifizierung von unbekannten
Proteinen
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Wie
oben dargelegt, kann ein Polypeptid- oder Peptid-Fingerabdruck in
eine Datenbank eingeführt oder
mit einer Datenbank von unbekannten Proteinen verglichen werden,
um bei der Identifizierung des unbekannten Proteins unter Verwendung
von Massenspektrometrie behilflich zu sein (W. J. Henzel et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5011–5015, 1993; D. Fenyo et al.,
Electrophoresis 19: 998–1005,
1998). Eine Vielzahl von Computersoftwareprogrammen zur Erleichterung
dieser Vergleiche ist über
das Internet zugänglich,
wie z. B. der Protein Prospector (Internetseite: prospector.uscf.edu),
Multildent (Internetseite: www.expasy.ch/sprot/multiident.html),
PeptideSearch (Internetseite: www.mann.embl-heiedelberg.de...deSearch/FR_PeptideSearchForm.html)
und ProFound (Internetseite: www.chait-sgi-rockefeller.edu/cgi-bin/prot-id-frag.html).
Diese Programme erlauben dem Nutzer, die Spaltungsmittel und die
Molekulargewichte der fragmentierten Peptide innerhalb einer festgelegten
Toleranz zu bestimmen. Die Pro gramme vergleichen beobachtete Molekulargewichte
mit vorhergesagten Peptid-Molekulargewichten,
die aus Sequenzdatenbanken stammen, um bei der Bestimmung der Identität des unbekannten
Proteins behilflich zu sein.
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Außerdem kann
der Verdau eines Polypeptids oder Peptids unter Verwendung der Tandem-Massenspektrometrie
(MS/MS) sequenziert werden, und die resultierende Sequenz kann mit
einer Datenbank abgeglichen werden (J. K. Eng et al., J. Am. Soc.
Mass Spec. 5: 976–989
(1994); M. Mann und M. Wilm, Anal. Chem. 66: 4390–4399 (1994);
J. A. Taylor und R. S. Johnson, Rapid Comm. Mass Spec. 11: 1067–1075 (1997)).
Rechercheprogramme, die in diesen Verfahren verwendet werden können, existieren
im Internet, wie z. B. Lutefisk 97 (Internetseite: www.lsbc.com:70/Lutefisk97.html)
und die Protein Prospector-, Peptide Search- und ProFound-Programme,
die oben beschrieben sind.
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Das
Einfügen
der Sequenz eines Genes und dessen vorhergesagter Proteinsequenz
und Peptidfragmente in eine Sequenzdatenbank kann daher bei der
Identifizierung unbekannter Proteine unter Verwendung von Massenspektrometrie
hilfreich sein.
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Antikörper
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Antikörper, die
mit den Polypeptiden gemäß der Erfindung
immunologisch reagieren, werden hierin zur Verfügung gestellt. Solche Antikörper binden über die
Antigenbindungsstellen des Antikörpers
spezifisch an die Polypeptide (im Gegensatz zur nichtspezifischen
Bindung). Folglich können
die Polypeptide, Fragmente, Varianten, Fusionsproteine usw., wie
oben dargelegt, als Immunogene bei der Herstellung von damit immunreaktiven
Antikörpern
verwendet werden.
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In
einem weiteren Aspekt gemäß der Erfindung
können
ULBP und Peptide, die auf der Aminosäuresequenz von ULBP basieren,
verwendet werden, um Antikörper
herzustellen, die spezifisch an ULBP binden. Spezifische Beispiele
für solche
Antikörperpräparationen
sind in den Beispielen 3 und 4 hierin beschrieben. Der Begriff "Antikörper" soll polyklonale
Antikörper,
monoklonale Antikörper,
Fragmente davon wie z. B. F(ab')2-
und Fab-Fragmente, ebenso wie jegliche rekombinant hergestellte
Bindungspartner einschließen.
Antikörper
sind als spezifisch bindend definiert, wenn sie ULBP-Polypeptid
mit einer Ka größer als oder gleich etwa 107 M–1 binden. Affinitäten von
Bindungspart nern oder Antikörpern
können
leicht unter Verwendung herkömmlicher
Methoden bestimmt werden, z. B. solcher wie von Scatchard et al.,
Ann. N. Y. Acad. Sci. 51: 660 (1949) beschrieben.
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Polyklonale
Antikörper
können
leicht aus einer Vielzahl von Quellen erzeugt werden, z. B. aus
Pferden, Kühen,
Ziegen, Schafen, Hunden, Hühnern,
Kaninchen, Mäusen
oder Ratten, unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Gebiet
wohlbekannt sind. Im Allgemeinen wird gereinigtes ULBP oder ein
Peptid, das auf der Aminosäuresequenz
des ULBP-Polypeptids basiert und das in geeigneter Weise konjugiert
ist, dem Wirtstier typischerweise über parenterale Injektion verabreicht.
Die Immunogenizität
des ULBP-Polypeptids
kann durch die Verwendung eines Adjuvans, z. B. des Freund's kompletten oder
inkompletten Adjuvans, verstärkt
werden. Im Anschluss an Booster-Immunisierungen
werden kleine Serumproben gewonnen und auf Reaktivität mit ULBP-Polypeptid getestet.
Beispiele für
verschiedene Assays, die für
solche Bestimmungen nützlich
sind, schließen
die in Antibodies: A Laboratory Manual Harlow and Lane (Editoren),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1988, beschriebenen ein; ebenso
wie Verfahren, wie z. B. die Gegenstrom Immunelektrophorese (countercurrent
immunoelekfrophoresis, CIEP), Radioimmunassay, Radioimmunpräzipitation,
Festphasen-Immunassays (enzyme-linked
immunosorbent assay, ELISA), Dot Blot-Assays und Sandwich-Assays.
Siehe US-Patent-Nrn. 4,376,110 und 4,486,530.
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Monoklonale
Antikörper
können
leicht unter Verwendung wohlbekannter Verfahren hergestellt werden. Siehe,
z. B., die Verfahren, die in den US-Patenten Nr. RE 32011, 4,902,614,
4,543,439 und 4,411,993 beschrieben werden; Monoclonal Antibodies,
Hybridomas: A New Dimension in Biological Analyses, Plenum Press,
Kennett, McKearn und Bechtol (eds.), 1980. Kurz beschrieben, wird
den Wirtstieren, wie z. B. Mäusen, intraperitoneal
wenigstens einmal und vorzugsweise wenigstens zweimal in etwa 3
Wochen-Intervallen isoliertes und gereinigtes ULBP oder konjugierte
ULBP-Peptide injiziert, wahlweise in Anwesenheit eines Adjuvans. Mausseren
werden anschließend
durch die herkömmliche
Dot Blot-Methode oder Antibody Capture (ABC) untersucht, um zu bestimmen,
welches Tier am besten zur Fusion geeignet ist. Etwa zwei bis drei
Wochen später wird
den Mäusen
ein intravenöser
Boost an ULBP-Peptid oder konjugiertem ULBP-Peptid verabreicht.
Die Mäuse
werden später
geopfert und die Milzzellen mit kommerziell erhältlichen Myelomzellen, wie
z. B. Ag8.653 (ATCC), gemäß etablierten Protokollen
fusioniert. Kurz beschriben, werden die Myelomzellen mehrere Male
in Medium gewaschen und mit Mauszellen in einem Verhältnis von
etwa drei Milzzellen zu einer Myelomzelle fusioniert. Das Fusionsmittel
kann jedes beliebige geeignete Agens, das auf dem Gebiet verwendet
wird, sein, z. B. Polyethylenglycol (PEG). Die Fusion wird auf Platten
ausplattiert, die Medium enthalten, welches das selektive Wachstum
der fusionierten Zellen erlaubt. Die fusionierten Zellen können etwa
acht Tage wachsen gelassen werden. Überstände aus resultierenden Hybridomen
werden gesammelt und auf eine Platte gegeben, die zunächst mit
einem Ziegen anti-Maus Ig beschichtet ist. Im Anschluss an das Waschen
wird ein Marker, wie z. B. 121I-ULBP, zu
jeder der Vertiefungen gegeben und anschließend folgt eine Inkubation.
Positive Vertiefungen können
anschließend
durch Autoradiographie detektiert werden. Positive Klone können in
Großkultur wachsen
gelassen werden, und die Überstände werden
anschließend über eine
Protein A-Säule
(Pharmacia) gereinigt.
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Die
monoklonalen Antikörper
gemäß der Erfindung
können
unter Verwendung alternativer Methoden, wie z. B. den von Alting-Mees
et al., "Monoclonal
Antibody Expression Libraries: A Rapid Alternative to Hybridomas", Strategies in Molecular
Biology 3: 1–9
(1990) beschriebenen, hergestellt werden. In ähnlicher Weise können Bindungspartner
unter Verwendung rekombinanter DNA-Methoden konstruiert werden,
um die variablen Regionen eines Gens, das einen spezifischen Antikörper codiert,
einzufügen.
Solch ein Verfahren ist in Larrick et al., Biotechnology, 7: 394
(1989) beschrieben.
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Antigen-bindende
Fragmente solcher Antikörper,
die mit Hilfe von herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden können,
sind ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst. Beispiele
für solche
Fragmente schließen
Fab- und F(ab')2-Fragmente ein, sind jedoch nicht auf diese
beschränkt.
Antikörperfragmente
und Derivate, die mit Hilfe von gentechnologischen Verfahren hergestellt
werden, werden ebenfalls zur Verfügung gestellt.
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Die
monoklonalen Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
chimäre
Antikörper,
z. B. humanisierte Versionen von murinen monoklonalen Antikörpern, ein.
Solche humanisierten Antikörper
können durch
bekannte Verfahren hergestellt werden und bieten den Vorteil einer
verringerten Immunogenizität,
wenn die Antikörper
Menschen verabreicht werden. In einer Ausführungsform umfasst ein humanisierter
monoklonaler Antikörper
die variable Region eines murinen Antikörpers (oder nur die Antigenbindungsstelle
davon) und eine konstante Region, die von einem humanen Antikörper stammt.
Alternativ kann ein humanisiertes Antikörperfragment die Antigenbindungsstelle
eines murinen monoklonalen Antikörpers
und ein Fragment der variablen Region (dem die Antigenbindungsstelle
fehlt), das von einem humanen Antikörper stammt, umfassen. Verfahren
für die
Herstellung chimärer
und weiter veränderter
monoklonaler Antikörper
schließen
die in Riechmann et al. (Nature 332: 323, 1988), Liu et al. (PNAS
84: 3439, 1987), Larrick et al. (Bio/Technology 7: 934, 1989) und
Winter und Harris (TIPS 14: 139, Mai 1993) beschriebenen ein. Verfahren
zur transgenen Erzeugung von Antikörpern sind in GB 2,272,440,
US-Patent Nm. 5,569,825 und 5,545,806 und damit verwandten Patenten,
die deren Priorität
beanspruchen, zu finden.
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In
einer Ausführungsform
sind die Antikörper
spezifisch für
die Peptide gemäß der Erfindung
und sind nicht mit anderen Proteinen kreuzreaktiv. Screeningverfahren,
durch die solche Antikörper
identifiziert werden können,
sind wohlbekannt und können
z. B. die Immunaffinitätschromatographie
einschließen.
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Hybridomzelllinien,
die monoklonale Antikörper
produzieren, die für
die Polypeptide gemäß der Erfindung
spezifisch sind, sind ebenfalls hierin vorgesehen. Solche Hybridome
können
durch herkömmliche
Methoden hergestellt und identifiziert werden. Ein Verfahren zur
Herstellung solch einer Hybridomzelllinie umfasst das Immunisieren
eines Tieres mit einem Polypeptid; das Ernten von Milzzellen aus
diesem immunisierten Tier; das Fusionieren der genannten Milzzellen
mit einer Myelomzelllinie, wodurch Hybridomzellen erzeugt werden;
und das Identifizieren einer Hybridomzelllinie, die einen monoklonalen
Antikörper
produziert, der das Polypeptid bindet. Die monoklonalen Antikörper können durch
konventionelle Verfahren gewonnen werden.
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Antikörper, die
mit den Polypeptiden gemäß der Erfindung
immunologisch reagieren, werden hierin zur Verfügung gestellt. Solche Antikörper binden
spezifisch über
die Antigenbindungsstellen des Antikörpers an die Polypeptide (im
Gegensatz zur nichtspezifischen Bindung). Folglich können die
Polypeptide, Fragmente, Varianten, Fusionsproteine usw., wie oben
dargestellt, als "Immunogene" bei der Herstellung
von damit immunologisch reagierenden Antikörpern verwendet werden. Genauer
enthalten die Polypepti de, Fragmente, Varianten, Fusionsproteine
usw. antigene Determinanten oder Epitope, die die Bildung von Antikörpern hervorrufen.
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Diese
antigenen Determinanten oder Epitope können entweder linear oder konformationell
(diskontinuierlich) sein. Lineare Epitope sind aus einem einzigen
Abschnitt von Aminosäuren
des Polypeptids zusammengesetzt, während konformationelle oder
diskontinuierliche Epitope aus Aminosäureabschnitten aus verschiedenen
Regionen der Polypeptidkette zusammengesetzt sind, die bei der Proteinfaltung
in unmittelbare Nachbarschaft gebracht werden (C. A. Janeway, Jr.
Und P. Travers, Immuno Biology 3: 9 (Garland Publishing Inc., 2.
Ausgabe 1996)). Da gefaltete Proteine komplexe Oberflächen aufweisen,
ist die Zahl vorhandener Epitope recht zahlreich; jedoch ist aufgrund
der Konformation des Proteins und sterischer Hindernisse die Zahl der
Antikörper,
welche die Epitope tatsächlich
binden, geringer als die Zahl vorhandener Epitope (C. A. Janeway,
Jr. Und P. Travers, Immuno Biology 2: 14 (Garland Publishing Inc.,
2. Ausgabe 1996)). Epitope können durch
jedes beliebige auf dem Gebiet bekannte Verfahren identifiziert
werden.
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Folglich
bezieht sich ein Aspekt der vorliegenden Erfindung auf die antigenen
Epitope der Polypeptide gemäß der Erfindung.
Solche Epitope sind nützlich
zur Erzeugung von Antikörpern,
insbesondere monoklonaler Antikörper,
wie unten detaillierter beschrieben wird. Außerdem können die Epitope der Polypeptide
gemäß der Erfindung
als Forschungsreagenzien, in Assays und zur Reinigung spezifischer
bindender Antikörper
aus Substanzen wie z. B. polyklonalen Seren oder Überständen von
kultivierten Hybridomen verwendet werden. Solche Epitope oder Varianten
davon können
unter Verwendung von auf dem Gebiet wohlbekannten Methoden hergestellt
werden, wie z. B. der Festphasensynthese, der chemischen oder enzymatischen
Spaltung eines Polypeptids oder unter Verwendung rekombinanter DNA-Technologie.
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Was
die Antikörper
angeht, die durch die Epitope der Polypeptide gemäß der Erfindung
erzeugt werden können,
egal ob die Epitope isoliert worden sind oder Teil des Polypeptids
bleiben, so können
sowohl polyklonale als auch monoklonale Antikörper durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden. Siehe, z. B., Monoclonal Antibodies,
Hybridomas: A New Dimension in Biological Analyses, Kennet et al.,
(eds.), Plenum Press, New York (1980); und Antibodies: A Laboratory
Manual, Harlow und Land (eds.), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY, (1988).
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Verwendungen
davon
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Die
Antikörper
gemäß der Erfindung
können
in Assays zum Nachweis des Vorhandenseins der Polypeptide oder Fragmente
gemäß der Erfindung,
entweder in vitro oder in vivo, verwendet werden. Die Antikörper können außerdem bei
der Reinigung von Polypeptiden oder Fragmenten gemäß der Erfindung
durch Immunoaffinitätschromatographie
verwendet werden.
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Jene
Antikörper,
die zusätzlich
die Bindung der Polypeptide gemäß der Erfindung
an ULBP-Gegenstrukturmoleküle
blockieren, können
verwendet werden, um eine biologische Aktivität, die aus einer solchen Bindung
resultiert, zu inhibieren. Solche blockierenden Antikörper können unter
Verwendung jedes geeigneten Assay-Verfahrens identifiziert werden,
wie z. B. durch Testen der Antikörper
auf ihre Fähigkeit,
die Bindung von ULBP-Polypeptiden an bestimmte Zellen, die ULBP-Gegenstrukturmoleküle exprimieren,
zu inhibieren. Beispiele für
solche Zellen sind NK-Zellen und zytotoxische T-Lymphocyten. Alternativ können blockierende
Antikörper
durch Assays zur Fähigkeit,
einen biologischen Effekt zu inhibieren, der aus der Bindung eines
ULBP-Gegenstrukturmoleküls an Zielzellen
resultiert, identifiziert werden. Antikörper können auf ihre Fähigkeit untersucht
werden, die ULBP-Gegenstrukturmolekül-vermittelte Lyse von Zellen
z. B. zu inhibieren.
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Solch
ein Antikörper
kann in einem in vitro-Verfahren verwendet oder in vivo verabreicht
werden, um eine biologische Aktivität zu inhibieren, die durch
die Entität,
die den Antikörper
erzeugt hat, vermittelt wird. Funktionsstörungen, die durch die Interaktion
von ULBP-Gegenstrukturmolekülen
mit Zelloberflächen(Bindungspartner)-Rezeptor
verursacht oder (direkt oder indirekt) verschlimmert werden, können folglich
behandelt werden. Ein therapeutisches Verfahren umfasst die in vivo-Verabreichung
eines blockierenden Antikörpers an
ein Säugetier
in einer Menge, die wirksam ist, eine ULBP-Gegenstrukturmolekül-vermittelte biologische Aktivität zu inhibieren.
Monoklonale Antikörper
werden im Allgemeinen bei der Verwendung in solchen therapeutischen
Verfah ren bevorzugt. In einer Ausführungsform wird ein Antigen-bindendes
Antikörperfragment
verwendet.
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Antikörper können auf
agonistische (d. h. Liganden-nachahmende) Eigenschaften überprüft werden. Solche
Antikörper
induzieren bei Bindung an Zelloberflächen-ULBP-Polypeptide biologische Effekte (z.
B. die Transduktion biologischer Signale), die den biologischen
Effekten ähnlich
sind, die induziert werden, wenn ULBP-Gegenstrukturmoleküle an Zelloberflächen-ULBP-Polypeptide
binden.
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Zusammensetzungen,
die einen Antikörper
umfassen, der gegen ULBP-Polypeptide gerichtet ist, sowie ein physiologisch
annehmbares Verdünnungsmittel,
Hilfsstoff oder Träger,
werden hierin zur Verfügung
gestellt. Geeignete Bestandteile solcher Zusammensetzungen sind
die gleichen wie oben für
Zusammensetzungen beschrieben, die ULBP-Polypeptide enthalten.
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Ebenfalls
hierin zur Verfügung
gestellt werden Konjugate, die ein detektierbares (diagnostisches)
oder therapeutisches Mittel enthalten, das an den Antikörper angefügt ist.
Beispiele für
solche Mittel sind oben dargelegt. Die Konjugate finden Anwendung
in in vitro- oder in vivo-Methoden.
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Die
Ausführungsformen
in der Beschreibung und den folgenden Beispielen stellen eine Veranschaulichung
der Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
dar und sollten nicht als den Umfang der Erfindung beschränkend ausgelegt
werden. Der Fachmann erkennt, dass viele andere Ausführungsformen
von der beanspruchten Erfindung umfasst sind. In den folgenden Beispielen
handelt es sich bei allen Verfahren um konventionelle Verfahren,
es sei denn, es ist anders angegeben.
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BEISPIEL 1
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Rekombinante Expression
von humanem ULBP-1
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Ein
humanes ULBP-1-Fc-Konstrukt wurde auf die folgende Weise erzeugt.
ULBP-1-DNA, die
die extrazelluläre
Domäne
von humanem ULBP-1-Polypeptid (Reste 1–218) codiert, wurde durch
PCR unter Verwendung eines Upstream-Primers, der eine Xhol-Stelle enthält (5'-GCAACTCGAGAGCTCCAGGTCTACAATGGCAG-3') und eines Downstream-Primers,
der eine Bg/II-Stelle enthält
(5'-GATGAGATCTGGGTTGGGTTGTGCCTGGGGCCAG-3') erzeugt. Das humane
ULBP-1 DNA-Fragment wurde im Leserahmen in den pDC409-Vektor kloniert,
der eine 5'-Sa/I-Stelle
und das humane Immunglobulin Fc-Region-Mutein (beschrieben in EMBO
J. 13: 3992, 1994), gefolgt von einer Bg/II-Stelle, enthält.
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Das
humane ULBP1-Fc Fusionspolypeptid wurde und wie in Fanslow et al.,
J. Immunol. 149: 655, 1992, beschrieben hergestellt und gereinigt.
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Das
humane ULBP1-LZ Fusionspolypeptid wurde unter Verwendung der Expressionsvektoren,
der Transfektion und den Zellkulturmethoden, wie für das ULBP1-Fc
Polypeptid verwendet, hergestellt. Für die Reinigung wird der Poly
His-Tag verwendet, um das rekombinante Protein an Nickel-NTA-Harz
zu binden (hergestellt von Qiagen, http://www.qiagen.com), gemäß den Herstellerangaben.
Das Harz wird mit 30 Säulenvolumina
20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl + 5 mM Imidazol gewaschen. Das
rekombinante Protein wird anschließend unter Verwendung zunehmender
Konzentrationen an Imidazol eluiert. Zunächst wird ein Gradient von
5–20 mM
Imidazol 20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl verwendet, gefolgt von
20 mM Imidazol 20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl, gefolgt von einem
Gradienten von 20–100
mM Imidazol 20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl, gefolgt von 100 mM
Imidazol 20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl, gefolgt von 500 mM Imidazol
20 mM NaPO4 pH 7,4 + 300 mM NaCl. Die Fraktionen werden gesammelt
und durch SDS-PAGE analysiert, um solche Fraktionen zu identifizieren,
die das rekombinante Protein enthalten.
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BEISPIEL 2
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Rekombinante Expression
von humanem ULBP-2
-
Ein
humanes ULBP2-Fc-Konstrukt wurde auf die folgende Weise erzeugt.
ULBP-2-DNA, die die extrazelluläre
Domäne
von humanem ULBP-2-Polypeptid (Reste 1–223) codiert, wurde durch
PCR unter Verwendung eines Upstream-Primers, der eine Xhol-Stelle
enthält
(5'-GATTCTCGAGTCCTTAATGGCAGCAGCC-3') und eines Downstream-Primers, der
eine BamHl-Stelle enthält
(5'-ACAAGGATCCCCTGAGTTGGGTTGTGCC-3'), erzeugt. Das humane
ULBP-1-DNA-Fragment wurde im Leserahmen in den pDC409-Vektor kloniert, der
eine 5' Sa/I-Stelle
und das humane Immunglobulin Fc Region-Mutein (beschrieben in EMBO
J. 13: 3992, 1994), gefolgt von einer Bg/II-Stelle, enthält, kloniert.
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Das
humane ULBP2-Fc Fusionspolypeptid wurde wie in Fanslow et al., Immunol.
149: 655, 1992, beschrieben produziert und gereinigt.
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Das
humane ULBP2-LZ Fusionspolypeptid wurde wie oben für das ULBP1-LZ
Fusionspolypeptid beschrieben hergestellt und gereinigt.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von Antikörpern gegen
ULBP-1
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Es
wurden monoklonale Antikörper
gegen ULBP-1 erzeugt. Balb/c-Mäuse
wurden mit 10 μg ULBP1-Fc
(1 mg/ml Stammlösung,
Charge #1) in Titermax Adjuvans (CytRx Corp., Norcross, GA) immunisiert. Die
Tiere wurden zwei Wochen später
mit 10 μg
desselben Proteins in komplettem Freund'schen Adjuvans (Sigma) geboostet. 12
Wochen nach der zweiten Immunisierung wurde eine Maus intravenös mit 10 μg ULBP1-Fc
(Charge #3) in Salzlösung
geboostet. Vier Tage später
wurde die Maus geopfert und die Milz und die Lymphknoten wurden
mit NS1-Myelomen mit 50% PEG/DMSO-Lösung fusioniert. Die fusionierten
Zellen wurden in 96-Wellplatten (Costar) mit HAT (Sigma) selektivem
Medium gegeben. Hybridomüberstände wurden mit
Hilfe des Antibody Capture Assays (ABC) auf Antikörperproduktion
gescreent. Kurz beschrieben, wurden 96 Wellplatten (Nunc) über Nacht
mit Ziege anti-Maus, IgG Fc-spezifisch (Pierce) beschichtet, anschließend viermal
mit PBS gewaschen. Die Überstände wurden
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und anschließend fünfmal mit
PBS gewaschen. ULBP1-Fc wurde zu jeder Vertiefung dazugegeben und
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt von fünf Waschschritten
mit PBS. Ziege anti-humanes Ig, Fc-Fragment-spezifisch (Jackson) wurde dazugegeben
und eine Stunde lang inkubiert, gefolgt von fünf Waschschritten mit PBS.
Die Platten wurden mit TMB-Substrat (KPL) entwickelt und auf einem
Plattenlesegerät
bei 650 nm ausgewertet. Positive Vertiefungen wurden anschließend gegen
irrelevantes Fc-Protein gescreent, um Antikörper, die gegen humanes Fc
reaktiv sind, zu entfernen. Sie wurden weiterhin mit Hilfe von Durchfluss-Zytometrie
auf die Bindung an mit ULBP-1 transfizierte CV-1-Zellen gescreent.
Positive Hybridome wurden mit Hilfe von Verfahren zur Titration
und limitierenden Verdünnung
kloniert und in Großkulturen
wachsen gelassen. Überstände wurden über eine
Protein A-Säule
(Bio-Rad) gereinigt
und bei –20°C gelagert.
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BEISPIEL 4
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Herstellung von Antikörpern gegen
ULBP-2
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Es
wurden monoklonale Antikörper
gegen ULBP-2 erzeugt. Balb/c-Mäuse
wurden mit 10 μg ULBP2-Fc
in Titermax Adjuvans (CytRX Corp., Norcross, GA) immunisiert. Die
Tiere wurden zwei Wochen später
mit 10 μg
des gleichen Proteins in komplettem Freund'schen Adjuvans (Sigma) geboostet. Acht
Wochen nach der zweiten Immunisierung wurde eine Maus intravenös mit 6 μg ULBP-Fc
in Salzlösung
geboostet. Vier Tage später
wurde die Maus geopfert und die Milz und die Lymphknoten wurden
mit NS1-Myelomen
mit 50% PEG/DMSO-Lösung
fusioniert. Die fusionierten Zellen wurden in 96 Wellplatten (Costar)
mit HAT (Sigma) selektivem Medium ausplattiert. Hybridom überstände wurden
auf Antikörperproduktion
durch Antibody Capture Assay (ABC) gescreent. Kurz beschrieben,
wurden 96 Wellplatten (Nunc) über
Nacht mit Ziege anti-Maus
IgG, Fc-spezifisch, (Pierce) beschichtet, anschließend viermal
mit PBS gewaschen. Die Überstände wurden
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und anschließend fünfmal mit
PBS gewaschen. ULBP2-Fc wurde zu jeder Vertiefung dazugegeben und
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt von fünf Waschschritten mit
PBS. Ziege anti-humanes Ig, Fc-Fragment-spezifisch, (Jackson) wurde
dazugegeben und eine Stunde lang inkubiert, gefolgt von fünf Waschschritten
mit PBS. Die Platten wurden mit TMB-Substrat (KPL) entwickelt und
auf einem Plattenlesegerät
bei 650 nm ausgewertet. Positive Vertiefungen wurden anschließend gegen irrelevantes
Fc-Protein gescreent,
um Antikörper,
die gegen humanes Fc reaktiv sind, zu entfernen. Sie wurden außerdem mit
Hilfe von Durchfluss-Zytometrie auf Bindung an CON-Astimulierte
T-Zellen und durch Immunpräzipitation
von ULBP-2 transfizierten CV-1-Zellen
gescreent. Positive Hybridome wurden mit Hilfe von Verfahren der
Titration und limitierenden Verdünnung
kloniert und in Großkulturen
wachsen gelassen. Überstände wurden über eine
Protein A-Säule
(Bio-Rad) gereinigt und bei –20°C gelagert.
Gereinig ter Antikörper
wurde mit Hilfe des ELISA-Capture Assays (Maus MonoAb-ID-Kit, Zymed)
isotypisiert.
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BEISPIEL 5
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ULBP-vermittelte
Verstärkung
der IFN-γ-Produktion
und der NK-Zellproliferation
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NK-Zellen
wurden nach Kurzzeitkultivierung von Lymphozyten aus peripherem
Blut wie zuvor beschrieben (B. Perussia et al., Nat. Immun. Cell
Growth Regulat. 6: 171–188,
1987) erzeugt. Weitere Anreicherung wurde mit Hilfe von negativer
Selektion durch Verwendung des magnetischen Zellseparieres und magnetischen
Kügelchen
(Miltenyi Biotec, Auburn, CA) gemäß dem Herstellerprotokoll erhalten.
Dieses Verfahren resultiert in einer Population von > 95% CD3–, CD16+,
CD56+ NK-Zellen, wie durch FACS-Analyse,
die nach Färben
der Zellen mit dem entsprechenden PE-konjugierten monoklonalen Antikörpern (Pharmingen)
durchgeführt
wurde, festgestellt wurde.
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Gereinigte
NK-Zellen wurden mit 50 ng/ml IL-15 (Immunex Corp.) 20 Stunden lang
in RPMI1640-Medium enthaltend 10% FCS, ergänzt mit Antibiotika und Glutamin,
in einen 37°C
befeuchteten Inkubator mit 5% CO2, bei einer
Konzentration von 2 × 106 Zellen/ml stimuliert. Nach drei Waschschritten
mit PBS wurden die Zellen in RPMI1640-Medium, enthaltend 10% FCS,
ergänzt
mit Antibiotika und Glutamin, dreifach in einer 96 Well-Platte mit einer
Konzentration von 100000 Zellen/Vertiefung in 250 μl Volumen,
in der Anwesenheit von rIL-12 (R&D
Systems Inc., Minneapolis, MN) mit einer Konzentration von 1 ng/ml,
allein oder mit den Konzentrationen von ULBP1-LZ oder ULBP2-LZ wie
in den 1 und 2 angegeben,
kultiviert.
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Nach
48 Stunden Kultivierung wurden die zellfreien Überstände unter Verwendung eines
IFN-γ-spezifischen
ELISAs unter Verwendung von B133.1 monoklonalen und P3 polyklonalen
anti-humanen IFN-γ-Antikörpern auf
IFN-γ-Konzentration überprüft. Die
Ergebnisse sind in 1 gezeigt. Um die Zellproliferation
zu evaluieren, wurden die NK-Zellen
nach 48 Stunden Kultivierung für
die letzten 16 Stunden mit 30 μl
Medium enthaltend 40 μCi/ml
[Methyl-3H]Thymidin gepulst, geerntet und
in einem Beta-Zähler
(Packard) gezählt.
Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
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BEISPIEL 6
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ULBP-vermittelte
Verstärkung
der CTL-Aktivität
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Mononukleäre Zellen
aus peripherem Blut (PBMC) wurden aus heparinisiertem Blut durch
Zentrifugation über
Ficoll-Hypaque isoliert und dreimal in Kulturmedium (RPMI 1640,
angereichert mit 10% hitzeinaktiviertem fötalem bovinem Serum, 50 U/ml
Penicillin, 50 μg/ml
Streptomycin und 2 mM Glutamin) gewaschen. Eine Million bestrahlter
(3500 rad) Effektorzellen wurden mit einer Million Responderzellen
und ULBP1-LZ- oder ULBP2-LZ-Proteinen mit einer Konzentration wie
in den 3 und 4 angegeben
kokultiviert. Die Kulturen wurden in einem Gesamtvolumen von 2 ml
Kulturmedium bei 37°C
in einer feuchten Atmosphäre
von 5% CO2 7 Tage lang ausgeführt. Zu
diesem Zeitpunkt wurden die kultivierten Zellen gewaschen und in
einem 4 stündigen
Chrom-Freisetzungsassay
(chromium release assay) eingesetzt, um die cytolytische Aktivität gegen 51Cr-markierte PHA-Blasten von Tag 3 wie
zuvor beschrieben zu untersuchen (M. R. Alderson, H. M. Sassenfeld
und M. B. Widmer, J. Exp. Med. 172: 577–587, 1990). Die Ergebnisse
sind in den 3 und 4 gezeigt und
als prozentspezifische 51Cr-Freisetzung von Vertiefungen,
die Serien verdünnter
Responderzellen und eine festgelegte Anzahl von Targetzellen enthalten,
dargestellt.
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