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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur intrazellulären Bindung
spezifischer Moleküle,
vorzugsweise Proteine. Genauer gesagt betrifft dieses Verfahren
die intrazelluläre
Expression und nachfolgende Verwendung von Antikörpern, die für ein gewünschtes
Molekül
spezifisch sind.
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Verschiedene
Anomalien scheinen das Ergebnis der unerwünschten Expression eines besonderen Moleküls, wie
etwa eines Proteins, zu sein. Es wird zum Beispiel vermutet, dass
viele Tumoren das Ergebnis einer Überexpression zellulärer Onkogene,
wie etwa neu, myc, abl usw., sind. Andere bösartige Geschwülste sind
vermutlich das Ergebnis einer Expression eines veränderten
Rezeptors. Bestimmte Krankheiten werden von der unerwünschten
zellulären
Expression viraler Proteine verursacht. Der humane Immunschwächevirus (HIV)
verwendet zum Beispiel Säugerzellen
für die
Herstellung eines viral codierten Proteins, einschließlich Strukturproteine
und Regulatorenzyme. Der humane T-Zell-Leukämie-Virus-Typ
1 oder 2, (HTLV-1 oder 2) produziert bei infizierten Individuen
Tumore als Ergebnis einer viralen Expression. Solche viral codierten
Proteine können
zum Assembly von Virionen führen,
die ihrerseits andere Zellen infizieren können.
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Therapeutische
Strategien beinhalteten die Entwicklung von Arzneien zur Targetierung
der unerwünschten
Proteine, Mittel zur interzellulären
Blockierung solcher Proteine, wie zum Beispiel, lösliche CD4, und
die Verwendung von Arzneimitteln, welche die Zellen, die die unerwünschten
Proteine exprimieren, selektiv töten.
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Ein
weiteres Behandlungsverfahren, das vorgeschlagen wurde, ist der
Transfer genetischen Materials in die Zelle. Zum Beispiel mittels
Rezeptor-vermitteltem Gentransport, transkaryotischer Implantation
und viralen Shuttle-Vektoren, wie etwa retroviralem Gentransfer.
In solchen Verfahren, die im Allgemeinen als Gentherapie bezeichnet
werden, hofft man, dass Zellen, denen entweder ein Protein fehlt
oder die ein funktionsgestörtes
Protein produzieren, repariert werden können, indem DNA in die Zelle
eingeführt
wird, die für
das normale Genprodukt codiert.
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Es
wurde von In-vivo-Genexpression in Folge direkter Injektion von
nicht infektiöser,
nicht onkogener DNA berichtet, die in Liposomen [Nicolau, C., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. 80: 1068 (1983)] Immunoliposomen [Wang,
C. Y., et al., Proc. Natl. Acad. Sci 84: 7851 (1987)] und in einem
Liposom/rote-Blutkörperchen-Membranhybrid
[Kaneda, Y., et al., Science 243: 375 (1989)] verkapselt ist. Die
Expression einer Vielzahl von Calciumphosphat-präzipitierten Gensequenzen wurde
in Folge direkter intraperitonealer Injektion [Benvenitsy, N., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci 83: 9551 (1986); Felgner, P. L., et al.,
Nature 349: 351 (1991)] oder in Folge transkaryotischer Implementation
[Seldon, R. F., et al., Science 242: 714 (1987)] berichtet. Ebenso
gelang In-vivo-Gen-Targeting mittels Rezeptor-vermitteltem Gentransport,
bei dem ein Komplex zwischen einem Asialoorosomucoid/Polysin-Konjugat
und Plasmid-Rezeptorgenen
verwendet wurden, um die Expression ausschließlich für die Leber nach intravenöser Verabreichung
[Wu, G. Y., et al., J. Biol. Chem. 263: 14621 (1988)] zu targetieren.
Es wird berichtet, dass retroviraler Gentransfer eine hohe Effizienz
der Infektion, eine stabile Integration und eine Expression in den
meisten Zellen [Anderson, W. F., Science 226: 401 (1984)] bietet.
Die In-vivo-Gentherapie wurde bei Patienten mit ADA-Mangel begonnen,
denen autologe Lymphozyten, die das ADA-Gen tragen, in ihr Blut
retransfusioniert wurden, und bei Krebspatienten mit fortgeschrittenem
Melanom, denen tumorinfiltrierende Lymphozyten (TIL) retransfusioniert
wurden, die das Gen für
den Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF) tragen [Rosenberg, S. A., et al., N. Eng. J. Med. 323: 570
(1990)].
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Es
wurde die Genmodifikation von Zellen, die kontinuierlich einen viralen
Inhibitor exprimieren und zur Inhibition der viralen Infektion führen, vorgeschlagen,
und als intrazelluläre
Immunisierung bezeichnet. [Baltimore, D., Nature 335: 395196 (1988)].
Zu diesem Zweck wurden verschiedene Ansätze getestet, einschließlich HIV-1-spezifische
Ribozyme [Sarver, N., et al., Science 227: 1222 (1990)], Antisense-RNA
[Posnansky, M., et al., J. Virol. 65: 532 (1991)], tar-Decoys [Sullenger,
B. A., et al., Cell 63: 601 (1990); Lisziewicz, J., et al., VII International
Conf. AIDS 2: 28 (1991)], dominante negative Mutanten und andere.
[Buonocorel, et al., Nature 345: 625–628 (1990); Hasseloff, J.,
et al., Nature 334: 585–591
(1988); VanderKrol, A. R., et al., BioTechniques 6: 958–976 (1988);
Malim, M. H., et al., Cell 58: 205–214 (1989); und Trono, D.,
et al., Cell 59: 113–120
(1989)]. Ein Haupthindernis für
die Entwicklung effektiver Geninhibitionsprotokolle unter Verwendung
solcher Antisense-RNA oder Ribozyme ist die Fähigkeit, einen hohen Expressionslevel
des Inhibitors zu erreichen, der die DNA-Matrize in den transformierten
Zellen codiert, und dies kann aufgrund der konkurrierenden Eigenschaft der
Inhibition auch ein potentielles Problem für die Verwendung dominanter
negativer Mutanten sein. Über
die Möglichkeit,
funktionelle Antikörper
im Zytoplasma oder im Nukleus oder in Säugerzellen durch den Ersatz
des sekretierenden Kopfs der leichten und der schweren Kette mit
zytoplasmischen oder nuklearen Köpfen
zu exprimieren und zu targetieren, wurde kürzlich berichtet. [Biocca,
S., et al. Cytotechnology 5: 549–50, (1991)].
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Es
wäre wünschenswert, über ein
Verfahren zu verfügen,
das verwendet werden kann, um einen hohen Expressionslevel eines
Inhibitors für
das gewünschte
Molekül
zu erreichen.
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Es
wäre wünschenswert, über ein
Verfahren zu verfügen,
das diese unerwünschten
Moleküle
spezifisch targetieren kann, und das über ein breites Anwendungsspektrum
verfügt.
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Es
wäre wünschenswert, über ein
Verfahren zu verfügen,
das keine zytotoxischen Chemikalien in eine Zelle einführt.
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Es
wäre wünschenswert, über ein
Verfahren zu verfügen,
das ein fertiges Mittel zum Targeting unerwünschter Proteine bereitstellt.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Wir
haben jetzt ein Verfahren entdeckt, mit dem sich ein unerwünschtes
Molekül
(gelegentlich als Targetmolekül
oder Targetantigen bezeichnet), vorzugsweise ein Protein, targetieren
lässt.
Dieses Verfahren umfasst die intrazelluläre Expression eines Antikörpers, der
in der Lage ist, an das Target zu binden. Eine DNA-Sequenz, die
eine ausreichende Anzahl von Nukleotiden enthält, die für den Teil eines Antikörpers codieren,
der in der Lage ist, an das Target zu binden, das operativ mit einem
Promoter verknüpft
ist, der die Expression des Antikörpers in der/den interessierenden
Zelle(n) (Antikörperkassette)
ermöglicht,
wird zu einer Zelle transportiert. Danach wird der Antikörper intrazellulär exprimiert
und bindet an das Target, wodurch das Target von seinen normalen
Aktionen abgehalten wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
würde das „Antikörpergen" der Antikörperkassette
eine cDNA verwenden, die variable Domänen der schweren Kette (VH) und der leichten Kette (VL)
eines Antikörpers
codiert, der auf DNA-Level mittels eines geeigneten Oligonukleotids als
eine Brücke
der zwei variablen Domänen
verbunden werden kann, die bei der Translation ein einfaches Polypeptid
bilden (das „variables
einkettiges Fragment" (sFv)
genannt wird), das in der Lage ist, an ein Target, wie etwa ein
Protein, zu binden. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird außerdem
eine Nukleotidsequenz verwendet, die einen intrazellulären Lokalisationskopf
codiert.
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Bevorzugte
Zelltargets sind retroviral infizierte Zellen, wie etwa HIV-infizierte Zellen,
wobei die Targets das viral codierte Protein sind. Zum Beispiel
können
die Antikörper
gegen Strukturproteine, wie das Hüllglykoprotein und das Gag-Protein
und/oder gegen tat-, rev-, nef-, vpu- und/oder vpx-Regulatorproteine verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein Antikörper-Cocktail
(d. h. eine Mischung von Antikörpern)
verwendet werden, um eine Vielzahl viraler Targetproteine zu targetieren.
Ein weiteres bevorzugtes Target beinhaltet Onkogene, wie etwa transmembrane
Wachstumsfaktorrezeptoren, Rezeptoren, Wachstumsfaktoren, membranassoziierte
Guanin-Nukleotid-bindende Proteine usw.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die Lage der PCR-Primere für die Klonierung
der variablen und konstanten Regionen von schwer- und leichtkettigen
Immunoglobulingenen.
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2 ist
ein Diagramm der Strukturen von Fv, sFv und sFv-KDEL eines umfassend
neutralisierenden Antikörpers
für das
Hüllglykoprotein
F105. Die drei komplementätsbestimmenden
Regionen (CDRs) jeder Kette sind schattiert.
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3 sind
Autoradiogramme, die einen Pulse-Chase von COS-1-Zellen zeigen,
die mit einem Plasmid transfiziert sind, das Fab-Fragmente eines
umfassend neutralisierenden Antikörpers zum Hüllglykoprotein exprimiert.
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4 ist
ein Autoradiogramm eines SDS-Polyacrylamidgels (12,5%), das Proteine
zeigt, die aus Zelllysat oder Kulturmedium immunpräzipitiert
wurden.
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5 zeigt die Immunfluoreszenzfärbung der
transformierten Zellen.
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6A und 6B sind
Autoradiogramme der Polyacrylamidgele, die sFv105 (A) oder sFv105-KDEL (B)
zeigen, die mit dem HIV-1-Glykoprotein
kopräzipitiert
wurden.
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7 zeigt die Inhibition der Synzytiumbildung
in Zellen, die sFv oder sFV-KDEL exprimieren.
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8 zeigt
Autoradiogramme eines Einketten-Antikörpers mit einer Lokalisierungssequenz,
die die spezifische Bindung an das HIV-1-Glykoprotein in den Zellen zeigt.
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9 zeigt
Autoradiogramme, die darstellen, dass ein Einketten-Antikörper für ein besonderes
Target nicht mit nichtverwandten Proteinen kopräzipitiert wird.
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10 zeigt Autoradiogramme, die darstellen, dass
ein intrazellulär
gehemmter Anti-tat-Antikörper nicht
an ein HIV-1-Glykoprotein bindet.
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11 zeigt die Produktion infektiöser HIV-1
in Zellen, die sFv oder sFv-KDEL exprimieren.
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12 zeigt Virustiter mittels Synzytiumbildung in
SupT1-Zellen.
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13 zeigt Autoradiogramme, die SupT-Zellen darstellen,
die mit einem Einketten-Antikörper
unter der Kontrolle eines induzierbaren Promoters oder eines CMV-Promoters
stabil transformiert werden.
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14 zeigt die Strategie eines Antikörper-vermittelten
Gentransfers.
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15 zeigt die Synthese von Antikörper-Polylysin-Konjugaten.
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16 zeigt Autoradiogramme, die die Expression von
sFvF105 in SupT-HIV-infizierte Zellen bei variierender Konzentration
des tat-Proteins
darstellen.
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Die 17A bis 17D zeigen
FACS-Analysen der gp120-Expression in CD4-SupT-Zellen, die mit HIV-1
infiziert sind, und mit F105sFv stabil transduziert wurden.
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Die 18A bis 18D zeigen
die CD4-Oberflächenexpression
in HIV-1-infizierten
SupT-Zellen, die mit sFvF105 transduziert wurden.
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19 zeigt das Ergebnis der Untersuchungen der Synzytia-Bildung
nach der Infektion der SupT-Vektorzellen oder der SupT-sFv105-Zellen
mit HIV-1.
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20 zeigt die Transaktivierung von Zellen, die
ein Plasmid exprimieren, das einen HIV-1-LTR-CAT-Reporter enthält, der
in variierenden Konzentrationen mit Tat infiziert ist.
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21 zeigt die tat-Aktivität in Gegenwart von drei verschiedenen
tat-Antikörpern.
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22 zeigt die tat-Aktivität für die Antikörper gemäß 21 bei
unterschiedlicher Antikörperkonzentration.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Targeting eines
bestimmten Moleküls
(Targetmolekül),
vorzugsweise eines Proteins, wie etwa eines unerwünschten
Proteins. Dieses Verfahren umfasst die intrazelluläre Expression
eines Antikörpers,
der in der Lage ist, an ein spezifisches Target (z. B. ein Targetprotein)
zu binden, wobei der Antikörper
eine Kopfsequenz aufweist, die eine funktionelle Sekretionssequenz
ist, d. h. sie hat die Funktion, zu bewirken, dass der exprimierte
Antikörper
aus der Zelle abgesondert wird, und wobei der Antikörper ferner
eine intrazelluläre
Retentionssequenz enthält.
Solche Antikörper
werden das Target intrazellulär
binden. Der Begriff Antikörper,
wie er hier verwendet wird, betrifft mindestens den Teil eines Immunoglobulins,
der in der Lage ist, selektiv an ein Target, wie etwa ein Protein,
zu binden. Der Antikörper
wird aus einer DNA-Sequenz exprimiert, die eine ausreichende Anzahl
an Nukleotiden enthält,
die für
den Teil eines Antikörpers
codieren, der in der Lage ist, an das Target zu binden, und der
hier als Antikörpergen
bezeichnet wird. Das Gen ist operativ mit einem Promoter verknüpft, der
die Expression des Antikörpers
in der/den interessierenden Zelle(n) ermöglicht. Promoter sind nach
dem Stand der Technik bekannt und können, in Abhängigkeit davon,
welcher Zelltyp targetiert werden soll, leicht ausgewählt werden.
Weiterhin ist die Verwendung von induzierbaren Promotern, die nach
dem Stand der Technik bekannt sind, in einigen Ausführungsformen
bevorzugt. So etwa, wenn die Funktion eines Targetproteins das Ergebnis
von dessen Überexpression
ist. Dann kann, indem „der
Promoter angeschaltet wird",
die Expression des Antikörpers
selektiv erhalten werden. Die vollständige Sequenz des Antikörpergens
und des Promoters wird hier als Antikörper-Kassette beschrieben. Die
Kassette wird mittels eines beliebigen aus einer Anzahl von nachfolgend
beschriebenen Mitteln, die den intrazellulären Transport eines Gens ermöglichen,
zur Zelle transportiert.
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Die
Kassette führt
zu einer intrazellulären
Expression des Antikörpers.
Der exprimierte Antikörper
kann dann an das Target-Antigen binden. Dies ermöglicht eine große Anzahl
nützlicher
Anwendungen.
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Nahezu
jede Art von biologischem Molekül
kann als Antigen dienen, so zum Beispiel intermediäre Metaboliten,
Zucker, Fette, Autacoide und Hormone, sowie Makromoleküle, wie
etwa komplexe Kohlenhydrate, Phospholipide, Nukleinsäuren, wie
etwa RNA und DNA, und Proteine. Der Fachmann kann Antikörper generieren,
die sowohl an die kleinen Moleküle
als auch an die Makromoleküle
spezifisch binden. Zum Beispiel werden bei kleinen Molekülen üblicherweise
die kleinen Moleküle
(gelegentlich Hapten genannt) vor der Immunisierung an einem Makromolekül (gelegentlich
Träger
genannt) befestigt. Der Hapten-Träger-Komplex wirkt als Immunogen. Somit sind
Antikörper
bekannt, die an eine große
Bandbreite von Targets spezifisch binden. Die bevorzugten Target-Moleküle beinhalten
Proteine, RNA, DNA und Hapten. Besonders bevorzugt sind die Targets
Proteine, RNA und DNA. Noch mehr bevorzugt ist das Target ein Protein.
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Es
wurde berichtet, dass die Überexpression
einer Anzahl von Onkogenen mit bösartiger
zellulärer Transformation
assoziiert ist. Zum Beispiel wurde über die Amplifikation von myc
in COLO-320-Kolonkrebszellkulturen, SKBR3-Brustkrebszelllinien und
in Lungenkrebszelllinien berichtet. Über die Amplifikation von N-myc
in Neuroblastoma-Zelllinien
und Retinoblastom wurde berichtet. Es wurde außerdem über die Amplifikation von c-abl,
c-myb und anderen Onkogenen, die mit bösartiger Transformation assoziiert
werden, berichtet. Vgl. Kapitel 12 „Human oncogenes", Seiten 487–543, RNA
Tumor Viruses. Molecular Biology of Tumor Viruses, 2nd Ed., Weiss,
R. et al., Ed. (Cold Spring Harbor Laboratory (1985)).
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Es
wurde ebenfalls berichtet, dass hohe Level verschiedener Onkogene das
Tumorrezidivrisiko beeinflussen. Zum Beispiel wurde über eine
Korrelation zwischen dem Level an neu/c-erbB-2 und der Ursache und dem
Verlauf von humanem Brustkrebs berichtet. Vgl. Paterson, M. C.,
et al., Cancer Research 51: 556–567 (1991);
hohe Level von myc, int-2 und hst-1 wurden ebenfalls mit Brustkrebs
assoziiert. In ähnlicher
Weise wurde gezeigt, dass erhöhte
Level der Rezeptoren für
EGF und EGF-R mit Brustkrebs assoziiert werden. Grimaux, M., et
al., Int. J. Cancer 45: 255–262
(1990). Es wurde ebenfalls berichtet, dass die Überexpression dieser und anderer
Onkogene mit anderen Krebsarten assoziiert wird.
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Viele
Onkogene zeigen eine gewisse Homologie zu Genen, die das Zellwachstum
betreffen. Vgl. zum Beispiel die nachstehende Tabelle. TABELLE
1 - 1 Bearbeitet nach
Druker, B. J., et al., N. Eng. J. of Mol. 321: 1383–1392 (1989).
PDGF bezeichnet aus Blutplättchen
gewonnenen Wachstumsfaktor, FGF Fibroblastenwachstumsfaktor, EGF
Epidermis-Wachstumsfaktor
und M-CSF einkerniger Phagozyten-Wachstumsfaktor.
- 2 Die Familie beinhaltet. src, fgr,
yes, Ick, hck, fyn, lyn und tkl.
- 3 Die subzelluläre Lage dieser Onkogen-Produkte
ist ungewiss.
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Es
wurde über
Antikörper
für die
meisten dieser Onkogene berichtet. Zusätzlich zur Überexpression von Onkogenen
(gelegentlich als Onkos bezeichnet) machen einige Onkogene eine
Mutation von einem Proto-Onko
(normales Gen für
ein normales Protein) zu einem Onko (Gen, dessen Protein bösartige
Transformation verursachen kann) durch, was zu einer bösartigen
Transformation von Zellen zu führen
scheint. Zum Beispiel haben Punktmutationen des ras-Gens an den
Condonen für
das ras-p21 an den Restpositionen 12, 13 und 61 zu mutierten ras-p21-Proteinen geführt, die
mit verschiedenen Krebsarten assoziiert werden. Antikörper, die
für viele
dieser ras-Mutanten spezifisch sind, sind bekannt.
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In ähnlicher
Weise kann die Expression der viralen Proteine zu Krankheiten, Leiden
und sogar zum Tod führen.
Bei dem Virus kann es sich entweder um RNA- oder DNA-Viren handeln.
Zum Beispiel wird ein Typ von RNA-Viren, Retroviren, typischerweise
als Teil einer von drei Unterfamilien, nämlich Onkoviren, Spumaviren
und Lentiviren, klassifiziert. Die Infektion mit Onkoviren wird
typischerweise mit bösartigen
Erkrankungen assoziiert. Die codierten viralen Proteine beinhalten
die gag-, pol- und Hüllproteine.
In einigen Fällen
enthält
der Virus Onkogene, die ein Protein codieren, das in der Lage ist,
die bösartige
Transformation einer Zelle in Kultur auszulösen. Lentiviren führen zu
einer Infektion, die im Allgemeinen langsam erfolgt, und chronische, schwächende Krankheiten
nach einer langen Latenzperiode verursacht. Zusätzlich zu den Genen, die die gag-,
pol- und Hüllenstrukturproteine
codieren, codieren sie auch eine Vielzahl von Regulatorproteinen.
Die RNA und/oder DNA des Virus kann den Zellmechanismus übernehmen,
um das viral codierte Protein zu produzieren.
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Zum
Beispiel ist HTLV-1 ein Retrovirus, der ein ätiologisches Agens des adulten
T-Zell-Leukämie-Lymphoms
(ATLL), einem aggressiven Neoplasma von CD4+T-Zellen [Poiesz, B.
J., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 77: 7415–7419 (1980)], ist. Die viralen
Proteine, die von einem solchen Virus exprimiert werden, führen zur Transformation
der Zelle. Die tax- und
rex-Gene und -Genprodukte scheinen im Hinblick auf die tumorerzeugende
Wirkung bedeutsam zu sein. Somit sind sie eine bevorzugte Gruppierung
der Targetmoleküle.
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HIV
begründet
eine Familie von Lentiviren, einschließlich HIV-1 und HIV-2, die
die ätiologischen
Agenzien von Immunschwächekrankheiten,
wie etwa dem erworbenen Immunschwächesyndrom (AIDS) und verwandten
Erkrankungen sind [Barre Sinoussi, et al., Science 220: 868–871 (1983);
Gallo, et al., Science 224: 500–503
()1984); Levy, et al., Science 225: 840–842 (1984); Popovic, et al.,
Science 224: 497–500
(1984)].
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Der
Epstein-Barr-Virus wurde mit einer Anzahl von Tumoren verknüpft, wie
etwa ausgewählten
Ausbrüchen
des Burkitt-Lymphoms, von Nasopharygealkrebs und B-Lymphomen bei
immunsupprimierten Individuen. [zur Hausen, H., Science 254: 1167–1173 (1991)].
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Der
Hepatitis-B-Virus wurde mit Leberzellenkrebs [zur Hausen, Science,
supra] verknüpft,
insbesondere der X-offene Leserahmen des Virus scheint involviert
zu sein [Ibid.]. Dementsprechend wäre ein Antikörper, der
diese Region oder Expressionsprodukte aus dieser Region targetiert,
bei dem vorliegenden Verfahren zu bevorzugen.
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Papillomaviren
wurden mit Anogenitalkrebs verknüpft
[Ibid]. Bei diesen Viren scheinen die E6- und E7-Gene involviert
zu sein und würden
gute Targets abgeben.
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Mittels
intrazellulärer
Bindung an eine Nukleinsäure,
wie etwa einen DNA-Provirus, kann die Integration des Virus in die
Zelle verhindert oder die Integration inhibiert werden. Mittels
Bindung an die RNA des Virus kann dessen Expression des viralen
Proteins beeinflusst werden.
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Anti-Nukleotid-Antikörper wurden
ausgiebig untersucht [Van Es, J. H., et al., J. of Immun. 149: 2234–2240 (1992);
Brigido, M. M. et al., J. of Immun. 150: 469–479 (1993); Stollar, B. D.,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 4469–4473 (1986); Eilat, D., et
al., J. of Immun. 141: 1745–1753
(1988); Brigido, M. M., et al., J. of Immun. 146: 2005–2009 (1991)]
und die Antikörper
besitzen die gleichen grundlegenden Merkmale.
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Diese
Antikörper
können
produziert oder gescreent werden mittels Standardtechniken, wie
etwa der Verwendung einer Nukleotidsequenz, wie etwa RNA, um eine
Bibliothek zu screenen, die Antikörper enthält [Tsai, D. E., et al., J.
of Immun. 150: 1137–1145
(1993); Okano, Y., et al., J. of Immun. 149: 1093–1098 (1992); Tsai,
D. E., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 8864–8868 (1992).
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Bevorzugt
können
auch Antikörper
ausgewählt
und/oder designed werden, um eine wichtige Nukleinsäure-Bindungsstelle
zu targetieren und zu beeinflussen, zum Beispiel das TAR-Element
der Primaten-Immunschwächeviren.
Diese Nukleinsäuresequenz
ist in der 5'-LTR
vorhanden und reagiert auf tat, was zu einer verbesserter Expression
des viralen Proteins führt.
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Mittels
intrazellulärer
Bindung an Targetproteine dieser Onkogene und Viren ist es möglich, die
normale Funktion eines solchen Proteins zu stören, wobei die disruptive Wirkung
des Proteins reduziert oder verringert wird.
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Zum
Beispiel kann die Bindung an ein Protein, das weiter prozessiert
werden muss, wie etwa ein Rezeptor-Protein, ein virales Hüllprotein,
z. B. HIV gp160, die Spaltung des Proteins in dessen aktive Komponenten
signifikant reduzieren. Als weiteres Beispiel wird das Kapsidprotein,
z. B. das HIV-Kapsidprotein, mittels Zugabe von Fettsäure wie
Myristin säure
kotranslational modifiziert. Es scheint, dass die Myristinsäure in die Anheftung
des Kapsidvorläuferproteins
an die innere Oberfläche
der Zellen involviert ist. In HIV-Proviren, die so verändert wurden,
dass sie nicht in der Lage sind, Myristinsäure zuzufügen, ist der Provirus nicht
infektiös. Untersuchungen
zum Prozess der Myristylierung lassen einen Bedarf an Glyzin an
Position zwei des Aminoterminus und auch an Aminosäureresten
innerhalb sechs bis zehn Aminosäuren
von der Myristylierungsstelle erkennen. Somit kann eine Antikörperbindung
an das Protein an und nahe dieser Stellen die Myristylierung stören.
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Auf ähnliche
Weise kann die Bindung an ein Protein, das eine bedeutende externe
Domäne
aufweist, die Wirkung des Proteins behindern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
lassen sich mittels Bindung an ein funktionsgestörtes Rezeptorprotein die unerwünschten
Interaktionen blockieren, die zu einer zellulären Funktionsstörung, wie
etwa einer bösartigen
Transformation, führen
können.
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Zum
Beispiel werden viele Proteine, wie etwa Oberflächenrezeptoren, transmembrane
Proteine usw., durch das endoplasmatische Retikulum (gelegentlich
ER-Golgi-Apparat genannt) prozessiert. Beispiele für solche
Proteine beinhalten neu, Hüllglykoproteine,
wie etwa jene der Primaten-Lentiviren, z. B., HIV-1 oder HIV-2. Durch
die Verwendung von Antikörpern,
die zu einer solchen Region der Zelle transportiert werden können und die
spezifisch für
ein bestimmtes Protein sind, lässt
sich die Funktion eines solchen Proteins stören, ohne andere zelluläre Funktionen
zu stören.
Zum Beispiel durchlaufen die PDGF-/2- und FGF-ähnlichen
Faktoren, die von sis und int-2 produziert werden, das ER. Diese
Faktoren sind bei vielen Krebsarten involviert. Somit lassen sich,
zusätzlich
zum Targeting des Rezeptors, die Wachstumsfaktoren targetieren,
indem deren Antikörper
verwendet werden.
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Wachstumsfaktoren
werden auch von vielen anderen bösartigen
Zellen exprimiert, wie etwa von Karzinoidsyndromtumoren, und diese
wären ein
weiteres Target.
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Dieses
Verfahren kann auch verwendet werden, um eine Funktion, die zu einem
bestimmten Zeitpunkt unerwünscht
ist, zu stören.
Zum Beispiel sind die Moleküle
der MHC-Klasse I und Klasse II für
die Erkennung von Antigenen durch das Immunsystem wichtig. [Teyton,
L., et al., The New Biologist 4: 441–447 (1992); Cox, J. H., et
al., Science 247: 715–718
(1990); Peters, P. J., et al., Nature 349: 669–676 (1991); Hackett, Nature 349:
655–656
(1991)]. Jedoch kann eine solche Immunerkennung, insbesondere von
Molekülen
der MHC-Klasse II, Probleme verursachen, wie etwa bei der Transplantation
von Organen. [Schreiner, G. F., et al., Science 240: 10321033 (1988)].
Somit lässt
sich mittels Targeting der Klasse-II-Moleküle die Immunantwort des Wirts
bei der Transplantation von Organen herabregulieren. Diese Moleküle können vorzugsweise
an verschiedenen Punkten ihres Prozessierungswegs targetiert werden.
Vorzugsweise sollte ein induzierbarer Promoter für das Antikörpergen verwendet werden.
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Somit
kann der Fachmann unter Berücksichtigung
des bestimmten Targets viele Variationen dieses Verfahrens designen.
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Zum
Beispiel lenkt das HIV-1-Hüllgen
die Synthese eines Vorläufer-Polyglykoproteins
mit dem Namen gp160. Dieses Protein wird durch die Zugabe von multiplen
N-gebundenen Zuckern modifiziert, wenn es in das endoplasmatische
Retikulum eintritt [Allan, J. S., et al., Science 228: 1091–1094 (1985);
Robey, W. G., Science 228: 593–595
(1985); DiMarzo-Veronese, F., et al., Science 229: 1402–1405 (1985);
Willey, R. L., Cell Biol. 85: 9580–9584 (1988)]. Der glykosylierte
Hüllproteinvorläufer wird
dann innerhalb des Golgi-Apparats gespalten, um ein reifes Hüllprotein
zu liefern, das aus einem äußeren Glykoprotein,
gp120, und einem transmembranen Protein, gp41, besteht [Willey,
Cell Biol., supra; Stein, B. S., et al., J. Biol. Chem. 265: 2640–2649 (1990);
Earl, P. L., et al., J. Virol. 65: 2047–2055 (1991)]. Der Hüllglykoproteinkomplex
wird an der Virionhülle
verankert und infiziert Zellmembranen mittels gp41 durch nicht kovalente
Interaktionen [DiMarzo Veronese, Science, supra; Gelderblom, H.
R., et al., Lancet ll: 1016–1017
(1985)]. Nach der Bindung des äußeren Glykoproteins
gp120 an den CD4-Rezeptor ermöglicht
die Fusion der viralen Membranen und der Wirtzellmembranen das Eindringen
des Virus [Stein, B. S., Cell 49: 659–668 (1987)]. Es wird angenommen,
dass die fusogene Domäne
des gp120/gp41-Komplexes auf dem Aminoterminus von gp41 liegt, weil
diese Region Sequenzhomologie mit einer fusogenen Domäne anderer
viraler Proteine aufweist [Gallaher, W. R., Cell 50: 327–328 (1987)];
Gonzalez-Scarano, F., AIDS Res. Hum. Retrovir. 3: 245–252 (1987)]
und weil Mutationen in dieser Region den Virus inaktivieren und
eine virale Fusion verhindern [Kowalski, M., et al., Science 237:
1351–1355
(1987); Kowalski, M., et al., J. Virol. 65: 281–291 (1991); McCune, J. M.,
et al., Cell 53: 5567 (1988)].
-
Während die
prozessierten gp120 und gp41 zur Zelloberfläche transportiert und als Teil
des Virions des Virus abgesondert werden (gelegentlich als virale
Partikel bezeichnet), wird das ungespaltene gp160 zur Degradation
an die Lysosomen geliefert. Der Spaltungsprozess ist normalerweise
relativ ineffizient. Das Verfahren, bei dem intrazelluläre Antikörper verwendet
werden, um im Lumen des endoplasmatischen Retikulums an die soeben
synthetisierten gp160 zu binden und deren Transport zum Golgi-Apparat
zu inhibieren, reduziert somit beträchtlich die Menge an Protein,
die für
die Spaltung in gp120 und gp41 verfügbar ist. Dementsprechend haben
die produzierten viralen Partikel beträchtlich verringerte Mengen
an gp120 und gp41 auf ihrer Oberfläche. Solche Partikel werden
als nicht infektiös
erachtet. Diese Diskussion über
HIV-1-gp160/120/41 Proteine
ist exemplarisch für
andere Hüllproteine
und prozessierte Proteine. Auf der Basis der vorliegenden Offenbarung können die
gleichen Techniken, die hier verwendet werden, an bekannte Techniken
angepasst werden.
-
Zusätzlich steht
das Hüllprotein
der Immunschwächeviren
im Zusammenhang mit den anderen Aspekten der Krankheit [DeRossi,
A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 83: 4297–4301 (1986)].
-
Zum
Beispiel generiert eine HIV-Infektion von Zellkulturen typischerweise
eine akute und/oder eine chronische Infektion. In beiden Fällen wird
das Virus produziert und mittels Ausschleusung an der zellulären Membran
freigegeben. Eine akute Infektion ist typischerweise durch einen
zytopathischen Effekt gekennzeichnet, der sich durch die Vakuolisierung
der Zellen und die Bildung von Synzytia und infolgedessen einer
Zytolyse manifestiert [Laurent-Crawford, Virol. 185: 829–839 (1991)].
In Gewebekulturen bestehen die zytopathischen Effekte von HIV-1
in der Bildung einer vielkernigen Riesenzelle (Synzytium) und der
Lyse der Einzelzellen. [Popovic, M., Science 224: 497–500 (1984);
Somasundarin, M., et al., J. Virol. 61: 3114–3119 (1987)]. Die Synzytiumbildung
wird nur durch das HIV-1-Hüllprotein
vermittelt, das auf der infizierten Zelloberfläche exprimiert ist [Sodroski,
J., et al., Nature 322: 470–474
(1986); Lifson, J. D., et al., Nature 323: 725–728 (1986)]. Die Hülle bindet
an den CD4-Rezeptor, der auf benachbarten Zellen vorhanden ist,
und dann werden mittels einer Fusionsreaktion die analog zu derjenigen
verläuft,
die beim Eindringen des Virus involviert ist, die angeordneten Zellmembranen
fusioniert, so dass Heterokaryone gebildet werden.
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Die
einfache Zytolyse hängt
außerdem
von einer effizienten Membranfusion ab, die durch die Hüllglykoproteine
induziert wird, so wie einige Mutationen in dem gp41-Aminoterminus
zu einer Replikation kompetenter Viren führen, die sowohl für die Synzytiumbildung
als auch die einfache Zytolyse abgeschwächt werden [Kowalski, M. L.,
et al., J. Virol. 65, supra (1991)]. Es wurde auch berichtet, dass
Aminosäurever änderungen in
gp120, die die Prozessierung des gp160-Vorläufers bewirken, die einfache
Zytolyse verringern können
[Stevenson, M., et al., J. Virol. 64: 3792–3803 (1990)] und dass eine
einfache Zytolyse angemessene Level an CD4-Expression erfordert,
unabhängig
vom Level der viralen Proteinexpression oder der viralen DNA in
der infizierten Zelle [De Rossi, A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci,
USA, supra].
-
Zusätzlich wurde
das HIV-Hüllglykoprotein
von einer Reihe von Individuen im Zusammenhang mit der Erklärung des
Ausbruchs der assoziierten Immunschwäche bei infizierten Individuen
angeführt.
Siliciano, R. F., et al., [Cell 54: 561–575 (1988)] haben gezeigt,
dass ein Subset eines CD4+gp120-spezifischen Klons zytolytische
Aktivität
manifestiert und nicht infizierte autologe CD4+T-Zellen in Gegenwart
von gp120 in einem Prozess lysiert, der strikt von der CD4-vermittelten
Aufnahme von gp120 durch T-Zellen abhängig ist. Da gp120 von infizierten
Zellen abgetrennt werden kann, kann dieser CD4-abhängige autozytolytische
Mechanismus zur starken Auszehrung von CD4+T-Zellen bei AIDS-Patienten beitragen.
Kion, T. A., et al., [Science 253: 1138–1140 (1991)] und Hoffman,
G. W., et al., [Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 3060–3064 (1991)]
haben gezeigt, dass sich bei HIV-1-Infektionen ein autoimmunes idiotypisches
Netzwerk entwickelt, das zur Entwicklung autoimmuner Antikörper führt, die
die CD4+T-Zellen zerstören.
Dieser Autoimmun-Mechanismus
entwickelt sich aufgrund der Sequenzhomologien zwischen gp120 und
den Klasse-II-MHC-Molekülen
[Young, J. A. T, Nature 333: 215 (1988)]. Die immununterdrückenden
Wirkungen von gp120 auf die CD4+T-Zellproliferation zur antigenen
Stimulierung wurden bewiesen [Hoxie, J. A., et al., Science 234:
1123–1127
(1986); Diamond, D. C., et al., J. Immunol. 141: 3715–3717 (1988);
Gurley, R. J., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 1993–1997 (1989);
Crise, B., et al., J. Virol. 66: 2296–2301 (1992)]. Diese Untersuchungen
lassen den Schluss zu, dass Immunschwächekrankheiten, wie etwa HIV-1,
den Haupt-Histokompatibilitätskomplex
II restringierter Antigenerkennung unab hängig vom Verlust an CD4+T-Zellen
beeinträchtigen
können.
In Nagetierneuronen hat gp120 gezeigt, dass es eine Zunahme an intrazellulärem Calcium
und neuronaler Toxizität
verursachen kann [Dreyer, E. B., et al., Science 248: 364–367 (1990)],
eine Wirkung, die durch die Aktivierung der nuklearen Endonuklease
vermittelt sein könnte.
Zusätzlich
wurde auch vorgeschlagen, dass der Aktivierungs-induzierte T-Zell-Tod
oder die Apoptose in vivo stattfindet und für die progressive Auszehrung
von CD4+T-Zellen, die zu AIDS führt,
verantwortlich gemacht wird [Groux, H., et al., J. Exp. Med. 175:
331–340
(1992); Meyaard, L., et al., Science 257: 217–219 (1992)]. In vitro und
in vivo lösliches
gp120 kann mit CD4-Rezeptoren
auf nicht infizierten Zellen interagieren und zu einer abortiven
Zellaktivierung führen
und so die Apoptose auslösen
[Mcconkey, D. J., et al., Immunol. Today 11: 120–121 (1990); Pinching, A. J.,
et al., Immunol. Today 11: 256–259 (1990);
Newell, M. K., petal., Nature 347: 286–289 (1988)]. Es wurde auch
vorgeschlagen, dass das Hüllglykoprotein
als eine superantigene Bindung nur in der variablen Region des T-Zell-Antigenrezeptors
agieren kann, wobei eine massive Stimulation und Expansion solcher
T-Zellen, gefolgt von Deletion oder Anergy, induziert wird. Pantaleo,
G., et al., N. Eng. J. of Med. 238: 327–335 (1993). Somit können durch
eine Verringerung der Menge an gp120 die Wirkungen, die mit AIDS
assoziiert werden, gelindert und verzögert werden.
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Wie
hier noch genauer diskutiert werden wird, haben wir festgestellt,
dass die intrazelluläre
Expression eines Antikörpers
zu seinem Target, zum Beispiel des Antikörpers zum Hüllglykoprotein oder des Antikörpers zum
HIV-tat-Protein, zu einem Antikörper
führt,
der das Target, z. B. das Hüllglykoprotein
bzw. das tat-Protein, in der Zelle bindet und eine weitere Prozessierung
verhindert. Das vorliegende Verfahren ist hochspezifisch und beeinträchtigt die
zelluläre
Funktion nicht. Somit wird ein mutiertes Hüllprotein, das eine Einzelpunktmutation
enthält,
die die Fähigkeit
des Proteins an diesen Antikörper
zu binden, abschafft, in den Zellen, die das Protein fortwährend exprimieren,
normal prozessiert. Auf ähnliche
Weise werden auch Einzelketten-Antikörper zu anderen Proteinen die
Prozessierung des Hüllproteins
nicht beeinträchtigen.
Somit ermöglicht
die vorliegende Methodik die Verwendung eines Antikörpers, der
spezifisch für
ein bestimmtes Protein ist und zu einem Prozess führt, der
auf spezifische Krankheiten zugeschnitten werden kann. Zusätzlich kann
diese Methodik prophylaktisch verwendet werden. Der Antikörper kann
sogar unter der Kontrolle eines Promoters gehalten werden, der durch
das Target (z. B. eine HIV-LTR) spezifisch aktiviert wird, wodurch
der Antikörper
nur angeschaltet wird, wenn das Target vorhanden ist. Andere Arten
induzierbarer Promoter sind dem Fachmann bekannt und können auf
der Basis der vorliegenden Offenbarung ausgewählt und verwendet werden.
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Die
Verwendung der vorliegenden Antikörper beeinträchtigt die
Prozessierung anderer Proteine nicht. Zum Beispiel bindet der Antikörper zum
HIV-Hüllglykoprotein
nicht an andere Hüllglykoproteine
und verhindert die Prozessierung eines solchen Proteins nicht. Zum
Beispiel wird die Prozessierung eines nicht damit zusammenhängenden
Hüllglykoproteins,
wie etwa eines Bunyavirus-Hüllglykoproteins,
nicht beeinträchtigt.
Wir haben gezeigt, dass Zellen, die dem vorliegenden Verfahren,
zum Beispiel mittels intrazellulärem
Transport eines Antikörpers
zum Hüllprotein,
unterzogen werden, um eine Zelle zu produzieren, die konstitutiv
diesen Antikörper
exprimiert, bei einem Vergleich mit einem Virus aus parentalen Zellen
zu einer 1.000- bis 10.000-fachen Reduktion der Aktivität der produzierten
viralen Partikel führt.
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Zahlreiche
andere Stellen können
targetiert werden. Zum Beispiel kann die zytoplasmatische Seite
eines Membranrezeptors targetiert werden. Diese Signaltransduktion
erfolgt durch das zytoplasmatische Ende. [Luttrell, L. M. et al.,
Science 259: 1453–1457
(1993); Epstein, R. J., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 10435–10439 (1992)].
Zum Beispiel lässt
sich durch die Verwendung des neu/erbB-2-Rezeptors oder des G-Proteinrezeptors
der Loop oder das zytoplasmatische Ende targetieren, wodurch eine
solche Signaltransduktion verhindert wird. Es werden zum Beispiel
vorzugsweise Antikörper
zu aktivierten Rezeptoren, wie etwa zu phosphorylierten Aminosäuren, verwendet.
Somit kann der Pool der Target-Rezeptoren reduziert werden.
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Die
Antikörper
werden spezifisch an das Target, z. B. ein Protein, binden und können somit
wirksam mit anderen Molekülen
konkurrieren, die auch Komplexe mit dem Protein bilden werden. Um
zu gewährleisten, dass
die Antikörper
der vorliegenden Erfindung erfolgreich mit anderen Molekülen konkurrieren
können,
müssen
sie mindestens etwa 75% der Bindungseffektivität des vollständigen Antikörpers zu
diesem Target erhalten, d. h. über
konstante als auch variable Regionen verfügen. Besonders bevorzugt müssen sie über mindestens
85% der Bindungseffektivität
des vollständigen
Antikörpers
verfügen.
Noch mehr bevorzugt müssen
sie über
mindestens 90% der Bindungseffektivität des vollständigen Antikörpers verfügen. Noch
viel mehr bevorzugt verfügen
sie über
eine Bindungseffektivität
von mindestens 95%.
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Wir
haben ein Verfahren entwickelt, das auf zahlreiche Targetmoleküle umfassend
anwendbar ist, einschließlich
Proteine, RNA, DNA, Haptene, Phospholipide, Kohlenhydrate usw.,
wie nachfolgend diskutiert werden wird.
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Die
Targetmoleküle
können
in einer großen
Bandbreite von Wirten vorhanden sein, wie zum Beispiel in Tieren,
Vögeln
und Pflanzen. Vorzugsweise betrifft das Target Tiere einschließlich Menschen.
Besonders bevorzugt handelt es sich um eine Gattung, die von industrieller
Bedeutung ist, wie etwa Geflügel,
Schweine, Rinder, Kühe,
Schafe usw. Am meisten bevorzugt ist die Gattung Mensch.
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Obwohl
Antikörper über die
Fähigkeit
verfügen,
eine beinahe unbegrenzte Anzahl fremder Moleküle zu erkennen, erkennen Antikörper in
der Natur Strukturen von außerhalb
der Zelle. [Winter, G., et al., Nature 349: 293 (1991)]. Sobald
sie synthetisiert sind, werden Antikörper in das umgebende Fluid
abgesondert oder bleiben an die äußere Zellmembran
gebunden [Klein, Immunology, Blackwell Scientific Publications,
Cambridge, MA 1990]). Wir haben ein Mittel gefunden, um Antikörper zu
exprimieren, denen die Fähigkeit
erhalten bleibt, sich spezifisch intrazellulär an ein Target zu binden.
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Somit
kann das Spezifische für
ein bestimmtes Target erhalten werden, indem das Immunsystem selbst
verwendet wird. Es wird das Target oder ein antigener Teil davon
oder ein Hapten-Trägerkomplex
verwendet, um einen Antikörper
zu generieren. Dies kann mittels Standardtechniken erreicht werden.
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Zum
Beispiel werden die antigene Bindung oder die variablen Regionen
mittels Interaktion der variablen schweren (VH)
und der variablen leichten (VL) Domänen an den
Aminotermini der Ketten gebildet. Das kleinste Fragment, das eine
vollständige
Bindungsstelle enthält,
wird als Fv bezeichnet und ist ein Heterodimer der VH-
und VL-Domänen. Es ist jedoch möglich, eine
Bindung ohne eine vollständige
Bindungsstelle zu erhalten. Zum Beispiel lässt sich eine antigene Bindungsaktivität erhalten,
indem nur eine Bindungsdomäne
der schweren Kette (dAbs, auch single-domain-Antikörper genannt)
verwendet wird. Wie oben erwähnt
lässt sich in
der vorliegenden Erfindung ein Gen verwenden, das für ein solches
Antikörperfragment
codiert, solange es im Vergleich zum parentalen Antikörper ausreichend
Bindungsfähigkeit
behält.
Vorzugsweise sollten mindestens ein VH-
und VL-Heterodimer (Fv) verwendet werden.
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Die
Determination der dreidimensionalen Strukturen der Antikörperfragmente
mittels Röntgenkristallographie
führte
zur Erkenntnis, dass variable Domänen jeweils in eine charakteristische
Struktur gefaltet sind, bestehend aus neun Strängen dicht gepackter β-Blätter. Die
Struktur bleibt trotz Sequenzvariation in den VH- und
VL-Domänen
erhalten [Depreval, C., et al., J. Mol. Biol. 102: 657 (1976); Padlan,
E. A., O. Rev. Biophys. 10: 35 (1977)].
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In
der Analyse der primären
Antikörpersequenzdaten
wurde die Existenz von zwei Klassen von Sequenzen der variablen
Region festgestellt, nämlich
hypervariable Sequenzen und Framework-Sequenzen [Kabat, E. A., et
al., Sequences of Protein of Immunological Interests, 4th ed. U.S.
Dept. Health und Human Services (1987)]. Die Framework-Sequenzen sind verantwortlich
für die
korrekte Faltung der β-Blätter der
VH- und VL-Domänen und
für die
Interchain-Interaktionen, die die Domänen zusammenbringen. Jede variable
Domäne enthält drei
hypervariable Sequenzen, die als Loops erscheinen. Die sechs hypervariablen
Sequenzen der variablen Region, drei VH und
drei VL, bilden die antigene Bindungsstelle
und werden als komplementätsbestimmende
Regionen (CDRs) bezeichnet.
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Indem
die Gene der variablen Region sowohl für die interessierenden VH- als auch die VL-Ketten
kloniert werden, ist es möglich,
diese Proteine in Bakterien zu exprimieren und ihre Funktion schnell
zu testen. Ein Verfahren ist die Verwendung von Hybridom-mRNA oder
Milz-mRNA als Matrize für
die PCR-Amplifikation solcher Gene [Huse, et al., Science 246: 1276
(1989)]. Somit lässt
sich leicht ein Antikörper
screenen, um zu gewährleisten,
dass er eine ausreichende Bindungsaffinität für das Antigen hat. Die Bindungsaffinität (Kd) sollte mindestens etwa 10–7 l/M,
besonders bevorzugt mindestens etwa 10–8 l/M
betragen.
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1 zeigt die Immunoglobulingene und die
Lage der PCR-Primere. Die Immunoglobulingene der leichten und der
schweren Kette werden mit den deutlichen V-, D- und J-Segmenten
sowie den konstanten Regio nen gezeigt. Ebenfalls abgebildet sind
die CDR-Regionen. Die Primere für
die PCR-Amplifikation können RNA
oder genome DNA sein, wie sowohl für die Fv- als auch die Fab-Genamplifikation
gezeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
codieren die Gene, die die leichte Kette und die schwere Kette codieren,
einen Linker, um einen Einzelketten-Antikörper (sFv) herzustellen. Der
sFv wird sich, sogar unter den Reduktionsbedingungen, die gelegentlich
intrazellulär
angetroffen werden, richtig falten. Der sFv umfasst typischerweise
ein Einfachpeptid mit der Sequenz VH-Linker-VL oder VL-Linker-VH. Der Linker wird gewählt, um es der schweren Kette
und der leichten Kette zu ermöglichen,
sich in ihrer richtigen Konformationsorientierung zusammenzubinden.
Vgl. zum Beispiel, Huston, J. S., et al., Methods in Enzym. 203:
46–121
(1991). Somit sollte der Linker in der Lage sein, den Abstand von
3,5 nm zwischen seinen Fusionspunkten und den variablen Domänen ohne
Distortion der nativen Fv-Konformation, zu überbrücken. Die Aminosäurereste,
die den Linker bilden, müssen
dergestalt sein, dass sie diesen Abstand überbrücken können und sollten 5 Aminosäuren lang oder
länger
sein. Die gewählten
Aminosäuren
müssen
auch so ausgewählt
sein, dass der Linker hydrophil ist, damit er nicht in dem Antikörper versenkt
wird. Vorzugsweise sollte der Linker mindestens etwa 10 Reste lang sein.
Noch mehr bevorzugt sollte er etwa 15 Reste lang sein. Der Linker
sollte nicht zu kurz sein, aber er sollte auch nicht zu lang sein,
das dies zu sterischer Interferenz mit der Bindungsstelle führen kann.
Somit sollte er bevorzugt 25 Reste oder weniger lang sein. Der Linker
(Gly-Gly-Gly-Gly-Ser)3 (SEQ ID NO: 1) ist
ein bevorzugter Linker, der auf viele Antikörper anwendbar ist, da er ausreichende
Flexibilität
bietet. Andere Linker beinhalten Glu Ser Gly Arg Ser Gly Gly Gly
Gly Ser Gly Gly Gly Gly Ser (SEQ ID NO: 2), Glu Gly Lys Ser Ser
Gly Ser Gly Ser Glu Ser Lys Ser Thr (SEQ ID NO: 3), Glu Gly Lys
Ser Ser Gly Ser Gly Ser Glu Ser Lys Ser Thr Gln (SEQ ID NO: 4),
Glu Gly Lys Ser Ser Gly Ser Gly Ser Glu Ser Lys Val Asp (SEQ ID
NO: 5), Gly Ser Thr Ser Gly Ser Gly Lys Ser Ser Glu Gly Lys Gly
(SEQ ID NO: 6), Lys Glu Ser Gly Ser Val Ser Ser Glu Gln Leu Ala
Gln Phe Arg Ser Leu Asp (SEQ ID NO: 7), und Glu Ser Gly Ser Val
Ser Ser Glu Glu Leu Ala Phe Arg Ser Leu Asp (SEQ ID NO: 8). Alternativ
kann auch ein 15-mer, wie etwa der Linker (Gly-Gly-Gly Gly-Ser)3 (SEQ ID NO: 1) genommen werden, obwohl
jede Sequenz verwendet werden kann, und durch Mutagenese können die
Aminosäuren
in dem Linker zufallsverändert
werden, dann können
die Antikörper
mit den verschiedenen Linkern mit Phagendisplayvektoren herausgezogen
und nach dem generierten Einketten-Antikörper mit der höchsten Affinität gescreent
werden.
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Vorzugsweise
sollten keine Nukleotide verwendet werden, die die gesamte konstante
Region der Antikörper
codieren. Besonders bevorzugt codiert das Gen weniger als sechs
Aminosäuren
der konstanten Region.
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Wie
oben diskutiert, kann das Immunsystem den Antikörper, der an ein spezifisches
Molekül,
wie etwa ein Targetprotein binden wird, mittels immunologischer
Standardtechniken herstellen, zum Beispiel indem das Protein oder
ein immunogenes Fragment davon oder ein chemisch synthetisiertes
Peptid, das auf einem solchen Protein basiert, verwendet wird. Jede
dieser Sequenzen kann, wenn gewünscht,
zu Keyhole Limpet Hemocyanin (KLH) konjugiert werden und verwendet
werden, um einen Antikörper
in Tieren, wie z. B. Mäusen, Kaninchen,
Ratten und Hamstern zu ziehen. Danach werden die Tiere geopfert
und ihre Milzen entnommen. Monoklonale Antikörper werden produziert, indem
Standardfusionstechniken zur Bildung von Hybridom-Zellen verwendet
werden. Vgl. Kohler, G., et al. Nature 256: 495 (1975). Dies umfasst
typischerweise die Fusion einer Antikörper-produzierenden Zelle (d.
h. Milz) mit einer unsterblichen Zelllinie, wie etwa einer Myelomzelle,
um die Hybridzelle zu produzieren.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von Antikörpern ist die In-vitro- Immunisierungstechnik,
wie etwa die Verwendung von Milzzellen, z. B., einer Kultur von
Milzzellen von Mäusen,
denen ein Antigen injiziert wird und dann nach einem Antikörper gescreent
wird, der für
dieses Antigen produziert wurde. Mit diesem Verfahren reichen 0,1
Mikrogramm des Antigens aus, obwohl etwa 1 Mikrogramm/Milliliter
bevorzugt ist. Für
die In-vitro-Immunisierung werden Milzzellen, zum Beispiel Mäusemilzzellen,
gewonnen und in der gewünschten Menge
inkubiert, zum Beispiel, 1 × 107
Zellen/Milliliter in Medium plus mit dem gewünschten Antigen bei einer Konzentration
von typischerweise ungefähr
1 Mikrogramm/Milliliter. Danach wird der Zellkultur einer von mehreren
Hilfsstoffen zugegeben, in Abhängigkeit
von den Ergebnissen des Filter-Immunoplaque-Assays. Diese Hilfsmittel
beinhalten N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutamin
[Boss, Methods in Enzymology 121: 27–33 (1986)]. Salmonella-Typhimurium-Mytogen
[Technical Bulletin, Ribi ImmunoChem. Res. Inc., Hamilton, Montana]
oder T-Zell-Kondition,
die mittels herkömmlicher
Techniken produziert werden kann [Vgl. Borrebaeck, C. A. K., Mol.
Immunol. 21: 841–845
(1984); Borrebaeck, C. A. K., J. Immunol. 136: 3710–3715 (1986)
oder im Handel erhältlich
ist, zum Beispiel von Hannah Biologics, Inc. oder Ribi ImmunoChem.
Research Inc. Die Milzzellen werden mit dem Antigen vier Tage lang
inkubiert und dann gewonnen.
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Einzelzellensuspensionen
der in vitro immunisierten Mäusemilzzellen
werden dann inkubiert, zum Beispiel auf Antigen-Nitrozellulosemembranen
in Mikrofilterplatten, wie etwa jene, die von Millipore, Corp. erhältlich sind.
Die produzierten Antikörper
werden unter Verwendung eines Markers für Antikörper, wie etwa eines mit Meerettichperoxidase
markierten zweiten Antikörpers,
wie etwa Kaninchen-Anti-Maus IgA, IgG und IgM, detektiert. Für die Determination
des Isotyps des abgesonderten Antikörpers kann biotinylierter Kaninchen-Anti-Maus
Antikörper,
der für
schwere Ketten spezifisch ist, wie etwa von Zymed Lab., Inc., verwendet
werden, gefolgt von einem Meerettichperoxidase-Avidin- Reagens, wie es etwa
von Vector Lab erhältlich
ist.
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Die
unlöslichen
Produkte der enzymatischen Reaktion werden als blaue Plaques auf
der Membran sichtbar gemacht. Diese Plaques werden zum Beispiel
unter Verwendung einer 25-fachen Vergrößerung gezählt. Die Nitrozellulosemembran
der Mikrofilterplaques absorbiert leicht eine Vielzahl der Antigene,
und die Filtereinheit, die für
den Waschschritt verwendet wird, wird bevorzugt, weil sie den Plaqueassay
erleichtert.
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Dann
werden die Antikörper
mittels Standardtechniquen gescreent, um den interessierenden Antikörper zu
finden. Kulturen, die die interessierenden Antikörper enthalten, werden gezüchtet und
induziert und die Überstände werden
durch einen Filter passiert, zum Beispiel einen Filter mit 0,45
Mikrometer und dann durch eine Säule,
zum Beispiel eine Antigen-Affinitätssäule oder eine Anti-Tag-Peptidsäule. Die
Bindungsaffinität wird
unter Verwendung einer Minigel-Filtertechnik getestet. Vgl. zum
Beispiel Niedel, J., Biol. Chem. 256: 9295 (1981). Es kann auch
ein zweiter Assay, wie etwa ein Radioimmunassay verwendet werden,
bei dem Magnetperlen verwendet werden, die, zum Beispiel mit Anti-Kaninchen-IgG gekoppelt
sind, um freies 125I-markiertes Antigen
aus dem 125I-markierten Antigen, das mittels
Kaninchen-Anti-Tag-Peptid-Antikörper gebunden
ist, zu separieren. In einer bevorzugten Alternative können „on"- und „off"-Raten gemessen werden,
zum Beispiel unter Verwendung eines Biosensor-basierten Analysesystems,
wie etwa „BIA-core" von Pharmacia Biosensor
AB [Vgl. Nature 361: 186–187
(1993)].
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Letztere
Technik wird gegenüber
der In-vivo-Immunisierung bevorzugt, weil das In-vivo-Verfahren
typischerweise etwa 50 Mikrogramm Antigen pro Maus pro Injektion
benötigt
und weil es üblicherweise
zwei Boosts nach der primären
Immunisierung beim In-vivo-Verfahren gibt.
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Alternativ
kann ein bekannter Antikörper
für das
Targetprotein verwen det werden. Somit können Antikörper für das gewünschte Targetprotein erhalten
werden. Danach wird ein Gen für
mindestens den antigenbindenden Teil des Antikörpers synthetisiert, wie nachfolgend
beschrieben. In einigen bevorzugten Ausführungsformen wird das Gen auch
eine intrazelluläre
Lokalisierungssequenz für
das endoplasmatische Retikulum usw. codieren. Wenn eine Expression
im ER, dem normalen Antikörper-Absonderungssystem,
wie etwa dem Golgi-Apparat für
das endoplasmatische Retikulum gewünscht wird, sollte eine Kopfsequenz
verwendet werden. Um derartige Antikörper an einem spezifischen
Ort zu halten, wird eine Lokalisierungssequenz, wie etwa die KDEL-Sequenz
verwendet.
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Antikörpergene
können
auf der Basis der vorliegenden Offenbarung unter Verwendung bekannter Techniken
hergestellt werden.
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Unter
Verwendung eines jeden dieser Antikörper können VH-
und VL-Gene
konstruiert werden. Zum Beispiel können VH-
und VL-Bibliotheken aus Mäusemilzzellen
geschaffen werden, die immunisiert wurden, entweder durch die oben
beschriebene In-vitro-Immunisierungstechnik oder durch herkömmliche
In-vivo-Immunisierung und aus Hybridom-Zelllinien, die bereits produziert wurden
oder im Handel erhältlich
sind. Es können
auch im Handel erhältliche
VH- und VL-Bibliotheken
verwendet werden. Ein Verfahren betrifft die Verwendung der Milzzellen,
um mRNA zu erhalten, die für
die Synthese durch cDNA verwendet wird. Doppelsträngige cDNA
kann hergestellt werden, indem PCR verwendet wird, um die variable
Region mit einem degenerativen N-terminalen V-Region-Primer und einem J-Region-Primer
oder mit spezifischen Primeren der VH-Familie,
z. B., Maus-12, Human-7, zu amplifizieren.
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Zum
Beispiel können
die Gene der VH- und VL-Domänen eines
umfassend neutralisierenden Antikörpers für das Hüllglykoprotein von HIV-1, wie
etwa F105 [Olshevsky, et al., J. Virol. 64: 5701–5707 (1990); Thali, et al.,
J. Virol. 65: 6188–6193
(1991); und Posner, et al., J. Immunol. 146: 4325–4332 (1991)]
kloniert und sequenziert werden. Die Erst-Strang-cDNA kann aus totaler RNA synthetisiert
werden, unter Verwendung von Oligo-dT-Priming und der Moloney-murinen-Leukämie-Virus-Umkehrtranskriptase
gemäß bekannter
Verfahren. Die Erst-Strang-cDNA wird dann verwendet, um die PCR-Reaktionen
auszuführen.
Es sollten typische PCR-Bedingungen, zum Beispiel 25 bis 30 Zyklen,
verwendet werden, um die cDNA der Immunoglobulingene zu amplifizieren.
Eine DNA-Sequenzanalyse wird dann ausgeführt. [Sanger, et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 79: 5463–5467
(1977)].
-
Primerpaare
von schweren Ketten bestehen aus einem Vorwärtsprimer VH und
einem Rückwärtsprimer
JH, wobei beide für die Klonierung geeignete
Restriktionsorte enthalten. Es kann zum Beispiel die Kabat-Datenbank
für Immunoglobuline
[Kabat, et al., supra] verwendet werden, um die Aminosäuren und
die Codon-Distribution zu analysieren, die in den sieben verschiedenen
humanen VH-Familien zu finden sind. Daraus wird
der 35-Basenpaar-Universal-5'-VH-Primer designed. Es kann ein Primer wie
etwa TTTGCGGCCGCTCAGGTGCA(G/A)CTGCTCGAGTC(T/C)GG (SEQ ID NO:
9), verwendet werden, der für
zwei verschiedene Nukleotide an zwei Positionen degeneriert ist
und die 5'-Enden
der FR1-Sequenzen
annealen wird. Ein Restriktionsort, wie etwa die 5'-Not-I-Stelle (links-unterstrichen)
kann für
das Klonieren der amplifizierten DNA eingeführt werden, und liegt 5' zum ersten Codon
zum VH-Gen. Auf ähnliche Weise kann auch ein
zweiter Restriktionsort, wie etwa eine interne XhoI-Stelle, eingeführt werden
(rechts-unterstrichen).
-
Auf ähnliche
Weise kann ein 66-Basenpaar-JH-Region-Oligonukleotid
für das
Rückwärtspriming
am 3'-Ende des variablen
Gens der schweren Kette designed werden, z. B. AGATCCGCCGCCACCGCTCCCACCACCTCCGGAGCCACCGCCACCTGAGGTGACC GTGACC(A/G)(G/T)GGT (SEQ
ID NO: 10). Dieser Primer enthält
zusätzlich
eine 45-Nukleotidsequenz, die einen Linker, wie etwa den reziproken
Translokationslinker (Gly-Gly-Gly-Gly-Ser)3 (SEQ
ID NO: 1) codiert. Dieser Primer enthält zwei degenerative Positionen
mit zwei Nukleotiden an jeder Position, basierend auf der Nukleotidsequenz
der sechs humanen JH-Region-Minigene. Restriktionsorte
können
verwendet werden, zum Beispiel wird eine BspEI-Stelle (links-unterstrichen)
in den reziproken Translokationslinker für die kohäsive Endligation mit dem überlappenden
Vorwärtsprimer
Vkappa eingeführt. Eine interne BsTEII-Stelle
(rechts-unterstrichen) wird ebenfalls für weitere Linker-Austauschverfahren eingeführt.
-
Eine ähnliche
Strategie, die den reziproken 45-Nukleotid-Translokationslinker
verwendet, wird in das Design des humanen 69-Nukleotid-Vkappa-Primers
inkorporiert. Es gibt vier Familien der humanen Vkappa-Gene. Der
5'-Vkappa-Primer
GGTGGCGGTGGCTCCGGAGGTGGTGGGAGCGGTGGCGGCGGATCTGAGCTC(G/C)(T/A)G(A/C)TGACCCAGTCTCCA
(SEQ ID NO: 11), der am 5'-Ende
der FR1-Sequenz annealed wird, ist an drei Positionen degeneriert
(jeweils 2 Nukleotide). Der reziproke Translokationslinker-Teil
kann eine BspEI-Stelle enthalten, zum Klonieren des kohäsiven Endes
mit dem Rückwärtsprimer
JH, es können
auch andere Restriktionsorte verwendet werden. Eine interne SacI-Stelle
(rechts-unterstrichen) kann ebenfalls eingeführt werden, um weitere Linker-Austauschverfahren
zu ermöglichen.
-
Der
47-Nukleotid-Ckappa-Rückwärtsprimer (Kabatpositionen
109–113) GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTAACGCGTTGGTGCAGCCACAGT (SEQ
ID NO: 12) wird designed, um komplementär zu den konstanten Regionen
der Kappa-Ketten zu sein (Kabatpositionen 109–113). Dieser Primer wird zum äußersten
5'-Ende der konstanten
kappa-Region annealen. Der Primer enthält eine interne MluI-Stelle
(rechts-unterstrichen), die zwei Stoppcodone vorrückt. Zusätzlich kön nen multiple
Restriktionsorte, etwa BamHI XhoI/XbaI (links-unterstrichen) nach
den Tandem-Stoppcondonen eingeführt
werden. Ein ähnlicher
Nukleotid-Ckappa-Rückwärtsprimer, wie etwa ein 59-Nukleotidprimer kann
auch designed werden, der ein Signal für eine bestimmte intrazelluläre Stelle
enthalten wird, wie etwa ein Carboxyterminales Retentionssignal des
endoplasmatischen Retikulums, Ser-Glu-Lys-Asp-Glu-Leu (SEQ ID NO: 13) (SEKDEL), GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTACAGCTCGTCCTTTTCGCTTGGTGCAGCCACAGT
(SEQ ID NO: 14). Ähnliche
multiple Restriktionsorte, etwa (BamHI XhoI/XbaI) können nach
den Tandem-Stoppcondonen eingeführt
werden können.
-
Nachdem
die primäre
Nukleotidsequenz sowohl für
die Gene der schweren Kette als auch der Kappa-Kette determiniert
wurde und die Keimbahngene determiniert sind, kann dann ein PCR-Primer
designed werden, basierend auf der Kopfsequenz des VH-71-4
Keimbahngens. Zum Beispiel, enthält
der VH-71-4-Kopfprimer TTTACCATGGAACATCTGTGGTTC (SEQ ID NO: 15) eine
5'-NcoI-Stelle (unterstrichen).
Der Kopfprimer (P-L) wird in Konjunktion mit einem zweiten JH-Primer
für PCR-Amplifikationsversuche
verwendet. Das 35-Basenpaar-JH Region-Oligonukleotid
wird designed, um die gleiche Sequenz zum Rückwärtspriming an den 3'-Enden der variablen
Gene der schweren Kette zu enthalten, TTAGCGCGCTGAGGTGACCGTGACC(A/G)(G/T)GGT
(SEQ ID NO: 16). Dieser Primer enthält zwei degenerierte Positionen
mit zwei Nukleotiden an jeder Position. Eine BssHII-Stelle (links-unterstrichen)
3' zu und unmittelbar
benachbart zum Codon, der die letzte Aminosäure der J-Region determiniert,
ermöglicht
eine geeignete Klonierung am 3'-Ende
des VH-Gens. Eine interne BstEII-Stelle (rechts-unterstrichen)
wird ebenfalls eingeführt.
Diese Sequenz wird verwendet, um die VL-Sequenz
zu amplifizieren. Die mittels P-L (Kopfprimer) und P-Linker (Rückwärtsprimer)
und P-K (V2 Primer) und P-CK-Primeren (Rückwärts CK-Primer)
amplifizierten Fragmente werden dann in einen Expressionsvektor,
wie etwa dem pRc/CMV (Invitrogen), kloniert, und die resultierende
Kombinante enthält
ein Signalpeptid, einen Interchain-Linker VH-
und VL-Sequenzen unter der Kontrolle eines
Promoters, wie etwa dem CMV-Promoter. Der Fachmann kann leicht andere
Promoter auswählen,
die das Gen im Zellsystem nach Wahl, zum Beispiel in einer Säugerzelle,
bevorzugt in humanen Zellen, exprimieren.
-
Dieser
Einketten-Antikörper
kann auf der Basis der vorliegenden Offenbarung mittels eines beliebigen aus
einer Reihe bekannter Mittel hergestellt werden. Zum Beispiel werden
die VH/JH-ICL Und
ICL-Vkappa/Ckappa, PCR-Fragmente
mit NotI/BspEI bzw. BspEI/XbaI verdaut und in ein Plasmid, wie etwa
pSL1180 (Pharmacia), kloniert unter Verwendung von SURE-Bakterien
(Strategy) als Wirte. Das resultierende sFv wird mit Restriktionsenzym
verdaut und das NotI/BgIII-Fragment wird in die NotI/BamHI-Stelle
kloniert, die 3' zum
peIB-Signalpeptid in einem pET-Expressionsvektor liegt. Das resultierende
Plasmid wird dann in den geeigneten Wirt, wie etwa BL21 (DE3) transformiert.
Plasmidfragmente werden nach angemessener Zeit, zum Beispiel, 2
bis 4 Stunden nach der Induktion bei 24° mit 0,2 mM IPTG erhalten und
auf ihre Fähigkeit,
ihre Targets zu binden, getestet, z. B. gp120-Bindungsaktivität, mittels
Standardtechniken, z. B., ELISA, unter Verwendung von mit gp120
(American Biotechnology, Inc.) überzogenen
ELISA-Platten (Dynatech Labs) und Detektion mit einem mit alkalischer
Phosphatase gekoppeltem Affinitätssäulen-gereinigten
Ziegen-Anti-Human-Kappa-Ketten-Antikörper. Das
sFv-B-gebundene gp120 wird blockiert durch lösliche CD4 und wird absorbiert
zu und eluiert aus einer gp120-Affinitätssäule (Affi-Gel, BioRad, Inc.)
-
Der
VH-71-4-Kopf und ein JH-BssHII-Primer
werden verwendet, um ein intronloses Fragment mittels PCR zu amplifizieren,
das das Kopfpeptid und ein rearrangiertes Gen einer schweren Kette
enthält.
Das Fragment wird am glatten Ende in Vorwärtsrichtung in eine Eco-RV-Stelle
in einem Plasmid, zum Beispiel pSL1180, kloniert. Anschließend wird
ein NcoI/BstEII-Fragment erhalten und mit dem BstEII/SphI-Fragment
kombiniert, z. B. einem F105sFv von pSL1180 in einer dreiteiligen
Ligation mit NcoI/SpHI-verdautem pSL1180, um VH-71-4/SCA
zu produzieren. Ein VH-71-4-SCA, das die
Carboxyl-terminale SEKDEL-Sequenz
enthält,
kann konstruiert werden unter Verwendung eines ICL-Vkappa-SEKDEL-PCR-Produkts,
das am glatten Ende in Vorwärtsrichtung
in eine Eco-RV-Stelle in pSL1180 kloniert wurde. Das Fragment wird
mittels BspEI/XbaI-Verdauung entfernt und mit dem NcoI/BspEI-Fragment von VH-71-4/SCA in einer dreiteiligen Ligation
mit NcoI/XbaI-verdautem pSL1180 kombiniert, um VH-71-4/KDEL
zu produzieren. Vor der Klonierung in pRC/CMV (Invitrogen)) wird
ein EcoRI zu HindIII-Konversionslinker in das EcoRI-verdaute pSL1180
eingeführt,
der die zwei Einketten-Antikörper
enthält.
Anschließend
wird ein HindIII/XbaI-Fragment von beiden Einketten-Antikörpern erhalten
und in HindIII/XbaI-verdautes pRC/CMV kloniert, um pRC/SCA und pRC/KDEL
zu produzieren.
-
Vgl. 2,
die ein Diagramm der Strukturen von Fv, sFv und sFv-KDEL eines umfassend
neutralisierenden Antikörpers,
F105, darstellt. Die drei komplementätsbestimmenden Regionen (CDRs)
jeder Kette sind schattiert.
-
Ähnliche
Strategien können
verwendet werden, um praktisch jeden anderen Antikörper herzustellen. Zum
Beispiel kann unter Verwendung einer Kombination aus mRNA-Reinigung,
Einzelstrang-cDNA-Synthese und PCR-Amplifikation unter Verwendung
der oben diskutierten degenerativen VH-
und JH-Primere ein ungefähr 350 bp-Produkt aus Milzzellen
erhalten werden, die gegen tat- und anti-tat-Hybridom-Zelllinien
immunisiert wurden. Unter Verwendung der selben Techniken, wie sie
für schwere
Ketten beschrieben wurden, kann ein 320 bp-Vkappa-Genprodukt
aus Milzzellen, die gegen tat- und anti-tat-Hybridom-Zelllinien
immuni siert sind, unter Verwendung der oben diskutierten degenerativen
Vkappa- und
Jkappa-Primere erhalten werden. Sobald sie erhalten
wurden, können
die VH- und VL-Domänen verwendet
werden, um sFv, Fv oder Fab-Fragmente
zu konstruieren.
-
Ein
bevorzugtes Target ist eines, das durch das endoplasmatische Retikulum,
wo die Proteine typischerweise erzeugt werden, prozessiert wurde.
-
Es
gibt jedoch Fälle,
in denen ein höherer
Grad an intrazellulärer
Spezifizität
erwünscht
ist, zum Beispiel, wenn nukleare Proteine, RNA, DNA oder zelluläre Proteine
oder Nukleinsäuren
targetiert werden, die anschließend
prozessiert werden.
-
Zum
Beispiel werden Strukturproteine typischerweise mit viral codierten
Proteinen, wie etwa Lentiviren, zytoplasmisch exprimiert, während Regulatorproteine
in oder nahe dem Nukleus exprimiert werden können. Somit sollten bevorzugt
Lokalisierungssequenzen für
solche Targets verwendet werden. Unsere Antikörper können intrazellulär transportiert
und dort exprimiert werden und an ein Targetprotein binden.
-
Lokalisierungssequenzen
wurden aufgeteilt in Routing-Signale, Sorting-Signale, Retentions- oder Salvage-Signale
und Membran-Topologie-Stop-Transfer-Signale.
[Pugsley, A. P., Protein Targeting, Academic Press, Inc. (1989)].
Zum Beispiel können
zum Lenken des Antikörpers
an einen spezifischen Ort spezifische Lokalisierungssequenzen verwendet
werden, zum Beispiel Signale, wie etwa Lys Asp Glu Leu (SEQ ID NO: 17)
[Munro, et al., Cell 48: 899–907
(1987)] Asp Asp Glu Leu (SEQ ID NO: 18), Asp Glu Glu Leu (SEQ ID
NO: 19), Gln Glu Asp Leu (SEQ ID NO: 20) und Arg Asp Glu Leu (SEQ
ID NO: 21) [Hangejorden, et al., J. Biol. Chem. 266: 6015 (1991),
für das
endoplasmatische Retikulum; Pro Lys Lys Lys Arg Lys Val (SEQ ID
NO: 22) [Lanford, et al. Cell 46: 575 (1986)]; Pro Gln Lys Lys Ile
Lys Ser (SEQ ID NO: 23) [Stanton, L. W., et al., Proc. Natl. Acad.
Sci USA 83: 1772 (1986); Gln Pro Lys Lys Pro (SEQ ID NO: 24) [Harlow,
et al., Mol. Cell Biol. 5: 1605 (1985)]; Arg Lys Lys Arg (SEQ ID
NO: 56), für
den Nukleus, und Arg Lys Lys Arg Arg Gln Arg Arg Arg Ala His Gln
(SEQ ID NO: 25), [Seomi, et al., J. Virology 64: 1803 (1990)], Arg
Gln Ala Arg Arg Asn Arg Arg Arg Arg Trp Arg Glu Arg Gln Arg (SEQ
ID NO: 26) [Kubota, et al., Biochem. und Biophy, Res. Comm. 162:
963 (1989)], Met Pro Leu Thr Arg Arg Arg Pro Ala Ala Ser Gln Ala
Leu Ala Pro Pro Thr Pro (SEQ ID NO: 27) [Siomi, et al., Cell 55:
197 (1988)] für
die Nukleolusregion; Met Asp Asp Gln Arg Asp Leu Ile Ser Asn Asn
Glu Gln Leu Pro (SEQ ID NO: 28), [Bakke, et al., Cell 63: 707–716 (1990)]
für das
endosomale Kompartment. Vgl. Letourneur, et al., Cell 69: 1183 (1992)
für das
Targeting von Liposomen. Myristylierungssequenzen können verwendet werden,
um den Antikörper
zu der Plasmamembran zu lenken. Die Tabelle 1 stellt die aminoterminalen
Sequenzen für
bekannte N-Myristoylproteine und deren subzellulären Ort dar. Zusätzlich,
wie in der untenstehenden Tabelle 1 gezeigt, können Myristylierungssequenzen
verwendet werden, um die Antikörper
zu den verschiedenen subzellulären
Orten, wie etwa der nuklearen Region, zu lenken. Lokalisierungssequenzen
können auch
verwendet werden, um Antikörper
zu Organellen, wie etwa den Mitochondrien und dem Golgi-Apparat
zu dirigieren. Die Sequenz Met Leu Phe Asn Leu Arg Xaa Xaa Leu Asn
Asn Ala Ala Phe Arg His Gly His Asn Phe Met Val Arg Asn Phe Arg
Cys Gly Gln Pro Leu Xaa (ID NO: 29) kann verwendet werden, um den
Antikörper zur
Mitochondrienmatrix zu lenken (Pugsley, supra). Vgl. Tang, et al.,
J. Bio. Chem. 207: 10122 betreffend die Lokalisierung von Proteinen
zum Golgi-Apparat.
-
Wir
haben gezeigt, dass unter Verwendung von Lokalisierungssequenzen
die Antikörper
exprimiert und/oder an einer intrazellulären Region gehalten werden
können,
an der sie gewöhnlich
nicht erscheinen. Zum Beispiel haben wir nach der Expression einen
tat-Antikörper
im ER gehalten. Auf ähnliche
Weise haben wir Anti-HIV-Hüllen
und anti-tat- Antikörper im
Zytoplasma exprimiert.
-
Um
zu beweisen, dass Einketten-Antikörper an einer interzellulären Region
exprimiert werden können, an
der sie normalerweise nicht erscheinen, haben wir Antikörper in
das Zytoplasma exprimiert, zum Beispiel unter Verwendung von zytoplasmatisch
exprimierten Antikörpern,
die an den 3'-Enden
modifiziert wurden, um zusätzliche
Lokalisierungssignale einzuschließen, zum Beispiel das nukleare
Lokalisierungssignal SV40 für die
Expression im Nukleus oder die Translokation in den Nukleus. Zum
Beispiel wurde der F105 Einketten-Antikörper, der typischerweise im
ER exprimiert wird, reamplifiziert, so dass er einen neuen 5'-Primer enthält, der zur
Framework-1-Region des Antikörpers
annealed. Er enthält
daher kein Kopfpeptid, sondern er enthält ein starkes Initiations-Startsignal
mit einem extra Methionin am 5'-Ende
als Startcodon. Dieser Primer hat eine HindIII-Stelle am 5'-Ende, gefolgt von
der NcoI-Stelle, die den Met-Startcodon enthält. TTT-AAG-CTT-ACC-ATG-GCC-CAG-GTG-CAG-CTG-CAG-GAG-TCG-GG
(SEQ ID NO: 57) und Codes für Met
Ala Gln Val Gln Leu Gln Glu Ser Gly (SEQ ID NO: 58). Zusätzlich zu
diesem Methionin, das sich direkt in der Mitte der NcoI-Stelle befindet,
gibt es eine zusätzliche
Aminosäure,
Ala. Am Carboxy-Ende
des Signalpeptids für
die bakterielle Expression gibt es eine Ala-Met-Ala-Spaltung. Die Spaltung in das
Periplasma geschieht direkt nach dem zweiten Ala und vor der ersten
Aminosäure
des Frameworks. Diese ist also ein vielseitiger Primer, der verwendet
oder modifiziert werden und bei vielen Gelegenheiten verwendet werden
kann. Zum Beispiel kann mit der NcoI-Stelle mit geeigneter Endonuklease
begonnen werden und dann in einen bakteriellen Expressionsvektor
kloniert werden. Der selbe Primer kann zur Amplifikation wiederverwendet
werden, oder kann verwendet werden, um das amplifizierte Material
zu nehmen, das noch immer die HindIII-Stelle aufweist, und es mit
HindIII zu verdauen. Somit wird ein Einketten-Antikörper mit
dem zusätzlichen
Methionin erhalten, sowie ein Ala am 5'-Ende, das in einen Vektor kloniert,
wie etwa den pRC/CMV-Expressionsvektor, mit Lipofektion transfiziert,
mit S35-Methionin radioaktiv markiert und
mit Anti-Kappa-Antikörper
immunopräzipitiert
werden kann. Wir haben die Technik verwendet und die Expression
eines Antikörpers
zur Hülle
im Zytoplasma erhalten. Diese Basisstrategie kann verwendet werden
und der Antikörper
kann modifiziert werden, um außerdem
ein Lokalisationssignal zu haben, um den exprimierten Antikörper zu
einem gewünschten
Target zu transportieren, zum Beispiel durch Verwendung eines Einketten-Antikörpers, wie
etwa tat, und Reamplifizieren desselben am 5'-Ende mit einem Primer, der zur Framework-1-Region
der variablen Region annealed, und über einen Methioninrest für einen
Startcodon und eine HindIII-Stelle für die Klonierung verfügt. Dieses
Antikörpergen
wird dann zum Klonieren und zur Expression in pRC/CMV reamplifiziert.
Zusätzlich
wird dieser Antikörper weiter
modifiziert, so dass zusätzlich
zur Verwendung dieses neuen 5'-Primers
für die
zytoplasmische Expression der C-Terminus das Nuklearlokalisierungssignal
SV40 enthält.
Somit kann der Antikörper
in das Zytoplasma exprimiert werden, wo wir zum Beispiel auch das
nukleare Lokalisiserungssignal SV40 verwendet haben, und in den
Nukleus transportiert werden.
-
Wir
haben diese zwei Formen der Antikörper sowie zwei negative Kontrollen
verwendet. Die negativen Kontrollen beinhalten verschiedene Kappa-Ketten,
die aus dem gleichen Myelom amplifiziert wurden. Wir haben verschiedene
Anti-tat-Einketten-Antikörper-Konstrukte
gemacht, die in der Lage sind, im Zytoplasma exprimiert zu werden.
Aus der Myelom-Zelllinie, die den anti-tat-monoklonalen Antikörper produziert,
wurden zwei verschiedene Einketten-Antikörper, die die verschiedenen
Kappa-Ketten enthalten, auch mit der nuklearen Lokalisierungssequenz
SV40 amplifiziert. Somit haben wir Einketten-Antikörper hergestellt,
die im Zytoplasma exprimiert werden sollen, mit oder ohne ein nukleares
Lokalisierungssignal. Um die Spezifizität des Antikörpers zu zeigen, wurde auch
die inkorrekte leichte Kette verwendet. Alle vier Formen dieses
Antikörpers wurden
in eukaryotischen Zellen exprimiert. In diesen Versuchen wurden
die vier verschiedenen Plasmide in COS-Zellen transfiziert, und
diese Versuche wurden mit und ohne Koexpression eines tat-Expressorplasmids ausgeführt. Der
KDEL-Hüllantikörper war
instabil, bis der Ligand oder das gp120 daran gebunden wurde, so dass
wir bestätigten,
dass das Gleiche auch im Zytoplasma auftreten kann. Alle vier Antikörper wurden
mit und ohne tat exprimiert. Beim Immunopräzipitieren dieser radioaktiv
markierten Lysate von COS-Zellen mit einem Pool von Kaninchen-Anti-Maus-Immunoglobulinen
und mittels Autoradiographie scheint es, dass in Gegenwart des tat-Proteins
eine stärkere
Immunopräzipitation
des Antikörper
stattfindet als in Abwesenheit von tat.
-
Wir
haben gezeigt, dass tat-Antikörper
die tat-Aktivität
inhibieren können.
Zum Beispiel kann in HeLa-Zellen, die ein Plasmid exprimieren, das
einen HIV-1-LTR-CAT-Reporter enthält, nur 0,01 μg eines tat-exprimierenden Plasmids
zu einer 25-fachen Transaktivierung führen. Das Hinzufügen von
10 oder 5 μg
von Anti-tat-SCA (VK), Anti-tat-SCA mit
nuklearem Lokalisierungssignal SV40 (VK SV40)
und Anti-tat-SCA-Antikörper mit
einer Immunoglobulin-Kopfsequenz zur Lenkung des Antikörpers in
das ER, die mit 0,1 μg
eines tat-exprimierenden Plasmids kotransfiziert wurden, in derartige
HeLa-Zellen zeigte, dass die intrazelluläre Expression der tat-Antikörper die
tat-Aktivität
signifikant reduzieren kann (vgl. 21 und 22).
Der tat-Antikörper
mit dem Immunoglobulinkopf dient als negative Kontrolle dieser Versuche.
Bei 10 μg
zeigt der Anti-tat VK nur 4% der Aktivität des Anti-tat-SCA,
der im ER exprimiert ist, wo tat nicht vorhanden ist.
-
Die
Lokalisierungssignale können überall auf
dem Antikörper
lokalisiert werden, solange das Signal im Antikörper exponiert ist und dessen
Platzierung die Bindungsfähigkeit
des Antikörpers
nicht stört.
Zum Beispiel kann er auf dem Carboxy- oder Aminoterminus oder sogar
auf dem Linker zwischen der schweren und der leichten Kette eines
sFv-Antikörpers platziert
werden, vorausgesetzt, er erfüllt
die oben genannten Bedingungen. TABELLE
1
- 4 Um die Lesbarkeit
zu erhöhen,
wird der Standard-Einbuchstabencode für Aminosäuren in der Tabelle verwendet,
die Aminosäuresequenzen,
die den Dreibuchstabencode verwenden, werden im Sequenzprotokoll dargestellt.
- 5 Die Abkürzungen bedeuten PM, Plasmamembran,
G. Golgi; N, Nuklear; C, Zytoskelett; s, Zytoplasma (löslich);
M, Membran.
TABELLE
1 (Fortsetzung) - 6 Um die Lesbarkeit
zu erhöhen,
wird der Standard-Einbuchstabencode für Aminosäuren in der Tabelle verwendet,
die Aminosäuresequenzen,
die den Dreibuchstabencode verwenden, werden im Sequenzprotokoll dargestellt.
- 7 Die Abkürzungen bedeuten PM, Plasmamembran,
G. Golgi; N, Nuklear; C, Zytoskelett; s, Zytoplasma (löslich);
M, Membran.
TABELLE
1 (Fortsetzung) - 8 Um die Lesbarkeit
zu erhöhen,
wird der Standard-Einbuchstabencode für Aminosäuren in der Tabelle verwendet,
die Aminosäuresequenzen,
die den Dreibuchstabencode verwenden, werden im Sequenzprotokoll dargestellt.
- 9 Die Abkürzungen bedeuten PM, Plasmamembran,
G. Golgi; N, Nuklear; C, Zytoskelett; s, Zytoplasma (löslich);
M, Membran.
-
Um
diese Antikörper
in der Zelle zu halten, ist es bevorzugt, dass der exprimierte Antikörper nicht
die gesamten Domänen
der konstanten Region enthält.
Wir glauben, dass es diese Region ist, in der es spezifische Sequenzen
gibt, die bei der Absonderung des Antikörpers von der Zelle helfen.
Wir haben zum Beispiel einen umfassend neutralisierenden sFv Antikörper zu
einem Hüllglykoprotein
konstruiert, das nur sechs Aminosäuren der konstanten Region
enthält
und nicht in einer größeren Menge
durch die Zelle abgesondert wird, während der unveränderte Fab-Antikörper zu
solch einem Protein abgesondert wird. Diese Ausführung, bei der solche Sequenzen
ausgelassen werden, kann leicht mit der Auswahl und Auslassung von
Nukleotiden, die für den
Antikörper
codieren, erreicht werden. Obwohl ein umfassend neutralisierender
Antikörper
in diesem Beispiel diskutiert wurde, müssen die verwendeten Antikörper nicht
umfassend neutralisierend sein. Die Neutralisierung ist nicht erforderlich,
vielmehr muss der Antikörper
an das Target binden. Somit sollte bevorzugt auf ein Epitop auf
dem Molekül
geachtet werden, das konserviert und zugänglich ist.
-
Alternativ
sollte, wo das sekretorische Signal erhalten wird, die Verwendung
intrazellulärer
Retentionssequenzen wie etwa KDEL für das endoplasmatische Retikulum,
die meisten Antikörper
innerhalb der Zelle exprimiert halten.
-
Wir
haben herausgefunden, dass der exprimierte sFv-Antikörper weiter
an das BiP-Protein binden wird, was dabei helfen kann, den resultierenden
Antikörper-Targetkomplex
innerhalb der Zelle zu halten.
-
Zum
Beispiel wird das F105 Fab an das Hüllglykoprotein an verschiedenen
Orten innerhalb und außerhalb
der Zelle binden, wenn sie abgesondert werden. Dementsprechend,
wenn das Targetmolekül,
in diesem Beispiel das Hüllglykoprotein,
nicht ganz an einen Ort gebunden ist, ermöglicht die Verwendung eines
solchen sekretierbaren Antikörpers
das Targetieren des Proteins an multiplen Orten.
-
Wir
haben herausgefunden, dass wir durch die Verwendung von Zellen wie
etwa COS-Zellen, die durch das F105-Fab-Antikörpergen stabil transformiert
werden, die konstitutive Expression von F105 Fabs erhalten können. Diese
Zelllinien sondern die Fabs bei etwa 1–3 pg/ml ab. Diese Menge kann,
je nach Bedarf des Fachmanns, unter Verwendung verschiedener Enhancer
und Promoter verändert
werden. Wie oben erwähnt,
kann das sekretierte Fab das Molekül an verschiedenen intrazellulären Orten
targetieren, wenn es abgesondert wird. Zusätzlich kann das Fab auch jedes
Molekül
extrazellulär
targetieren, das aus der Zelle entkommen sein könnte. Indem es zum Beispiel
das Hüllglykoprotein
targetiert, wenn es prozessiert wird, wobei es die Menge des prozessierten
Proteins außerordentlich
reduziert, kann es auch an gp120 auf dem freien Virion binden und
es von der Infektion eines weiteren CD4- Rezeptors oder einer nicht infizierten
Zelle abhalten. Zum Beispiel hat die Verwendung dieser F105-Fabs
in HIV-infizierten COS-Zellen die Synzytiabildung inhibiert.
-
So
wie der Begriff hier verwendet wird, kann das Gen für den Antikörper Gene
für die
Regionen der schweren und der leichten Kette umfassen. Zusätzlich ist
das Gen operativ mit einem Promoter oder Promotern verknüpft, was
zu seiner Expression führt.
Promoter, die die Expression in Säugerzellen ermöglichen,
sind gut bekannt und beinhalten CMV, eine virale LTR, wie etwa eine
Rous-Sarkom-Virus-LTR, HIV-LTR, HTLV-1 LTR, den frühen Promoter
SV40, E. coli lac-UVS-Promoter und den Herpes-Simplex-tk-Viruspromoter.
Diese DNA-Sequenz wird als Antikörperkassette
beschrieben.
-
Die
Antikörperkassette
wird mittels jedes bekannten Mittels zur Zelle transportiert. Vgl.
zum Beispiel, Miller, A. D., Nature 357: 455–460 (1992); Anderson, W. F.,
Science 256: 808–813
(1992); Wu, et al, J. of Biol. Chem. 263: 14621–14624 (1988). Zum Beispiel
kann eine Kassette, die diese Antikörpergene enthält, wie
etwa die sFv-Gene, zu einer bestimmten Zelle mittels einer Reihe
von Techniken targetiert werden. In der nachfolgenden Erörterung
werden wir die sFv-Gene diskutieren, die Gene für HIV-Antikörper codieren, welche man bevorzugt
in CD4+T-Zellen
einführen
würde.
Jedoch können
die beschriebenen Techniken leicht verwendet werden, um die Antikörpergene
in andere Zellen, bevorzugt humane Zellen, einzuführen, zum
Beispiel unter Verwendung eines Säugerexpressionsvektors, wie
etwa eines Herpesvektors, eines Adenovirusvektors oder eines Pockenvektors,
eines retroviralen Vektors, eines Plasmids, das an einen Antikörper gebunden
ist, usw. Diese Vektoren können
verwendet werden, um die Zellen mittels Standardtechniken zu transduzieren,
die dem Fachmann bekannt sind. Vorzugsweise wird diese Kassette
unter Verwendung eines viralen HIV-Vektors in die Zelle eingeführt, welcher
defektiv ist bei der Verpackung von HIV-Sequenzen, der aber vorzugsweise
HIV-anfällige
Zellen targetiert. Zusätzlich
kann ein Promoter verwendet werden, der das Gen in der gewünschten
Targetzelle differenziell exprimieren wird, zum Beispiel unter Verwendung
eines HIV-LTR als Promoter, in dem das Target HIV-infizierte Zellen
sind. In einem solchen Fall können
im Vergleich mit nicht infizierten Zellen die viralen HIV-Proteine
in der Zelle, wie etwa tat, zu einer verbesserten Expression des
Antikörpers
führen.
In einer weiteren Ausführungsform
können
Zellen transduziert werden, die ein größeres Risiko für eine virale
Infektion, wie etwa CD4-Zellen, darstellen.
-
Die
intrazelluläre
Expression des Antikörpers
ermöglicht
die Bindung des Targets. Dies stört
die Funktion des Targets, z. B., eines Proteins, das die unerwünschte Funktion
aufweist. Zum Beispiel kann die Expression von sFv eines umfassend
neutralisierenden Antikörpers
zum Hüllglykoprotein
den Transport und die Interaktion mit den CD4-Molekülen des HIV-1-Glykoproteins
sowie die Spaltung des Proteins intrazellulär blockieren. Wir haben sowohl
sFv ohne jedes Targeting-Signal
als auch diesen sFv-Antikörper
mit einem Retentionssignal des endoplasmatischen Retikulums (KDEL)
cloniert. Diese wurden dann intrazellulär in Säugerzellen eingeführt, zum
Beispiel unter Verwendung eines Säugerzell-Expressionsvektors,
obwohl ein retroviraler Vektor für
dieses Antikörperkonstrukt
bevorzugt ist. Als ein weiteres Beispiel kann die Verwendung eines
Antikörpers,
der spezifisch ist für
neu, welches auf Brustgewebe targetiert ist, helfen, das neu-Protein
in der Zelle zu halten.
-
Die
Expression dieser Antikörper
sollte die Zellen nicht schädigen.
In der Tat kann, wenn der „Ligand"-Target-Antikörper nicht
vorhanden ist, der Antikörper
so designed werden, dass er abgebaut wird. Zum Beispiel wurde der
Antikörper
zum Hüllglykoprotein
mit einer KDEL-Retentionssequenz bald nach der Synthese abgebaut,
außer
wenn das HIV-1-Hüllglykoprotein
vorhanden war, um einen Antikörper-Ligandkomplex zu bilden.
Im Gegensatz dazu wurde der Einketten-Antikörper für das Hüllglykoprotein, der ohne das
Retentionssignal exprimiert wurde, nicht auf ähnliche Weise abgebaut, sondern
konnte vielmehr nach der radioaktiven Markierung einer Immunopräzipitation
mit polyklonalem Antikörper
zur humanen Immunoglobulin-K-Kette oder zur schweren Kette in den
transfizierten Zellen detektiert werden. In beiden Fällen scheinen
die transformierten Zellen normale Morphologie- und Wachstumsraten
zu haben. Vgl. zum Beispiel 4, welche
die transformierten COS-Zellen
zeigt, welche mittels Neomycinselektion festgestellt wurden und
entweder den Einketten-Antikörper
exprimieren oder die Einkette mit der KDEL-Sequenz, die in dem endoplasmatischem
Retikulum gehalten wird. Dieser Antikörper ist an das HIV-1-gp160-Protein
gebunden und könnte
sowohl mit dem Anti-K als auch dem Anti-gp120 kopräzipitiert
werden. Es wurde nur sehr wenig gp120 detektiert, selbst in einer Vier-Stunden-Chase-Probe der sFv-transformierten
Zellen, während
eine Fraktion von gp120 in den Vektor-transformierten Zellen detektiert
wurde und in einem geringeren Anteil in sFv-KDEL-transformierten
Zellen (vgl. 5). Somit wird gezeigt,
dass der exprimierte sFv-Antikörper
an das Protein gp160 bindet und verhindert, dass das gp160-Protein
weiter prozessiert. In einer bevorzugten Ausführungsform würde ein
Antikörper zu
gp41 auch zu solch einer Zelle transportiert werden, um jedes gp160-Protein, das gespalten
wurde, zu targetieren.
-
Eine
alternative Strategie ist es, die Expression des Antikörpers unter
der Kontrolle eines induzierbaren Promoters zu haben. Vorzugsweise
wird der Promoter durch eine Wirkung des Targets induzierbar. Zum Beispiel
kann eine virale LTR, wie etwa eine HIV-LTR, als Promoter verwendet
werden. Das HIV-Virus produziert Proteine, z. B. tat, die den Promoter „anschalten".
-
Wie
oben erklärt,
schien das sFv-KDEL-Produkt, obwohl es ohne vorhandenes Target schnell
abgebaut wird, nicht schnell abgebaut zu wer den, wenn das HIV-1-Glykoprotein
vorhanden war. Somit wurde ein sFv-KDEL-Band in einem Polyacrylamidgel
nach radioaktiver Markierung und Immunopräzipitation sichtbar. Dieses
Protein kopräzipitierte
auch mit dem HIV-1-Glykoprotein, obwohl ein kleiner Teil von gp120
detektiert wurde, was auf einen unvollständigen Block zum Glykoproteintransport
schließen
lässt,
der möglicherweise auf
den schnellen Abbau von kürzlich
synthetisierten Antikörpern
vor der Bindung an einen Liganden zurückzuführen ist. Die Immunfluoreszenzfärbung für sFv-KDEL
in den transformierten Zellen, die ein HIV-1-Glykoprotein koexprimieren,
zeigte ein Färbungsmuster
des endoplasmatischen Retikulums, aus dem sich schließen lässt, dass
der Antikörper
nach der Bindung zu seinem Liganden stabil wurde und im endoplasmatischen Retikulum
verblieb.
-
Das
Vorhandensein von Targetprotein unterstützt den Antikörper auch
bei der Faltung in den korrekten konformationalen Zustand. Wie oben
erwähnt,
verhindern diese Antikörper-Ligand-Komplexe,
dass das Target in seiner typischen Weise arbeitet. Zum Beispiel
wird die zytopathische Fusion, die durch das HIV-1-gp120/41 vermittelt
wird, in den Zellen inhibiert. Dies wird gezeigt, indem die CD4+-Hela-Zellen mit dem HIV-1-Glykoprotein-Expressor pSVIII env
und sFv oder dem sFv-KDEL-Plasmid-DNAs
in einem Verhältnis
von 1:5 kotransfiziert werden oder die transformierten Zellen mit
pSVIII transfiziert werden. Zellen, die den intrazellulären Antikörper aufwiesen,
zeigten eine signifikante Reduktion der Synzytiumbildung, während keine
signifikante Reduktion der Synzytiumbildung bei Zellen beobachtet
wurde, die mit dem Vektor, der den Antikörper nicht exprimierte, transformiert
oder transfiziert wurden, was anzeigt, dass intrazelluläre Antikörper die
zytopathische Fusion inhibieren können, indem sie den Transport
des HIV-Glykoproteins zur Plasmidmembran und/oder die Interaktion
des HIV-1-Glykoproteins
mit den CD4-Molekülen
auf benachbarten Zellen blockieren, sogar dann, wenn die sFvgp120-Komplexe
in der Lage waren, die Zelloberfläche zu erreichen.
-
Überdies
wurden nur sehr wenige infektiöse
HIV-1-Partikel aus diesen intrazelluläre Antikörper enthaltenden Zellen produziert.
Die Zellen, die den intrazellulären
Antikörper
exprimieren, wurden mit infektiöser
proviraler HIV-1-DNA transfiziert, und die Überstände aus den transfizierten
Zellen können
verwendet werden, um das humane CD4-Lymphozyt SupT1 zu infizieren.
Eine dramatisch verlangsamte Kinetik der Infektionen wird bei solchen
Zellen im Vergleich mit derjenigen vektortransformierter Zellen
beobachtet, obwohl vergleichbare Mengen an p24-Aktivität der Überstände aller dieser Zellen beobachtet
wurden, was darauf hinweisen kann, dass nicht infektiöse HIV-1-Partikel
in Abwesenheit des HIV-1-Glykoproteins produziert werden können.
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Die
SupT-sFv105-Zellen erhalten den parentalen Phänotyp, können angemessen auf externe
Stimuli reagieren, sind resistent gegen die zytopathischen Wirkungen
der HIV-1-Infektion, und die infizierten Zellen produzieren HIV-1-Viruspartikel,
die eine deutlich verringerte Infektiosität aufweisen.
-
Dies
beweist, dass das vorliegende Verfahren verwendet werden kann, um
bei einer viralen Infektion, wie etwa einer HIV-1-Infektion, einzugreifen,
unter Verwendung eines intrazellulär exprimierten Antikörpers, wie
etwa eines gentechnisch hergestellten Einketten-Antikörpers, und
dass mittels Bindung an die funktionsgestörten oder unerwünschten
Genprodukte die unerwünschten
Wirkungen gemildert werden könnten.
Unter Verwendung der gleichen Basisstrategie sollte es möglich sein,
bei anderen viralen und metabolischen Krankheiten, wie etwa Infektionen
durch einen DNA-Virus, wie etwa Herpes simplex, und RNA-Viren, wie
etwa HTLV-1 und 2, einzugreifen. Vorzugsweise sollte dieses Verfahren
gegen Viren verwendet werden, die langlebig sind, und/oder nicht
leicht auf andere Arten der Behandlung ansprechen.
-
Das
vorliegende Verfahren ermöglicht
zahlreiche Ansätze,
sogar gegen die gleiche Krankheit. Zum Beispiel können Antikörper gegen
Umkehrtranskriptase die Matrizenbindungsfunktionen des Proteins
beeinflussen [DeVico, A. L., et al. J. of Biol. Chem. 266: 6774–6779 (1991)].
Antikörper
gegen dieses Protein sind bekannt und beinhalten C2003, das an eine
Sequenz in dem C-terminalen Teil der p66-Komponente bindet [Ibid].
Dieser Antikörper
bindet auch an HIV-2 [DeVico, A. L., AIDS Res & H. Retro. 5: 51–60 (1989)]. Nach solchen Antikörpern kann
in Patientenseren gescreent werden, und die Antikörper können, wie
oben beschrieben, kloniert werden.
-
Ein
weiterer Ansatz ist es, eine kritische Nukleinsäuresequenz im Virus, wie etwa
das TAR-Element, zu targetieren. Das tar-Element, das auf tat reaktionsfähig ist,
liegt auf dem 5'-Ende
der viralen Messenger-RNA. Es hat sich herausgestellt, dass die
tat-Bindung an dieses tar-Element zu einer Derepression der tar-Inhibition
der In-vitro-Translation führt.
Zusätzlich
erhöht
das tar-Element die Transkription und die Initiation, und wirkt
auch als Anti-Attenuator der Transkriptionselongation. Indem ein
Antikörper
gegen die tar-Sequenz gerichtet wird, wird eine Inhibition der tat-Bindung
stattfinden, und es wird eine dramatische Abnahme der Transkriptionseffizenz
geben. Dies wird letztlich zu einer Inhibition oder Reduktion der
Virusproduktion führen.
Ein ähnlicher
Ansatz kann verwendet werden, um Antikörper gegen das rev Responsive
Element (RRE) zu produzieren. Rev kontrolliert die Synthese viraler
Strukturproteine, einschließlich
des Kapsidproteins, replikativer Enzyme und des Hüllglykoproteins.
Das rev-Protein kontrolliert die Virionprotein-Expression, indem es die Zytoplasmaakkumulation
von RNA-Arten kontrolliert. In Abwesenheit von rev-Aktivität akkumulieren
kleine, mehrfach gespleißte
virale RNA-Arten, in Gegenwart von rev, akkumulieren Volllängen- und
teilweise gespleißte
Hüllglykoprotein-Messenger-RNAs. Antikörper, die
gegen das RRE gelenkt werden, sollten die rev- Bindung an das RRE und damit die biologische
Hauptwirkung von rev. inhibieren. Zusammenfassend lässt sich
feststellen, dass das rev-Protein die Synthese des Kapsids, replikativer
Enzyme und die Hüllglykoproteinproduktion reguliert,
indem es die Akkumulation von Messenger-RNA-Arten reguliert, aus denen sie gemacht
sind. Strukturprotein-Messenger-RNAs
erfordern die Bindung des rev-Proteins an die gefaltete RNA-Struktur,
RRE genannt, zur Translokation vom Nukleus zum Zytoplasma. Die Inhibition
einer rev-Bindung durch einen Anti-rev-Antikörper sollte die Virusexpression
von infizierten Zellen verhindern. Solche TAR- oder RRE-Antikörper können unter
Verwendung bekannter Technologien auf der Basis der Offenbarung
synthetisiert werden. Zum Beispiel kann eine RNA-Bibliothek mit
einem Antikörper
gescreent werden, um den gewünschten
Antikörper zu
erhalten.
-
Es
wurde vorgeschlagen, dass die Tumor- und Metastasenbildung von der
Angiogenese abhängt
(d. h., der Bildung neuer kapillarer Blutgefäße). [Folkman, et al., Origins
of Human Cancer: A Comprehensive Review, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1991)]. Zum Beispiel wurde herausgefunden, dass das humane Melanom
mehrere Proteine mit angiogener Aktivität produziert, einschließlich des
Fibroblastenwachstumsfaktors (bFGF), des transformierenden Wachstumsfaktors
Alpha (TGFa) und des transformierenden Wachstumsfaktors Beta. [Herlyn,
et al., Lab. Invest. 56: 461 (1987)]. Indem solche Proteine als
Targets für
intrazelluläre Antikörper verwendet
werden, kann die Tumor- und Metastasenbildung begrenzt werden.
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Es
wurde angedeutet, dass Änderungen
an den Positionen 12, 13 oder 61 der ras p21-Proteine zur Tumorbildung
führen.
Die Verwendung des mutierten Proteins als Target für einen
intrazellulären
Antikörper, der
das onkogene ras von dem Proto-ras unterscheiden kann, sollte die
Tumorbildung begrenzen. Antikörper, die
eine solche spezifische Bindung eingehen können, sind den Fachleuten bekannt.
-
Es
ist bevorzugt, einen „Cocktail"-Ansatz (d. h. eine
Mischung von Antikörpern)
zu verwenden, wenn es um unerwünschte
virale Proteine geht, wodurch eine Vielzahl viraler Proteine gleichzeitig
targetiert werden und es für
Mutanten, die ein funktionelles Targetproteien produzieren werden,
das in der Lage ist, den Antikörper
zu vermeiden, schwieriger wird, sich zu entfalten. Zum Beispiel
ist ein Cocktail von Antikörpern
für mindestens
das Hüllglykoprotein
und tat bevorzugt. Andere Cocktails beinhalten Antikörper für die Umkehrtranskriptase,
TAR, RRE usw. Solche „Cocktails" können gemeinsam
oder mittels Kotransfektionen verabreicht werden. Es wird bevorzugt,
dass nicht mehr als etwa drei Proteine in der selben intrazellulären Region
targetiert werden, vorzugsweise nicht mehr als zwei, zum Beispiel
Targeting von gp160 und gp41 im endoplasmatischen Retikulum. Solange
ein anderes intrazelluläres
Target sich in einer unterschiedlichen zellulären Region befindet, d. h.
Nukleus gegen endoplasmatisches Retikulum, kann es auch targetiert
werden, ohne eine schädliche Wirkung
auf die Antikörperproduktion
zu haben. Ein bevorzugter Antikörper-Cocktail
wären Antikörper für mindestens
ein virales Strukturprotein, wie etwa ein Kapsid- oder ein Hüll-protein, und eines
für Regulatorproteine, wie
etwa HIV rev, tat, HTLV-1 oder tax oder für eine Nukleinsäuresequenz,
wie etwa TAR oder RRE.
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Ein
weiterer bevorzugter Cocktail bestünde aus Antikörpern für das gleiche
Target, aber an verschiedenen intrazellulären Orten. Dies könnte durchgeführt werden,
indem verschiedene Lokalisierungssequenzen verwendet werden. Somit
kann ein bestimmtes Target, wenn es nicht an den Antikörper an
einem Ort gebunden ist, zum Beispiel, wenn es weiter prozessiert
wird, an einem nachfolgenden Ort targetiert werden. Zum Beispiel
könnten
mit dem Hüllglykoprotein
Lokalisierungssequenzen verwendet werden, um das Protein an einer
Anzahl von Punkten in dessen Processing-Pfad zu targetieren. Alternativ
könnten
multiple Antikörper
verwendet werden, um verschiedene Epitope von Molekülen zu targetieren.
Zum Beispiel kann ein Antikörper
verwendet werden, um die CD4-Bindungsregion eines Hüllglykoproteins
zu targetieren und ein zweiter Antikörper, um die fusogene Domäne von gp41
zu targtieren.
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Für HIV-codierte
Proteine wäre
es ein bevorzugter Vektor, zwei Antikörper zu den Kapsid- oder Hüllproteinen
und mindestens einen zu einem Regulatorprotein zu haben, zum Beispiel
zu gp160, gp41, tat und rev. Ein weiterer Cocktail würde Antikörper sowohl
für die
virale mRNA und das Protein, das sie codiert, umfassen.
-
Andere
bevorzugte HIV-codierte Targetproteine sind nef, vpr und für HIV-1
vpu, und für
HIV-2 vpx. Besonders bevorzugt sind nef und vpu. Zum Beispiel existiert
das nef-Protein im Zytoplasma sowie angeheftet an die innere Oberfläche der
Plasmamembran. Das Protein wird kotranslational modifiziert durch
die Zugabe von Myristinsäure
zum vorletzten Glyzinrest des Aminoterminus. Das vpr-Protein wurde
in dem Kapsidvirus inkorporiert vorgefunden. Das vpu-Protein liegt
innerhalb des Zytoplasmas der Zellen und kann mit sub-zellulären Organellen
assoziiert werden. Antikörper
für diese
Proteine können
mittels der hier beschriebenen Methodik hergestellt werden. Ferner
können
diese Proteine von einem Fachmann auf der Basis dieser Offenbarung
durch die Auswahl der geeigneten Lokalisierungssequenzen spezifischer
targetiert werden.
-
Somit
können
durch die Verwendung der oben beschriebenen Methodik Säuger, bevorzugt
Menschen, behandelt werden, die an einem Gebrechen leiden, das durch
die Expression oder die Überexpression
spezifischer Proteine verursacht wird. Dieses Verfahren kann verwendet
werden, um virale und metabolische Krankheiten zu behandeln. Individuen,
die mit viralen Krankheiten, wie etwa HIV, HTLV-1, HTLV-2 oder Herpes
infiziert sind, können
behandelt werden. Auf ähnliche
Weise können
Individuen behandelt werden, die bösartige Tumore haben oder anfällig für bösartige
zelluläre
Transformation sind, die durch einen hohen Level eines oder mehrere
Proteine, eines veränderten
Proteins oder veränderter
Proteine oder einer Kombination daraus verursacht werden. Zum Beispiel
kann mindestens eines der Antigene mit einem Antikörper targetiert
werden, der sich spezifisch an ein solches Antigen binden wird.
Es wird eine wirksame Menge eines Gens transportiert, das in der
Lage ist, den Antikörper
unter Bedingungen zu exprimieren, die dessen intrazelluläre Expression
zu Zellen ermöglichen,
die anfällig
sind für
die Expression des unerwünschten
Target-Antigens. Dieses Verfahren kann als prophylaktische Behandlung
verwendet werden, um zu verhindern oder es zu erschweren, dass solche
Zellen durch das unerwünschte
Antigen geschädigt
werden, zum Beispiel, indem das Processing des Proteins, die Interaktion
des unerwünschten
Proteins mit anderen Proteinen, die Integration des Virus in die
Wirtszelle usw. verhindert werden. Wenn es eine Reihe von Targets
gibt, sind bevorzugte Targets Proteine, die durch das endoplasmatische
Retikulum prozessiert werden. Der intrazelluläre Transport aller Antikörpergene kann
erreicht werden, indem Gentherapietechniken, wie etwa die oben beschriebenen,
angewendet werden. Als Antikörper
kommt jeder beliebige der oben diskutierten Antikörper in
Frage. Wir diskutieren hier die Verwendung dieses Systems, um Antikörpergene
zu einem viral infizierten Säuger
zu transportieren, zum Beispiel einem Menschen, der mit dem HIV-Virus
infiziert ist, aber es versteht sich, dass auf der Basis der vorliegenden Offenbarung
ein solcher Ansatz leicht an andere Systeme angepasst werden kann,
zum Beispiel an ein Individuum mit bösartig transformierten Zellen.
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HIV
infiziert CD4-positive humane Lymphozyten und andere Immunzellen.
Indem solche Zellen mit einem Antikörper targetiert werden, der
sich an mindestens ein HIV-codiertes Targetmolekül, z. B. ein Protein, bindet,
ist es möglich,
ein Individuum zu behandeln, das mit dem Virus infiziert ist, die
Ausbreitung der Infektion zu verlangsamen und/oder aufzuhalten oder
solche Zellen prophylaktisch zu behandeln, um deren Infizierung zu
erschweren.
-
Es
kann jede der bekannten Formen der Gentherapie verwendet werden,
um Gene an CD4-positive Lymphozyten zu transportieren. Zum Beispiel
kann ein zellspezifischer Gentransfermechanismus verwendet werden,
der Rezeptor-vermittelte Endozytose verwendet, um RNA- oder DNA-Moleküle in Zellen
zu tragen (vgl. zum Beispiel, Wu & Wu,
J. Biol. Chem. 262: 4429–4432
(1987)). Ein Protein, das als Ligand wirkt, wird an ein Poly-L-Lysin
gekoppelt, das sich dann mit RNA oder DNA (dem Gen) kombiniert,
um mittels starker elektrostatischer Interaktion lösliche Komplexe
zu bilden, wobei die Gene (d. h. die RNA oder DNA) zu den interessierenden
Zellen, wie etwa den CD4-Zellen, transportiert werden können. Zum
Beispiel können
solche Zellen spezifisch targetiert werden, wenn ein Antikörper gegen
gp120 oder CD4 als Ligand verwendet wird. In der Tat würde ein
solches In-vivo-Gentransfer-Verfahren, neben dessen Funktion als
Vektor, um ein therapeutisches Gen in HIV-infizierte Zellen zu transportieren
oder in Zellen, die anfällig
für eine
HIV-Infektion sind, auch dessen neutralisierende Aktivität erhalten.
Wir haben herausgefunden, dass die Internalisierung von Antikörpern nach
der Bindung von gp120 oder CD4, die auf der Zelloberfläche exprimiert
sind, höchst
effizient ist.
-
Die
Antikörper,
die verwendet werden, um die Zellen zu targetieren, können an
das Polylysin gekoppelt werden, um mittels Ligation durch Disulfidbindungen
nach der Modifikation mit einem Reagens, wie etwa Succinimidyl-3
(2-pyridyldithio)Proprionat (SPDP), ein Antikörper-Polylysin-Konjugat zu bilden. Die Antikörper-Polylysin-Genkomplexe
werden produziert, indem die Antikörper-Polylysin-Konjugate mit
einer Komponente gemischt werden, die die Antikörperkassette trägt, d. h.
die DNA-Sequenz, die die Antikörper
enthält,
die operativ an einen Promoter, wie etwa ein Plasmid oder einen
Vektor gekoppelt sind (14).
Vorzugsweise werden Polylysine verwendet, die eine durchschnittliche
Kettenlänge
von etwa 60 bis 500 Lysinmonomeren aufweisen. Besonders bevorzugt
weist das Polylysin eine durchschnittliche Kettenlänge von
etwa 90 bis 450 Lysinmonomeren auf.
-
Wie
oben erwähnt,
kann die Ligation mit den Antikörpern
unter Verwendung von SPDP erreicht werden. Zuerst werden Dithiopyridin-Gruppen
sowohl in den Antikörper
als auch in das Polylysin mittels SPDP eingeführt, und dann können die
Gruppen im Polylysin reduziert werden, um freie Sulfhydryl-Compounds
zu ergeben, welche nach Mischen mit dem Antikörper, der wie oben beschrieben
modifizert wurde, reagieren, um die gewünschten Disulfidbindungskonjugate
zu ergeben. Diese Konjugate können
mittels herkömmlicher
Techniken, wie etwa der Kationenaustauschchromatographie, gereinigt
werden, zum Beispiel mit einer Pharmacia Mono S-Säule, HR
10/10 (vgl. zum Beispiel 15).
Diese Konjugate werden dann mit der Antikörperkassette unter Bedingungen
gemischt, die eine Bindung ermöglichen,
zum Beispiel einstündiges
Inkubieren bei 25°C und
dann 24igstündige
Dialyse gegen 0,15 M Kochsalzlösung
durch eine Membran mit einem Soll-Molekulargewichtslimit. Solche
Membranen können
zum Beispiel von Spectrum Medical Industries, Los Angeles, Kalifornien,
bezogen werden.
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Um
die targetierten Zellen zu behandeln, können diese Vektoren in die
Zellen mit den in den Säugerwirt
injizierten transduzierten Zellen in vitro eingeführt werden,
oder der Vektor kann in den Säugerwirt,
wie etwa einen Menschen, injiziert werden, wo er an eine CD4-Zelle
binden und dann aufgenommen werden wird. Um die Effizienz der Genexpression
in vivo zu erhöhen,
kann die Antikörperkassette
Teil eines episomalen Säuger-Expressionsvektors
sein, zum Beispiel eines Vektors, der den humanen Pappova-Virus-(BK)-Replikationsstartpunkt
und das große
BK-T-Antigen für extra-chromosomale
Replikation in Säugerzellen
enthält,
eines Vektors, der einen Epstein-Barr-Virus-(EB)-Replikationsstartpunkt
und ein nukleares Antigen (EBNA-1) enthält, um eine episomale Replikation
mit hoher Kopienzahl zu erlauben. Andere Säugerexpressionsvek toren, wie
etwa Herpesviren-Expressionsvektoren oder Pockenvirus-Expressionsvektoren,
können
ebenfalls verwendet werden. Solche Vektoren sind über eine
große
Anzahl von Quellen zu beziehen, darunter Invitrogen Corp. Die Antikörperkassette
wird in die Expressionsvektoren mittels Standardtechniken eingeführt, zum
Beispiel unter Verwendung einer Restriktionsendonuklease und deren
Einführung
in eine spezifische Stelle in einem solchen Säuger-Expressionsvektor. Diese
Expressionsvektoren können
mit den Antikörper-Polysin-Konjugaten
gemischt werden und der resultierende Antikörper-Polysin-Expressionsvektor,
der die Antikörperkassettenkomplexe
enthält,
kann auf der Basis der hier enthaltenen Offenbarung leicht hergestellt
werden. Es kann eine ausreichende Menge dieser Vektoren injiziert
werden, um eine Serumkonzentration zu erhalten, die sich zwischen
etwa 0,05 μg/ml
und 20 μg/ml
Antikörperkonjugat
bewegt, besonders bevorzugt zwischen etwa 0,1 μg/ml und 10 μg/ml. Noch mehr bevorzugt zwischen
etwa 0,5 μg/ml
und 10 μg/ml.
-
Diese
Vektoren können
durch ein beliebiges aus einer Vielzahl von Mitteln verabreicht
werden, zum Beispiel parenterale Injektion (intramuskulär (I. M.),
intraperitoneal (I. P.), intravenös (I. V.), intrakranial (I.
C.) oder subkutan (S. C.)), oral oder mittels anderer bekannter
Verabreichungswege. Die parenterale Injektion ist typischerweise
bevorzugt.
-
Die
Materialien können
in jedem geeigneten Mittel verabreicht werden, zum Beispiel, können sie
mit einem inaktiven Träger,
wie etwa Saccharose, Laktose oder Stärke gemischt werden. Sie können in
Form von Tabletten, Kapseln und Pillen vorliegen. Bei einer parenteralen
Verabreichung werden sie typischerweise in eine sterile wässrige oder
nicht wässrige
Lösung,
Suspension oder Emulsion injiziert, in Verbindung mit einem pharmazeutisch
akzeptablen parenteralen Träger,
wie etwa physiologischer Kochsalzlösung.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
veranschaulicht. Diese Beispiele werden bereitgestellt, um das Verständnis der
Erfindung zu fördern
und sind nicht als Beschränkung
derselben zu verstehen.
-
BEISPIELE
-
A. KONSTRUKTION UND EXPRESSION
EINES UMFASSEND NEUTRALISIERENDEN ANTIKÖRPERS FÜR DAS HÜLLGLYKOPROTEIN
-
1. cDNA-Synthese und PCR-Amplifikation
von F105-Immunoglobulingenen.
-
Das
F105-Hybridom wurde abgeleitet mittels Fusion von EBV-Transformanten
mit der HMMA2.11TG/O-Zelllinie, einem nicht sekretierenden Human-Maus-Myelom-Analogon
[Posner, et al., J. Immunol. 146: 4325–4332 (1991)]. Erst-Strang-cDNA
wurde in einer 25-μl-Reaktion von 5 μg totaler
RNA synthetisiert unter Verwendung von Oligo(dT)-Priming und der
Moloney-Mäuse-Leukämie-Virus-Umkehrtranskriptase,
gemäss
den veröffentlichten
Protokollen [Gusler, et al., Gene 25: 263–269(1983)]. Fünf bis zehn
Prozent der Erst-Strang-cDNA
wurden verwendet, um die PCR-Reaktionen auszuführen. Die für die PCR verwendeten Temperaturen
betrugen: Schmelzen: 94°C,
1 Min.; Primer-Annealing: 52°C,
2 Min; Primer-Extension: 72°C,
2 Min. Es wurde eine Rampenzeit von einer Minute verwendet, abgesehen
von einer 2-minütigen
Rampenzeit zwischen Annealing und Extension. 25–30 Thermalzyklen wurden ausgeführt. Ethidiumbromid-gefärbte Agarosegele
(2%) wurden verwendet, um die PCR-Fragmente zu separieren. Das geeignete
Band wurde exzidiert, Gen-gereinigt (Bio 101, La Jolla, CA), Klenow-repariert,
Restriktionsenzym-verdaut und für
die Klonierung verwendet. Mindestens drei separate Transformanten
jedes PCR-Fragments
wurden sequenziert unter Verwendung sowohl von Vorwärts- als auch Rückwärts-sequenzierenden
Primeren. Die DNA-Sequenzanalyse wurde mittels des Sanger-Verfahrens
ausgeführt
[Sanger, et al., J. Mol. Biol. 183: 161–178 (1980)].
-
2. PCR-Primer-Design.
-
Das
Primerpaar einer schweren Kette besteht aus einem Vorwärtsprimer
VH und einem Rückwärtsprimer JH,
wobei beide für
die Klonierung geeignete Restriktionsorte aufweisen. Die Kabat-Datenbank
für Immunoglobuline
wurde verwendet, um die Aminosäuren
und die Codondistribution zu analysieren, die in den sechs verschiedenen
humanen VH-Familien zu finden sind [Kabat, et al.,
supra]. Auf der Basis dieser Analyse wurde der 35-Basenpaar-universal-5'-VH-Primer
designed TTTGCGGCCGCTCAGGTGCA(G/A)CTGCTCGAGTC(T/C)GG (SEQ ID NO:
9), der für
zwei verschiedene Nukleotide an zwei Positionen degeneriert ist,
und zu den 5'-Enden
der FR1-Sequenzen annealen wird. Eine 5'-NotI-Stelle (links-unterstrichen) wurde
für die
Klonierung der amplifizierten DNA eingeführt und liegt an 5' zum ersten Codon
des VH-Gens. Eine interne XhoI-Stelle wurde
ebenfalls eingeführt
(rechts-unterstrichen).
-
Auf ähnliche
Weise wurde ein 66-Basenpaar-JH-Region-Oligonukleotid
für das
Rückwärtspriming
am 3'-Ende des variablen
Gens der schweren Kette designed, AGATCCGCCGCCACCGCTCCCACCACCTCCGGAGCCACCGCCACCTGAGGTGACCGTGACC(A/G)(G/T)GGT
(SEQ ID NO: 10). Dieser Primer enthält zusätzlich eine 45-Nukleotidsequenz,
die den Interchain-Linker (Gly-Gly-Gly-Gly-Ser)3 (SEQ
ID NO: 1) codiert. Basierend auf der Nukleotidsequenz der sechs
humanen JH-Region-Minigene enthält dieser Primer zwei degenerierte
Positionen mit zwei Nukleotiden an jeder Position. Eine BspEI-Stelle
(links-unterstrichen) wurde in den Interchain-Linker für die kohäsive Endligation
mit dem überlappenden
Vkappa-Primer eingeführt. Eine interne BstEII-Stelle
(rechts-unterstrichen) wurde ebenfalls für künftige Linker-Austauschversuche
eingeführt.
-
Eine ähnliche
Strategie, die den 45-Nukleotid-Interchain-Linker verwendet, wird
in das Design des humanen 69-Nukleotid-Vkappa-Primers
inkorporiert. Es gibt vier Familien der humanen Vkappa-Gene.
Der 5'-Vkappa-Primer
GGTGGCGGTGGCTCCGGAGGTGGTGGGAGCGGTGGCGGCGGATCTGAGCTC(G/C)(T/A)G(A/C)TGACCCAGTCTCCA
(SEQ ID NO: 11), der zum 5'-Ende
der FR1-Sequenzen annealen wird, ist an drei Positionen degeneriert
(jeweils zwei Nukleotide). Der Interchain-Linker-Abschnitt enthält eine BspEI-Stelle für die kohäsive Endklonierung
mit dem Rückwärtsprimer
JH. Eine interne SacI-Stelle (rechts-unterstrichen)
wurde ebenfalls für
künftige
Linker-Austausch-Versuche eingeführt.
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Der
47-Nukleotid-Ckappa-Rückwärtsprimer (Kabatpositionen
109–113) GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTAACGCGTTGGTGCAGCCACAGT (SEQ
ID NO: 12) wurde so designed, dass er komplementär zu der konstanten Region
der Kappa-Ketten ist (Kabatpositionen 109–113) (Kabat). Dieser Primer
wird zum äußersten
5'-Ende der konstanten
Kappa-Region annealen. Der Primer enthält eine interne MluI-Stelle
(rechts-unterstrichen), die zwei Stoppcodone vorrückt. Zusätzlich wurden
multiple Restriktionsorte (BamHI/XhoI/XbaI) (links-unterstrichen)
nach den Tandem-Stoppcondonen eingeführt. Es wurde ebenfalls ein ähnlicher
59-Nukleotid-Ckappa-Rückwärtsprimer designed, der ein
Carboxy-terminales Retentionssignal des endoplasmatischen Retikulums
enthält:
Ser-Glu-Lys-Asp Glu-Leu (SEQ ID NO: 13) (SEKDEL) GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTACAGCTCGTCCTTTTCGCTTGGTGCAGCCACAGT
(SEQ ID NO: 14). Ähnliche
multiple Restriktionsorte (BamHI/XhoI/XbaI) (unterstrichen) wurden
nach den Tandem-Stoppcondonen eingeführt.
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Nachdem
die primäre
Nukleotidsequenz sowohl für
die F105-Gene der schweren Kette als auch für die Kappa-Kette determiniert
wurde, und die Genliniengene identifiziert waren, wurde ein PCR-Primer
auf der Basis der Kopfsequenzen der VH-71-4-Keimbahngene
designed (Lee, et al., J. Mol. Biol. 195: 761–768 (1987). Der VH-71-4-Kopfprimer
TTTACCATGGAACATCTGTGGTTC (SEQ
ID NO: 15) enthält
eine 5' NcoI-Stelle
(unterstrichen). Der Kopfprimer wurde in Konjunktion mit einem zweiten
JH-Primer für PCR-Amplifikationsversuche
verwendet. Das 35-Basenpaar-JH-Region-Oligonukleotid
wurde so designed, dass es die gleiche Sequenz zum Rückwärtspriming
an den 3'-Enden
der variablen Gene der schweren Kette aufweist, TTAGCGCGCTGAGGTGACCGTGACC(A/G)(G/T)GGT
(SEQ ID NO: 16). Dieser Primer enthält zwei degenerierte Positionen mit
zwei Nukleotiden an jeder Position. Eine BssHII-Stelle (links-unterstrichen) 3' zum und unmittelbar
benachbart dem Codon, der die letzte Aminosäure der J-Region determiniert,
ermöglicht
eine geeignete Klonierung am 3'-Ende
des VH-Gens. Eine interne BstEII-Stelle
(rechts-unterstrichen) wurde ebenfalls eingeführt.
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3. Konstruktion und bakterielle
Expression von F105-Einketten-Antikörpern.
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Für die Konstruktion
des initialen F105sFv für
die bakterielle Expression wurden die PCR-Fragmente VH/JH-ICL und ICLVkappa/Ckappa mit NotI/BspEI bzw. BspEI/XbaI verdaut
und in das Plasmid pSL1180 kloniert (Pharmacia LKB, Biotech. Inc.,
Piscataway, N. J.) unter Verwendung von SURE-Bakterien (Stratagenem,
La Jolla, Ca) als Wirten. Das resultierende F105sFv wurde Restriktionsenzym-verdaut
und das NotI/BglII-Fragment wurde in die NotI/BamHI-Stelle kloniert,
die an 3' zum pel
B-Signalpeptid in einem pET-Expressionsvektor liegt. Das resultierende
pETpelB F105sFv-Plasmid wurde in BL21(DE3)-Wirte transformiert.
Das sFv105-Protein wird durch ein Antiserum sowohl für die schweren
als auch die leichten humanen Kappa-Ketten erkannt. Das Protein
bindet an gereinigte gp120, wie determiniert, unter Verwendung eines
ELISA-Assays, bei dem gp120 an eine plastische Oberfläche fixiert
wird. Periplasmafraktionen wurden zwei bis vier Stunden nach Induktion
bei 24°C
mit 0,2 mM IPTG erhalten und auf gp120-Bindungsaktivität mittels
ELISA unter Verwendung von mit gp120 (American Biotechnology, Inc.)
beschichteten ELISA-Platten (Dynatech Labs, Inc., Chantilly, VA) und
auf Detektion mittels mit alkalischer Phosphatase gekoppelten Affinitätssäulen-gereinigten
Ziegen-Anti-Human-Kappa-Ketten-Antikörpern (Fisher
Scientific) getestet. Das F105sFv-gebundene gp120 wurde durch lösliche CD4
blockiert, wobei sich zeigte, dass CD4 konkurriert, und wurde absorbiert
zu und eluiert aus einer gp120-Affinitätssäule (Affi-Gel, BioRad, Inc.)
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4. Konstruktion und eukaryotische
Expression von F105-Einketten-Antikörpern mit
und ohne SEKDEL-endoplasmatisches Retentionssignal.
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Die
VH-71-4-Köpfe und JH-BssHII-Primere
wurden verwendet, um ein intronloses Fragment, das das Kopfpeptid
und ein rearrangiertes Gen einer schweren Kette enthält, mittels
PCR zu amplifizieren. Das Fragment wurde am glatten Ende in Vorwärtsrichtung
in eine EcoRV-Stelle in pSL1180 kloniert. Anschließend wurde
ein NcoI/BstEII-Fragment erhalten und mit dem BstEII/SphI-Fragment
von F105sFv von pSL1180 in einer Dreistück-Ligation mit NcoI/SpHI-verdautem
pSL1180 kombiniert, um VH-71-4/SCA zu produzieren.
Für die Konstruktion
von VH-71-4/SCA,
das die Carboxy-terminale SEKDEL-Sequenz a ICL-Vkappa-SEKDEL enthält, wurde
das PCR-Produkt am glatten Ende in Vorwärtsrichtung in eine EcoRV-Stelle
in pSL1180 kloniert. Das Fragment wurde mittels BspEI/XbaI-Verdauung
entfernt und mit dem NcoI/BspEI-Fragment
von VH 71-4/SCA in einer Dreistück-Ligation
mit NcoI/XbaI-verdautem
pSL1180 kombiniert, um VH-71-4/KDEL zu produzieren. Vor
der Klonierung in pRC/CMV (Invitrogen)) wurde ein EcoRI-zu-HindIII- Konversionslinker
in das EcoRI-verdaute pSL1180 eingeführt, der die zwei Einketten-Antikörper enthält. Anschließend wurde
ein HindIII/XbaI-Fragment von beiden Einketten-Antikörpern erhalten
und in HindIII/XbaI-verdautes pRC/CMV kloniert, um pRC/SCA und pRC/KDEL
zu produzieren.
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Vgl. 2,
die ein Diagramm der Strukturen von Fv, sFv und sFv-KDEL darstellt. Die
drei komplementätsbestimmenden
Regionen (CDRs) jeder Kette sind schattiert.
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5. Konstruktion
und Expression anderer Hüllantikörper
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Es
wurden zwei weitere umfassend neutralisierende Einketten-Antikörper für das Hüllglykoprotein
produziert und unter Verwendung des gleichen Basisverfahrens exprimiert.
Diese PCR-Primere gehen, was VH betrifft, vorwärts, und was Vkappa betrifft,
rückwärts und
als Ergebnis wird ein Innerchain-Linker, der nun über 24 Aminosäuren von
JH, 24 Nukleotide und 24 Basenpaare von
V-kappa verfügt,
amplifiziert.
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Ein
solcher Antikörper
war ein Einketten-Antikörper,
abgeleitet von dem 1.7b humanen monoklonalen Antikörper, der
sich gegen ein CD4-anreicherndes
Epitop auf gp120 richtet. Unsere Genanalyse hat ergeben, dass die
rearrangierte schwere Kette des 1.7b monoklonalen Antikörpers aus
dem VH1263-Keimbahngen abgeleitet war. Es
wurde ein Primer einer schweren Kette, dass sich gegen die Kopfsequenz
des VH1263-Kopfpeptids richtete, verwendet.
Dieser Primer, TTT-AAG-CTT-ACC-ATG-GAC-TGG-ACC-TGG-AGG (SEQ ID NO: 59)
wurde in Konjunktion mit einem JH-Primer
einer schweren Kette mit einem glatten Ende für das 3'-Ende verwendet,
TGA-GGT-GAC-CGT-GAC-CAG-GGT (SEQ ID NO: 60), um die rearrangierte
schwere Kette einschließlich
ihrer Kopfsequenz zu amplifizieren. Die Kappa-Kette wurde auf ähnliche
Weise amplifiziert. Unter Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens
der Über lappungsextension
haben wir einen Einketten-Antikörper
gegen die CD4-anreichernde
Stelle auf gp120 assembliert.
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Zusätzlich haben
wir einen Kopfprimer verwendet, der gegen die Kopfsequenz des DP-35-Keimbahngens
gerichtet war. Dieses rearrangierte Keimbahngen wird von dem monoklonalen
Antikörper
21H verwendet, der sich auch gegen die CD4-Bindungsstelle auf gp120
richtet.
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Der
21H-Kopfprimer wurde in Konjunktion mit dem JH-Primer
verwendet. Der JH-Primer mit glattem Ende,
TTT-AAG-CTT-ACC-ATG-GAG-TTT-GGG-CTG-AGC-TGG
(SEQ ID NO: 61) wurde verwendet, um die rearrangierte schwere Kette
des monoklonalen Antikörpers
21H zu amplifizieren. Zusätzlich
wurden leichtkettige Lambda-Primere von geeignetem Design verwendet,
um die rearrangierte leichte Kette des monoklonalen Antikörpers 21H
zu amplifizieren. Die zwei gereinigten PCR-Produkte wurden für die Überlappungsextension
mit einem geeigneten Interchain-Linker verwendet, der so modifiziert
wurde, dass er die Lambda-Sequenz für die Assembly der 21H-Einketten-Antikörper, die
in eukaryotische Zellen exprimiert werden sollen, enthält. CTG-CGT
CAA-CAC-AGA-CTG-AGA-TCC-GCC
(SEQ ID NO: 62) ist der Vorwärtsprimer,
der für
die Amplifikation der 21H-Lambda-Kette verwendet wurde. CGA-GGG
GGY-RGC-CTT-GGG-CTG (SEQ ID NO: 63) ist der Rückwärtsprimer, der gegen die proximalste
konstante Lambda-Region gerichtet ist, d. h. der 3'-Primer für die 21H-Lambda-Kette.
TTT-TCT-AGA-TCY-TMT-GAA-CTG-ACT-CAG
(SEQ ID NO: 64) ist der Primer, der verwendet wird, um den Interchain-Linker
von F105 zu reamplifizieren, um eine variable Lambda-Region anstelle
der variablen Kappa-Region
auf ihm zu platzieren.
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Wie
nämlich
im vorhergehenden Beispiel gezeigt, nahmen wir ein Kopfpeptid, ein
Kopfprimer und ein JH-Primer mit glattem
Ende, um die rearrangierten schweren Ketten, die das Kopfpeptid
an einem Ende und das JH-Segment mit glattem
Ende an dem anderen Ende hatten, zu amplifizieren. Das Kopfpeptid
wies eine HindIII-Stelle auf.
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Die
rearrangierte schwere Kette zusammen mit dem Interchain-Linker wurde
unter Verwendung der Primere GGA-ACC-CTG-GTC-ACG-GTC-ACC-TCA (SEQ ID NO:
65) an dem 5'-Ende
und TGG-AGA-CTG-CGT-CAT-CTC-GAG-TTC
(SEQ ID NO: 66) an dem 3'-Ende
geschaffen. Diese rearrangierte schwere Kette wurde in Konjunktion
mit der Kappa-Kette
im Falle von 1.7b verwendet, um den Einketten-Antikörper mit
der Kopfsequenz zu produzieren. Die für das 1.7b verwendeten Primere
sind GAA-CTC-GAG-WTG-ACG-CAG-TCT-CCA (SEQ ID NO: 67), der zur Vkappa-Region annealed und GG-GTC-TAG--ACT-CGA-GGA-TCC
TTA-TTA-ACG-CGT-TGG-TGC-AGC-CAC-AGT
(SEQ ID NO: 68), der zum konstantesten Abschnitt der Kappa-Kette
annealen wird.
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Nachdem
die drei Stücke
zusammengefügt
und mittels Überlappungsextension
assembliert wurden, haben die Einketten-Antikörper auf dem 5'-Ende eine HindIII-Klonierungsstelle
und auf dem 3'-Ende
die XbaI-Klonierungsstelle.
Das PCR-assemblierte Fragment wird unter Verwendung eines geeigneten
Restriktionsenzyms gemäß den Angaben
des Herstellers verdaut und dann direkt in das Plasmid, etwa pRC/CMV,
kloniert.
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6. Konstruktion
und Expression mutierender Antikörper
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Mutierende
Antikörper
können
unter Verwendung jeder dieser umfassend neutralisierenden Antikörper generiert
werden. Es können
Standardmutagenesetechniken verwendet werden, um eine cDNA zu erhalten,
die für
verschiedene Aminosäuren
in den variablen Regionen der schweren Kette, wie etwa der CDR3-Region,
codiert.
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Der
F105-Einketten-Antikörper,
der das Immunoglobulin-Kopfpeptid der schweren Kette enthielt, wurde,
wie oben beschrieben, zunächst
in den pSL1180 Klonierungsvektor kloniert. Um diesen Antikörper auf
den CDR3-Ersatz vorzubereiten, wurde folgendes Verfahren durchgeführt. Da
der Antikörper
in eine NcoI/SphI-Stelle kloniert wurde, war das Entfernen gewisser
Füll-DNA
erforderlich. Somit wurde der Vektor mit SpeI und NheI verdaut,
um die NotI-Stelle zu entfernen. Nach der Selbst-Ligation wurden mittels Screening Kolonien
ausgewählt,
bei denen diese Füll-DNA
entfernt war. Das resultierende Plasmid enthielt den F105-Einketten-Antikörper mit
dem Kopfpeptid in Rückwärtsorientierung
mit zwei einmaligen Restriktionsorten, die die CDR3-Region der schweren
Kette flankierten. An dem 5'-Ende
von CDR3 gab es eine einmalige EagI-Stelle ACG-GCC-GTG-TAT-TAC TGT-GCG
CGA (SEQ ID NO: 69) und an dem 3'-Ende
der schweren Kette von CDR3 war eine BstEII-Stelle vorhanden TGG GGC CAG GGA ACC-CYG-GTC
ACS GTN WCC (SEQ ID NO: 70). Der Vektor wurde mit EagI und BstEII
verdaut, und eine Bibliothek der CDR3-Regionen wurde hineinkloniert.
Die resultierenden Transformanten wurden mit PVU2 verdaut und mutierende
Antikörper
wurden von Wildtyp-Antikörpern
unterschieden durch die Änderung
des Musters nach der PVU2-Verdauung. Es gibt in der CDR3 der schweren
Kette eine einmalige PVU2-Stelle, daher wird diese Stelle in den
mutierenden Antikörpern zerstört. Somit
würde sich
das Muster von demjenigen des Wildtyps unterscheiden, der die PVU2-Stelle
aufweisende Wildtyp-CDR3 enthielte.
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Für die Konstruktion
synthetischer CDR3 wurden drei Primere verwendet. Das 5'-Primer enthält eine EagI-Stelle
CGC-ACA-GTA-ATA-CAC (SEQ ID NO: 71). Das 3'-Primer enthält eine BstEII-Stelle GT-GAC-CGT-GAC-CGG GGT (SEQ
ID NO: 72). Die CDR3 umfasst die degenerative Sequenz von NNS × 15, wobei
N ein beliebiges Nukleotid ist und S C oder G ist. Das minimiert
die Anzahl der Stoppcodone und alle 20 Aminosäuren können an jeder der 15 Positionen
exprimiert werden G-GCC-GTG-TAT-TAC-TGT-GCG-CGA-NNS-TGG GGC-CAG-GGA- ACC-CCG-GTC (SEQ
ID NO: 73). Nach der Kinase dieser drei Peptide sowie dem Annealing
mittels dem oben beschriebenen Verfahren verfügte das resultierende Peptid über Doppelsträngigkeit
auf den Framework-Nukleotiden,
die die CDR3 flankieren, und enthielt offene Restriktionsorte. Die
CDR3 selbst blieb einzelsträngig.
Bakterielle Polymerase konnte die Lücken füllen. Vgl. Cwirla, S. E., et
al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 6378–6382 (1990).
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Ein
alternatives Verfahren, mit dem dies erreicht werden kann, wäre die PCR-Amplifikation
dieses gleichen Oligos, das wir geschaffen haben, unter Verwendung
der zwei kurzen Polymere als Annealing-Polymere für das lange
Oligonukleotid, das die CDR3 nach der Amplifikation überbrückt, das
große
Oligonukleotid würde mit
EAGI und BstEII verdaut und dann unter Verwendung molekularbiologischer
Standardtechniken ligiert werden.
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Die
einmaligen CDR3-Mutanten wurden mittels PVU2-Verdauung gebildet.
Dann wurde die gesamte Antikörperkassette
mittels HindIII-XbaI-Verdauung
entfernt, wodurch die gesamte Antikörperkassette zusammen mit den
Klonierungsstellen entfernt wurde. Diese mutierenden Antikörper wurden
dann Gel-gereinigt, Gen-gesäubert
und mit pRC/CMV kloniert, das mit HindIII und XbaI verdaut worden
war. Diese resultierenden Plasmide wurden dann mittels Lipofektion
in COS-Zellen transfiziert, wie zuvor beschrieben. Danach wurde nach
Mutanten gescreent, die unterschiedliche Bindungsaffinitäten zum
Hüllglykoprotein
aufweisen.
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Unter
Verwendung der oben beschriebenen Technik wurden sechs mutierende
Fv105-Antikörper
produziert, in denen die Aminosäuren
in der CDR3-Region der schweren Kette durch beliebige Aminosäuren ersetzt
wurden. Einer der sechs Mutanten, der mit R bezeichnet wird, hatte
eine CDR3-Region, die für
(SEQ ID NO: 74) Leu-Thr-Leu-Ile-Ser-Ser-Arg- Leu-Arg-Leu-Ile-Ala-Val-Arg-Met kodierte.
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Diese
sechs Mutanten banden nicht an das HIV-1-Hüllprotein.
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7. Konstruktion des Fab-neutralisierenden
Antikörpers
zum Hüll-glykoprotein.
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Ein
eukaryotischer Expressionsvektor, der in der Lage ist, hohe Titer
von humanen Fab-Fragmenten in COS-1-Zellen herzustellen, wurde ebenfalls
produziert. Dieser Vektor basiert auf dem oben beschriebenen pRC/CMV-Vektor,
die schwere Kette und die leichte Kette von Fd werden jedoch im
Tandem kloniert, und jede Kette steht unter der Kontrolle eines
separaten CMV-Promoters. Der Vektor enthält auch ein Neomycin-Gen für eine stabile
Transfektion. 3 zeigt Pulse-Chase von COS-1-Zellen,
die mit einem Plasmid transfiziert wurden, das Fab-Fragmente von F105-schweren
(H) und -leichten (L) Ketten exprimiert. In 3 sind
die ersten drei Spuren das Zell-Lysat, und der zweite Satz mit drei
Spuren stammt von dem Zellmedium. Die Spuren für jeden Satz entstanden nach
zwei-, drei- und vierstündiger
Inkubationszeit. Nach 30 Minuten Markieren mit 35S-Met,
wurden die Zell-Lysate (I) und das Medium (M) nach Ablauf der angegebenen
Inkubationszeiten gewonnen, und es wurden Radioimmunpräzipitate
erhalten mit einer Mischung aus Anti-Human-IgG1 und
Anti-Human-Kappa-KettenAntikörpern.
Das in 3 gezeigte Pulse-Chase-Experiment
zeigt, dass hohe Level an Fab-Fragmenten
von F105 intrazellulär
in Beiden gefunden werden, und zusätzlich werden die Fab-Fragmente
aktiv in das Medium abgesondert. Zell-Lysate und Kulturüberstände von
diesen F105-Fab-transfizierten COS-1-Zellen binden gp120 in einem
ELISA-Assay, und sowohl schwere als auch leichte Ketten können leicht immunpräzipitiert
werden, entweder mit Anti-IgG1-Schwere-Kette-Antikörper (Fab
H in 3) oder Anti-Kappa-Kette-Antikörper (Fab
K in 3).
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B. KONSTRUKTION UND EXPRESSION
VON ANTI-TAT-EINKETTEN-ANTIKÖRPERN
-
Das
gleiche allgemeine Verfahren wurde verwendet, um Einketten-Antikörper zu
anderen Antigenen zu exprimieren. Ein Einketten-Antikörper zum HIV-1-tat-Protein
wurde wie folgt generiert.
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1. Schwere-Kette-Primer.
-
Der
5'-Vorwärtsprimer
VH bestand aus einem 55-Basenpaar-Oligonukleotid mit
der folgenden Sequenz:
-
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Der
murine Rückwärtsprimer
JH, der am 5'-Ende begann, hatte die folgende Sequenz:
-
-
2. Murine-Kappa-Ketten-Primere.
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Für die PCR-Amplifikation
einer murinen Kappa-Kette, die den Intrachain-Linker für die Produktion
eines Einketten-Antikörpers
enthält,
wurde das folgende Vkappa-Primer produziert.
-
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Für die Verwendung
in Konjunktion mit dem oben genanten Vorwärts primer Vkappa wurden
zwei verschiedene Rückwärtsprimere
Ckappa produziert. Einer war ein 44-Nukleotid-Primer
mit der folgenden Sequenz: GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTATACAGTTGGTGCAGCATC
(SEQ ID NO: 52). Dieser Primer wird von den Kabatpositionen 110
bis 115 annealen.
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Der
zweite Rückwärtsprimer
Ckappa wurde für die Amplifikation der Ckappa-Kette verwendet, die ein nukleares
Lokalisierungssignal SV40 an ihrem 3'-Ende hat. Der Primer wies die folgende
Sequenz auf:
-
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Dieser
Primer wird von den Kabatpositionen 110 bis 115 annealen und wird
dann nachgefolgt von dem nuklearen Lokalisierungssignal SV40, das
die folgenden Aminosäuresequenz
hat:
Thr-Pro-Pro-Lys-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val (SEQ ID NO: 54)
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PCR-AMPLIFIKATION
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2–3 μg von totaler
RNA, isoliert von Anti-tat-III-Hybridomen, wurden verwendet, um
mittels eines beliebigen Primers, der in einer 25 μg-Reaktion annealed,
cDNA zu produzieren. Fünf
bis zehn Prozent der einzelsträngigen
cDNA wurden kombiniert mit VH-Primer und
dem VJ-Primer,
und die PCR wurde, wie in Beispiel 1, beschrieben, ausgeführt. Die
Annealing-Temperatur für
die PCR-Reaktion betrug 56°C.
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Für die PCR-Amplifikation
der leichten Kette wurde der Vkappa-Primer,
der den Interchain-Linker enthält, entweder
mit dem Ckappa-Primer allein, oder mit dem
Ckappa-Primer, der das nukleare Lokalisierungssignal
SV40, enthält,
kombiniert. Die Annealing-Temperatur für diese Reaktion betrug 56°C.
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Für die Amplifikation
sowohl der leichten als auch der schweren Kette wurden 30 PCR-Runden
verwendet. Diese PCR-Produkte wurden auf einem Agarosegel (2%) mit
niedrigem Schmelzpunkt Gel-gereinigt. Da die vorausgehende Sequenzanalyse
der Kappa-Kette eine interne BstEII-Stelle zeigte, war ein Mehrschritt-Klonierungsverfahren
notwendig. Zuerst wurde das Schwere-Kette-PCR-Produkt mittels Klenow-Kinase
behandelt, um die Enden zu reparieren und zu gewährleisten, dass glatte Enden
produziert wurden. Das Schwere-Kette-Fragment wurde dann mit XbaI
verdaut. Ebenso wurden die beiden verschiedenen Kappa-Kettenkonstrukte
mit und ohne nukleares Lokalisierungssignal SV40 mittels Klenow-Kinase
behandelt, gefolgt von einer Verdauung mit XhoI. Gleiche Molmengen
dieser beiden Fragmente wurden mit dem PSK+-Vektor gemischt, der
mit XbaI und XhoI verdaut worden war. Dadurch konnten die klebrigen
Enden an den äußersten
5'- und 3'-Enden kloniert und
die glatten Enden zwischen den beiden PCR-Produkten kloniert werden.
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Nach
der erfolgreichen Klonierung der schweren und der leichten Ketten
wurde die Plasmid-DNA mit BstE-II verdaut und das ungefähr 120-Basenpaare umfassende
BstEII-Fragment wurde wieder gewonnen und in den gleichen Vektor
rekloniert. Dies war notwendig, um fremde Nukleotide an der Stelle
der glatten Enden zu entfernen. Es wurden mehrere Klone erhalten,
und die Orientierung des BstEII-Fragments wurde mittels PCR-Amplifikation
bestätigt
unter Verwendung der Primere VH, Vkappa oder der Primere Vkappa,
Ckappa, die oben dargestellt sind.
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Für das Klonen
in den eukaryotischen Expressionsvektor pRc/CMV (Invitrogen), wurde
ein XbaII/ApaI-Fragment von dem PSK+-Vektor erhalten und in den
PRC-CMV-Vektor kloniert, der mit den gleichen Restriktionsenzymen
verdaut worden war. Um die biologische Aktivität der Anti-tat-Einketten-Antikörper zu
bestätigen,
die aus diesem Kon strukt erhalten wurden, wurde der Einketten-Antikörper mit
einem neuen 3'-Primer
reamplifiziert, um in den P-10-1-Phagemid-Vektor zu klonieren. Zusammen
mit dem ursprünglichen Primer
VH wurde ein neuer Rückwärtsprimer Ckappa verwendet
(ATT AGC GGC CGC TAC AGT TGG TGCAGC ATC) (SEQ ID NO: 55).
-
Der
PRC-CMV-Anti-tat-Einketten-Antikörper
wurde in COS-Zellen unter Verwendung von Lipofektion transfiziert.
Expression des Einketten-Antikörpers wurde
festgestellt.
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Ein
zweiter Anti-tat-sFv, der dem oben beschriebenen tat-Antikörper ähnlich ist,
abgesehen davon, dass er eine ER-Lokalisierungs-Kopfsequenz hat,
wurde wie folgt konstruiert:
Die Gene von VH-
und VL-Domänen einer murinen Anti-HIV-1-tat-Hybridom-Zelllinie
wurden, wie beschrieben, kloniert und DNA-sequenziert. Ein Schwere-Kette-Kopfprimer
(P-L) mit der zusätzlichen
Restriktionsenzymstelle 5'-TTTAAGCTTACCATGAACTTCGGGCTC-3' (SEQ ID NO: 75),
und einem Rückwärtsprimer
(P-J), der dem 3'-Ende
der variablen Region der schweren Kette entspricht, 5'-TG(A/C) GGAGACGGTGACC(A/G)(A/T)GGTCCCT-3' (SEQ ID NO: 76),
wurden verwendet, um die Kopfsequenz zu amplifizieren und die Schwere-Ketten-Sequenzen
mittels Polymerase-Kettenreaktion, wie oben beschrieben, zu rearrangieren. Ein
Primer VL (P-K), der der 5'-Ende-Sequenz von VL entspricht, 5'-GAGCTCGTGCTCAC(C/A)CA(G/A)(T/A)CTCCA-3' (SEQ ID NO: 77),
und ein Rückwärtsprimer
Ck (P-Ck), der dem Beginn der konstanten Region der Kappa-Kette
mit einem Stoppcondon entspricht, 5'-GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTATACAGTTGGTGCAGCATC-3' (SEQ ID NO: 78)
oder ohne 5'-GGGTCTAGACTCGAGGATCCTTATTATACAGTTGGTGCAGCATC-3' (SEQ ID NO: 53),
und das nukleare Lokalisierungssignal SV40 wurden verwendet, um
die VL-Sequenz zu amplifizieren.
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Ein
93 bp-Interchain-Linker wurde amplifiziert unter Verwendung von
Primeren, die perfekt komplementär
waren zu den Primeren (P-J) und (P-K) und die interne Interchainlinkersequenz
(Gly-Gly-Gly-Gly-Ser)3 (SEQ ID NO: 1) enthielten. Die drei Fragmente
wurden Gel-gereinigt und der Anti-tat-sFv wurde mittels Überlappungsextension
mittels der Methode von Clackson, T., et al. [Nature 352: 624 (1991)]
produziert. Die assemblierte Anti-tat-sFv-Signalsequenz wurde in
pRC/CMV kloniert und die DNA-Sequenz wurde bestätigt [Sanger, F., et al. Proc.
Natl. Acad. Sci USA 74: 5463 (1977)]. Die Einketten-Antikörper wurden
dann reamplifiziert unter Verwendung eines Framework-1-Vorwärtsprimers
mit 5'-HindIII-Stelle 5 '-TTTAAGCTTACCATGGACGTGAAGCTGGTGGAGTCT-3' (SEQ ID NO: 79)
-
C. INHIBITION DER FUNKTION
MITTELS INTRAZELLULÄREM
ANTIKÖRPER
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1. Die Fähigkeit
von Antikörpern,
in Säugerzellen
exprimiert zu werden.
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Die
Fähigkeit
dieser Proteine, in Säugerzellen
exprimiert zu werden, wurde determiniert mittels kurzzeitiger Transfektion
von COS-1-Zellen und einer HeLa-Zelllinie, die das CD4-Protein konstitutiv
exprimieren, HeLa-CD4 [Madden, P. J., et al., Cell 47: 333–348 (1986);
McDougal, J. S., et al., J. Immunol. 137: 2937–2944 (1986)], wie nachfolgend
dargestellt. Es wurde herausgefunden, dass, während ergiebige Mengen des sFv105-Proteins
von Anti-Human-Antikörpern
der schweren und leichten Kette präzipitiert werden, nur eine sehr
geringe Menge des sFv105-KDEL-Proteins
im kurzzeitigen Expressionsassay detektiert wird.
-
Zellen,
die die sFv105- und sFv105-KDEL-Proteine (COS sFv105 und COS sFv105-KDEL)
konstitutiv exprimieren, wurden mittels Transfektion von COS-1-Zellen
mit den zwei Plasmiden, gefolgt von der Auswahl nach Neomycin-Resistenz,
hergestellt.
-
COS-1-Zellen
auf 35 mm-Tellern wurden mit 10 μg
pCMV-sFv oder pCMV-sFv-KDEL oder Vektorplasmid-DNAs transfiziert,
die ein Neomycin-Resistenzgen enthalten, unter Verwendung von Lipofektion
(BRL Corp), wie beschrieben von Chen, S. Y., et al., J. Virol. 65:
5902–5909
(1991). Zwei Stunden nach der Transfektion wurde 1,5 ml Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM),
angereichert mit 10% fötalem
Rinderserum, den Zellen zugefügt
und 48 Stunden lang inkubiert. Die transformierten Zellen wurde
in DMEM mit 10% fötalem
Rinderserum, das 500 μg/ml
G418 (BRL) enthielt, ausgewählt.
Die transformierten Zellen wurden dann auf Platten mit 6 Vertiefungen
gezüchtet
und metabolisch markiert mittels Inkubation während 30 Minuten in 0,5 ml
Zystein-freiem Serum, das 100 μci35S-Zystein enthielt. Die Zellen wurden dann
gewaschen und in DMEM inkubiert, das 10 mM unmarkiertes Zystein
enthielt. Die Proteine wurden aus den Zelllysaten oder dem Medium
immunpräzipitiert
und mittels Elektrophorese analysiert. (vgl. 4). Diese
Zellen wurden 30 Minuten lang Pulse-markiert, gechased und mit Anti-Human-Immunoglobulin-K-Ketten-Antikörper von
dem Zelllysat oder der Kultur immunopräzipitiert. Die Proteine wurden
mittels Elektrophorese auf einem SDS-Polyacrylamidgel 12,5%) aufgelöst und mittels
Autoradiographie sichtbar gemacht. (Laemmli, U. K., Nature 227:
680–684 (1970)).
Die Position der Proteinmarker wird in der Figur gezeigt: Spur 1,
CMV-COS-1-Zellen, Chase 60 Minuten, Spuren 2–5 aus Zelllysaten von COS-sFv105
immunopräzipitierte
Proben, Spuren 6–9
aus dem Medium von sFv105-COS präzipitiert,
Spuren 2 und 6 Chase 30 Minuten, Spuren 3 und 7 Chase 60 Minuten,
Spuren 4 und 8 Chase 120 Minuten, Spuren 5 und 7 Chase 360 Minuten.
-
Die
Immunofluoreszenzfärbung
von sFv oder Vektor-transformierter Zellen wurde auf 15 mM-Durchmesser
Deckgläsern
erreicht, die in Lösung,
die 95% Ethanol und 5% Essigsäure
enthielt, bei –20°C 5 Minuten lang
fixiert wurden (vgl. 5A–D). Die sFv105-allein-(A)
oder Vektor-allein-(D)-transformierte Zellen oder sFv-KDEL-transformierte Zellen
(B) kotransfiziert mit 10 μg
des HIV-1-Glykoprotein-Expressorplasmids
pSVIII env, beschrieben von Helseth, E. M., et al., J. Virol. 64:
2416–2420
(1990) wurden gefärbt
mit Anti-Human-κ-Kette-Antikörper, gefolgt
von Inkubation mit Fluoreszein-(FITC)-konjugiertem
anti-Kaninchen-IgG. Für die
ER-Färbung
wurden die Vektor-transformierten Zellen mit Anti-BIP-Antikörper, gefolgt
von Anti-Maus-IgG-FITC (C) inkubiert. Die Vektor-transformierten
Zellen wurden mit Anti-Bip-Antikörper
bei 37°C
30 Minuten lang inkubiert, gefolgt von Anti-Kaninchen-IgG-FITC oder
Anti-Maus-IgG-FITC nach der Wäsche
mit phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS).
-
Nach
der letzten Wäsche
wurden die Zellen hergestellt und auf einem Nikkon-Mikroskop mit
Fluoreszenzoptik bei einer 1100-fachen Vergrößerung beobachtet.
-
Somit
konnte die Lage des sFv105-Proteins innerhalb der Zelle determiniert
werden. Dieser Antikörper färbt ein
röhrenförmiges Netzwerk über das
Zytoplasma, das für
ein ER-residentes Protein (5A)
typisch ist. Dieses Muster ist das Gleiche wie dasjenige, das erhalten
wird, wenn ein Antikörper
zu einem ER-residenten Protein, Immunoglobulin-Schwere-Kette-Bindungsproteinen,
BiP [Wu, G. E., et al. Cell 33: 77–83 (1983); Bole, D. G., et
al., J. Cell Biol. 102: 1558–1566
(1986); Dul, J. L, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8135–8139 (1990);
Knittler, M. R., et al., The EMBO J. 11: 1573–1581 (1992)] in der parentalen
Zelle (5c). verwendet wird.
-
2. Fähigkeit des Antikörpers zu
einem Hüllglykoprotein,
die Hüllprotein-Biosynthese und -aktivität zu inhibieren.
-
Die
Fähigkeit
von Zelllinien, die konstitutiv die sFv105- oder sFv105- KDEL-Proteine exprimieren,
die HIV-1-Hüllprotein-Biosynthese
und -aktivität
zu inhibieren, wurde mittels Transfektion der COS-sFv105 und COS-sFv105-KDEL-Zellen
mit einem Vektor determiniert, der hohe Level des Hüllproteins
exprimiert. Die Pulse-Chase-Analyse, gefolgt von Immunopräzipitation
des Hüllproteins,
zeigt, dass eine signifikante Fraktion von gp160 zu gp120 in der
parentalen Zellinie während
des vierstündigen
Chase gespalten wird (6). Obwohl ähnliche
Mengen von gp160 in den parentalen und COS-sFv105-Zellen produziert
werden, ist nur sehr wenig gp120 nach dem vierstündigen Chase sichtbar (6). Das gp160-Protein, das in den COS-sFv105-Zellen vorhanden
ist, kann unter Verwendung eines Anti-Human-Kappa-Ketten-Antikörpers kopräzipitiert
werden. Dieser Antikörper
präzipitiert
nicht das gp160 Protein, das in der parentalen COS-1-Zellline produziert
wird. Ein Antikörper
zum HIV-1 Hüllglykoprotein
kopräzipitiert
ebenfalls das sFv105-Protein in Zellen, die gp160 exprimieren (6).
-
Die
transformierten Zellen wurden mit 10 μg pSVIIIenv Plasma-DNA und 2 μg pSVIII
tat-exprimierendes tat transfiziert (Vgl. Helseth, E. M., J. Virol.,
supra) und mit 35S-Zystein 30 Minuten lang
Pulse-markiert und 4 Stunden lang gechased. Die Zelllysate wurden
immunopräzipitiert
mit Anti-K-Antikörper
oder polyklonalem Schaf- oder Kaninchen-Anti-gp120-Serum (AIDS Research and Reference
Program). Wie oben beschrieben wurden Proteine mittels Elektrophorese
auf SDS-Polyacrylamidgelen
(1%) aufgelöst
und mittels Autoradiographie, wie oben beschrieben, sichtbar gemacht
(vgl. 6). 6A zeigt
Zelllysate, die mit polyklonalem Schaf-Anti-gp120-Serum immunopräzipitiert
wurden, und 6B zeigt Zelllysate, die mit
Kaninchen-Anti-gp120-Serum
immunopräzipitiert
wurden: 6A, Spur 1: Mock-transfiziertes
sFv105-COS-1 unter Verwendung von Anti-κ-und Anti-gp120, immunopräzipitiert
von HIV-1; Spuren 2–4:
präzipitiert
von Hülle-transfiziertem sFv105-COS-1;
Spur 2: präzipitiert
mittels Anti-gp120. Spur 3: präzipitiert
mittels Ketten-Antikörper-Anti-κ; Spur 4:
präzipi tiert
mittels Anti-κ-
und Anti-gp120-Antikörpern
(AIDS Research und Reference Program); 6B:
Spur 1: immunopräzipitiert
von Mock-transfiziertem
COS-1, unter Verwendung von Anti-κ2-Ketten- und
Anti-gp120-Protein-Antikörpern; Spuren
2–3: präzipitiert
von Hülle-transfiziertem sFv105-KDEL;
Spur 2: präzipitiert
mittels Anti-gp120-Antikörper; Spur
3: präzipitiert
mittels Anti-κ-Ketten-Antikörpern; Spur
4: präzipitiert
von sFv105-KDEL-Zellen, unter Verwendung von Anti-κ-Ketten- und Anti-gp120-Antikörpern.
-
In
den COS-sFv105-KDEL-Zellen ist das Processing von gp160 zu gp120
teilweise inhibiert (8). 8 zeigt
eine sFv105-KDEL-spezifische
Bindung an das HIV-1-Glykoprotein in Zellen mittels Autoradiogrammen
von Polyacrylamidgelen, die zeigen, dass das sFv105-KDEL-Protein mit
dem HIV-1-Glykoprotein kopräzipitiert.
Spur 1 zeigt Lysate von Mock-transfizierten COS-1-Zellen, die mit
einer Mischung von Anti-gp120 und Anti-Kappa-Kette-Antiseren präzipitiert
wurden. Die Spuren 2–3
zeigen Lysate von COS sFv105-KDEL-Zellen, die mit dem Hüllenexpressorplasmid
pSVIIIENV transfiziert wurden. Spur 2 wurde mit einem Anti-gp120-Antiserum
präzipitiert.
Spur 3 wurde mit einem Anti-Kappa-Ketten-Antiserum präzipitiert. Spur
4 zeigt Lysate von COS-sFv105 KDEL-Zellen, die mit einer Mischung
von Anti-gp120- und
Anti-Kappa-Ketten-Antiseren präzipitiert
wurden. Die Menge an sFv105-KDEL-Protein, das von einem Anti-Human-Kappa-Ketten-Antikörper präzipitiert
wurde, wurde durch das Vorhandensein von gp160 erhöht. Das gp160-Protein,
das in den COS-sFv105-KDEL-Zellen vorhanden ist, wird ebenfalls
mittels eines Anti-Kappa-Ketten-Antikörpers präzipitiert.
Das Antiserum, das gp160 exprimiert, gleicht der Distribution des sFv105-Proteins
in COS-sFv105-Zellen (5B). Offenkundig wird das sFv105-KDEL-Protein
durch eine Bindung von gp160 stabilisiert.
-
Koimmunopräzipitationsversuche
wurden mit Antiserum zum ER- Chaperon-Protein,
BiP, ausgeführt. Das
sFv105-Protein wird präzipitiert
unter Verwendung eines Antiserums zum BiP-Protein. Obwohl bekannt ist,
dass schwere und leichte Immunoglobulin-Ketten an BiP binden (Wu,
G. E., et al., Cell 33: 77–83
(1983); Bole, D. G., et al., J. Cell Biol. 102: 1558–1566 (1986);
Dul, J. L., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8135–8139 (1990);
Knittler, M. R., et al., The EMBO J. 11: 1573–1581 (1992)] wurden mehrere
zusätzliche
Versuche ausgeführt,
um die Möglichkeit
auszuschließen,
dass die Inhibition von gp160-Processing auf die nicht spezifische
Aktivität
des sFv105-Antikörper
zurückzuführen ist.
-
Die
Fähigkeit
von Zellen, die einen Einketten-Antikörper exprimieren, der in der
Lage ist, sFv105 zu binden, um das Processing eines Mutanten des
env-Proteins zu inhibieren, wurde überprüft. Zu diesem Zweck wurden
die COS-sFV105-Zellen mit einem Plasmid transfiziert, das einen
Mutanten des Hüllproteins
exprimiert, bei dem an Position 370 Glutaminsäure durch Glutamin substituiert
wurde. Bei dieser Mutation wurde bereits zuvor nachgewiesen, dass
damit die detektierbare Bindung des Hüllproteins durch den parentalen sFv105-Antikörper beseitigt
werden kann [Thali, M. C., et al., J. Virol. 66: 5635–5641 (1992)].
Die Spezifität
der sFv105-Bindung an das HIV-1-Hüllprotein wurde ebenfalls überprüft mittels
Transfektion der COS-sFv105-Zellen mit einem Hüllprotein des Punta-Toro-Virus,
einem Bunyavirus oder mit dem Hemaglutinin des WSN-Strangs des Influenza-A-Virus,
einem Orthomyxovirus. Bei diesen beiden viralen Proteinen wurde
bereits zuvor nachgewiesen, dass sie im ER und Golgi-Apparat prozessiert
werden können
(Chen, S. Y., et al., J. Virol. 65: 5902–5909 (1991); Hughey, P. G.,
et al., J. Virol. 66: 5542–5552
(1992)]. Weder die Punta-Toro- noch die Influenzavirusproteine wurden
mit Anti-Human-Kappa-Ketten-Antikörpern präzipitiert, bei denen nachgewiesen
wurde, dass sie den sFv105-HIV-1-gp160-Komplex
kopräzipitieren. 9 (Spuren
1 und 2) zeigt, dass im Gegensatz zu dem Block beim Processing des
parentalen Hüllproteins
in COS-sFv105-Zellen, das mutierende gp160-Hüllprotein normal in gp120 prozessiert
wird. Somit zeigt 9, dass sFv105 nicht mit nicht
verwandten Proteinen kopräzipitiert.
Die COS-sFv-Zellen wurden mit 10 μg
von mutierendem HIV-1-Glykoproteinexpressor 370E/D transfiziert,
der nicht durch F105 gebunden ist [Thali, M. C., et al. J. Virol.
supra], mit 35S-Zystein 30 Minuten lang
Pulse-markiert und dann 4 Stunden lang gechased. Die Proteine wurden
sowohl mit einem anti-HIV-1-Glykoprotein
(Spur 1) als auch mit einem Anti-Kappa-Ketten-Antikörper (Spur
2) immunopräzipitiert.
Die COS-sFv-Zellen wurden 2 Stunden lang mit 5 M. O. I des Vakziniavirus,
der T7-Polymerase codiert, infiziert und dann transfiziert mit 10 μg Plasmid-DNAs
PTV-G1–G2,
welches die Gene der G1- und G2-Glykoproteine des Punta-Toro-Virus
unter der Kontrolle des T7-Promoters enthält, (Chen, S. Y., et al., J.
Virol., supra], oder mit Plasmid T7-HA, welches das HA-Gen des WSN-Strangs
des Influenza-A-Virus unter der Kontrolle des T7-Promoters enthält [Chen,
supra]. Die Zellen wurden dann 30 Minuten lang mit 35S-Zystein Pulsemarkiert
und 4 Stunden lang gechased. Spuren 3 und 4: Lysate von PTV G1–G2-transfizierten
Zellen immunopräzipitiert
mit anti-PTV-Glykoprotein
(Chen, supra) (Spur 3) oder Anti-Kappa-Kette (Spur 4). 9 zeigt ebenfalls,
dass das Processing des Punta-Toro-Hüllproteins nicht durch die
Expression des sFv105-Antikörpers
beeinträchtigt
wird (Spuren 3–6).
-
Die
Fähigkeit
anderer Einketten-Antikörper,
die nicht an das gp160 binden, das Processing des Hüllproteins
zu beeinflussen, wurde überprüft. Es wurden
zwei verschiedene Einketten-Antikörper verwendet. Ein solcher
Antikörper
ist der Einketten-Antikörper,
der abgeleitet ist von einem murinen monoklonalen Antikörper, der
das HIV-1-tat-Protein erkennt. Dieser Anti-tat-Einketten-Antikörper wurde
gegenüber
dem normalen intrazellulären
Target des tat-Antikörpers
so verändert,
dass er eine Kopfsequenz erhält,
die den ER targetieren wird. In einem kurzzeitigen Expressionsassay
wird dieser Antikörper
außerdem
in COS-Zellen intrazellulär
stabil gehalten und nicht in das Medium abgesondert. Das Processing
von gp160 zu gp120 in COS-Zellen wurde nicht durch Kotransfektion
eines Plasmids beeinträchtigt,
welches das HIV-1-Glykoprotein
exprimierte, mit dem Plasmid, welches das Anti-tat-sFv exprimierte. Überdies
kopräzipitiert
ein Anti-Immunoglobulin-Antiserum,
das das Anti-tat-sFv präzipitiert,
das HIV-1-Hüllprotein
nicht (Vgl. 10). 10 zeigt,
dass ein intrazellulär
gehaltenes Anti-tat-sFv nicht an ein HIV-1-Glykoprotein bindet.
Die COS-Zellen wurden kotransfiziert mit 10 μg pSVIIIenv und 10 μg pRC/CMV-sFvtat-Plasmid-DNA, mit 35S-Zystein 30 Minuten lang Pulse-markiert
und vier Stunden lang gechased. Die Proteine wurden mit Anti-Maus-Immunoglobulin-Antiseren
(Spur 1) oder Schaf-Anti-gp120 (Spur 2) immunopräzipitiert und mittels SDS-PAGE
analysiert. Die sechs produzierten Mutanten von sFv105, bei denen
alle Aminosäuren
in der CDR3-Region
der schweren Kette durch beliebige Aminosäuren ersetzt wurden und die
das Protein nicht binden, wurden ebenfalls verwendet. Das Processing
von gp160 zu gp120 in COS-Zellen wurde durch die Kotransfektion
der Plasmide, die diese mutierenden Proteine exprimieren, nicht
beeinträchtigt.
Die Anti-Immunoglobulin-Antiseren haben das HIV-1 Hüllprotein
nicht kopräzipitiert.
-
Die
Fähigkeit
der sFv105- und sFv105-KDEL-Proteine, die Funktion des Hüllproteins
zu inhibieren, wurde determiniert mittels Messung der Fähigkeit
von Zellen, die mit dem Hüllgen
transfiziert wurden, um die Synzytiumbildung von CD4+-Zellen
zu induzieren. In einer Versuchsreihe wurden die parentalen COS-Vektorzellen
sowie die COS-sFv105- und
COS-sFv105-KDEL-Zellen mit einem Plasmid transfiziert, das ein funktionelles
Hüllglykoprotein
exprimiert. Zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen in
einem Verhältnis von
etwa 1 zu 10 mit einer humanen CD4+-T-Zelllinie,
SupT1, gemischt, die anfällig
ist für
Hülle-vermittelte Fusion.
Der Umfang der Hülle-vermittelten
Synzytiumbildung wurde um 80–90%
reduziert in Zellen, die entweder das sFv105- oder das sFv105-KDEL Protein exprimieren
(7). Ähnliche Mengen von gp160 wurden
in allen drei Linien produziert, wie mittels metabolischer Markierung
und Präzipitation
der transfizierten Kulturen bestimmt wurde. Die Reduktion der Synzytiumbildung
wurde ebenfalls beobachtet bei der Kotransfektion der HeLa-CD4+-Zellline mit einem Plasmid, das ein funktionelles
Hüllglykoprotein
exprimiert, zusammen mit einem zweiten Plasmid, das entweder das
sFv105- oder das sFv105-KDEL-Protein
exprimiert (7). Im Gegensatz dazu
gab es keine signifkante Reduktion bei der Synzytiumbildung, wenn
das zweite Plasmid, das das Anti-tat sFv exprimiert (7), verwendet wurde.
-
CD4+-HeLa-Zellen wurden kotransfiziert mit 3 μg pSFIIIenv
und 15 μg
Vektor oder pCMV-sFv oder pCMV-sFv-KDEL. Synzytia wurden 30 Stunden
nach der Transfektion gezählt.
Die transformierten Zellen wurden transfiziert mit 3 μg pSVIIIenv,
die 48 Stunden lang inkubiert, dann in PBS gespült und mit 50 mM EDTA bei 37°C 40 Minuten
lang inkubiert wurden. Die Zellen wurden von der Platte entfernt,
mit PBS gewaschen und in 2 ml DMEM, angereichert mit 10% fötalem Kälberserum,
resuspendiert. Zu den Zellen wurden dann etwa zwei Mal 106 SupT1-Lymphozyten
zugefügt
und bei 37°C
12 Stunden lang inkubiert, und Synzytia wurden verzeichnet. Um die
Produktion von infektiösem
HIV-1 durch die transformierten Zellen zu überprüfen, wurden COS-, COS-sFv105
und COS-sFv105-KDEL-Zellen mit 5 μg
infektiöser
pSVIIIB-DNA transfiziert.
-
Die Überstände von
den Zellen wurden dann am vierten Tag nach der Transfektion geerntet
und 1 ml von jedem der Überstände wurde
dann mit etwa zwei Mal 106 SupT1-Zellen 12 Stunden lang inokuliert.
Die SupT1-Zellen wurden dann mit DMEM zweimal gewaschen und nach
12 Stunden in das RPMI-Medium gegeben, das mit 10% fötalem Rinderserum
angereichert war. Die Überstände der
SupT1-Zellen wurden dann gewonnen, und die Produktion der viralen
Partikel wurde unter Verwen dung eines empfindlichen Radioimmunoassayserums
für das
HIV-1-p24-Kapsid-Antigen-Protein
(DuPont-NEN Inc.) gemäß den Angaben
des Herstellers gemessen. 7 zeigt
eine signifikante Reduktion der Synzytiumbildung in den CD4+-HeLa-Zellen und den transformierten COS-Zellen,
die sFv oder sFv-KDEL exprimieren. Die Prozentsätze der Synzytiawerte, die in
den CD4+-HeLa-Zellen beobachtet wurden,
oder die Vektor-transformierten Zellen, die mit pSVIIIenv transfiziert
wurden, werden gezeigt.
-
Um
die Fähigkeit
der sFv105-Proteine, die Produktion infektiöser Viren zu inhibieren, zu überprüfen, wurden
COS-Vektor-, COS-sFv105- und COS-sFv105-KDEL-Zellen mit einem Plasmid
transfiziert, das eine Kopie des vollständigen viralen Genoms enthält [Fisher,
A. G., et al., Nature 316: 262–265
(1985); Helseth, E. M., et al., J. Virol. 64: 2416–2420 (1990)].
Vier Tage nach der Transfektion wurde der Virus in den Kultur-Überstandsfluiden verwendet,
um die Infektion einer empfindlichen Indikator-Zelllinie SupT1 zu
initiieren. Es zeigte sich, dass die Überstände aller drei transfizierten
Zelllinien ähnliche
Mengen des viralen Kapsidproteins, p24, enthielten. Es wurde bereits
zuvor nachgewiesen, dass die Freigabe der Kapsidproteine in den
Zellüberstand stattfindet
in Abwesenheit der Synthese des Hüllglykoproteins sowie in Gegenwart
von Hüllglykoproteinen,
die Processing-Defekte enthalten und daher im ER gehalten werden
[McCune, J. M., et al., Cell 53: 55–67 (1988); Ratner, L. N.,
et al., AIDS Research und Human Retroviruses 7: 287–294 (1991)].
-
11 zeigt, dass die Virusreplikation in SupT1-Zellen,
die durch die Überstände der
transfizierten COS-sFV105- oder COS-sFv105-KDEL-Zellen initiiert wurde, um etwas fünf Tage
verzögert
ist im Vergleich zur Virusreplikation, die durch einen Virus initiert
wurde, der von einer Kontroll-COS-1-Zelllinie, die den Vektor, aber
nicht die sFV105-Sequenzen
enthält,
produziert wurde. 11 zeigt die Virusausbeute
durch die infizierten SupT1-Zellen. Die infektiöse pSVIIIB-DNA ist eine infektiöse provirale
HIV-I-DNA des HXBc2-Strangs [Fisher, A. G., et al. Nature 315: 262–265 (1985)].
Die sFv105- oder sFv105-KDEL- oder Vektor-transformierten Zellen
wurden transfiziert mit 5 μg
pSVIIIB-Plasmid-DNA,
die eine infektiöse
provirale HIV-I-DNA des HXBc2-Strangs
enthielt. Vier Tage nach der Transfektion wurden die Überstände der
transfizierten Zellen mit SupT1-Zellen 16 Stunden lang inokuliert
und dann gewaschen, in ein frisches Medium gegeben, auf die Konzentration
von viralem Kapsid-Protein p24 hin mittels gag-p24-Aktivität im Kulturmedium überprüft. Die
mittleren Mengen, die aus den Überständen der
transfizierten Zellen detektiert wurden, lagen bei 1,2 ng/ml (Vektor-COS), 1,0 ng/ml (COS-sFv105)
bzw. 1,4 ng (COS-sFv105-KDEL). Die Symbole in 11 stellen die Ergebnisse dar, die unter Verwendung
der Überstände erhalten
wurden, die von der COS-Kontroll-Zelllinie, die nur den Vektor enthält (O),
einer COS-Zelllinie, die das sFv105-Protein konstitutiv exprimiert
(☐), und einer COS-Zelllinie, die das sFv105-KDEL-Protein exprimiert
(Δ), gewonnen
wurden.
-
Wenn
eine Reihe von verdünnten Überständen verwendet
wurde, um die SupT1-Zellen zu infizieren, dann gab es eine mehr
als 103-fache Reduktion bei der Synzytiumbildung
(12). 12 zeigt
Virustiter mittels Synzytiumbildung in SupT1-Zellen. Die transformierten
COS-Vektor- und
COS-sFv105-Zellen wurden transfiziert mit 4 μg pSVIIIB-Plasmid-DNA, die eine infektiöse provirale
HIV-I-DNA des HXBc2-Strangs
[Ratner, supra] enthielt. 48 Stunden nach der Transfektion wurden
die Überstände der
transfizierten Zellen gewonnen und in einer Reihe von Verdünnungen
verwendet, um die SupT1-Zellen 16 Stunden lang zu infizieren und
dann zu waschen. Nach 8 Tagen wurden die Synzytia gezählt. Die
Angaben betreffen die Anzahl der Synzytiapositiven Vertiefungen/Anzahl
der gezählten
Vertiefungen. Fünf
High Power Fields (HPF) wurden in jeder Vertiefung gezählt. Ein
oder mehrere Synzytia in fünf
HPFs zählen
als (+) für
die Dilution. Die Verzögerung
bei der Replikation von Viren, die von COS-sFv105-Zellen produ ziert
werden, und die Abnahme des infektiösen Titers wird der niedrigen
Infektiosität
des Virus im Vergleich zu derjenigen des von der Kontroll-Zelllinie produzierten Virus
zugeschrieben. Die Ergebnisse dieser Versuche beweisen, dass Zellen
Antikörper
produzieren können, die
intrazellulär
funktionieren. Der Antikörper
wird stabil exprimiert und im endoplasmatischen Retikulum gehalten
und ist für
die Zellen nicht toxisch. Der Antikörper bindet an das Hüllprotein
innerhalb der Zelle und inhibiert die Reifung und Funktion dieses
kritischen Virusproteins. Die Infektiosität der HIV-1-Partikel, die von
den Zellen produziert werden, die den Einketten-Antikörper exprimieren,
ist stark reduziert.
-
Ein
Transkomplementations-Assay wurde verwendet, der zwei Plasmide verwendet,
wobei eines rev und Hüllproteine
(pSVIIIenv) unter der Kontrolle von HIV-1-LTR codiert, und das andere
einen HIV-1-Provirus enthält,
mit einer Deletion im env-Gen (pHXBenvCAT), und ein Chloramphenicol-Acetytransferase-Gen
(CAT), das das nef-Gen ersetzt [Helseth, J. Virol. 64: 2416 (1990)].
Beide Plasmide wurden in COS-1-Zellen transfiziert und die Überstände der
Zellen, die Viruspartikel mit „single
round"-Infektiosität enthielten,
wurden verwendet, um parentale SupT-, SupT-Vektor- oder SupT-sFv105-Zellen
zu infizieren. Die CAT-Aktivität wurde
determiniert aus den Lysaten der infizierten Zellen, welche die „single-round"-Infektiosität der Viruspartikel
widerspiegelt. In diesen Versuchen wurden vergleichbare Mengen an
CAT-Aktivität
von den parentalen SupT-, SupT-Vektor- und SupT-sFv105-Zellen beobachtet,
die mit den Überständen von
den kotransfizierten COS-Zellen infiziert wurden, während keine
detektierbare CAT-Aktivität
beobachtet wurde von den parentalen SupT-, SupT-Vektor- oder SupT-sFv105-Zellen, die mit den Überständen der
COS-Zellen infiziert wurden, die entweder nur mit dem pSVIIIenv-
oder dem pHXBenvCAT-Pasmid transfiziert wurden. Diese Versuchsergebnisse
zeigen an, dass die SupT-sFv105-Zellen
anfällig
sind für
eine HIV-1-Infektion, und dass der beobachtete Block sowohl der
zytopathischen Wirkungen als auch der Produktion des infektiösen Virus
zurückzuführen ist auf
ein spätes
Ereignis im Lebenszyklus des Virus (Assembly infektiöser Virionen).
Dieser Versuch bestätigt, dass
die gestörte
Fähigkeit,
die HIV-1-Replikation
in den SupT-sFv105-Zellen zu unterstützen, nicht auf den Verlust
der CD4-Rezeptor-Funktion oder andere unbeobachtete Änderungen
zurückzuführen ist,
die als Ergebnis der intrazellulären
Antikörperproduktion
auftraten.
-
Die
Expression von Fv105 beeinflusst die Expression mehrerer Zelloberflächen-Moleküle nicht.
Wir haben nachgewiesen, dass sich die Oberflächenexpression von CD4 nach
der HIV-1-Infektion in sFv105-produzierenden
SupT-Zellen normalisiert. Wir haben eine FACS-Analyse auf zusätzlichen
Oberflächenmarkern, einschließlich CD3,
CDS, CD7, CD8, β2M, CD20 und HLA-DR, durchgeführt. Es
gab keinen Unterschied bei der Fluoreszenzintensität zwischen
SupT-Vektor- und SupT-sFv105-Zellen,
wenn die Oberflächenlevel
von CD3, CDS, CD7, CD8 und β2M verglichen wurden. Es gab keine Oberflächenexpression
von CD20 oder HLA-DR in irgendeiner Zelllinie. Diese Marker stimmen
mit dem publizierten Phänotyp
der SupT-Zellen überein.
-
Transduzierte
Zellen sind in der Lage, auf geeignete Stimuli mit erhöhten Leveln
induzierbarer Proteine zu antworten. Mehrere PHA-Stimulationsversuche, bei denen die
Level von 3H-Thymidin-Inkorporation zwischen SupT-Vektor-
und SupT-sFv105-Zellen verglichen wurden, wurden durchgeführt. Nach
sechs Stunden Inkubationszeit mit oder ohne 8 mM PHA und Markierung
mit 3H-Thymidin, gab es einen mehr als 10-fachen Anstieg
der Thymidininkorporation in beiden Zelllinien, während nicht
stimulierte Level äquivalent
waren (SupT-Vektor stimuliert 1485 cpm/nicht stimuliert 139 cpm;
SupT-sFv105-Zellen stimuliert 3330 cpm/nicht stimuliert 263 cpm).
Folglich scheinen diese transduzierten Zellen auf die mitogene Reaktion
bei äquivalenten Leveln
zu reagieren.
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Aus
diesen zusätzlichen
Daten schließen
wir, dass die SupT-sFv105-Zellen
den parentalen Phänotyp aufrecht
erhalten, angemessen auf externe Stimuli reagieren können, resistent
sind gegen die zyopathischen Wirkungen der HIV-1-Infektion, und
die infizierten Zellen HIV-1-Viruspartikel
produzieren, die eine deutlich verringerte Infektiosität aufweisen.
Diese Wirkungen sind ein Ergebnis der intrazellulären Bindungsaktivität der Fv105-Moleküle mit gp160.
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4. Fähigkeit des Antikörpers zum
Tat-Protein, die Trans-Aktivierung zu inhibieren.
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Das
tat-Protein von HIV-1 transaktiviert Gene, die von der HIV-1-langen
terminalen Wiederholung (LTR) exprimiert werden. Ein Assay zum Nachweis
des Vorhandenseins von tat in der Zelle wurde entwickelt, indem
tat in Zellen eingeführt
wurde, die ein Plasmid exprimieren, das HIV-1-LTR-CAT-Reporter enthält.
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Chloramphenicol-Acetyl-Transferase
(CAT)-Assay.
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H3TI
(NIAID Aids Reagent Program), eine HeLa-Zelllinie, die ein integriertes
LTR-CAT-Plasmid enthält,
wurde in Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium (DMEM), angereichert mit 10% fötalem Kälberserum (FCS) gezüchtet. Die
Zellen wurden zu 50% Konfluenz auf Nunc Gewebekulturplatten mit
6 Vertiefungen gezüchtet.
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Verschiedene
Konzentrationen von Anti-tat-SCA mit Kopf, Anti-tat-SCA ohne SV40
(VK) und Anti-tat-SCA mit SV40 (VKSV40) wurden zwei Stunden lang
koinfiziert in H3TI mit 0,1 Mikrogramm pSVIIIenv, einem tat-exprimierenden
Plasmid, unter Verwendung von Lipofektion.
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Die
CAT-Aktivität
wurde, wie beschrieben, [Gorman, et al., Mol. Cell. Biol. 2: 1044–1051 (1982)]
72 Stunden nach der Transfektion gemessen.
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Die
Transfektion der HeLa-Zellen, die das HIV-1-LTR-CAT-Reporter-Plasmid enthalten,
zeigt signifikante Transaktivierung (25×) mit der Transfektion von
nur 0,01 Mikrogramm des tat-exprimierenden Plasmids (20).
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Inhibition der Tat-Aktivität.
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Die
Wirkung des Vorhandenseins von Anti-tat-Einketten-Antikörpern (SCA),
die intrazellulär
exprimiert wurden, auf die Transaktivierung wurde wie folgt bestimmt:
10
Mikrogramm Anti-tat SCA (VK), Anti-tat-SCA mit SV40-nuklearem Lokalisierungssignal
(VKSV40) und Anti-tat-SCA mit einer Immunoglobulin-Kopfsequenz,
um die SCA in das endoplasmatische Retikulum zu lenken, wurden mit
0,1 Mikrogramm pSVIIIenv-tat-Expressor-Plasmid in HeLa-Zellen exprimiert,
die das HIV-1-LTR-CAT-Plasmid enthielten. Da die Kopfsequenz den
Einketten-Antikörper
in das ER lenkt, sollte sie keine Wirkung auf das tat haben, das
nur im Zytoplasma und im Nukleus vorhanden ist. Die Ergebnisse,
die in 21 zusammengefasst sind, zeigen,
dass das Vorhandensein von Anti-tat-SCA-VK und Anti-tat-SCA-VKSV40
zu einer Abnahme der Transaktivierung von HIV-1-LTR-CAT durch tat
führt,
im Vergleich zur Aktivität
des gleichen Antikörpers,
der zu einem anderen Abschnitt in der Zelle gelenkt wird. Anti-tat-VK zeigt nur 4% der Aktivität von Anti-tat-SCA
mit Kopf während
Anti-tat-VKSV40 18,4% zeigt.
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Wenn
die Menge an Antikörper,
die den Zellen zugefügt
wird, um die Hälfte
reduziert wird (22), zeigt die Aktivität von tat
in Zellen, die mit Anti-tat-VK transfiziert
wurden, 15% der gesamten Aktivität,
während anti-tat
VKSV40 28% zeigt.
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5. Induzierbare
Expression eines intrazellulären
Antikörpers
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Wir
klonierten F105-sFv unter der Kontrolle von HIV-1-5'-LTR und stellten
stabile Zelllinien in SupT-Zellen fest. Wie in 13, Spur 1, zu sehen ist, wird das F105-sFv exprimiert
nach der Transfektion von stabilen F105-sFv-LTR-SupT-Zellen mit
dem tat exprimierenden Plasmid pSVIIItat. 13 zeigt
SupT-Zellen, die mit pLTR-F105sFv (Spur 1) oder pRC/CMV-F105-sFv
(Spur 2) stabil transformiert wurden. SupT-LTR-F105-sFv-Zellen wurden zusätzlich mit
pSVIIItat transfiziert. Beide Zellen wurden mit 35SCys
3 Stunden lang markiert, und es wurden Zelllysate hergestellt. Eine
Radioimmunopräzipitation
erfolgte mit Anti-Human-Kappa-Kette-Antiseren,
gefolgt von SDS-PAGE (15%). Kein F105-sFv wurde in Abwesenheit von tat-Proteinexpression
festgestellt. Der Promoter und die Zell-Interdependenz dieser Expression
werden in Spur 2 von 13 gezeigt, wobei der CMV-Promoter
verwendet wird. Viele Klone wurden gescreened, und praktisch keiner
produzierte detektierbare Antikörper.
Jurkat-Zellen führten
zu ähnlichen
Ergebnissen.
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Die
oben beschriebenen stabil-transformierten SupT-Zellen, die mit F105-sFv
unter der Kontrolle von HIV-1-LTR stabil transformiert wurden, wurden
mit variierenden Konzentrationen des tat-Proteins induziert. 16 zeigt, dass F105-sFv mit nur 0,1 μg des tat-Proteins
induzierbar exprimiert wurde. Spur 1 zeigt die Verabreichung von
10 μg tat-Protein;
Spur 2 zeigt 1 μg
tat-Protein; Spur 3 zeigt 0,5 μg
Protein; Spur 4 zeigt 0,1 μg Protein
und Spur 5 zeigt 0 μg
Protein. Es gibt einen Marker, der die Lage von sFv-105 anzeigt.
Die transformierten SupT-Zellen halten die normale Morphologie und
die Replikationsrate aufrecht und können transduziert werden, um
hohe Level von F105-sFv zu exprimieren.
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SupT-Zellen
wurden, wie oben beschrieben, mit HIV-1 infiziert. Sie wurden dann,
wie oben beschrieben, mit pLTRF105-sFv stabil transdu ziert. 17 zeigt eine FACS-Analyse der SupT-Zellen. 17A zeigt eine negative Kontrolle, die eine SupT1-Zelle,
die nicht infiziert ist, darstellt. 17B zeigt
eine positive Kontrolle der HIV-infizierten SupT-Zellen, die nicht
transduziert wurden. 17C zeigt
eine FACS-Analyse
der SupT-HIV-LTR-sFv105-transduzierten HIV-infizierten SupT-Zellen,
und 17D zeigt die HIV-infizierte SupT-Zelle,
Mock-infiziert mit
einem Vektor, der zwar HIV-LTR enthält, aber nicht das sFv105-Antikörpergen.
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17B–D
zeigt Oberflächenfärbung von
gp120, unter Verwendung von FITC-Anti-gp120 (ABT Inc.) acht Tage
nach der Infektion mit dem 20 M. O. I. HXB2-Strang von HIV-1. Wie
aus der Analyse ersichtlich, zeigt 17D das
gleiche allgemeine Färbungsmuster
der SupT-Zellen wie die positive Kontrolle (17B).
Im Gegensatz dazu zeigt die HIV-infizierte
Zelle, die mit dem Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung transduziert ist (17C),
eine Hintergrundfärbung,
die der negativen Kontrolle ähnelt
(17A), wodurch bewiesen wird, dass die gp120-oberfächenexprimierten
SupT-sFv105-Zellen deutlich verringert sind.
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18A–D
betrachtet die CD4-Oberflächenexpression
in solchen Zellen. 18A zeigt die Hintergrundfärbung in
einer negativen Kontrolle, während 18B die Oberflächenfärbung von
CD4 unter Verwendung von FITC-anti-CD4 (ABT, Inc.) acht Tage nach
der Infektion mit dem 20 M. O. I. HXB2-Strang von HIV-1 (positive
Kontrolle) zeigt. 18D zeigt die deutliche Herabregulierung
(Down-Regulation)
der CD4-Expression auf HIV-infizierten SupT-Zellen, die mit dem
HIV-LTR-Vektor acht Tage nach einer solchen Infektion Mock-infiziert sind. Im
Gegensatz dazu zeigt 18C,
dass die CD4-Oberflächenexpression
in den HIV-infizierten SupT-Zellen, die mit sFv105 transduziert
sind, unter der Kontrolle von HIV-LTR acht Tage nach der Infektion
beinahe normal ist. Somit beweisen diese Versuche, dass die CD4-Oberflächenexpression
in Zellen nicht signifikant herabreguliert ist, in denen das HIV-Protein
gemäß der vorliegenden
Erfindung targetiert wurde. Der Versuch zeigt ferner, dass die intrazellulären Komplexe
von CD4-gp160, von denen bekannt ist, dass sie sich im ER bilden,
durch das vorliegende Verfahren gestört werden können.
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19 zeigt die zytopathischen Wirkungen der HIV-1-Virus-Inhibition
in HIV-infizierten CD4-SupT-Zellen, die F105-sFv exprimieren. Die
(⊙)-Linie
zeigte eine Mock-transfizierte SupT-Zelle. (Δ) stellt eine positive Kontrolle
dar, die eine SupT-Zelle zeigt, die unter den oben beschriebenen
Bedingungen mit HIV infiziert wurde. (☐) zeigt die SupT-Zelle, die unter
den oben beschriebenen Bedingungen infiziert wurde und mit dem sFv105-Antikörper unter
der Kontrolle von HIV-LTR, wie oben diskutiert, transduziert wurde.
Diese Figur zeigt die Ergebnisse der Synzytiabildung nach der Infektion
der SupT-Vektorzellen oder der SupT-sFv105-Zellen mit dem 20 M.
O. I. HXBC2-Strang von HIV-1, wie oben beschrieben. 11 Tage nach
der Infektion hatten sich praktisch keine Synzytia in den SupT-sFv105-Zellen
gebildet. Im Gegensatz dazu konnte in den SupT-Zellen ein Synzytia-Spitzenwert
nach 4–5
Tagen festgestellt werden. Diese Versuche stimmen überein mit
dem oben diskutierten Fehlen von Oberflächenexpression von gp120, was
darauf schließen
lässt,
dass die vorliegenden interzellulären Antikörper zur Resistenz der zytopathischen
Wirkungen von gp120 führen.
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Diese
Erfindung wurde, einschließlich
der zugehörigen
bevorzugten Ausführungsformen,
ausführlich beschrieben.
Es ist jedoch erwünscht,
dass Fachleute unter Berücksichtigung
dieser Offenbarung, Modifikationen und Verbesserungen einbringen,
ohne von der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen definiert ist, abzuweichen.
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