DE69226918T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Melken von Tieren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Melken von TierenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Melken von Tieren, wie z. B. Kühen, in einer Vorrichtung mit einer Melkanlage, die einen Computer und einen Melkroboter mit Zitzenbechern aufweist, welche automatisch an die Zitzen eines zu melkenden Tieres anzuschließen sind, wobei von einem Strömungssensor Signale erzeugt werden, die den Beginn und das Ende des Milchflusses aus mindestens einer Zitze anzeigen.
- Ein derartiges Verfahren ist aus der NL-A 9001689 bekannt. In dieser Patentanmeldung ist ein Strömungssensor zur Ermittlung von "Scheinmelken" erwähnt, d. h. dem Umknicken einer Zitze beim automatischen Anschließen eines Zitzenbechers an die Zitze. Aus dieser Druckschrift geht weiter hervor, daß das von den Sensoren gelieferte Signal zur Ermittlung von Mastitis oder "Scheinmelken" auch zum Abkoppeln und Wiederanschließen des zugehörigen Zitzenbechers dienen kann, wobei natürlich wieder der Roboterarm verwendet wird, mittels dessen die Zitzenbecher automatisch an die Zitzen angeschlossen worden waren.
- Das automatische Melken erfolgt in einem Melkstand, der mit einem Melkroboter mit beispielsweise einem Roboterarm ausgestattet ist, der als Träger für einen oder mehrere an die Zitzen eines Tiereuters anzulegende Zitzenbecher dient. Die Zitzen werden mittels eines oder mehrerer Detektoren geortet, worauf der Roboterarm von einer Seite des Melkstandes unter das Tier geschwenkt und derart positioniert wird, daß durch eine Aufwärtsbewegung eines entsprechenden Zitzenbechers dieser Zitzenbecher an eine Zitze des Tiereuters angeschlossen werden kann. Nachdem alle Zitzenbecher angeschlossen worden sind und der anschließende Melkvorgang stattgefunden hat, werden die Zitzenbecher abgekoppelt, während der Milchertrag aus den einzelnen Zitzen oder der gesamte Milchertrag ermittelt werden kann. Wie bereits erwähnt, ist es bei solchen automatischen Melkverfahren bekannt, einen Strömungssensor zu verwenden, um den Beginn und das Ende des Milchflusses festzustellen. Die Erfindung hat zur Aufgabe, diesen Sensor nicht nur zum Anzeigen von Beginn und Ende des Milchflusses, sondern für mehrere unterschiedliche Zwecke einzusetzen.
- Gemäß der Erfindung ist daher das Verfahren der im Oberbegriff genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß in dem Computer die Totzeit ermittelt wird, die zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ein auf Vakuum ansprechender Sensor ein ausreichendes Vakuum in einem an eine zugehörige Zitze angeschlossenen Zitzenbecher festgestellt hat, und dem Zeitpunkt vergangen ist, zu dem von dem Strömungssensor das Einsetzen eines Milchflusses aus dieser Zitze festgestellt wird, wobei der Zitzenbecher automatisch außer Betrieb gesetzt wird, wenn in dem Computer festgestellt wird, daß die Totzeit über einen vorgegebenen Zeitraum hinausgeht, und wenn das Signal gegeben wird, das das Ende des Milchflusses aus dieser Zitze anzeigt. In diesem Zusammenhang bedeutet der Ausdruck "ein Zitzenbecher wird außer Betrieb gesetzt", daß der Zitzenbecher von der zugehörigen Zitze abgekoppelt werden kann, oder daß nur das Vakuum in dem Zitzenbecher abgeschaltet wird, während der Zitzenbe cher von dem Halter des/der Zitzenbecher(s) gegen die Zitze gedrückt bleibt.
- Den Zeitraum zwischen dem Anschluß eines Zitzenbechers an eine Zitze und dem Einsetzen des Milchflusses aus dieser Zitze nennt man Totzeit. Es genügt, die Totzeit in bezug auf das Einsetzen des Milchflusses in dem zuletzt angeschlossenen Zitzenbecher zu ermitteln. Der Grund dafür ist die Tatsache, daß die Totzeit in bezug auf den letzten Zitzenbecher weitgehend die gleiche ist wie die beim Anschluß der anderen Zitzenbecher ermittelte Totzeit. Es ist jedoch exakter, die Totzeit für den Milchfluß aus jeder einzelnen Zitze zu ermitteln.
- In der gegenwärtigen Praxis treten aufgrund der körperlichen Verfassung der Tiere Situationen auf, die große Unterschiede bei den Totzeiten bezüglich des Einsetzens des Milchflusses aus den verschiedenen Zitzen zur Folge haben. Es kann natürlich immer vorkommen, daß z. B. der letzte Zitzenbecher nicht ordnungsgemäß oder gar nicht angeschlossen wurde und das Tier demzufolge überhaupt nicht gemolken werden kann, obwohl der Milchfluß in den zuerst angeschlossenen Zitzenbechern bereits eingesetzt hat. Das Tier muß dann trotzdem den Melkstand verlassen. Aus der (den) ermittelten Totzeit(en) in bezug auf den Milchfluß aus den verschiedenen Zitzen, der stattgefunden hat, können natürlich weitere Schlüsse gezogen werden.
- Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann mittels des Computers das Maß ermittelt werden, um das die Totzeit einen für ein bestimmtes Tier vorgegebenen Wert überschritten hat. Insbesondere kann für jeden einzelnen Milchfluß aus den verschiedenen Zitzen das Maß ermittelt werden, um das die Totzeit den vorgegebenen Wert überschreitet. Dieser vorgegebene Wert ist nicht nur von Tier zu Tier verschieden, sondern ändert sich auch mit dem Alter der Tiere. Für den Landwirt sind jedoch grundsätzlich nur die Fälle von Bedeutung, bei denen der vorgegebene Wert überschritten wird. Ist ein Tier brünstig oder krank, so wird die Totzeit im allgemeinen länger als gewöhnlich sein. Wird ein vorgegebener Wert der Totzeit um einen bestimmten Prozentsatz überschritten, so ist das für den Landwirt ein Hinweis darauf, daß das Tier brünstig oder krank ist.
- Ist nach Entstehen des Vakuums in dem Zitzenbecher eine relativ lange Zeit verstrichen, beispielsweise das Doppelte der zuvor für das Tier festgelegten Totzeit, so kann der Computer zu dem Schluß kommen, daß die Totzeit nicht ermittelt werden kann, weil der Milchfluß offensichtlich nicht eingesetzt hat; dieser Fall kann eintreten, wenn ein soeben gemolkenes Tier den Melkstand erneut betritt. Das Tier muß dann aus dem Melkstand herausgeführt werden.
- Vorteilhaft können zuverlässigere Informationen über Brunst oder Krankheit erzielt werden mit Hilfe von Parametern wie z. B. die Milchdurchflußmenge und/oder die Temperatur eines Milchflusses und/oder der Milchertrag und/oder die Häufigkeit, mit der ein Tier innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes den Melkstand aufsucht, und/oder die in dem Melkstand verbrauchte Futtermenge, wobei sich die Parameter für kranke oder brünstige Tiere von denen für gesunde und nichtbrünstige Tiere unterscheiden, im Vergleich eines oder mehrerer Parameter mit der Totzeit mittels eines Computers. Um eine größere Genauigkeit zu erzielen, kann dabei insbesondere die Temperatur des jeweiligen Milchflusses aus den verschiedenen Zitzen ermittelt werden. Zum Ermitteln der Temperatur können in dem Milchfluß anzuordnende Temperatursensoren eingesetzt werden. Hat der Landwirt einen Hinweis darauf erhalten, daß das Tier krank ist oder zu erkranken droht, so sollte er wissen, ob es sich um Euterentzündung oder um eine andere Krankheit handelt. Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann daher in dem Computer eine Anzeige, daß ein Tier an Euterentzündung erkrankt ist, mittels eines auf elektrische Leitfähigkeit des Milchflusses ansprechenden Sensors erzeugt werden und, falls erforderlich, auch mittels eines Temperatursensors. Insbesondere kann die elektrische Leitfähigkeit des Milchflusses von jeder einzelnen Zitze ermittelt werden. Weiterhin kann in dem Computer festgestellt werden, um welches Maß die elektrische Leitfähigkeit eines Milchflusses einen für ein bestimmtes Tier vorgegebenen Wert überschritten hat. Um kurzfristige Schwankungen und extreme Veränderungen der elektrischen Leitfähigkeit des Milchflusses auszuschließen, kann dieser vorgegebene Wert ständig aktualisiert werden anhand des immer wieder neu errechneten Durchschnittes der betreffenden Werte, die während des unmittelbar vorausgegangenen Zeitraumes ermittelt wurden, beispielsweise des Wertes der letzten zehn Messungen der elektrischen Leitfähigkeit. Dasselbe kann natürlich auch für die vorgegebenen Grenzwerte der Totzeit gelten.
- Der Strömungssensor stellt nicht nur das Einsetzen eines Milchflusses, sondern auch das Versiegen eines Milchflusses fest. Gemäß der Erfindung wird ein solches Versiegen des Milchflusses dem Computer angezeigt, der dafür sorgt, daß der betreffende Zitzenbecher automa tisch außer Betrieb gesetzt wird, vorzugsweise nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne von beispielsweise 2 bis 60 Sekunden nach erfolgter Anzeige abgenommen wird. Auf diese Weise kann der Milchertrag aus den einzelnen Zitzen ermittelt werden.
- Durch die Verarbeitung der von den Sensoren übermittelten Signale durch einen Computer ist es möglich, zu beliebigen, vom Landwirt festzulegenden Zeitpunkten über den Bildschirm des Computers und/oder mittels eines Druckers Informationen darüber abzurufen, bei welchen Tieren und um welches Maß die Totzeit und/oder die elektrische Leitfähigkeit eines Milchflusses den jeweils vorgegebenen Wert überschritten hat. Auf dem Bildschirm kann z. B. folgende Anzeige erscheinen:
- Bei Kuh 25 wurde eine elektrische Leitfähigkeit ermittelt, die den vorgegebenen Wert um 16% überschritten hat,
- bei Kuh 100 wurde eine elektrische Leitfähigkeit ermittelt, die den vorgegebenen Wert um 20% überschritten hat,
- bei Kuh 150 wurde eine elektrische Leitfähigkeit ermittelt, die den vorgegebenen Wert um 22% überschritten hat, usw.. In gleicher Weise kann angezeigt werden, daß für Kuh 15 eine Totzeit ermittelt wurde, die um 13% über einem zuvor festgelegten Wert liegt, daß für Kuh 38 eine Totzeit ermittelt wurde, die um 8% über einem zuvor festgelegten Wert liegt, usw..
- Anhand der von dem Computer gelieferten Informationen über die elektrische Leitfähigkeit eines Milchflusses kann der Landwirt entscheiden, ob die von einem bestimmten Tier abgegebene Milch beispielsweise in einen Ausschußbehälter abgeleitet werden muß oder nicht. Im ersten Fall kann die von dem Tier abgegebene Milch über ein in der betreffenden Milchleitung angeordnetes, computergesteuertes Dreiwegeventil beispielsweise in einen Ausschußbehälter anstatt in einen Milchtank geleitet werden. Wenn festgestellt werden kann, daß eines der Euterviertel des Tieres an Euterentzündung erkrankt ist, besteht die Möglichkeit, nur die Milch von dem betroffenen Euterviertel auszusondern. Auch diese Informationen können auf dem Bildschirm angezeigt oder ausgedruckt werden; zusätzlich zu den obengenannten Daten über elektrische Leitfähigkeit und Totzeit kann also angezeigt werden, ob z. B. die Milch von Kuh 2 ausgesondert wird, ob die Milch von Kuh 36 ausgesondert wird, usw..
- Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum automatischen Melken von Tieren, wie z. B. Kühen, mit einer Melkanlage, die einen Computer und einen Melkroboter mit Zitzenbechern aufweist, welche automatisch an die Zitzen eines zu melkenden Tieres anzuschließen sind, wobei die Vorrichtung ferner einen Strömungssensor zum Erzeugen von Signalen aufweist, die den Beginn und das Ende des Milchflusses aus mindestens einer Zitze anzeigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen auf Vakuum ansprechenden Sensor aufweist, und daß der Computer als Reaktion auf von dem Strömungssensor und dem auf Vakuum ansprechenden Sensor gelieferte Signale die Totzeit zwischen dem Zeitpunkt, zu dem der auf Vakuum ansprechende Sensor das Vorhandensein eines ausreichenden Vakuums in einem an eine Zitze angeschlossenen Zitzenbecher festgestellt hat, und dem Zeitpunkt, zu dem der Milchfluß aus dieser Zitze eingesetzt hat, ermittelt und prüft, ob die Totzeit einen vorgegebenen Zeitraum überschreitet, wonach bei Auftreten eines Signals, das das Ende des Milchflusses aus dieser Zitze anzeigt, der Zitzenbecher von dem Computer automatisch außer Betrieb gesetzt wird.
- Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die in den beigefügten Zeichnungen gezeigte Ausführungsform näher erläutert.
- Fig. 1 zeigt ein Schaltschema der erfindungsgemäßen Melkanlage, während Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Zitzenbecher zeigt.
- Fig. 1 zeigt eine Melkanlage 1 für eine Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres, wobei sich die Darstellung der Melkanlage der Einfachheit halber auf nur einen Zitzenbecher 2 und einen Milchmengenmesser 3 beschränkt. Die von den einzelnen Eutervierteln mittels Zitzenbechern 2 gewonnene Milch kann über eine separate Milchleitung 4 in eine Milchmengenmeßvorrichtung geleitet werden, die vier Milchmengenmesser 3 aufweist. Separate Abflußleitungen 5 der Milchmengenmesser 3 sind zu einer gemeinsamen Ausgangsleitung 7 zusammengefaßt, die in einen Milchtank 6 mündet. Eine ausführlichere Basiskonstruktion der Melkanlage ist in der EP-A-0 385 539 gezeigt und beschrieben. Die Melkanlage hat ferner, soweit es die vorliegende Erfindung betrifft, ein Pulsiersystem 8 für die vier Zitzenbecher 2. Eine Vakuumleitung 9 für das Pulsiersystem 8 ist an eine Vakuumpumpe mit Ausgleichsbehälter angeschlossen, wie es in der europäischen Patentanmeldung beschrieben ist.
- Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt eines Zitzenbechers 2; üblicherweise besteht der Zitzenbecher aus einer starren Hülse 10, z. B. aus Metall, einer in dieser Hülse angeordneten, inneren Wandung 11 aus einem flexiblen Material, wie z. B. Gummi, und aus einer Gummikappe 13, die die obere Öffnung des Ringspaltes 12 zwischen der Hülse 10 und der inneren Wandung 11 verschließt. Das untere Ende des Ringspaltes zwischen der Hülse 10 und der inneren Wandung 11 ist durch einen Dichtring 14 verschlossen, wobei zwischen der Hülse 10 und der inneren Wandung oberhalb des Dichtringes ein Ring 15 mit einer Öffnung 16 angeordnet ist. In dem Zwischenraum zwischen dem Dichtring 14 und dem Ring 15 wird von dem Pulsiersystem 8 über eine Leitung 18 und eine Öffnung 17 ein pulsierendes Vakuum erzeugt, wodurch ein pulsierendes Vakuum in dem Raum zwischen der Hülse 10 und der inneren Wandung 11 entsteht, das bewirkt, daß die innere Wandung die Zitze abwechselnd eng umschließt und sich wieder nach außen bewegt, so daß die für das Melken erforderliche rhythmische Bewegung um die Zitze herum entsteht, sofern der Zitzenbecher ordnungsgemäß an diese Zitze angeschlossen ist. Um einen Auffangbehälter für die gewonnene Milch zu schaffen und Schwankungen des Vakuums unter der Zitze zu minimieren, ist in dem unteren Teil des Zitzenbechers ein Auffangraum 19 vorgesehen, der zum Befördern der Milch eine relativ enge Lufteinlaßöffnung 20 hat. Die Leitung 4, die die Milch in den Milchmengenmesser 3 leitet, ist mit diesem Auffangraum 19 verbunden. Des weiteren ist in diesem Auffangraum 19 ein stationäres Teil 21 angeordnet, das teilweise in die Öffnung zwischen dem Innenraum 22 und dem Auffangraum 19 hineinragt und dafür sorgt, daß die Milch allmählich in den Auffangraum 19 einfließt und eine Trennung der Milch verhindert wird.
- An der Oberseite des Teiles 21 ist ein Temperatursensor 23 angeordnet, der Temperaturmessungen vornimmt. Die Milchtemperatur, die bereits in dem Zitzenbecher 2 ermittelt werden kann, ist ein guter Maßstab für die Körpertemperatur; insbesondere die Körpertemperatur von kranken Tieren, beispielsweise von solchen mit Euterentzündung, liegt jenseits des normalen Wertes. In einem abfallenden Teil der Milchleitung 4 ist ein Strömungssensor 24 angeordnet, der das Einsetzen und das Versiegen des Milchflusses feststellt. Die Funktionsweise dieses Strömungssensors basiert darauf, daß ein Milchfluß eine elektrische Verbindung zwischen zwei Elektroden herstellt. Die geneigte Anordnung des Sensors verhindert, daß Milch zwischen den Elektroden verbleibt oder, anders ausgedrückt, daß eine kleine Milchansammlung zwischen den Elektroden verbleibt, was zur Folge haben würde, daß ununterbrochen ein Milchfluß angezeigt wird. In der Milchleitung 4 ist außerdem ein auf Vakuum ansprechender Sensor 26 angeordnet, der feststellt, ob ein ausreichendes Vakuum in der Milchleitung 4 und in dem Zitzenbecher 2 besteht. In dem Milchmengenmesser 3 ist ein auf elektrische Leitfähigkeit ansprechender Sensor 25 angeordnet, der den Mastitis-Sensor bildet. Dieser Mastitis-Sensor hat eine mit Elektroden ausgestattete Kammer, die die elektrische Leitfähigkeit der in der Kammer befindlichen Milch messen. Die in der Kammer befindliche Milch wird mit jedem neuen Milchfluß ausgetauscht. Bei infizierter Milch wird eine höhere elektrische Leitfähigkeit ermittelt. Da am Anfang bei jedem neuen Milchfluß ein leichtes Ansteigen der elektrischen Leitfähigkeit zu beobachten ist, kann mittels dieses Mastitis-Sensors anstelle des oder zusätzlich zu dem Strömungssensor auch das Einsetzen eines Milchflusses festgestellt werden. Die Ausgangssignale S1, S2, S3 und S4 der jeweiligen Sensoren 23, 24, 25 und 26 werden an einen Computer 27 weitergeleitet, der die von den Sensoren gelieferten Informationen weiterverarbeitet und auf dem Bildschirm eines Monitors 28 anzeigt. Die Abflußleitung 5 ist ferner mit einem Dreiwegeventil 29 ausgestattet, damit der Milchfluß aus einem von Mastitis befallenen Viertel des Tiereuters in einen Ausschußbehälter 30 abgeleitet werden kann. Beschließt der Landwirt aufgrund einer von dem Computer gelieferten Information, Milch in den Ausschußbehälter 30 zu leiten, und erteilt er dem Computer einen entsprechenden Befehl, so wird das Dreiwegeventil 29 mittels eines von dem Computer erzeugten Signals S5 umgeschaltet.
Claims (14)
1. Verfahren zum automatischen Melken von Tieren, wie
z. B. Kühen, in einer Vorrichtung mit einer Melkanlage,
die einen Computer und einen Melkroboter mit
Zitzenbechern aufweist, welche automatisch an die Zitzen eines
zu melkenden Tieres anzuschließen sind, wobei von einem
Strömungssensor Signale erzeugt werden, die den Beginn
und das Ende des Milchflusses aus mindestens einer
Zitze anzeigen,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Computer die Totzeit
ermittelt wird, die zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ein
auf Vakuum ansprechender Sensor ein ausreichendes
Vakuum in einem an eine zugehörige Zitze
angeschlossenen Zitzenbecher festgestellt hat, und dem Zeitpunkt
vergangen ist, zu dem von dem Strömungssensor das
Einsetzen eines Milchflusses aus dieser Zitze festgestellt
wird, wobei der Zitzenbecher automatisch außer Betrieb
gesetzt wird, wenn in dem Computer festgestellt wird,
daß die Totzeit über einen vorgegebenen Zeitraum
hinausgeht, und wenn das Signal gegeben wird, das das Ende
des Milchflusses aus dieser Zitze anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Totzeit in bezug auf
den Milchfluß aus jeder einzelnen Zitze ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Maß, um welches die
Totzeit einen für ein bestimmtes Tier vorgegebenen Wert
überschreitet, durch den Computer ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Maß ermittelt wird, um
welches die Totzeit den für den jeweiligen Milchfluß
aus den zugehörigen Zitzen vorgegebenen Wert
überschreitet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tier von dem Ort
weggeführt wird, an dem das automatische Melken stattfinden
soll, wenn nach dem Erzeugen eines Vakuums in einem
Zitzenbecher ein bestimmter Zeitraum im Verhältnis zu
der für das betreffende Tier zuvor festgelegten Totzeit
verstrichen ist, ohne daß der Milchfluß in diesem
Becher eingesetzt hat.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß anhand der Totzeit mittels
des Computers eine Anzeige bezüglich Brunst oder
Krankheit des Tieres erzielt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß anhand der Totzeit in
Kombination mit der durch einen Temperatursensor
gemessenen Temperatur des Milchstromes eine Anzeige bezüglich
Brunst oder Krankheit eines Tieres erzielt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß anhand der Totzeit in
Kombination mit der durch einen Milchleitfähigkeitssensor
gemessenen elektrischen Leitfähigkeit des Milchstromes
eine Anzeige bezüglich Brunst oder Krankheit eines
Tieres erzielt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zu beliebig festzulegenden
Zeitpunkten auf dem Bildschirm des Computers und/oder
über einen Drucker eine Anzeige über die Tiere zu
erzielen ist, bei denen die Totzeit und/oder die
elektrische Leitfähigkeit und/oder die Temperatur eines
Milchstromes die jeweils vorgegebenen Werte überschritten
haben/hat.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der von dem
Computer gelieferten Informationen über die elektrische
Leitfähigkeit eines Milchstromes darüber entschieden
wird, ob die von einem zugehörigen Tier abgegebene
Milch beispielsweise in einen Ausschußbehälter
abzuleiten ist oder nicht.
11. Vorrichtung zum automatischen Melken von Tieren,
wie z. B. Kühen, mit einer Melkanlage (1), die einen
Computer (27) und einen Melkroboter mit Zitzenbechern
(2) aufweist, welche automatisch an die Zitzen eines zu
melkenden Tieres anzuschließen sind, wobei die
Vorrichtung ferner einen Strömungssensor (24) zum Erzeugen von
Signalen aufweist, die den Beginn und das Ende des
Milchflusses aus mindestens einer Zitze anzeigen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen auf
Vakuum ansprechenden Sensor (26) aufweist, und daß der
Computer (27) als Reaktion auf von dem Strömungssensor
(24) und dem auf Vakuum ansprechenden Sensor (26)
gelieferte Signale die Totzeit zwischen dem Zeitpunkt, zu
dem der auf Vakuum ansprechende Sensor das
Vorhandensein eines ausreichenden Vakuums in einem an eine Zitze
angeschlossenen Zitzenbecher festgestellt hat, und dem
Zeitpunkt, zu dem der Milchfluß aus dieser Zitze
einge
setzt hat, ermittelt und prüft, ob die Totzeit einen
vorgegebenen Zeitraum überschreitet, wonach bei
Auftreten eines Signals, das das Ende des Milchflusses aus
dieser Zitze anzeigt, der Zitzenbecher von dem Computer
(27) automatisch außer Betrieb gesetzt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß anhand der Totzeit mittels
des Computers (27) eine Anzeige bezüglich Brunst oder
Krankheit des Tieres zu erzielen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperatursensor (23)
vorgesehen ist, um die Temperatur des jeweiligen
Milchstromes zu messen, und daß anhand der Totzeit in
Kombination mit den von dem Temperatursensor (23)
gelieferten Informationen mittels des Computers (27) eine
Anzeige bezüglich Brunst oder Krankheit eines Tieres zu
erzielen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor (25) zum
Ermitteln der elektrischen Leitfähigkeit der Milch vorhanden
ist, und daß anhand der Totzeit in Kombination mit den
Informationen von dem auf elektrische Leitfähigkeit
ansprechenden Sensor (25) mittels des Computers (27) eine
Anzeige bezüglich Brunst oder Krankheit eines Tieres zu
erzielen ist.
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