DE68902748T2

DE68902748T2 - Orthopaedische teile, werkzeuge und verfahren fuer gelenke.

Info

Publication number: DE68902748T2
Application number: DE8989301076T
Authority: DE
Inventors: John William Goodfellow; John Joseph O'connor
Original assignee: British Technology Group Ltd
Current assignee: BTG International Ltd
Priority date: 1988-02-05
Filing date: 1989-02-03
Publication date: 1993-01-21
Anticipated expiration: 2009-02-04
Also published as: GB2215610B; DE68902748D1; EP0327387A3; US5314482A; JP2938465B2; GB8902429D0; JPH01308555A; EP0327387B1; IE62951B1; EP0327387A2; GB2215610A; IE890350L; GB8802671D0

Description

Diese Erfindung betrifft orthopädische Gelenkbestandteile, Werkzeuge und Verfahren, insbesondere zur Verwendung in Bezug zum Femur (Oberschenkel) am Kniegelenk. Die Erfindung ist tatsächlich anfänglich im Hinblick auf die Anwendung als oder für einen femuralen Bestandteil der Einzelfachform (unicompartmental form) in einer prothese nach dem GB Patent Nr. 1,534,263 betrachtet worden. Dementsprechend ist es angemessen, die Erfindung im genaueren Detail im Hinblick auf solche Anwendungen zu beschreiben, wobei es jedoch einleuchten dürfte, daß die Erfindung breiter auch bei anderen Prothesenformen anwendbarist. Ein femuraler Prothesenbestandteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der US-A-4,719,908 bekannt.
Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet "unicompartmental/einzelfachartig" einen Teil, der auf getrennte Weise an einem femuralen Gelenkhöcker anbringbar ist, um einen Ersatz der Gelenkfläche vorzusehen. Während zwei solche Bestandteile auf den zugehörigen Gelenkhöckern eines Gelenkes verwendet werden können, unterscheidet sich dies von einem "bicompartmental/zweifachartigen" Teil, bei dem ein einziger, einstückiger femuraler Teil ein zugehöriges Paar condylärer Teile besitzt, die durch einen Brückenteil miteinander verbunden sind und ebenfalls von einem "tricompartmental/dreifachartigen" Teil, bei dem der Brückenteil eine Kniescheiben-Gelenkfläche ausbildet.
In dem gleichen Zusammenhang umfaßt der im folgenden verwendete Ausdruck "Oberflächenersatz" das Vorsehen eines Bestandteils bzw. Teils, der einen Körper mit größtenteils Schalenform besitzt und zwei Hauptflächen in Rücken-zu- Rücken-Anordnung ausbildet, wobei eine solche Fläche als Ersatz der Gelenkfläche gedacht ist und die andere solcher Hauptflächen die Schnittstelle mit dem relevanten Knochen bildet. In diesem Fall ist der Knochen natürlich der Femur am Knie und die entsprechenden Hauptflächen sind üblicherweise grob konvex und grob konkav.
Einzelfachartige Teile, die gegenwärtig routinemäßig verwendet werden, umfaßen zwei prinzipielle Arten. Bei jeder Art besitzt die Gelenkfläche normalerweise eine polyradiale Form, d.h. die Fläche ist bewußt nicht-sphärisch. Diese Formgebung spiegelt anscheinend das konfuse Denken wieder, das von einer Notwendigkeit für ein sich veränderndes Zentrum des Kurvenverlaufes für die Gelenkfläche in direkter Beziehung zur Tatsache ausgeht, daß im naturlichen Fall ein sich veränderndes Drehungszentrum zwischen dem Femur und der Tibia (Schienbein) während der Biege-Streckbewegung vorliegt. Die Erzeugung der zuletzt erwähnten Veränderung ist natürlich der Operation folgend angemessen, wenn die natürliche Gelenkfunktion, einschließlich der Aktion der beibehaltenen Sehnen, selbst gut nachgeahmt werden kann. Die Entwicklungsstudie der vorliegenden Erfindung hingegen hält einen entsprechenden polyradialen Kurvenverlauf nicht für notwendig.
Die routinemäßig verwendeten Typen unterscheiden sich jedoch in der Form der Schnittflächengestaltung, die in Bezug zur Befestigung des Teils am Knochen verwendet werden. Bei einem Typ besteht die Schnittflächenoberfläche aus einer Vielzahl ebener Facetten, die zur Befestigung mit oder ohne Knochenzement gegen eine dicht anliegende Fläche, die auf dem Gelenkhöcker geschnitten wird, gedacht sind. Der andere Typ der Flächenersatzform und der entsprechenden Schnittflächenoberfläche folgt eng der polyradialen Form der Gelenkfläche. Dieser Typ ist zur Befestigung mit Zement vorgesehen, wobei der Gelenkhöcker am besten relativ grob vorbereitet wird, was die Anpassung anbelangt und der Zement dazu dient, die Lücken auszufüllen, die auf die fehlende Anpassung zurückzuführen sind.
Es gibt jedoch Schwierigkeiten und Nachteile mit beiden Typen bzw. Arten. Für den einen Typ ist die entsprechende Knochenpräparation komplex aufgrund der Anforderung, mehrere Facetten in einer vorbestimmten Beziehung zu schneiden, um sie an den Teil anzupassen. Darüberhinaus wird diese Schwierigkeit verstärkt durch die Wiederholung, die erforderlich ist, falls die Knochenformung eine Verschiebung erfordert, um eine bessere Endposition für den Teil zu erreichen. Auch wird die Schnittstelle zwischen dem Teil und dem Knochen notwendigerweise unregelmäßig relativ zu dem trabeculären Aufbau des letzteren, was zu einer Übertragung nicht-kompressiver Kräfte über die Schnittstelle führt, während der anschließenden Verwendung des Gelenkes durch den Patienten, wobei diese Kräfte zu einer Lösung des Teils führen können. Für den anderen Typ wird die Endposition für den Bestandteil auf eine wirksam willkürliche Weise festgelegt, was nicht verlässlich kompatibel mit der Aufrechterhaltung einer normalen Sehnenwirkung oder deshalb der Gelenkfunktion ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten und Nachteile zu verringern.
In dieser Hinsicht sieht die Erfindung in einem Aspekt einen Oberschenkel-Prothesenbestandteil für das Kniegelenk vor, umfassend einen Körper, der zwischen zwei Hauptflächen in Rücken-zu-Rücken-Anordnung ausgebildet ist, wobei eine solcher Flächen dreidimensional in konvexer Form abgebogen ist, um eine condyläre Gelenkfunktion auszuüben, während die andere dieser Flächen grob konkav zur Befestigung mit dem Oberschenkel ist, und wobei die andere Hauptfläche einen überwiegenden Bereich gebogener Form besitzt, um mit dem entsprechenden Bereich der anderen Fläche ein Gehäuse zu bilden, sowie einen kleineren Bereich im wesentlichen planarer Form, dadurch gekennzeichnet, daß die gebogene Form diejenige einer Drehfläche um eine Achse dadurch ist, und wobei die planare Form parallel zu dieser Achse ist.
Dieser Bestandteil bzw. Teil weist vorzugsweise die einer Einzelfachform auf.
Vorzugsweise ist die eine Hauptfläche und/oder der größere Bereich der anderen Hauptfläche sphärisch geformt, und wenn sie beide derart geformt sind, sind sie vorzugsweise konzentrisch.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht zur Verwendung des erfindungsgemäßen Bestandteils ein chirurgisches Werkzeug vor, zur Formung eines femuralen Gelenkhöckers, wobei ein solches Werkzeug ein konkaves Schneidmittel besitzt, das um eine Achse dadurch drehbar ist, um eine Gelenkfläche zu beschreiben, die im wesentlichen der der überwiegenden Fläche des Bestandteils gleicht und wobei ein Führungsmittel koaxial innerhalb des Schneidmittels herausragt.
Vorzugsweise sind bei einem solchen Werkzeug das Schneidmittel und das Führungsglied relativ zueinander einstellbar, um die wirksame Axiallänge des letzteren innerhalb des ersteren zu verändern.
Diese Aspekte der Erfindung zusammen mit den bevorzugten und anderen Formen, werden nach Berücksichtigung der folgenden weiteren Beschreibung verdeutlicht, die anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen gegeben wird.
Es zeigt:
Fig. 1 bzw. 2 schematische Darstellungen von zwei Typen des Standes der Technik mit einzelfachartigem femuralen Teil bzw. Bestandteil,
Fig. 3 die natürliche Formung im Femur am Kniegelenk,
Fig. 4 schematische Seiten- und Draufsichten (a) und (b) einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bestandteils,
Fig. 5 eine ähnliche Darstellung eines entsprechenden chirurgischen Werkzeuges zur Verwendung bei der Anbringung des Bestandteils der Fig. 4; und
Fig. 6 - 8 schematische Darstellungen aufeinanderfolgender Stufen bei der Vorgehensweise der Anbringung des Bestandteils der Fig. 4.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines einzelfachartigen femuralen Bestandteils 10, wie er oben als erster Typ bzw. Art bezeichnet worden ist. Der Bestandteil besitzt einen Hauptkörper länglicher Form, und bildet, wie zu sehen, eine Gelenkfläche 11 und eine Schnittfläche 12 aus. Die Gelenkfläche 11 ist in Längsrichtung abgebogen in polyradialer Weise mit zunehmender Steigung in der Krümmung in Richtung zum einen Ende hin, welches dahinter angeordnet ist, wobei die Fläche ebenfalls in Querrichtung bogenförmig ist. Die Schnittfläche 12 besteht aus drei ebenen Facetten und wird jedoch üblicherweise mit einem oder mehreren herausragenden Elementen ergänzt, normalerweise in Bolzen- und/oder Blattform, um zu Befestigungszwecken in den Knochen einzudringen.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Schemaansicht eines einzelfachartigen femuralen Bestandteils 20, wie er oben als zweiter Typ bezeichnet worden ist. Dieser Bestandteil geht von der Flächenersatzform aus und besitzt einen gebogenen Körper länglicher Form, der eine polyradiale Gelenkfläche 21 ausbildet, ähnlich zur Fläche 11 der Fig. 1, sowie eine Schnittfläche 22, die sich auf konkave Weise dicht an die Fläche 21 annähert. Wiederum wird die Schnittfläche 22 üblicherweise durch eine oder mehrere Elemente ergänzt, um die Befestigung am Knochen zu unterstützen, jedoch wird dieses normalerweise in einer weniger betonten Weise unter Bildung einer Verzahnung mit Zement erzielt.
Fig. 3 zeigt die natürliche Formung im Femur 30 am Kniegelenk mittels eines schematischen Schnitts durch den Sulcus der Trochlea-Nut. Der Längsschnitt, d.h. das von vorn nach hinten verlaufende Profil des Gelenkhöckers, ist bei 31 ersichtlich. Die Entwicklung der Erfindung beruht zum Teil auf der Überlegung, daß dieses Profil und ebenfalls die zugehörigen, querverlaufenden Bereiche des Gelenkhöckers, sehr gut durch eine sphärische Fläche dargestellt werden können, wie sie durch die kreisförmige Kontur 32 angedeutet wird. Darüber hinaus erweist sich eine solche Sphäre als im wesentlichen konstanter Radius bei einer großen Anzahl der wachsenden Bevölkerung, wobei "groß" sich auf nationale Größe oder noch größer erstreckt. Diese Überlegung ist natürlich ein gegen den Strom laufendes Denken und femurales Bestandteildesign.
Obwohl die condyläre Fläche fortlaufend zu der der Trochlea-Nut zu sein scheint, in der die Patella angelenkt ist, sind die Bereiche dieser Flächen, die tatsächlich eine bedeutende Gelenkfunktion in entsprechender Beziehung zur Tibia und Patella ausüben, deutlich voneinander getrennt. Der angesprochene Trochlea-Nutbereich ist bei 33 angedeutet. Dieses widerspricht wiederum der gegenwärtigen Denkweise, bei der femurale Teile üblicherweise Merkmale besitzen, die ausgelegt sind, um die patellare Gelenkfähigkeit aufzunehmen, auch dann, wenn der Teil nicht dreifachförmig (tricompartmental) ist.
Diese Überlegungen und Erkenntnisse bei der Entwicklung der vorliegenden Erfindung haben zur Ansicht geführt, daß ein idealisierter, femuraler Teil eine sphärische Gelenkform besitzen kann. Vorteilhafterweise weist der Teil Einzelfachform auf, um im Gebrauch in Bezug zu den unterschiedlichen Gelenkzuständen Flexibilität vorzusehen, ohne eine notwendige Belastung zur Aufnahme der Patellafunktion bei allen Zuständen aufzubürden. Der Teil weist vorteilhafterweise eine Flächenersatzform mit einer Schnittfläche auf, die sphärisch und konzentrisch zur Gelenkfläche ist. Dieses vereinfacht die Herstellung des Bestandteils und minimiert das Erfordernis zur Knochenentfernung und minimiert die Übertragung von nicht-kompressiven Kräften auf den Knochen, da die Schnittfläche in einer im wesentlichen gleichmäßigen Weise senkrecht zur angrenzenden trabekulären Struktur angeordnet ist.
Die praktische Entwicklung der Erfindung bis zum heutigen Tage kommt diesem Ideal durch den Einzelfachbestandteil 40 der Fig. 4 sehr nahe. Dieser Teil besteht aus einer einstückigen Konstruktion und länglicher Form, die einen Hauptkörper besitzt, der aus einem gebogenen bzw. schalenartigen Körperteil 41 zur Anbringung am unteren Teil eines Gelenkhöckers und fortgesetzten zweiten Körperteil 42 zur Anbringung am hinteren Teil des Gelenkhöckers besteht.
Der Teil bildet eine konvexe sphärische Gelenkfläche 43 aus, die sich kontinuierlich über beide Körperteile erstreckt, während der abgebogene Teil einen größeren Schnittflächenbereich 44 ausbildet, der im wesentlichen konkave sphärische Form besitzt, die konzentrisch zur Gelenkfläche 43 ist, und wobei der zweite Teil einen kleineren Schnittflächenbereich 45 von im wesentlichen planarer Form ausbildet, der sich tangential relativ zur Fläche 43 erstreckt. Der Teil besitzt zusätzlich ein längliches Glied bzw. Bolzen 46, der radial von der Fläche 44 nach innen ragt und mit seiner Achse in paralleler und symmetrischer Beziehung zur Fläche 45 ist.
Der Bestandteil bzw. Teil der Fig. 4 unterscheidet sich vom obigen Ideal, um mit der praktischen Entwicklung bis zum heutigen Tage der zugehörigen Befestigungstechniken verträglich zu sein.
Diese Techniken umfassen ein Schneidwerkzeug 50 der in Fig. 5 gezeigten Form. Das Werkzeug kann als zapfenartiger sphärisch konkaver Endfräser bezeichnet werden. Das Werkzeug besitzt einen Schaft 51 zur betriebsmäßigen Verbindung an seinem freien Ende mit einer geeigneten Drehkraftquelle. An seinem anderen Ende trägt der Schaft den Fräser 52, dessen konkav-sphärische Schneidfläche koaxial zum Schaft und geformt ist, um dem Schnittflächenbereich des zugehörigen Bestandteils zu gleichen. Ein Zapfen 53 ragt von der Schnittfläche radial nach innen, koaxial zum Schaft, wobei die relativen Positionen des Fräsers und des Zapfens axial zum letzteren in einer kontinuierlichen oder stufig zunehmenden Weise durch eine Schraube oder einen anderen Mechanismus einstellbar sind. Diese Einstellung deckt geeigneterweise einen kleinen Bewegungsbereich um eine Bezugslänge für den Zapfen ab, die dem sphärischen Gelenkradius des zugehörigen Bestandteils gleicht.
Die nachfolgenden Stufen der gegenwärtig entwickelten Technik werden durch die übrigen Figuren dargestellt.
Bei dieser Verfahrenstechnik wird das Kniegelenk auf geeignete Weise freigelegt und ein ebener Facettenschliff auf dem tibialen Plateau des relevanten Fachs bzw. Feldes durchgeführt. Diese Schliff-Fläche dient als Basis zur Befestigung einer tibialen Komponente zur Verbindung mit der entsprechenden femuralen Komponente, wobei diese Komponenten bzw. Bestandteile zusätzlich mit einer Meniskuskomponente dazwischen versorgt werden, falls man der Lehre des GB-Patentes Nr. 1,534,263 folgt.
Mit dem Gelenk in einer Stellung von etwa 90º Biegung, wie sie in Fig. 6 gezeigt wird, wird eine Aufspannvorrichtung 60 in grundlegender Hinsicht dreiteiliger Form angebracht, um einen Schuhteil 61 zwischen der ebenen Schliff-Fläche, die schon geschnitten bzw. geschliffen worden ist, und dem nun gegenüberliegenden hinteren Teil des zugehörigen femuralen Gelenkhöckers, einem Bohrungsführungsteil 62, quer zum unteren Teil des Gelenkhöckers und einem Ausrichtungsteil 63 angeordnet, das sich parallel zur Längsachse des femuralen Schaftes erstreckt. Der Schuhteil 61 besitzt eine längliche Fläche, die konkav quer zum Gelenkhöcker abgebogen ist. Der Führungsteil 62 besitzt eine kleinere Bohrung 64 und eine größere Bohrung 65, die jeweils axial parallel zum Ausrichtungsteil 63 und in einer gemeinsamen Ebene zu letzterem verlaufen. Das Ausrichtungsteil 63 erstreckt sich, wie gezeigt, vom Femur nach außen, kann jedoch in einer alternativen Form sich nach innen als ein Innenmark-Nagel erstrecken.
Die Aufspannvorrichtung 60 ist, wie angedeutet, in Verbindung mit einem Abstandsstück 70 zwischen dem Schuhteil 61 und der tibialen ebenen Schnittfläche angeordnet, wobei das Abstandsstück dazu dient, die Dicke der zugehörigen tibialen Komponente darzustellen, die an solcher Schnittfläche befestigt wird, plus der Dicke jeglichen zugehörigen Meniskusbestandteils. Insbesondere ist diese Anordnung derart, daß sie die Führungsteilbohrung 65 im wesentlichen in Ausrichtung zum normalen sphärischen Radius am benachbarten Punkt des Gelenkhöckers und mit Abstand über dem Abstandsstück 70 positioniert, entsprechend zum Radius R für die sphärische Anordnung der Gelenkfläche 43 der Komponente, deren Gebrauch beabsichtigt ist. Der Radius R ist natürlich festgelegt anhand der vorangegangenen Röntgenaufnahme oder einer anderen voroperativen Untersuchung und/oder nach Einschätzung, die der Freilegung des Gelenkes folgt, im wesentlichen um dem des Gelenkhöckers zu entsprechen, dessen Oberfläche wiederhergestellt wird.
Die Anordnung der Aufspannvorrichtung bewirkt, daß die Sehnenwirkung in einer normalen Weise bei der Biegung aufrechterhalten wird. Auch sollte erwähnt werden, daß eine solche Anordnung zum Teil durch Bezug auf den hinteren Teil des Gelenkhöckers festgelegt wird, wo der Schaden aufgrund von Arthrose spät auftritt, beim Fortschreiten des Zustandes, der durch die Prothese verhindert werden soll. Deshalb ist die Anordnung des bzw. der Bestandteile festgelegt durch Bezug auf die Gelenkgeometrie, die normalerweise lebensfähig ist und Normalität für den Patienten bedeutet.
In jedem Fall wird bei einer solchen Positionierung der Gelenkhöcker mittels der Führungsteilbohrung 64 aufgebohrt und ein Bolzen 66 eingeführt, um die Position der Aufspannvorrichtung zu stabilisieren. Danach wird der Gelenkhöcker durch die Führungsteilbohrung 65 bis zu einer Tiefe R aufgebohrt.
Die nächste Stufe, die der Verwendung der Aufspannvorrichtung 60 folgt, umfaßt die Anwendung eines Sägeblocks 80 am Gelenkhöcker, wodurch der hintere Teil entfernt werden kann und eine ebene Schnittfläche hinterläßt, wie sie in Fig. 7 gezeigt wird. Dieser Sägeblock besitzt Bolzen 81 und 82, die in Eingriff mit den Gelenkhöckerbohrungen stehen und so den Block in einer stabilen Art und Weise positionieren.
Danach wird das Werkzeug 50 eingesetzt, und tritt mit seinem Zapfen mit der Bohrung im Gelenkhöcker in Eingriff. Die Betätigung des Werkzeugs schneidet den unteren Teil des Gelenkhöckers und hinterläßt eine sphärisch konvexe Fläche, wobei diese Fläche eine bedeutend höhere Qualität aufweist als die durch eine Säge oder ein anderes Werkzeug bearbeitete.
Es ist festzustellen, daß das Werkzeug 50 mit seinem Zapfen betätigt wird und die Tiefe des Einschnitts in den Knochen begrenzt, und daß die Einstellung so vorgenommen werden kann, daß sie progressiv die Zapfenlänge reduziert, wobei dazwischenliegende Anbringungen der Komponente oder einer Versuchsform davon ermöglicht werden, um die Positionierung unter Bezug auf die Sehnenwirkung mit dem gestreckten Gelenk zu prüfen.
Anfänglich ist die Zapfenlänge R, wobei nachfolgende kleine Verringerungen von etwa 0,5 mm in etwa bis zu dieser Länge hergestellt werden, bis Prüfergebnisse zeigen, daß die Komponente gleichmäßig von der Tibia bei etwa 90º Biegung und vollständiger Streckung durch die Dicke der zugehörigen tibialen Komponente plus jeglichen dazugehörigen Meniskusbestandteil beabstandet ist. Es dürfte einleuchten, daß diese fortschreitende Einstellung in Richtung auf das gewünschte Ergebnis durch die Tatsache vereinfacht wird, daß der Gelenkhöcker vorher abgesägt worden ist, um eine Schnittebene vorzusehen, die sich parallel zur Richtung der Einstellung erstreckt, wodurch der gesamte Schnittbereich des Gelenkhöckers sich nicht in der Form bei irgendeiner Stufe während der Verwendung des Werkzeugs 50 ändert. Prismatische oder andere facettenartige Formen, die sich parallel zur Richtung der Einstellung erstrecken, ergeben eine ähnliche Erleichterung.
Die resultierende Formung des Gelenkhöckers nimmt die Komponente bzw. den Bestandteil der Fig. 4 auf, wie es in Fig. 8 gezeigt ist.
In Bezug zur Komponente der Fig. 4 bleibt es übrig festzustellen, daß die Schnittflächen 44 und 45 sehr eng an die angedeuteten sphärischen und planaren Formgebungen angepaßt sind, sich jedoch in der Praxis im einzelnen Detail zu Zwecken der Befestigung verändern können. Falls sich die Befestigung z.B. auf Zement verlassen muß, können diese Flächen mit einer aufgerauhten Oberfläche ausgebildet werden, um eine Verzahnung vorzusehen, während sie die aufgezeigten Gesamt formen besitzen. Alternativ oder zusätzlich kann von diesen Flächen in einem geringen Ausmaß Werkstoff entfernt werden, um die gleiche Gesamtformung innerhalb eines niedrigen Umfangsrandes vorzusehen, wodurch eine einheitlich dünne Zementschicht zwischen der Komponente und dem Knochen während der Befestigung vorgesehen wird. Auf die gleiche Weise könnten die zugehörigen Komponentenflächen mit feinen Poren oder ähnlichen Unregelmäßigkeiten gemäß den bestehenden Techniken ausgebildet werden, wenn eine Befestigung mit Knochenwachstum beabsichtigt ist, wobei noch die aufgezeigte Gesamtform aufrechterhalten wird. In diesem Fall können die Komponentenflächen z.B. an einer Stelle derart dünner gemacht werden, wie gerade erwähnt, um zu den gewünschten Formen mit Hydroxidapatit oder anderem geeigneten Material wieder aufgefüllt werden.
Während die Erfindung vollständiger im Hinblick auf die Zeichnungen beschrieben worden ist, ist es in der vorstehenden Beschreibung angedeutet worden, daß eine breitere Anwendung möglich ist.
Andere Einzelfachformen können im Hinblick auf gegenwärtige Routinekomponenten vorteilhaft sein. Z.B. kann eher eine polyradiale als sphärische Gelenkfläche verwendet werden, während Schnittflächen, wie beschrieben, eingesetzt werden, um die dazugehörigen Vorteile der letzteren zu erhalten. Entgegengesetzt oder zusätzlich kann der sphärisch geformte Schnittflächenbereich eine nicht-sphärische Umdrehungsform besitzen und dennoch den Vorteil einer vereinfachten Befestigungsverfahrensweise ermöglichen. Wiederum kann man die aufgezeigte Form verbessern und eine vollständig sphärische oder andere rotationsmäßig definierte Schnittfläche zur Verwendung in Verbindung mit weiterentwickelten Befestigungsverfahren haben.
Im Hinblick darauf, daß der Schwerpunkt der Erfindung vollständig auf die Behandlung des femuralen Gelenkhöckers ausgerichtet ist, ist die Erfindung natürlich auch anwendbar bei Zwei- und Dreifachformen (bi- und tricompartmental forms) des Bestandteils.
Obwohl die Erfindung sich auf die Verwendung bei Prothesen einschließlich dreiteiliger femuraler, tibialer und dazwischenliegender Meniskuskomponenten, bezieht, so ist sie doch gleichermaßen anwendbar bei Formen, bei denen die femurale und tibiale Komponente direkt miteinander in Eingriff stehen.

Claims

1. Oberschenkel-Prothesenbestandteil (40) für das Kniegelenk, umfassend einen Körper (41,42), der zwischen zwei Hauptflächen (43;44, 45) in Rücken-zu-Rücken-Anordnung ausgebildet ist, wobei eine (43) solcher Flächen dreidimensional in konvexer Form abgebogen ist, um eine condyläre Gelenkfunktion auszuüben, während die andere (44,45) dieser Flächen grob konkav zur Befestigung mit dem Oberschenkel (30) ist, und wobei die andere Hauptfläche einen überwiegenden Bereich (44) gebogener Form besitzt, um mit dem entsprechenden Bereich der anderen Fläche ein Gehäuse zu bilden, sowie einen kleineren Bereich (45) im wesentlichen planarer Form, dadurch gekennzeichnet, daß die gebogene Form diejenige einer Drehfläche um eine Achse dadurch ist, und wobei die planare Form parallel zu dieser Achse ist.

2. Bestandteil nach Anspruch 1, bei dem mindestens die eine Hauptfläche (43) und der überwiegende Bereich sphärisch geformt sind.

3. Bestandteil nach Anspruch 2, bei dem beide Hauptflächen und der hauptsächliche Bereich sphärisch in gegenseitig konzentrischer Weise geformt sind.

4. Bestandteil nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die beiden Hauptflächen jeweils längliche Form besitzen und der überwiegende und der kleinere Bereich sich über entsprechend unterschiedliche, gegenseitig aneinandergrenzende Endabschnitte davon erstrecken.

5. Bestandteil nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Körper ein längliches Glied (46) aufweist, das von dem überwiegenden Bereich entlang dessen Drehachse herausragt.

6. Bestandteil nach Anspruch 5, bei dem das Glied die Form eines Bolzens besitzt.

7. Bestandteil nach Anspruch 5 oder 6, bei dem das Glied vom überwiegenden Bereich entlang der genannten Achse in einem nicht größeren Ausmaß als das übrige des Körpers herausragt.

8. Bestandteil nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche in Einzelfachform.

9. Bestandteil nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche in Kombination mit einem chirurgischen Werkzeug (50) zur Verwendung beim Formen eines femuralen Gelenkhöckers zur Befestigung des Bestandteils damit, wobei ein solches Werkzeug ein konkaves Schneidmittel (52) besitzt, das um eine Achse da durch drehbar ist, um eine Drehfläche zu beschreiben, die im wesentlichen der der überwiegenden Fläche des Bestandteils gleicht, und wobei ein Führungsmittel (53) koaxial innerhalb des Schneidmittels herausragt.

10. Kombination nach Anspruch 9, bei dem das Schneidmittel (52) und das Führungsglied (53) relativ einstellbar sind, um die wirksame Axiallänge des letzteren innerhalb des ersteren zu verändern.