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Die Erfindung betrifft ein metakarpal-phalangeales (MCP)
Gelenk für den Zeigefinger der menschlichen Hand oder für
einen tierischen Körper.
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Es hat viele Vorschläge für Gelenkprothesen (einschließlich
MCP-Gelenkprothesen, wie sie in der US-A-4231121 beschrieben
sind) gegeben, beispielsweise jene, die in US 4725280,
4731087, UK 1304837 und EP 310483 angegeben sind. Aber die
meisten davon haben beim Nachahmen des natürlichen Gelenks
versagt und führten zu unnatürlichen Gelenkbewegungen und
unnatürlichem Aussehen. Natürliche Gelenke sind mechanisch
komplex und führen komplexe Gelenkbewegungen aus, die sich
aus der Steuerung ergeben, die von den natürlichen Bändern,
Sehnen und Muskeln in der Nachbarschaft der Gelenke ausgeht.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue und
verbesserte Gelenkprothese für einen metakarpal-phalangealen
Gelenkersatz zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine
metakarpal-phalangeale (MCP) Gelenkprothese für einen menschlichen oder
tierischen Körper bereitgestellt, mit einer ersten und einer
zweiten Komponente, die jeweils aus bioverträglichem Material
hergestellt und für ein Befestigen an entsprechenden Knochen
des Körpers in der Nachbarschaft eines natürlichen MCP-
Gelenks, nachdem ein chirurgisches Ausschneiden des
natürlichen MCP-Gelenks erfolgt ist, ausgebildet sind, wobei die
Komponenten der Prothese nicht miteinander verbunden sind und
beim Gebrauch durch die natürlichen Bänder, Sehnen und
Muskeln des Körpers in der Nachbarschaft des natürlichen MCP-
Gelenks zusammengehalten werden, um die Gelenkprothese zu
bilden,
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wobei die erste Komponente einen Schaft aufweist, der in
seiner Große derart bemessen ist, daß er von einem metakarpalen
Knochenhohlraum aufgenommen werden kann, und einen verdickten
Kopf aufweist, der eine im wesentlichen kugelartig gekrümmte
konvexe Gelenkoberfläche zur Verfügung stellt, und wobei
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die zweite Komponente einen Schaft aufweist, der in seiner
Größe derart bemessen ist, daß er von einem phalangealen
Knochenhohlraum aufgenommen werden kann, und einen Kopf
aufweist, der eine konkave Gelenkoberfläche bietet, die einen
Teil eines im wesentlichen hohlen Sphäroids bildet,
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dadurch gekennzeichnet, daß in der Sagittalebene die genannte
konvexe Gelenkoberfläche einen Krümmungsradius aufweist, der
sich innerhalb der Bogenlänge der Oberfläche ändert, und in
jener Ebene die Länge des genannten Bogens mindestens 90º
beträgt, wobei der erwähnte verdickte Kopf einander
gegenüberliegende planare Randflächen aufweist, die parallel zur
Sagittalebene liegen, und ferner mit einem einzigen
seitlichen Vorsprung versehen ist, der sich von einer der genannten
planaren Randflächen nach außen erstreckt und in seiner Größe
derart bemessen sowie derart positioniert ist, daß er
differenzierend die Spannung der seitlich daneben befindlichen
Bänder steuert, wenn sich die Gelenkprothese im gebeugten
Zustand befindet,
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und daß die konkave Oberfläche derart dimensioniert ist, daß
sie im wesentlichen entlang der genannten Bogenlänge von 90º
in der Sagittalebene über die konvexe Oberfläche gleitet, um
eine Beugebewegung der Gelenkprothese herbeizuführen, wobei
sich der Wälzpunkt des Gelenks während der Beugebewegung
gemäß den genannten Änderungen des Krümmungsradius ändert, so
daß die Entfernung zwischen den entsprechenden Knochen
verändert wird und dadurch eine natürliche Funktion der
seitlichen Bänder um die Gelenkprothese herum ermöglicht
wird, um die Beugemuskelwirkung zu unterstützen, wenn das
Gelenk gestreckt wird, und um die Streckmuskelwirkung zu
unterstützen, wenn das Gelenk gebeugt wird.
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Vorzugsweise ist die konkave Gelenkoberfläche auch in der
Lage, über die konvexe Gelenkoberfläche Gleitbewegungen in
Richtungen, die senkrecht zur genannten Ebene stehen,
auszuführen, wobei die Bewegungen durch die seitlich daneben
befindlichen Bänder des Gelenks in ihrem Ausmaß begrenzt sind
und im gebeugten Zustand des Gelenks im wesentlichen kleiner
sind als im gestreckten Zustand des Gelenks, was auf die
Bandspannung im gebeugten Zustand zurückzuführen ist, die
sich aus der vorgenannten Änderung des Krümmungsradius
ergibt.
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Vorzugsweise bildet die konvexe Gelenkoberfläche einen Teil
eines Ellipsoids oder im wesentlichen einen Teil eines
Ellipsoids, wobei die genannten Änderungen des
Krümmungsradius entlang der genannten Bogenlänge zunehmen oder im
wesentlichen zunehmen, und vorzugsweise bildet die konkave
Gelenkoberfläche einen Teil eines hohlen Sphäroids oder im
wesentlichen einen Teil eines hohlen Sphäroids, wobei die
letztere eine Krümmung aufweist, die im wesentlichen mit
jener der ersteren zusammenpaßt, wenn sich das Gelenk in der
Mitte des Wegs zwischen seinem gestreckten und seinem gebeug
ten Zustand befindet, wobei ein peripherer Kontakt vorliegt,
wenn sich das Gelenk in seinem gestreckten Zustand befindet,
und ein zentraler Kontakt vorliegt, wenn sich das Gelenk in
seinem gebeugten Zustand befindet.
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Die konvexe Gelenkoberfläche kann den genannten Bogen in der
erwähnten einen Ebene durch zwei vereinigte Bogenabschnitte
ausgebildet haben, die konstante, aber verschiedene
Krümmungsradien aufweisen, wobei die Bogenabschnitte mit einer
minimalen Nichtübereinstimmung an ihrem Schnittpunkt
angeordnet sind.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun
beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert, in denen
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Fig. 1 schematisch eine menschliche Hand in der Ansicht der
Koronalebene zeigt, wobei die Hand für einen Finger
eine Gelenkprothese gemäß der vorliegenden Erfindung
beinhaltet;
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Fig. 2 eine Ansicht in der Sagittalebene eines Teils des
Fingers nach Fig. 1 mit seinem Prothesengelenk im
gestreckten Zustand zeigt;
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Fig. 3 das Gelenk der Fig. 2 im gebeugten Zustand zeigt;
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Fig. 4A, 4B und 4C eine sagittale, koronale bzw. transversale
Ansicht einer Komponente des Prothesengelenks zeigen;
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Fig. 5A, 5B und 5C eine sagittale, koronale bzw. transversale
Ansicht der anderen Komponente des Prothesengelenks
zeigen;
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Fig. 6A, 6B und 6C gleich sind wie die Fig. 4A, 4B und 40,
jedoch Dimensionsangaben enthalten;
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Fig. 7A, 7B und 70 gleich sind wie Fig. 5A, 4B und 5C, jedoch
Dimensionsangaben enthalten;
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Fig. 8 eine Ansicht in der Koronalebene eines Teils des
Fingers gemäß Fig. 1 mit seinem Prothesengelenk in
gestrecktem Zustand zeigt sowie
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Fig. 9A, 9B und 9C eine sagittale, koronale bzw. transversale
Ansicht einer kleinen Modifizierung der Komponente in
den Fig. Fig. 4A, 4B und 4C zeigen sowie
Dimensions angaben enthalten.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ist in Fig. 1 eine
menschliche Hand 10 von der dorsalen Seite her (d.h. von der
Handrückseite her) dargestellt, und zwar mit dem ersten
Finger oder Zeigefinger 11, der eine Gelenkprothese 12 zwischen
dem Metakarpalknochen 13 und dem Phalangealknochen 14
enthält. Dementsprechend bildet das die Prothese 12 enthaltende
Gelenk einen Teil des "Fingerknöchels" an der Grenze zwischen
der Handfläche und den Fingern und, wie erläutert werden
wird, erlaubt eine begrenzte Bewegung des Fingers 11 in der
Koronalebene, d.h. zu dem benachbarten Finger 15 hin und von
ihm weg, zusammen mit einer Beugebewegung von 90º in der
Sagittalebene, d.h. zur Handfläche hin und von ihr weg. Die
Fig. 2 und 3 zeigen das Ausmaß der Beugebewegung.
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Die Prothese 12 enthält eine erste Komponente 20, die in den
Fig. 4A, 4B und 4C erläutert ist und für eine Befestigung an
dem Metakarpalknochen 13 nach einem chirurgischen
Herausschneiden des natürlichen Gelenks ausgebildet ist,
sowie eine zweite Komponente 40, die in den Fig. 5A, 5B und
5C erläutert ist und für ein Befestigen an dem
Phalangealknochen 14 ausgebildet ist. Die Komponenten 20, 40
sind nicht aneinander befestigt und werden beim Gebrauch
durch die natürlichen Bänder, Sehnen und Muskeln der Hand in
der Nähe des natürlichen Gelenks zusammengehalten, um das
Gelenk zu bilden.
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Das natürliche Gelenk wird an einer gestrichelten Linie 16,
die in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, durch die verdickte
Endoberfläche des Knochens 13 gebildet, der mit einer konkaven
Oberfläche im Eingriff steht, die am Ende des Knochens 14
gebildet ist, und wird durch die Streckmuskelsehnen 17 an der
dorsalen Seite, die Beugemuskelsehnen 18 an der
Handflächenseite, die (nicht gezeigten) Eigenmuskeln an jeder radialen
Seite des Gelenks und durch ein Paar seitlich verlaufender
Bänder 19, die an den Knochen 13, 14 sehr nahe an dem Gelenk
befestigt sind, für eine Gelenkbewegung zusammengehalten.
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Die Prothesenkomponente 20 weist einen Schaft 21 auf, der für
die Aufnahme durch den Knochenhohlraum des Metakarpalknochens
13 gestaltet ist, und einen verdickten Kopf 22, der eine
dreidimensional gekrümmte konvexe Gelenkoberfläche 23 bietet
und in der Oberfläche 23 der Sagittalebene einen
Krümmungsradius aufweist, der sich entlang der Länge des
Oberflächenbogens in jener Ebene ändert, wie aus der Fig. 4A
ersichtlich ist, während die Länge des Bogens mindestens 90º
beträgt. Ein Schaft 21 ist einstückig mit einem Kopf 22
verbunden und ragt von einer im wesentlichen planaren ersten
rückseitigen Oberfläche 24 des Kopfes 22 aus vor, die
senkrecht zu einer planaren zweiten rückwärtigen Oberfläche
steht, und jener Abschnitt des Schaftes 21, welcher der
Fläche 25 benachbart ist, ist in einem spitzen Winkel (im
Bereich von 10º) dazu geneigt, um eine keilförmige Ausnehmung
26 zur Anpassung an einen Teil des Metakarpalknochens 13 zu
bilden. Die Komponente 20 ist durch chirurgisches
Ausschneiden des Knochens im wesentlichen entlang zweier
senkrechter Ebenen dem Knochen 13 derart angepaßt, daß eine
Schnittoberfläche an der ersten rückwärtigen Oberfläche 24
und die andere Schnittoberfläche an der zweiten rückwärtigen
Oberfläche 25 anliegt, während der Schaft 21 in den
Knochenhohlraum eindringt, um im wesentlichen mit dessen
Wänden durch eine Passung mit Übermaß im Eingriff zu stehen.
Es ist selbstverständlich, daß der Metakarpalknochen 13
entlang seiner Länge im wesentlichen eine deutliche
Festigkeit aufweist. Es kann auch Zement, zum Beispiel
Klebezement, verwendet werden, um die Lokalisierung des
Implantats zu unterstützen, und es ist selbstverständlich,
daß der Knochenhohlraum es erfordert, mindestens teilweise
aufgerieben zu werden, um eine Anpassung an den Schaft 21 zu
erreichen.
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Die Komponente 20 ist zusätzlich mit einer Kerbe 33 versehen,
die in jenen Teil des Kopfes 22 geschnitten ist, der die
Oberfläche 25 enthält, damit auf wirksame Weise der seitliche
Vorsprung 27 mit einem sich nach rückwärts erstreckenden
Vorsprung 34 versehen ist.
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Die Komponente 40 ist dem Phalangealknochen 14 angepaßt, und
zwar ohne ein Ausschneiden jenes Knochens, abgesehen vom
Entfernen seiner natürlichen konkaven Gelenkoberfläche, um den
natürlicherweise starken perimetrischen Knochenbereich 14A
(Fig. 2) beizubehalten und jenen Bereich als Hauptstütze für
die Komponente 40 zu benutzen. Die Komponente 20 ist derart
angeordnet, daß sich ihre Gelenkoberfläche 23 in proximaler
Richtung (d.h. in Richtung zum Handgelenk) von der Außenlinie
16 des natürlichen Gelenks befindet. Dies ist deshalb der
Fall, damit die Komponente 40 von dem umgebenden Knochen
ausreichend vorstehen kann, um die Möglichkeit minimal zu
halten, daß durch die gesamte Benutzung des Gelenks der
Knochenbereich 14A mit der Gelenkoberfläche 23 in Kontakt
kommt.
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Die Komponente 40 weist einen Schaft 41 für die Aufnahme
durch den Knochenhohlraum des Phalangealknochens 14 und einen
Kopf 42 auf, der eine dreidimensional gekrümmte konkave
Gelenkoberfläche 43 bietet, die im allgemeinen von
sphäriodaler Natur ist. Der Kopf 42 steht von dem Schaft 41 vor, der
einen im allgemeinen parallele Seiten aufweisenden
Hauptabschnitt 44 aufweist, der an der Außenseite so dimensioniert
und gestaltet ist, wie es in Fig. 5C gezeigt ist, um in den
perimetrischen Knochenbereich 14A hineinzupassen. Ferner hat
der Schaft 41 einen im allgemeinen konischen Abschnitt 45 und
einen abgerundeten Endabschnitt 46, die sich beide innerhalb
des Knochenhohlraums erstrecken sowie so gestaltet und
dimensioniert sind, daß sie damit gut zusammenpassen. Bei dieser
Anordnung ragt der Kopf 42 von dem Knochen 14 vor und die
Gelenkoberfläche 43 kann mit der Gelenkoberfläche 23 der Kom-
ponente 20 in Eingriff gebracht werden, ohne die Länge oder
Position der Bänder 19 und der Muskelsehnen 17, 18 zu ändern.
Die Komponente 40 ist aus einem dehnbareren Material als die
Komponente 20 hergestellt. Daraus ergibt sich, daß die
Gelenkoberfläche 43 dazu neigt, sich durch längeren Gebrauch
zu der Gestalt zu verformen, die in den Fig. 5A, 5B bei 43'
dargestellt ist. Da ein Teil der Abnutzung auf der Oberfläche
43 an seinem Umfang stattfindet, ist der Kopf 42 leicht
konisch ausgebildet, um den Knochenbereich 14A während der
gesamten Benutzung des Prothesengelenks von der
Gelenkober-1fläche 23 freizuhalten.
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Die Gelenkoberfläche 23 ist einem Teil einer elliptischen
Gestalt angenähert, während die Gelenkoberfläche 43 einem
Teil einer sphäroidalen Gestalt angenähert ist. Die letztere
weist eine Krümmung auf, die im wesentlichen mit jener der
ersteren in der Sagittalebene zusammenpaßt, wenn das Gelenk
sich etwa auf mittlerem Weg zwischen seinem gestreckten
Zustand (Fig. 2) und seinem gebeugten Zustand (Fig. 3)
befindet, wobei ein peripherer Kontakt auf der Oberfläche 43 im
gestreckten Zustand und ein zentraler Kontakt auf der
Oberfläche 43 im gebeugten Zustand gegeben ist. Aus diesem Grund
wird die Oberfläche 43 zu der Gestalt 43' abgenutzt. Jedoch
ändert sich zusätzlich der Wälzpunkt des Gelenks fortlaufend
während der Beugebewegung entlang der Ortslinie 35 (Fig. 4A),
was auf die Tatsache zurückzuführen ist, daß sich der
Krümmungsradius der Oberfläche 23 entlang der Länge des
Bogens der Oberfläche in der Sagittalebene fortlaufend
ändert. Die Änderung im Krümmungsradius ändert den Abstand
zwischen den Enden der seitlichen Bänder 19. Diese Änderungen
liegen in der Natur der Zunahmen, wenn sich das Gelenk vom
gestreckten Zustand (Fig. 2) zum gebeugten Zustand (Fig. 3)
bewegt, und als Ergebnis einer zunehmenden Spannung in den
Bändern 19 tritt die natürliche Bandfunktion ein, die einer
seitlichen Bewegung im gebeugten Gelenk widersteht.
Zusätzlich unterstützt das Andern des Wälzpunktes die Wirkung der
Beugemuskelsehne 18, wenn das Gelenk gestreckt wird, und
unterstützt die Streckmuskelsehne 17, wenn das Gelenk
aufgrund der Wirkung des mechanischen Moments gebeugt wird.
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Die Gelenkoberflächen 23, 43 sind auch in der Koronalebene
gekrümmt, und die Komponente 40 ist demgemäß zu einer
Gelenkbewegung in jener Ebene befähigt. Diese Bewegung ist jedoch
durch die zwei seitlichen Bänder 19 (von denen eines an jeder
Seite des Gelenks vorliegt) , die nur zu einer sehr geringen
Dehnung (etwa 6%) in der Lage sind, in ihrem Ausmaß begrenzt.
Der Gelenkbereich in der Koronalebene ist am größten, wenn
sich das Gelenk in seinem gestreckten Zustand befindet, nimmt
beim Beugen des Gelenks ab und ist im wesentlichen Null, wenn
das Gelenk in seinem gebeugten Zustand vorliegt. Dies
geschieht aufgrund der vorher genannten zunehmenden
Bandspannung, die sich aus der Änderung des Wälzpunktes des
Gelenks ergibt, was eine abnehmende Verfügbarkeit der
Bandspannung (oder der -streckung) für eine Gelenkbewegung in
der Koronalebene läßt. Ebenso ist die Komponente 40 in der
Lage, eine axiale Drehung durchzuführen, die durch die Bänder
19 und die Muskelsehnen 17, 18 begrenzt und dann am größten
ist, wenn sich das Gelenk im gestreckten Zustand befindet,
und am geringsten ist, wenn das Gelenk im gebeugten Zustand
vorliegt.
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Der verdickte Kopf 22 der Komponente 20 ist auch mit einem
einzigen seitlichen Vorsprung 27 von der ebenen Oberfläche 25
aus versehen, und zwar als Ergebnis einer ebenen Randfläche
28 am Kopf 22 in einer Ebene, die senkrecht zu den
Oberflächen 24 und 25 steht. Dieser Vorsprung 27 erlaubt eine
differenzierte Steuerung der Bandspannung, so daß dann, wenn
das Gelenk gebeugt wird, das Band 19, welches an der Fläche
28 vorbeistreicht, durch den Rand der zwischen der Oberfläche
und der Oberfläche 23 gebildet ist, gezwungen wird, zum
äußersten Koronalrand 29 des Vorsprungs 27 auszuweichen. Dies
stellt einen zweiten Faktor bei der Streckung des einen
das deshalb in höherem Grad gespannt wird als das andere
Band, wenn sich das Gelenk in seinem vollkommen gebeugten
Zustand befindet, und das insbesondere an der Daumenseite des
Gelenks vorgesehen ist, um die Greifwirkung mit "Daumen-
Gegenläufigkeit" zu verbessern. Das andere seitliche Band
überstreicht die ebene Fläche 31, die sich parallel zur
Fläche 28 erstreckt. Diese zwei Flächen 28, 31 machen die
Komponente 20 in ihrer Querrichtung relativ kompakt, wie in Fig.
4C gezeigt ist. Ferner ist der oberste Teil des Kopfes 22 in
der Sagittalebene (Fig. 4A) mit einer ebenen Fläche 30
versehen, um es der Streckmuskelsehne 17 zu ermöglichen, relativ
flach zu sein, wenn sie über das Gelenk hinweggeht, wobei sie
das Aussehen des Prothesengelenks durch Vermeiden eines
unnatürlichen Ausbauchens verbessert.
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In der Komponente 40 ist eine Hilfe hinsichtlich des
Aussehens wie bei einem natürlichen Gelenk vorgesehen, und zwar
durch den Krümmungsmittelpunkt der Gelenkoberfläche 43, der
in der Koronalebene (Fig. 5B) zu sehen ist und um einen Win
kel von etwa 50 von der Längsachse der Komponente versetzt
ist, um eine winkelmäßige Einstellung des Phalangealknochens
14 bezüglich des Metakarpalknochens 13, wie in Fig. 8
gezeigt, in der Richtung zu erreichen, die vom Daumen in
einer Weise abgewandt ist, welche das natürliche Gelenk
nachahmt. Als Alternative zu dem winkelmäßigen Versatz von 5º
kann die gleiche Wirkung auch mit einem linearen Versatz der
Achse der Komponente 40 bezüglich der Achse der Komponente 20
erreicht werden.
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Um die Komponente 20 mit einer sicheren Anpassung an den
Knochen 13 zu versehen, ist der Schaft 21 entlang seiner Länge
im allgemeinen konisch, und der Schaft weist, in der
Sagittalebene (Fig. 4A) gesehen, eine gekrümmte Achse auf. Der
Querschnitt des Schaftes ändert sich entlang seiner Länge von
einem Querschnitt mit einer im allgemeinen viereckigen Form
neben dem Kopf 22 zu einer im allgemeinen dreieckigen Form
neben dem Schaftende, wie in Fig. 4C gezeigt wird, um den
Kontakt mit der vergleichsweise schaumartigen Knochenwand in
der Nähe des Gelenks und dem starken Cortex an anderer Stelle
zu maximieren. Dies erlaubt ein maximales Eindringen des
Schaftes 21 entlang des Hohlraums des Knochens 13 und
gestattet es, den Knochen 13 einem kontinuierlichen Zug
auszusetzen, insbesondere dort, wo er in die keilförmige Ausnehmung
26 eintritt, welche die Knochenregenerierung anregt. Ferner
wird ein Verdrehen der Komponente 20 bezüglich des Knochens
13 durch die Fläche 25 und den Schaft 21, wegen dessen
Querschnittsform und dessen gekrümmter Achse, verhindert.
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Die Komponente 40 wird an den Knochen 14 mit der konischen
Oberfläche 45 sicher angepaßt, die als eine Zugsteuerungs
oberfläche fungiert, und die abgerundete Oberfläche 46
fungiert als Lokatoroberfläche. Der Abschnitt 44 mit parallenen
Seiten des Schaftes 41 liegt an dem starken Knochenabschnitt
14A an und übt eine kontinuierliche Belastung darauf aus,
welche die Knochenregenerierung anregt.
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Die Komponenten 20, 40 bestehen selbstverständlich aus
bioverträglichen Materialien, von denen im Stand der Technik
bekannt ist, daß sie eine ausreichende Festigkeit aufweisen.
Beispielsweise kann die Komponente 20 aus gegossenem Metall
oder aus Keramik und die Komponente 40 aus Polyethylen mit
hoher Dichte hergestellt sein.
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Spezielle Dimensionsangaben für die Komponenten 20, 401 wie
sie für den Zeigefinger der linken Hand entworfen wurden,
sind aus den Fig. 6A, 6B, 6C, 7A, 7B und 7C ersichtlich. Die
Dimensionen werden in Millimeter mit einer Toleranz von
± 0,2 mm und die Winkeldimensionen in Grad mit einer Toleranz
von ± 2º angegeben. Der Punkt "O" in den Fig. 6A, 6B und 6C
ist der Mittelpunkt der ellipsoiden Oberfläche 23 und hat
einen axialen Radius von 6 mm sowie einen koronalen und einen
sagittalen Radius von jeweils 8 mm. Der Punkt "A" in den Fig.
7A, 7B und 7C ist der Mittelpunkt der Gelenkfläche 43, welche
in diesem Fall ellipsoid ist mit einem Radius von 8 mm in der
Koronalebene und 6 mm in den anderen Ebenen.
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Die Fig. 9A, 9B und 9C zeigen Dimensionsangaben für eine
kleine Modifikation 20' der Komponente 20 und beziehen sich
in ihrer Darstellung auf den Zeigefinger der rechten Hand. In
dieser Darstellung wird die Gelenkoberfläche 23' durch zwei
miteinander verbundene ringförmige Bogenabschnitte gebildet,
von denen der eine einen Krümmungsradius von 9 mm und der
andere einen Krümmungsradius von 7 mm aufweist. Die zwei
Bogenabschnitte sind mit einer minimalen Nichtübereinstimmung
an ihrem Schnittpunkt angeordnet, und die Komponente 20' wird
mit der Komponente 40 (für die rechte Hand bereitgestellt)
benutzt. In den Fig. 9A, 9B, 9C ist "0" der Mittelpunkt des
Radius von 9 mm und "0'" der Mittelpunkt des Radius mit 7 mm.