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Anordnung zum Wahrnehmbarmachen von Lageänderungen solcher Teile (wie
z. B. auf Drehung beanspruchter Wellen), die neben einer sich nur langsam ändernden
Verschiebung schnell verlaufenden Lageänderungen ausgesetzt sind Es ist bekannt,
auf elektrischem Wege sowohl langsam verlaufende Verformuingen umlaufender Teile,
z. B. bei Wellen die durch das übertragene Drehmoment hervorgerufene Verdrehung,
als auch schnell verlaufende Verformungen, z. B. die Drehschwingu!n@gen von zur
Kraftübertragung dienenden Wellen, zu messen. Man benutzt zu diesem Zweck entweder
Kapazitäten oder Induktivitäten, deren zwei zusammenwirkende Teile (Belegungen oder
Feld- und Induktionsspule) entweder mit zwei in entsprechendem Abstand voneinander
liegenden Wellenquerschnitten verbunden, sind oder zur Lösung der zuletzt genannten
Aufgabe zu einem. Teil auf der Welle, zum anderen Teil auf einem von der Welle mitgenommenen.,
jedoch ihr gegenüber leicht verschiebbaren, mit gl@eichförrniger Geschwindigkeit
sich bewqgen,den Teil. ,angeordnet sind. Zur Messung der Kapazitätsänderungen bzw.
induzierten Spannungen bedient man sich der in der W.echselstromtechnik üblichen
Anordnungen und verwendet beispielsweise zu diesem Zweck auch Elektroden.röhren,
insbesondere auch in Gegentaktschaltungen. Keine der vorerwähnten Anordnungen ist
jedoch so ausgebildet, daß man ;gleichzeitig mit ihr die langsamen Lageen und die
ihnen überlagerten, änderung schnell verlaufenden Lageänderungen getrennt messen
könnte, z. B. also bei einer umlaufenden Welle sowohl die Verdrehungen als auch
die auftretenden Drehschwingungen. In dieser Richtung liegt die Aufgabe, welche
sich der Erfinder gestellt hat.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden ebenfalls die zu messenden mechanischen
Lageänderungen in: elektrische Größen umgewandelt, und zum Vergleich dieser elektrischen
Größen mit einer konstanten Größe dient gemäß der Erfindung eine Gegen.taktröhnenschaltung,
deren Anodenkreis transform.atorisch mit einem ein Gleichstrominstrument mit vorgeschialtetem
Gleichrichter enthaltenden Kreis :gehoppelt ist, so daß auf der Primärseite des
Transformators der sich nur langsam rändernde Wert und auf der Sekundärseite des
Transformators der sich schnell rändernde Wert wahrnehmbar gemacht werden kann.
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Es sind bereits Anordnungen bekannt zum Wahrnehmbarmachen von Änderungen
rein elektrischer Größen, deren Werte neben langsam verlaufenden Änderungen auch
schnell
wechselnde Änderungen aufweisen, bei denen der nur langsamen
Änderungen unterworfene Teil durch ein :auf der Primärseite eines Transformators
liegendes Instrument und der'
schnell wechselnde Anteil mit einem sekundär, |
seitig angeschlossenen Instrument gemes |
wird. Ferner ist es bei derartigen M@ |
einrichtungen bekannt, sekundärseitig ein Gleichstrominstrument mit vorgeschaltetem
Gleichrichter zu verwenden. Es ist auch bekannt, die Änderungen einer elektrischen
Größe, vorzugsweise einer Kapazität, mit Hilfe einer Gegentaktröhrenschaltung zumessen
bzw. aufzuzeichnen, indem die Gitterspannuüg des einen Rohres unter Zuhilfenahme
der zu messenden Größe und diejenige des anderen Rohres in Abhängigkeit von einer
Normalgröße beeinflußt wind. Dabei ist dann ün gemeinsamen Anodenkreis beider gegeneinanderg.eschalteter
Röhren Stromgröße und Stromrichtung von dem Verhältnis der beiden zu vergleichenden
Größen abhängig.
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Aufgabe der Erfindung war .es, diese bekannten Schaltungen so zu vervollständigen,
d,aß man gleichzeitig sowohl den Wert der praktisch konstanten oder sich nur langsam
ändernden mechanischen V erfoi-muing als auch die Amplitude und unter Umst;änden
die Frequenz .der zusätzlichen, durch Schwingungsvorgänge bedingten Verformungen
an Zeigergeräten ablesbar machen oder z. B. mit Hilfe von Tintenschreibern aufzeichnen
kann.
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Ein Ausführungsbeispiel .der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Mit i ist eine Schwingröhre bezeichnet, von welcher ein aus der Induktivität z und
der Kapazität 3 bestehender Schwingungskreis erregt wird. Aus diesem Schwingungskreis
wird eine Brükkenschaltung gespeist, die aus zwei Widerständen 4 und 5 und zwei
Kapazitäten 6 und 7 besteht.
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Es ist angenommen, daß die zu messende Größe z. B. auf die Kapazität
6 so einwirkt, daß diese Kapazität sich entsprechend denn :Änderungen der zu messenden
Größe ändert. Zwei in Gegentakt geschaltete Röhre 8 und 9 werden in bezug auf ihre
Gitterspannung von den Spannungen an den Kapazitäten 6 bzw. 7 beeinflußt. Die Anodenkreise
der Rohre sind ,über die Primärwicklung i o eines Transformators gegeneinandergeschaltet.
Ein Mittenabgriff i i, der zweckmäßig auch die gemeinsame Anodenspannungsquelle
12 enthält, verbindet die Mitte der Wicklung i o mit den Kathoden beider Rohre.
Mit Hilfe eines Meßinstrumentes 13 kann der Spannungsunterschied zwischen den Endpunkten
der Wicklung io gemessen werden. Der Transformator besitzt zwei Sekundärwicklungen,
von denen die eine über einen Gleichrichter 15 :auf ein Meßinstrument 16 geschaltet
ist, während die zweite 17 einen Frequenzmesser 18 speist.
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"r. Die Wirkungsweise der gezeichnet--n Schalng erklärt sich etwa
wie folgt: Zunächst erden die Kapazitäten 6 und 7 so abgeglichen, d.ß Brückengleichgewicht
besteht. In diesem Falle fließen .unter der Voraussetzung, daß die Rohre 8 und 9
Gleichrichterwirku:ng aufweisen, über die beiden Hälften d.-r Primärwicklung io
des Transformators Anodenströme gleicher Stärke, die in ihrer Wirkung einander aufheben.
Infolgedessen haben auch die Endpunkte der Primärwicklung i o gleiche Spannung,
so daß das Instrument 13 keinen Ausschlag zeigt. Wird aber entsprechend der Meßgröße
die Kapazität 6 geändert, dann ändert sich damit das Verhältnis der über die Rohre
8 und 9 fließenden Anodenströme. Dadurch werden die Spannungen an den Endpunkten
der Primärwicklung io ungleich, so daß nunmehr von,dem Instrument 13 ein Spannungsunterschied
zwischen beiden Endpunkten ,angezeigt wird, der als Maß für den Unterschied beider
Ströme und somit auch als Maß für die Änderung der Kapazität 6 dienen kann. Sekundärseitig
ist ,eine Einwirkung insofern noch nicht vorhanden, als die hochfrequente Modulierung
des Anodenstromes sich .über den Eisenkern auf die Sekundärwicklungen nicht auswirken
kann. Sobald sich aber zusätzlich die Kapazität ihrer Größe nach periodisch ändert
mit einer Frequenz, die etwa :einer Tonfrequenz -entspricht, dann wird 'von dem
Meßinstrument 13 immer noch der Mittelwert der Anodenstromdifferenz bzw. des Anodenstromverhältnisses,
.d. h. also der Mittelwert der Änderung der Kapazität 6, angezeigt. Daneben
kommt aber jetzt die tonfrequente Modulation des hochfrequenten Erregerstromes über
d n Eisenkern !des Transformators auf dessen Sekundärwicklungen zur Einwirkung.
Ihr Mittelwert, d. h. die Größe ihrer Amplitude, kann von :dem Instrument 16 abgelesen
werden, während ihre Frequenz auf dem Frequenzmesser 18 ablesbar ist. Es ist demnach
mit Hilfe .des Gerätes möglich, bei einem im Betrieb befindlichen Maschinenteil
mit Hilfe normaler Zeigerinstrumente oder normaler Schieber neben der durch eine
vorhandene Grundbelastung bewirkten dauernden Verformung auch auf Schwingungserscheintunige@n
beruhende periodische Verformiungen ihrer Amplitude und ihrer Frequenz nach unmittelbar
abzulesen oder aufzuzeichnen.
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Die Schaltung zeigt nur ein zur Erläuterung dienendes Ausführungsbeispiel.
Sie kann insbesondere in bezug auf den ,an sich bekannten Teil der Gegentaktwirkung
In mannigfacher Weise variiert werden.
Ferner ist es nicht erforderlich,
daß die sich ändernde Größe eine Kapazität ist. Iss könnte z. B. eb.ensogut ein
Widerstand sein. Dann müßte man natürlich auch die Kapazität 7 durch einen .entsprechenden
Widerstand in der Schaltung ersetzen.