DE669252C - Naehmaschine mit grosser Unterfadenspule - Google Patents

Description

• Nähmaschine mit großer Unterfadenspule Die Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen mit einer großen Unterfadenspule und betrifft im besonderen die Führung der aus dem Oberfaden gebildeten Schlaufe über die Großspule, um die für den Nähvorgang erforderliche Verschlingung der Faden hervorzubringen. Unter der Bezeichnung Großspule wird eine Spule verstanden, welche geeignet ist, einen Garnvorrat etwa der bekannten Oberfadenrollen aufzunehmen.
• Man ist bereits seit langem bestrebt, große Unterfadenspulen zu verwenden, um dadurch das häufige Umspulen und die damit verbundene Unterbrechung der Arbeit zu vermeiden. Es ist z. B. vorgeschlagen worden, den umlaufenden Greifer so groß zu wählen, daß in seinem Innern eine Großspule Platz finden kann. Abgesehen davon, daß ein solcher Greifer viel zu groß wird, um ein ruhiges, einwandfreies Arbeiten. der Maschine zu ermöglichen, müssen vielfach Zusatzgreifer und Leitkurven zur Anwendung kommen, so daß die gesamte Bauart verwickelt wird. Man hat weiterhin versucht, die Unterfadengroßspule getrennt vom Greifer unterzubringen und sie jeweils durch die gebildete Schlaufe hindurchzuschieben. Aber auch hierbei sind erhebliche Massen zu bewegen, so daß daran die praktische Ausführung derartiger Maschinen scheiterte. Endlich hat man bereits vorgeschlagen, den umlaufenden Greifer mit einer Kapsel zu verbinden, in der eine Großspule Platz findet und dann die Schlaufe mittels verschiedener Hilfsgreifer so zu erweitern, daß sie über diese Spule gezogen werden kann. Aber auch in diesen Fällen ist es erforderlich, mehrere Hilfsgreifer vorzusehen, so daß auch hier eine verwickelte Bauart der Maschine entsteht. Außerdem hat man bisher in diesen Fällen den Greiferdurchmesser größer wählen müssen als den Durchmesser der Spule, so daß auch hierdurch räumliche Schwierigkeiten entstanden sind.
• Die vorliegende Erfindung stellt nun eine Verbesserung und Vereinfachung der zuletzt genannten Maschinenbauart dar. Die Etfindung besteht darin, daß die Spulenkapsel so ausgebildet und derart gelagert ist, daß nur ein Hilfsgreifer den Oberfaden ergreift und ihn zu einer großen Schlaufe ausziehen und über die Spulenkapsel werfen kann. Die Fadenschlaufe hat in ihrer ausgezogenen Lage etwa die Form eines Dreiecks und fällt nach Freigabe durch den Greifer von selbst über die Spulenkapsel. Dadurch;`; daß die Spulenkapsel schräg im Raume lit^, wird ein im Verhältnis zur Größe der gebildete',-< Schlaufe verhältnismäßig kurzer Weg des Hilfsi greifers erzielt.
• In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt.
• Abb. i bis 4 zeigen die Form und die Lage der Spulenkapsel, während Abb. 5 und 6 die Wirkungsweise des Hilfsgreifers in Draufsicht und Seitenansicht darstellen.
• Die Spulenkapsel i hat die Form eines Rotationskörpers mit parabolischer Mantellinie. Sie ist quer zu ihrer Längsachse in 3 geschnitten und kann in dieser Schnittlinie geöffnet werden. In ihrem Innern findet die Rolle 2 auf einem entsprechenden Führungsbolzen 4 Platz. Auf dem Hals der Kapsel i sitzt der Teil 9, der als Fadenspanner für den Unterfaden dient und axial zum Greifer 6 gelegen ist. Um das Einführen des Fadens 17 in die Spannung zu erleichtern, sind Spannung und Kapsel voneinander getrennt. Die Spulenkapsel schließt mit ihrem halsartigen Ansatz einen -Winkel ein, so daß ihre Achse 5 im Raumwinkel zur Achse 7 des Halsansatzes bzw. zu der Greiferachse 7 verläuft. Die Grundfläche der Spulenkapsel liegt ebenfalls im Winkel zu ihrer Längsachse. Die Spulenkapsel mit dem Fadenspanner 9 ist auf dem Zapfen 15 des Greifers aufgeschoben und durch den Arm io, der in das Maschinengestell 16 eingreift, gegen Drehen gesichert. Der Riegel i2, der in die Nut 13 des Zapfens 15 im Greifer eingreift, sichert die Spulenkapsel mit dem Fadenspanner auf dieser Achse gegen Verschiebung. Die Umlaufbewegung des Greifers 6 wird durch die Anordnung der Spulenkapsel nicht beeinträchtigt. Am unteren Rande der Spulenkapsel befinden sich bei 14 Aufrauhungen, insbesondere sägezahnartige Einschnitte, welche so gerichtet sind, daß sie ein Abrutschen des Fadens nach oben verhindern. Gleichfalls im Raumwinkel zur Greiferachse 7 ist die Achse 23 des Hilfsgreifers 24 mit dem daran befindlichen Finger 18 gelagert. Dieser Hilfsgreifer schwingt um die Achse 23 längs der Bahn 17. Der Finger 18 ist mit einem Anschlag 25 verbunden, und beide wiederum sind um ein Scharnier schwenkbar am Hilfsgreifer 24 gelagert. Ein Anschlag 26 ist vorgesehen, auf den der Teil 25 am Ende der Bahn des Hilfsgreifers auftrifft und den Finger 18 herabkippen läßt. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Kippbewegung des Fingers 18 durch ein Gestänge oder auf andere Weise zu erzeugen.
• Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist etwa folgende Der Finger 18 des Hilfsgreifers 24 greift in der Nähe des Greifers 6 in die Fadenschlaufe ein und zieht den Faden in Form eines schmalen Dreiecks über die Spulenkapsel bis etwa zum -,>rikte 2o, der ein Stück weit über die Spitze 12 ' e° S,pulenkapsel, jedoch näher an die Hori-Z&intäle 7 wie diese liegt. Im Endpunkt schlägt der Arm 25 auf den Anschlag 26 auf. Der Finger 18 kippt um seine Schwenkachse und gibt die Fadenschlaufe frei. Diese kann nunmehr auf beliebige bekannte Weise durch einen Fadenhebel eingezogen werden.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE i. Nähmaschine mit großer Unterfadenspule, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkapsel (i) sich an der dem Greifer (6) abgewendeten Seite verjüngt und ein Hilfsgreifer (24) längs einer Mantellinie dieser Spulenkapsel den am Greifer abgenommenen Faden der Oberschlaufe so weit auszieht, daß letzterer nach Freigabe durch den Hilfsgreifer über die Spulenkapsel fällt und eingezogen werden kann.
2. 2. Nähmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse (5) der Spulenkapsel (i) schräg zur Greiferachse (7) gelagert und die Bahn des Hilfsgreifers (24) über das Ende der Spulenkapsel hinaus bis zu einem in bezug zur Horizontalen unter dem Ende der Spulenkapsel gelegenen Punkt verlängert ist.
3. 3. Nähmaschine nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkapsel (i) ein Rotationskörper mit parabolischer Mantellinie und im Winkelschnitt liegender Basis ist.
4. 4. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsgreifer (24) im Raumwinkel zur Achse (7) des Greifers (6) gelagert ist.
5. 5. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterfadenspannung (9) getrennt von der Spulenkapsel (i) angeordnet ist.
6. 6. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden der Schlaufe durch den Hilfsgreifer (24) zu einem Fadendreieck ausgezogen wird, derart, daß die Höhe des Dreiecks größer ist als der Abstand zwischen Spitze der Spulenkapsel (i) und Greifer (6) und daß die Spitze des Fadendreiecks an einem Punkte freigegeben wird, der in Höhe oder unter der Spitze der Spulenkapsel liegt.
7. 7. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsgreifer (18, 24) am Ende seiner Bahn eine Kippbewegung zum Zwecke der Abgabe der Schlaufe macht. B. Nähmaschine nach den Ansprüchen x bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (26) vorgesehen ist, an dem der Hilfsgreifer (i8, 2q.) anläuft und dadurch die Freigabe des Fadens ausgelöst wird. g. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Spulenkapsel (i) an den erforderlichen Stellen mit Einschnitten oder Aufrauhungen (i4) versehen ist, welche ein Zurückgleiten des Fadens bei der Schlaufenbildung verhindern. io. Nähmaschine nach den Ansprüchen i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Greifer (6) und Spulenkapsel (i) ein Zwischenstück sich befindet, dessen Durchmesser wesentlich geringer ist als der sowohl des Greifers wie auch der Spulenkapsel, so daß der Hilfsgreifer (i8, 2q.) hier eingreifen und den Faden abnehmen kann.