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Einstellvorrichtung zur photographischen Aufnahme von Bildern, die
mit schwachem oder unsichtbarem Licht erzeugt werden Um ein von einem optischen
System erzeugtes Bild auf einer lichtempfindlichen Schicht aufzunehmen, bedient
man sich oft einer photographischen Kammer in Verbindung mit einer Einstellscheibe,
auf der man vor der Aufnahme die Einstellschärfe :und den eingestellten Bildausschnitt
prüft. Diese Prüfung bietet in der Regel keine Schwierigkeiten, wenn zur Bilderzeugung
sichtbares Licht genügender Intensität verwendet wird. Sind jedoch, wie es insbesondere
bei Aufnahmen für wissenschaftliche Zwecke oft der Fall ist, die erzeugten Bilder
sehr lichtschwach bder wird zu ihrer Erzeugung unsichtbares, z. B. ultraviolettes
oder ultrarotes Licht benutzt, dann wird die Mnstellung mit Hilfe der üblichen Einstellscheibe
unsicher oder überhaupt unmöglich.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur photographischen Aufnahme
von mit unsichtbarem Licht erzeugten Bildern das Bild mit Hilfe einer Kathodenstrahlröhre,
welche eine für die verwendeten unsichtbaren Strahlen empfindliche Kathode besitzt,
auf dem Fluoreszenzschirm sichtbar zu machen und direkt zu photographieren. Dieses
Vorgehen hat den Nachteil, daß alle Bildfehler, mit denen die Abbildung durch die
Bildröhre behaftet ist, sich auf dem photographischen Bild störend bemerkbar machen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstellvorrichtung, mit deren
Hilfe der genannte Nachteil beseitigt wird. Das Wesen der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß nicht das sichtbare, sondern das unsichtbare Bild photographisch
aufgenommen und die Bildröhre lediglich für den Einstellvorgang benutzt wird. Dieser
Erfolg wird gemäß der Erfindung erreicht durch die Anbringung der Elektronenbildröhre
und der Aufnahmekammer in einer Wechselvorrichtung, derart, daß während des Einstellvorganges
die Photokathode die Stelle der Einstellscheibe einnimmt, dagegen für die Aufnahme
eine in der Kammer befindliche lichtempfindliche Schicht durch die-Wechselvorrichtung
in die erforderliche Lage zu bringen ist. Es ist dabei eine selbstverständliche
Voraussetzung, daß man eine Elektronenbildröhre auswählt, deren Photokathode für
die betreffenden Strahlen empfindlich ist.
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Handelt es sich um sehr lichtschwache Bilder, die däs genaue Einstellen
sehr erschweren, dann wäre es wünschenswert, daß man den Abbildungsmaßstab des Einstellbildes
verkleinern könnte; :denn ein n-mal verkleinertes Bild würde eine n2-mal größere
Helligkeit haben. Andererseits kann es bei genügend großer Intensität des Bildes
auch von Vorteil sein, wenn man einen vergrößerten Abbildungsmaßstab verwenden könnte,
beispielsweise um auch dann eine, genaue und sichere Einstellung zu ermöglichen,
wenn das Korn des Fluoreszenzschirms die Erkennbarkeit
feiner Einzelheiten
des Einstellbildes bei einem kleineren Abbildungsmaßstab stören würde. Die Erfindung
gestattet, diese Forderungen in einfacher Weise zu erfüllen, beispielsweise indem
man eine Elektronenbildröhre benutzt, die mit einer Einrichtung zur Änderung des
Abbildungsmaßstabes des Fluöreszenzbildes versehen ist, oder der Elektronenbildröhre
ein optisches -Zusatzsystem vorschaltet, welches den Abbildungsmaßstab des auf der
Photokathode erzeugten Bildes beeinflußt. Dieses optische Zusatzsystem kann zweckmäßig
so korrigiert sein, daß man ohne Beeinträchtigung der Schärfe des Einstellbildes
eine Elektronenbildröhre benutzen kann, deren Photokathode zwecks Hebung der kissenförmigen
Bildverzeichnung der Röhre gewölbt ist.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Die Abb. i, 2 und 3 geben die Beispiele in schematischen Mittelschnitten wieder.
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Beim ersten Beispiel (Abb. i) wird mit Hilfe eines Mikroskops i ein
reelles Bild 2 eines auf dem Mikroskoptisch 3 ruhenden Objektes 4 erzeugt. Über
dem Mikroskop i ist eine Schlittenführung 5 angeordnet, in welcher ein Schlitten
6 rechtwinklig zur optischen Achse verschieblich ist. Im Schlitten 6. sind eine
Elektronenbildröhre 7 und eine Kammer 8 so angeordnet, däß durch Schlittenverschiebungen
die Photokathode 9 und die lichtempfindliche Schicht io wechselweise an den Ort
des Bildes 2 gebracht werden können. Die Elektronenbildröhre 7 hat eine veränderliche
Blende i z und einen Fluoreszenzschirm i2. Das Mikroskop i ist mit einer Hülse 13
zum lichtdichten Anschluß der Kammer 8 ausgestattet.
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Zum Gebrauch der Vorrichtung wird zuerst der Schlitten 6 in diejenige
Lage verschoben, bei welcher die Achse der Elektronenbildrötere 7 mit der optischen
Achse des Mikroskops i zusärnmenfällt. In dieser Lage liegt das Bild :2 auf der
Photokathode 9, die damit entsprechend der Intensitätsverteilung des Bildes a erregt
wird und Elektronenstrahlen aussendet, die unter dem Einfluß des elektrostatischen
oder magnetischen Feldes der Röhre 7 zu einem auf dem Schirm 12 liegenden Fluoreszenzbild
14. vereinigt werden. Dieses Fluoreszenzbild 1q., dessen Abbildungsmaßstab durch
Verändern der Öffnung der Blende i i veränderlich ist, dient zum Einstellen der
Schärfe und des Bildausschnittes des vom Mikroskop i erzeugten Bildes 2, welches
selbst mit unsichtbarem Licht erzeugt sein kann; also dem Beobachter nicht sichtbar
zu sein braucht. Der Abbildungsmaßstab der Bildröhre 7 wird nach Wunsch mit Rücksicht
auf die Helligkeit und Erkennbarkeit der feinsten Einzelheiten des Fluoreszenzbildes
14 geregelt. Läßt.das Bild-diegewünschte Schärfe und den gesuchten Bildausschnitt
erkennen, was durch Fokussieren des Mikroskops und Verschieben des Objekts d. auf
dem Tisch 3 erreicht wird, dann verschiebt man den Schlitten 6 in der Führung 5,
bis die Kammer 8 die Stelle der Bildröhre 7 einnimmt, und schließt die Kammer 8
mit Hilfe der- Hülse 13 lichtdicht an das Mikroskop-i an. Die Vorrichtung ist damit
zur Aufnahme fertig eingestellt.
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Däs zweite Beispiel (Abb.2) zeigt eine Einstellvorrichtung in Verbindung
mit einem Mikroskop i, bei der die Intensität des Bildes genügend groß angenommen
ist, um eine Vergrößerung des Bildes mit Rücksicht auf die Erkennbarkeit feiner
Einzelheiten zuzulassen. Die Einstellvorrichtung besteht wiederum aus einer Elektronenbildröhre
7 mit einer Photokathode 9 und einem Fluoreszenzschirm 12, Die Röhre ist ergänzt
durch ein zerstreuendes optisches Zusatzsystem 15. Dieses Zusatzsystem 15 bewirkt,
daß an Stelle des beim ersten Beispiel erzeugten Bildes #,? ein in größerem Abstande
vom Mikroskop i gelegenes vergrößertes Bild 16 entsteht, dessen Lage die Lage der
Photokathode 9 angepaßt werden muB. Bei der Anbringung der Bildröhre 7 in einem
Schlitten 6 entsprechend dem ersten Beispiel würde demgemäß die Bildröhre ; höher
über den Schlitten 6 hinausragen. Die Ebene der lichtempfindlichen Schicht io ist
bei 17 angegeben.» Beim dritten Beispiel (Abb.3) ist angenommen, daß die geringe
Intensität der mikroskopischen Abbildung eine Verkleinerung des Bildes zwecks Steigerung
der Helligkeit bedingt. Die als Einstellorgan benutzte Elektronenbildröhre 7 hat
eine gewölbte, Photokathode 18, wodurch bekanntlich die bei der Abbildung in der
Bildröhre auftretende Bildverzeichnung gehoben wird. Die Bildröhre 7 ist mit einem
sammelnden optischen Zusatzsystem i9 verbunden, welches den Abbildungsstrahlengang
des- Mikroskops i so beeinflußt, daß das zum Auffangen auf der Photokathode 18 bestimmte
Bild 2o kleiner ist als das Bild a des ersten Beispiels, einen kleineren Abstand
vom Mikroskop i hat und außerdem infolge entsprechender Korrektur des Systems i9
in einer gewölbten Fläche liegt, die sich der Photokathode 18 anschmiegt. Es entsteht
ein ebenes, verzeichnungsfreies Bild 2i auf dem Fluoreszenzschinn 12 der Bildröhre
7. Würde man diese Bildröhre 7 in Verbindung mit einem Schlitten 6 entsprechend
dem ersten Beispiel verwenden lvollen; dann wäre sie so in diesem Schlitten anzubringen,
daß die bei 22 angegebene Ebene mit der Ebene der lichtempfindlichen Schicht io
zusammenfiele.