DE655429C - Einrichtung zur Destillation von Teer unter Gewinnung von Pech - Google Patents

Einrichtung zur Destillation von Teer unter Gewinnung von Pech

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DE655429C DEB147376D DEB0147376D DE655429C DE 655429 C DE655429 C DE 655429C DE B147376 D DEB147376 D DE B147376D DE B0147376 D DEB0147376 D DE B0147376D DE 655429 C DE655429 C DE 655429C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Destillation von Teer unter Gewinnung von Pech Die Erfindung betrifft die weitere Ausgestaltung der durch Patent 654I92 geschützten Einrichtung zur Destillation von Teer unter Gewinnung von Pech, bei der heiße Vergasergase oder teerhaltige Destillationsgase zum Destillieren von Teer der eigenen Anlage oder von zugesetztem fremdem Teer benutzt werden.
  • Nach dem Hauptpatent werden heiße Destillationsgase in eine nahe an den Öfen angeschlossene Destillierblase öder in mehrere solcher Blasen geleitet. Während sie noch nahezu die Temperatur besitzen, mit der sie die Retorten verlassen und die z. B. bis zu 55o bis Soo° C betragen kann, wird in sie innerhalb oder außerhalb der Destillationsanlage erzeugter Teer in solchen Mengen und so fein verteilt eingespritzt oder versprüht, daß einerseits der Teer plötzlich erhitzt und sehr schnell destilliert wird, während andererseits die Temperatur der in die Blase eingeführten Destillationsgase genügend schnell so weit erniedrigt wird, daß die versprühten Teertröpfchen nicht mehr verkoken. Die Gase werden durch diese Behandlung gleichzeitig einer kräftig wirkenden Reinigung unterworfen. Sie führen die verdampften Ölbestandteile mit sich, die durch weitere Kühlung kondensiert werden können, während das aus dem Teer gewonnene Pech stetig aus der Blase abgezogen werden kann, in der der Teer im Umlauf gehalten wird.
  • Die Erfindung nach dem Hauptpatent (Patent 654 192) läßt sich besonders vorteilhaft für die Destillation von Koksofenteer in Koksofenanlagen verwenden, wobei Ölausbeuten von 75 °/o und mehr (bezogen auf den destillierten Teer) und Peche mit einem Schmelzpunkt von etwa 2oo° C und höher erhalten werden können. Außer den in Koksofenanlagen in großen Mengen anfallenden heißen Schwelgasen können aber auch andere heiße Gase, z. B. solche aus Gasretorten, Gasanstalten, von Wassergasanlagen usw., verwendet werden.
  • Als Destillationsgut kommen die verschiedensten Teere, Teeröle, Peche usw. in Betracht, insbesondere aber Stoffe, die sich bei der üblichen langsamen Destillation weitgehend zersetzen und daher dort verhältnismäßig schlechte Ölausbeuten ergeben. Es kann beispielsweise.der ganze in einer Koksofenanlage anfallende Teer oder nur der im Hauptsammelrohr abgeschiedene Schwertele'#" oder das in den Kondensern abgeschiedene.' Teeröl verwendet werden. Wird in einer Koksofenanlage Koksofenteer destilliert, so können die Destillationsgase nach Abscheidung der Öle mit den Schwelgasen, zweckmäßig nach deren Reinigung und nach Abscheidung des Teers und der Teeröle, vereinigt werden.
  • Es ist bekannt, pechhaltigen Teer mit mechanischen Mitteln in der Gasvorlage ständig zu mischen, um die Gase abzukühlen, gleichzeitig den Teer zu erhitzen und Teile daraus zu verflüchtigen.
  • Um das Destillationsgut fein zu verteilen, werden gemäß der Erfindung in der Blase an sich bekannte waagerecht gelagerte zylindrische Körper angebracht, die teilweise in das am Boden der Blase befindliche Destillationsgut eintauchen und sich sehr schnell drehen. Die Zylinder können eine glatte Oberfläche haben oder mit Rippen oder anderen Vorsprüngen versehen sein. Dadurch wird das Pech vom Boden der Blase wiederholt in den heißen Gasstrom und an alle Teile der Blasenwand geschleudert, so daß jedes Pechteilchen während der Zeit des Durchflusses durch die Blase wiederholt mit den heißen Gasen in Berührung kommt.
  • Die neue Einrichtung bewirkt zugleich, daß die ganze Wandung der Blase mit dem flügsigen Pech o. dgl. bespült wird und hierdurch frei von Koksablagerungen bleibt. Die Wasch-, Reinigungs- und Kühlwirkung, die das Destillationsgut auf die Gase ausübt, wird erheblich gesteigert, ohne daß örtliche Überhitzungen und Verkokungen zu befürchten sind. Die Größe und Form der Blase sowie die Anordnung der Zubehörteile (Rohre, Ventile usw.) wird der Wirkung der umlaufenden Zylinder angepaßt.
  • Die heißen Gase kommen unmittelbar bei ihrem Eintritt in die erfindungsgemäß ausgestaltete Blase mit einer verhältnismäßig großen Menge Destillationsgut in innige Derührung, ohne daß es notwendig wäre, eine besonders große Menge Teer in die Blase zu geben oder den Teer besonders schnell hindurchlaufen zu lassen. Trotzdem kann der Teer unter bester Ausnutzung der in den Gasen enthaltenen Wärme -wirksam zu einem hochschmelzenden Pech destilliert werden, das in leichtflüssigem Zustand der Blase entnommen werden kann. Die - die Blase verlassenden Destillationsgase sind noch genügend heiß. Sie haben beispielsweise, wenn man auf -ein Pech mit einem Schmelzpunkt von 2ö0° C hin arbeitet, noch eine Temperatur von 25o bis 4o0°. Die Reinigung der Gase in der Blase kann so wirksam gestaltet werden, daß sie vollständig rein abziehen und der Kondensation pechfreie Öle ergeben. .:",:.Um die hohe Temperatur und den Wärmenhalt der heißen Gase möglichst gut auszunutzen, werden Blase und die Rohrleitungen gut wärmeisoliert.
  • Als Destillationsgut kann auch der übliche, etwas wasserhaltige Teer verwendet werden. Infolge des niedrigen Siedepunktes und der großen Verdampfungswärme des Wassers kann bei gegebener Gasmenge erheblich mehr Teer destilliert werden, wenn man ihn zwecks Entfernung des' Wassers vorwärmt, beispielsweise auf loo° oder mehr. Eine weitere Vorwärmung erhöht die Leistung natürlich noch weiter. Wird der Teer beispielsweise von loo° bis auf 20o° vorgewärmt der Blase zugeführt, so können bei Herstellung des gleichen Peches von etwa 20o° Schmelzpunkt etwa 40 °/a mehr gewonnen werden: durch 28,3 cbm Gas werden z. B. statt 351 alsdann etwa 48 1 Teer destilliert.
  • Nachfolgend wird ein Beispiel für die Steigerung der Leistung mit steigender Vorwärmung des Teers.gegeben, wobei die Gase mit ungefähr 65o° in die Blase eingeführt wurden und der Teer etwa 2 Volumprozent Wasser enthielt. Die Angaben beziehen sich auf 2,8,3 cbm Gas und auf die Erzeugung eines Peches von etwa 20o° Sp.
    Vorwärmetemperatur Destilllerte
    das Teers Teermenge
    700 31.8 1,
    loo° 34 1,
    150° 41,3 1,
    2001 _ 50,31,
    25o1 74 1.
    Die Vorwärmung des Destillationsgutes kann durch Wärmeaustausch mit den die Blase verlassenden Destillationsgasen erfolgen.
  • Eine weitere Steigerung der Destillation kann dadurch bewirkt werden, daß man den vorgewärmten Teer mit den die Blase verlassenden Destillationsgasen in direkte Berührung bringt, wobei der Teer teilweise destilliert und den Gehalt der Gase von Kohlenwasserstoffen anreichert, . ohne daß wesentliche Mengen Schweröl sich dadurch kondensieren, -vorauf man den so vordestillierten Teer erst der Blase zuführt .
  • Die Einrichtung gestattet, die Destillation auf verschiedene Weise durchzuführen. Ist die Blase unmittelbar mit verschiedenen Öfen verbunden, so treten die heißen Schwelgase an entsprechend vielen Stellen in die Blase ein. Das Destillationsgut wird gewöhnlich an einer Seite der Blase eingeführt und das hochschmelzende Pech von der anderen Seite der Blase abgezogen. Wenn der Gasauslaß in der Mitte der Blase liegt, so sind im allgemeinen Gasstrom und Teerstrom an der. einen Seite der Blase gleichgerichtet, an der anderen entgegengesetzt gerichtet. Wenn der Gasauslaß an einer Seite der Blase liegt, kann das Pech von der gleichen Seite oder von der entgegengesetzten Seite abgezogen werden; der Teereinlaß liegt dem Pechauslaß stets gegenüber. In diesem Falle kann Gasstrom und Teerstrom entweder gleichgerichtet oder entgegengerichtet sein. Jede dieser Betriebsweisen hat ihre Vorzüge und Nachteile.
  • Bei Gleichstrom kommen die heißen Gase von den aufeinanderfolgenden Öfen bei ihrem Eintritt mit einem Destillationsgut von steigendem Schmelzpunkt und bei ihrem Austritt mit dein endgültig erhaltenen Pech in Berührung. In diesem Falle ist die Temperatur der austretenden Destillationsgase verhältnismäßig hoch, die Destillationskapazität der heißen Gase aber geringer als bei Gegenstrom.
  • Bei Gegenstrom kommen die heißen Gase von den aufeinanderfolgenden Öfen zuerst mit heißem, schon mehr oder weniger vollständig abdestilliertem Gut in Berührung, strömen dem Gut entgegen und verlassen die Blase in Berührung mit dem frischen, kältesten Gut. In diesem Falle ist die Temperatur der ausströmenden Destillationsgase niedriger als bei Gleichstrom, die Destillationskapazität der heißen Gase aber höher als bei Gegenstrom. Das Endpech verläßt die Blase bei Gleichstrom mit einer niedrigeren Temperatur als bei Gegenstrom.
  • Die Herstellung eines sehr hochschmelzenden Peches, z. B. mit 2oo° oder mehr Sp:, erfordert sorgfältige Überwachung der Betriebsbedingungen, d. h. der Gasmenge und Gastemperatur, der Teermenge und Teertemperatur und der Intensität der Zerstäu bung, da so hochschmelzendes Pech sehr leicht, z. B. durch lokale Überhitzung, verkokt.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung und mit den nachbeschriebenen Vorrichtungen wurden in einer Koksofenanlage in einem Jahre 9 Millionen 1 Teer destilliert und daraus etwa 6,8 Millionen 1 Destillationsöle und ein Pech mit einem durchschnittlichen Schmelzpunkt von etwa i93° erhalten. Es wurde dabei eine Ölausbeute von 75 % und mehr des destillierten Teers und zeitweise ein Pech mit etwa 2oo° Sp. und mehr erhalten. Während eines beträchtlichen' Zeitraumes wurden auch Peche von Sp.'226° und 238° erhalten. Die Temperatur der in die Blase eintretenden heißen -Gase war 55o°, meist noch höher; die Temperatur der die Blase verlassenden Gase schwankte zwischen 35o° und 400°. Die verwendete Blase war von rechteckigem Querschnitt, 6 m lang und ungefähr i m hoch und weit;-sie war mit den Öfen durch besondere Steigrohre verbunden.
  • Das gesamte nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Destillat, das 75 % und mehr 3es destillierten Teers ausmachen kann, kann zusammen als ein zusammengesetztes Öl kondensiert und beispielsweise als Kreosotöl verwendet werden. Die Destillationsgase können aber auch fraktioniert gekühlt und so aus diesen eine beliebige Anzahl von Ölfraktionen erhalten werden. Ein Muster eines solchen Öles hatte ein spezifisches Gewicht von -i>iio bei 38°, enthielt nur Spuren von freiem kohlenstoff und gab bei der Destillation nach der ASTM-Methode: Bis 2oo° i,i %; bis 2io° 2,3 0/0; bis z35° 8,31/0; bis 27,o° 22,400; bis 3i5° 34,3'/o; bis 355° 48,8'/ü, und Koksrückstand 1,90/,.
  • Man braucht natürlich nicht auf eine höchste Ölausbeute und ein Pech von hö.^hstem Schmelzpunkt hinzuarbeiten; man erhält aber auch dann ungewöhnlich hohe Ölausbeuten in bezug auf den Schmelzpunkt des gleichzeitig erhaltenen Peches. Wird beispielsweise Koksofenteer in einfachen Blasen mit 40 0001 Inhalt bis zu einem Pech von etwa 2oo° destilliert, so ist die Ölausbeute nur ungefähr 44 0%0 und die Verkokung beginnt, bevor ein Pech von 232° Sp. erhalten werden kann. Ein solches Pech läßt sich nach anderen Methoden bisher überhaupt nicht oder nur äußerst schwierig herstellen. Wird auf ein Pech mit 15o° Sp. hingearbeitet, so erhält man Ölausbeuten von 66,6 0/0 und mehr. Natürlich sind verschiedene Teere in ihrem Ölgehalt verschieden, je nach Art der verkokten Kohle und der Verkokung selbst, so daß nicht auf allen Koksofenanlagen gleiche Ausbeuten erhalten werden können.
  • Die Erfindung wird nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine schematische Aufsicht auf einen Teil einer Koksofenanlage, Fig. 2 einen -vergrößerten Längsschnitt einer Ausführungsform der Blase gemäß der Erfindung, Fig. 3 einen Teilquerschnitt nach 3-3 der Fig. 2, Fig.4, 5 und 6 Längsschnitte durch verschiedene Absetzkammern, F i.g. 7 eine Aufsicht nach 7-7 der Fig. 2, Fig.8 einen teilweisen Querschnitt nach 8-8 der Fig.2, Fig. 9 einen Diägönalschnitt nach 9-9 der Fig. 7 und 8, Fig. io einen vergrößerten Längsschnitt eines fraktionierten Kühlers, Fig. i i und 12 Querschnitte nach i 1-i z und 12-i2 .der Fig. io, - Tig. 13 eine schematische Darstellung der Blase und der Verdichtungsanlage nach Fig. i bis 3 und 7 bis 12, Fig. 14 eine schematische Darstellung einer Blase für Gegenstrombetrieb, Fig. 15 Darstellung einer Blase für teilweisen Gegenstrom- und teilweisen Gleichstrombetrieb, Fig. 16 eine schematische Darstellung einer Blase für Gleichstrombetrieb, Fig. 17 eine schematische Darstellung von ,zwei Destillierblasen, von denen die eine im Gleichstrom und die -andere im Gegenstrom arbeitet, wobei der Teer beiden Blasen zugeführt-und .das Pech von beiden Blasen abgezogen oder hintereinander in beiden Blasen -destilliert werden kann, Fig.-i8 eine schematische Darstellung von zwei Blasen für Gegenstrombetrieb, wobei das Pech von der einen Blase in die andere fließt, mit getrenntem Destillationsgasabzug und 'I'eervorwärmung durch die heißen Destillationsgase jeder Blase.
  • - Der Koksofenblock oder -batterie ist mi t i bezeichnet; die einzelnem" Kammern öder RetorterY 2 sind durch die Steigrohre 3 mit dem Satnrrielrohr 4 verbunden. Aus diesem führt das Querrohr 5 zu den Kondensern 6, aus welchen die Gase durch den Ventilator 7 abgezogen-und nach der nicht dargestellten Ammöniakanlage, Benzolwäschern usw. geführt werden: - Für gewöhnlich wird Ammoniakwasser oder Teerwasser in das Hauptsammel"-rohr 4 =eingeführt, um die Gase zu kühlen und das Rohr zu befluten. Ein Auslaßrohr für den Teer und das Ammoniakwasser 8 führt zum Dekantiergefäß 9, von welchem der Teer nach dem Teergefäß io abgezogen wird. Aus den Köndensern 6 wird das Kondensat nach dem- Dekantiergefäß i i abgezogen, aus welc'hern- der Leichtteer in das Sammelgefäß 12 -fließt.
  • Die Destillierblase oder -blasen werden zweckmäßig auf der anderen Seite desBlockes gegenüber dem Hauptsammelrohr 4 angeordnet. - Diese Blase 20 hat in der Zeichnung "rechteckigen Querschnitt und ist so lang, däß vier Steigrohre 21 von vier verschiedenen "Öfen direkt in sie einmünden. Zwei weitere Steigrohre 22 verbinden die Blase mit hinter derselben liegenden Kammern und münden an den beiden Enden der Blase. Die inneren Steigrohre 2'1 öffnen sich seitlich in die Blase. Diese öffnungen können vermittels der I-Tandgriffe 24 durch die Deckel 23 abgeschlossen werden. Jedes "Steigrohr hat oben eine verschließbare Reinigungsöffnung 25. An Stelle innerer; unmittelbar in die Blase führender Steigrohre 2i können auch von außen in diese mündende Steigröhre etwa nach Art der Rohre 22 vorgesehen sein.
  • Starke Wärmeisolierung ist bei manchen Teilen und in manchen Abbildungen gezeichnet und in anderen Fällen fortgelassen. jeder Fachmann weiß, wo solche Isolierung anzubringen ist.
  • Die Destillationsgase verlassen die Blase durch .die Öffnung 27 und kommen nach der Absetzkammer 28, die auch zur Vorwärmung und Vordestillation dienen kann, wie unten näher beschrieben werden wird. Aus dieser Kammer gelangen die Gase durch den Auslaß 3o zum Kondensator 31 (Fig. i, 3) und von dessen Boden durch Rohr 32 zum Gassystem der Anlage, beispielsweise zwischen den Kondensern 6 und dem Ventilator 7.
  • Der gezeichnete Kondensator ist dreistufig mit zwei unteren Kühlstufen 33 und einer oberen Stufe 34, die als Vorkühler für die Gase und als Vorwärmer für den Teer dient. Der Teer wird durch Zuführungsrohr35 durch die Schlangen 36 und Rohr 37 den Verteilerdüsen 38 in der Kammer 28 zugeführt, die beispielsweise zwischen den Füllschichten 39 und 40 liegen. Die obere Füllschicht 39 dient zum Zurückhalten mitgerissener Teilchen. Die untere Schicht 4o dient dem gleichen Zweck und bringt überdies den vorgewärmten Teer in innige Berührung mit den Destillationsgasen, wobei .derselbe vordestilliert wird. Der Rückstand fließt vom unteren Teil 41 der Kammer 28 durch Rohr 42 nach dem entgegengesetzten Ende der Blase 2o.
  • Am Ende der Blase ist der Pechauslaß, bestehend aus einer Vertiefung 43 mit einstellbarem Ü-berfluß 46, durch den das Pech in den Behälter 47 fließt, wo es durch einen starken Wasserstrom aus Rohr 44 granuliert wird.
  • In der Blase sind geeignete Vorrichtungen zum Zerstäuben und Verspritzen des Teers und Peches angebracht. Bei der Verwendung von in die Blase mündenden Steigrohren wird der Raum hinter diesen Rohren, der nicht gut bespritzt wird, mit einem geeigneten Füllmaterial 70 (Fig. 8) ausgefüllt. In der Zeichnung bestehen diese Zerstäubungsvorrichtungen aus drei zylindrischen Rollen 48, 49 und 5o von ungefähr 25 mm Durchmesser, die mit hoher Geschwindigkeit von etwa iooo Umdrehungen pro Minute durch die Antriebsvorrichtungen 51 und 52 angetrieben werden. Der mittlere Zylinder 49 ist mit einem der Endzylinder .durch die Kupplung 53 verbunden. Um die Lager 55 anzubringen, ist ein Teil der Blase bei 54 ausgespart. Die Zylinder tauchen je nach der Stellung des Auslaßrohres 46 mehr oder weniger tief in das Destillationsgut ein. Tauchen sie nur wenig ein, so sind die verstäubten Teilchen sehr fein, die verstäubte Teermenge aber gering. Tauchen sie tief ein, so ist die verstäubte Teermenge und die Teilchengröße viel größer. Die den Boden der Blase füllende Pechmenge kann noch dadurch erheblich verringert werden, daß man die den Rollen gegenüberliegenden unterenEcken ausfüllt, wie 71 in Fig. 9 zeigt. Durch diese Verkleinerung wird das Pech um so öfter durch den Zylinder verspritzt und die Destillationszeit verkürzt.
  • Das in einigen Figuren gezeigte Kondensersystem ist ein solches vom Stufentyp. In der ersten Stufe wird Teer durch indirekte Berührung mit den heißen Destillationsgasen vorgewärmt, wobei sich die Gase ein wenig abkühlen und etwas Schweröl abscheiden. In den weiteren Stufen werden die Gase weiter abgekühlt, beispielsweise durch Kühlschlangen, in denen Wasser fließt. Die Vorrichtung der Fig. io bis 13 hat das Wasserzuführungsrohr 60, das den unteren Stufen 33 Kühlwasser zuführt, und das Auslaßrohr 61. Für die Kondensate der drei Stufen sind drei Auslaßrohre 62, 63 und 64 vorgesehen. Zwei Rückführrohre 65 und 66 mit den Düsen 67 und 68 gestatten, das Kondensat der oberen Stufen den nächsttieferen zuzuführen, wo sie sich mit den Kondensaten dieser Stufen mischen. Man kann so -die gesamten Öle als eine einzige Fraktion durch Rohr 64 abziehen. Statt des in Fig. io bis 12 dargestellten Kondensators kann natürlich auch irgendein anderer des direkten wie des indirekten Typus verwendet werden. Direkte Kondenser sind besonders geeignet für solche Anlagen, die Ammoniak indirekt aus den Gasen gewinnen, z. B. nach Sernet-Solvay. Bei Anlagen nach dein halbdirekten Ammoniakgewinnungsverfahren, z. B. nach Koppers, wird der größte Teil des Ammoniaks direkt als Ammonsulfat gewonnen, indem man dieKoksofengase durch verdünnte Schwefelsäure streichen läßt. Bei einer solchen Anlage verwendet man zweckmäßig Kondensei nach dem indirekten System.
  • Durch Verwendung verschiedener Teere können Peche und Öle von verschiedenem Charakter erhalten werden.
  • Wenn der Teer nicht durch die Kammer 28 der Blase zugeführt wird, kann eine einfache Kammer nach Fig..i verwendet werden. die dann nur als Absetzkammer für mitgerissene Teilchen dient. Selbstverständlich wird man diese Kammer zur Verhütung der Abkühlung der Gase gut isolieren. Die Fig. 5 und 6 zeigen zwei andere Ausführungsformen solcher Absetzkainmern, deren Arbeitsweise aus der Figur ohne weiteres hervorgeht.
  • Zur Erläuterung des Verfahrens diene das nachfolgende Beispiel, bei welchem auf ein Pech von etwa 2oo° Sp. hingearbeitet wurde: Der Teer wurde der oberen Stufe 34 des Kondensators mit etwa 63° zugeführt und dortaufungefähr 221° durch die heißenDestilationsgase erhitzt, welche sich dabei von etwa 293° auf etwa i75° abkühlten. Der vorgewärmte Teer kam mit etwa 22i° in die Absetzkammer 28, wo er weiter erhitzt und durch die heißen Gase vordestilliert wurde, welche sich dabei auf etwa 293° abkühlten.
  • Durch das wirksame Waschen der Gase wurden diese derart gereinigt, daß praktisch reine Öle aus ihnen kondensiert wurden, die bei dem üblichen Benzolextraktiontest nur Spuren von sog. freiem Kohlenstoff aufwiesen.
  • In den Ölen sind so hochsiedende Bestandteile, daß diese in isoliertem Zustande bei Zimmertemperatur fest oder halbfest sind. Werden die gesamten Öle zusammen kondensiert, so bleiben diese Bestandteile in den leichteren Ölen gelöstundbildeneinwertvollesKreosotöl.
  • Wie oben gesagt, können bei der dargestellten Ausführungsform alle sechs Koksofenkammern mit der Blase gleichzeitig oder nacheinander verbünden werden, oder es können einige Öfen durch Verschließen der öffnungenmit demDeckel 23 abgeschaltet und gleichzeitig an das Hauptsammelrolir 4. angeschaltet werden.
  • Statt der dargestellten mittelbar wirkenden Kondenser können auch unmittelbar wirkende verwendet werden, in denen die Abkühlung der heißen Gase durch direkte Berührung mit Ammoniakwasser oder Leichtölen erfolgt.
  • Bei der in den Fig. i bis 13 dargestellten Ausführungsform ist der Strom der Gase und des Destillationsgutes im allgemeinen gleichgerichtet, und die Gase verlassen die Blase mit verhältnismäßig hoher Temperatur, so daß sie in der Kammer 28 noch eine erhebliche Teerdestillation bewirken können. Diese Betriebsweise iiri Gleichstrom bietet weniger Gefahr in bezug auf die Bildung von Koks durch lokale Überhitzung, da das mehr oder weniger vollständig destillierte Pech mit verhältnismäßig kühleren, bereits an Öldämpfen angereicherten Gasen in Berührung kommt als bei der Betriebsweise im Gegenstrom. Das Endpech verläßt im ersteren Falle die Anlage mit einer niedrigeren Temperatur als im zweiten Falle, unter der Voraussetzung, daß in beiden Fällen auf ein Pech von gleichem Schmelzpunkt hingearbeitet wird.
  • Die Vorrichtung nach Fig. i.i arbeitet nach dem Gegenstromverfahren. Der durch Rohr 35d zugeführte Teer wird in der Kühlschlange 36d des Kondenseis 3¢d vorgewärmt und wird der Blase an einem Ende im Gegenstrom zu den Schwelgasen zugeführt. Das am anderen Ende der Blase ausfließende Endpech kommt dort mit den frischen heißesten Gasen in Berührung, und diese verlassen die Blase nach Abgabe eines großen Teils ihrer Wärme in Berührung mit dem verhältnismäßig kälteren einströmenden Teer, so daß sie die Blase bei niedrigerer Temperatur verlassen und ein größerer Teil ihrer Wärme in der Blase zur Destillation ausgenutzt wird. Bei diesem Gegenstromverfahren ist die Gefahr der Überhitzung und Verkokung des die Blase verlassenden Peches größer.
  • Fig. 15 zeigt eine Vereinigung von Gleichstrom und Gegenstrom. Der gegebenenfalls vorgewärmte und teilweise destillierte Teer fließt an einer Seite der Blase durch Rohr 4.2e ein, während das Pech am anderen Ende abgezogen wird. Auf dem ersten Teil des Weges des Teers. durch die Blase ist der Teerstrom im allgemeinen dem Gasstrom gleichgerichtet, auf dem zweiten Teil entgegengerichtet. Die erste Destillation des Teers, wobei sich Weichpech bildet, findet im Gleichstrom und die Bildung von Hartpech im Gegenstrom statt. Der hier dargestellte Kondensator 34.e arbeitet direkt durch Besprühen der Gase mit Ammoniakwasser.
  • In Fig. 16 kann der Teer entweder direkt oder über die Kammer 28f der Blase zu-eführt werden oder teils auf die eine und teils auf die andere Weise.
  • Es ist oft erwünscht, gleichzeitig Pech von verschiedenem Schmelzpunkt herzustellen. Dies kann leicht dadurch erreicht werden, daß man einen Teil des Peches gleichzeitig aus der Mitte der Blase abzieht. Ebenso kann man zwei oder mehrere hintereinander geschaltete Blasen verwenden, wie Fig. 17 und 18 zeigen.
  • Bei der Fig. 17 werden die Schwelgase der einen Blase Zog der zweiten Blase Zog' zugeführt. Die Teerzufuhr kann durch direkte Rohre oder vom Turm 289 aus erfolgen. Aus jeder Blase kann das Pech für sich abgezogen bzw. kann das Pech der zweiten Blase der ersten zugeführt werden. Die Blase Zog' arbeitet im Gegenstrom, die Blase Zog im Gleichstrom.
  • Bei der Fig. 17 ist jede Blase loh und loh' mit einer Kammer 28h und 2811' versehen. Der Teer wird erst im Kondensator UY und dann im Kondensator 34.h vorgewärmt und der Blase loh' zugeführt. Aus der ersten Blase wird ein Weichpech abgezogen bzw. der zweiten Blase zugeführt, aus welcher Sann ein Hartpech erhalten wird.
  • Die verschiedenen Einzelheiten der Figuren, die Art und Anordnung der Kondenser, Kühler bzw. Vorwärmer, der Gegenstrom- bzw. Gleichstromanordnung können in beliebiger Weise kombiniert und variiert werden.
  • Die Abkühlung der Gase und die Destillation des Teers erfolgt äußerst schnell. Die Durchgangszeit der Gase durch die Blase beträgt nur i bis 5 Sekunden, und in dieser kurzen Zeitkühlen sich die Gase von ihrer Höchsttemperatur, z. B. 6oo° und mehr, auf beispielsweise 25o bis 45o° ab, je nach der Betriebsweise, nach der Anfangstemperatur, nach Größe der Blase und der Kammern usw. Ebenso ist der Teer nur verhältnismäßig kurz in der Blase, beispielsweise 2 bis io Minuten, wobei die eigentliche Berührungszeit der verstäubten Teerteilchen mit den heißen Gasen eine noch viel kürzere ist. Die Destillation erfolgt fast augenblicklich.
  • Nach der Erfindung können die verschiedensten Peche und Öle gleichzeitig hergestellt werden, und die erhaltenen 051e sind praktisch rein und frei von Kohlenstoff oder Pech, da durch die innige Berührung zwischen Gas und Teer die Gase vollständig von Teernebel befreit werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Einrichtung zurDestillation vonTeer unter Gewinnung von Pech, bei der heiße Vergasergase oder teerhaltige Kohlendestillationsgase zum Destillieren benutzt werden, nach Patent 654 192, dadurch gekennzeichnet, daß in der Destillierblase sich schnell drehende, teilweise in das Destillationsgut eintauchende zylindrische Körper angeordnet sind, deren Oberfläche glatt oder mit Vorsprüngen versehen sein kann.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine an der Destillierblase angeordnete Absetzkammer zur Reinigung der Destillationsgase von etwa mi tgerissenen verstäubten Teilchen.
DEB147376D 1927-03-02 1929-12-17 Einrichtung zur Destillation von Teer unter Gewinnung von Pech Expired DE655429C (de)

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