DE655399C

DE655399C - Schaltvorrichtung mit Waehlereinrichtung fuer Kraftfahrzeugwechselgetriebe

Info

Publication number: DE655399C
Application number: DEZ22580D
Authority: DE
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1935-06-27
Filing date: 1935-06-27
Publication date: 1938-01-14

Description

Die Erfindung betrifft Schaltvorrichtungen für mit Gangvorwählmitteln versehene Kraftfahrzeugwechselgetriebe.

Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß für den allen Schaltstangen gemeinsamen Verstellhebel ein sich quer erstreckendes Führungsstück mit in fortschreitender Reihenfolge über den einzelnen Schaltschienen befindlichen Schaltlücken vorgesehen ist und daß neben den Schaltschienen Hilfsschienen angeordnet sind, die durch Umsteuerglieder mit den Schaltschienen in Verbindung stehen. Diese Ausbildung ist für diejenige Getriebebauart bestimmt, bei der mehrere Schaltstangen vorhanden sind, die aber in jeweils entgegengesetzten Richtungen zueinander zu verstellen sind.

Mit der Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung ist der Vorteil gesichert, daß die Schaltstangen mit der Vorwähleinrichtung in einfacher Weise im Getriebekasten oder im Getriebekastendeckel untergebracht sind, wobei neben den eigentlichen Schaltstangen Hilfsschienen vorgesehen sind, die durch Umsteuerglieder mit den Schaltschienen in Verbindung stehen. Es wird dadurch die Querverstellung (Gangwählbewegung) des Verstellhebels in fortschreitender Schaltfolge vom niedrigsten zum höchsten Getriebegang in einer Richtung bewirkt.

Es ist zwar im Getriebebau schon bekanntgeworden, für die Bewegung der Schaltstangen für alle Schaltungen gleiche Richtung des Verstellhebels vorzusehen, aber es war bisher die Vereinigung einer Gangvorwähleinrichtung mit den Getriebeschaltteilen noch nicht einfach genug, so daß sich die Ausführung für normale Getriebe, für die man eine Gangvorwähleinrichtung vorsehen wollte, nicht gut eignete.

Demgegenüber ist gemäß der Erfindung die Schaltvorrichtung für Getriebe mit in verschiedenen Richtungen zu bewegenden Schaltstangen und mit Gangvorwähleinrichtung besonders fortschrittlich gestaltet.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt.

Abb. ι ist eine Längsseitenansicht.

Abb. 2 zeigt die Schaltvorrichtung von oben gesehen, wobei jedoch der für alle Schaltbewegungen gemeinsame Verstellhebel und die Einzelteile für die Gangvorwahl zwecks Erzielung größerer Deutlichkeit fortgelassen sind.

Abb. 3 zeigt einen nach Linie HI-III (Abb. 2) geführten Querschnitt, in welchem die Gangvorwählteile längs geschnitten erscheinen.

Es sei angenommen, daß die Schaltvorrich-

tung auf das Gehäuse ι eines Getriebes aufzusetzen ist, in dem die Hebel 2, 3 und 4 zur unmittelbaren Verschiebung der in Betracht kommenden Schaltglieder (Räder, Kupplungsstücke o. dgl.) angeordnet sind. Die genannten Hebel werden einzeln oder auch zusammen in zueinander entgegengesetzten Richtungen bewegt.

Auf das Getriebegehäuse 1 wird der Rahmen 5 aufgebracht, in dem sich die erforderlichen Schaltschienen führen. Wenn beispielsweise bei einem Getriebe mit vier Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang der Hebel 2 für die Getriebegänge I und IV und der Hebel 3 für die Getriebegänge II und III einmal je in der einen Richtung und das andere Mal in der anderen Richtung zu bewegen sind, so wird erfindungsgemäß der die Schaltschienen 6 und 7 beeinflussende Verstellhebel 8 stets nur in einer Richtung geschwungen, und zwar zwecks Einschaltens der einzelnen Getriebegänge beim gezeichneten Ausführungsbeispiel in der in Abb. 1 angegebenen Pfeilrichtung. Eine gleichgerichtete Bewegung gilt für den Hebel 8 auch beim Einschalten des Rückwärtsganges, wofür der Hebel 4 vorgesehen ist.

Beide Schaltschienen 6 und 7 besitzen geeignete Rasten 16 bzw. 17, in die der Verstellhebel 8 gebracht werden kann. Für die Schaltschiene 6 ist eine Hilfsschiene 18 vorgesehen, die durch einen um Bolzen 19 schwingbaren Doppelhebel 20 mit der Schiene 6 in Zusammenhang gebracht ist. In gleicher Weise ist für die Schiene 7 eine Hilfsschiene 21 \Orgesehen und deren Verbindung durch einen um Bolzen 22 schwingbaren Doppelhebel 23 hergestellt. Die Hilfsschiene 18 besitzt die Rast 24 zur Aufnahme des Hebels 8, und zum gleichen Zwecke ist auch in der Hilfsschiene 21 eine Rast 25 vorgesehen.

Quer zu den Schaltschienen 6, 7 und Hilfsschaltschienen 18 und 21 erstreckt sich ein Teil des Rahmens 5 mit den Schaltlücken 15, die für die jeweiligen Schaltstellungen entsprechend angeordnet sind, und zwar in Abb. 3 beispielsweise für die Getriebegänge, wie in römischen Ziffern I, II, III, IV angegeben. L bedeutet Lerlaufstellung und R Rückwärtsgang.

Für das Schalten wird der Hebel 8 zu den Schaltlücken einzeln eingestellt, um dann zum Verschieben der an den Schaltlücken befindlichen Schienen geschwungen zu werden. In zurückgeschwungenem Zustand nimmt der Hebel 8 die in Abb. 1 gezeigte Stellung ein. Zu seiner Einstellung läßt sich z. B. eine Vorwähleinrichtung anwenden, wie sie hauptsächlich in Abb. 3 ersichtlich ist. Der Hebel 8 ist hierbei mit einer Hülse 9 vereinigt, die zwischen besonders gebildeten Endrändern 10 und sich gegen diese Ränder legenden losen Scheiben 11 eine Feder 12 aufnimmt. Innerhalb der Feder 12 führt eine Stange 13, die feste Bunde 14 besitzt. Gegen diese Bunde werden für gewöhnlich in an sich bekannter Weise die Scheiben 11 durch die Feder 12 angedrückt. Die Stange 13 besitzt am einen Ende Rillen 26 in gleicher Anzahl und in gleichen Abständen voneinander wie die Schaltlücken 15 des erwähnten quer liegenden Rahmenteils. An die Stange 13 schließt sich ein geeignetes Glied (Bowdenzug o. a.), welches das Verschieben der Stange vom Führersitz aus ermöglicht. In jeweils eine der Rillen 26 greifen in bekannter Weise Verriegelungsglieder, z. B. federbeeinflußte Kugeln

27, die in einem am Rahmen 5 festen Lagerteil 35 angeordnet sind, der mit den Lagerteilen 36 und 37 der Hülse 9 als Führung dient. Zum Schwenken der Hülse 9 und dem mit ihr vereinigten Hebel 8 dient der Hebel

28, an den sich eine Verstell stange 29 anschließt, die mit dem Kupplungsfußhebel des Fahrzeugs verbunden sein kann. Der Hebel 28 "ist in seiner die Hülset umfassenden Bohrung genutet, und die Hülse 9 besitzt entsprechende Keile 30, so daß ungeachtet der Längsverschiebung der Hülse 9 ihre Drehung und damit die Schwenkung des Hebels 8 vermittels des Hebels 28 jederzeit möglich ist.

In Abb. 3 ist der Hebel 8 in der Stellung gezeichnet, die der Leerlaufstellung des Getriebes entspricht.

Die Wirkungsweise der Schaltvorrichtung ist folgende:

Angenommen, das Fahrzeug führe mit eingeschaltetem ersten Gang, wobei sich der Hebel 8 in der entsprechenden Schaltlücke I befindet und bei nach vorn verschobener Schaltschiene 6 der Hebel 2 in der gleichen Richtung geschwenkt ist. Ist beabsichtigt, in den zweiten Gang überzugehen, so wird die Stange 13 um den Betrag von Lücke I zu Lücke II verstellt, d. h. der zweite Gang wird vorgewählt. Durch diese Verstellung wird die Feder 12 zusammengedrückt und damit gespannt, so daß unmittelbar nach Herausschwenken des Hebels 8 aus der Schaltlücke I der Hebel 8 durch die sich entspannende Feder 12 vor die Schaltlücke II gebracht wird, um dann durch Schwenken des Hebels 28 in diese Schaltlücke II einzutreten und dabei die Hilfsschiene 21 nach" vorn zu verschieben, wodurch mittels des Umsteuerhebels 23 die Schaltschiene 7 und damit der Hebel 3 nach hinten geschoben werden. Damit ist dann der ;weite Getriebegang eingeschaltet.

Bei der Vorwahl und nachfolgenden Einchaltung der weiteren Gänge vollziehen sich die Bewegungen der Einzelteile in übereinstimmender oder ähnlicher Weise.

Claims

Patentanspruch:

Schaltvorrichtung mit Wählereinrichtung für Kraftfahrzeugwechselgetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß für den allen Schaltstangen gemeinsamen Verstellhebel (8) ein sich quer erstreckendes Führungsstück mit in fortschreitender Reihenfolge über den einzelnen Schaltschienen befindlichen Schaltlücken vorgesehen ist und daß neben den Schaltschienen Hilfsschienen angeordnet sind, die durch Umsteuerglieder mit den Schaltschienen in Verbindung· stehen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen