DE654979C - Selbsttaetige Bohr- und Nietmaschine - Google Patents

Description

Durch die Erfindung ist bezweckt, lange und verhältnismäßig dünne Bleche, wie sie besonders im Flugzeugbau Verwendung finden, selbsttätig schnell und bei möglichst guter Übersichtlichkeit der Arbeitswerkzeuge miteinander vernieten zu können, wobei die Oberfläche der Bleche eben sein soll, was für Flugzeuge zur Verringerung des Luftwiderstandes von besonderer Bedeutung ist.

Bei Maschinen zum Bohren. und Nieten sind bereits Bohrer und Gegenhalter oberhalb des Werkstückes und der Niethammer unterhalb des Werkstückes angeordnet worden, wobei -die Hammerachse in gleicher Flucht mit der Bohrachse liegt. Zwischen den Vorgängen des Bohrens und des Nietens können dann keine gegenseitigen Verschiebungen oder Längungen der miteinander zu verbindenden Bleche eintreten, so daß die Bohrungen beim Einführen des Nietes fluchtrecht liegen. Auch läßt sich dann die einwandfreie Herstellung des Nietloches und das Einsetzen des Nietes gut überwachen. Der Niethammer ist ferner bei diesen Maschinen durch die Matrize hindurchgeführt, auf welche die Bleche sich legen, während sich von oben der Gegenhalter auf den Niet legt; es arbeitet aber diese Maschine nicht selbsttätig, da die Niete von Hand eingeführt und die Bleche nach erfolgtem Nieten aus der Matrize herausgehoben werden müssen, um sie um eine Nietteilung weiterrücken zu können.

Auch werden keine Versenkniete verwendet, so daß die Oberfläche der Bleche uneben ist.

Um die Arbeitsweise von Bohr- und Nietmaschinen zu beschleunigen und zu vereinfachen, hat man den Senker sich unmittelbar an den Bohrer anschließen lassen und auch schon eine Nietzuführungsvorrichtung verwendet, die selbsttätig über das Nietloch geschwenkt wird.

Zur Erzielung einer ebenen Oberfläche verwendet man natürlich Versenkniete. Zur Herstellung dieser Niete in den langen Blechen erhält die selbsttätige Bohr- und Nietmaschine nach der Erfindung folgende Bauart. Das Bohrwerkzeug ist als ein mit dem Senker vereinigter Bohrer ausgebildet, oberhalb der auf einem Tisch mit selbsttätigem Vorschub aufgespannten Bleche sind auf der einen Seite neben dem Bohrer eine über das Bohrloch schwenkbare Nietzuführungsvorrichtung und auf der anderen Seite neben dem Bohrer ein über den Senkkopf des Nietes schwenkbarer Gegenhalter angeordnet und unter den BIechen ein den Niethammer umgebender heb- und senkbarer Blechschließer vorgesehen. Bei diesem Zusammenwirken der Werkzeuge haben die Arbeiter im wesentlichen nur die Bleche auf- und abzuspannen, so daß die Maschine auch von ungeschulten Personen bedienbar ist. Die Maschine arbeitet schnell, da Bohren und Senken in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen, schon während des Auf-

wärtsganges des Bohrers die Nietzuführungsvorrichtung über das Nietloch sowie hei . deren Zurückschwenken der Gegenhalter über den Senkkopf geschwenkt wird und durch Senken des Blechschließers die genieteten Bleche so freigegeben werden, daß sie durch die selbsttätige Vorschubvorrichtung des Tisches um. eine Nietteilung vorrücken, ohne daran durch den unten vorstehendien Schließkopf behindert zu sein. Das einwandfreie Bohren der Bohrlöcher und die Zuführung der Niete kann beobachtet werden, da diese Werkzeuge oberhalb der Bleche liegen, und es besteht die Gewähr, daß während des Nietens auf der Oberfläche der Bleche keine Unebenheit entsteht, da der Gegenhalter bei der Bildung des Schließkopfes durch den Hammer mit der Oberfläche der Bleche bündig auf dem Senkkopf liagt. Die selbsttätige Arbeitsweise der Maschine kann dadurch gestört werden, daß Bohrspäne in den den Niethammer umgebendien Blechschließer fallen. Bei Verwendung einer Matrize hat man schon - diese als Führung für den Niethammer ausgebildet, in dieser einen radialen, in die Führung mündenden Kanal vorgesehen und den Hammerkolben so gesenkt, daß beim Bohren der Kanal freiliegt. Eine restlose Entfernung dier Bohrspäne ist dabei auf mechanischem Wege nur schwierig durchführbar.

Erfindungsgemäß ist gegenüber der beim

Bohren vom Niethammer freigegebenen Seitenöffnung im Blechschließer für die Spanentfernung eine Öffnung vorgesehen, an die eine Druckluftleitung angeschlossen ist. Setzt die Druckluftleitung schon ein, während die Späne noch in Bewegung sind, so ist eine» restlose selbsttätige Spanentfernung gesichert.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Bohr- und Nietmaschine nach der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt die Gesamtanordnung der Masehine in schaubildlicher Darstellung.

Abb. 2 bis 6 zeigen teilweise schematisch und im Schnitt gezeichnet Teile der Abb. 1 in größerem Maßstabe bei verschiedenen Arbeitsstellungen.

Abb. 7 zeigt den. Grundriß der Abb. 2 und 3,

Abb. 8 den Grundriß der Abb. 4 und 5 und Abb. 9 den Grundriß der Abb. 6 schematisch.

Das Werkstück 1 besteht aus zwei treppenförmig abgekanteten Blechbändern, die miteinander vernietet werden sollen. Diese Bleche sind mit Hilfe von Klemmstüicken 2 auf dem diese selbsttätig um eine Niietteilung vorschiebenden Wagen 3 aufgespannt, der mit Rädern 4 auf Schienen 5 läuft. Die Bleche sind in der Mitte unterbrochen gezeichnet, um weitere Teile der Maschine zu zeigen. Am Oberteil 6 der Maschine, der die Bewegungs- und Schwenkvorrichtungen für die Werkzeuge enthält, sind die Bohrerhalterung 7, die Nietzuführungsvorrichtung, die aus dem Nietvorratsbehälter 8, dem Arm 9 und dem Nieteinführungskopf 10 besteht, sowie der Nietgegenhalter 11 angeordnet.

Die Bohrerhalterung7 ist an dem im.Oberteil 6 der Maschine geführten Kolben 15 befestigt, und an der Bohrerhalterung ist der Bohrer 13 angebracht, an den sich unmittelbar der Senker 14 zur Herstellung der Ein-Senkungen in den Blechen 1 anschließt. Der Senker ist von einem als Tiefenanschlag zur Regelung der Einsenktiefe dienenden Ring 16 umgeben. Verwendet werden zum Nieten Versenkniete 20 mit einem Senkkopf 21. Auf der einen Seite neben dem Bohrer 13 ist die über das Bohrloch schwenkbare Nietzuführungsvorrichtung io und auf der anderen Seite neben dem Bohrer der über den Senkkopf 21 des Nietes 20 schwenkbare Gegenhalter 11 angeordnet.

Unterhalb der Bleche 1 ist der Niethammer 18 so angeordnet, daß seine Achse in gleicher Flucht mit der Achse des Bohrers 13 liegt. Der Niethammer ist von einem heb- und senkbaren Blechschließer 12 umgeben, der mit einer radialen Öffnung 19 versehen ist, die so liegt, daß sie von dem Kolben des Niethammers 18 freigegeben ist, wenn sich dieser in seiner Ruhelage befindet. Gegenüber dieser Öffnung 19 ist im Blechschließer 12 eine Öffnung 22 vorgesehen, an die eine Druckluftleitung 23 angeschlossen, ist.

Oberhalb der Bleche 1 mündet dicht beim Bohrer noch eine Druckluftleitung 17.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :

Nach Aufspannung der Bleche ι auf den als Arbeitstisch dienenden Wagen 3 nehmen die einzelnen Teile der Maschine die aus Abb. 2 und 7 ersichtliche Arbeitslage ein. Die Nietzuführungsvorrichtung 10 und der Gegenhalter 11 sind aus dem Bereich des Bohrers 13 herausgeschwenkt. Abb. 3 zeigt die Stellung, bei welcher das Nietloch gebohrt und durch den Senker 14 so weit eingesenkt ist, daß es den Senkkopf 21 des Nietes 20 aufnehmen kann. Der Niethammer 18 gibt dabei die Seitenöffnung 19 in dem Blechschließer 12 frei. Während des Bohrens und Senkens wird durch die Leitung 23 Druckluft eingeblasen, durch welche die in die Führung des Kolbens 18 eintretenden Bahrspäne erfaßt und durch die Öffnung 19 ausgeblasen werden.

Während der Bohrer 13 gehoben wird, erfolgt schon die Schwenkung der Nieteinfüh-

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Hängevorrichtung ίο in der Weise, daß die Achse des einzuführenden Versenknietes 20 in gleicher Flucht mit der Achse des Bohrloches 24 liegt, wie Abb. 4 und 8 zeigen. Die Bohrerhalterung 7 ist in Abb. 8 mit gestrichelten Linien gezeichnet, um anzudeuten, daß sie angehoben ist. Die Nieteinführungsvorrichtung ist so eingerichtet, daß beim Senken der Bohrerhalterung 7 durch den Ring 16 ein Niet 20 in das Bohrloch 24 hineingestoßen wird, wie Abb. 5 zeigt.

Die Nietzuführungsvorrichtung 10 wird nun zurückgeschwenkt und zugleich der Gegenhalter 11 so über den Niet 20 geschwenkt, daß er sich fest auf den Senkkopf 21 legt, also bündig mit der Oberfläche der Bleche 1 liegt, wie Abb. 6 und 9 zeigen. Der Blechschließer 12 wird angehoben, so daß die Bleche 1 zwischen dem Blechschließer und dem Gegenhalter zusammengepreßt sind. Der Niethammer 18 wird nun in Betrieb gesetzt und formt den in Abb. 6 mit gestrichelten ■Linien gezeichneten Schließkopf 25.

Der Blechschließier 12 wird darauf so weit gesenkt, daß beim Vorrücken des Wagens 3 um eine Nietteilung der Schließkopf 25 ungehindert weiterrücken kann, wie dies Abb. 2 zeigt.

Die Maschine nach der Erfindung eignet sich auch als Viellochmaschine, wobei dann die dargestellte Maschine zu vervielfältigen ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Selbsttätige Bohr- und Nietmaschine zur Herstellung von Versenknieten in langen Blechen mit während des Bohrens und Nietens feststehendem Werkstück, bei der der Bohrer oberhalb und der Niethammer unterhalb des Werkstückes angeordnet sind und die Hammerachse in gleicher Flucht mit der Bohrerachse liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug als ein mit dem Senker (14) vereinigter Bohrer (13) ausgebildet ist, daß oberhalb der auf einem Tisch (3) mit selbsttätigem Vorschub aufgespannten Bleche (1) auf der einen Seite neben dein Bohrer eine über das Bohrloch schwenkbare Nietzuführungsvorrichtung (10) und auf der anderen Seite neben dem Bohrer ein über den Senkkopf des Nietes (20) schwenkbarer Gegenhalter (11) angeordnet sind, und daß unter den Blechen ein den Niethammer (18) umgebender heb- und senkbarer Blechschließer (12) vorgesehen ist.

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der beim Bohren vom Niethammer (18) freigiegebenen Seitenöfrhung (19) im Blechschließer (12) für die Spanentfernung eine Öffnung (22) liegt, an die eine Druckluftleitung (23) angeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen