-
Dachkonstruktion Die Erfindung betrifft eine Dachkonstruktion aus
aneinandergereihten Vieleckbögen aus einzelnen hintereinandergereihten Tragteilen,
wobei die benachbarten Bögen etwa um eine halbe Tragteillänge gegeneinander versetzt
sind.
-
Man hat bereits Raumtragwerke vorgeschlagen, die aus einzelnen Flächen
zusammengesetzt sind. Diese Raumtragwerke stellen jedoch keine frei tragenden Bögen
dar. Die einzelnen Flächen mußten vielmehr an den Ecken, an. denen mehrere
Flächen zusammenstießen, unterstützt werden. Man hat auch Vieleckbögen aus hintereinandergereihten
Tragteilen vorgeschlagen, die aus einzelnen rechteckigen Platten zusammengesetzt
waren. Die Holzplatten bildeten unter Benutzung der Dachschalung und der verbindenden
Stahlplättchen eine in den Ebenen parallel zur Spannrichtung des Gewölbes liegende
Dreiecksfachw'erkkette. Ein Schnitt an den Verbindungspunkten längs der Erzeugenden
des Gewölbes ergab, daß die Schwerpunkthauptachse der Schnittfläche mit den Schwerpunkthauptachsen
der einzelnen rechteckigen Holzplatten zusammenfiel.
-
Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfindung eine Dachkonstruktion
aus aneinandergereihten Vieleckbögen aus einzelnen hintereinandergereihten Tragteilen,
wobei die benachbarten Bögen etwa um eine halbe Tragteillänge gegeneinander versetzt
sind, die sich dadurch auszeichnet daß die Tragteile mit einer Seite den Vieleckbögen
anliegen und die Hauptachsen der kleinsten Trägheitsmomente benachbarter Tragteile
einen Winkel bilden, der kleiner als 18o' ist.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
beispielsweise veranschaulicht.
-
Abb..i zeigt einen senkrechten Querschnitt in Richtung IJ nach Abb.
2. In Abb. 2 ist eine perspektivische Ansicht einer Dachkonstruktion nach der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht.
-
Abb. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht der Vieleckbogen 1, 2, 3, 4,
5 nach der in Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsform aus dreieckigen
Platten oder Tragteilen I, l', 2; 2, 2', 3;
3, 3', 4; 4, 4',
5 usw., die zu einem Vieleckbogen hintereinandergereiht sind. An diese Dreieckplatten
stoßen um eine halbe Plattenlänge gegeneinander versetzt, mit einer Seite den Vieleckbögen
anliegend und zu den genannten Platten in einem Winkel, der kleiner als 18o' ist,
Dreieckplatten 1', 2, 2'; 2', 3, Y; 3', 4, 4' usw., so daß die Dreieckflächen
oder Tragteile der aneinandergereihten Vieleckbögen ein Tragwerk bilden, das nur
an den Punkten längs der Linie 1-6 bzw. 5-7 unterstützt ist. Dieses Tragwerk
nach der vorliegenden Erfindung zeigt eine besonders hohe Tragfähigkeit, weil die
Vieleckbögen
in der Spannrichtung an allen Schnittstellen senkrecht zur Spannrichtung einen gleichen
mittleren Festigkeitswert auf-. weisen.
-
In Abb. 3 ist eine andere Ausführungsform veranschaulicht,
die ebenfalls aus hintereinandergereihten Dreieckflächen nach der vorliegenden Erfindung
besteht, die aber nach vier Seiten zeltdachartig abgewölbt ist. Bei diesen Tragwerken
muß die Unterstützung längs der Linie 1-6, 6-7, 7-5 und 5-1 erfolgen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die vorliegende Ausführungsform beschränkt.
An Stelle dreieckförmiger Flächen können auch andere Flächen, z. B. trapezförmige
oder ähnliche Flächen, verwendet werden'. Der Übergang von einem Krümmungsradius
des Tragwerks zu einem anderen oder die Herstellung eines Knickes erfolgt durch
Änderung der Dreieck-oder Trapezseiten. Die Grundlinien können gegebenenfalls gebrochen
werden. Die Ausbildung der Tragflächen kann als Scheibe erfolgen, z. B. aus Eisenbeton,
Blech, Holz oder anderem Werkstoff hergestellt werden. Nach der Erfindung ist eine
besondere Dachhaut entbehrlich. Die Tragflächen können auch als Fachwerk ausgebildet
sein, und zwar können die Fachwerkflächen aus Eisen, Holz oder anderen Baustoffen
bestehen. Die Dachhaut kann entweder auf dem Fachwerk oder als besondere Konstruktion
über dem Tragwerk ausgeführt werden.
-
- Werden zu den Tragflächen senkrecht zur Spannrichtung Aussteifungsflächen
erforderlich, so können diese auch ihrerseits als Tragwerke ausgebildet werden und
zur Entlastung der senkrecht zu ihren laufenden Tragflächen dienen.
-
Nach der vorliegenden Erfindung werden biegungsfeste Bögen erhalten,
die ein erhöhtes Trägheitsmornent an allen Schnitten längs der Erzeugenden und damit
ein Gewölbe darstellen, das einer Übertragung der Lasten auf die Giebel zur Vermeidung
von Biegungsmomenten an der Krümmungsrichtung an sich nicht bedarf, da die Biegungsmomente
durch das geschaffene Trägheitsmoment: aufgenommen werden -und dieses Trägheitsmoment
für die vorhandenen Normalkräfte die erforderliche Knicksicherheit bildet.
-
Nach der vorliegenden Erfindung werden insbesondere die bisher notwendigen
Stützen oder Dachbinder vermieden, so daß der nutzbare Raum innerhalb der Dachhaut
voll ausgenutzt werden kann, da durch die Faltung der Dachhaut das für die Tragfähigkeit
Ader Konstruktion erforderliche Widerstandsmoment unmittelbar erzeugt wird.
-
Da nach der vorliegenden Erfindung keine gebogenen Elemente verwendet
werden brauchen, sondern gerade Teile und Flächen benutzt werden, tritt eine Verbilligung
in der Ausführung ein. Die Dreieckplatten lassen sich je nach dem Werkstoff
durch-Verschraubung, Verschweißung o. dgl. fest verbinden, und die Montage läßt
sich in wirtschaftlicher Weise durchführen, indem z. B. die Tragteile bei der Herstellung
aus Metall, Holz o. dgl. auf mechanischem Wege in der Werkstatt hergestellt und
vorbereitet oder bei der Herstellung aus Beton unter Verwendung einfacher Schalungen
an der Baustelle leicht herzustellen sind. Die Dlachkonstruktion nach der vorliegenden
Erfindung eignet sich daher nicht nur für die serienmäßige Herstellung von Scheunen,
Garagen, Schuppen o. dgl., sondern insbesondere auch zur Ausführung großer Hallenbauten,
bei denen große Spannweiten überbrückt werden müssen und eine möglichst restlose
Ausnutzung des Raumes innerhalb der Dachhaut gewünscht wird.