DE635494C - Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoaether, Imidothioaether und Amidine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoaether, Imidothioaether und AmidineInfo
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Description
Es ist bekannt, aus Nitrilen mit mehr als 8 C-Atomen Salze von Imidoäthern, Imidothioäthern
und Amidinen herzustellen. Man erhält z. B. die Salze der Imidoäther, indem
man auf ein Gemisch aus Säurenitril und Alkohol gegebenenfalls in einem indifferenten
Lösungsmittel eine Säure, z. B. Chlorwasserstoffsäure, zur Einwirkung bringt. Die Salze
der Imidothioäther erhält man in analoger Weise aus Säurenitril, Mercaptan und Säure.
Um die Salze der Amidine herzustellen, läßt man entweder auf das Gemisch aus Säurenitril
und Ammoniak bzw. Amin Säure einwirken, oder man setzt das Salz eines Imidoäthers
mit Ammoniak oder einem Amin um. Diese Produkte sind in Wasser schwer löslich
oder unlöslich und kommen daher für diejenigen Verwendungszwecke, für die leichte
Wasserlöslichkeit gefordert werden muß, nicht in Frage.
Es wurde nun gefunden, daß man in Wasser leicht lösliche Salze von hochmolekularen
Imidoäthern, Imidothioäthern, Amidinen oder Derivaten dieser Körper erhalten kann, wenn
man als Ausgangsmaterial Gemische von 2 oder mehr Nitrilen mit mehr als 8 C-Atomen
oder Gemische, die Nitrile mit mehr als 8 C-Atomen und Nitrile mit weniger als
8 C-Atomen enthalten, verwendet. Der Anteil einer Nitrilkomponente an der Gesamtmenge
des Nitrilgemisch.es darf nicht mehr als etwa 9ο 0/0 betragen.
Man erhält solche Nitrilgemische in bekannter
Weise beispielsweise aus folgenden Säuregemischen: Palmkernölfettsäure, Kokosölfettsäure,
technischer Stearinsäure, Tranfettsäure, Naphthensäure, den bei der Oxydation von Paraffin erhaltenen Carbonsäuren
usw. Man kann diese Nitrilgemische auch aus Verbindungen dieser Säuren beispiels- ^0
weise aus den Estern herstellen.
Aus diesen Nitrilgemischen werden dann in bekannter Weise, z. B. durch Umsetzung
mit OH- oder SH-Gruppen tragenden aliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen 4-5
Verbindungen und Säuren, die entsprechenden Salze der Imidoäther usw. hergestellt.
Aus den gleichen Ausgangsmaterialien lassen sich über die Imidoäther oder auf anderem
Wege die Salze der entsprechenden Amidine herstellen. Die so hergestellten Salze von
Imidoäthern, Imidothioäthern und Amidinen können auf den verschiedensten Gebieten,
z. B. bei der Textilveredelung, Verwendung finden.
B eis ρ iele
ι. 25s Gewichtsteile eines Nitrilgemisches, das auf katalytischem Wege aus technischer
Stearinsäure (enthaltend etwa 550/0 Stearinsäure,
etwa 40 0/0 Palmitinsäure und etwa
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Alfred Eckelmann und Dr. Ernst Koch in Frankfurt a. M.-Höchst.
5 o/o Ölsäure) und- -Ammoniak gewonnen wurde, werden mit 74 Gewichtsteilen wasserfreiem
n-iButylalkohol gemiseHt; in dieses Gemisch
wird bei anfangs 200C3 später 150C
bzw. I on C so lange Chlorwasserstoff eingeleitet, bis 40 Gewichtsteile aufgenommen sind.
Man rührt einige Zeit nach/ bis das Produkt erstarrt. Der überschüssige Chlorwasserstoff
- kann nach bekannten Methoden entfernt werden. Man erhält 250 Gewichtsteile eines
Imido(n)butylätherchlorhydratSj welches in Wasser spielend leicht löslich ist.
2. 200 Gewichtsteile von aus Kokosölfettsäure hergestelltem Nitrilgemisch (Kp12 100
bis 2oo° C, entsprechend etwa 65 0/0 Laurylnitril, etwa 210/0 Myristylnitril, etwa 8o/o
Palmitylnitril und etwa 60/0 .Stearyl- und Oleylnitril) werden mit 46 Gewichtsteilen
wasserfreiem Äthylalkohol gemischt. Dann wird bei 5 bis 100C so lange Chlorwasserstoff
eingeleitet, bis 42 Gewichtsteile aufgenommen sind. Zur Entfernung der überschüssigen
Salzsäure wird getrocknete Luft durch das Reaktionsgemisch geleitet. Man
erhält 280 Gewichtsteile eines Produktes, das in kaltem Wasser leicht löslich ist.
3. 100 Gewichtsteile des nach Beispiel 2
aus Kokosölfettsäurenitril erhaltenen Imidoäthylätherchlorhydrats werden in absolutem
Alkohol gelöst. Dann wird unter Rühren etwas mehr als die berechnete Menge Ammoniakgas
eingeleitet und das Ganze langsam auf 500C erwärmt, wobei das anfangs ausgefällte
Ammonchlorid größtenteils wieder verschwindet. Nach Filtration wird dann der
Alkohol durch Abdestillieren im Vakuum entfernt und das Amidinchlorhydrat mit Äther
ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 87 Gewichtsteile eines in Wasser leicht löslichen
Produktes.
4. 195 Gewichtsteile eines aus Palmkernölfettsäure
hergestellten Nitrilgemisches (Kp2 100 bis 1250C, entsprechend etwa 680/0
Laurylnitril und etwa 3 2 0/0 Myristylnitril)
werden mit 32 Gewichtsteilen wasserfreiem Methylalkohol versetzt und in das Gemisch
bei etwa 100C 38 Gewichtsteile Chlorwasserstoff
eingeleitet. Nach längerem Stehen in der Kälte erstarrt die Reaktionsmasse. Sie kann durch Verrühren mit Äther unter starker
Kühlung in. das reine Imidomethylätherchlorhydrat (215 Gewichtsteile) übergeführt
oder, z. B. durch Behandlung mit Äthylendiamin in methylalkoholischer Lösung, in das
entsprechende Amidin verwandelt werden.
5. In die Lösung von 133 Gewichtsteilen eines aus technischer Stearinsäure hergestellten
Nitrilgemisches und 32 Gewichtsteilen Äthylmercaptan in 250 Gewichtsteilen Äther
werden bei etwa ο bis 5° C 20 Gewichtsteile Chlorwasserstoff eingeleitet. Dann wird einige
Zeit nachgerührt. Beim längeren Stehen in der Kälte scheidet sich das Reaktionsprodukt
in solchen Mengen ab, daß die Flüssigkeit vollkommen erstarrt. Nach dem Absaugen,
Waschen mit Äther und Trocknen hinterbleiben 123 Gewichtsteile des in Wasser leicht
löslichen Imidoäthylthioätherchlorhydrats.
6. 265 Gewichtsteile des aus technischer Stearinsäure hergestellten Nitrils werden mit
7S Gewichtsteilen Butylamin gemischt und in dieses Gemisch 40 Gewichtsteile HCl eingeleitet.
Dann wird das Ganze 3 bis 5 Stunden auf 120 bis 1300C erhitzt und das Reaktionsprodukt
aus Alkohol umkristallisiert.
7. Aus dem Nitril der technischen PaImkernölfettsäure
gewinnt man durch Destillation eine Fraktion vom Kp3 115 bis 1300 C3
entsprechend 8 3 0/0 Myristinsäurenitril und 170/0 Laurinsäurenitril. In ein Gemisch von
205 Gewichtsteilen dieser Fraktion und 60 Gewichtsteilen Isopropylalkohol werden
bei etwa 5 bis 100C 38 Gewichtsteile Chlorwasserstoffgas
eingeleitet. Das beim Stehen erstarrte Reaktionsprodukt wird mit Leicht- 8g
benzin verrührt, abgepreßt und mit Leichtbenzin gewaschen. Es werden 240 Gewichtsteile eines in kaltem Wasser leicht löslichen
Imido (iso)propylätherchlorhydrats erhalten, das gegebenenfalls durch Behandlung mit
Ammoniak oder primären bzw. sekundären Aminen in die entsprechenden Amidin-Chlorhydrate
übergeführt werden kann.
8. In ein Gemisch von 190 Gewichtsteilen = 87,50/0 reinem Palmitinsäurenitril,
28 Gewichtsteilen = 12,50/0 a-Äthylhexylcyanid
(hergestellt aus a-Äthylhexylchlorid
und KCN) und 46 Gewichtsteilen Äthylalkohol (wasserfrei), das mit 200 Gewichtsteilen
Leichtbenzin verdünnt ist, werden bei etwa 100C 83 Gewichtsteile Bromwasserstoffgas
eingeleitet und so lange nachgerührt, bis die Masse nur noch schwer rührbar ist.
Sie wird dann auf einer Zentrifuge vom Verdünnungsmittel befreit und bei etwa 350C
im Vakuumschrank getrocknet. Das erhaltene Gemisch (295 Gewichtsteile) der Imidoäthylätherbromhydrate
ist in Wasser von etwa 250C leicht löslich.
9. 135 Gewichtsteile eines aus Kokosölfettsäurenitril
gewonnenen Imidomethylätherchlorhydrates werden in eine methylalkoholische Lösung von 55 Gewichtsteilen Diäthylentriamin
eingetragen und etwa 48 Stunden lang bei etwa 40 bis 450 C gerührt. Die
Lösung wird dann, wenn nötig, durch ein Filter geklärt und der Methylalkohol abdestilliert.
Man erhält 155 Gewichtsteile eines leicht wasserlöslichen Amidinchlorhydrates.
10. 345 Gewichtsteile eines aus technischer Stearinsäure gewonnenen Imidöäthylätherchlorhydrates
werden in 500 Gewichtsteile
Äthylalkohol eingetragen und zu gleicher Zeit 81 Gewichtsteile Polyäthylenpolyamin (gewonnen
aus dem Destillationsrückstand bei der Fabrikation von Äthylendiamin), gelöst
S in 50 Gewichtsteilen Äthylalkohol, hinzugefügt. Die Lösung wird etwa 48 Stunden am
Rückflußkühler gekocht. Durch Abdampfen des Alkohols gewinnt man 335 Gewichtsteile
eines in Wasser von etwa 300C leicht lösliehen
Amidinchlorhydrates. Das Produkt läßt sich nach bekannten Methoden erschöpfend alkylieren zu der entsprechenden quaternären
Amidinverbindung.
11. 83 Gewichtsteile des aus technischem
Stearinsäurenitril, Methanol und Chlorwasserstoffgas gewonnenen Imidomethylätherchlorhydrates
werden in 200 Gewichtsteile Methanol eingetragen und gleichzeitig 30 Gewichtsteile
Diäthyläthylendiamin einlaufen gelassen. Nach etwa 48stündigem Rühren bei
35 bis 400C, wird der Methylalkohol im Vakuum abdestilliert. Es werden 93 Gewichtsteile
eines Diäthylaminoäthylamidinchlorhydrates erhalten, das in Wasser leicht
löslich ist.
12. Das aus technischer Stearinsäure mit Ammoniak und Wasserstoff auf katalytischem
Wege hergestellte, Fettamin wird mit Formaldehyd, Bisulfit und Cyankalium in das entsprechende
N-substituierte Acetonitril übergeführt. 290 Gewichtsteile dieses Produktes werden in 400 Gewichtsteilen Trichloräthylen
gelöst. Nach Zusatz von 32 Gewichtsteilen Methanol werden in das Gemisch bei 10 bis
150C 76 Gewichtsteile Chlorwasserstoffgas
eingeleitet und das Ganze etwa 5 Stunden nachgerührt. Durch Verdampfen des Trichloräthylens
bei etwa 30 bis 35° C gewinnt man 390 Gewichtsteile Dichlorhydrat des an der
Aminogruppe alkylierten Aminoacetimidomethyläthers, das in Wasser von etwa 250C
leicht löslich ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoäther, Imidothioäther oder Amidine, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische aus mindestens 2 Nitrilen, von denen wenigstens eins mehr als 8 Kohlenstoffatome enthält, in Gegenwart von Säure in bekannter Weise in die Imidoäther, Imidothioäther * oder Amidine überführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI48547D DE635494C (de) | 1933-12-14 | 1933-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoaether, Imidothioaether und Amidine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI48547D DE635494C (de) | 1933-12-14 | 1933-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoaether, Imidothioaether und Amidine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE635494C true DE635494C (de) | 1936-09-18 |
Family
ID=7192311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI48547D Expired DE635494C (de) | 1933-12-14 | 1933-12-14 | Verfahren zur Herstellung von Salzen hochmolekularer Imidoaether, Imidothioaether und Amidine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE635494C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2450386A (en) * | 1945-09-04 | 1948-09-28 | Boots Pure Drug Co Ltd | Manufacture of compounds containing amidine groups |
-
1933
- 1933-12-14 DE DEI48547D patent/DE635494C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2450386A (en) * | 1945-09-04 | 1948-09-28 | Boots Pure Drug Co Ltd | Manufacture of compounds containing amidine groups |
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