DE634628C - Verfahren und Vorrichtung zum Haerten von Glas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Haerten von GlasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur schroffen Abkühlung von Glas
zum Zwecke der Härtung. Vorbedingung einer einwandfreien Härtung und der Erzielung
des Erfolges einer Verbesserung der Eigenschaften, vor allem der Widerstandsfähigkeit,
Härte und Zähigkeit des Glases sowie des erwünschten Zerfalls in kleine Bestandteile
im Falle eines Zerbrechens, ist die Innehaltung genau bestimmter Arbeitsbedingungen
bei der der Abkühlung vorangehenden Erhitzung und der Abkühlung selbst. Diese Bedingungen können für den einen
Gegenstand andere sein als für einen anderen. Zuweilen müssen die Wärmeeinwirkungen
auf der ganzen Oberfläche des Gegenstandes vollkommen gleichmäßige sein, in
anderen Fällen müssen sie im Gegenteil in gewissen Abschnitten verstärkt werden, sei
ao es, weil der 'Gegenstand eine wechselnde Dicke aufweist oder aus irgendwelchen
anderen Gründen. Jedenfalls ist es im allgemeinen notwendig, daß man den Grad der
Einwirkung sowohl der Beheizung wie der Abkühlung regeln und diese Einwirkungen nach Belieben über die Oberfläche des zu
härtenden Gegenstandes verteilen kann.
Bei den bisher bekannten Härtungsverfahren werden diese Vorbedingungen nur teilweise
oder nur unvollkommen-erfüllt. Erfolgt
die Härtung beispielsweise durch Eintauchen des erhitzten Gegenstandes in ein
Flüssigkeitsbad, so ist es sehr schwierig, eine planmäßige Verteilung der abschreckenden
Einwirkung zu sichern und daher praktisch unmöglich, die Abschreckung auf gewisse
Abschnitte örtlich zu begrenzen.
Erfolgt die Härtung durch Einpressen des zu härtenden Gegenstandes zwischen zwei
beispielsweise durch Wasserumlauf gekühlte Metallplatten, so ist es unmöglich, an allen
Punkten der Plattenoberfiäche gleichzeitig eine vollkommene Berührung derselben mit
dem Glas zu sichern, wenn man nicht die Platten sehr stark auf die Oberfläche aufpreßt.
In diesem Falle liegt aber die Gefahr nahe, daß die Glasoberfläche verformt wird.
Wird, wie es ferner vorgeschlagen wurde, die zu härtende Glasoberfläche der Einwirkung
eines gasförmigen Stoffes, wie Luft oder Wasserdampf, ausgesetzt, welcher auf dieselbe aufgeblasen wird, so wird zwar die
Oberfläche nicht beschädigt; jedoch bedingt · diese Arbeitsweise eine umständliche Anlage
und -die Bewegung großer Mengen des flüssigen Stoffes, welche schwierig zu beherrschen
und in der gewollten.. Weise zu richtend
sind. Die Luft, welche art' einer Stglle -'0iß;
den Gegenstand auf getroffen ist, prallt auf'·
die benachbarten Teile der Oberfläche zurück und beeinflußt so in ungünstiger Weise den
Härtevorgang.
Bei dem ebenfalls bekannten Verfahren, ίο bei welchem auf die Oberfläche nicht Luft,
sondern ein Metallpulver aufgeblasen oder aufgestreut wird, ist die Gefahr des Zurückprallens
oder wenigstens Übertretens des be-,.reits einmal aufgeprallten Pulvers auf eine
andere Stelle der Oberfläche des Gegenstandes zwar geringer, jedoch keineswegs ausgeschaltet und jedenfalls keine Möglichkeit
für eine einwandfreie planmäßige Beherrschung der Verteilung der Abschreckung sowohl hinsichtlich ihrer Stärke wie hinsichtlich!
ihrer örtlichen Verteilung vorhanden.
Durch die Erfindung wird es unter Vermeidung dieser Nachteile möglich, die Oberfläche
von Glasgegenständen ohne die Gefahr einer Verformung ihrer Oberfläche sowohl als Ganzes gleichmäßig, wie "in beliebig gewünschter
Weise, sei es hinsichtlich der Stärke, sei es der örtlichen Verteilung, abschnittsweise
verschieden schroff zu kühlen und damit zu härten.
Gemäß der Erfindung erfolgt die schroffe Kühlung der Glasgegenstände dadurch, daß
sie in Berührung mit Bürsten gebracht werden, welche mit sehr feinen Metallborsten versehen
sind. Es hat sich herausgestellt, daß solche Metallborsten, wenn sie gewissen Bedingungen
hinsichtlich der Art des Metalles, ihrer Feinheit und ihrer Länge entsprechen und in solcher Weise angeordnet werden, daß
ihre äußeren Enden so wie bei Bürsten oder Plüsch regelrechte Flächen bilden und wenn
sie auf einer genügend niedrigen Temperatur, beispielsweise Raumtemperatur, gehalten
werden, durch ihre Berührung mit dem Glas eine genügende Kühlung bewirken, um die
Härtewirkung herbeizuführen. Es konnte ferner festgestellt werden, daß, wenn diese
Borsten genügend fein sind, die Berührung der aus ihnen .gebildeten Bürsten mit der
Glasoberfläche keine Veränderung derselben hervorruft, obwohl diese Berührung bei einer
dem Erweichungspunkt naheliegenden Temperatur erfolgt und unter einer gewissen
Druckeinwirkung auf die Fläche vor sich geht. . Bei diesem Arbeitsvorgang biegen sich
die Borsten, so daß die Bürsten sich allen kleinen Unebenheiten der Oberfläche des
Gegenstandes anschmiegen können.. Außerdem ist es nicht unbedingt notwendig, daß
die Bürsten entsprechend den Umrissen der Glasoberflächen zugeschnitten sind, an welche
sie zur Anlage kommen, da etwaige leichte Ungleichmäßigkeiten der Bürstenflächen durch
#tgiehr oder weniger große Abbiegung der
^i||rstenenden in dem Augenblick verschwinpj
in welchem diese in Berührung mit der Oberfläche des Gegenstandes kommen.
Die Erfindung ermöglicht es, die Kühlung beliebig über die behandelte Fläche verteilt
vorzunehmen, insbesondere sie nur auf gewisse Abschnitte, auf andere dagegen nicht
einwirken zu lassen, oder auch eine mehr oder weniger starke Einwirkung auf verschiedene
Abschnitte auszuüben. Zu diesem Zwecke kann man die Dichte der Verteilung der Metallborsten,
ihre Stärke, ferner die Art des Metalls, aus dem sie bestehen, und auch ihre Länge regeln bzw. ändern oder auch verschiedene
dieser Regelmögliehkeiten gemeinsam anwenden.
In allen Fällen beeinflußt hierbei die Einwirkung der Bürsten auf den einen Abschnitt
der Glasoberfläche in keiner Weise die benachbarten Abschnitte; jeder in bestimmter ·
Weise ausgebildete Bürstenteil wirkt unabhängig von den anderen.
Die Berührung zwischen den Bürsten und dem zu härtenden Glas kann in verschiedener
Weise herbeigeführt werden, sei es durch einfaches Auflegen der Bürsten auf das Glas
durch eine senkrecht auf die Oberflächen des Gegenstandes hin gerichtete Bewegung, sei es,
indem man sie auf diesen Oberflächen in solcher Weise verschiebt, daß eine Art Kehrwirkung
hervorgerufen wird, oder indem man diese beiden Möglichkeiten miteinander verbindet.
In manchen Fällen genügt die Metallmasse, welche durch die Borsten und die die Bürsten
tragende Platte gebildet wird, um die gesamte Wärmemenge aufzunehmen, welche man von
dem Glas abführen will. In anderen Fällen ist es notwendig, die Wärme von den Bürsten
weiter abzuführen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die Fassungen der Bürsten
mit kastenförmigen Vorrichtungen zu vereinigen,; in welchen Kühlflüssigkeiten umlaufen.
Ferner können die Bürsten auch, falls sie beweglich sind, während des Härtevorganges
entweder in Räume eingeführt oder mit Flächen in Berührung gebracht werden, an die sie die dem Glas entzogene Wärme
weitergeben.
Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind in, den Abbildungen beispiels-115
weise dargestellt.
Abb. ι veranschaulicht in Fernbildzeichnung
und
Abb. 2 im Querschnitt eine' Metallbürste
zur Ausführung des neuen Verfahrens.
Abb. 3 stellt einen Aufriß, teilweise im Schnitt, in größerem Maßstabe und
Abb. 4 eine entsprechende Seitenansicht einer Vorrichtung zur Ausführung des neuen
Verfahrens dar.
Abb. 5 ist ein Schnitt durch eine Einzelheit der Vorrichtung in größerem Maßstabe.
Abb. 6 veranschaulicht eine besondere Ausführungsform des neuen Verfahrens,
Abb. 7 eine weitere Ausführungsform.
Abb. 8 stellt eine Abänderung dieser An- »o Ordnung dar.
Abb. 9 ist ein senkrechter Schnitt und
Abb. io ein waagerechter Schnitt durch eine andere Vorrichtung.
Abb. Ii stellt eine Bürste dieser Maschine in Tätigkeit dar.
Abb. 12 und 13 veranschaulichen zwei einander
entsprechende Ansichten einer Haltezange der Maschine im Aufriß und Längsschnitt.
Abb. 14 ist eine Rückansicht, teilweise im Schnitt, und
Abb. 15 ein Grundriß einer weiteren abgeänderten Ausführungsform der Vorrichtung.
Abb. 16 ist ein Grundriß, der wieder eine andere Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht,
und
Abb. 17 ein waagerechter Schnitt durch
eine in noch anderer Weise ausgebildete Vorrichtung.
Die in Abb. 1 und 2 dargestellten Bürsten, mittels deren die plötzliche Abkühlung und
damit die Härtung bewirkt wird, sind von ähnlicher Ausführung wie gewöhnliche Bürsten,
aber mit feinen Metallborsten versehen, die sehr gedrängt angeordnet sind und aus
einem gut wärmeleitenden Metall bestehen.
Diese Borsten können z. B. aus Messing,
aus Rotkupfer oder aus Silber o. dgl. bestehen und besitzen einen Durchmesser von
einigen Hundertstel Millimetern bei einer Länge von einigen Zentimetern.
Die Borsten können in Büscheln oder Locken angeordnet sein, welche in Aushöhlungen
2 der Tragplatte 3 sitzen, und werden von Drähten 4 in der bei Bürsten gewöhnlicher
Art üblichen Weise gehalten; jedoch kann auch jede andere für derartige Bürsten
und den Verwendungszweck, für den sie bestimmt sind, zweckmäßige Befestigungsweise
für die Borsten Anwendung finden.
Die durch die äußeren Enden der Borsten gebildeten Flächen werden so abgeglichen,
daß sie eine der Halteplatte gleichgerichtete oder in irgendeiner anderen Weise gestaltete
Fläche bilden. Diese kann auch Vorsprünge und Hohlräume aufweisen, welche durch entsprechende
Bemessung der Länge der Borsten gebildet werden.
Der Borstenträger besteht vorzugsweise aus einem gut wärmeleitenden Metall. Er
kann jede gewünschte Form besitzen, aus einem Stück bestehen oder aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilen zusammengesetzt
sein. Er kann genügend breit sein, damit die Borsten wirklich tgppichähnliche
Bürstenflächen bilden, welche die ganze Oberfläche des zu härtenden Gegenstandes
überdecken.
Die Abb. 3 und 4 beziehen sich auf eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
teppichähnliche Bürsten gleichzeitig auf die beiden Flächen einer zu härtenden Platte aufgelegt
werden und diese vollkommen bedekken. Die Kühlung wird hierbei durch das
einfache Anlegen der Borsten ohne Verschiebung derselben auf der Oberfläche der Platte
bewirkt.
Die Bürsten S werden von Bürstenträgern 6 gehalten, welche von senkrecht stehenden
Rahmen 7, die an auf Schienen 9 rollenden Wagen 8 befestigt sind, getragen werden.
Diese Wagen sind mit Zahnstangen 10 und ioa ausgerüstet, welche in ein gemeinsames
Zahnrad 11 eingreifen, welches sie in entgegengesetztem
Sinne verschiebt. Durch Drehung dieses Zahnrades mit Hilfe einer Kurbel oder eines Handrades kann man die
beiden Bürsten gleichzeitig der zu härtenden Glasplatte 12 nähern oder von ihr entfernen.
Diese Bewegung der Bürsten kann von Hand oder auch durch Antrieb erfolgen. In allen
Fällen ist es zweckmäßig, den auf das Glas durch die beiden teppichartigen Bürsten ausgeübten
Druck genau einzustellen; man kann diese Einstellung des Druckes mit Hilfe von
Vorrichtungen erzielen, welche den mit der Hand oder anderweitig ausgeübten Druck begrenzen
oder regeln.
Die Glasplatte 12 wird von einem Rahmen
13 getragen, der auf einer Führungsschiene 14 aufgehängt ist und beispielsweise auf Rollen
verschoben werden kann. Der untere Teil dieses Rahmens greift zwischen Führungsschienen
15, welche jede Verschiebung derselben in seitlicher Richtung senkrecht zu den
Plattenoberflächen verhindern.
Die Platte wird von Zangen 16 gehalten, welche in Abb. 5 im einzelnen dargestellt
sind. Diese bestehen einerseits aus dünnem und gut leitfähigem Metall und sind andererseits
in solcher Weise befestigt, daß sie die Glasplatte zwischen sich einpressen und sich
in enger Berührung mit ihr befinden. Auf diese Weise ergeben sich Halteteile, welche
die Dichte der Verteilung der Borsten nicht stören und auf die Platte die kühlende Wirkung
dieser Borsten praktisch unverändert übertragen.
Die Verteilung dieser Borsten ist gemäß der in den Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
gleichmäßig und ergibt eine
gleichmäßige Kühlungder behandelten Platte. Für andere Anwendungsformen kann es im
Gegensatz dazu notwendig sein, eine örtlich begrenzte Härtung oder eine in bestimmten
Abschnitten des Glasgegenstandes erhöhte Härteeinwirkung zu erzielen. Beispielsweise
ist dies der. Fall bei den Windschutzscheiben von. Kraftfahrzeugen, bei denen es sich als
vorteilhaft erwiesen hat; gewisse Abschnitte ίο in. geringerem Maße als andere zu härten
oder überhaupt nicht zu härten, um so im Falle eines Zerbrechens gewisse Teile der
Scheibe nicht in kleine Stücke zerbrechen zu lassen und die Durchsichtigkeit der Scheiben
iS an diesen; Stelle» aufrechtzuerhalten.
Abb. 6 zeigt eine teppichartige Bürste 17, bei welcher die Borsten, welche die Härtung
der Platte bewirken sollen, eine Anordnung von Vierecken bilden. Die Teile des Glases,
mit welchen die Metallborsten in Berührung kommen, werden gehärtet, während die
anderen in den von den ersteren eingerahmten Abschnitten nicht gehärtet werden.
Wenn eine, gewisse Härtewirkung auch in den eingerahmten Abschnitten erzielt werden
soll, so wird eine vollständige teppichartige Bürstenfläche verwendet, diese jedoch so ausgebildet,
daß die Dichte der Verteilung der Borsten oder ihre Leitfähigkeit an den Stellen,
die den eingerahmten Abschnitten entsprechen, geringer ist als in den diese umgebenden
Abschnitten.
Um eine derartige Härtung in besonderer Weise zu bewirken, werden zwei teppichähnliehe
Bürsten der vorstehend beschriebenen Art verwendet und "an die beiden Flächen der
Glasplatte "mit Hilfe einer Vorrichtung zur Anlage gebracht, die ähnlich der in den
Abb. 3.und 4 dargestellten ausgebildet ist. Eine andere Anwendungsform des Erfindungsgedankens
besteht darin, daß ein und derselbe Gegenstand in seinen verschiedenen
Teilen in verschiedenem Grade gehärtet wird, wobei die Stärke der Härtung sich von einem
Punkt zu dem anderen mehr oder weniger stark ändern kann. Diese Maßnahme ist insbesondere
zweckmäßig für Glaspflastersteine von verschiedener .Dicke, beispielsweise solche
' ": von dreieckigem Querschnitt, wie sie Abb. 7
zeigt. Bei solchen Gegenständen müssen die dünneren Teile in anderem Grade gehärtet
werden als die. dickeren Teile. - Die Abb. 7 veranschaulicht eine kastenähnliche
Vorrichtung zur Härtung derartiger dreieckiger Pflastersteine.
Diese Vorrichtung besteht aus einem festen Boden 18, einer Vorderwand 19 sowie Seitenwänden
20 und einem Deckel 21, welche miteinander
in der aus der Abbildung hervorgehenden Weise gelenkig verbunden sind und nach außen umgelegt werden können, um den
I Kasten vollständig zu öffnen und die Einführung eines Pflastersteines 22 zu ermöglichen.
Sämtliche Wandungen sind mit Metallborsten besetzt; jedoch sind diese'in solcher Weise
angeordnet, daß sie eine verschiedene Kühlwirkung auf den verschiedenen Teilen der
Oberfläche des Pflastersteines 22 hervorrufen. Die Borsten sind also, wenn sie beispielsweise
sämtlich von gleicher Art, gleichem Durchmesser und gleicher Länge sind, je Oberflächeneinheit
in der Nachbarschaft der dünneren Teile wie in der Nähe der Winkel
zahlreicher, bzw. sie stehen hier dichter als an den anderen Stellen. Die in der Abb. 7
dargestellten Bürsten zeigen eine Verteilung der Borsten in dieser grundsätzlichen Weise.
Wenn der Kasten geschlossen, jedoch leer ist, besitzt der freie Innenraum einen'geringeren
Inhalt als der des zu härtenden Gegenstandes, derart, daß, wenn man diesen in den Kasten einführt, die Borsten sich
unter Ausübung eines gewissen Druckes der Glasoberfläche leicht anschmiegen.
Um die Härtung zu beschleunigen, können einzelne der Wandungen, wie Abb. 8 zeigt,
mit Kammern 24 vereinigt werden, in welchen eine Kühlflüssigkeit, beispielsweise Wasser,
umläuft.
Um die Härtewirkung örtlich zu begrenzen, können diese Kammern in Abteile unterteilt
werden, in welchen der Umlauf. der Kühlflüssigkeit verschieden geregelt werden
kann.
Bei allen vorstehend beschriebenen Anwendungsformen legen sich die Bürsten zunächst
an das Glas an und werden anschließend, sobald sie die gewünschte Wirkung herbeigeführt
haben, wieder entfernt.
Nachstehend sollen nun andere Anwendungsformen beschrieben werden, bei welchen
die Bürsten eine Bewegung zu den zu härtenden Gegenständen ausführen.
Bei der in den Abb. 9 und 10 dargestellten Vorrichtungen wird eine Glasplatte 23 mit
Hilfe von zwei sich drehenden, einander ähnlichen Scheiben 25, von denen jede eine Reihe
von Metallbürsten trägt, behandelt. Jede Bürste wirkt bei der Drehbewegung der Scheiben aufeinanderfolgend auf die Glasplatte,
gewissermaßen dieser entlang kehrend. Die Abb. 11 zeigt eine der über die Glasplatte
geführten Bürsten, deren Borsten sich der Bewegung folgend leicht der Platte anlegen.
Die Bürsten kommen gleichzeitig in Beruhrung
mit einer kühlenden Fläche 24, die durch einen dünnen, wassergekühlten Mantel gebildet
wird, dessen Stärke etwa der des Glases entspricht und auf den die Wärme, welche
die Bürsten von der Platte abführen, übertragen wird.
Um den zu behandelnden Gegenstand leicht
Um den zu behandelnden Gegenstand leicht
iii die Bearbeitungslage zwischen den Scheiben einführen zu können, können auf einem
Teil des Umfanges derselben die Bürsten fortfallen. Die Glasplatte wird eingeführt,.
während die Scheiben sich im Stillstand befinden und die in Abb. 9 dargestellte Lage
einnehmen. Sobald die Glasplatte sich in der richtigen Lage befindet, werden die Scheiben
in Bewegung gesetzt.
Das Glas wird durch einen Rahmen 27 gehalten, der auf einem Wagen 28 befestigt ist,
welcher von einer Führungsschiene 29 getragen wird und sich längs dieser auf Rollen
bewegt. Ein Fußansatz 30 des Rahmens greift zwischen Führungsschienen 31 und
verhindert jede seitliche Verschiebung des Wagens während des Arbeitsvorganges.
Um ein ungehindertes Hinwegstreichen der Bürsten über die Teile der Zange 32, welche
das Glas halten, und ferner auch eine Härtung der von diesen Teilen überdeckten Flächen
des Glasgegenstandes zu erzielen, müssen diese Halteteile so dünn wie möglich sein und
aus gut wärmeleitendem Metall bestehen, so daß auch an diesen Stellen eine schnelle Abführung
der Wärme von der Glasoberfläche über die Halteteile durch die diese berührenden
Borsten erfolgen kann. Jede Zange be-. sitzt als Halteteile zwei biegsame, voneinander
getrennte Platten 33, deren Form den Aussparungen 3.2 des Rahmens 27 angepaßt
ist. Die Zangen werden an Ort und Stelle mit Hilfe von Ringen o. dgl. 35 gehalten.
Diese Anordnung ergibt eine lösbare Befestigung, die keinerlei vorspringende Teile
aufweist und über welche die Bürsten ohne Schwierigkeit gleiten können.
Die Anordnung nach Abb. 9 und 10 ermöglicht
es, eine ständig gleichbleibende Kühl-
4.0 wirkung zu jerzielen, da der wassergekühlte
Mantel 24 die Bürsten bei jeder Umdrehung kühlt.
An Stelle an runden Scheiben, wie dies vorstehend beschrieben ist, können die Bürsten
auch an Ketten ohne Ende befestigt sein, und zwar derart, daß die Bürsten, während
sie mit der Glasplatte in Berührung sind, gleichlaufend zu sich selbst verschoben werden.
Die Abb. 14 und 15 zeigen ein Ausführungsbeispiel
einer solchen Anordnung. Die Bürsten 26 sind an Ketten 36 befestigt, welche über Trommeln 37 laufen. Die zu behandelnde
Glasplatte 23 ist in ähnlicher Weise, wie bei der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung, aufgehängt. Der Kühlwassermantel ist bei 38 längs des Außenweges der
Bürsten angeordnet.
Die Bewegung der Bürsten in bezug auf die Glasplatten kann auch in anderer Weise ausgeführt
werden. So kann man z. B. zwei Reihen fester Bürsten vorsehen, zwischen welchen man die Glasplatten fortlaufend fortbewegt.
Abb. 16 zeigt eine Anordnung dieser Art mit Bürsten 39 und einer waagerechten
Schiene 40, auf welcher der Wagen sich fortbewegt, der die Glasplatte von dem Punkt 41
bis zum äußersten Ende der Bürstenreihe bewegt. Diese selbst sind unbeweglich und
fegen gewissermaßen die Oberfläche der Platte bei der fortlaufenden Bewegung des
sie tragenden Karrens. Die Kühlung der Bürsten kann erfolgen, indem man an Stelle
der Glasplatten kalte Metallplatten zwischen ihnen hindurchschickt oder indem man in
ihren Trägern Wasser umlaufen läßt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man die Glasplatten
zwischen Reihen von sich drehenden Bürsten hindurchführt, welche die Glasplatten streifend
berühren, wobei die Drehungsachsen fest bleiben und die Bürsten eine fortläufende
Drehbewegung um' ihre jeweilige Achse ausführen. Diese Bewegung kann, sei es im Sinne der Fortbewegung der Platte, sei es im
entgegengesetzten Sinne, erfolgen. Auch kann die Drehrichtung der Bürsten von einer
Bürste zur benachbarten verschieden sein. Die Abb. 17 zeigt einen Teil einer Vorrichtung
zur Ausführung des neuen Verfahrens in dieser Art. Bei dieser sind walzenförmige
Bürsten 42 vorgesehen, die sich um senkrecht angeordnete Achsen 43 drehen. Die Glasplatte
44 wird streifend zu diesen walzenförmigen Bürstenkörpern verschoben. Bei der auf dieser Abbildung dargestellten Ausführungsform
ist angenommen worden, daß der Drehungssinn zweier benachbarter Bürsten einander entgegengesetzt ist.
Die Kühlung der Bürsten wird mit Hilfe
von Kühlmänteln 45 erreicht, in welchen Wasser umläuft und welche als Teile von die
Bürsten teilweise umgebenden und diese berührenden Walzen ausgebildet sind.
Ganz allgemein ist das Verfahren nach der vorstehend beschriebenen Erfindung nicht unbedingt
auf die Kühlung ausschließlich mittels der Bürsten beschränkt, sondern es kann auch
so ausgeführt werden, daß die Wirkung der Bürsten mit der anderer Kühlmittel, insbesondere
von Flüssigkeits- oder Gasstrahlen, die, sei es durch Saugen oder Blasen, erzeugt
werden, vereinigt wird.
So kann in dem Falle nach Abb. 6 die Kühlung der durch die Bürsten eingerahmten Abschnitte
durch Aufblasen von Luft auf diese Abschnitte erfolgen. Bei einer solchen Vereinigung
bewirken die Bürsten nicht nur die Kühlung der Abschnitte, mit welchen sie sich in Berührung befinden, sondern sie bilden
außerdem eine Art Abschlußwand für die Hohlräume, innerhalb deren die Flüssigkeitsstrahlen zur Einwirkung gebracht werden,
so daß deren Wirkung vollkommen auf die Abschnitte beschränkt bleibt, welche nicht
durch die Bürsten bedeckt sind.
In anderen Vereinigungen kann man im Gegensatz hierzu die Wirkung der Luft o. dgl.
zusätzlich zu der der Bürsten zur Anwendung bringen, wobei in diesen Fällen die Luft vom
Innern der Bürstenkörper her aufgeblasen wird. Unter diesen Arbeitsbedingungen wirkt
ίο die Luft in zweierlei Weise, nämlich sowohl
unmittelbar auf den zu härtenden Glasgegenstand wie mittelbar durch Kühlung der . Borsten selbst.
Außerdem kann die Anwendung der Bürsten und der Flüssigkeitsstrahlen gleichzeitig
oder auch aufeinanderfolgend erfolgen.
Selbstverständlich ist die Erfindung vorstehend lediglich beispielsweise beschrieben
worden^ und ihre sämtlichen Ausführungsao
formen sowie die Form, die Abmessungen und die verwendeten Stoffe können, ohne von
dem Grundgedanken der Erfindung abzur weichen, vielfach abgeändert werden.
Claims (17)
1. Verfahren zum Härten von Glas, dadurch gekennzeichnet, daß die zu härtende
■ Glasoberfläche mit aus Metallborsten gebildeten Bürstenflächen in Berührung gebracht
und hierdurch schroff gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung bei während
des Kühlvorganges im Ruhezustand zueinander befindlicher Platten- und Bürstenfläche erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den in Berührung mit
der Glasoberfläche befindlichen Bürsten während des Kühlvorganges eine Bewegung erteilt wird.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Metallbürsten der Glasoberfläche ent-
+5 zogene Wärme von den Borsten abgeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch dichtere
oder losere Anordnung der Borsten eine abschnittsweise verschieden starke Abkühlung des Glases durch die Bürsten
vorgenommen wird. 1
6. Verfahren nach Anspruch 1,2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch stellenweise
Unterbrechung der Bürstenfläche eine abschnittsweise abwechselnde Härtung und Nichthärtung vorgenommen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem
Kühlen durch Bürstenflächen gleichzeitig bzw. aufeinanderfolgend flüssige oder gasförmige
Kühlmittel zur Einwirkung auf die zu behandelnden Glasoberflächen gebracht werden.
8. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 4 bis 6,
gekennzeichnet durch zwei an ihren einander zugekehrten Stirnseiten je eine Bürstenanordnung oder eine Vereinigung
von Bürstenanordnungen tragende Wagen, welche gegeneinander bzw. voneinander weg bewegbar sind, und eine zwischen
diese Wagen einbringbare, verfahr · bare Tragevorrichtung für die zu härtende
Glasplatte.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zangenartigen
Halter, durch welche die Glasplatte an der Tragevorrichtung befestigt ist, aus so dünnwandigem, gut wärmeleitendem
Metall bestehen, daß auch an den Stellen, an denen sie die Oberfläche des zu härtenden Gegenstandes überdecken
bzw. der Oberfläche anliegen, die Abführung der Wärme von diesem durch die hier die Halteteile berührenden Borsten
nicht wesentlich behindert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, gekennzeichnet durch entsprechend der
beabsichtigten, unterschiedlichen Einwirkung aus verschieden dicht gestellten oder
verschieden dicken bzw. aus Metall verschiedener Leitfähigkeit bestehenden Borsten
gebildete Bürstenflächen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten der Bürsten in einer der beabsichtigten,
abschnittsweisen Einwirkung entsprechenden, regelmäßigen Gestalt angeordnet sind.
12. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 4 bis 6,
insbesondere zur Härtung von Pflastersteinen aus Glas, gekennzeichnet durch einen kastenförmigen Behälter, dessen
Wandungen aufklappbar und innen mit Metallborsten besetzt sind und welche gegebenenfalls noch mit zusätzlichen
Kühlvorrichtungen versehen sind.
13. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 3 bis 6, gekennzeichnet
durch zwei sich drehende, gegenüberliegende Scheiben, auf deren einander zugekehrten Seiten Bürstenreihen
angeordnet sind, und eine verfahrbare Tragevorrichtung, mittels welcher Glasplatten
in den Raum zwischen den Scheiben hinein- bzw. aus diesem herausbeförderbar
sind. ' • 14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasplatte
an der Tragevorrichtung mit Hilfe von Zangen befestigt ist, welche abnehmbar
sind und deren Halteteile frei von Vorsprüngen sind, die das Hinübergleiten der Bürsten behindern.
15. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 3 bis 6, ger'
kennzeichnet durch zwei zueinander gleichgerichtete, über Trommeln oder Rollen laufende endlose Ketten, an welchen die
Bürsten befestigt sind, und eine zweckmäßig verfahrbare Tragevorrichtung, mittels
deren eine Glasplatte in den Zwischenraum zwischen den Ketten einführbar und aus diesem entfernbar ist.
16. Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, 31 bis 6, gekennzeichnet
durch zwei Reihen von festen Bürsten und eine Fördervorrichtung, welche den zu behandelnden Glasgegenstand
zwischen den Bürsten derart hindurchbewegt, daß die Bürsten seine Oberfläche kehrend berühren.
17. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 3 bis 6, gekennzeichnet
durch zwei Reihen von jede um eine feste Achse sich drehenden Bürsten und eine die Glasplatte tragende Fördervorrichtung,
welche die Platte zwischen den Bürstenreihen, deren äußere Oberflächen die Glasoberfläche streifend berühren,
hindurchbewegt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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