DE626785C - Verfahren zur Herabsetzung bzw. Aufhebung der Affinitaet der tierischen Faser fuer neutral oder sauer ziehende Farbstoffe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herabsetzung bzw. Aufhebung der Affinität der tierischen Faser für neutral oder sauer ziehende Farbstoffe Es wurde gefunden, daß die Produkte, welche z. B. durch ,Kondensation von sulfonierten aromatischen Iohlenwasserstoffaen mit Benzoin und gegebenenfalls durch weitere Kondensation mit aliphatischen Alkoholen erhalten werden (vgl. die Patente 5 17 q.98 und 582 38o), die Eigenschaft besitzen, die Affinität der tierischen Faser für Farbstoffe, insbesondere für -neutral- oder sauer ziehende Farbstoffe, bedeutend herabzusetzen oder gar aufzuheben. Dies .erlaubt z. B. die Herstellung von Effekten in. Wollgeweben, indem Effektfäden vor der Herstellung der Gewebe mit den Produkten behandelt werden, worauf das Gewebe dem Färbeprozeß unterworfen wird. In diesem Falle wird der Effektfaden beim Färben schwieriger als die nicht behandelte Faser .befärbt, so daß Ton in Tonfärbungen erzeugt werden. Anderseits erlaubt die Verwendung der genannten Kondensationsprodukte eine Reservierung der -tierischen Faser in gemischten. Geweben während- des Fiäxbeprozesses, indem beispielsweise Halbwolle während des Färbens mit Direktfarbstoffen und mit den genannten Kondensationsprodukten behandelt wird. Die Kondensationsprodukte reservieren dann die Wolle, so daß beim sauren Färben viel lebhaftere Zweifarbeneffekte möglich sind als ohne die Verwendung der genannten Hilfsstoffe.
• Wendet man die genannten Hilfsstoffe auf Mischgeweben von Wolle und Seide an, so wird die Seide beim Färben mit Säurefarbstoffen ganz bedeutend weniger angefärbt als die Wolle. Es ist auf diese Weise möglich, in Wollseide weiße Effekte mit solchen Farbstoffen zu erzielen, welche ohne den Zusatz für Weißeffekte nicht brauchbar waren.
• Die genannten Hilfsstoffe besitzen bekanntlich ein ausgezeichnetes Netzvermögen. Durch diese Eigenschaft wird ein viel sicheres Arbeiten erzielt als bei der Verwendung von Produkten, welche die netzende jÄTirkung nicht besitzen.
• Beispiel i ioo kg Wollgarn werden nach folgender Vorschrift einer Vorbehandlung unterworfen: Man behandelt in einem Bade, welches 30% des Produktes des Beispiels i des Patents 58238o, bezogen auf das Material, und io% Schwefelsäure enthält, während i Stunde bei Kochtemperatur. Der Hilfsstoff zieht zum größten Teil auf die Wolle. Dieses Garn wird nun neben gewöhnlichem Wollgarn in Wollgewehe als Effekt :eingewoben und hierauf mit beliebigen S-ä,urefarbstoffen überfärbt. Die -t"orbehändelten Effeklä sind heller, aber in gleichem Tone angefärbt wie die nicht vorbehandelte Wolle.
• Beispiel 2 i oo kg der mit Säurefarbstoffen vorgefärbten Halbwolle werden wie folgt. nachgedeckt: 3% Carbidschwarz S (Colour Index Nr-539), 2o0,%o wasserfreies Natriumsulfat, 2g des Produktes des Beispiels 2 des Patents 51749s oder eines Produktes, das auf i Mol Naphthalin bis 2 Mol Benzoirl-,enthält, werden dem Färhebade zugegeben und das Material i Stunde bei 75° C laufen gelassen. Die Wolle wird auf diese Wieise durch das Carbidschwarz S nicht .oder nur wenig angefärbt, während .dieser Farbstoft normalerweise zur Wolle starke Affinität hat. Dadurch wird das sichere Arheiten beim Färben von Halbwollgeweben sowie die Herstellung von Zweifarbeneffekten mit solchen Farbstoffen ermöglicht, welche ohne Zusätze für die genannten Zwecke nicht geeignet waren.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herabsetzung der Affinität der tierischen Faser für neutral oder sauer ziehende Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die tierische Faser mit den Produkten, welche durch Kondensation von sulfonierten aromatischen Kohlenwasserstoien mit Benzoin und gegebenenfalls durch weitere Kondensation mit aliphatischen Alkoholen nach den Patenten 517 498 und 582 38o erhalten werden, behandelt wird.