DE651231C

DE651231C - Mattierungsverfahren fuer Kunstseide

Info

Publication number: DE651231C
Application number: DEC48953D
Authority: DE
Inventors: Dr Konrad Cremer
Original assignee: Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
Current assignee: Stockhausen GmbH and Co KG
Priority date: 1934-03-08
Filing date: 1934-03-08
Publication date: 1937-10-09

Description

Mattierungsverfahren für Kunstseide Die Mattierung von Kunstseide mit Hilfe von Pigmenten wurde bisher derart durchgeführt, daß die Ware mit den in Wasser suspendierten Pigmenten behandelt und nach dem Schleudern und Abquetschen getrocknet wurde. Derartige Mattierungseffekte sind verhältnismäßig gering und so unbeständig, daß bereits durch Spülen in warmem Wasser der erzielte Matteffekt wieder vollständig verlorengeht. Um diese Auflagemattierung gleichmäßiger und gegebenenfalls waschbeständiger zu machen, wird die Ware vielfach vor der Mattierung. mit einer Seifenlösung vorbehandelt und hierauf durch ;Eingehen in ein Tonerdebad Aluminiumseife auf der Faser, erzeugt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Celluloseester; oder -ätherfasern dadurch zu-mattieren, daß das Fasergut, beispielsweise Acetatseide, in alkalischen Dispersionen von farblosen Pigmenten' behandelt wird, wobei zur Erhöhung der Mattierungswirkung Zusätze von Quellungsmitteln vorgesehen sind.
Es ist ferner bekannt, Kunstseide mittels Pigmentdispersionen unter Mitv erwendung von Paraffin oder ähnlichen Stoffen zu mattieren. Bei Verwendung von verhältnismäßig großen Mengen an Pigmenten erhält man hierbei zwar einen guten Matteffekt, der jedoch so unbeständig ist, daß bereits ein kurzes Spülen in Wasser genügt, um denselben weitgehend zum Verschwinden zu bringen.
Es wurde nun gefunden', daß man auf ginfache Weise eine Mattierung von Kunstseide jeder Art erreichen kann, wenn man als Dispergator für die Pigmente Motiocärbonsäureester der Polyglycerine gemäß Patent 575 911 verwendet. Durch diese Monocarbonsäureester werden die Pigmente in äußerst feine Dispersionen übergeführt, so daß der auf der Ware erzielte Mattierungseffekt sehr gleichmäßig ausfällt. Das Aufziehen der Pigmente wird besonders begünstigt durch Verwendung von hartem Wasser; beim Arbeiten in weichem Wasser setzt maii zweckmäßig der Mattierungsflotte geringe .Mengen anorganische Salze, wie Kochsalz, Calciumchlorid, zu: Ein weiterer Vorteil des neuen Mattierungszerfahrens liegt darin, daß man für Gegensatz zu den bisherigen Arbeitsweisen in sehr verdünnten Flotten, beispielsweise solchen mit 1 bis 5 g/1 Mattierungsmittel, arbeiten kann, somit zu dem gleichen Mattierungseffekt mit wesentlich geringeren Pigmentnengen gelangt und eine Mattierung erhält, die selbst durch heißes Wasser nicht von der Ware -heruntergelöst wird.
Die erfindungsgemäß mattierten Gewebe und Gewirke zeichnen sich außerdem durch einen angenehmen weichen, glatten Griff aus. Beispiel 1 Ein ungefärbtes acetatseidenes Gewebe wird bei 20° C in einem Bade, das 3 g/1 einer Mischung von 2o Teilen Kokosfettsäurepolyglycerid; 6o Teilen Lithopone und -2o Teilen Wasser und außerdem 0,3 g/1 'Calciumchlorid enthält, 2o Minuten umgezogen. Anschließend wird das Gewebe in einer Flotte, die r g/1 30 °1oige Essigsäure enthält, lWi 6o bis 8o° C kurz gespült, darauf mit einem'substantiven Farbstoff gefärbt, wiederuni gdspilt und wie üblich fertiggestellt. s Beispiel 2 Gefärbter Vskoseseidentrikotwird in einer Flotte, die 5 g/1 einer Mischung von 18 Teilen Kokosfettsäurepolyglycerid, 65 Teilen Chiriaclay und 17 Teilen Wasser und außerdem o,5 g/1 Kochsalz enthält, bei 2o° C 1/2 Stunde umgezogen. Darauf wird der Trikot in 70° C warmem Wasser; das 1 g/1 30 °/oiger Essigsäure enthält, kurz gespült, geschleudert und auf dem Rahmen getrocknet.
Beispiel 3 Gefärbte Strümpfe aus Kupferkunstseide werden in einer Flotte, die- i g/1 einer Mischung von 2o Teilen Kokosfettsäurepolygjycerid, 6o Teilen Lithopone und 2o Teilen Wasser und außerdem 0,3 g/1 Calciumchlorid enthält, '/,!Stunde bei 2o° C umgezogen. Darauf werden die Strümpfe in Wasser von 7o bis 8o° C, dem o;5 9/130 o/oi@ger Ameisensäure zugefügt :wurde, gespült, geschleudert und wie üblich fertig gestellt. Beispiel ¢ Gereinigte Viskoseseidenstränge werden gleichzeitig gefärbt und mattiert in einem Bade, das mit o,o8 % Diaminreinblau FF (Farbstofftabellen G. Schultz, 7.Aufl. Bd.-1, Nr. 510, S. 2o9) und 8 % jeweils vom Gewicht der Ware einer Mischung von 2o Teilen Kokosfettsäurepolyglycerid, 6o Teilen Zinksulfid und 2o Teilen Wasser und außerdem mit 5 g/1 Glaubersalz beschickt ist. Das Flottenverhältnis beträgt i : 2o. Die Färbung wird bei einer Temperatur von 4o° C begönnen, und im Laufe i Stunde die Temperatur bis auf 8o°' C gesteigert. Anschließend werden die Stränge zweimal in warmem Wasser gespült; geschleudert und getrocknet. Bei dieser Arbeitsweise wird das Mattierungsmittel fast quäqtitatiu dem Farbbad entzogen, so daß die Farblösung am Schluß vollständig klar erscheint.

Claims

PATENTANSPRUCII: Verfahren zum Mattieren von Kunstseide mit Pigmentdispersionen, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Dispersionen verwendet, die als Dispergatoren höhere Monofettsäureester der Polyglycerine gemäß Patent 575 911 und gegebenenfalls als Zusatz geringe Mengen anorganischer Salze enthalten.