-
Verfahren zur Herstellung von Straßen- o. dgl. Belagmassen aus Mineralgemischen
und Bindemitteln Bei der Herstellung von bituminösen Straßen- o. dgl. Bielegmassen
ist es bekannt, die gröberen und die feineren Mineralbestandteile getrennt voneinander
mit den Bindemitteln oder mit einer Bindemitbelemulsion oder einerseits mit Ölen
und anderseits mit dem Bindemittel zu mischen und die beiden Gemische alsdann zwecks
Herstellung - der endgültigen Masse miteinander zu vermischen.
-
Die Erfindung betrifft ,eine Verbesserung dieses getrennten Mischverfahrens,
die darin besteht, daß zum überziehen der beiden Mineralbestandteile Bindemittel
von verschiedenen Tropfpunkten verwendet werden.
-
Der Maßnahme, die eine Mineralmasse, insbesondere die gröbere, mit
einem Bindemittel von höherem Tropfpunkt als die andere Mineralmasse zu vermischen,
kommt die praktische Bedeutung zu, daß die Vermischung der feineren Mineralmasse
mit dem Bindemittel von niedrigem Tropfpunkt ohne eine höhere Erwärmung vor sich
gehen kann und daß das Bindemittel mit dem höheren Tropfpunkt an den gröberen Mineralbestandteilen
infolge seiner stärkeren Klebkraft besser haftet und infolgedessen bei dem nachträglichen
Zusammenmischer das Bindemittel der gröberen Mineralbestandteile von den feineren
nicht aufgesogen werden kann. Anderseits kann man für den Fall, d,aß d.äs feinere
Gestein in der Mischung überwiegt und die gröberen Bestandteile nur zum Auffüllen
.der Mineralmasse dienen sollen, den letzteren aus Sparsamkeitsgründen ein Bindemittel
von niedrigerem Tropfpunkt geben.
-
Die Verwendung eines Bindemittels von hohem Tropfpunkt allein für
die gröberen Bestandteile bietet den weiteren Vorteil, daß trotz - der hohen Backfähig'lzeit
dieses Bindemittels die fertig gemischte Masse beim Versand nicht zusam'xnenbackt,
da die feineren Bestandteile, welche ein Bindemittel niedrigen Tropfpunktes aufweisen,
die gröberen Bestandteile umhüllen und so vor einem Zusammenbackin schützen.
-
Gemäßeinem weiteren Erfindungsmerkmal ist vorgesehen, für die verschiedenen
Mineralbestandteile Bindemittel verschiedener Gattung zu verwenden, also beispielsweise
für den einen Mineralbestandteil Teer und für den anderen Mineralbestandteil Bitumen
oder Harze oder Wachse oder für den seinen Bestandteil Bitumen und für den anderen
Mineralbestandteil Harze oder Wachse als Bindemittel. Diese Maßnahme bietet den
Vorteil, daß die Einwirkung des Teers bzw. der Harze oder Wachse auf das Bitumen
und infolgedessen die die Viscosität erhöhende Wirkung der einen Bindemittelart
auf die andere ferst nach dem Vermischen der beiden Bestandteile, d. h. praktisch
erst in der fertig verlegten Decke eintritt, während bei dem bisher üblichen Vermischen
der verschiedenen Bindemittelarten miteinander und deren Vermischung
mit
dem Gestein- die die Viscositä.t ändernde Einwirkung der verschiedenen' Bindemittelarten
aufeinander schon vor dem Verlegen der Masse eintritt, so daß in diesem, Fall, unter
sonst gleichen Verhältnissen, die Masse bei dem Verlegen bereits eine höhere " Viscosität
hat als im vorliegenden Fall bei: dem getrennten Vermischen der einen; Bindemittelart
mit der einen Gesteinsart -und der anderen Bindemittelart mit der andqeien Gesteinssorte.
Für den Einbau wie für die, güristigen Eigenschaften der Decke ist es nun aber von
Belang, daß die Viscosität des Bindemittels, und zwar ohne 'Zuhilfenahme einer höheren'
Erwärmung, bei dem Einbau gering ist und sich in der fertig verlegten ,Decke erst
allmählich steigert., .. - , Die Scheidegrenze zwischen dem gröberen, und dem feineren
Mineral wird bei Stampfmassen bei etwa i mm liegen, so daß man also die B,eständteüe
von ö bis i mm und j enigen über i- mm getrennt zeit dem Bindemittel mischt; bei-
gröberen. Mineralmassen, wird man die Scheidegrenze etwas höher legen. Die Grenze
muß so gewählt werden, daß- "sichbeim Zusammenbringen beider Sorten die feinere
an der Oberfläche der gröberen Körnung festsetzt. Selbstverständlich kann aucheine
mehrfache Trennung vorgenommen werden= , Die= Möglichkeit,- für die verschiedenen
Mineralsorten. Bindemittel = - verschiedener Eigenschatte- verwenden zu können,
ermöglicht södam%- der= Masse mehr; gröbeie Mineralbestandteile als #bisher zuzusetzen
:und infolgedessen Massen von .größerer Rauhigkeit zu erzielen,`. -worauf nsbeson,dere
- in -neuerer Zeit Gewicht gelegt wird. ., - . ' .
-
Ein --weiterer Vorteil ödes vorliegenden Verfahrens=ergibt sich endlich
auch noch aus dem Umstand, daß infolge der besseren Tränkung der gröberen Bestandteile
- diese eine höhere- Gleitfähigkeit =besitzen als. bisher und daß- infolgedessen,
worauf in neuerer Zeit gleichfalls besonderer Wert gelegt wird, die Masse weniger
einer nachträglichen Verdichtung unterliegt, sondern ihr - beim Einbau durch das
Walzen oder Stampfen in einem höheren Mäße als zuvor eine endgültige Dichte -gegeben
werden kann.-Ausf ührungsbeispiele -Zur Herstellung einer bituminösen Beton-* masse
aus Mineral- von o bis 8 mm trennt man bei i mm, mischt die Menge von ö bis i mm
mit io % Teer, Tropfpunkt 35° C und die Menge von i bis 8 mm mit 6 0;o Teer von
gleichem Tropfpunkt und läßt beide Mengen gleichzeitig übereinander auf einer schrägen
Rutsche in das Transportgerät gleiten.
-
Bei Herstellung einer bituminösen Grobbetonmasse von 'o:bis 2
0 mm trennt man beispielsweise bei 3 mm, mischt die 1VIenge von o bis _3
mm mit 9,01o Teer von. ,einem Tropfpunkt -3 o° `C und die Menge von- 3 bis 2
0 mm mit 5x5-o/Q ,Bituiri_en von einem Tropfpunkt von 68° C und vermischt
beide Massen lose miteinander.