DE851014C - Verfahren und Vorrichtung zum Mischen breifluessiger, aus koernigen Massen und Fluessigkeiten bestehender Gemenge - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Mischen breiflüssiger, aus körnigen Massen und Flüssigkeiten bestehender Gemenge Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um los " aus festen Körnern bestehende Massen, insbesoi dere Betonzuschlagstoffe und Flüssigkeiten, vorzu sweise Bindemittelleim, zu einem Gemenge zu vereinigen.
• r)as Verfahren ist im wesentlichen dadurch geke inzeichnet, daß die körnige, lose Masse in möglicl,st gleichmäßiger Verteilung in einen .mit der Fifssigkeit gefüllten trichterförmigen Behälter gesct ittelt wird, in dem sie durch die Flüssigkeit hindurch und von hier in eine am Boden desselben angeschlossene, in Rüttelbewegungen versetzte Rc irleitung absinkt, sich nach vollkommenster Bene )ung der einzelnen Körner mit der Flüssigkeit verdichtet und etwaigen Flüssigkeitsüberschuß aus der Mischung wieder auspreßt. Es ist an sich bekannt, zur Durchtränkung loser Massen mit einer Flüssigkeit diese zu rütteln. Die Flüssigkeit wird dabei gleichzeitig in das Innere der losen Massen eingepreßt. Ein gleichmäßiges Gemisch, insbesondere ein den Anforderungen der Technik entsprechendes Betongemisch, kann jedoch hierdurch nicht erhalten werden, weil durch das Rütteln nach kurzer Zeit Setzungen der Zuschlagstoffe eintreten, die das weitere Eindringen der Flüssigkeit erschweren.
• Man hat aus diesem Grunde bereits den Vorschlag gemacht, die lose Masse in ein sie in Bewegungsrichtung .umschließenden Gefäß einzuleiten und durch dasselbe hindurchzuführen, wobei während des Durchganges durch das Gefäß die Masse in Rüttelbewegung versetzt und ihr gleichzeitig eine Flüssigkeit in gleichmäßigem Strom entgegen und durch sie hindurch geschickt wird. Versuche haben jedoch ergeben, daß der eingepreßte Zementleim hierbei nicht allein entgegen der Bewegungsrichtung, sondern sogar vorzugsweise in der Bewegungsrichtung der Zuschlagstoffe eindringt und somit das Betongemenge unerwünscht und schädlicherweise mit Zementleim leicht überreichert.
• Das vorliegende Verfahren beruht auf der in der neueren Betontechnik bekannten Feststellung, daß dann ein Beton die vollkommenste Qualität aufweist, wenn schon bei der Herstellung folgende Bedingungen erfüllt sind: i. ein geringer Wasser-Zemient-Faktor, also ,möglichst wenig Anmachwasser; z. Entfernung von Luftblasen schon während der Herstellung des Gemenges; 3. vollkommenste Umhüllung jedes einzelnen Kornes, auch bei Feinsanden mit einer Zementschleimhaut, .und .I. geringster Anteil an Zementleim, jedoch bei vollkommener Ausfüllung aller Poren mit diesem.
• Sämtliche hier gestellten Bedingungen für die Herstellung eines hochwertigen Betons werden durch dieArbeitsweise nach demVerfa-hren der Erfindung einer weitgehenden Beschränkung der Menge des Anmachwassers unterworfen, dadurch, daß das Gemisch Wasser und Zement bei vorgeschriebenem Wasser-Zement-Faktor getrennt hergestellt wird; die zweite Bedingung der Entfernung von Luftblasen schon während der Herstellung :des Gemenges durch das Einschütten der Zuschlagstoffe in den flüssigen Zementleim, wobei durch die dargebotenen Oberflächen und' die Sinikstredke der einzelnen Körner eine sichere Befreiung selbst mitgerissener Luft erreicht wird. Die dritte Bedingung der vollkommenen Umhüllung aller auch feinster Zuschlagstoffe mit Zementleim wird jedenfalls dadurch sichergestellt, daß die Zuschlagstoffe in sehr weitgehend aufgelockertem Zustand in der Zementmilch absinken und die einzelnen Körner sich vollkommen mit Zementleim .umhüllen müssen, da auch die durch Poren- oder Winkelwasser zusammengehaltenen Klumpen aus Feinsand ,beim Eintauchen in eine Flüssigkeit zerfallen. Die Aufteilung der Klumpen ist dabei auchbedingt durch die Beseitigung der bei Poren- oder Winkelwasser auftretenden negativen Spannungen (Klebspannungen) unter den einzelnen Körnern. Die letzte Bedingung der vollkommenen A Ausfüllung aller Poren bei geringstem Zementleimverbrauch schließlich wird erreicht durch die Rüttlung der an dem Behälter angeschlossenen Rohrleitung und die dadurch erfolgende Verdichtung des Betongemenges, indem die schweren Zuschlagstoffe in dem mit Zementleim überlagerten Gemenge absinken und somit der leichtere, überschüssige Zementleim nach oben ausgepreßt wird.
• Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist grundsätzlich auch anwendbar für die Herstellung anderer breiflüssiger Gemenge aus fein- bis grobkörnigen Massen und bindefähigen oder nichtbindefähigen Flüssigkeiten, wie sie in den verschiedensten Zweigen der Technik, insbesondere der Bautechnik benötigt werden.
• Im Rahmen dieses Verfahrens sind auch Ab-änderungen und Ergänzungen möglich, um diese oder die !hierzu geeignete Vorrichtung, die näher an Hand der Zeichnung ,beschrieben werden soll, für besondere Zwecke geeignet zu machen. So kann beispielsweise die in Rüttlun> >-ersetzte Leitung gleichzeitig als Innenrüttler ausgenutzt werden bzw. die Vorrichtung einen Innenrüttler mit Zuführungseinrichtung für -die Flüssigkeit mit Zementleim und' Mischbehälter für das Gemenge darstellen. Die in Rüttelbewegung versetzte Rohrleitung wird -dabei mit ihrem unteren Ende einfach in den bereits eingebrachten Beton eingeführt. ES werden dadurch -die bisherigen zwei Arbeitsphasen Einbringen und Z'erdichten des Betons zu einem einzigen Arbeitsgang vereinigt. Hierdurch wird nicht nur der Gesamtgang des Betonierens v--reinfacht, sondern auch !bezüglich der Verdichtung zuverlässiger gestaltet, da auf diese Weise des Betoneinbringensder Rüttler gewissermaßen automatisch Überall eingesetzt werden m@uß und nicht durch Nachlässigkeit der Bedienung einzelne Stellen vergessen werden können. Durch das Einbringen des Gemenges in -das Innere des bereits eingebrachten Betons entsteht schließlich ein Beton von monolithischem Charakter.
• Die Zeichnung veranschaulicht schematisch den Längsschnitt durch eine derartige Anordnung gemäß der Erfindung.
• In den trichterförmigen Behälter i wird durch die Leitung 2 Ze@mentleitn mit geringem Wasserzementfaktor aus einem nicht dargestellten Anmaehbehälter eingeleitet, während durch die Schüttelrinne 3 Betonzuschlagstoff .4 in möglichst gleichmäßiger Verteilung in den trichterförmigen Behälter eingeschüttelt wird. durch die Flüssigkeit hindurch .absinkt und in das Rohr 5 gelangt, welches mit einem oder mehreren in der Bautechnik an sich bekannten Rüttelgeräten 6 ,-erl>unden ist und dadurch selbst in Rüttelbewegung versetzt wird. Das auf seinem Wege durch !das Rohr 5 mit Zementleim benetzte Korn kommt im unteren Teildes Rohres 5 zur Absetzung und Verdichtung, wobei aus der verdichteten Masse 7 überschüssiger Zementleim nach oben ausgepreßt wird, und' zwar in Pfeilrichtung; 8 deutet ein Absperrorgan, z. B. Schieber od. dgl., an, durch (las in vorbestimmten Zeitabständen id'ie durch das Rütteln förderfähige Betonmasse dem Rohr 9 zugeführt wird', welches etwa als Tauchrohr ausgebildet ist und durch die Übertragung der Rüttelwirkung vom Gerät 6 als Innenrüttler bei- gleichzeitiger Nachfüllung des fertigen Betongemisches in die breitflüssig gerüttelte, bereits zuvor eingebrachte Betonmasse dient.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Mischen breiflüssiger, aus körnigen Massen und Flüssigkeiten bestehender Gemenge unter Rütteln, dadurch ge'kennzeic'hnet, @daß die !körnige Masse in gleichmäßiger Verteilung in einem mit der Flüssigkeit gefüllten, trichterförmigen Behälter geschüttelt, durch die Flüssigkeit hindurch in einer am Boden des Behälters angeschlossenen und in Rüttelhewegung versetzten Rohrleitung zum Alr sinken gebracht wird, derart, daß sich nach vollkommener Benetzung der einzelnen Körner mit der Flüssigkeit dass Gemisch verdichtet und etwaige überschüssige Flüssigkeit aus der Mischung nach dem Trichter zu auspreBt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB Flüssigkeitsaufbereitungen, wie Zementleim, an dritter Stelle hergestellt und in der zur Mischung geeigneten Form dem trichterförmigen Behälter zugeleitet werden.
3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet. daß die in Rüttelbewegung versetzte Rohrleitung gleichzeitig als Innenrüttler für die Verdichtung, beispielsweise der aus der Rohrleitung ausgefülltere Gemische im Einbauraum, verwendet wird. ,
4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i .bis 3, bestehend aus einem trichterförmigen Behälter (i), einer einmündenden Rohrleitung (2) für die Verbindung mit Flüssigkeitsgefäß oder FlüssigkeitsaufbereitungsgefäB, einem rohrförmigen Trichterhals (5) mit auf diesen einwirkenden Rüttelgerät (6) und einem am unteren Ende des Rohres angeschlossenen Absperrorgan (8).
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daB dieselibe als Innenrüttler ausgebildet ist, beispielsweise der Trichterhals (5) oder ein an das Absperrorgan angesetztes Rohr (9) als Innenrüttler dient.