DE62574C - Verfahren zur Darstellung neuer rother basischer Farbstoffe der Triphenylmethan-] reihe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung neuer rother basischer Farbstoffe der Triphenylmethan-] reihe

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DE62574C
DE62574C DENDAT62574D DE62574DA DE62574C DE 62574 C DE62574 C DE 62574C DE NDAT62574 D DENDAT62574 D DE NDAT62574D DE 62574D A DE62574D A DE 62574DA DE 62574 C DE62574 C DE 62574C
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Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B11/00Diaryl- or thriarylmethane dyes
    • C09B11/28Pyronines ; Xanthon, thioxanthon, selenoxanthan, telluroxanthon dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Aromatische Aldehyde condensiren sich bekanntlich mit gewissen aromatischen Basen bezw. deren Salzen bei Gegenwart von Condensationsmitteln mit Leichtigkeit zu Leukobasen der Triphenylmethanreihe. .
Die Einwirkung von Aldehyden auf aromatische Basen, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome des Benzolkerns durch Hydroxylgruppen ersetzt sind, ist bisher nicht studirt worden.
Es hat sich nun gezeigt, dafs die Condensation aromatischer Aldehyde mit aromatischen Basen, in welchen die Meta-Stellung durch Hydroxyl besetzt ist, also mit m-Amidophenolen oder Abkömmlingen derselben vorzugsweise glatt, unter Bildung von Leukobasen verläuft.
Auf ι Mol. des Aldehyds werden 2 Mol. des Amidophenols angewendet. Die Operation kann entweder in - alkoholischer Chlorzinklösung, in Eisessiglösung unter Zusatz von wenig concentrirter Schwefelsäure oder Chlor zink, mit wenig concentrirter Salzsäure und Chlorzink, oder endlich auch nur mit concentrirter Schwefelsäure unter Erwärmung vorgenommen werden.
Je nach der Natur des angewendeten Aldehyds und je nach Wahl der Lösungsund Condensationsmittel findet die Vereinigung schneller oder langsamer statt, in. einzelnen Fällen, so z. B. bei Anwendung von Bittermandelöl, ist die Reaction erst nach ,Verlauf von 24 Stunden vollkommen beendet. Die Operation mufs hierbei so ausgeführt werden, dafs ein Entweichen des Aldehyds mit den Dämpfen des Lösungsmittels oder des frei werdenden Wassers, sowie Oxydation desselben vermieden wird.
Leichter als Benzaldehyd reagiren die verschiedenen Oxy- und Amidobenzaldehyde, am leichtesten die Nitrobenzaldebyde. Letztere reagiren mit den alkylirten m-Amidophenolen in alkoholischer Chlorzinklösung bereits bei gewöhnlicher Temperatur unter Selbsterwärmung.
Die Bildung der Leukobasen findet nach der allgemeinen Gleichung:
/ OH R1CHO+ 2 CeH' /R1,
in
= H2O
R1
OH ,OH
-R
III
statt,
C„ H„
-R1
III
wobei unter R/ ein Phenylrest (Ce HB) oder ein durch andere Gruppen, z. B.
N O2, NH2,
, OH, CH&
Halogene u. s. w. substituirter Phenylrest, unter R1/ irgend ein Fettalkyl oder aromatischer
Kohlenwasserstoffrest und unter . R,,, ein Wasserstoffatom oder ein Fettalkyl verstanden sind.
Nach beendigter Reaction wird die Schmelze in Wasser gelöst, der gröfste Theil der Säure mit Natronlauge abgestumpft und die Base mit essigsaurem Natron gefällt.
Hat man die Condensation in alkoholischer Chlorzinklösung vorgenommen, so wird die entstandene Leukobase direct durch Eingiefsen in kaltes Wasser erhalten.
Der Procefs der Darstellung von Farbstoffen aus den so gewonnenen Leukobasen beruht nun auf einer intramolecularen Wasserabspaltung und auf einer Oxydation der Leukokörper.
Die wie oben beschrieben erhaltenen Leukobasen lassen sich nämlich durch wasserentziehende Mittel unter Abschlufs der Luft zunächst in andere Leukobasen überführen, welche um die Elemente eines Molecules Wasser ärmer und theilweise im hohen Grade empfindlich selbst gegen schwache Oxydationsmittel, z. B. Luftsauerstoff, sind.
Zu diesen besonders leicht oxydabelen Leukobasen gehören namentlich diejenigen, welche mit Hülfe von in der Amidogruppe methylirten m-Amidophenolen dargestellt sind, während die in den Amidogruppen Aethyl- oder Phenylreste enthaltenden Leukobasen schwerer oxydirt werden können.
Behufs Darstellung dieser zweiten Leukobasen erhitzt man die primär entstandenen Condensationsproducte mit wasserentziehenden Mitteln, wie Chlorzink oder concentrirter Schwefelsäure, auf niedere Temperaturen (80 bis ioo°) unter Abschlufs der Luft. Vortheilhafter ist es indessen, die Oxydation zum Farbstoff in einer Operation der Wasserabspaltung direct folgen zu lassen, insbesondere deshalb, weil im Falle der Anwendung von Chlorzink schon der Luftsauerstoff, im Falle der Anwendung von concentrirter Schwefelsäure diese selbst bei höherer Temperatur unter Entweichen von schwefliger Säure (s. Patent No. 54190) die Oxydation bewirkt.
Der dabei stattfindende Procefs wird durch folgende Gleichung versinnbildlicht.
R1CH
S O4 + 3 H2 O + S O2.
Die entstehenden rothen Farbstoffe gehören der Gruppe der Rosanilinfarbstoffe an, sie lassen sich durch Reductionsmittel in diejenigen Leukobasen, deren Salze als intermediäre Producte in den Farbstoffschmelzen enthalten sind und den allgemeinen Typus:
r,ch( \o
\ c TT / °6 -"3V
besitzen,
V//
"R1
überführen, ebenso wie diese letzteren umgekehrt durch Oxydationsmittel, wie Mangansuperoxyd, Bleisuperoxyd, Chloranil u. s. w., aber auch in vortheilhafter Weise durch Luftsauerstoff oder concentrirte Schwefelsäure bei höherer Temperatur wieder in die Farbstoffe zurückverwandelt werden.
Für die praktische Ausführung des Darstellungsverfahrens diene folgendes:
Nach dem Auswaschen und Abpressen wird die Leukobase in wenig concentrirter Salzsäure gelöst und mit der doppelten Gewichtsmenge an Chlorzink versetzt, oder aber auch in der dreifachen Gewichtsmenge an concentrirter Schwefelsäure gelöst und auf 190 bis 2000 bezw. 140 bis 1500 längere Zeit im offenen Gefäfse unter Zutritt der Luft unter fortwährendem Umrühren erhitzt.
Bei Anwendung von concentrirter Schwefelsäure findet immer Entwickelung von schwefliger Säure statt. Die Ueberführung der Kuppelungsproducte von Aldehyden mit in der Amidogruppe methylirten m-Amidophenolen in Farbstoffe vollzieht sich durchweg schneller und bei niedrigerer Temperatur (130 bis 1400) als die der Körper, welche durch Vereinigung von Aldehyden mit in der Amidogruppe äthylirten m-Amidophenolen sich bilden. So müssen z. B. die Verbindungen, welche bei der Condensation von Benzaldehyd mit m-0xymonoäthyl oder m-Oxydiäthylanilin entstehen, behufs Ueberführung in Farbstoffe mit concentrirter Schwefelsäure so hoch erhitzt werden (200 bis 2io°), dafs sich gleichzeitig der Farbstoff sulfurirt. Es entstehen dabei verschiedene
Körper, zum gröfsten Theil bildet sich eine in kaltem schwefelsäurehaltigem Wasser unlösliche Sulfosäure.
Bei der Behandlung der aus m-Oxydiphenylamin gewonnenen Leukobasen mit Schwefelsäure entstehen ebenfalls Sulfosäuren, deren Natronsalze stumpf rothviolett gefärbt sind
Durch Probeziehen und Auflösen der Proben in Alkohol erkennt man an der zunehmenden Feurigkeit der Fluorescenz dieser Lösungen leicht das Ende der Reaction. Durch zu langes Erhitzen wird die Nuance der entstehenden Farbstoffe gelber und stumpfer, die Fluorescenz grünlicher und ebenfalls stumpfer, während die alkoholische Lösung der zu erzielenden werthvollen Producte rein blauroth ist und feurig gelb fmorescirt.
Die Schmelze wird alsdann in wenig Wasser gegossen, aufgekocht und, falls Chlorzink als Condensationsmittel angewendet wurde, der Farbstoff direct mittelst Kochsalz gefällt.
Bei Anwendung von Schwefelsäure stumpft man in der heifsen wässerigen Lösung die Säure durch Natron oder Kalk ab, futrirt und fällt die Farbbase mittelst Ammoniak. Letztere wird dann in Salzsäure und wenig Wasser gelöst und der Farbstoff durch Zusatz von Clorzink und Kochsalz gefällt.
Die so erhaltenen Farbstoffe stellen, bei 6o° getrocknet, dunkle bronceglänzende oder rothbraune Pulver dar, deren wässerige oder alkoholische Lösungen mehr oder weniger lebhaft fluoresciren.
Die aus Benzaldehyd, Oxybenzaldehyden, ρ-Brombenzaldehyd dargestellten Farbkörper sind in 50 procentigem Sprit oder salzsäurehaltigem Wasser, die aus Nitro- oder Amidobenzaldehyden gewonnenen dagegen leicht in reinem Wasser löslich. Letztere zeigen stark . blaurothe Nuance und weniger grofse Fluorescenz. Von den Oxybenzaldehyd - Derivaten zeichnen sich diejenigen aus Salicylaldehyd durch relativ leichtere Löslichkeit und bessere Nuance vor den Meta- und Para-Producten aus.
Die neuen Farbstoffe färben thierische Faser, insbesondere Seide und tannirte Pflanzenfaser ähnlich wie Rhodamin.
Die oben beschriebene Isolirung der primär erhaltenen Leukobasen ist nicht unbedingt nothwendig. Man kann die eigentliche Kuppelung der beiden Componenten, die innere Condensation und die Oxydation, in einer Operation bewerkstelligen, indem man allgemein z. B. folgendermafsen verfährt:
ι Mol. Aldehyd und 2 Mol. Amidophenol, gelöst in der berechneten Menge concentrirter Salzsäure, werden mit dem dreifachen Gewicht vom angewendeten Aldehyd an Chlörzink 24 Stunden lang auf ioo° bei Zutritt der Luft erhitzt. Durch langsame Steigerung der Temperatur, unter Umrühren bis 160 und schliefslich bis zu 2000, wird alsdann die Oxydation und Abspaltung von Wasser unter directer Bildung des Farbstoffes herbeigeführt.
Beispiel I.
10,6 kg Benzaldehyd werden ganz allmälig innerhalb 12 Stunden in eine auf ioo° erwärmte Auflösung von 20,4 kg m-Oxydimethylanilin und 30 kg Chlorzink in 22 kg concentrirter Salzsäure (33 procentig) eingetragen, unter öfterem Umrühren noch weitere 12 Stunden auf Wasserbadtemperatur gehalten und die gelbbraune Schmelze alsdann allmälig unter Umrühren und Zutritt der Luft bis auf 2000 erhitzt. Die erhaltene rothe Schmelze wird in der oben allgemein, angegebenen Weise weiter behandelt.
Beispiel II.
5.0 kg p-Dimethylamidobenzaldehyd, 10,0 kg m - Oxydimethylanilin, 40 kg concentrirte Schwefelsäure werden 2 bis 3 Stunden auf ioo° und dann noch einige Zeit auf 140 bis 1500C. erwärmt, bis eine Probe, in wenig kaltes Wasser gegossen und mit Alkohol versetzt, die gewünschte Färbung und Fluorescenz zeigt.
Der Farbstoff wird, wie oben angegeben ist, gewonnen.
Beispiel III.
9.1 kg m-Oxymonoäthylanilin, 10 kg Chlorzink, 30 kg Alkohol werden unter Umrühren gelöst und hierzu allmälig 5 kg ρ - Nitrobenzaldehyd gegeben.
Nach ca. einstündigem Erwärmen am Rückflufskühler auf dem Wasserbade unter stetigem Umrühren wird der Alkohol abdestillirt und dem Rückstand das Chlorzink direct durch Digeriren mit Wasser entzogen oder die Schmelze in Salzsäure, gelöst und die entstandene Leukobase mit überschüssigem Alkali oder essigsaurem Natron ausgefällt.
Die Nitroleukobase kann, wie oben beschrieben, durch concentrirte Schwefelsäure in den Nitrofarbstoff übergeführt oder aber auch auf bekannte Weise reducirt und alsdann ebenfalls, wie oben allgemein beschrieben, in den Amidofarbstoff verwandelt werden.
Die Nitrofarbstoffe sind violettroth und beanspruchen kein besonderes technisches Interesse.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von rothen basischen Farbstoffen, darin bestehend, dafs man i. zur Darstellung von Leukobasen der Triphenylmethanreihe: Benzaldehyd, m- oder p-Nitrobenzaldehyd, o-, m- oder ρ-Oxybenzaldehyd einerseits mit in der Amidogruppe, mono- oder dimethylirten oder äthylirten m-Amidophenolen bezw. deren Salzen andererseits, bei Gegenwart von
    wasserentziehenden Mitteln, wie concentrirte Schwefelsäure oder Chlorzink, bei Wasserbadtemperatur mit einander verschmilzt,
    zur Darstellung neuer rother Farbstoffe die aus Benzaldehyd, m- oder p-Amidobenzaldehyd, Dimethyl - ρ - amidobenzaldehyd, o- oder p-Oxybenzaldehyd einerseits und m-Oxymonomethyl- oder -monoä'thylanilin oder m-Oxydimethyl- oder -diä'thylanilin andererseits entstehenden Leukobasen bei Temperaturen von 150 bis 2100 C. mit wasserentziehenden und oxydirenden Mitteln, wie concentrirte Schwefelsäure oder Chlorzink, unter Zutritt der Luft behandelt.
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