DE619322C - Blechschere mit einem feststehenden geraden Untermesser und zwei oder mehr kraftbewegten, kreisfoermigen Obermessern - Google Patents

Description

Bekannt sind Blechscheren mit feststehendem geradem Untermesser und daran kraftbewegt vorbeigeführtem, kreisrundem, während des Schneidvorganges sich drehendem 5 Obermesser, bei denen es bisher nötig war, um Schrägkanten an Blechtafeln anzuschneiden, ohne diese dabei im entsprechenden Winkelgrade aufkippen zu müssen, ein anderes Obermesser einschließlich zugehöriger Schrägachse und einem Gehäusedeckel gegen die gleichen Teile, jedoch z. B. für rechtwinkliges Schneiden bestimmt, auszutauschen, was namentlich bei den schwereren Maschinen einen nicht unerheblichen Zeitaufwand bedeutete.

Bekannt sind ferner Blechscheren, wie beschrieben, jedoch mit zwei und mehr kreisrunden Obermessern in einem gemeinsamen Messerträger und mit je einer horizontalen Messerachse, um durch gleichzeitiges Nacheinanderschneiden der einzelnen Obermesser ein tunlichst geringes Verbiegen der abfallenden Blechstreifen zu erreichen.
Die vorliegende Erfindung benutzt ebenfalls zwei und mehr kreisrunde Obermesser, welche in einem gemeinsamen Gehäuse hinter-

• einander angeordnet sind, die aber jedes für sich den vollen Schneidvorgang durchführen, in unterschiedlichen Schneidkantenwinkeln zueinander stehen und auf je einer einstellbaren exzentrischen Achse gelagert sind, um damit jedes einzelne Messer je nach Bedarf schnell in oder außer Schneidstellung bringen zu können und so den gegenseitigen Austausch der Messer zu vermeiden, also mit geringstem Zeitverlust den einen oder anderen Kantenwinkel an der eingebrachten Blechtafel anzuschneiden. Jedes der Obermesser sitzt in einem Abteil, damit es nebst seiner exzentrischen Achse und seinem Lagerdeckel für sich und ohne Störung der anderen Messer ein- und ausgebaut werden kann, ohne daß an den anderen Messern eine Maßnahme nötig wäre.

Da die Güte des Schnittes von dem seitliehen Abstand von Ober- und Untermesser abhängt und er je nach der Stärke der Blechtafeln größer oder kleiner sein muß, ist die zusätzliche Einrichtung getroffen, daß die einstellbare Exzenterwelle ihre axiale Führung von einem Gewinde erhält, während der Obermesserträger von der exzentrischen Welle selbst geführt wird. Das zeitraubende Hinterlegen von Blechstreifen fällt somit fort.

Abb. ι zeigt die beispielsweise Ausführung eines Obermessergehäuses mit drei Obermessern, von denen jedes mit einer exzentrischen Achse, zugehörigem Lagerdeckel und Einstellkurbel ausgerüstet ist, jedoch jedes einen unterschiedlichen Schneidwinkel gegenüber den anderen aufweist.

Der gemeinsame Obermesserträger 5 befindet sich in seiner Stellung am weitesten .rechts in der Schere, also vor Schnittbeginn.

Der obere Träger 1 der Schere ist ebenso wie der untere 2 abgebrochen gezeichnet.

Beide sind an ihrem rechten wie linken nicht mehr dargestellten Ende durch je ein Zwischenstück 3 fest miteinander verbunden. Eine von einem nicht dargestellten Elektromotor kraftbewegte Antriebskette 4, welche den Obermesserträger 5 mit seinen drei Obermessern 6, 7 und 8 von rechts nach links an dem feststehenden Untermesser 9 vorbeizieht, bewirkt mit dem jeweilig nach unten, also auf Schnitt eingestellten Obermesser das Schneiden der eingebrachten Blechtafel 10.

Jedes der drei Obermesser 6, 7 und 8 ist auf je einer exzentrischen Achsen, 12 und 13 gelagert (siehe auch Abb. 2 und 4), die durch je eine Kurbel 14, 15 und 16 schwenkbar sind und die wiederum mit je einem Einschnappstift 18 versehen sind, mit dem die ' Achsen und somit ihre Obermesser in der jeweilig gewünschten Höhenlage festgestellt werden. Jedes der Obermesser ist durch einen besonderen Lagerdeckel 17, der mit Schrauben am Obermessergehäuse 5 befestigt ist, abgedeckt. Beim etwa nötigen Herausnehmen des Obermessers, z. B. zwecks Nachsehleifens, wird der Lagerdeckel mit entfernt, ohne daß dabei, was wesentlich ist, die Bereitschaftsstellungen der anderen Obermesser für das Anschneiden der verschiedenen Blechkanten gestört wurden.

Besitzt beispielsweise das Obermesser 6 eine Schrägachse von 30⁰ für Schweißkanten, das Obermesser 7 eine solche von i8° für Stemmkanten und schließlich das Obermesser 8 eine solche von 90 ° für rechtwinklige, normale Schneidkanten, so sind folgende Schneidleistungen ohne praktischen Zeitverlust beim Übergange von dem einen zum anderen Schneidkantenwinkel möglich.

Die eingebrachte Blechtafel 10' soll beispielsweise zunächst mitten durchgeschnitten werden. Durch Umlegen der Kurbel 16 von rechts nach links, also 'durch Drehen der exzentrischen Achse 13 um etwa 80 °, wird das Obermesser 8 für rechtwinklige Schnitte nach unten in seine Schneidstellung gebracht. Der Motor der Blechschere wird eingeschaltet, womit in bekannter Weise durch Vorbeiziehen des Obermesserträgers samt seinem schneidenden Obermesser 8 am Untermesser 9 entlang die Blechtafel durchschnitten wird. Nach vollzogenem Schnitt geht der Obermesserträger 5 in seine gezeichnete Anfangsstellung zurück.

Jetzt sollen zwei Kanten der Blechtafel 10 mit Schweißkanten von 30⁰ versehen werden, wozu das Schrägmesser 6 mit seiner Schräglage von 30° in Schneidstellung zu bringen ist. Es ist hierzu nur nötig, seine Kurbel 14 von rechts nach links zu legen, also seine exzentrische Achse 11 entsprechend zu verdrehen (Abb. 4); nunmehr kann sofort der Schrägschnitt von 30⁰ ausgeführt werden, zumal das Obermesser 8 in diesem Falle nicht nach oben gestellt zu werden braucht, da es kein Schneidgut vorfindet.

Sollen nun die restlichen zwei Kanten der Blechtafel 10 noch mit Stemmkanten von i8° versehen werden, so ist in bereits beschriebener Weise jetzt Obermesser 7 nach unten, dagegen Obermesser 6 nach oben zu stellen und wiederum die Schneidbewegung durchzuführen.

Diese beispi eisweise Beschreibung der Handhabung und Arbeitsweise einer Blechschere mit Ausführung eines Obermessergehäuses mit mehreren Messern von unterschiedlicher Schräglage gemäß vorliegender Erfindung zeigt den außerordentlichen Fortschritt gegenüber den bisher bekannten* Scheren mit gegenseitig austauschbaren Obermessern.

Abb. 2 bringt den Querschnitt durch das Obermessergehäuse 5 mit dem gehobenen Obermesser 8 für rechtwinklige Schneidkanten.

• Die exzentrische Achse 13, an ihrem einen Ende mit Kurbel 16 und Schnappstift 18 versehen, hat an ihrem anderen Ende ein Gewinde 19 erhalten, das sich in einer festen Mutter 20 dreht, die am Gehäuse 5 angeordnet ist, Wird die Kurbel 16 nach links gebracht, mithin die exzentrische Achse 13 links herumgedreht, so schraubt sie sich gleichzeitig nach rechts und führt damit auch das Obermesser nach rechts, welches infolge des Exzenters der Achse 13 außerdem nach unten in Schneidstellung gebracht wird. Je tiefer also das Obermesser gesenkt wird, um so mehr nähern sich die Schneidkanten von Ober- und Untermesser auch seitlich, was in Abb. 3 schematisch dargestellt ist. In der tiefsten Stellung von Obermesser 8 (bei a) liegt es praktisch am Untermesser 9 seitlich an; dies ist die Schneidstellung für alierschwächste Bleche. In Stellung b mit etwas seitlicher Luft werden die mittelstarken Bleche *°5 geschnitten und in Stellung c die starken* während in Stellung d kein Schneiden mehr stattfindet. Völlig unabhängig von der Erfahrung der Bedienungsmannschaft tritt so selbsttätig die richtige seitliche Messereinstellung ein, und zwar zugleich mit der richtigen Höhenetellung des Obermessers, für welche zweckdienlich die betreffenden Blechstärken an den verschiedenen Löchern des Lochkreises im Lagerdeckel eingeschlagen sind. 11g

Claims (2)

1. Patentansprüche :

   i. Blechschere mit einem feststehenden geraden Untermesser und zwei oder mehr kraftbewegten, kreisförmigen, in einem gemeinsamen Obermessergehäuse in Schnitt-

   richtung hintereinander angeordneten Obermessern, dadurch gekennzeichnet, daß die Obermesser (6,7,8) auf exzentrischen Achsen (11,12, 13) sitzen, die gegenüber der senkrechten Schnittebene unterschiedliche Winkellagen (z. B. 90⁰, 30⁰ und i8°) aufweisen, und daß jedes Kreismesser (6, 7, 8) mit seinem zugehörigen Lagerdeckel (17) für sich allein ausbaubar ist.
2. 2. Blechschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Obermesser axial führenden einstellbaren exzentrischen Achsen mit Gewinde (19) in je eine im Obermessergehäuse (5) fest gelagerte Mutter (20) eingeschraubt und somit beim Drehen der Achse sowohl in der Höhenlage als auch axial verstellbar sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen