DE617584C

DE617584C - Druckkocher zum Sterilisieren von gefuellten Konservenbuechsen u. dgl.

Info

Publication number: DE617584C
Application number: DEO20315D
Authority: DE
Original assignee: KAARE OMSTED DIPL ING
Current assignee: KAARE OMSTED DIPL ING
Priority date: 1932-05-19
Filing date: 1932-12-23
Publication date: 1935-08-22

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. AUGUST 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 53c GRUPPE

2)ipi.-3ng* Kaare Omsted in Oslo

Die Erfindung betrifft Druckkocher zum Sterilisieren mit darauffolgender Kühlung von in geschlossenen Gefäßen (Büchsen, Glasoder irdene Behälter u. dgl.) untergebrachten Nahrungsmitteln in einer Flüssigkeit, die sowohl während des Sterilisierungs- als auch während des Kühlprozesses unter 'einem Druck gehalten wird, der gleich dem oder höher als der Druck ist, der in dem Gefäß infolge der Ausdehnung des Inhalts und der Luft sowie durch die Entwicklung von Dampf während der Heizbehandlung entsteht, um ein Ausbauchen, Undichtwerden oder Platzen der Gefäße infolge des Innendruckes zu vermeiden.

Gemäß der Erfindung steht der Kocher durch ein regelbar, gewicht- odea* federbelastetes, den Druck im Kocher regelndes Überlaufventil mit 'einem zweckmäßig über dem Kocher angeordneten Behälter in Ver-

ao bindung, in welchen bei der Beheizung des Kochers mittels in ihn eingeleiteten Druckdampfes der während der Sterilisation durch Wärmeausdehnung und Kondensation des Heizdampfes entsteinende Überschuß an Wasser und auch das heiße, nach der Sterilisation durch Zufuhr von Kühlwasser unter Druck verdrängte Sterilisationswasser durch das Überlaufventil übertreten kann, um aufgespeichert und wieder verwendet werden zu können.

'Die Anordnung bringt außer dem Vorteil der Aufrechterhaltung des gewünschten Druckes in dem Kocher auch den Vorteil einer erheblichen Wärmeersparnis durch die Möglichkeit der erneuten Verwendung des aufgespeicherten heißen Wassers, da praktisch nur Strahlungsverluste in Betracht kommen, die aber durch Isolie-rung des Speicherbehälters sehr gering gehalten werden können. Hinzu kommt, daß auf diese Weise in den Kocher Wasser von einer Temperatur nahe der Sterilisationstemperatur eingeführt werden kann, insbesondere da auch im Speicherbehälter 'din im wesentlichen gleicher Überdruck wie im Kochbehälter und entsprechend eine höhere Temperatur als ioo° C gehalten werden kann. Unter Umständen kann sogar· Heizdampf in den Speicherbehälter geleitet werden, um die Temperatur auf einer gewünschten Höhe zu haiten. Die Anordnung des Speicherbehälters über dem Kocher hat den Vorteil, daß die Rückleitung des heißen Wassers zum Kocher einfach ist und daß Öl und Fett, das in den Kocher etwa mit Konservenbüchsen nineinkommt, mit in den Speicherbehälter aufsteigt und sich an seiner höchsten Stelle ansammelt, von wo es leicht !entfernt werden kann.

Zum Ausgleich, von während des Betriebes auftretenden Druckschwankungen im Kocher

ist gemäß der Erfindung ein mit demselben in Verbindung stehender Druckausgleicher vorgesehen^in den; Druckwasser vom Kocher hineinströmen und unter Druck aufgespeichert werden kanrT und" aus dem das Druckwasser bei einem auftretenden Druckabfall im Kocher frei in diesen zurückströmen und so den Druck im wesentlichen -wiederherstellen kann. Vorzugsweise wird der Druckausgleichier als ίο ein geschlossener Behälter ausgeführt, in dem der Druck dadurch hervorgerufen und aufrechterhalten wird, daß Luft durch das Hineinströmen von Druckwasser aus dem Kocher komprimiert wird. Der Behälter wird zweck mäßig mit dem Kocher durch 'ein Rohr verbunden, in dem 'ein Wasserabschluß vorgesehen ist, um zu verhindern, daß Dampf aus dem Kocher in. den Behälter eintritt.

Das Wasser im •Druckausgleicber kann auch u.a. als Luftdruck stehen, beispielsweise unter hydraulischem Druck, indem der Druckausgleichbehälter in einer Höhe über dem Kocher angeordnet wird, die dem Arbeitsdruck in-diesem entspricht, in welchem-Falle ebenfalls ein Wasserabschluß in dem Rohr zwischen Kocher und Behälter vorgesehen werden kann.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Kochers nach der Erfindung schematisch dargestellt.

Auf der Zeichnung bedeutet 1 den Kocher und 2 einen Luft enthaltenden Ausgleichbehälter, der durch einen Wasserabschluß, 3 mit dem Kocher ι in Verbindung steht. Der Behälter 2 ist zweckmäßig mit einem geeichten Schauglas versehen, durch das der Wasserspiegel beobachtet werden kann.

Der Kocher steht durch ein den Druck in ihm regelndes gewichtsbelästetes Üb erlauf- oder Regelventil 4 und ein Rohr 14 mit leinem zweckmäßig isolierten Heißwasserbehälter 16, der über dem Kocher auf Trägern 15 runt, in Verbindung. Ein Rückschlagventil ϊ 7 ist in dem. Robr 14 vorgesehen. Ein zweites Robr 18, 'das mit einem. Absperrventil 19 verseben ist, gebt von dem Ventil 4 zu einem Abflußrohr 20.

Die Erhitzung des Sterilisationswassers in

dem Kocber und die Aufrechterhaltung des Druckes in diesem wird mit Hilfe von Dampf bewirkt, der durch ein Rohr 6 zugeführt wird. Die Regelung der Temperatur jn dem Kocher erfolgt mit Hilfe eines Ventils 7, das durch 'einen Temperaturmesser 8 gesteuert wird. Das DampfzuführungSrohr 6 ist ferner mit einer Umführungsleitung 9 neben dem.

Regelventil 7 und mit Absperrventilen 10 versehen, so daß der Dampf, falls erforderlich, um das Regelventil herumgeleitet werden Kann. ' Ein Absperrventil 11 für den Dampf ist vor dem Kocher (angeordnet.

Nach vollendeter Sterilisation wird die Dampfzufuhr abgestellt und Kühlwasser dem Kocber durch ein Rohr 12'zugeführt, das mit einem Absperrventil 13 versehen ist. Falls der Druck in dem Kocher beim Schließen der Dampfzuleitung und Öffnen des Rohres für das Kühlwasser sinkt, wird dieser Druckfall dadurch kompensiert, daß die komprimierte Luft in dem Behälter 2 eine gewisse Wassermenge in den Kocher zurücfcdrückt.

Das Kühlwasser drückt das warme Sterilisationswasser durch das Ventil 4 und das Rohr 14 in den Heißwasserbehälter 16. Hierbei ist das Abflußventil 19 geschlossen. Dier Heißwasserbehälter 16 ist mit 'einem Sicherheitsventil 21 versehen, an das ein Robr 22" angeschlossen ist, das zu dem Abflußrohr 20 führt, so daß Dampf und Wasser entweichen können, wenn der Drück in dem Heißwasserbehälter eine nicht gewünschte Höbe erreicht oder der Behälter bereits vollständig gefüllt ist.

Ist die Kühlung der sterilisierten Gefäße vollendet, dann wird die Kühlflüssigkeit durch ein Ventil 23 in das Abflußrohr 20 abgelassen, worauf der Abschlußdeckel des Kochers 1 geöffnet wird, um den sterilisierten Inhalt herauszunehmen und neues Gut einzubringen. Für den nächsten Sterilisationsprozeß läßt man dann mach Schließen des Deckels die heiße Flüssigkeit aus dem Heißwasserbehälter 16 in den Kocber durch ein Ventil 24 und ein Rohr 25 zurücklaufen.

Claims

Patentansprüche:

1. Druckkocher zum Sterilisieren von gefüllten Konservenbüchsen u. dgl. mit Flüssigkeitsfüllung, dadurch gekennzeichnet, daß der Kocber (1) durch ein regelbar belastetes Überlaufventil (4) mit einem Heißwasser während und nach der Sterilisierung aufnehmenden, zweckmäßig idruckfesten Behälter (16) in Verbindung steht.

2. Druckkocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kocher (1) mit einem Drucka'usgleicher (2) in Verbindung steht, in dem Luft durch Hineinströmen von Druckwasser aus dem Kocher komprimiert wird und aus dem das Druckwasser frei in den. Kocher zurückströmen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen