DE606443C

DE606443C - Schaufelradbagger

Info

Publication number: DE606443C
Application number: DEM114166D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Handzik
Original assignee: Mitteldeutsche Stahlwerke AG
Current assignee: Mitteldeutsche Stahlwerke AG
Priority date: 1931-02-24
Filing date: 1931-02-24
Publication date: 1934-12-03

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
3. DEZEMBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 84d GRUPPE los

Mitteldeutsche Stahlwerke Akt.-Ges. in Riesa*)

Schaufelradbagger

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1931 ab

Die Erfindung betrifft einen Schaufelradbagger, dessen Schaufelrad in einem mit seinem hinteren Ende an dem Baggergestell angeordneten, in lotrechter Ebene schwenkbaren Förderbandträger gelagert ist.

Mit dem Bestreben, immer höhere Abbaustöße in einem Schnitt abzubauen, tritt der Schaufelradbagger immer mehr an die Stelle des schweren Eimerkettenbaggers, weil der - Schaufelradbagger leichter und wirtschaftlicher als der Eimerkettenbagger ist. Der Schaufelradbagger der üblichen Bauart hat jedoch den Nachteil, daß er sich zum Abbau besonders hoher Abbaustöße nicht eignet, weil das hintere Ende des das Schaufelrad tragenden Auslegers entweder am Baggergestell schwenkbar gelagert oder auf einer geneigten oder geraden Bahn fahrbar ist. Der Arbeitsbereich eines solchen Baggers ist durch die Länge des Auslegers bestimmt, d. h. bei sehr hoher Böschung müßte der Förderbandträger sehr lang gemacht werden. Ein weiterer Nachteil dieser Bauart besteht darin, daß das Schaufelrad beim Schwenken des Auslegers im oberen Teil des Schnittes einen dem natürlichen Böschungswinkel entgegengesetzten Böschungswinkel aus dem Abbaustoß herausschneidet, wodurch dieser Böschungsteil leicht einstürzt und ein geordneter Abbau nicht möglich ist.

Es ist bereits eine Einrichtung zum Gewinnen und Fördern von Gebirgsmassen in Tagebauen vorgeschlagen worden, bei der der Förderbandträger, der vorn ein Schaufelrad trägt, "als Ganzes auf einem Unterwagen höhenverstellbar gelagert ist.

Nachteilig ist dieser Durchbildung, daß beim Baggern der ganze Förderbandträger gehoben bzw. gesenkt werden muß und daß ferner die Baggerung unter Umständen durch Anstoßendes hinterenEndes auf dieBöschung behindert ist.

Höhenverstellbare Schaufelradbagger sind zwar an sich bekannt, jedoch ist bei diesen Geräten entweder gar kein Förderband vorhanden, oder, wenn ein Förderband vorhanden ist, ist eine Abführung des gebaggerten Gutes nach der Rückseite des Gerätes nicht möglich.

Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß das Lagergelenk des Förderbandträgers in der Höhe verschiebbar ist. Hierdurch wird erreicht, daß höhere Schichten, als dieLänge des Schaufelradbandträgers beträgt, unter Beibehaltung des natürlichen Böschungswinkels abgebaggert werden können. Um das hintere Ende des Förderbandträgers der Höhe nach verstellen zu können, ist mit Vorteil das Lagergelenk des Förderbandträgers in einem Schlitz des in

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Karl Handzik in Lavichhammer, Sa.

lotrechter Ebene schwenkbaren Auslegers geführt.

Zweckmäßigerweise wird an dem hinteren Ende des Förderbandträgers ein Zwischenförderband angehängt, das mit seinem hinteren Ende auf dem Hauptförderband längs verschiebbar gleitet. Hierdurch soll die einwandfreie Übergabe des Baggergutes vom Förderband des Förderbandträgers zum ίο Hauptförderband erreicht werden.

Handelt es sich um einen Schaufelradbagger mit drehbarem Oberteil, so ist zwischen dem hinteren Ende des Förderbandträgers und dem Schütttrichter ein längenveränderliches Fördermittel eingeschaltet, wobei als längenveränderlicheFördermittel teleskopartige Förderrinnen, Rohre, ein über Umlenkrollen geführtes Band u. dgl. verwendet werden können.

Der Schaufelradbagger kann nicht nur als selbständiges Gerät Verwendung finden) sondern auch in eine Tagebauanlage, z. B. eine Abraumförderbrücke, eingebaut werden. In diesem Falle wird der das Schaufelrad tragende Förderbandträger in einem dem Abbaustoß gegenüberliegenden Ausleger der Abraumförderbrücke höhenverstellbar gelagert. Hierdurch können sehr hohe Deckgebirgsschichten, und zwar unter Einhaltung des natürlichen Böschungswinkels, abgebäggert werden, wobei nur ein^kurzer Bandträger in lotrechter Ebene geschwenkt zu werden braucht, und das gebaggerte Gut kann ohne weiteres über die Abraumförderbrücke auf die Haldenseite gefördert werden.

In der Zeichnung ist die Erfindung in drei Ausführungsbeispielen dargestellt.

Nach Abb. 1 trägt das auf Raupen 1 verfahrbare Gestell 2 einen Förderbandträger 3, der an seinem vorderen Ende in bekannter Weise ein Schaufelrad trägt. Das hintere Ende 4 des Förderbandträgers 3 ist in Schlitzen 5 eines in lotrechter Ebene schwenkbaren Auslegers 6 höhenverstellbar gelagert. Die Höhenverstellbarkeit des hinteren Endes 4 des Förderbandträgers 3 kann mit verschiedenen Mitteln, beispielsweise mittels Flaschenzuges, Triebstockes u. dgl. erreicht werden. An dem hinteren Ende4 des Förderbandträgers 3 ist ein Zwischenförderband 7 angelenkt, das mit seinem hinteren Ende auf einem Abstützwagen 8 aufruht, der seinerseits über dem Hauptförderband 9 längs verschiebbar ist. Die Auflagerung des Zwischenförderbandes 7 auf dem Abstützwagen 8 ist raumgelenkig, während sein vorderes Ende um waagerechte Bolzen schwingt.

Nach Abb. 2 ist der Förderbandträger 3 an dem schwenkbaren Ausleger 6 eines um 360⁰ schwenkbaren Oberwagens höhenverstellbar, der auf einem portalartigen Unterbau 10 gelagert ist. Der portalartige Unterbau 10 weist in bekannter Weise einen Schütttrichter 11 auf, in den das vom Schaufelrad gewonnene Baggergut über teleskopartige, an dem Förderbandträger 3 angeschlossene Förderrinnen 12 hineingefördert wird.

Nach Abb. 3 ist das hintere Ende 4 des Förderbandträgers 3 in gleicher Weise wie bei dem Gerät nach Abb. i"und 2 in einem Schlitz 5 eines in lotrechter Ebene heb- und senkbaren Auslegers 6 geführt, der an einer Tagebauanlage, z. B. einer Abraumförderbrücke 13, befestigt ist. Auch bei dieser Ausführung ist am hinteren.Ende4 des Förderbandträgers 3 ein Zwischenförderband 7 befestigt, das auf dem in der Abraumförderbrücke 13 angeordneten Hauptförderband 9 längs verschieblich gelagert ist.

Claims

80 Patentansprüche:

1. Schaufelradbagger, dessen Schaufelrad an einem mit seinem hinteren Ende an, dem Baggergestell angelenkten, in lotrechter Ebene schwenkbaren Förderbandträger gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergelenk (4) des Förderbandttägers (3) in der Höhe verschiebbar ist.

2. Schaufelradbagger nach dem An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagergelenk (4) des Förderbandträgers in einem Schlitz (5) des in lotrechter Ebene schwenkbaren Auslegers (6) geführt ist.

3. Schaufelradbagger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß andern hinteren Ende des Förderbandträgers (3) ein Zwischenförderband (7) angelenkt ist, das mit seinem 'hinteren Ende auf dem Hauptförderband (9) längs verschiebbar gleitet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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