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Mehrschuß-Schreckschußwaffe Bekannt ist eine Mehrschuß-Schreckschußwaffe,
bei der eine mit mehreren Patronenlagern versehene, von dem Abzugsmechanismus in
Umdrehung versetzte Trommel mit einem Patronenmagazin in Verbindung steht, aus dem
die Patronen den Patronenlagern der Trommel nacheinander zugeführt werden. Dabei
ist es bekannt, zum ruekartigen Herausschleudern der leeren Hülsen aus ihrem Lager
entweder einen von dem Schlagstück beeinflußten mechanischen Patronenauswerfer anzuordnen
und den Auswurf der Hülse durch eine am oberen Rahmenteil angebrachte Öffnung hindurch
erfolgen zu lassen oder zwischen je zwei Patronenlagern eine Verbindung vorzusehen,
so daß beim Abschuß einer Patrone in dem einen Patronenlager die leere Hülse in
dem anderen Patronenlager. unter Pulvergasdruck durch die Laufbohrung hindurch herausgeschleudert
wird. Dabei er= folgt das Ausstoßen der Pulvergase bei jedem Auswurf bzw. Ausstoß
der leeren Hülse durch die Laufbohrung hindurch.
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Diese bekannte Waffe ist jedoch mit Mängeln behaftet. Das Patronenmagazin
ist als eine selbständige, parallel zur Laufbohrung angeordnete-- Bohrung des Laufstücks
ausgebildet, so daß es außer der Zubringereinrichtung nur etwa 5 Patronen zu fassen
vermag. Eine Verlängerung des Magazins ist aber untunlich, weil es unterhalb des
Laufes liegt und der Lauf möglichst kurz gehalten sein muß. Ferner kann die nach
dem Abschuß einer Patrone verbleibende leere Hülse erst aus der Waffe entfernt werden,
wenn eine in vorgesehener Reihe hinter ihr liegende Patrone unter die Schlagspitze
gelangt ist, so daß bei langer Zwischenzeit die Hülse anrosten kann, wodurch dann
leicht Hemmungen und Versager entstehen.
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Diese Mängel sind durch die neue Mehrschuß-Schreckschußwaffe beseitigt,
bei welcher die im Rahmen unterhalb des Schlittens drehbar gelagerte, zweckmäßig
erweiterte Trommel zugleich als Patronenmagazin und Patronenlagerung ausgebildet
ist, während der Schlitten oberhalb der Anschlagstelle von Schlaghammer und Patrone
unmittelbar in Trommelnähe für den gleichzeitigen Ausstoß der Gase und der leeren
Hülse kanalartig durchbohrt ist, wobei der Ausstoßkanal in Richtung auf die Laufmündungsstelle
zur Scheitellinie des Schlittens geneigt ist. .
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In der im Winkel zum Ausstoßkanal für Gas und Hülse im Schlitten angeordneten
Laufbohrung ist eine auf den Schlaghammer wirkende Spannvorrichtung angeordnet,
die vom Abzug durch einen Druckhebel beeinflußt wird.
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In den Abb. x und 2 ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser
Ausführungsform veranschaulicht.
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Die im Rahmen a und unterhalb des den Lauf darstellenden Schlittens
b auf einem Lagerbolzen d drehbar gelagerte Trommel e ist im Ausführungsbeispiel
mit =5 Patronen ausgerüstet, wobei die 15 Patronen nur durch die Lagerwände e getrennt
radial nebeneinanderliegen. Diese Magazintrommel faßt sonach etwa das Dreifache
dessen, was bei bekannten Mehrschuß-Schreckschußwaffen an Patronen mit
der
Hülse in das unter dem Lauf liegende besondere Magazin eingeschoben werden kann.
Zugleich wird erreicht, daß ein besonderes Magazin nebst der Zubringereinrichtung
entfällt. Oberhalb der Trommel ist der Schlitten von dem kurzen Kanal h durchbohrt,
unter den beim jedesmaligen Andrehen der Trommel von z. B. jedesmal 24° ein Patronenlager
derart zu liegen kommt, daß die Längsachse des Lagers die radial abwärts gerichtete
Fortsetzung der Längsachse des Kanals lt bildet. Dabei ist die lichte Weite des
Kanals lt dem Durchlaß der Hülse angepaßt, die bei der durch den Schlaghammer i
erfolgten Entzündung der in dem gegen die Kanalöffnung gerichteten Lager steckenden
Patrone f2 mit ihren Gasen und durch dieselben als leere Hülse ausgestoßen wird.
Die beim Abschuß einer Patrone verbleibende Hülse wird also jedesmal sofort aus
ihrem Patronenlager entfernt, ein wesentlicher Vorteil gegenüber den bei bekannten,
mit Trommel ausgerüsteten Mehrschuß - Schreckschußwaffen vorgesehenen Einrichtungen.
Grundsätzlich kann dieser Kanal 1a so angeordnet sein, daß seine Längsachse sich
einer auf. der Scheitellinie des Trommelrandes errichtet gedachten Senkrechten nähert.
Um jedoch die Anordnung eines Einrichtungsteiles oberhalb der Scheitellinie des
Schlittens zu vermeiden, also den Schlaghammer unbedingt innerhalb des Schlittens
anzuordnen, wobei sein Scheitel unter der Schlittenwölbung steht, ist, wie aus den
Abbildungen ersichtlich, die Lagerung des Kanals h gegen die Scheitellinie des Schlittens
geneigt ausgebildet, so daß seine Längsachse die Fortsetzung der Längsachse des
Patronenlagers bildet, die Patrone aber an ihrem überstehenden Boden von der Schlagspitze
des innerhalb des Schlittens gegen den Oberrand der Trommel angerückten Schlaghammers
i getroffen wird. Dabei ergibt auch der Ausstoß der Hülse und der Gase aus dem geneigt
angeordneten Kanal die günstigste Wurfrichtung, nämlich von dem Schützen hinweg
in den Raum über und jenseits der Mündungsstelle des Laufes. ' Daher können vorteilhaft
auch Tränengas ausstoßende Patronen verwendet werden, da der Schütze von den Gasen
nicht betroffen: wird.
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Da in grundsätzlicher Abweichung von einer bekannten Mehrschuß-Schreckschußwaffe
bei der Neuerung die Gase nicht mehr durch die Laufbohrung ausgestoßen werden, ist
in dieser erfindungsgemäß die auf den Schlaghammer i einwirkende Spannvorrichtung
angeordnet, die aus dem Schlagbolzen l mit Anschlag h und aus der den Bolzen
umschließenden Spannfeder na, dem Einsatzgewinde n und dem Knopf o besteht. Im Rahmen
ist ferner der um einen in einer Ausfräsung des Abzugs s festgemachte Bolzen P1
drehbar gelagert und unter dem Druck einer mit ihrem einen Ende an dem gleichfalls
auf der Ausfräsung des Abzugs festgemachten Bolzen q1 festgemachten Feder q stehende
Druckhebel P vorgesehen, der das Zusammenspiel zwischen dem Abzug s, der Spannvorrichtung
L, h, m und dem Schlaghammer i vermittelt. Beire Ziehen des Abzugs
s wird zunächst durch Angriff des Druckhebels P an einer Ausfräsung des Anschlags
h der Schlagbolzen l
vorgedrückt und die Spannfeder m gespannt; beim Weiterziehen
des Abzugs läßt der Druckhebel den Anschlag los, und der Bolzen L schnellt unter
dem Druck der Feder zurück, wobei er die Schlagspitze des Hammers i gegen den Boden
der in dem jeweils in der gedachten Verlängerung des Kanals h befindlichen Patronenlager
steckenden Patrone f, drückt.
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In Abb. 2 ist der Druckhebel P in der Stellung gezeigt, bei der der
Schlagbolzen schon oberhalb der Rundungsmitte des Druckhebels steht, also begonnen
hat, über ihn hinwegzugleiten, während Abb. x die Stellung zeigt, in der der Anschlagbolzen
nach dem erfolgten Zurückschnellen gegen den Schlaghammer stehenbleibt, wobei der
Druckhebel hochgestellt ist. Beim Wiedervorwärtsgleiten des um seinen Bolzen s1
beweglichen Abzugs s unter der Wirkung der von der Feder y gegen die Nase des Abzugs
ausgeübten Druckwirkung muß der Hebel hinter die Nase des Anschlags h zurücktreten.
Das Vermittlungsglied für das Zusammenspiel zwischen Abzug, Spannvorrichtung und
Schlaghammer kann beliebig sein, ist jedoch vorzugsweise als Druckhebel p ausgebildet.
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Aus den Abbildungen ist weiter ersichtlich, daß die Schlagspitze des
Hammers i auch in der Ruhelage seitlich in den Kanalraum vorsteht. Durch die unter
dem Druck der Gase im Ausstoß durch den Kanal begriffene Hülse wird deshalb die
Schlagspitze für einen Augenblick zurückgedrückt und rückt dabei ihrerseits die
Anschlagfläche h etwas zurück (Abb. z). Der Anschlag h liegt lose mit etwas Spielraum
gegen die Anschlagfläche an, damit beim Ziehen des Abzugs s bei leerem Patronenlager
kein Aufschlagen der Schlaghammerspitze in oder auf die Trommel erfolgt. Um bei
einem von einer unter unerwünscht starkem Überdruck der Gase ausgestoßenen Hülse
gegen die Schlaghammerspitze überstark ausgeführten Stoß ein Umkippen des um seinen
Bolzen il beweglichen Schlaghammers i in Richtung gegen den Schlagbolzen zu verhindern,
wodurch eine Hemmung im Mechanismus verursacht werden könnte, ist der in seiner
Lage aus der Zeichnung ersichtliche Haltestift k vorgesehen. Eine vorbeugende Wirkung,
die in einer Druckminderung der Gase besteht, wird dadurch erreicht, daß der Lagerbolzend
der Trommel als Hohlzylinder ausgebildet und durch im Boden der Patronenlager vorgesehene
Öffnungen g mit diesen Lagerräumen verbunden ist. Durch den so geschaffenen
erweiterten
Raum wird schon im Augenblick des Ausstoßes eine gewisse Entspannung der Gase erreicht,
was sich im Sinne der Sicherheit der Gesamtvorrichtung günstig auswirkt.
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Die Betätigung der Trommel erfolgt durch den um einen auf der ausgefrästen
Schulter des Abzugs s festgemachten Bolzen t1 beweglichen und unter der Druckwirkung
einer Feder u stehenden Transporthebel t, der am Zahnkranz der Trommel jeweils unter
einen der bei dem Ausführungsbeispiel vorgesehenen 15 Zähne greift.
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Die Trommel erhält durch eine in die Zylinderwandung des Lagerbolzens
d eingelegte Rundfeder dl einen gewissen Widerstand gegen leichte Verrückung.
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Zum Laden der Magazintrommel wird die Blattfeder v seitlich gedreht
und derVerschlußw, der durch den Eingriff einer Nase x des Schlittens b in einer
Aussparung seiner Vorderfläche gehalten wird, herausgezogen.
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Die Mehrschuß-Schreckschußwaffe ist seitlich über den Rahmen hin durch
Stahlplatten abgeschlossen, die wie auch der Schlitten durch Schrauben und Paßstifte
auf den entsprechenden inneren Teilen festgemacht sind. Der Rahmen und die Trommel
werden aus Leichtmetallspritzguß hergestellt, desgleichen auch der Abzug außer dem
aus Stahl zu erstellenden Druckhebel P und dem Transporthebel t; desgleichen wird
außer dem Schlagbolzen, der Feder und dem Schlaghammer der Schlitten aus Leichtmetallspritzguß
erstellt.