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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auf Stärke basierende Leimpaste-Zusammensetzungen
und Zwischenstufen dazu, ihre Herstellung, die Verwendung der Zusammensetzungen
zur Herstellung von (laminierter) Wellpappe, sowie Wellpappe.
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Hintergrund der Erfindung
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Bereits
seit langen Zeiten wurden verschiedene Produkt-Oberflächen mittels
Leimen verbunden. Typische Oberflächen, welche im industriellen
Maßstab
mittels Leimen miteinander verbunden werden beinhalten Papier- und
Pappe-Oberflächen.
Hierzu werden, aufgrund der Einfachheit ihrer Präparation, ihrer technischen
Eigenschaften und ihrer Verfügbarkeit
bei wirtschaftlich akzeptablen Kosten, aus Stärke präparierte Leimpaste-Zusammensetzungen
häufig
verwendet. Es wurden bereits Stärken
aus verschiedenartigen Quellen verwendet. Leimpaste-Zusammensetzungen
werden herkömmlich
aus Korn-Stärke,
Weizen-Stärke,
Kartoffel-Stärke
oder Tapioca-Stärke
präpariert.
Der Begriff Korn bezieht sich im Folgenden immer aus Mais.
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Eine
besondere Art von Pappe, welche für verschiedene Anwendungen
häufig
verwendet wird, ist Wellpappe, welche aus einem Pappe-Kern-Material
besteht, welches dauerhafte Wellen mit einer an einem oder an beiden
Seiten anhaftenden Außenlage
aufweist. Die Außenlage
ist üblicherweise
ein Blatt flachen Kartons oder Papiers. Das gewellte Material ist
mit der/den anhaftenden Außenlage(n)
mittels eines Leims verbunden, welcher auf die Oberenden der Wellen
an der Oberseite und/oder der Unterseite des Kern-Materials aufgebracht
wird, gefolgt von In-Kontakt- Bringen
dieser Oberenden mit den Außenlage(n)
und Applizieren von Druck und Wärme.
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Das
Herstellen von Wellpappe ist besonders anspruchsvoll für den Leim,
weil der Leim leicht zu verarbeiten sein muss, und sicherstellen
muss, dass während
der Herstellung des Laminats die Oberflächen des Wellen-Kerns und der
Außenlage
schnell mit einer guten anfänglichen
Bindung verleimt werden, dass die endgültige Verbindung eine gute
Adhäsiv-Stärke aufweist,
und dass eine mögliche
Deformation der Außenlage, welche
durch den Leimungs-Prozess verursacht ist, minimal ist.
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Zur
Herstellung von Wellpappe werden hauptsächlich Leimpaste-Zusammensetzungen
verwendet, welche entweder auf Korn-Stärke oder auf Weizen-Stärke basieren,
weil diese Leime eine gute Adhäsiv-Stärke sicherstellen,
und die Quell-Materialien bei ökonomisch
vertretbaren Kosten reichlich verfügbar sind.
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Herkömmlicher
Weise werden diese Leimpaste-Zusammensetzungen
gemäß dem Stein-Hall-Verfahren
hergestellt.
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Typisch
für das
Stein-Hall-Verfahren ist, dass die Leim-Zusammensetzung zwei verschiedene
Teile beinhaltet. Der Unterschied resultiert daher, dass die Leim-Zusammensetzung aus
einer Träger-Paste
(auch Primär-Paste
genannt) und einer Haupt-Paste (auch Sekundär-Paste genannt) zusammengesetzt
ist, deren Präparationen
wesentlich verschieden voneinander sind, wie aus der folgenden Beschreibung
folgt.
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Die
Träger-Paste
wird herkömmlicher
Weise durch Einmischen der Stärke
in Pulver-Form in Wasser präpariert,
welches auf ungefähr
30 bis 50°C
erwärmt
ist, mit anschließendem
Zuführen
einer bestimmten Menge von Natrium-Hydroxid unter Rühren, üblicherweise
in Form einer konzentrierten wässrigen
Lösung.
Die Mischung wird unter lebhaftem Rühren mit Scheren eine Weile
bei ungefähr
30 bis 50°C
gehalten, bis eine stabile Viskosität der Mischung erreicht ist
(typischerweise ungefähr
15 bis 30 Minuten), wodurch die Träger-Paste gebildet wird. Die
Konzentration der Stärke
in der Mischung reicht üblicherweise
von 6 bis 16 Gewichts-%, und das Gewichts-Verhältnis
Natrium-Hydroxid:Stärke
reicht üblicherweise
von 1:10 bis 1:4.
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Während des
Präparations-Prozesses
wird die Stärke
in der Träger-Paste
vollständig
geliert. Diese gelierte Stärke
kann bis zu 20 Gramm Wasser pro Gramm Stärke absorbieren/binden, was
viel mehr ist, als nicht-gelierte Stärke kann. Nicht-gelierte Stärke kann
nur ungefähr
1 Gramm Wasser pro Gramm Stärke
absorbieren/binden.
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Die
Haupt-Paste wird herkömmlicher
Weise mittels Einrührens
der Stärke
in Pulver-Form in Wasser bei oder unterhalb von Raumtemperatur und
anschließendem
Zuführen
einer bestimmten Menge von Borax unter Rühren zu der Mischung präpariert.
Die Mischung wird für
ungefähr
10 bis 30 Minuten gerührt,
wodurch die Haupt-Paste erhalten wird. Die Konzentration der Stärke in der
Mischung reicht von ungefähr
18 bis 35 Gewichts-%, und das Gewichts-Verhältnis Stärke:Borax reicht üblicher
Weise von 50:1 bis 100 1. Weil diese Mischung viel konzentrierter
an Stärke
ist, basierend auf dem Stärke-Gehalt
viel weniger Alkali-Base (Borax) enthält als die Träger-Paste,
und ungefähr
bei oder unterhalb von Raumtemperatur präpariert wird, erfährt die Stärke der
Haupt-Paste kein Gelieren. Als eine Folge hiervon ist die Stärke der
Haupt-Paste nicht-gelierte Stärke,
welche nur eine kleine Wasser-Menge absorbieren/binden kann, ungefähr 1 Gramm
Wasser pro Gramm Stärke.
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Die
Leimpaste-Zusammensetzung wird dann durch Mischen der Träger-Paste
mit der Haupt-Paste bei einem ausgewählten Gewichts-Verhältnis von
Haupt-Paste:Träger-Paste erhalten, welches
typischerweise von 1:1 bis 5:1 reicht.
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Es
existieren einige Varianten der Leimpaste-Zusammensetzung gemäß dem Stein-Hall-Verfahren. Gemäß einer
Variante, welche typischerweise im industriellen Maßstab verwendet
wird, wird die Präparation der
Leimpaste-Zusammensetzung in einem Reaktor ausgeführt (Ein-Topf-Prozess),
was die aufeinanderfolgenden Schritte beinhaltet: Laden der benötigten Menge
Wasser, dessen Erwärmen
auf 30 bis 50°C,
Zufügen der
benötigten
Menge von Stärke
für die
Träger-Paste
in Pulver-Form unter lebhaftem Rühren,
Zuführen
der angemessenen Menge kaustischer Soda-Lösung
und Rühren
der Mischung mit Scheren bei ungefähr 30 bis 50°C für ungefähr 15 bis
30 Minuten. Dementsprechend wird Wasser bei oder unterhalb von Raumtemperatur in
der für
die Haupt-Paste benötigten
Menge unter Rühren
zugeführt,
gefolgt von der benötigten
Menge an Stärke
für die
Haupt-Paste in Pulver-Form. Dann wird die angemessene Menge Borax
zugefügt,
und die Mischung für
ungefähr
10 bis 30 Minuten, typischer Weise für ungefähr 15 Minuten, bei Raumtemperatur
gerührt, wodurch
die gewünschte
Leimpaste-Zusammensetzung
gebildet wird.
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Als
ein Ergebnis des Zufügens
der zur Bildung der Hauptpaste benötigten Menge von Wasser bei
oder unterhalb von Raumtemperatur werden die Temperatur der Gesamt-Mischung und die
Konzentration der kaustischen Soda in der Gesamt-Mischung auf ein
solches Niveau erniedrigt, dass die Stärke, welche hinzugefügt wird,
um die Haupt-Paste zu bilden, überhaupt
nicht geliert wird, oder nur zu einem nicht-signifikanten Ausmaß, typischerweise
weniger als 1 Gewichts-%, geliert wird, was hierin als im Wesentlichen
nicht-geliert angesehen wird.
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Gemäß einer
anderen Variante, welche ebenfalls im industriellen Maßstab verwendet
wird, wird die Leimpaste mittels eines Inline-/Serien-Herstellungs-Verfahrens
präpariert.
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Einige
Leimpaste-Zusammensetzungen zur Herstellung von Wellpappe wurden
offenbart, welche auf bestimmten Kombinationen von Stärken aus
verschiedenen Pflanzen-Quellen
basieren, und zwar in JP 9-235529 und JP 2001-164213.
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JP
9-235529 (Rengo Co. Ltd.) beschreibt Leimpasten, welche eine Mischung
aus einer Paste aus Korn-Stärke
und einer Paste aus Tapioca-Stärke
sind, bei einem Feststoff-Gehalt-Verhältnis Korn-Stärke:Tapioca-Stärke von
10:90 bis 70:30. Die Pasten werden separat aus Korn-Stärke beziehungsweise
Tapioca-Stärke,
Wasser, einer wässrigen
Lösung
kaustischer Soda und Borsäure
präpariert.
In diesen Pasten beträgt
das Gewichts-Verhältnis
Gesamt-Wasser zu Gesamt-Stärke
3.00, die Gesamt-Stärke-Konzentration
ist 24.7 Gewichts-%, die Konzentration kaustischer Soda (auf die
Paste gerechnet) ist 0,60 Gewichts-%, und der Gehalt an Borax (auf
den Stärke-Gehalt
gerechnet) ist 2,00 Gewichts-%.
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JP
2001-164213 (Tokan Kogyo Co. Ltd.) beschreibt Leimpaste-Zusammensetzungen
zum Laminieren von Wellpappe, welche aus einer Mischung von Korn-Stärke und
Reis-Stärke
präpariert
werden. Gemäß dem von
JP 2001-164213 beschriebenen Herstellungs-Prozess, welcher auf dem
Stein-Hall-Verfahren
basiert, werden eine Träger-Paste
und eine Haupt-Paste getrennt präpariert,
und anschließend
beide Pasten gemischt, um die Leimpaste-Zusammensetzung zu bilden.
Tabelle 5 von JP 2001-164213 offenbart spezifisch die Präparation
einer Leimpaste-Zusammensetzung, bei welcher (i) die Träger-Paste
ein Gewichts-Verhältnis Korn-Stärke:Reis-Stärke von
1:1, einen Gesamt-Stärke-Gehalt
von 8,6 Gewichts-% und ein Gewichts-Verhältnis Gesamt-Wasser:Gesamt-Stärke von
10,4:1 enthält,
und (ii) die Haupt-Paste ein Gewichts-Verhältnis Korn-Stärke:Reis-Stärke von
4:1, einen Gesamt-Stärke-Gehalt
von 31,76 Gewichts-% und ein Gewichts-Verhältnis Gesamt-Wasser:Gesamt-Stärke von
2,13:1 enthält.
Verschiedene Leimpaste-Zusammensetzungen werden durch Mischen der
Träger-Paste
und der Haupt-Paste bei verschiedenen Gewichts-Verhältnissen
erhalten.
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Damit
die Leimpaste gute Leimungs-Eigenschaften aufweisen möge, fordert
JP 2001-164213 ferner, dass die Reisstärke sowohl in der Träger-Stärke-Paste
wie in der Haupt-Paste vorhanden zu sein habe, und die Reis-Stärke in der
Leimpaste (welche die Mischung der Träger-Paste und der Haupt-Paste
ist) in einer Gesamt-Konzentration vorhanden zu sein habe, welche
von 5 bis 30 Gewichts-% des Fest-Anteils der Leimpaste reicht.
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JP
2001-164213 offenbart ferner, als ein weiteres Merkmal der Erfindung,
dass die Start-Temperatur des Gelierens der Leimpaste im Vergleich
zu herkömmlichen
auf Stärke
basierenden Leimpaste signifikant reduziert ist. Als ein Resultat
hiervon ist das anfängliche
Leimen verbessert, und das Leimen während des Laminier-Prozesses
kann bei niedrigeren Temperaturen ausgeführt werden, als den für herkömmliche
auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzungen
verwendeten. JP 2001-164213 setzt ferner diese Eigenschaften zu
dem Vorhanden-Sein von Reis-Stärke,
welche dafür
bekannt ist, dass sie eine niedrigere Gelier-Temperatur und eine höhere Feuchtigkeits-Verdampfungs-Rate
als Stärke
aus Korn, Weizen, Kartoffel oder Tapioca aufweist, in der Träger-Paste
und in der Haupt-Paste in Beziehung.
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JP
2001-164213 offenbart ferner in Abschnitt 0023, dass dem Vorhanden-Sein
von Reis-Stärke
in der Träger-Paste spezielle Bedeutung
zukommt, weil es als ein wichtiger Faktor angesehen wird, um eine
gute Anfangs-Leimungs-Leistung
bei reduzierten Leimungs-Temperaturen zu erhalten, wohingegen der
Effekt von Reis-Stärke
in der Haupt-Paste nicht sehr groß zu sein scheint.
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Die
Quantität
von Leimpaste gemäß JP 2001-164213,
welche appliziert zu werden hat, um gute Leimungs-Eigenschaften zu
erreichen, kann im Vergleich zu herkömmlichen auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzungen
um 20% reduziert werden, und zwar von herkömmlicher Weise ungefähr 10 g/m2 bis hinab zu 8 g/m2.
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Ferner
resultiert die genannte Reduktion der Temperatur während der
Anfangs-Phase des Laminier-Prozesses
und der Menge von Leimpaste, welche appliziert werden muss, in geringerer
Deformation des Kartons oder Papier-Blattes, welches den Wellpappe-Kern
bedeckt.
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In
Abhängigkeit
von der Vielfalt/Vielzahl des Reises und des Herstellungs-Prozesses
der Reis-Stärke werden
mehrere Typen von Reis-Stärke
produziert, welche in der Zusammensetzung signifikant differieren.
Allerdings schweigt JP 2001-164213 zu dem verwendeten Typ von Reis-Stärke, sowie
zu dem Einfluss des Typs von Reis-Stärke auf die physikalisch-chemischen
Eigenschaften der Leimpaste-Zusammensetzung
und zu ihren Leimungs-Eigenschaften.
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Obwohl
verschiedene Leim-Zusammensetzungen bislang offenbart worden sind,
und mehrere Leimpaste-Zusammensetzungen
zur Herstellung von Wellpappe kommerziell verfügbar sind, weisen diese Zusammensetzungen
außer
wünschenswerten
Eigenschaften üblicherweise
meist einen oder mehrere Nachteile auf, wie beispielsweise niedrige
Viskositäts-Stabilität der Leimpaste,
unzureichende Leimungs-Stärke
beim Applizieren in kleinen Mengen, Notwendigkeit hoher Temperaturen,
um gutes Anfangs-Leimen zu erhalten, hohen Wasser-Gehalt, was zu
hohen Energie-Anforderungen (hohe Temperatur und/oder lange Heiz-Zeiten)
führt, um
das Wasser während
des Laminier- und Leimungs-Schrittes zu verdampfen, deutliche Deformation
der Außenlagen,
und/oder geringe/schlechte Herstellungs-Geschwindigkeit im Laminier-/Leimungs-Schritt.
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Dementsprechend
ist die Industrie kontinuierlich auf der Suche nach neuen Leim-Zusammensetzungen
zur Herstellung von Wellpappe, welche im Vergleich zu bekannten
Leim-Zusammensetzungen verbesserte Eigenschaften und/oder weniger
Nachteile aufweisen.
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Beschreibung der Erfindung
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Bei
der Suche nach alternativen und/oder verbesserten Leim- Zusammensetzung
haben die Erfinder neue, auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzungen zur Herstellung von Wellpappe
entdeckt, welche im Vergleich zu den in der Technik bekannten Leim-
Zusammensetzungen unerwartet verbesserte Eigenschaften und/oder
weniger Nachteile aufweisen. Diese neuen Zusammensetzungen bilden
die Basis für
die vorliegende Erfindung.
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In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine auf Stärke basierende
Leimpaste-Zusammensetzung, welche aus einer Mischung einer Träger-Paste
(auch Primär-Paste) und einer
Haupt-Paste (auch Sekundär-Paste)
besteht, wobei:
- – die Träger-Paste eine auf Stärke basierende
Paste ist, welche zusammengesetzt ist aus Getreide-Särke, Knollen-Särke. Erbsen-Stärke oder
irgendeiner Mischung davon, typischer Weise aus einer Stärke, welche aus
der Gruppe ausgewählt
ist, welche aus Korn (Mais)-Stärke,
Weizen-Stärke,
Roggen-Stärke,
Hafer-Stärke,
Gerste-Stärke,
Kartoffel-Stärke,
Tapioka-Stärke
und Erbsen-Stärke
besteht, wobei jede eine native Stärke oder eine chemisch modifizierte
Stärke
ist, oder einer Mischung daraus, Wasser und einer Alkali-Base, bevorzugt
Natrium-Hydroxid, wobei die Stärke,
basierend auf der Gesamt-Menge von Wasser in der Träger-Paste,
in einer Konzentration im Bereich von 5 bis 16 Gewichts-% vorliegt,
bevorzugt von 6 bis 10 Gewichts-%, und die Alkali-Base in einer
Menge im Bereich von 10 bis 25 Gewichts-% vorliegt, bevorzugt von
15 bis 25 Gewichts-%, berechnet als Natrium-Hydroxid (NaOH) und
basierend auf der Menge (Trocken-Substanz) der Stärke in der
Träger-Paste,
- – die
Haupt-Paste eine auf Stärke
basierende Paste ist, welche zusammengesetzt ist aus einer Mischung aus:
(i)
nativer Reis-Stärke
oder einer acetylierten Version davon, welche von 0,25 Gewichts-%
bis 2,5 Gewichts-% Acetyl-Gruppen im Gehalt an trockener Stärke enthält (im Folgenden
als acetylierte Reis-Stärke bezeichnet),
und
(ii) einer Getreide-Stärke,
Knollen-Stärke,
Erbsen-Stärke
oder einer Mischung davon, typischerweise eine Stärke, welche
aus der Gruppe ausgewählt
ist, welche aus Korn (Mais)-Stärke,
Weizen-Stärke,
Roggen-Stärke,
Hafer- Stärke, Gerste-Stärke, Kartoffel-Stärke, Tapioka-Stärke und
Erbsen-Stärke
besteht, wobei jede eine native Stärke oder eine chemisch modifizierte
Stärke
ist, oder einer Mischung daraus, Wasser und Natrium-Borat, typischerweise
Borax, wobei die native Reis-Stärke
oder die acetylierte Version davon in einer Menge im Bereich von
10 bis 30 Gewichts-%, bevorzugt von 15 bis 25 Gewichts-%, typischerweise von
15 bis 19 Gewichts-% des Gesamt-Stärke-Gehalts (Trocken-Substanz) der Haupt-Paste
vorliegt, wobei die Gesamt-Menge von Stärken in der Haupt-Paste im
Bereich von 25 bis 50 Gewichts-% liegt, bevorzugt von 35 bis 45
Gewichts-%, basierend auf der Gesamt-Menge der Haupt-Paste, und wobei
Natrium-Borat (berechnet als wasserfreies Borax) in einer Menge
im Bereich von 0,3 bis 3 Gewichts-%, bevorzugt von 0,5 bis 2 Gewichts-%,
vorliegt, basierend auf der Menge der Stärke (Trocken-Substanz) in der
Haupt-Paste, und
- – das
Gewichts-Verhältnis
Haupt-Paste:Träger-Paste
im Bereich von 1:1 bis 3:1, bevorzugt von 1,4:1 bis 2:1 liegt.
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Der
Begriff Alkali-Base bezieht sich hierin auf eine Base, welche aus
einem Kation eines Alkali-Metalls und einem Anion zusammengesetzt
ist, welches ein Hydroxyl-Anion
oder ein Anion ist, welches von einer schwachen organischen oder
schwachen anorganischen Säure
abgeleitet ist. Die bei der Präparation
der Träger-Paste
verwendete Alkali-Base ist bevorzugt eine Natrium-Base, typischerweise
Natrium-Hydroxid, welche üblicherweise
in Form einer konzentrierten wässrigen
Lösung
verwendet wird, beispielsweise eine kaustische Soda-Lösung von
25 bis 50 Gewichts-%. Die zur Präparation
der Haupt-Paste verwendete Alkali-Base ist Natrium-Borat und kann
in Form von wasserfreiem Borax, Borax-Pentahydrat, Borax-Decahydrat
und als eine wässrige
Borax-Lösung
verwendet werden. Diese Formen sind alle in verschiedenen Graden
kommerziell verfügbar.
Natrium-Borat kann auch in situ durch Reaktion von Bor-Säure mit
Natrium-Hydroxid in wässriger
Lösung
in der Mischung, welche die Haupt-Paste bildet, erzeugt werden.
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Getreide-Stärken, welche
unter anderem Korn-Stärke,
Weizen-Stärke,
Roggen-Stärke,
Hafer-Stärke und
Gersten-Stärke, enthalten,
Knollen-Stärken,
welche unter anderem Kartoffel-Stärke und Tapioca-Stärke enthalten,
und Erbsen-Stärke sind
in der Technik gut bekannt, und sind kommerziell in verschiedenen
Typen und Graden verfügbar.
Typische Typen beinhalten native Stärken und chemisch modifizierte
Stärken,
wie acetylierte Stärken
(Stärken,
welche von 0,25 Gewichts-% bis 2,5 Gewichts-% Acetyl-Gruppen im Trocken-Stärke-Gehalt
enthalten), quervernetzte Stärken
mit einem niedrigen Grad an Quervernetzung, wie sie beispielsweise
durch Reaktion der Stärke
mit 100 ppm bis 700 ppm Phosphoroxytrichlorid (OPCl3)
erhalten werden, und Stärken,
welche eine Kombination von beiden chemischen Modifikationen darstellen.
Alle diese Stärken
und irgendeine Mischung davon sind für die Präparation der auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet.
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Die
Reis-Stärke,
welche zur Herstellung der Haupt-Paste
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet ist, muss native Reis-Stärke sein, welche von 12 Gewichts-%
bis 20 Gewichts-% Amylose, ungefähr
1 Gewichts-% andere Komponenten, wie beispielsweise Proteine, und
komplementäre
87 Gewichts-% bis 79 Gewichts-% Amylopektin enthält. Die acetylierte Version
der Reis-Stärke,
welche für
die vorliegende Erfindung geeignet ist, muss eine Zusammensetzung
aufweisen, welche zu einer der genannten geeigneten nativen Reis-Stärke(n) korrespondiert.
Eine bevorzugte native Reis-Stärke
beinhaltet von 16 Gewichts-% bis 18 Gewichts-% Amylose und komplementäre 83 Gewichts-%
bis 81 Gewichts-% Amylopektin. Die am stärksten bevorzugte native Reis-Stärke und
die acetylierte Version davon beinhalten ungefähr 18 Gewichts-% Amylose. Solche
nativen Reis-Stärken
und acetylierten Reis-Stärken
sind kommerziell verfügbar,
wie beispielsweise von Remy CB beziehungsweise Remygel 6-211 von
REMY INDUSTRIES n.v., Belgien.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stammen die Stärke,
welche die Träger-Paste
bildet, und die Stärke,
welche die Haupt-Stärke-Komponente
der Haupt-Paste bildet, von der gleichen Pflanzen-Quelle und vom
gleichen Typ. Typischerweise sind native und chemisch modifizierte
Korn-Stärke, Weizen-Stärke, Roggen-Stärke, Kartoffel-Stärke und
Tapioca-Stärke
bevorzugt. Weiter bevorzugt ist die Stärke der Träger-Paste und die Haupt-Stärke-Komponente
der Haupt-Paste native Korn-Stärke,
quervernetzte Korn-Stärke,
native Weizen-Stärke
oder quervernetzte Weizen-Stärke,
am meisten bevorzugt native oder quervernetzte Weizen-Stärke.
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Die
auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzung der Erfindung kann optional
eine sehr geringe Konzentration von Zusatz-Stoffen, beispielsweise
von Bioziden und/oder wasserabweisenden Agentien enthalten, welche
nicht die Leimungs-Eigenschaften beeinflussen, aber welche üblicherweise
in Leim-Zusammensetzungen zur Herstellung von Karton und Wellpappe-Artikeln
verwendet werden, wie etwa Artikeln, welche für die gekühlte Lagerung von Gemüsen und
Obst verwendet werden.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen der hierin vorher beschriebenen auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzungen,
welches auf dem Stein-Hall-Verfahren beruht.
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Gemäß einer
ersten Variante (hierin mit Variante A bezeichnet) werden eine auf
Stärke
basierende Träger-Paste
und eine auf Stärke
basierende Haupt-Paste separat präpariert und anschließend gemischt,
um eine auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
zu ergeben. Die Träger-Paste
und die Haupt-Paste, sowie die Mischung davon, können auf herkömmliche
Weise präpariert werden,
beispielsweise so, wie unten beschrieben ist.
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Die
Träger-Paste
wird präpariert
durch Einmischen der oben definierten Stärke, bevorzugt in Pulver-Form,
in Wasser von ungefähr
30°C bis
50°C mit
anschließendem
Zuführen
der Alkali-Base unter Rühren, üblicherweise
als eine konzentrierte wässrige
Lösung
von Natrium-Hydroxid. Es wird bei ungefähr 30°C bis 50°C, bevorzugt bei 40°C bis 45°C, gewöhnlich für ungefähr 15 bis
40 Minuten, mit hoher Scherung gerührt, bis die Stärke vollständig geliert
ist, und eine Mischung mit einer stabilen Viskosität erhalten
wird. Die Zeit, für welche
die Mischung gerührt
wird, um vollständiges
Gelieren zu erhalten, hängt
zu einem großen
Ausmaß von der
Pflanzen-Quelle und dem Typ der Stärke ab. Beispielsweise benötigt native
Korn-Stärke
ungefähr
15 Minuten und native Reis-Stärke
ungefähr
30 Minuten Rühren
bei ungefähr
40°C.
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Die
Haupt-Paste wird durch Rühren
der Mischung der Reis-Stärke
oder acetylierten Reis-Stärke
und einer oben definierten Stärke,
bevorzugt in Pulver-Form, in Wasser bei oder unterhalb von Raum-Temperatur und
Zufügen,
unter Rühren,
der benötigten
Menge Natrium-Borat, typischerweise Borax, oder einer geeigneten
Menge Bor-Säure
und Natrium-Hydroxid
zu der Mischung präpariert.
Anschließend
wird die Mischung gerührt,
bis eine homogene Paste erhalten wird, was typischerweise ungefähr 5 bis
15 Minuten benötigt.
Für das Zufügen der
Stärken
sind Varianten möglich:
die Reis-Stärke und
die andere Stärke
oder Stärken
kann/können in
Form einer Vor-Mischung sowie getrennt in irgendeiner Reihenfolge
zugeführt
werden. Die Reihenfolge, in welcher die Stärken zugeführt werden, um die Mischung
der Haupt-Paste
zu bilden, hat im Wesentlichen keinen Einfluss auf die Qualität und die
Eigenschaften der erhaltenen Paste.
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Die
auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der Erfindung wird dann durch
Mischen der geeigneten Mengen Träger-Paste
und Haupt-Paste erhalten. Typischerweise wird die Haupt-Paste unter
Rühren
zur Träger-Paste
hinzugefügt,
und es wird weitergerührt,
bis eine homogene Paste erzielt ist, was typischerweise ungefähr 10 bis
30 Minuten benötigt.
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Die
Stärken,
und das Gewichts-Verhältnis
der Stärken,
des Wassers, der Alkali-Base und des Natrium-Borats, und das Verhältnis Haupt-Paste:
Träger-Paste
in dem oben angegebenen Herstellungs-Verfahren korrespondieren zu
denjenigen, welche oben für
die auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der Erfindung definiert wurden.
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Da
die Haupt-Paste bezüglich
Stärke
viel konzentrierter ist, gerechnet auf den Stärke-Gehalt im Vergleich zur
Träger-(Primär-)Paste
viel weniger Alkali-Base
enthält,
und bei oder unterhalb von Raumtemperatur präpariert wird, erfahren die
Stärken
in der Haupt-(Sekundär-)Paste
kein Gelieren, oder erfahren Gelieren nur zu einem nicht-signifikanten
Ausmaß,
welches typischerweise kleiner ist als 1 Gewichts-%.
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In
der Mischung aus der Träger-Paste
und der Haupt-Paste,
welche die Leimpaste-Zusammensetzung bildet, verbleibt die Stärke der
Haupt-Paste ferner nicht-geliert oder im Wesentlichen nicht-geliert
(d.h. der Gelierungs-Grad
ist typischerweise kleiner als 1 Gewichts-%), weil die ganze oder
ungefähr
die ganze für
die Präparation
der Träger-Paste
verwendete Alkali-Base in diesem Prozess-Schritt reagiert hat, und als ein Resultat eines
Mischens der Träger-Paste
mit der Haupt-Paste die Temperatur der Haupt-Paste vermindert wird
und die Alkalizität
der Mischung durch den Verdünnungs-Effekt
auf einen pH-Wert reduziert wird, welcher zu gering ist, um ein
Gelieren zu verursachen.
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Dementsprechend
ist im Gegensatz zu der Reis-Stärke
in den in JP 2001-164213 beschriebenen Leim-Zusammensetzungen die
Reis-Stärke
in der Leimpaste-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung nicht
geliert, oder höchstens
zu einem nicht signifikanten Ausmaß, typischerweise weniger als
1 Gewichts-%, geliert.
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Die
Auswahl der Stärke
oder Mischung von Stärken
(inklusive der Pflanzen-Quelle, des Typs [native oder chemisch modifizierte
Stärke]
und des/der Grades/Güteklasse
der Stärke),
kann die Stärke-Konzentration in
der Träger-Paste
und in der Haupt-Paste, das Gewichts-Verhältnis der Stärken in
den Mischungen, und das Gewichts-Verhältnis der Stärken zu
der Alkali-Base und zu Natrium-Borat, basierend auf gängigem Wissen durchgeführt werden,
unter Berücksichtigung,
unter anderem, der Eigenschaften der ausgewählten Stärke oder Mischung von Stärken, der
gewünschten
Viskosität
der Pasten-Zusammensetzung, der Viskositäts-Stabilität der Leimpaste-Zusammensetzung
und der Verfügbarkeit
und Kosten der Stärken.
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Die
Auswahl des Gewichts-Verhältnisses
Reis-Stärke:Andere-Stärke (oder
Mischung anderer Stärken)
kann vom Fachmann mittels einiger Routine-Experimente auf der Basis
der Eigenschaften der Leimpaste-Zusammensetzung leicht durchgeführt werden,
beispielsweise unter Berücksichtigung
der Viskosität
und der Viskositäts-Stabilität der Leimpaste-Zusammensetzung,
der Geschwindigkeit und Qualität
des Anfangs- Leimens der Wellpappe an der Außenlage, der Heiz-Anforderungen,
um ein vollständiges
Aneinander-Leimen zu erhalten, und der Qualität (Stärke) der erhaltenen endgültigen Verbindung.
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Gemäß einer
bevorzugten zweiten Variante (hierin als Variante B bezeichnet)
wird die auf Stärke
basierende Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem Ein-Topf-Präparations-Prozess
hergestellt. Hierzu wird in einem ersten Schritt die Träger-Paste
wie oben angegeben präpariert. Dies
beinhaltet Zufügen,
unter Rühren,
der Stärke
oder Mischung von Stärken
in Pulver-Form zu
Wasser bei ungefähr
30°C bis
50°C, und
Zufügen
der Alkali-Base, typischerweise kaustische Soda, gefolgt von Rühren der
Mischung unter starkem Scheren, üblicherweise
für ungefähr 10 bis
40 Minuten, bis eine Mischung von vollständig gelierter Stärke und
mit einer stabilen Viskosität
erhalten wird. Anschließend
wird in einem zweiten Schritt Wasser bei oder unterhalb von Raum-Temperatur unter
Rühren
zu der im ersten Schritt erhaltenen Mischung zugeführt, gefolgt
von Zufügen,
unter Rühren,
der Reis-Stärke
und der einen oder der mehreren anderen ausgewählten Stärken. Die Stärken, welche
die Sekundär-Paste
bilden, können
entweder getrennt oder in Form einer Vor-Mischung zugefügt werden,
welche in Form einer trockenen Mischung oder in Form einer wässrigen
Paste vorliegen kann. Dann wird Natrium-Borat, typischerweise Borax,
unter Rühren
zugefügt.
Das Natrium-Borat
kann auch vor oder während
des Zufügens
der Reis-Stärke und/oder
der anderen Stärke
oder Stärken
zugefügt
werden. Die erhaltene Mischung wird durch Rühren homogenisiert, was typischerweise
ungefähr
10 bis 30 Minuten in Anspruch nimmt, und zu der endgültigen Leim-Zusammensetzung führt.
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Die
Gewichts-Verhältnisse
der im ersten Schritt (welche die Primär-Paste bilden) und im zweiten Schritt
(welche die Sekundär-Paste
bilden) verwendeten Komponenten, und das Gewichts-Verhältnis Sekundär-Paste:Primär-Paste,
entsprechen denjenigen, welche oben für die Leimpaste gemäß der vorliegenden
Erfindung angegeben wurden.
-
Die
Leimpaste-Zusammensetzung, welche durch den oben angegebenen Ein-Topf-Herstellungs-Prozess
erhalten wird, ist auch durch die Anwesenheit von Stärken zweier
verschiedener Arten gekennzeichnet, und zwar vollständig gelierter
Stärke,
welche aus dem ersten Schritt resultiert, und die Primär-Paste
bildet, und nicht-gelierte
Stärke,
welche aus dem zweiten Schritt des Prozesses resultiert, und die
Sekundär-Paste
bildet.
-
Beide
Verfahren, das Verfahren, welches separates Präparieren der Träger-Paste
und er Haupt-Paste gefolgt von deren Mischung einbezieht, um die
Leimpaste-Zusammensetzung
zu bilden, sowie das Ein-Topf-Herstellungs-Verfahren,
können
gemäß herkömmlicher Techniken
ausgeführt
werden. Das Ein-Topf-Verfahren wird herkömmlicher Weise im industriellen
Maßstab
verwendet. Ferner kann ein Inline-/Serien-Misch-Prozess zur Herstellung
der Leimpaste gemäß der Erfindung
im halb-industriellen
oder industriellen Maßstab
verwendet werden.
-
Die
Vor-Mischung insbesondere die trockene Vor-Mischung, welche aus einer Mischung
im oben definierten geeigneten Gewichts-Verhältnis der nativen Reis-Stärke oder
acetylierten Reis-Stärke
und der einen oder der mehreren Stärken, welche aus der oben definierten
Gruppe, welche aus Korn-Stärke,
Weizen-Stärke, Roggen-Stärke, Hafer-Stärke, Gerste-Stärke, Kartoffel-Stärke, Tapioca-Stärke und
Erbsen-Stärke
besteht, ausgewählt
sind zusammengesetzt ist, welche jeweils eine native Stärke oder
eine chemisch modifizierte Stärke,
oder eine Mischung daraus sein kann, bildet ein Zwischenprodukt,
welches insbesondere zur Präparation der
Sekundär-Paste
(gemäß der Variante
A, sowie der Variante B) zur Herstellung der Leimpaste-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zusammengesetzt ist.
-
In
der Vormischung kann der Gehalt der nativen Reis-Stärke
oder acetylierten Reis-Stärke
von 10 bis 30 Gewichts-%, bevorzugt von 15 bis 25 Gewichts-%, am
meisten bevorzugt von 15 bis 19 Gewichts-% reichen. Die Vormischung
kann mittels herkömmlicher
Verfahren, wie etwa einfachem Mischen der trockenen Komponenten
in dem gewünschten
Gewichts-Verhältnis
präpariert
werden.
-
In
einem dritten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen von Wellpappe, welches die folgenden Schritte beinhaltet:
(i) Applizieren einer Schicht von auf Stärke basierender Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung auf die Oberenden der Wellen an einer oder an beiden Seiten
einer Wellpappe, (ii) In-Kontakt-Bringen einer Außenlage
mit den Oberenden der Wellpappe, welche diese auf Stärke basierende
Leimpaste trägt,
unter Applizieren von Druck und Wärme, um Gelieren zu initiieren,
und ein anfängliches Zusammenfügen der
mit der Leim-Zusammensetzung in Kontakt stehenden Flächen sicherzustellen,
und (iii) Vervollständigen
des Verleimens der Wellpappe mit der/den Außenlage(n) durch Applizieren
von Wärme
auf die anfänglich
verbundenen Flächen,
wodurch der gewünschte
Wellpappe-Karton erhalten wird.
-
Die
Herstellung des Wellpappe-Karton kann mittels herkömmlicher
Techniken und gemäß herkömmlichen
Bedingungen bezüglich
Druck, Wärme
und Geschwindigkeit ausgeführt
werden, welche alle in der Technik gut bekannt sind.
-
Das
Applizieren von Druck und Wärme
in dem Schritt des anfänglichen
Miteinander-Verbindens des Kerns und der Außenlage kann beispielsweise
konkurrierend/gleichzeitig ausgeführt werden, wenn die Oberenden
des mit auf Stärke
basierenden Leim bedeckten Wellpappe-Kerns mit der Außenlage
in Kontakt gebracht werden, oder nacheinander (Druck gefolgt von
Wärme).
Es ist auch möglich,
den Wellpappe-Kern und/oder das Außenlage-Material vor dem Aufbringen
der Leimpaste auf die Oberenden der Wellen vorzuwärmen, und
den Kern und die Außenlage
unter Druck miteinander in Kontakt zu bringen.
-
In
einem vierten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Wellpappe,
bei welcher die Außenlage mit
dem Wellpappe-Karton mittels einer auf Stärke basierenden Leimpaste-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie oben beschrieben, verbunden wurde. Dies beinhaltet
alle Arten von Wellpappe, welche mittels herkömmlicher Techniken hergestellt
werden können,
inklusive des oben beschriebenen Verfahrens. Diese Arten von Wellpappe-Karton
umfassen (i) Karton, welcher aus einem Wellpappe-Kern, welcher an einer
oder an beiden Seiten mit einer Außenlage laminiert ist, besteht,
(ii) Karton, welcher aus einer Außenlage, welche an jeder Seite
mit einem Wellpappe-Karton verbunden ist, welcher seinerseits an
den Außenseiten mit
Außenlage
versehen oder nicht mit Außenlage
versehen ist, besteht, und (iii) Mehr- Lagen-Karton, welcher aus zwei oder
mehr Wellpappen-Kernen zusammengesetzt ist, welche miteinander mittels
einer Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
verbunden sind.
-
Es
versteht sich, dass die Leim-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
auch dazu verwendet werden kann, andere Flächen als Wellpappe oder flache
Karton- oder Papier-Flächen zu
verbinden. Der Fachmann kann mittels einiger Routine-Tests leicht
feststellen, ob die Leim-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
dazu geeignet ist, andere ausgewählte
Flächen
zu verbinden, oder nicht.
-
Es
sei angemerkt, dass im Gegensatz zu JP 2001-164213 die Leim-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung Reis-Stärke
nur in der Haupt-Paste-Komponente der Leim-Zusammensetzung enthält, und dass dementsprechend
die Reis-Stärke
nicht geliert oder im Wesentlichen nicht geliert ist.
-
Dieses
Merkmal resultiert im Vergleich zu den Zusammensetzungen gemäß JP 2001-164213
in verschiedenen Vorteilen, wie etwa einem einfacheren und wirtschaftlicheren
Herstellungs-Prozess. Native Reis-Stärke
ist dafür
bekannt, eine längere
Zeit zu benötigen,
um vollständig
geliert zu werden, als Korn-, Weizen-, Kartoffel- oder Tapioca-Stärke. Es
braucht tatsächlich
ungefähr
30 Minuten Rühren
unter den Bedingungen für
die Präparation
einer Träger-Paste,
um native Reisstärke
in ihre gelierte Form zu transformieren. Ferner ist native Reisstärke teuerer
als Korn-, Weizen-, Kartoffel- oder Tapioca-Stärke. Da in der Präparation
der Träger-Paste
für die
Leimpaste gemäß der vorliegenden
Erfindung keine Reis-Stärke verwendet
wird, resultiert dies im Vergleich zu der Herstellung der Leim-Zusammensetzungen
gemäß JP 2001-164213
dementsprechend in wesentlichen Zeit-Ersparnissen für die Herstellung der Träger-Paste
im industriellen Maßstab,
sowie in Kosten-Einsparungen, inklusive Einsparungen in Rohmaterial-Kosten
sowie in Herstellungs-Kosten.
-
Die
vorliegende Erfindung wird anhand der unten beschriebenen Beispiele
dargestellt. Die Zusammensetzungen hierin sind in Gewichts-% angegeben,
soweit nicht anders angegeben.
-
Beispiel 1
-
Gemäß dem Stein-Hall-Verfahren
(Variante B, wie oben beschrieben), wurde eine Leimpaste-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung im Labor-Maßstab
mit den folgenden Merkmalen präpariert:
eine
Träger-Paste
wurde basierend auf nativer Korn-Stärke präpariert, und die Temperatur
der Mischung in der Primär-Phase (erster Schritt
des Ein-Topf-Herstellungs-Verfahrens)
wurde auf 40°C
begrenzt, um im zweiten Schritt Gelieren der Stärken, welche zugefügt werden,
um die Sekundär-Paste
zu bilden (und konkurrierendes/gleichzeitiges unerwünschtes
Viskositäts-Anwachsen der Leimpaste)
zu vermeiden.
-
Zusammensetzung und Herstellung
der Leimpaste:
-
- 1. Schritt:
Wasser: 344 g (erwärmt auf
40 °C)
Native
Korn-Stärke:
32 g
Kaustische Soda*: 6,01 g (Trocken-Substanz
bei 100 NaOH)
(* auf einmal als 12,02
g wässrige
Lösung
bei 50 Gewichts-% unter Rühren
hinzugefügt)
Bewegen
mit starkem Scheren für
10 Minuten.
- 2. Schritt: zu der im ersten Schritt erhaltenen
Mischung
wird zugefügt:
Wasser:
663 g (bei Raum-Temperatur)
trockene Vor-Mischung von Stärken: 308
g
(* Vor-Mischung: zusammengesetzt aus 80 Gewichts-% nativer
Korn-Stärke
und 20 Gewichts-% nativer Reis-Stärke, welche 16-18 Gewichts-%
Amylose und 83-81 Gewichts-% Amylopektin (Remy CB) (Marken-Name/Handels-Name
von Remy-Industries n.v., Belgien) enthält, was einem Reis-Stärke-Gehalt
von 17,2 Gewichts-%, bezogen auf den endgültigen Leim (Trocken-Substanz)
entspricht)
Borax-Decahydrat: 4,29 g
Bewegen für 10 Minuten.
Das
Gewichts-Verhältnis
Haupt-Paste:Träger-Paste
ist 2,5:1.
-
Die
erhaltene Leimpaste-Zusammensetzung weist eine sehr gute Struktur
und sehr gute Schicht-Bildungs-Eigenschaften auf. Die Struktur ist
kürzer
als diejenige einer vergleichbaren Leimpaste, welche nur aus nativer
Korn-Stärke präpariert
wurde. Eine solche kurze Struktur ist vorteilhaft, weil sie Verspritzen
der Leimpaste verhindert, wenn sie, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit,
auf die Oberenden der Wellen der Wellpappe aufgetragen wird. Die
Leimpaste bildet eine gleichmäßige Schicht,
welche ein gutes Aufnehmen der Leimpaste von den zu verbindenden
Oberflächen
sicherstellt. Die Paste zeigt auch eine gute Wasser-Retention, was wünschenswert
ist, um oberflächliches
Verleimen der zu verbindenden Oberflächen zu verhindern. Abgesehen
hiervon weist die Leimpaste gute Leimungs-Eigenschaften (hohe Leimungs-Stärke) in
Kombination mit einer hohen Leimungs-Geschwindigkeit auf.
-
Leimungs-Geschwindigkeiten
wurden im Labor-Maßstab
mittels einer standardisierten Prozedur wie folgt bestimmt:
- – Streifen
(40 × 150
mm) regulären
Kopier-Papiers (80 g/m2) wurden vorbereitet
und unter Verwendung von Abstandhaltern wurde ein Leim-Film von
ungefähr
200 Mikrometern Dicke auf einen Papier-Streifen appliziert;
- – der
Streifen wurde auf eine volle Seite der gleichen Papier-Qualität abgelegt
(Leim-Seite nach oben), welche auf einer flachen und thermisch isolierenden
Fläche
liegt, und mit einem anderen solchen Papier bedeckt (um ein Anleimen
an der Heiz-Vorrichtung zu verhindern);
- – eine
Heiz-Vorrichtung (mit einer flachen, elektrisch geheizten Metall-Fläche, thermostatisch
kontrolliert) bei 80°C
wurde von Hand für
einen vorbestimmten Zeitraum auf das obere Papier gedrückt;
- – unmittelbar
nach Entfernen der Heiz-Vorrichtung wurde ein (standardisierter)
Abzieh-Test durchgeführt. Wenn
der Leim noch nicht bindet, wird der Test mit einer längeren Heiz-Zeit
wiederholt (wobei die Heiz-Zeit um eine oder zwei Sekunden erhöht wird).
Wenn der Leim bindet, wird der Test mit einer kürzeren Heiz-Zeit wiederholt
(wobei die Heiz-Zeit um eine oder zwei Sekunden erniedrigt wird).
Auf diese Weise wird durch Bewegen/Verändern zu langer/kurzer Heiz-Zeiten
die kritische Heiz-Zeit ermittelt, welche die Minimum-Heiz-Zeit
ist, welche benötigt
wird, um ein vollständiges
Verleimen zu erhalten (und welche dementsprechend auch kritische
Binde-Zeit) genannt wird. Die kritische Heiz-Zeit beträgt typischerweise
einige Sekunden, was der in einer industriellen Einrichtung verwendeten
Heiz-Zeit entspricht.
-
Die
typische Genauigkeit dieses standardisierten Verfahrens beträgt 1 bis
2 Sekunden, in Abhängigkeit
von der Gesamt-Zeit (1 Sekunde für
Binde-Zeiten unterhalb von 3 Sekunden, und 2 Sekunden für Binde-Zeiten
oberhalb von 3 Sekunden).
-
Der
gleichen Prozedur wie oben in Beispiel 1 beschrieben folgend, wurden
mehrere Leimpaste-Zusammensetzungen
präpariert,
welche aus verschiedenen Kombinationen einer Primär-Stärke-Paste
und einer Sekundär-Stärke-Paste
bestehen, und ihre kritischen Heiz-Zeiten wurden bestimmt. Die Resultate
sind in Tabelle 1 unten angegeben. Tabelle
1:
- #:
Gewichts-Verhältnis
Haupt-Paste:Träger-Paste2,5:1
- *: Als Vergleich
-
Diese
Resultate der Leimungs-Tests zeigen klar, dass die Leimpaste-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
eine starke Leimungs-Leistung in Kombination mit einer hohen Leimungs-Geschwindigkeit
aufweisen, eine Kombination von Eigenschaften, welche von hohem
technischen und ökonomischen
Interesse.
-
Beispiel 2
-
Der
gleichen Prozedur folgend wie in Beispiel 1, wurden mehrere Leimpaste-Zusammensetzungen, welche
aus verschiedenen Kombinationen von Primär-Stärke-Paste und Sekundär-Stärke-Pasten
bestehen, im Labor-Maßstab
präpariert,
um ihre Eindick-Geschwindigkeit zu bestimmen.
-
Wenn
auf Stärke
basierende Leim-Zusammensetzungen erwärmt werden, erhöht sich
ihre Viskosität als
ein Ergebnis des Schwellens der nicht-gelierten Stärke-Partikel der Sekundär-Paste
und zu Beginn des Leimungs-Prozesses
steigt der Anstieg an Viskosität
der Leimpaste-Zusammensetzung
scharf an. Dementsprechend ist die Viskositäts-Anstiegs-Rate der Leim-Zusammensetzung,
ausgedrückt
als Eindickungs-Geschwindigkeit, ein guter Anzeiger für den Beginn
des Zusammenklebe (Binde-) Prozesses. Je höher der Eindick-Geschwindigkeits-Wert,
desto besser ist der Leimungs-Prozess.
-
Das
Messen der Eindickungs-Geschwindigkeit wird an frisch präparierten
Leimpaste-Zusammensetzungen wie folgt ausgeführt:
- – Schwell-Tests
werden ausgeführt,
um die Temperatur minimaler Viskosität der Leim-Zusammensetzung zu
bestimmen (dies ist die Temperatur, bei welcher das Schwellen gerade
noch nicht stattfindet). Wenn die Temperatur geringer ist als 50°C, wird die
Kaustische-Soda-Dosierung leicht erniedrigt, und der Test wird erneut
durchgeführt,
bis die Temperatur von 50°C
für die
minimale Viskosität
erreicht ist. Wenn die Temperatur bei minimaler Viskosität höher ist
als 50°C
wird in ähnlicher
Weise die Kaustische-Soda-Dosierung leicht
erhöht,
und der Test wird erneut durchgeführt, bis die Temperatur von
50°C für die minimale
Viskosität erreicht
ist. Der Zweck der Prozedur ist, alle Test-Zusammensetzungen auf
die gleiche Schwell-Temperatur zu standardisieren.
- – Der
Schwell-Test wird in einem Rheometer (Physica DSR 4000, Anton Paar),
mit einer Platte-Platte-Geometrie, 50 mm Durchmesser und 1 mm Abstand
ausgeführt.
Mittels eines Heiz-Elements (Peltier-Heiz-Element) wurde die Heiz-Geschwindigkeit auf
eine Rate von 1°C
pro 8 Sekunden gesetzt (Heiz-Geschwindigkeiten von bis zu 1°C pro 2 Sekunden
wurden ebenfalls ausprobiert, mit im Wesentlichen gleichen, aber weniger
präzisen
Resultaten). Viskosität
wurde während
des Heiz-Prozesses (von 35°C
bis 65°C)
mittels Rotations-Rheologie überwacht
(ein starkes Scheren von 1000/s wurde verwendet, um einen schnellen Wärme-Übergang
sicherzustellen).
- – Aus
den Viskosität-
und Temperatur-Messungen wurde eine Eindick-Geschwindigkeit als
ein prozentualer Viskositäts-Anstieg
pro °C Temperatur-Anstieg
berechnet, was als ein guter Anzeiger für Eindickungs-Geschwindigkeit
angesehen wird. Die Entwicklung dieser Parameter für eine spezifische
Leimpaste-Zusammensetzung kann in einem Eindick-Rheogramm graphisch
dargestellt werden, wie in 1 exemplarisch angegeben.
Aus diesen Daten kann die maximale Eindick-Geschwindigkeit abgeleitet
werden, welche ein guter Anzeiger für die Geschwindigkeit ist,
bei welcher der Leimungs-Prozess stattfindet. Je höher der
Wert der maximalen Eindick-Geschwindigkeit ist, je schneller das
Zusammen-Leimen auftritt, und je schneller das Leimen auftritt,
desto besser für
die Herstellung von Wellpappe im Industrie-Maßstab.
-
Die
maximale Eindick-Geschwindigkeit, welche für verschiedene Leimpaste-Zusammensetzungen
erhalten wird, ist unten in Tabelle 2 angegeben.
-
1 (
1)
zeigt ein Eindick-Rheogramm einer typischen Leimpaste-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, präpariert
gemäß der Prozedur
von Beispiel 1, bestehend aus: einer Primär-Paste, welche aus nativer
Weizen-Stärke
zusammengesetzt ist, und einer Sekundär-Paste, welche aus 82% nativer Weizen-Stärke und
18% nativer Reis-Stärke
(18% Amylose) zusammengesetzt ist, mit einem Gewichts-Verhältnis Sekundär-Paste:Primär-Paste
von 2,5:1. Tabelle
2
- #: Gewichts-Verhältnis Haupt-Paste:Träger-Paste2,5:1
- *: Als Vergleich
-
Die
in Tabelle 2 angegebenen Resultate zeigen klar die unerwartet hohe
maximale Eindick-Geschwindigkeit der Leimpaste-Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zu Leimpaste-Zusammensetzungen, welche aus
einer Sekundär-Stärke-Paste
ohne die spezielle native Reis-Stärke präpariert werden, welche für die Leim-Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung charakteristisch ist.
-
Beispiel 3
-
Eine
Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde im Industrie-Maßstab gemäß dem Stein-Hall-Verfahren (Variante
B oben) mit den folgenden Merkmalen präpariert:
-
Zusammensetzung und Herstellung
der Leimpaste:
-
- Schritt 1:
Wasser: 850 kg (erwärmt auf
30°C)
Stärke: 60
kg quervernetzte Weizen-Stärke* (Mylbond 210; Handels-Name von Amylum,
Belgien)* Standard-Qualität
quervernetzter Weizen-Stärke, welche
herkömmlicher
Weise in Leimpasten für
Wellpappe verwendet wird.
Alkali-Base: 33 kg kaustische Soda
bei 29 Gewichts-%; (schnell unter Rühren zugefügt), Bewegen bei starkem Scheren
für 15
Minuten
- Schritt 2: zu der im ersten Schritt erhaltenen Mischung werden
unter Rühren
zugeführt:
Wasser:
950 kg bei ungefähr
20°C
Eine
trockene Mischung von Stärken,
welche zusammengesetzt ist aus: 490 kg Weizen-Stärke Mylbond 210 (Marken-Name
von Amylum, Belgien) und 100 kg nativer Reis-Stärke, welche 16-18 Gewichts-%
Amylose und 83-81 Gewichts-% Amylopektin enthält (REMY CB) (Handels-Name
von Remy Industries, Belgien);
entsprechend einem Reis-Stärke-Gehalt
von 15,38 Gewichts-%, bezogen auf den fertigen Leim (Trocken-Substanz).
Borax-Decahydrat:
4,2 kg
Bewegen für
15 Minuten.
-
Eigenschaften der Leimpaste:
-
- Gewichts-Verhältnis
Haupt-Paste:Träger-Paste:
1,64:1
- Stärke:
26,1 Gewichts-% bezüglich
der Gesamt-Paste
- Viskosität:
46 Sek. Bauer bei 32°C.
-
Die
erhaltene Leimpaste weist auf:
- – eine sehr
kurze Leim-Struktur, was Verspritzen von Leim während dem Applizieren des Leims
zur Herstellung von Wellpappe bei hoher Geschwindigkeit signifikant
verringert. Verglichen mit einer Leimpaste, welche allein aus quervernetzter
Weizen-Stärke,
beispielsweise Mylbond 210 (Handels-Name) präpariert ist, welche bereits
eine kürzere
Leimstruktur aufweist als Leim, welcher aus nativer Weizen-Stärke präpariert
wurde, hat die Leimpaste gemäß der Erfindung
eine noch kürzere
Leim-Struktur. Dies resultiert in signifikanten Verbesserungen,
inklusive der Möglichkeit,
eine stärker
homogene Leim-Schicht geringerer Dicke und bei einer höheren Geschwindigkeit
zu applizieren, als mit herkömmlichen
Leimpasten;
- – exzellente
Viskositäts-Stabilität, was leichtes
Verarbeiten der Paste ermöglicht,
und was wesentliche Variationen in der Menge applizierter Leimpaste
verhindert, wodurch das Applizieren einer dünnen und homogenen Leimpaste-Schicht
auf den Oberenden der Wellen bei hoher Geschwindigkeit ermöglicht wird;
- – exzellente
Wasser-Retention, was notwendig ist, um eine gute Hydratation der
Stärke
zu erhalten, was seinerseits in gutem Anfangs-Zusammenleimen (sogenanntem
Grün-Binden)
der betroffenen Oberflächen resultiert;
- – exzellente
Schicht-Bildungs-Eigenschaften, was das Bilden einer sehr gleichmäßige Leimschicht
auf den Leim-Applizier-Rollen
ermöglicht.
-
Beispiel 4
-
Unter
Verwendung der in Beispiel 3 erhaltenen Leimpaste wird Wellpappe
in einem Testlauf auf dem Doppel-Backer-Teil
einer Wellpappe-Einrichtung unter Verwendung leichten Papiers für die Außenlagen
hergestellt (Außenlagen-Papier-Gewichte:
140-120 g/m2 beziehungsweise 110 g/m2). Während
des Testlaufs wurde die Dicke der Leimschicht von 0,22 mm über 0,16
mm progressiv auf 0,12 mm reduziert. Anschließend wurde bei einer Schichtdicke
von 0,12 mm die Herstellungs-Geschwindigkeit von 250 m/min progressiv
auf 280 m/min erhöht
(was die maximale, von der Apparatur erlaubte Geschwindigkeit war)
und die Heizung wurde von Dampfdruck 8 bar auf 6,5 bar reduziert.
Die Parameter wurden basierend auf den Hinweisen, welche vom Abzieh-Test
erhalten wurden, über
das anfängliche
und das vollständige
Zusammenleimen des Wellpappe-Kerns und der Außenlage optimiert.
-
Die
eraltenen Ergebnisse zeigen:
- – ein exzellentes
Verbinden der Oberflächen,
selbst bei Applizieren minimaler Mengen Leimpaste-Schicht, was auf
eine stärkere
Anfangs-Leimungs-Stärke
(Grün-Binden)
im Vergleich zu einer Leimpaste hinweist, welche allein aus Weizen-Stärke präpariert
wurde;
- – ein
exzellentes Setzen des Leims während
des Heiz-Schrittes,
was es erlaubt, Wellpappe bei höherer
Geschwindigkeit herzustellen, als mit herkömmlichen Leimpaste-Zusammensetzungen,
und dies bei niedrigeren Heiz-Raten (niedrigerer auf den Heiz-Abschnitt
applizierter Dampfdruck);
- – eine
exzellente Schicht-Bildung der Leimpaste, was das Applizieren einer
homogenen Leim-Schicht und einer minimalen Menge Leimpaste erlaubt;
dies resultiert seinerseits in einer starken Reduktion von Deformationen
der Außenlage
im Vergleich zu bekannten Leim-Zusammensetzungen,
was dementsprechend eine verbesserte Bedruckbarkeit und Qualität des Bedruckens
der Außenlage
bereitstellt;
- – eine
exzellente Qualität
von Wellpappe (doppelt gebacken), welche unter den am stärksten herausfordernden
Bedingungen präpariert
wurde (dünnste
Leimschicht; höchste
Herstell-Geschwindigkeit der Wellpappe, und niedrigstem Erwärmen, um
das Zusammenleimen zu initiieren und zu vervollständigen),
wie mittels eines Abzieh-Tests gezeigt wurde.
-
Beispiel 5
-
Mit
einer Leimpaste-Zusammensetzung, welche gemäß Beispiel 3 präpariert
wurde, wurde zur Herstellung von Wellpappe mit Außenlagen
aus schwerem Papier ein Testlauf im Industrie-Maßstab durchgeführt. Außenlagen
von 185 g/m2 bis 400 g/m2 wurden
verwendet. Die anfängliche
Viskosität
der Leimpaste betrug 53 Sek. Bauer bei 31°C. Während des Testlaufs wurde die
Dicke der Leimschicht (direkt verknüpft mit der Menge applizierter
Leimpaste) progressiv reduziert. Anschließend wurde die Herstell-Geschwindigkeit
progressiv von 185 m/min auf 200 m/min erhöht, und die Heizung wurde von
Dampfdruck 8 bar auf 6,5 bar reduziert. Unter all diesen Bedingungen
wurde ein vollständiges
Verleimen erreicht.
-
Die
erhaltenen Resultate zeigten, dass Wellpappe von exzellenter Qualität mit der
Leimpaste gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden kann, und dies mit zumindest derselben
Produktions-Geschwindigkeit, wie bei mit herkömmlichen auf Stärke basierenden
Leim-Zusammensetzungen
hergestellter Wellpappe.
-
Die
Resultate zeigten ferner, dass die Leimpaste gemäß der vorliegenden Erfindung
ein exzellentes anfängliches
Verleimen des Kerns und der Außenlage
sicherstellte. Abgesehen hiervon war mit der Leimpaste gemäß der Erfindung
im Vergleich zu herkömmlichen
auf Stärke
basierenden Leim-Zusammensetzungen eine unerwartet hohe Dicken-Reduktion
der notwendigen Leimschicht möglich,
um ein gutes Miteinander-Verbinden der Wellpappe und der Außenlagen
sicherzustellen. Testläufe
wiesen in der Tat darauf hin, dass mit Kraft-Außenlagen von 400 g/m2, eine Schicht von 0,12 mm Dicke von Leim
gemäß der vorliegenden
Erfindung wenigstens genauso gute Leimungs-Resultate lieferte, wie
eine Schicht von 0,20 mm einer herkömmlichen auf Stärke basierenden
Leim-Zusammensetzung, was eine Reduktion von ungefähr 40% darstellt.
-
Beispiel 6
-
Mit
einer Leimpaste-Zusammensetzung, welche gemäß Beispiel 3 präpariert
wurde, wurde ein Testlauf zur Herstellung von doppelt gebackener
Mikro-Wellpappe durchgeführt.
-
Die
anfängliche
Leimpasten-Viskosität
betrug 45 Sek. Bauer bei 36°C.
Die Schichtbildungs-Eigenschaften der Leimpaste auf der Leim-Applizier-Rolle
waren sehr gut. Dies ermöglichte
die Bildung einer homogenen Schicht ohne Klumpen kleiner gelierter
Partikel, welche das Applizieren einer homogenen Schicht auf der
zu Leimen den (Ober-)Fläche stören würden. Obwohl
die Leimpaste gemäß der Erfindung
insgesamt weniger Stärke
enthält,
als herkömmliche
Leimpasten, waren ihre Verleimungs-Eigenschaften exzellent, selbst mit
einer Leimschichtdicke von 0,08 mm, wohingegen mit bekannten auf
Stärke
basierenden Leim-Zusammensetzungen normalerweise eine Schichtdicke
von ungefähr
0,16 mm benötigt
wird. Ferner wurden diese guten Resultate mit einer geringeren Temperatur
(geringerem Dampfdruck) im Heiz-Abschnitt erreicht (abschließender Heiz-Schritt),
als im Vergleich zu herkömmlichen
Leimen, was in weniger Deformation der Außenlagen und daher in einer
verbesserten Qualität
der Wellpappe resultiert. Die Leim-Zusammensetzung gemäß der Erfindung
stellt vollständiges
Verleimen der Wellpappe und der Außenlagen bereit, mit Binde-Zeiten,
bei Erhitzen, von 1 bis 2 Sekunden, im Vergleich zu ungefähr 6 Sekunden
für eine
Leim-Zusammensetzung, welche nur auf Korn-Stärke basiert.
-
Als
Ergebnisse der Beispiele und der durchgeführten Tests, weisen die Leimpaste-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
exzellente Schichtbildungs-Eigenschaften auf. Sie weisen eine sehr
kurze Struktur auf, welche Verspritzen verhindert, und das Applizieren
einer homogenen und dünnen
Schicht der Leimpaste auf die zu verbindenden Oberflächen bei
hoher Geschwindigkeit ermöglicht,
was seinerseits exzellente Qualität des Endproduktes sicherstellt.
Die Leim-Zusammensetzungen weisen außerdem eine gute Viskositäts-Stabilität auf. Diese
Stabilität
vermeidet unerwünschte
Fluktuationen des/eines Leim-Applizierens, was ebenfalls zum Applizieren
einer homogenen und dünnen
Schicht der Leimpaste bei hoher Geschwindigkeit wünschenswert
ist. Die Leim-Zusammensetzungen
weisen ferner eine sehr gute Wasser-Retention auf, was verhindert, dass
zuviel Wasser von der Paste in das Papier oder den Karton eindringt,
wodurch das Wasser zum Schwellen-Lassen von Stärke in dem Leimungs-Schritten verfügbar gehalten
wird, wodurch letztlich die Qualität des geleimten Endproduktes
verbessert wird.
-
Die
Leimpaste-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
weisen ferner exzellente Leimungs-Eigenschaften auf, was es ermöglicht,
Papier- und Karton-Oberflächen
schnell und mit hoher Leimungs-Stärke zu verbinden, was die Herstellung
von Wellpappe hoher Qualität
in einer industriell interessanten Weise ermöglicht. Im Vergleich zu herkömmlichen
auf Stärke
basierenden Leim-Zusammensetzungen
weisen die Leim-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung eine erhöhte Binde-Geschwindigkeit
auf, sogar bei ungefähr
2 % niedrigerem Trocken-Substanz-Gehalt,
während
ein exzellentes Verleimen von Papier und Wellpappe sichergestellt
wird, wodurch eine hohe Produktions-Rate der Wellpappe ermöglicht wird.
-
Die
Kombination der guten Schicht-Bildungs-Eigenschaften und der guten Leimungs-Eigenschaften der
Leimpaste-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
stellt schnelles und gutes Verleimen der betroffenen Oberflächen sicher,
selbst bei einer im Vergleich zu herkömmlichen auf Stärke basierenden
Leimpasten signifikant erniedrigten Dicke der Leimschicht. Die Leim-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
stellen exzellentes Verleimen verschiedener Qualitäten von
Papier und Wellpappe bei einer Schichtdicke-Reduktion von 30 bis
50 % im Vergleich zu bekannten auf Stärke basierenden Leimpasten
sicher.
-
Diese
Kombination wünschenswerter
Eigenschaften resultiert daher in einer unerwartet signifikanten Reduktion
der Leimpaste-Menge, welche benötigt
wird, um wenigstens die gleiche Verleimungs-Stärke zu erhalten, wie diejenige,
welche mit herkömmlichen
Mengen bekannter auf Stärke
basierenden Leimpaste-Zusammensetzungen erhalten wird, d.h. typischerweise
4 bis 7 g/m2 Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der Erfindung gegenüber 8 bis
10 g/m2 herkömmlicher auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzung.
Die Reduktion der Menge von Leimpaste-Zusammensetzung gemäß der Erfindung, welche benötigt wird,
um ein exzellentes Miteinander-Verleimen von Wellpappe und Außenlage(n)
zu erhalten, reicht von 30% bis 50% und sogar mehr, typischerweise
von 40 bis 50%, im Vergleich zu der Leimpaste-Menge, welche von
herkömmlichen auf
Stärke
basierenden Leim-Zusammensetzungen benötigt wird. Außerdem kann
diese Reduktion realisiert werden, ohne die Qualität und Geschwindigkeit
der/einer Herstellung der Wellpappe negativ zu beeinflussen.
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Während die
aus Korn-Stärke
und Reis-Stärke
zusammengesetzte Leimpaste-Zusammensetzung gemäß JP 2001-164213 im Vergleich
zu herkömmlichen
Leimpaste-Zusammensetzungen,
welche nur aus Korn-Stärke
hergestellt wurden, eine Reduktion der benötigten Menge an Leimpaste von
20% ermöglicht,
ermöglicht
die Leimpaste-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Reduktion von 30% bis 50% im Vergleich zu herkömmlichen
auf Stärke
basierenden Leimen, welches eine um 50% bis 150 höhere Reduktion
ist, als diejenige, welche von der Zusammensetzung gemäß JP 2001-164213
ermöglicht
wurde.
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Ferner
resultiert die signifikante Reduktion in der Menge der Leimpaste
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche benötigt
wird, um eine gute Leimungs-Stärke
zu erhalten, und die Tatsache, dass der Gesamt-Stärke-Gehalt in
den Leimpaste-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
gewöhnlicher Weise
geringer ist als derjenige von herkömmlichen auf Stärke basierenden
Leimpaste-Zusammensetzungen in
verschiedenen Vorteilen gegenüber
bekannten auf Stärke
basierenden Leimpaste-Zusammensetzungen. Ein
spezieller Vorteil, welcher aus dieser reduzierten, zum Erhalten
eines exzellenten Verleimens von Wellpappe und Außenlage
benötigter
Leimpaste-Menge resultiert, ist, dass auch weniger Wasser auf die
zu verleimenden Oberflächen
appliziert wird. Dementsprechend wird weniger Wärme benötigt, um das Verleimen auszuführen, was
in deutlichen Energie-Einsparungen
resultiert. Ein weiterer Vorteil dieser Reduktion der auf die zu verleimenden
Oberflächen
applizierten Wasser-Menge ist eine signifikante Reduktion der/einer
von Wasser-Absorption resultierenden Deformation des Kerns, und
insbesondere des Papier- oder Karton-Materials der Außenlagen, inklusive Deformationen
wie Verwerfen und Karton-Deformation. Dies verbessert die Qualität des verleimten
Endproduktes, was seinerseits in einer verbesserten Bedruckbarkeit
der verleimten Artikel und in einer verbesserten Qualität des Drucks
resultiert.
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Als
ein weiterer Vorteil, welcher sich hieraus ergibt, während immer
noch Wellpappe von hoher Qualität
sichergestellt wird, kann die Herstellungs-Geschwindigkeit von Wellpappe
im Vergleich zur Herstellung von Wellpappe mittels herkömmlicher
auf Stärke
basierenden Leim-Zusammensetzungen
signifikant erhöht
werden.
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Ferner
reduzieren diese Vorteile signifikant die Kosten für Leimpaste
und für
ihre Herstellung, die Kosten der zum Zusammenkleben des Kern-Materials
und der Außenlage(n)
benötigten
Heizung, und daher die Gesamt-Kosten
für die
Herstellung der Wellpappe.
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Noch
weitere Vorteile der Leimpaste-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhalten die Abwesenheit toxischer und schlecht biologisch
abbaubarer Komponenten, sowie die reichliche Verfügbarkeit
der Stärken
bei interessanten Kosten.
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Noch
weitere Vorteile beinhalten, dass während Produkt-Wechseln und
Produkt-Qualitäts-Wechseln auf
der Wellpappe-Herstellungs-Maschine weniger Wellpappe-Abfall produziert
wird. Dies resultiert aus den exzellenten Schichtbildungs- und Leimungs-Leistungsfähigkeiten
der Reis-Stärke-enthaltenden
Leimpaste-Zusammensetzungen gemäß der Erfindung,
was dazu führt,
dass diese Leistungsfähigkeiten,
im Vergleich zu bekannten Leimpaste-Zusammensetzungen, weniger von dem Kühlen des
Trockners während
der Wechsel abhängen.
Die Einsparungen an Wellpappe-Abfall betragen ungefähr 1% bis
2%, was eine wesentliche Menge darstellt.