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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Parfümindustrie. Sie bezieht sich
genauer gesagt auf eine Verbindung der Formel
wobei R eine Methyl- oder
eine Ethylgruppe darstellt, in der Form von einem von ihren (1R,2R)-,
(1R,2S)-, (1S,2R)- oder (1S,2S)-Isomeren oder von einem Gemisch
davon. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer derartigen
Verbindung als einen parfümierenden
Bestandteil und den parfümierten
Gegenstand oder die parfümierende
Zusammensetzung, die eine Verbindung gemäß der Erfindung enthalten.
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STAND DER TECHNIK
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Obwohl
in der Literatur verschiedene ähnliche
Strukturen bekannt sind, sind nach unserem besten Wissen die Verbindungen,
wobei R Methyl darstellt, neu.
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Ein
1/1-Gemisch von Ethylestern der Formel (I) mit der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
in Position 3 oder 4 des Ringes ist in der
US-Patentschrift 3887625 beschrieben.
Der cis- und trans-Ethylester
von 2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure sind in
DE 3233175 offenbart. Jedoch gibt
es in diesen Dokumenten keine verwendbaren Angaben, die einem Fachmann
erlauben könnten,
einen Ester gemäß der Erfindung
(z. B. mit der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung nur in Position
3) zu erhalten. Überdies
gibt es im Stand der Technik keine Erwähnung oder einen Hinweis auf
irgendwelche organoleptischen Eigenschaften der Verbindungen der
Formel (I) oder irgendeine potentielle Verwendung dieser Verbindungen
als parfümierende Bestandteile.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
haben wir jetzt festgestellt, daß die Verbindungen der Formel
wobei R eine Methyl- oder
eine Ethylgruppe darstellt, in der Form von einem von ihren Isomeren,
nämlich
den (1R,2R)-, (1R,2S)-, (1S,2R)- oder den (1S,2S)-Isomeren, oder
von einem Gemisch davon einen überraschenden
und sehr brauchbaren Damascon-artigen Duft besitzen, welcher sie
für die
Herstellung von Parfüms,
parfümierenden
Zusammensetzungen und parfümierten
Produkten sehr geeignet macht.
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Unter
den Verbindungen der Formel (I) wird das Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat für seinen
Geruch sehr geschätzt,
welcher eine bemerkenswerte rosige Damascon-Note, verbunden mit
Citronellol-artigen und leicht safranähnlichen Noten, darbietet.
Die Damascon-Note ist besonders angenehm und hat einen sehr natürlichen,
sehr rosigen, genauer einen Geruch von roten Rosen. Darüber hinaus
ist dieser Geruch frei von dem Aspekt des vergorenen Apfels, vorhanden
zum Beispiel in dem alpha-Damascon-Duft. Von einem olfaktorischen
Gesichtspunkt liegt der Geruchscharakter von Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
zwischen dem von delta- und alpha-Damascon. Nichtsdestoweniger und
trotz dieser Geruchsähnlichkeit
hat sich die Verwendung von Verbindungen der Erfindung als vielseitiger
als die der Damascone erwiesen.
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Überdies
haben die Parfümeure
auch einige Unterschiede zwischen den zwei Enantiomeren des trans-Methylesters,
nämlich
dem (1R,2S)- und dem (1S,2R)-Methyl-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat, bemerkt.
In der Tat ist, obwohl der Geruch von beiden Enantiomeren deutlich
Damascon-artig und in der gleichen hier vorstehend beschriebenen
Richtung ist, der Duft des (1R,2S)-Enantiomers stärker als
der des (1S,2R)-Enantiomers, welcher andererseits aromatischer ist.
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Zusätzlich zu
der typischen Damascon-artigen Rosen-Note der Verbindungen von Formel
(I) besitzt das Methyl-cis-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
auch terpenische und Karotten-Kopfnoten.
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Das
Ethyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat entwickelt
einen Damascon-artigen Geruch ähnlich
demjenigen des entsprechenden trans-Methylesters. Die Ähnlichkeit
des Geruchs des Ethyl- und
Methylesters ist angesichts des Standes der Technik, wobei die Methyl-
und Ethylester bekannter Analoge im allgemeinen wesentlich verschiedene
Geruchseigenschaften haben, ganz überraschend.
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Die
bevorzugten Verbindungen der Erfindung sind das Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat und
das (1R,2S)-Methyl-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat.
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Der
Charakter und die Qualität
der Geruchseigenschaften der Verbindungen der Erfindung sind alle angesichts
des Geruchs ihrer Analogen des Standes der Technik um so überraschender
und unerwarteter.
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In
der Tat besitzt der trans-Methylester der Formel (I) einen Geruch,
der näher
an dem von Damasconen ist als der seiner gamma- oder alpha-Isomere,
nämlich
Methyl-2,2-dimethyl-6-methylen-1-cyclohexancarboxylat
(beschrieben in der
US-Patentschrift
5015625 , von Firmenich SA) bzw. Methyl-2,6,6-trimethyl-2-cyclohexen-1-carboxylat
(beschrieben in
EP 56109 ).
Dieser Effekt ist hauptsächlich
auf die Tatsache zurückzuführen, daß, wenn
verglichen mit den erwähnten
Isomeren, der trans-Methylester eine reinere Damascon-rosige Konnotation
darbietet, welche fast frei von den typischen krautigen-thujonischen
und rot-fruchtigen Noten von grünem
Apfel des gamma- und alpha-Isomers ist.
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Ähnlich unterscheidet
sich, wenn der trans-Ethylester der Formel (I) mit dem Ethyl-gamma-Isomer, ebenfalls
beschrieben in der
US-Patentschrift
5015625 , verglichen wird, dann die Verbindung der Erfindung selbst
von der bisher bekannten Verbindung, derart, daß sie einen rosigen Geruch,
frei von den metallischen, krautig-thujonischen Noten, charakteristisch
für das
Analoge des Standes der Technik, darbietet.
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Die
Verbindungen der Erfindung sind zur Verwendung in der Feinparfümerie, in
Parfüms,
Kölnischwassern
oder Aftershave-Lotionen, ebenso wie in anderen gebräuchlichen
Verwendungen in der Parfümerie
wie beispielsweise für
Parfümseifen,
Zubereitungen für
die Dusche oder das Bad, wie beispielsweise Badesalze, -schäume, -öle, -gele
oder andere Zubereitungen, Produkte wie beispielsweise Körperöle, Körperpflegeprodukte,
Körperdeodorants
und Antiperspirants, Haarpflegeprodukte wie beispielsweise Shampoos,
Raumluftdeodorants oder kosmetische Zubereitungen geeignet.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch in Anwendungen wie beispielsweise flüssigen oder festen Detergentien
zur Textilbehandlung, Weichspülern,
oder auch in Detergentzusammensetzungen oder Reinigungsprodukten
zum Reinigen von Geschirr oder verschiedenartigen Oberflächen für industriellen
oder Haushaltsgebrauch verwendet werden.
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In
diesen Anwendungen können
die Verbindungen gemäß der Erfindung
allein verwendet werden, ebenso wie gemischt mit anderen parfümierenden
Bestandteilen, Lösungsmitteln,
Hilfsstoffen oder Zusatzstoffen, die gewöhnlich in der Parfümerie verwendet
werden. Die Natur und Vielfalt dieser Hilfsbestandteile erfordert
hier keine ausführlichere
Beschreibung, welche in keinster Weise erschöpfend sein würde. Tatsächlich ist ein
Fachmann mit einem allgemeinen Wissen imstande, sie entsprechend
der Natur des Produkts, das parfümiert
werden soll, und dem gesuchten olfaktorischen Effekt auszuwählen. Diese
parfümierenden
Hilfsbestandteile gebären
zu unterschiedlichen chemischen Gruppen wie beispielsweise Alkohole,
Aldehyde, Ketone, Ester, Ether, Acetate, Nitrite, terpenische Kohlenwasserstoffe,
heterocyclischen Stickstoff oder Schwefel enthaltende Verbindungen,
ebenso wie natürliche
oder synthetische etherische Öle.
Viele von diesen Bestandteilen sind in Referenztexten, wie beispielsweise
S. Arctander, Perfume und Flavor Chemicals (Parfüm- und Duftchemikalien), 1969,
Montclair, N. J., USA, oder neuere Versionen davon, oder in anderen ähnlichen
Büchern
oder noch in der spezialisierten Patentliteratur, die gemeinhin
auf dem Fachgebiet verfügbar
ist, aufgeführt.
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Die
Proportionen, in welchen die Verbindungen gemäß der Erfindung in die vorstehend
erwähnten
verschiedenen Produkte eingebracht werden können, variieren in einem breiten
Bereich von Werten. In der Tat haben wir gefunden, daß die Verbindungen
der Erfindung umweltfreundlich und nicht sensibilisierend sind,
und dieses sogar bei relativ hohen Konzentrationen. Der Bereich
von Konzentrationen hängt
von der Natur des Produkts, das parfümiert werden soll, und von
dem gesuchten olfaktorischen Effekt ebenso wie von der Natur der
Hilfsbestandteile in einer gegebenen Zusammensetzung ab, wenn die
Verbindungen der Erfindung im Gemisch mit parfümierenden Hilfsbestandteilen,
Lösungsmitteln
oder Zusatzstoffen, gemeinhin verwendet auf dem Fachgebiet, verwendet
werden.
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Zum
Beispiel können
typischerweise Konzentrationen von 0,1 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, und
vorzugsweise von 0,3 Gew.-% bis 0,8 Gew.-%, von diesen Verbindungen,
im Hinblick auf die parfümierende
Zusammensetzung, in welche sie eingebracht werden, verwendet werden.
Niedrigere Konzentrationen als diese können verwendet werden, wenn
diese Verbindungen direkt zum Parfümieren einiger der vorstehend
erwähnten Verbrauchsprodukte
angewendet werden.
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Die
Synthese der Verbindungen der Formel (I) ist durch eine Umlagerungsreaktion
gekennzeichnet, welche ein Endprodukt mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
selektiv in der Position 3 direkt bereitstellt. Diese Umlagerungsreaktion
ist durch die Umsetzung eines ☐-☐-ungesättigten
Tosylhydrazons der Formel
wobei R eine Methyl- oder
Ethylgruppe darstellt,
in Gegenwart eines Boranderivats, wie
beispielsweise NaBH
4 oder Catecholboran
((C
6H
4O
2)BH),
und eines Carboxylatderivats, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus den C
1-C
8-Carbonsäuren und ihren
alkalischen Salzen, gekennzeichnet. Vorzugsweise ist das Boranderivat
Catecholboran und ist das Carboxylatderivat ein Natrium- oder Kaliumsalz
einer C
2-C
4-Carbonsäure.
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Diese
Synthese stellt die Verbindungen der Formel (I) als ein Gemisch
von vier möglichen
Isomeren bereit. Die zwei Diastereomere, nämlich die trans- und cis-Isomere,
können
anschließend
durch Verwendung herkömmlicher
Methoden, wie beispielsweise Umkristallisation oder Chromatographie,
getrennt werden. Schließlich
können
die Enantiomere von jedem Diastereomer durch Umkristallisation des
Ephedratsalzes des Derivats mit der freien Säure getrennt werden, wie in
den Beispielen beschrieben wird.
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Die
Erfindung wird jetzt in weiterer Ausführlichkeit auf dem Weg über die
folgenden Beispiele beschrieben, wobei die Temperaturen in Grad
Celsius (°C)
angegeben sind; die NMR-Spektralwerte mit einer 360-MHz-Maschine
in CDCl3 aufgezeichnet wurden; die chemischen
Verschiebung ☐ in ppm in bezug auf das TMS als Standard
angegeben ist und alle die Abkürzungen
die gewöhnliche
Bedeutung auf dem Fachgebiet haben.
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BEISPIEL 1
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Synthese von Methyl-(trans/cis)-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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a) Methyl-2,2,6-trimethyl-4-[(4-methylphenylsulfonyl)hydrazono]-2-cyclohexen-1-carboxylat
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Eine
Suspension von p-Toluolsulfonylhydrazid (96,80 g, 0,520 mol) in
einer Lösung
von Methyl-2,2,6-trimethyl-4-oxo-2-cyclohexen-1-carboxylat
(92,71 g, 0,473 mol) und AcOH (0,463 g, 4,7 mmol) in MeOH (500 ml)
wurde in einem 1,5-l-Dreihalskolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
zum Rückfluß erhitzt.
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Beim
Erwärmen
wurde das Reaktionsgemisch klar und, sobald bei Rückflußtemperatur,
fiel das gebildete Hydrazon allmählich
aus. Das Erwärmen
wurde für
6 h verlängert,
dann wurde das Reaktionsgemisch auf 0° abgekühlt und der ausgefallene Feststoff
wurde durch Filtration gesammelt, wobei 153,80 g reines Hydrazon
geliefert wurden. Kristallisation der Mutterlösungen aus MeOH (55 ml) ergab
einen zweiten Anteil von reinem Hydrazon (2,90 g) (Ausbeute = 91%).
1H-NMR: 0,92(s, 3H); 1,02(s, 3H); 1,80(s,
3H); 2,13(d, J = 16,0, 1H); 2,39(d, J = 16,0, 1H); 2,77(s, 3H);
3,66(s, 3H); 6,08(s, 1H); 7,29(d, J = 8,0 Hz, 2H); 7,84(d, J = 8,0,
2H).
13C-NMR: 172,3(s); 154,1(s); 144,0(s);
140,3(s); 135,4(s); 129,6(d); 128,0(d); 124,5(d); 57,5(d); 51,92(q); 33,7(t);
33,4(s); 28,4(q); 27,3(q); 23,1(q); 21,6(q).
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b) Methyl-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
und Trennung von trans- und cis-Diastereomeren
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In
einem dreihalsigen 2-l-Kolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
wurde Catecholboran (15,25 g, 0,126 mol) in 15 Minuten bei 0°C zu einer
Suspension des in a) erhaltenen Hydrazons (38,45 g, 0,105 mol) in
CHCl3 (500 ml) hinzugegeben. Nach 2 Stunden
wurde zu dem gelben Reaktionsgemisch, noch bei 0°C, AcONa·3H2O
(28,7 g, 0,211 mol) auf einmal hinzugegeben. Nach 30 Minuten wurde
das Reaktionsgemisch für 1
Stunde zum Rückfluß erhitzt,
dann auf 25° abgekühlt und
der weiße
Feststoff auf Celite abfiltriert. Der Kuchen wurde mit drei Anteilen
von CHCl3 gewaschen, und die vereinigten
Filtrate wurden unter vermindertem Druck eingedampft. Das rohe Material
wurde in Pentan gelöst,
die organische Schicht gewaschen (5%ige wässerige NaOH, H2O
und Kochsalzlösung),
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und eingeengt. Kolben-zu-Kolben-Destillation (75–120°/3 mbar)
des rohen Produkts lieferte 8,55 g Methyl-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat als
ein trans/cis = 86:14-Gemisch (Ausbeute = 43%).
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Kristallisation
des so erhaltenen Produkts bei –78° aus Pentan
(9,5 ml) lieferte 6,39 g Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
(trans/cis = 96:4), und Einengung der Kristallisationsmutterlösungen ergab
2,13 g Methyl-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat in der Form
eines trans/cis = 54:46-Gemischs.
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Zwei
Flashchromatograph-Trennungen (SiO2, Cyclohexan/AcOEt
= 97:3) der Verbindungen, die aus den Mutterlösungen erhalten wurden, ergaben
0,9 g des cis-Diastereomers als ein trans/cis = 10:90-Gemisch.
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Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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- 1H-NMR: 0,93(d, J = 6,5, 3H); 0,95(s,
3H); 0,99(s, 3H); 1,74(d, J = 18,0, 1H); 1,95(d, J = 18,0, 1H);
2,04(d, J = 11,5, 1H); 2,52(m, 1H); 3,69(s, 3H); 5,47(d, J = 10,0,
1H); 5,52–5,59(m,
1H).
- 13C-NMR: 175,3(s); 131,1(d); 124,4(d);
57,6(d); 51,0(q); 41,1(t); 32,3(s); 31,6(d); 29,6(q); 20,9(q); 20,0(q).
- MS: 182(M+, 20); 151(10); 127(14); 126(16);
125(41); 123(66); 122(93); 114(13); 111(23); 108(17); 107(100); 96(13);
95(23); 93(22); 91(37); 83(19); 82(30); 81(43); 79(28); 77(27);
69(21); 68(28); 67(43); 65(16); 59(16); 55(21); 53(24); 51(10);
43(16); 39(41); 29(21); 27(22).
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Methyl-cis-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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- 1H-NMR: 0,95(s, 3H); 0,97(s, 3H);
0,98(d, J = 7,5, 3H); 1,66(d, J = 18,0, 1H); 2,28(d, J = 18,0, 1H);
2,37(d, J = 6,0, 1H); 2,52(m, 1H); 3,61(s, 3M); 5,40(d, J = 10,0,
1H); 5,65–5,73(m,
1H).
- 13C-NMR: 173,9(s); 128,2(d); 125,8(d);
54,6(d); 50,6(q); 35,6(t); 31,3(s); 29,6(d); 29,5(q); 29,0(q); 17,7(q).
- MS: 182(M+, 24); 167(10); 151(13); 127(16);
126(19); 125(43); 122(100); 114(14); 111(20); 108(15); 107(89); 95(18);
93(16); 91(25); 83(15); 82(28); 81(32); 79(16); 77(15); 69(18);
68(24); 67(30); 55(11); 53(10); 41(19); 39(11).
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BEISPIEL 2
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Synthese der Enantiomere des Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylats
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a) (±)-trans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure
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Eine
Suspension von KOH (4,34 g, 77,5 mmol) in einer Lösung von
Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
(13,48 g, 74,1 mmol) und Thiophenol (8,51 g, 77,5 mmol) in DMF (60
ml) wurde in einem dreihalsigen 250-ml-Kolben, ausgestattet mit
einem Rührer,
auf 100° erwärmt. Nach
16 Stunden wurde das abgekühlte
Gemisch auf kalte wässerige
HCl (0,5 M, 200 ml) gegossen und mit Et2O
extrahiert. Die rohe Verbindung wurde durch standardmäßige Säure-Base-Extraktion
vorgereinigt. Die organische Phase wurde getrocknet (Na2SO4), filtriert, eingeengt, und dann für 4 h auf
100°/4 mbar
erwärmt,
um den Überschuß von Thiophenol
zu entfernen. Kolben-zu-Kolben-Destillation (100–130°/0,1 mbar) lieferte 10,57 g
der racemischen Säure
als ein trans/cis = 96:4-Gemisch (Ausbeute = 85%).
1H-NMR: 1,02(s, 3H); 1,03(d, J = 7,6Hz, 3H);
1,05(s, 3H); 1,77(d, J = 18,0, 1H); 1,97(d, J = 18,0, 1H); 2,04(d, J
= 10,0, 1s); 2,50(m, 1s); 5,47(d, J = 10,0, 1H); 5,53–5,60(m,
1H); 11,35–11,85(s,
1H).
13C-NMR: 181,4(s); 130,9(d); 124,4(d);
57,6(d); 41,1(t); 32,2(s); 31,1(d); 29,5(q); 20,9(q); 20,0(q).
MS:
168(M+, 91); 153(33); 125(34); 124(58);
113(58); 112(46); 111(100); 109(36); 108(20); 107(83); 101(13); 100(27);
97(26); 95(25); 91(36); 83(13); 82(65); 81(44); 79(24); 77(24);
69(58); 68(52); 67(60); 65(13); 56(18); 55(15); 53(13); 43(13);
41(24); 39(16).
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b) (–)-tans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure
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In
einen 100-ml-Kolben, ausgestattet mit einem mechanischen Rührer, wurde
eine Lösung
von (–)-Ephedrin (Fluka,
5,64 g, 34,2 mmol) in einem Hexan-Aceton-Gemisch (75:25, 27 ml)
in 5 Minuten zu einer Lösung
von (±)-trans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure (7,65
g, 45,5 mmol) in Hexan (20 ml) hinzugegeben. Nach 45 Minuten Rühren wurde
die Suspension auf 0° abgekühlt und
filtriert, wobei 5,61 g Ephedratsalz (65% ee) und eine Mutterlösung geliefert
wurden. Zwei Kristallisationen des Ephedratsalzes aus einem Toluol-Hexan-Gemisch
(60:40) lieferten 4,08 g reines Ephedratsalz und die entsprechenden
Mutterlösungen.
Das so erhaltene reine Ephedratsalz wurde in Methanol (45 ml) gelöst und bei
25° mit
5%iger wässeriger HCl
(10,5 ml) behandelt. Nach einer halben Stunde wurde das Reaktionsgemisch
eingeengt und der Rückstand
in AcOEt (100 ml) gelöst.
Die organische Phase wurde gewaschen (H2O
und Kochsalzlösung),
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und eingeengt. Eine Kolben-zu-Kolben-Destillation (100–130°/0,1 mbar)
lieferte 2,01 g reine (–)-tans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure (98%
ee, bestimmt durch chirale GC auf CP-Chirasil-DEX CB).
[α]D 20 (CHCl3, c = 14 g/l) = –97,3
NMR: wie vorhergehend
für die
racemische Verbindung beschrieben.
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c) (+)-trans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure
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Die
in b) erhaltenen vereinigten Mutterlösungen (9,14 g Salz) wurden
unter Verwendung der gleichen Verfahrensweise wie in b) beschrieben
regeneriert, um die freie Säure
bereitzustellen. Eine Kolben-zu-Kolben-Destillation (100–130°C/0,1 mbar)
lieferte 5,20 g (+)-tans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure (ee = 41%). Die freie Säure wurde
so mit (+)-Ephedrin-Hemihydrat (Sigma, 5,39 g, 31,0 mmol) behandelt,
wie hier vorstehend für
das andere Enantiomer beschrieben wurde, wobei 8,91 g Ephedratsalz
(49% ee) erhalten wurden. Zwei Kristallisationen, wie beschrieben
in b), des Salzes lieferten 5,55 g reines Salz (97% ee). Das so erhaltene
reine Ephedratsalz wurde in Methanol (58 ml) gelöst und mit 5%iger wässeriger
HCl (14,5 ml) behandelt. Nach einer halben Stunde wurde das Reaktionsgemisch
eingeengt und der Rückstand
in AcOEt (100 ml) gelöst.
Die organische Phase wurde gewaschen (H2O
und Kochsalzlösung),
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und eingeengt. Eine Kolben-zu-Kolben-Destillation (100–130°/0,1 mbar)
lieferte 2,01 g reine (+)-trans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure (98%
ee, bestimmt durch chirale GC auf CP-Chirasil-DEX CB).
[α]D 20 (CHCl3, c = 12 g/l) = +100,9
NMR: wie vorhergehend
für die
racemische Verbindung beschrieben.
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d) (+)- oder (–)-Methyl-traps-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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In
einem dreihalsigen 100-ml-Kolben wurde eine Lösung von dem in b) oder c)
erhaltenen, gewünschten
Enantiomer der freien Säure
(1,85 g, 11,0 mmol), Methyliodid (1,87 g, 15,8 mmol) und K2CO3 (1,82 g, 15,8 mmol)
in DMF (40 ml) bei 40°C
für 2 Stunden
gerührt.
Das abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde auf kalte 5%ige wässerige HCl gegossen und zweimal
mit Pentan extrahiert. Die organischen Phasen wurden gewaschen (drei
Mal mit H2O und Kochsalzlösung), getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und eingeengt. Eine Kolben-zu-Kolben-Destillation (100°/4 mbar)
lieferte 1,8 g des gewünschten
Methylesters (Ausbeute = 90%).
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(–)-Methyl-(1S,2R)-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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- [α]D 20 (CHCl3, c = 28 g/l) = –83,3
- NMR: wie vorhergehend für
die racemische Verbindung beschrieben.
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(+)-Methyl-(1R,2S)-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
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- [α]D 20 (CHCl3, c = 29 g/l) = –83,1
- NMR: wie vorhergehend für
die racemische Verbindung beschrieben.
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BEISPIEL 3
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Synthese
von Ethyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat In einem
dreihalsigen 100-ml-Kolben wurde eine Suspension von in Beispiel
2 a) erhaltener trans-2,6,6-Trimethyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure (0,800
g, 4,8 mmol), Ethylbromid (0,616 g, 5,7 mmol) und K2CO3 (0,787 g, 5,7 mmol) in DMF (20 ml) bei
40°C für 2 h gerührt. Das
abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde dann auf kalte 5%ige wässerige HCl gegossen und zweimal
mit Pentan extrahiert. Die organischen Phasen wurden gewaschen (drei
Mal mit H2O und Kochsalzlösung), getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und eingeengt. Eine Kolben-zu-Kolben-Destillation (100°/4 mbar)
lieferte 0,870 g Ethyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat in der Form
eines trans/cis = 96:4-Gemischs (Ausbeute = 84%).
1H-NMR:
0,94(4, J = 6,5, 3H); 0,96(s, 3H); 0,99(s, 3H); 1,28(t, J = 7,6,
3H); 1,73(d, J = 18,0, 1H); 1,96(d, J = 18,0, 1H); 2,02(d, J = 10,4,
1H); 2,52(m, 1H); 4,16(q, J = 7,6, 2H); 5,46(d, J = 10,0, 1H); 5,52–5,59(m,
1H).
13C-NMR: 174,7(s); 131,2(d); 124,3(d);
59,8(t); 57,7(d); 41,2(t); 32,3(s); 31,3(d); 29,4(q); 20,9(q); 19,9(q); 14,4(q).
MS:
196(23); 151(17); 139(18); 123(84); 122(100); 121(21); 112(25);
111(15); 108(14); 107(86); 95(15); 93(22); 91(30); 83(10); 82(22);
81(45); 79(23); 77(22); 69(15); 68(18); 67(32); 65(13); 55(18);
53(17); 42(18); 41(38); 39(26); 29(38); 27(24).
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung einer parfümierenden Zusammensetzung
-
Eine
Grundzusammensetzung vom "fruchtigen" Typ wurde durch
Mischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
BESTANDTEIL | GEWICHTSTEILE |
10%*
Amylacetat | 10 |
10%*
3-Methyl-2-butenylacetat | 30 |
10%*
Aldehyd C6 | 30 |
Hexylzimtaldehyd | 100 |
Ethylanthranilat | 5 |
2-Methyl-4-phenyl-2-butanol | 30 |
Methylcinnamat | 10 |
10%*
Cis-3-Hexenol | 30 |
Dihydroeugenol | 5 |
10%* β-Dorinone® 1) | 20 |
Diethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat 2) | 60 |
Habanolide® 3) | 60 |
Hedione® 4) | 120 |
Alpha-Ionon | 50 |
10%*
Cis-3-Hexenolisobutyrat | 20 |
Phenylethylisobutyrat | 30 |
10%*
Cognacöl | 20 |
Methylisoeugenol | 20 |
Muscenon
Delta 5) | 10 |
Florol® 6) | 50 |
Phenethylol | 150 |
Cis-3-Hexenolsalicylat | 10 |
10%*
Vanillin | 25 |
Etherisches
Bergamotte-Öl | 40 |
Parmantheme | 5 |
| 940 |
- * in Dipropylenglycol
- 1) 1-(2,6,6-Trimethyl-1-cyclohexen-1-yl)-2-buten-1-on; Herkunft:
Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 2) Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 3) Pentadecenolid; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 4) Methyldihydrojasmonat; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 5) 3-Methyl-(4 und 5)-cyclopentadecen-1-on; Herkunft: Firmenich
SA, Genf, Schweiz
- 6) Tetrahydro-2-isobutyl-4-methyl-4(2H)-pyranol; Herkunft: Firmenich
SA, Genf, Schweiz
- 7) Parfümeriegrundlage;
Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
-
Die
Zugabe von 100 Gewichtsteilen Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
zu der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung verlieh der letzteren
eine ausgesprochene Rosenkonnotation. Der olfaktorische Effekt,
bereitgestellt durch die Zugabe der Erfindung der Verbindung, ist
demjenigen ähnlich, der
durch ☐-Damascon bereitgestellt wird. Überdies war dieser olfaktorische
Effekt weniger fruchtig-Brombeere-Blaubeere als der, erhalten durch
Hinzufügen
der gleichen Menge des bereits bekannten gamma-Isomers (Methyl-2,2-dimethyl-6-methylen-1-cyclohexancarboxylat),
und war auch eleganter und mehr Damascon-artig als der Effekt, der
mit den anderen bekannten Strukturanalogen, z. B. dem alpha-Isomer
der Erfindung der Verbindung, erhalten werden kann.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung einer parfümierenden Zusammensetzung
-
Eine
Zusammensetzung vom "aromatischen" Typ wurde durch
Mischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
BESTANDTEIL | GEWICHTSTEILE |
Allylamylglycolat | 30 |
Etherisches
Bergamotte-Ö1 | 100 |
Cetalox® 1) | 10 |
Cumarin | 10 |
Dihydromyrcenol | 300 |
Estragol | 10 |
Exaltenon 2) | 30 |
10%*
etherisches Galbanum-Öl | 10 |
Hedione® HC 3) | 70 |
Habanolide® 4) | 80 |
10%*
Isobutylchinolein | 40 |
etherisches
Lavandin-Öl | 40 |
Kristallmnoos | 40 |
Polysantol® 5) | 20 |
Etherisches
Patchouli-Öl | 80 |
10%*
Triplal | 40 |
Galbex® 7) 183 | 60 |
| 970 |
- * in Dipropylenglycol
- 1) 8,12-Epoxy-13,14,15,16-tetranorlabdan; Herkunft: Firmenich
SA, Genf, Schweiz
- 2) (Z)-4-Cyclopentadecen-1-on; Herkunft: Firmenich SA, Genf,
Schweiz
- 3) Methyldihydrojasmonat; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 4) Pentadecenolid; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 5) 3,3-Dimethyl-5-(2',2',3'-trimethyl-3'-cyclopenten-1'-yl)-4-penten-2-ol;
Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 6) Herkunft: IFF, USA
- 7) Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
-
Die
Zugabe von 300 Gewichtsteilen Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
zu der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung verlieh der letzteren
einen fruchtigen, grünen,
Damascon-artigen,
rosigen Geruch. Dieser Effekt erinnerte an den Duft, der im allgemeinen
von delta-Damascon verliehen wird, aber er war gleichzeitig fruchtiger
und weniger floral.
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung einer parfümierenden Zusammensetzung
-
Eine
Grundzusammensetzung vom "fruchtigen
Citrus"-Typ wurde
durch Mischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
BESTANDTEIL | GEWICHTSTEILE |
Benzylacetat | 20 |
Geranylacetat | 20 |
Linalylacetat | 150 |
10%*
2-Methyldecanal | 20 |
Dihydromyrcenol | 140 |
Habanolide® 1) | 20 |
Lemongras | 15 |
Limette | 20 |
Liminal® 2) | 5 |
Linalool | 100 |
Hedione® 3) | 60 |
Muscenon 4) | 20 |
10%**
(Z)-3-Decenal 5) | 30 |
10%*
Oxan 6) | 10 |
10%* Rosenoxid | 20 |
etherisches
Orangenöl | 300 |
| 950 |
- * in Dipropylenglycol
- ** in Ethylcitrat
- 1) Pentadecenolid; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 2) 1-p-Menthen-9-carbaldehyd; Herkunft: Firmenich SA, Genf,
Schweiz
- 3) Methyldihydrojasmonat; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 4) 3-Methyl-(4 und 5)-cyclopentadecen-1-on; Herkunft: Firmenich
SA, Genf, Schweiz
- 5) Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
- 6) cis-2-Methyl-4-propyl-1,3-oxathian; Herkunft: Firmenich SA,
Genf, Schweiz
-
Die
Zugabe von 50 Gewichtsteilen Methyl-trans-2,6,6-trimethyl-3-cyclohexen-1-carboxylat
zu der vorstehend beschriebenen Grundzusammensetzung verlieh der
letzteren einen rosigen und einen Effekt vom roten Apfel. Wenn das
gamma- oder das alpha-Isomer anstatt der Verbindung der Erfindung
verwendet wurden, war der Effekt aromatisch-Rosmarin und fruchtig-Blaubeere
bzw. kellermäßig, krautig
und erdig.