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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Lebensmittelverpackung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Im
Catering-Bereich ergibt sich häufig
die Notwendigkeit, dem Endverbraucher die Speise zusammen mit einem
oder mehreren Besteckteilen zur Verfügung zu stellen, damit ihm
der Verzehr auch in ungewöhnlichen
Situationen (in der Freizeit, im Büro, auf Reisen o. dgl.) erleichtert
wird. Dieses Erfordernis wird gegenwärtig durch unterschiedliche
Lösungen erfüllt.
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Eine
erste Lösung
besteht darin, der Verpackung ein oder mehrere Besteckteile (eine
Gabel, ein Messer, ein Löffel,
ein Paar Stäbchen)
beizulegen, die bereits verpackt sind, beispielsweise in einem kleinen
Beutel.
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In
einer zweiten Lösung
sind ein oder mehrere verpackte Besteckteile an der äußeren Verpackung
des Behälters
angeklebt.
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Eine
dritte Lösung
besteht darin, ein oder mehrere Besteckteile in einem getrennten
Sitz (einer Aussparung) der Verpackung unterzubringen und diese
dann mittels einer warmverschweißten Schutzfolie abzudecken.
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Im
Fall einer Verpackung mit einem Behälter für die Speise und einem Deckel
besteht eine vierte Lösung
darin, ein Besteckteil in einen Sitz einzulegen, der in die Innenseite
des Deckels des Behälters eingeformt
ist, so dass das Besteckteil innerhalb der Verpackung untergebracht
und damit nach außen
hin geschützt
ist.
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Alle
vier bekannten Lösungen
sind jedoch mit technischen Schwierigkeiten und mit Kosten verbunden,
die reduziert werden sollten. Bei allen Lösungen ist es erforderlich,
ein Besteckteil oder eine Besteckgruppe mit den korrekten Abmessungen
zu finden oder, sofern diese auf dem Markt nicht erhältlich sind,
die entsprechenden Formen für
ihre Herstellung anzufertigen.
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Die
erste der bekannten Möglichkeiten
ist nur für
trockene Lebensmittel akzeptabel, wird jedoch von vielen Verbrauchern
abgelehnt, die nicht wünschen,
dass das Besteck zusammen mit der Speise verpackt ist. Bei der zweiten
bekannten Lösung
besteht die Gefahr darin, dass der Klebstoff die Besteckteile, die
an der Außenseite
der Verpackung angeklebt sind, nicht hält, so dass sich die Besteckteile während der
Ausgabe der Verpackungen lösen
und verloren gehen.
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Sowohl
bei der ersten als auch bei der zweiten Lösung ist es erforderlich, die
Besteckteile in einem kleinen Beutel oder anderen Behälter unterzubringen,
um sie gegen äußere Einflüsse zu schützen.
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Allen
vier Lösungen
ist gemeinsam, dass eine automatische Positionierung der Besteckteile nicht
leicht und wirtschaftlich durchzuführen ist, da sie normalerweise
nicht in einen Magazin gestapelt werden können, insbesondere dann, wenn
sie in einem Beutel vorverpackt sind.
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Insbesondere
im Fall der dritten und auch der vierten Lösung muss die automatische
Positionierung der Besteckteile in einem Sitz oder einer Aussparung
sehr genau erfolgen; falls dies nicht automatisch geschieht, muss
die Positionierung von Hand geführt
werden, was die Gefahr einer Kontaminierung des Bestecks oder des
Lebensmittels in sich birgt.
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Die
vierte Lösung
ist auf die Verwendung eines Deckels beschränkt und kann daher nicht für einfache
Teller oder Schalen angewandt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
einer Lebensmittelverpackung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
zur Verfügung
zu stellen, das alle oben erläuterten Probleme
der bekannten Lösungen
vermeidet.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren entsprechend den Ansprüchen gelöst.
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Mit
der beanspruchten Lösung
ist es möglich,
eine Verpackung für
Lebensmittel zur Verfügung zu
stellen, die zusätzlich
zu einem Geschirrteil wie beispielsweise einem Teller, einer Schale
oder einem Behälterdeckel
auch ein oder mehrere Besteckteile umfasst, die zusammen mit dem
Geschirrteil in einfacher und wirtschaftlicher Weise durch Spritzgussformung
erzeugt werden.
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Das
oder die Besteckteile, die dabei geformt werden, können bis
zum Augenblick ihrer Verwendung von einem Abdeckelement aus Folienmaterial geschützt werden,
das beispielsweise aus einem Etikett aus Papier oder Kunststoff
bestehen kann.
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Im
Fall einer Verpackung, die leer auf dem Markt verkauft oder unmittelbar
in einer Kantine oder auf einer Veranstaltung befüllt werden
soll, gestattet es die Verpackung gemäß der Erfindung, die Operationen
für die
Vorbereitung des Deckels zu rationalisieren und sicherzustellen,
dass jeder Schale die notwendigen Besteckteile zugeordnet werden.
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Vorzugsweise
ist die Seite des Geschirrteils (Teller, Schale oder Deckel), in
der das Besteckteil oder das Besteck untergebracht ist und die in
direkten Kontakt mit den Fingern kommen kann, von einer Schutzfolie
abgedeckt. Damit wird in einer praktischen und wirtschaftlichen
Weise das Problem der bekannten Lösungen vermieden, bei dem die
Besteckteile in gesonderten Beuteln verpackt sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines nicht einschränkenden
Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf einen Teller oder eine Schale einer Lebensmittelverpackung,
die als Beispiel zwei Mulden für
die Speisen und eine Mulde für
die Gabel hat,
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2 eine
teilweise geschnittene Darstellung der Verpackung der 1,
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3 eine
schematische Querschnittsdarstellung einer Form für die Spritzgussherstellung
der Gabel der 1, wobei die beiden Formhälften vor Durchführung des
Spritzgusses geöffnet
sind,
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung in der Phase, in der
der Kunststoff in die Formräume
eingespritzt ist, die durch die geschlossene Form gebildet werden,
und
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5 eine schematische Querschnittsdarstellung
in der Ebene IV-IV der 1, die den Bereich der durch
Spritzguss erzeugten Mulde mit Gabel nach der Entnahme aus der Form
und nach der Abdeckung durch eine Schutzfolie zeigt.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, hat die dargestellte
Verpackung ein Geschirrteil 10 in Form eines Tellers oder
einer Schale zur Aufnahme der Speisen, das aus Kunststoff, beispielsweise
Polystyren oder Polypropylen hergestellt ist. Das Geschirrteil 10 in
Form eines Tellers oder einer Schale hat einen verhältnismäßig dünnen, außen umlaufenden,
ebenen Flansch 12, in den eine größere Mulde 14 und
eine kleinere Mulde 16 eingeformt sind, die zur Oberseite der
Verpackung offen sind. Die große
Mulde 14 dient beispielsweise zur Aufnahme von festen Speisestücken, während in
die kleine Mulde 16 beispielsweise eine Soße eingefüllt werden
kann.
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In 1 ist
eine Bruchlinie 18 gestrichelt angedeutet, die es dem Verbraucher
gestattet, bei Bedarf die beiden Muldenbereiche voneinander zu trennen.
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Mit 20 ist
ein ebener Randbereich des Flansches 12 angedeutet, in
den bei der Formgebung ein Fenster 22 eingearbeitet ist,
das eine längliche,
im wesentlichen rechteckige Form hat. Das Fenster 22 ist
durch eine Bodenwand 24 nach unten abgeschlossen, worauf
nachstehend näher
eingegangen wird. Auf die Bodenwand 24 ist eine Gabel 26 aufgesetzt,
die innerhalb der Kontur des Fensters 22 liegt. Wie nachstehend
noch ausgeführt
wird, ist die Gabel 26 zusammen mit dem gesamten Geschirrteil 10 (Schale
oder Teller) durch Spritzguss hergestellt.
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Anhand
der 3 bis 5 wird nun
das Verfahren zur Herstellung der Verpackung der 1 und 2 erläutert.
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Wie
sich zunächst
aus 3 ergibt, hat die Form für die Spritzgussherstellung
des Geschirrteils 10 in Form eines Tellers oder einer Schale
der 1 und 2 zwei Formhälften 28 und 30.
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In
einem Randbereich 20 des Flansches 12 hat die
untere Formhälfte 28 eine
ebene Oberseite 32, die der oberen Formhälfte 30 gegenüberliegt.
Gegenüber
der ebenen Oberseite 32 hat die obere Formhälfte 30 einen
Formraum 34, der der Form der Gabel 26 der 1 entspricht.
Dieser Formraum 34 ist von einem ringsherum umlaufenden
Vorsprung 36 umgeben, der zu der ebenen Oberseite 32 der
unteren Formhälfte 38 gerichtet
ist und dazu dient, die Kontur des Fensters 22 der 1,
in dem sich die Gabel 26 befindet, zu begrenzen.
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Vor
dem Schließen
der Form für
die Spritzgussherstellung des Geschirrteils 10 in Form
einer Schale oder eines Tellers wird auf die ebene Oberseite 32 ein
Materialabschnitt gelegt, der die Bodenwand 24 des Fensters 22 bildet.
Die durch das Abdeckelement aus dem Materialabschnitt gebildete Bodenwand 24 wird
so auf die ebene Oberseite 32 aufgebracht, dass sich die
Gabel 26 auf derjenigen Seite des Geschirrteils 10 in
Form eines Tellers oder einer Schale befindet, die zur Außenseite
der Verpackung weist, so dass sie nach außen hin durch die Bodenwand 24 geschützt ist.
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Im
vorliegenden Fall ist die Bodenwand 24 vorzugsweise mit
einer Aufschrift und/oder Bildern auf derjenigen Seite versehen,
die unter dem Flansch 12 sichtbar bleibt.
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Nachdem
die Bodenwand 24 eingelegt ist, wird die Form gemäß 4 geschlossen,
worauf das Kunststoffmaterial eingespritzt und dadurch das gesamte
Geschirrteil 10 in Form eines Tellers oder einer Schale
zusammen mit der Gabel 24 erzeugt wird.
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Die
Gabel 26 wird zwischen dem Formraum 34 und der
Bodenwand 24 geformt, beispielsweise dadurch, dass das
flüssige
Kunststoffmaterial in den Formraum 34 über einen in den 3 und 4 gezeigten
Angusskanal 38 eingespritzt wird. Der Angusskanal 38 gestattet
es, in den Formraum 34 separat ein Kunststoffmaterial einzuspritzen,
das sich von demjenigen des Geschirrteils 10 in Form eines
Tellers oder einer Schale unterscheidet, beispielsweise durch eine
andere Farbe.
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Alternativ
besteht die Möglichkeit
zur Herstellung der Gabel 26 aus demselben Material wie das
des Geschirrteils 10 in Form eines Tellers oder einer Schale,
das Kunststoffmaterial in den Formraum 34 durch Kanäle 40 einzuspritzen,
die in den 3 und 4 gestrichelt
angedeutet sind, so dass der Formraum 34 mit dem gesamten
Hohlraum der Form verbunden ist.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Kanäle 40 an
den Spitzen der Zinken der Gabel 26 münden, wodurch in den 1 und 5 mit 42 bezeichnete, gestrichelt
dargestellte Stege aus dem ausgehärteten Kunststoffmaterial gebildet
werden, die vom Verbraucher gebrochen werden können, um die Gabel 26 von
der Kante des Fensters 22 abzutrennen.
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Abgesehen
von den Stegen 42, die auch nicht vorhanden sein können, wird
die Gabel 26 schon durch den Vorsprung 36 vom
Rand des Fensters 22 abgetrennt.
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Wenn
zur Herstellung der Bodenwand 24 ein Werkstoff gewählt wird,
beispielsweise ein Kunststoff, der keine Haftung des Kunststoffes
der Gabel 26 gewährleistet,
sind die durchtrennbaren Stege 42, die auch an anderen
Stellen als an den Spitzen der Zinken vorgesehen sein können, notwendig,
um zu gewährleisten,
dass die Gabel 26 an ihrem Platz bleibt, bis der Verbraucher
sie herausnehmen möchte.
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Wenn
hingegen die Bodenwand 24 aus einem Werkstoff mit einer
Oberfläche
aus einem verhältnismäßig rauhen
Material besteht, beispielsweise Papier, drückt sich der die Gabel 26 bildende
Kunststoff in die Unebenheiten hinein und verankert sich beim Aushärten von
selbst, so dass die Gabel 26 auf ihrem Platz auf der Bodenwand 24 verbleibt,
bis sie der Verbraucher entnimmt. In diesem Fall sind die durchtrennbaren
Stege 42 nicht erforderlich.
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5 zeigt den Bereich der Gabel 26,
nachdem das Geschirrteil 10 in Form eines Tellers oder
einer Schale aus der Form herausgenommen worden ist.
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Wenn
die Verpackung in leerem Zustand zur Verfügung gestellt werden soll,
empfiehlt es sich, diese mit einer vorzugsweise transparenten Schutzfolie 44 abzudecken,
die durch Heißversiegelung
mit dem gesamten Umfang des Flansches 12 verbunden werden
kann, um das Innere der Verpackung hermetisch nach außen hin
abzuschließen
und zu verhindern, dass sich die Gabel 26 unbeabsichtigt
lösen und
herausfallen kann.
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Die
Schutzfolie 44 kann auch angebracht oder erneut angebracht
werden, nachdem die Mulden 14 und 16 mit Lebensmitteln
gefüllt
worden sind, so dass diese geschützt
sind.
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Die
Beschreibung der Zeichnung eines spezifischen Ausführungsbeispiels
bezieht sich auf eine Möglichkeit,
bei der die Gabel von der oberen Seite des Geschirrteils in Form
eines Tellers oder einer Schale mit zwei Mulden zugänglich ist.
Es versteht sich jedoch, dass das Verfahren gemäß der Erfindung nicht auf die
Herstellung von Verpackungen wie beschrieben und dargestellt beschränkt ist,
sondern sich auch auf Verpackungen erstreckt, die jede beliebige
Anzahl von Mulden o. dgl. oder auch keine Mulden hat. Das Verfahren
gemäß der Erfindung
umfasst auch die Herstellung von Verpackungen mit einen oder mehreren
Besteckteilen beliebiger Art, beispielsweise Gabeln, Messer, Löffel oder
Stäbchen.
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Im
Fall von Verpackungen ohne Mulden kann das Verfahren gemäß der Erfindung
auch auf die Herstellung von Geschirrteilen wie beispielweise Deckeln
für Behälter angewandt
werden, die zur Aufnahme von Lebensmitteln geeignet sind. Für diesen Fall
wird nochmals auf die 3 bis 5 Bezug
genommen, wobei in 5 angenommen werden
soll, dass entgegen der dortigen Darstellung eine kopfstehende,
umgedrehte Position vorliegt. In diesem Fall wird davon ausgegangen,
dass es sich bei dem Geschirrteil 10 nicht um einen Teller
oder eine Schale handelt, sondern um einen Behälterdeckel, und dass der Flansch 12 die
obere Wand des Deckels 10 ist, die den gesamten Behälter abdeckt.
Dabei ist die Bodenwand 24, die das Abdeckelement aus einem
Materialabschnitt bildet, auf die Oberseite 32 der Formhälfte 28 aufgesetzt
und bildet jetzt die Außenseite
des Geschirrteils 10 in Form eines Deckels. Die Bodenwand 24 kann
hierbei als Etikett die gesamte, sichtbare Oberseite des Geschirrteils 10 in
Form des Deckels abdecken und mit einer Beschriftung und/oder Abbildungen
versehen sein.
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Unter
Bezugnahme auf 5 wird nach der Spritzgussformung
des Geschirrteils 10 in Form eines Deckels und seiner Gabel 26 (oder
eines anderen Besteckteils) die Schutzfolie 44 auf die
Oberseite 32 der Formhälfte 28 aufgebracht,
die die Innenseite des Geschirrteils 10 in Form eines Deckels
bildet, so dass die Gabel 26 (oder ein anderes Besteckteil)
auf derjenigen Seite des Geschirrteils 10 in Form eines Deckels
liegt, die zur Innenseite des Behälters weist und hermetisch
gegen die Bodenwand 24 abgetrennt ist, und zwar sowohl
zur Umgebung, wenn das Geschirrteil 10 in Form eines Deckels
noch nicht verwendet wurde, als auch zu dem Lebensmittel hin, mit dem
der Behälter
befüllt
ist, wenn das Geschirrteil 10 in Form eines Deckels den
Behälter
abschließt,
bevor die Speise verzehrt wird.