DE602005004182T2 - Anhänger mit heb- und senkbarer Manövrieranordnung - Google Patents
Anhänger mit heb- und senkbarer Manövrieranordnung Download PDFInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anhänger entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie in dem Dokument
EP 1 225 090 A offenbart. - Eine Manövriervorrichtung dieser Art ist generell aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere zum Manövrieren schwerer Anhänger und schwerer Wohnwagen, sofern diese vom Zugfahrzeug abgekuppelt wurden, werden Konstruktionen verwendet, bei denen Rollen gegen die Reifen der Räder gedrückt und dann drehend angetrieben werden. Auf diese Art können schwere Anhänger unabhängig vom Zugfahrzeug bewegt werden.
- Wenn Fahrzeuge noch schwerer sind, werden Tandemachsen verwendet. Beim Manövrieren und insbesondere beim Umdrehen solcher Fahrzeuge stößt man auf einen besonders hohen Widerstand der nicht steuerbaren Räder der Tandemachse, welche nah beieinander angeordnet sind. Es hat sich herausgestellt, dass es nicht unter allen Umständen möglich ist, bei Verwendung eines mit einem Rad in Eingriff kommenden Motors eine derartige Rotation zu erreichen.
- Eine Alternative wäre die Verwendung von zwei Antriebsrollen je Seite, was in der Praxis aber nicht funktioniert und mit nennenswerten Kosten verbunden ist.
- Die
US 4,616,726 zeigt ein bewegliches Fahrzeug, wobei die Hinterräder mit einem Hebearmsystem angehoben werden können, so dass die nicht angetriebenen Rollen den Boden berühren. Die Achsen dieser Rollen stehen in einem Winkel zu den Achsen der Räder, so dass ein einfaches Umdrehen der Räder bewirkt werden kann. Der Antrieb erfolgt durch die Vorderräder. - Die
GB 2 199 793 - Weder die
US 4,616,723 noch dieGB 2 199 793 - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Probleme zu vermeiden und eine Ausführung bereitzustellen, mit der es möglich ist, einen Doppelachsanhänger wie einen Wohnwagen, der von einem Zugfahrzeug abgekuppelt wurde, zu manövrieren, einschließlich der Fälle, in denen der Boden relativ instabil ist.
- Diese Aufgabe wird durch einen Anhänger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Entsprechend der Erfindung greift die Rolle nicht mehr an einem der Räder des Anhängers an, sondern wirkt selbst als Rad. Folglich ist es möglich, den Oberflächenkontakt zwischen der Rolle und dem Boden zu optimieren. Das bedeutet, dass es möglich ist, die Rolle relativ breit zu machen, was für den normalen Antrieb bei einem Wohnwagen nicht zweckmäßig wäre. Darüber hinaus kommt die oben beschriebene Rolle nur während des Manövrierens mit Gehgeschwindigkeit mit dem Boden in Berührung. Natürlich ist es in machen Fällen auch möglich, dass eine schmalere Rolle ausreicht. Durch das Mittel der vorliegenden Erfindung wird nicht nur eine Berührung mit dem Boden durch die Rolle vorgesehen, sondern es findet auch eine Anhebebewegung statt. Als Folge wird das Chassis über die Federung der Radachse oder Radachsen angehoben. Entsprechend der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, dass es nicht immer notwendig ist, dass das Rad oder die Räder vollständig vom Grund abgehoben werden. Ein Wegnehmen der Belastung auf die Räder bis zu einem geeigneten Maß reicht bereits aus, um ein Manövrieren des Anhängers mit Hilfe der Rolle zu ermöglichen. Insbesondere im Fall einer Umdrehbewegung rutschen die Räder dann relativ leicht bezüglich der Bodenoberfläche. Dies ist selbst dann einfacher, wenn der Boden wenig stabil ist. Der bewegbare Rahmen ist ein Drehrahmen.
- Wie oben angegeben, wird die Erfindung bei Doppelachsanhängern verwendet, wobei die Rolle zwischen den Achsen angeordnet ist. Bei Doppelachsanhängern beträgt der Abstand zwischen den Zentrallinien der Achsen zwischen 40 und 100 cm und insbesondere zwischen 60-70 cm. In der Benutzungsstellung berührt die Rolle vorzugsweise den Boden zwischen den Zentrallinien dieser Achsen. Durch eine Abwärtsbewegung der Rolle zwischen zwei Rädern wird die Belastung auf die zwei Räder der hintereinander angeordneten Räder des Tandemachsfahrzeugs soweit abgebaut, dass das Manövrieren einfach möglich ist. Entsprechend einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist eine oben beschriebene Manöviervorrichtung auf beiden Seiten des Anhängers oder des Wohnwagens angeordnet, das bedeutet also sowohl links als auch rechts. Ebenso gibt es eine Steuerung, aufgrund derer es möglich wird, durch Aufbringen unterschiedlicher Geschwindigkeit und/oder Drehrichtung Kurven zu fahren. Diese Steuerung ist vorzugsweise mit einer Fernsteuerung versehen, welche eine kabellose Fernsteuerung sein kann oder nicht.
- Entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Rolle etwas nach innen relativ zur Längszentrallinie des Anhängers relativ zur Stellung der Räder verschoben. Das Zentrum der Rolle kann etwa 10-90 cm näher an der Längszentrallinie des Anhängers sein als die Räder und ist vorzugsweise etwa 50 cm näher zu dessen Längszentrallinie.
- Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Drehachse der Rolle im wesentlichen parallel zu jeder der Drehachsen der Räder.
- Entsprechend einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung hat der Hauptrahmen einen mit einer in einigem Abstand von einer seiner Seiten angebrachten Drehstütze versehenen Längsträger, wobei sich der Drehrahmen von der Stütze auf die andere Seite des Längsträgers erstreckt und die Rolle auf dieser anderen Seite montiert ist.
- Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Ausführung so ausgebildet, dass die Rolle in der Reisestellung bei angekuppeltem Zugfahrzeug nicht unter dem Chassis des Anhängers heraussteht. Dies kann erreicht werden, indem es dem Drehrahmen ermöglicht wird, hinter den Hauptrahmen bewegt zu werden.
- Die Erfindung wird nun mit größerem Detail mit Bezug auf ein in den Zeichnungen gezeigtes illustrierendes Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
-
1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht einen mit der erfindungsgemäßen Manövriervorrichtung versehenen Wohnwagen. -
2 zeigt ein Detail der in1 gezeigten Ausführung, bei der die Manövriervorrichtung in einer eingezogenen Stellung ist, -
3 zeigt die in2 gezeigte Manövriervorrichtung in der Arbeitsstellung; und -
4 zeigt die erfindungsgemäße Manövriervorrichtung in Teilen. - In
1 wird ein Wohnwagen mit1 gekennzeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass die vorliegende Erfindung auch bei einer große Vielzahl von anderen Arten von Anhängern anwendbar ist, die ohne ein Zugfahrzeug keinen eigenen Antrieb haben. Der Wohnwagen1 ist mit einer Oberstruktur2 und einem Chassis3 ausgestattet. An der Front geht das Chassis3 in eine Deichsel4 über, an der ein Bugrad23 angeordnet ist. Der hier gezeigte Wohnwagen ist ein Tandemachswohnwagen und mit Rädern4 und5 , welche nah beieinander angeordnet sind, versehen.7 kennzeichnet eine Rolle, die zwischen den Rädern bewegt werden kann, wie in größeren Detail anhand der2 und3 dargestellt ist. Eine derartige Rolle befindet sich auf beiden Seiten des Wohnwagens und deren Antrieb und Bewegung werden durch eine herkömmliche Steuerung22 gesteuert. - In
2 ist dargestellt, dass eine derartige Rolle7 über ein Drehgelenk20 an einem Drehrahmen9 derart angebracht ist, dass sie sich drehen kann. Ein Motor10 ist ebenso an dem Drehrahmen9 befestigt. Dieser Motor ist vorzugsweise ein Elektromotor und der Motor10 und die Rolle7 sind auf die eine oder andere an sich bekannte Art und Weise miteinander verbunden (Kette, Getriebe oder Welle). - Der Drehrahmen
9 ist mit einem Drehgelenk12 verbunden, wobei das Drehgelenk12 auf der anderen Seite in einer erhöhten Struktur11 auf einem Längsträger21 gelagert ist. Die erhöhte Struktur11 und der Längsträger21 bilden Teile eines Hauptrahmens8 . Wie in4 erkennbar, ist der Hauptrahmen mit Befestigungsplatten16 zum Befestigen an dem Chassis eines Wohnwagens oder anderen Anhängers versehen. Es versteht sich, dass die Konstruktion des Hauptrahmens in das Chassis3 des Anhängers integriert werden kann, so dass eine separate Konstruktion nicht notwendig ist. - Es gibt einen Aktuator
13 , der auf der einen Seite am Hauptrahmen8 befestigt ist, insbesondere am Längsträger21 , so dass er sich drehen kann, und auf der anderen Seite mit dem Drehgelenk20 der Rolle7 in Eingriff gelangt. Die Bewegung des Aktuators findet in Richtung des Pfeils14 statt. Der Aktuator13 kann ein hydraulischer, pneumatischer oder elektrischer Aktuator sein. In letzterem Fall kann die Bewegung mit Hilfe einer elektrisch angetriebenen Gewindestange erreicht werden, welche optional auch teleskopisch ausgeführt sein kann. - Wie aus
4 erkennbar, besteht die Rolle7 aus einem ersten Rollenteil18 und einem zweiten Rollenteil19 . Deren Oberfläche ist immer so ausgeführt, dass maximales Haftvermögen auf der Bodenoberfläche bereitgestellt wird. Die vollständige Rolle kann eine nennenswerte Breite aufweisen. Als Beispiel sei eine Breite von 20 cm genannt. Der Durchmesser kann in ähnlicher Weise ungefähr 20 cm sein. - Wenn der Wohnwagen in der „normalen", also der Reisestellung ist, ist die Rolle in der in
2 gezeigten Stellung. Da sich der Drehrahmen9 in dem Hauptrahmen8 drehen kann, wenn der Rahmen in der eingezogenen Stellung ist, stehen der Aktuator13 und die Rolle7 nicht oder kaum unterhalb des Chassis3 des Fahrzeugs hervor, so dass dessen Bodenfreiheit nicht nachteilig beeinflusst wird. - Sobald der Anhänger vom Zugfahrzeug abgekuppelt wurde, kann die Rolle
7 in Betrieb genommen werden. Für diesen Zweck wird der Aktuator13 betrieben und die Rolle7 bewegt sich in die in3 gezeigte Stellung. Während dieser Bewegung wird der Abstand des Drehgelenks20 der Rolle7 bezüglich des Längsträgers21 größer, was in einem Anheben des Hauptrahmens21 und folglich des Chassis3 resultiert. Als Ergebnis werden die Räder5 und6 von der Federung abgehoben, wenn die Rolle7 in Berührung mit dem Boden15 gelangt. Wenn die Rolle7 dann angetrieben wird, kann ein Manövrieren des Anhängers erreicht werden. Da das Gewicht des Anhängers hauptsächlich durch die Rolle7 auf den Boden übertragen wird, ist der Kontakt der Räder5 und6 mit dem Boden schwach, so dass diese leicht auf dem Boden rutschen. - Auch wenn die vorliegende Erfindung mit Bezug auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben wurde, versteht sich, dass eine Vielzahl von Modifikationen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist eine Kombination mit anderen im Stand der Technik bekannten Konstruktionen möglich. Darüber hinaus kann der Aktuator, der immer zum Betrieb der Rolle vorhanden ist, durch einen anderen Hebemechanismus mit Hebeln und ähnlichem ersetzt werden. Darüber hinaus kann ein bekannter Aktuator mit zugehörigem Hebemechanismus verwendet werden, um zwei einander gegenüberliegende Rollen anzutreiben. Diese und weitere Modifikationen fallen unter den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche.
Claims (8)
- Anhänger, beispielsweise ein Wohnwagen, mit einem Chassis (
3 ) und mindestens zwei hintereinander angeordneten, mit Rädern (5 ,6 ) versehenen Radachsen, wie auch mit einer in der Nähe eines Rads angeordneten Manövriervorrichtung zum Manövrieren des Anhängers, wenn dieser in abgekuppeltem Zustand ist, wobei die Manövriervorrichtung (17 ) einen Rahmen (9 ) umfasst, der sich bezüglich des Chassis dreht und an einem Ende mit einer Rolle (7 ) versehen ist, wobei ein Elektromotor (10 ) diese Rolle antreibt und ein Aktuator den Drehrahmen bezüglich des Chassis (3 ) dreht, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehrahmen so ausgebildet und so bezüglich der Radachsen oder der Räder (5 ,6 ) angepasst ist, dass beim Betrieb des Aktuators die Rolle mit der Bodenoberfläche (15 ) in der Nähe des Rads in Eingriff kommt und den Anhänger anhebt, wobei die Belastung auf die Räder abgebaut wird, ohne dass die Rolle in Kontakt mit den Rädern kommt, und dass die Rolle in der aktiven Stellung zwischen den Rädern (5 ,6 ) der zwei hintereinander angeordneten Achsen angeordnet ist. - Anhänger nach Anspruch 1, wobei die Achse der Rolle zur Achse der Räder parallel ist.
- Anhänger nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rolle näher an der Längszentralachse des Anhängers angeordnet ist als die Räder.
- Anhänger nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das Anheben so durchgeführt wird, dass die Belastung auf ein Rad (
5 ,6 ) abgebaut wird, das Rad aber in Kontakt mit der Bodenoberfläche bleibt. - Anhänger nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei er auf jeder Seite des Anhängers eine Manövriervorrichtung (
17 ) gemäß Anspruch 4 hat. - Anhänger nach Anspruch 5, wobei er zum Ausführen einer Drehbewegung eine Steuerung (
22 ) zum unabhängigen Betrieb beider Elektromotoren hat. - Anhänger nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Hauptrahmen einen mit einer in einigem Abstand von einer seiner Seiten angebrachten Drehstütze (
11 ) versehenen Längsträger (21 ) hat, wobei sich der Drehrahmen (9 ) von der Stütze auf die andere Seite des Längsträgers (21 ) erstreckt und die Rolle auf dieser anderen Seite montiert ist. - Anhänger nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Hauptrahmen einen Längsträger (
21 ) hat und das Drehgelenk (20 ) der Rolle im wesentlichen mit dem Längsträger zusammenfällt, wenn der Drehrahmen vollständig eingezogen ist.
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