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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Empfänger für ein optisches Signal, welches
einen durch Polarisationsmodendispersion hervorgerufenen Zeitjitter
und eine durch ein periodisches Polarisationsverwürfelungssignal
verursachte zeitabhängige
Verzerrung aufweist, wobei der Empfänger mindestens ein Schwellenwertgatter
und ein Taktrückgewinnungsmodul
umfasst, welches ein aus dem optischen Signal rückgewonnenes Taktsignal an
das mindestens eine Schwellenwertgatter und an ein dazugehöriges Abtastverfahren
liefert.
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Die
Polarisationsmodendispersion (PMD) ist eines der wesentlichen Hindernisse
bei Hochgeschwindigkeitsübertragungen
(Bitraten von 10 bis 40 Gb/s) über
weite Entfernungen. Zur Verbesserung der Polarisationsmodendispersion
ist eine verteilte Polarisationsverwürfelung in Verbindung mit Vorwärtsfehlerkorrektur
(FEC für "Forward Error Correction") in dem Dokument "Experimental Demonstration
of Broadband PMD Mitigation through Distributed Fast Polarization
Scrambling and FEC" von
X. Lui u. a. vorgeschlagen worden, das auf einer Sitzung im Nachgang
zur ECOC 2004 vorgestellt worden war.
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Das
Prinzip dieses vorgeschlagenen Verfahrens zur Verbesserung der Polarisationsmodendispersion
wird in 3 dargestellt. Eine Lichtwellenleiter(LWL-)leitung 1 zur Übertragung
optischer Signale mit einer hohen Bitrate ist zwischen einem optischen Sender 2 und
einem optischen Empfänger 3 angeordnet.
Eine Vielzahl schneller Polarisationsverwürfler 4 ist nacheinander
entlang der LWL-Leitung 1 zwischen
aufeinander folgenden LWL-Verbindungen 5 verteilt. Der
Zweck der Polarisationsverwürfeler 4 besteht
darin, ein Verwürfelungssignal
bereitzustellen, das eine periodische Polarisationsänderung
der optischen Signale durchführt,
die über
die LWL-Leitung übertragen
werden, und dadurch die Dauer der Interferenz aneinander angrenzender
Bitimpulse 7, die mit einem dem Kehrwert der Bitrate entsprechenden Zeitabstand
TS (z. B. TB = 25
ps) übertragen
werden, auf so eine kurze Zeit zu verkürzen, dass die dazugehörigen Bitfehler
wirksam durch ein Fehlerkorrekturverfahren (Vorwärtsfehlerkorrektur, FEC) korrigiert werden
können.
Die Polarisationsverwürfeler 2 arbeiten
mit Polarisationsmodulationsraten von einigen 10 MHz (z.B. fscr = 20 MHz). Ein Vorwärtsfehlerkorrektur-Decodierer 8 ist
im Anschluss an den Empfänger 3 angeordnet,
um in dem optischen Signal zusätzlich zu
Informationsbits vorhandene redundante Bits zu decodieren und Übertragungsfehler
der Informationsbits unter Verwendung der redundanten Bits zu kompensieren.
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Der
optische Empfänger 3 tastet
das optische Signal mit einer Abtastrate ab, die der Bitrate des
optischen Signals entspricht. Wenn eine Polarisationsmodendispersion
im LWL vorliegt, erzeugen die Polarisationsverwürfeler 4 einen Zeitjitter 6 der
Bitimpulse 7 mit einer Periode Ts = 1/fscr,
die dem Kehrwert der Verwürfelungsfrequenz
fscr entspricht. Infolgedessen werden die
Bitimpulse 7 entsprechend dem Zeitjitter 6 zeitlich
verschoben, d.h. die Bitimpulse 7 kommen früher oder
später
an, als es der Fall wäre,
wenn kein Jitter vorhanden wäre.
Zusätzlich führt die
periodische Änderung
der tatsächlichen
Verzerrung durch Pulsmodendispersion 9 innerhalb der Verwürfelungsperiode
TS auch zu einer sich ändernden Augenöffnung und
somit zu einer Schwankung der optimalen Position des Schwellenwertes
Uth eines Schwellenwertgatters des Empfängers 3 für minimale
Fehlerwahrscheinlichkeit. Als Folge davon wird die Fehlerwahrscheinlichkeit
des Empfängers 3 erhöht.
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Da
die in Betracht gezogenen hohen Verwürfelungsraten fscr jenseits
der Verfolgungsfähigkeit
der Taktrückgewinnung
des Empfängers 3 liegen,
kann der Empfänger
den Jitter 6 nicht kompensieren. Darüber hinaus wird die Veränderung
des Schwellenwertes Uth nicht berücksichtigt.
Mit zunehmender Wirksamkeit der Verbesserung der Polarisationsmodendispersion
dieses Verfahrens in nächster
Zukunft, z. B. wenn die verbesserte Vorwärtsfehlerkorrektur (UFEC für "Ultra Forward Error
Correction") einbezogen
wird, wird der Jitter zum begrenzenden Faktor werden.
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In
dem Dokument "Novel
RZ Receivers with Enhanced Jitter and PMD tolerance" von L. Möller u. a.,
im Nachgang zur OFC 2002 eingereichte Dokumente, wird ein optischer
RZ-Empfänger
beschrieben, der zwei oder mehr Abtastpunkte pro Bitzeitschlitz
verwendet. Die Entscheidungen, die den Abtastpunkten entsprechen,
werden anschließend durch
eine logische ODER-Operation kombiniert, um die Fehlerwahrscheinlichkeit
des Empfängers
zu verringern. Der vorgeschlagene optische Empfänger arbeitet jedoch nur mit
RZ- (nicht NRZ-) Signalen. Da dann, wenn eine Polarisationsmodendispersion
vorliegt, sogar RZ-Signale in breitere NRZ- ähnliche
Signale "konvertiert" werden, ist es nicht
unwahrscheinlich, dass der vorgeschlagene Empfänger im vorliegenden Fall angewendet
werden kann.
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In
dem US-Patent 6.583.903 wird ein Verfahren und ein System zur Steuerung
der Polarisationsmodendispersion offen gelegt, die bei der Übertragung
eines optischen Signals von einem Sender an einen Empfänger über eine
LWL-Verbindung auftritt. Der Empfänger misst die Qualität des empfangenen Signals
und gibt Befehle an einen Polarisations-Controller in der Nähe des Senders
aus, der die Polarisation des optischen Signals verändert, um
die Qualität des
empfangenen Signals zu verbessern. die Qualität des Signals wird gemessen,
indem z. B. die Bitfehlerrate oder Schätzungen der Polarisationsmodendispersion,
die das empfangene Signal beeinträchtigt, gemessen werden. Die
Polarisationssteuerung vom Empfänger
wird vorzugsweise mit dem Polarisations-Controller über denselben
Lichtwellenleiter gekoppelt, der das modulierte optische Signal transportiert.
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Gegenstand
der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung eines Empfängers, der den durch die Verwürfelung
hervorgerufenen Jitter und insbesondere auch die durch die Verwürfelung
hervorgerufene Schwankung des Schwellenwertes berücksichtigt,
um dadurch eine Fehlerwahrscheinlichkeit des Empfängers zu
verringern, sowie ein dazugehöriges
Abtastverfahren.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Dieser
Gegenstand wird durch einen Empfänger
der oben erwähnten
Art erreicht, der weiterhin einen Verwürfelungsfrequenzgenerator umfasst,
der mit dem Taktrückgewinnungsmodul
verbunden ist und der das periodische Polarisationsverwürfelungssignal
aus dem optischen Signal extrahiert, wobei der Verwürfelungsfrequenzgenerator
mit der Verwürfelungsfrequenz
und der Phase des Polarisationsverwürfelungssignals synchronisiert
ist; der ferner einen Jitterfunktionsgeneratorumfasst, der mit dem
Verwürfelungsfrequenzgenerator
verbunden ist und der frequenz- und phasenstarr mit dem periodischen Polarisationsverwürfelungssignal
gekoppelt ist, das aus dem optischen Signal rückgewonnen wird, wobei der Jitterfunktionsgenerator
ein Taktphasensteuersignal erzeugt, das den durch die Polarisationsmodendispersion
hervorgerufenen periodischen Zeitjitter wiedergibt; und der mindestens
einen Taktphasenmodulator umfasst, der die Phase des Taktsignals
in Übereinstimmung
mit dem Taktphasensteuersignal moduliert.
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Die
Information über
die Verwürfelung
des optischen Signals kann aus dem Taktrückgewinnungsmodul extrahiert
und zur Synchronisierung des Verwürfelungsfrequenzgenerators
mit der Verwürfelungsfrequenz
und der Verwürfelungsphase
genutzt werden. Der Verwürtelungsfrequenzgenerator
erteilt die Befehle an den Jittertunktionsgenerator, der die zeitliche
Entwicklung des Signaljitters innerhalb einer Verwürfelungsperiode
enthält.
Der Ausgang des Jitterfunktionsgenerators steuert den Taktphasenmodulator
am Takteingang des Schwellenwertgatters, um die Entscheidungszeit
an der optimalen Position des Bits zu halten.
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Auf
diese Weise wird der Takt des Schwellenwertgatters in Übereinstimmung
mit dem Jitter phasenmoduliert, sodass sogar die von dem Jitter betroffenen
Bits immer zum optimalen Entscheidungszeitpunkt am Schwellenwertgatter
abgetastet werden. Die durch den Jitter verursachte Verschiebung
in den Ankunftszeiten des Bitimpulses wird kompensiert, indem die
Abtastzeiten des Schwellenwertgatters entsprechend verschoben werden.
Daher kann ein höherer
Jitter mit geringeren Einbußen toleriert
werden, und die Verbesserung der Polarisationsmodendispersion mit
diesem Verfahren ist wirksamer als diejenige von nach dem Stand
der Technik bekannten Empfängern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erzeugt ein Schwellenwertfunktionsgenerator ein Schwellenwertsteuersignal,
das den optimalen Schwellenwert für die zeitabhängige Verzerrung
wiedergibt und das als Eingang an das mindestens eine Schwellenwertgatter
geliefert wird, sodass der Schwellenwert des Schwellenwertgatters
direkt durch das Schwellenwertsteuersignal gesteuert wird.
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Somit
steuert der Ausgang des Verwürfelungsfrequenzgenerators
auch einen Schwellenwertfunktionsgenerator, der die zeitliche Entwicklung
der optimalen Schwellenwertamplitude (Spannung) innerhalb einer
Verwürfelungsperiode
enthält.
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Der
Ausgang des Schwellenwertfunktionsgenerators ist mit dem Schwellenwerteingang
des Schwellenwertgatters verbunden, um den Entscheidungsschwellenwert
in der optimalen Position des Bits zu halten.
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In
einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist eine Kompensationssteuerungsvorrichtung
vorgesehen, die den Jitterfunktionsgenerator und den Schwellenwertfunktionsgenerator
in einer Weise steuert, dass eine Fehlerzählung entschiedener Bits des
Schwellenwertgatters minimiert wird. Auf diese Weise können das
Taktphasensteuersignal und der Schwellenwert so angepasst werden,
dass Fehler des Schwellenwertgatters vermieden werden.
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In
einer weiteren Variante ist ein Vorwärtsfehlerkorrektur-Decodierer
zur Ausführung
der Fehlerzählung
vorgesehen. Der Decodierer nutzt im optischen Signal enthaltene
redundante Bits zur Erkennung und Korrektur von Fehlerbits.
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In
einer stark bevorzugten Variante verbindet ein Multiplexer eines
aus einer Vielzahl von Schwellenwertgattern mit dem Vorwärtsfehlerkorrektur-Decodierer,
wobei das Schwellenwertgatter durch einen Schaltfunktionsgenerator
ausgewählt
wird, der mit der Kompensationssteuerungsvorrichtung und dem Verwürfelungsfrequenzgenerator
verbunden ist.
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In
dieser Variante werden die (innerhalb einer Verwürfelungsperiode) zeitabhängige Entscheidungszeit
und der Schwellenwert "quantisiert", indem zwei oder
mehrere Schwellenwertgatter, die unterschiedliche Schwellenwerte
und Abtastphasen aufweisen, parallel betrieben werden. Innerhalb
einer Verwürfelungsperiode
wird das optimale Gatter von dem Multiplexer ausgewählt, der
von dem mit der Verwürfelung
des Signals synchronisierten Verwürfelungsfrequenzgenerator gesteuert
wird. Die Auswahl des (für
die minimale Fehlerwahrscheinlichkeit) optimalen Schwellenwertgatters
innerhalb einer Abtastperiode erfolgt im Schaltfunktionsgenerator,
dessen Auswahlregel durch die Minimierung der Fehlerwahrscheinlichkeit
optimiert wird. Ebenso können
die individuellen Abtastphasen und/oder die individuellen Schwellenwerte
durch die Kompensationssteuerungsvorrichtung optimiert werden, um
die Fehlerwahrscheinlichkeit zu minimieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfassen der Jitterfunktionsgenerator und der Schwellenwertfunktionsgenerator
eine Amplitudensteuerungsvorrichtung und eine Phasensteuerungsvorrichtung
zur Steuerung der Amplitude und der Phase des Taktphasensteuersignals
beziehungsweise des Schwellenwertsteuersignals, sodass die Funktionsgeneratoren
problemlos dem Zeitjitter beziehungsweise der zeitabhängigen Verzerrung
folgen können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Verwürfelungsfrequenzgenerator
mit dem Taktrückgewinnungsmodul
verbunden, welches das periodische Polarisationsverwürfelungssignal
aus dem optischen Signal extrahiert. Auf diese Weise wird die Synchronisation
des Verwürfelungsfrequenzgenerators
mit der Verwürfelungsfrequenz
und der Phase des Polarisationsverwürfelungssignals vereinfacht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist eine Fotodiode vorgesehen, die auf einen Polarisator folgt,
welcher ein auf die Polarisationsverwürfelung bezogenes Signal aus
dem optischen Signal extrahiert und dieses an den Verwürfelungsfrequenzgenerator
liefert. Die Kombination eines Polarisators mit einer (langsamen)
Fotodiode stellt ein einfaches Mittel zur direkten Messung der von
dem periodischen Polarisationsverwürfelungssignal erzeugten Polarisationsmodulation
dar.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Verwürfelungsfrequenzgenerator auf
die Frequenz und Phase des periodischen Polarisationsverwürfelungssignals
voreingestellt. Eine genaue Voreinstellung des Verwürfelungsfrequenzgenerators
auf die Verwürfelungsfrequenz
kann die Notwendigkeit beseitigen, das Polarisationsverwürfelungssignal
aus dem optischen Signal zu extrahieren.
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Die
Erfindung wird auch in einem LWL-System mit einem Empfänger in
der oben beschriebenen Form ausgeführt, welcher eine LWL-Leitung
mit einer Vielzahl nacheinander angeordneter Polarisationsverwürfeler zur
Polarisationsmodulation des optischen Signals umfasst. Die Polarisationsverwürfeler sind
zur Verbesserung der Polarisationsmodendispersion entlang der LWL-Leitung
verteilt.
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Die
Erfindung wird ferner ausgeführt
in einem Verfahren zur Abtastung eines optischen Signals, welches
einen durch eine Polarisationsmodendispersion hervorgerufenen periodischen
Zeitjitter und eine durch ein periodisches Polarisationsverwürfelungssignal
verursachte zeitabhängige
Verzerrung aufweist, [und zwar einer Abtastung] zu einem optimalen
Entscheidungszeitpunkt in mindestens einem Schwellenwertgatter eines
Empfängers,
umfassend die Schritte des: Lieferns eines aus dem optischen Signal
rückgewonnenen
Taktsignals an das mindestens eine Schwellenwertgatter; Extrahierens
des periodischen Polarisationsverwürfelungssignals aus dem optischen
Signal nach der Taktrückgewinnung aus
dem optischen Signal; Wiedergebens der Verwürfelungsfrequenz und der Phase
des periodischen Polarisationsverwürfelungssignals; Erzeugens
eines Taktphasensteuersignals, welches den durch die Polarisationsmodendispersion
hervorgerufenen periodischen Zeitjitter aus der reproduzierten Verwürfelungsfrequenz
und der Phase des periodischen Polarisationsverwürfelungssignals wiedergibt;
und Modulierens der Phase des Taktsignals des mindestens einen Schwellenwertgatters
in Übereinstimmung
mit dem Taktphasensteuersignal.
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Weitere
Vorteile können
der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung entnommen werden. Die oben und weiter unten erwähnten Merkmale
können
im Einklang mit der Erfindung entweder einzeln oder gemeinsam in
jeder Kombination genutzt werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als
erschöpfende
Aufzählung
zu verstehen, sondern sie dienen vielmehr als Beispiele für die Beschreibung
der Erfindung.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt.
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1 stellt
eine erste Ausführungsform
eines Empfängers
gemäß der Erfindung
mit einem Schwellenwertgatter dar;
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2 stellt
eine zweite Ausführungsform
eines Empfängers
gemäß der Erfindung
mit einer Vielzahl von Schwellenwertgattern dar;
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3 stellt
ein LWL-System mit einem Empfänger
nach dem bisherigen Stand der Technik dar.
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1 stellt
einen Empfänger 10 dar,
der ein Schwellenwertgatter 11 umfasst, das mit einer am Eingang
des Empfängers 10 angeordneten
Fotodiode 12 verbunden ist. Der Empfänger 10 ist dafür vorgesehen,
ein optisches Signal zu empfangen, das durch die in 3 dargestellte
LWL-Leitung 1 übertragen
wird. Das optische Signal weist einen periodischen Zeitjitter 6 und
eine zeitabhängige
Verzerrung 9 auf, die durch eine von den Polarisationsverwürflern 4 von 3 erzeugte
periodische Verwürfelung verursacht
werden. Das Schwellenwertgatter 11 dient dazu, in dem optischen
Signal enthaltene Bitimpulse in einen nur aus zwei Binärwerten
(0 oder 1) bestehenden Bitstrom umzuwandeln. Um zu entscheiden,
ob ein Bitimpuls als 0 oder 1 gezählt werden sollte, wird ein
Entscheidungsschwellenwertsignal Uth als
ein Eingangswert an das Schwellenwertgatter 11 geliefert.
Die Signalamplituden der Bitimpulse oberhalb des Schwellenwertes
Uth werden als 1 identifiziert, Signalamplituden
unter dem Schwellenwert werden als 0 identifiziert.
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Ein
Taktrückgewinnungsmodul 13 ist
auch mit dem Eingang 12 des Empfängers 10 verbunden und
liefert ein Taktsignal C an das Schwellenwertgatter 11 (Frequenz
40 GHz, entsprechend der Bitrate), welches aus dem optischen Signal
rückgewonnen wird.
Das Taktsignal C bestimmt die Entscheidungszeit (Abtastzeit) des
Schwellenwertgatters 11. Die in 3 dargestellte
Entscheidungszeit t0 ist optimal, wenn die
Abtastung an den Maximalwerten der ankommenden Bitimpulse ausgeführt wird.
Wenn keine Polarisationsmodendispersion vorliegt, kommen die Maximalwerte
der Bitimpulse von 3 in der Mitte ihrer Bitzeitschlitze
am Schwellenwertgatter 11 an, sodass die optimale Entscheidungszeit
immer erreicht wird. Wenn ein durch Polarisationsmodendispersion
hervorgerufener Zeitjitter 6 vorhanden ist, schwankt die
optimale Entscheidungszeit t0 mit der Schwingungsfrequenz
des Polarisationsverwürfelungssignals.
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Diese
Schwankung kann kompensiert werden, indem das Taktsignal C in einem
Taktphasenmodulator 14 in Übereinstimmung mit einem Taktphasensteuersignal ΔΦb verschoben wird, das den Zeitjitter 6 wiedergibt,
sodass die optimale Entscheidungszeit t0 immer
erreicht werden kann. Zu diesem Zweck wird die Zeitfunktion des
Zeitjitters 6, die aus dem Verwürfelungssignal abgeleitet wurde,
in Frequenz, Phase und Amplitude so genau wie möglich in einem Jitterfunktionsgenerator 17 wiedergegeben, der
das Taktphasensteuersignal ΔΦb erzeugt.
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In
entsprechender Weise wird eine Schwankung des optimalen Entscheidungsschwellenwertes des
Schwellenwertgatters 11 aufgrund der durch das Polarisationsverwürfelungssignal
verursachten zeitabhängigen
Verzerrung 9 (vgl. 3) kompensiert, indem
der Schwellenwert mit Hilfe eines Schwellenwertsteuersignals Uth verschoben wird, der in einem Schwellenwertfunktionsgenerator 21 erzeugt
wird und der die zeitabhängige
Verzerrung 9 so genau wie möglich wiedergibt. Der Schwellenwert
des Schwellenwertgatters 11 wird um das Schwellenwertsteuersignal
Uth so verschoben, dass der optimale Entscheidungsschwellenwert
immer erreicht werden kann.
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Der
Jitterfunktionsgenerator 17 und der Schwellenwertfunktionsgenerator 21 sind
mit einem Verwürfelungsfrequenzgenerator
(Oszillator, Zähler usw.)
verbunden, der frequenz- und phasenstarr an das periodische Polarisationsverwürfelungssignal (Frequenz
20 MHz) gekoppelt ist, das aus dem optischen Signal in einem Phasenkomparator
des Taktrückgewinnungsmoduls 13 rückgewonnen
wird.
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Als
Alternative kann die Rückgewinnung
des Polarisationsverwürfelungssignals
durch direkte Messung der Polarisationsmodulation ausgeführt werden,
zum Beispiel durch Verwendung eines Polarisators und einer Fotodiode
als Messvorrichtung. Es ist auch möglich, den Verwürfelungsfrequenzgenerator 16 auf
die Frequenz und die Phase des periodischen Polarisationsverwürfelungssignals
voreinzustellen.
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Die
Amplitude und die Phase des Taktphasensteuersignals ΔΦb sowie des Schwellenwertsteuersignals Uth werden in einer (nicht dargestellten) Amplitudensteuerungsvorrichtung
und einer Phasensteuerungsvorrichtung gesteuert, die Teil des Jitterfunktionsgenerators 17 beziehungsweise
des Schwellenwertfunktionsgenerators 21 sind. Die Funktionsgeneratoren 17, 21 sind
mit einer Kompensationssteuerungsvorrichtung 19 zur Steuerung
der Jitter- und Schwellenwertkompensation verbunden. Die Kompensationssteuerungsvorrichtung 19 dient dazu,
die Amplitude und Phase des Taktphasensteuersignals ΔΦb und des Schwellenwertsteuersignals Uth in einer Weise einzustellen, dass eine Bitfehlerzählung, die
in einem mit der Kompensationssteuerungsvorrichtung 19 verbundenen
Vorwärtsfehlerkorrektur-Decodierer 20 gemessen
wird, minimiert wird.
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2 stellt
einen Empfänger 10' dar, der gegenüber dem
Empfänger 10 von 1 dahingehend abgewandelt
ist, dass eine Vielzahl paralleler Schwellenwertgatter 11a bis 11n verwendet
wird und ihre Entscheidungszeit und ihr Schwellenwert "quantisiert" sind, d.h., dass
sie unterschiedliche (feste) Schwellenwerte und Abtastphasen (innerhalb
einer Verwürfelungsperiode)
besitzen. Jedes der Schwellenwertgatter 11a bis 11n empfängt sein
eigenes individuelles Schwellenwertsteuersignal Uth1 bis
Uth1 das in einem gemeinsamen Schwellenwertgenerator 17' erzeugt wird,
der Teil einer Kompensationssteuerungsvorrichtung 19' ist. Jedes
der Schwellenwertgatter 11a bis 11n ist auch mit
seinem eigenen Taktphasenmodulator 14a bis 14n verbunden,
an den ein individuelles Taktphasensteuersignal ΔΦ1 bis ΔΦN angelegt wird, welches in einem gemeinsamen
Jittertunktionsgenerator 21' erzeugt
wird, der ebenfalls Teil der Kompensationssteuerungsvorrichtung 19' ist.
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Innerhalb
einer Verwürfelungsperiode
wird das optimale Schwellenwertgatter von einem Multiplexer 23 ausgewählt, der
seine Befehle von dem mit der Verwürfelung des optischen Signals
synchronisierten Verwürfelungsfrequenzgenerator 16 erhält. Die
Auswahl des (für
eine minimale Fehlerwahrscheinlichkeit) optimalen Schwellenwertgatters
innerhalb einer Abtastperiode erfolgt in einem Schaltfunktionsgenerator 22,
der mit der Kompensationssteuerungsvorrichtung 19' verbunden ist,
deren Auswahlregel durch Minimieren der Fehlerwahrscheinlichkeit
optimiert wird. Ebenso können
die individuellen Taktphasensteuersignale ΔΦ1 bis ΔΦN und/oder die individuellen Schwellenwertsteuersignale
Utth1 bis Uthn von
der Kompensationssteuerungsvorrichtung 19' optimiert werden, um die Fehlerwahrscheinlichkeit
zu minimieren.
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Die
Empfänger
der 1 und 2 werden vorteilhafterweise
in Verbindung mit einer Anordnung der Art von 3 eingesetzt,
sodass ein LWL-System bereitgestellt wird, welches in der Lage ist,
den Zeitjitter 6 ebenso wie die durch die Polarisationsverwürfeler verursachte
zeitabhängige
Verzerrung 9 zu kompensieren. Auf diese Weise kann die
Entscheidungsqualität
des (der) Schwellenwertgatter(s) 11 optimiertwerden, und
die Wirksamkeit der Verbesserung der Polarisations modendispersion
durch Verwürfelung
kann erhöht
werden. Darüber
hinaus ermöglichen
die Empfänger 10; 10' eine Erweiterung durch
verbesserte Vorwärtsfehlerkorrektur
(UFEC) mit einer höheren
Wirksamkeit bei der Verbesserung der Polarisationsmodendispersion.
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Innerhalb
der anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) des Empfängers braucht nur
eine Elektronik mit niedriger/mittlerer Geschwindigkeit implementiert
zu werden; als Alternative ist ein digitaler Signalprozessor (DSP)
mit mittlerer Geschwindigkeit als Modul der Empfänger 10; 10' möglich und
kann immer dann genutzt werden, wenn eine kostengünstige Verbesserung
der Polarisationsmodendispersion durch Polarisationsverwürfelung
von Interesse ist.