DE602004004698T2 - Verwendung von Stanozolol zur Herstellung von entzündungshemmenden und antidegenerativen Arzneimitteln - Google Patents
Verwendung von Stanozolol zur Herstellung von entzündungshemmenden und antidegenerativen Arzneimitteln Download PDFInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Stanozolol für die Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung von durch entzündliche und/oder degenerative Gründe gestützte oder erschwerte tierischen Funktionsstörungen, nämlich Trachialkollaps bei Hunden,
- Stanozolol ist ein Steroidhormon, welches seit langem in der menschlichen und tierärztlichen Medizin wegen seines anabolischen Effekts benutzt wird.
- Anabolische Agentien basieren auf von Testosteron abgeleiteten Steroiden Molekülen; diese Moleküle sind imstande, den Anabolismus von menschlichen und tierischen Zellen zu stimulieren.
- Dennoch ist ihr Gebrauch in der Medizin durch ungünstige Effekte, die typisch für diese Moleküle sind, limitiert, wie zum Beispiel Maskulinisierung oder Virilisierung, und gesteigerte Aggressivität.
- Um die Möglichkeiten des klinischen Gebrauchs von anabolischen Steroiden auszubauen, haben pharmakologische Forscher sich bemüht diese nachteiligen Effekte durch das Synthetisieren neuer Moleküle zu vermeiden, welche unter Beibehaltung ausgeprägter anabolischer Eigenschaften, von geringen Maskulinisierungs-Effekten begleitet werden, Dieses Ziel wurde in einem guten Maß erreicht, und eine Anzahl synthetischer Moleküle mit zufriedenstellendem anabolisch-androgenisch-Verhältnis, einschließlich Stanozolol, sind jetzt zur Behandlung verfügbar.
- Anabolische Agentien werden zur Zeit gebraucht, um die Esslust zu stimulieren, die Blutkrase verbessern, Blutbildung und Gewebeheilung infolge von Traumata und Verbrennungen zu verbessern, und um die Muskelmasse von kraftlosen und entkräfteten Patienten zu erhöhen.
- In der Orthopädie werden anabolische Agentien üblicherweise benutzt, um die Kalzifizierung von Knochengewebe zu erhöhen, wie im Fall von Osteoporose und nach Brüchen.
- Es wurde herausgefunden, dass Stanozolol zusätzlich zu seinem anabolischen Effekt einen starken entzündungshemmenden Effekt ausübt, vergleichbar dem Säugetieren gebildete Kortikosteroid-Hormon, erreichten, zusammen mit einem anti-degenerativen Effekt auf die Gewebe.
- Der entzündungshemmende Effekt von Stanozolol wurde in vitro an Knorpelzellkulturen durch Messung der Stickstoffoxid (NO)-Produktion gezeigt,
- Der anti-degenerative Effekt wurde in vitro durch Messen der Produktion von Cytokinen, die zu der Insulin-Like Growth factor (IGF 1) Familie gehören, in Gewebe gezeigt.
- Entzündungshemmender Effekt
- Stickstoffoxid ist als ein verlässlicher Parameter für die Ermittlung des entzündlichen Stadiums von Geweben wissenschaftlich anerkannt.
- Knorpelzellkulturen wurden implantiert; ein Teil der Kultur wurde dann mit Stanozolol stimuliert, während der Rest in Abwesenheit von pharmakologischer Stimulation kultiviert wurde, und als eine Referenzprobe untersucht wurde.
- Die Inhibierung der Stickstoffoxid (NO) Produktion in den durch Stanozolol stimulierten Knorpelzellkulturen war statistisch größer als die in den Kontrollknorpelzellkulturen gemessene, was bedeutet, dass die Stickstoffoxid Produktion in den stimulierten geringer war als in den Kontrollkulturen (Durschnittswerte „I" in Mikromol von Stickstoffoxid: 2,36 gegen 3,23). Die Aktivität erwies sich als ähnlich oder höher als die von leistungsstarken bekannten Enzündungshemmern wie Hydrokortison und Dexamethason. In dem selben Test, versagte Testosteron im Wesentlichen dabei, die Stickstoffoxid Produktion zu beeinflussen, und konsequenterweise fehlen ihm entzündungshemmende Wirkungen.
- Anti-Degenerativer Effekt
- Die Cytokine, die zu der Insulin-Like Growth Factor (IGF 1) Familie gehören, wirken durch Förderung der Synthese von Kollagen, Proteoglykanen und anderen extrazellulären Knorpelmatrixproteinen, und spielen daher eine entscheidende Rolle in Gewebereparatur und -schutz.
- Für diesen Zweck wurden Knorpelzellkulturen implantiert; ein Teil der Kultur wurde mit Stanozolol, Dexamethason und Testosteron stimuliert, während der Rest als Kontrolle kultiviert wurde, ohne jede pharmakologische Stimulation, Die IGF1-Produktion wurde von allen Zellkulturen gemessen, und es wurde gefunden, dass die Knorpelzellkulturen, die mit Stanozolol stimuliert wurden, signifikant größere Mengen als die beiden anderen zwei Verbindungen und die Kontrollknorpelzellkultur synthetisierten, Genauer gesagt, die Durchschnitts-IGF1-Produktionswerte betrugen 5,85 mcg/ml in den Knorpelkulturen stimuliert mit Stanozolol, 3,89 mcg/ml in denen behandelt mit Dexamethason, 1,64 mcg/ml in denen behandelt mit Testosteron, und 1,63 mcg/ml in den Kontrollkulturen,
- Auf Prozentbasis entspricht der Durchschnittswert „I" 358,85 in den Kulturen stimuliert mit Stanozolol, 198,25 für Dexamethason, 100,31 für Testosteron und 100,20 für die Kontrolle.
- Folglich kann Stanozolol bei allen Funktionsstörungen eingesetzt werden, die bedingt, gefördert oder beeinflusst werden in ihrer Entwicklung durch enzündliche und/oder degenerative ursächliche Komponenten ebenso wie bei Funktionsstörungen, welche klinische Vorteile erlangen nicht nur vom klassischen stimulierenden Effekt auf Zell-Replikation (die Aktion ist mehr oder weniger allen anabolischen Agentien gemein), sondern vor allem durch den entzündungshemmenden und anti-degenerativen Effekt von Stanozolol. Stanozolol kann eine nützliche Rolle in diesen Funktionsstörungen spielen, durch Unterbrechung des Teufelskreises von Entzündung-Leukozyten Rekrutierung – Freisetzung von Gewebe – zerstörenden und proentzündlichen Enzymen – Gewebedegeneration – Entzündung,
- Stanozolol kann nützlich sein bei degenerativen Funktionsstörungen, besonders solchen in welchen die Stimulation der Produktion von Insulin-Like Growth Factor 1 begünstigt wird, weil es die Sequenz von physiopathologischen Ereignissen, die bedingen, dass das Gewebe degeneriert, unterbricht und die Gewebeheilung stimuliert, dabei die funktionale Besserung der biologischen Aktivitäten des Patienten fördernd.
- Somit bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung von Stanozolol für die Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung von Trachealkollapsen bei Hunden.
- Trachealkollaps, eine Atmungsfunktionsstörung, welche hauptsächlich kleine Hunde befällt, ist eine degenerative Funktionsstörung, bedingt durch den Verlust der Knorpelmatrix des Trachealrings. Es wurde gefunden, dass Stanozolol effektiv diese Funktionsstörung behandelt, dank des Dosisabhängigen Anstiegs der Kollagenproduktion, vermittelt durch die Synthese von Transforming Growth Factor (TGF-β1), welcher eine günstige mitogene Aktivität auf die Mesenchymalzellen hat, die Produktion von Integrin fördert, und die Synthese von Proteasen, welche die Zerstörung der extrazellulären Proteinmatrix bedingen, reduziert.
- Die pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 könn auf oralen, parenteralen (beinhaltet die Mesotherapie), intra-artikulären oder topischen Wegen verabreicht werden.
- Als Beispiel sind die bevorzugten Dosen folgende:
Oraler Weg: 0,0003–30 mg/kg Gewicht;
Parenteraler Weg: 0,001–100 mg/kg Gewicht; - Diese Dosen sind für eine einzelne Gabe angemessen; das Produkt kann ein- oder mehrmals täglich verabreicht werden, sogar in Langzeitbehandlungen oder während des ganzen Lebens des Patienten. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen werden gemäß konventionellen, in der pharmazeutischen Technologie bekannten Verfahren hergestellt, wie denen beschrieben in „Remington's Pharmaceutical Handbook", Mack Publishing Co., N.Y., USA, zusammen mit passenden Hilfstoffen, die üblicherweise in der pharmazeutischen Technologie benutzt werden.
Claims (1)
- Verwendung von Stanozolol für die Bereitstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung des Trachealkollapses in Hunden.
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