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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Biotechnologie.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf diagnostische Assays
zum Nachweis von HIV-2 Nukleinsäuresequenzen.
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Hintergrund der Erfindung
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Obwohl
die HIV/AIDS Pandemie hauptsächlich
auf die Infektion durch HIV-1 zurückzuführen ist, ist ein anderer Retrovirus
als eine andere Ursache von AIDS aufgetaucht. Dieser sogenannte „HIV-2" Virus wurde zuerst
1986 aus AIDS-Patienten in West-Afrika isoliert und wurde danach
zum ersten Mal im folgenden Jahr als ein infektiöses Agens in den Vereinigten
Staaten nachgewiesen. Bis Ende 1994 wurden weniger als 100 Fälle von
HIV-2 in den Vereinigten Staaten berichtet. Trotz dieser anscheinend
geringen Anzahl wird HIV-2 in einer wachsenden Anzahl von immunsuppressiven
Erkrankungen, die klinisch von AIDS-Fällen,
die von einer HIV-1 Infektion herrühren, nicht unterscheidbar
sind, als das ätiologische
Agens identifiziert (Kanki et al., Science 232: 238 (1986); Kanki
et al., Science 236: 827 (1987); Clavel et al., Science 233: 343
(1986); Clavel et al., N. Engl. J. Med 316: 1180 (1987)). Obwohl
HIV-2 mit HIV-1 in seiner Morphologie und dem Tropismus für CD4+ Zellen verwandt ist, ist es eindeutig ein
anderer Virus und nicht nur eine Hüllvariante von HIV-1.
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In
der Tat wird, da HIV-2 mit ungefähr
50% Aminosäure-Konservierung in
den Gag- und Pol-Proteinen und weniger als 30% Konservierung in
dem Env-Genprodukten nur entfernt mit HIV-1 verwandt ist, sein Vorhandensein
durch serologische Tests, die zum Nachweis einer HIV-1 Infektion
verwendet werden, nicht wirksam nachgewiesen (Constantine NT, AIDS
7: 1 (1993); Markovitz DM, Ann. Intern. Med. 118: 211 (1993)). Als Ergebnis
wurden Versuche gemacht, Nukleinsäure-Sonden zu entwickeln, die
verwendet werden können,
um spezifisch virale HIV-2 Nukleinsäuren nachzuweisen.
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Interessanterweise
zeigen die Genome von sowohl HIV-1 als auch HIV-2 zwischen verschiedenen
Isolaten deutliche Sequenzheterogenität. Als Konsequenz dieser Heterogenität war es
unmöglich,
umfangreiche Regionen absoluter Sequenz-Konservierung zwischen allen
Isolaten von HIV-1 oder allen Isolaten von HIV-2 zu finden (siehe
veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung
EP 0 887 427 ).
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Tatsächlich wurden
für jedes
dieser Viren zahlreiche virale Isolate mit einzigartigen Polynukleotid-Sequenzen
identifiziert, ein Faktor, der die Konstruktion von Sonden für verlässliche
und wirksame Nukleinsäuretests
weiter kompliziert.
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Da,
wie HIV-1, HIV-2 ebenfalls über
den Austausch von Körperflüssigkeiten,
einschließlich
Blut und Plasma, übertragbar
ist, ist es wichtig, infizierte Körperflüssigkeiten nachweisen zu können, bevor
Antikörper gegen
das Virus nachweisbar oder Symptome in einem infizierten Individuum
offensichtlich sind. Zum Schutz von Patienten, die ansonsten eine
HIV-2 infizierte Körperflüssigkeit
(z. B. Vollblut oder Plasma während
einer Transfusion) oder Produkte, die von Spenderblut oder Plasma
abgeleitet sind, erhalten würden,
ist es besonders wichtig, das Vorhandensein des Virus in der Körperflüssigkeit
des Spenders nachzuweisen, um deren Verwendung in solchen Verfahren
oder Produkten zu verhindern. Es ist ebenfalls wichtig, dass Verfahren
und Reagenzien, die zum Nachweis von HIV-2 verwendet werden, relativ
geringe Anzahlen von Virenkopien, die in einem infizierten Individuum,
der ein Spender sein kann, vorhanden sein können, während der frühen Stadien
der Infektion nachweisen können.
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Tests
und Reagenzien zum Nachweis von HIV-2 wurden zuvor z. B. in
U.S. Patent Nr. 6,020,123 ,
Nr.
5,688,637 , Nr.
5,545,726 und Nr.
5,310,651 ; Europäischen Patenten
Nr.
EP 0 404 625 B1 und
Nr.
EP 0 239 425 B1 ;
und der veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldung Nr.
EP
1 026 236 A2 und Nr.
EP 0 887 427 A2 offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
erster Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Kit zum Nachweis
einer HIV-2 Nukleinsäuresequenz.
Der Kit schließt
ein erstes Amplifizierungs-Oligonukleotid, das SEQ ID NO: 10 umfasst,
und gegebenenfalls eine 5'-Promotorsequenz,
die zu der HIV-2 Nukleinsäure
nicht komplementär
ist, ein. Ebenfalls in dem Kit enthalten ist ein zweites Amplifizierungs-Oligonukleotid,
das eine Länge
von bis zu 100 Nukleotiden besitzt. Dieses zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
schließt
eine Sequenz von 19–40
aufeinanderfolgenden Basen aus der Sequenz von SEQ ID NO: 1 ein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt
die Länge
des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids
19–40
Nukleotide. Ein erstes Amplifizierungs-Oligonukleotid, das eine
Länge von
25 Nukleotiden besitzt, wird durch SEQ ID NO: 10 angegeben. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform,
beträgt
die Länge
des ersten Amplifizierungs-Oligonukleotids bis zu 60 Nukleotiden
und schließt
eine Promotorsequenz ein, wenn die Länge des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids im
Bereich von 19–40
Nukleotiden liegt.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die Länge
des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids
im Bereich von 19–21
Nukleotiden. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
in der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine Länge von
bis zu 60 Nukleotiden besitzt, hat das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von 19–21
Nukleotiden. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, in der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine
Länge von
bis zu 60 Nukleotiden und das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von 19–40
Nukleotiden hat, ist das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid ein
Promotor-Primer, der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besitzt. In noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, in der das das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von bis zu 60 Nukleotiden besitzt und das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von 19–21
Nukleotiden besitzt, kann das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid die
Sequenz von jeder der SEQ ID NOS: 2–7 besitzen. In noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, in der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine
Länge von
bis zu 60 Nukleotiden besitzt und das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid eine
Länge von
19–21
Nukleotiden besitzt, kann das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid
ferner eine Promotorsequenz einschließen. Z. B. kann das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid
ein Promotor-Primer sein, der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besitzt.
Alternativ kann, wenn das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine
Länge von
bis zu 60 Nukleotiden hat und wenn das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von 19–21
Nukleotiden hat, und wenn das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid ferner
eine Promotorsequenz einschließt,
die Sequenz des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids jede von
SEQ ID NOS: 2–7
sein. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, in
der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine Länge von
bis zu 60 Nukleotiden besitzt, in der das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
eine Länge
von 19–21
Nukleotiden besitzt und in der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid ein
Promotor-Primer ist, der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besitzt,
kann das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid eine Sequenz besitzen,
die durch eine der Sequenzen SEQ ID NOS: 2–7 angegeben wird. Gemäß einer
andern bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid aus SEQ ID NO: 10 und
die Länge
des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids beträgt 19–21 Nukleotide. Wenn dies der
Fall ist, kann das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid eine Sequenz
besitzen, die z. B. SEQ ID NO: 10 ist. Alternativ kann, wenn die
Länge des
ersten Amplifizierungs-Oligonukleotids 25 Nukleotide beträgt und die
Länge des
zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids
19–21
Nukleotide beträgt,
kann das zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid eine Sequenz besitzen,
die durch eine von SEQ ID NOS: 2–7 angegeben wird. In noch
einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, in
der die Länge
des zweiten Amplifizierungs- Oligonukleotids 19–21 Nukleotide
beträgt
und in der das erste Amplifizierungs-Oligonukleotid die Sequenz,
die durch SEQ ID NO: 10 angegeben wird, besitzt, kann das zweite
Amplifizierungs-Oligonukleotid eine der SEQ ID NOs: 2–7 sein.
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
kann die Zusammensetzung, die das erste und zweite Amplifizierungs-Oligonukleotid
einschließt,
wobei das letztere eine Länge
von bis zu 100 Nukleotiden besitzt, ferner eine Oligonukleotid-Nachweissonde
einschließen,
die eine Sequenz besitzt, die SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon
und einen nachweisbaren Marker einschließt. Vorzugsweise besitzt die
Nachweissonde eine Länge
von bis zu 18 Nukleotiden und bevorzugter besitzt sie die Sequenz
von einer von SEQ ID NOs: 22–27. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Sequenz des ersten Amplifizierungs-Oligonukleotids SEQ ID
NO: 10 oder 15, die Sequenz des zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids ist
eine von SEQ ID NOs: 2–7
und die Sequenz der Oligonukleotid-Nachweissonde ist eine von SEQ
ID NOs: 22–27.
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Die
Oligonukleotid-Nachweissonde besitzt eine Länge von bis zu 35 Nukleotiden
und die Sequenz von SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon
und einen nachweisbaren Marker. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
besitzt die markierte Oligonukleotid-Sonde eine Länge von
bis zu 22 Nukleotiden. Vorzugsweise besitzt die Oligonukleotid-Sonde
mindestens 16 aufeinanderfolgende Nukleotide, die in der Sequenz
von SEQ ID NO: 20 oder dem Komplementär davon enthalten sind. In
einer Ausführungsform
besitzt die Oligonukleotid-Sonde die Sequenz von SEQ ID NO: 20 oder
das Komplementär
davon. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besitzt die Oligonukleotid-Sonde,
die die Sequenz von SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon
einschließt,
eine Länge
von bis zu 18 Nukleotiden. Z. B. kann die Oligonukleotid-Sonde die Sequenz
von SEQ ID NO: 22 oder dem Komplementär davon, SEQ ID NO: 23 oder
dem Komplementär davon,
SEQ ID NO: 24 oder dem Komplementär davon, SEQ ID NO: 25 oder
dem Komplementär
davon, SEQ ID NO: 26 oder dem Komplementär davon und SEQ ID NO: 27 oder
dem Komplementär
davon besitzen. Bestimmte markierte Oligonukleotid-Sonden haben
Längen
von genau 18 Nukleotiden. In anderen Ausführungsformen der Erfindung,
in denen die Oligonukleotid-Sonde eine Länge von bis zu 22 Nukleotiden
besitzt und die Sequenz von SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon
einschließt,
kann die Oligonukleotid-Sonde DNA sein, aber kann alternativ mindestens
ein Nukleotid-Analog einschließen.
Vorzugsweise besitzt das Nukleotid-Analog eine Methoxy-Gruppe an der 2'-Position eines Ribose-Rests.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließt die Oligonukleotid-Sonde,
die die Sequenz von SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon
einschließt
und eine Länge
von bis zu 18 Nukleotiden besitzt, ebenfalls einen nachweisbaren
Marker ein. Beispiele von nützlichen
nachweisbaren Markern schließen
Chemolumineszenzmarker und Radiomarker ein. Ein besonders bevorzugtes
Beispiel eines Chemolumineszenzmarkers ist ein Acridiniumester.
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Die
Oligonukleotid-Nachweissonde kann zum Nachweis von HIV-2 Amplicons,
die unter Verwendung des ersten und zweiten Amplifizierungs-Oligonukleotids
synthetisiert wurden, verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Kits
können
ferner Fänger-Oligonukleotide
enthalten, die verwendet werden können, um HIV-2 Template Nukleinsäure von
anderen Arten vor dem Durchführen
einer Amplifizierung zu reinigen. Beispiele von Fänger-Oligonukleotiden,
die in Kits gepackt werden können,
besitzen die Sequenzen von SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO: 32.
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Definitionen
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Die
folgenden Ausdrücke
besitzen für
den Zweck dieser Offenbarung die folgenden Bedeutungen, sofern nicht
hierin ausdrücklich
das Gegenteil angegeben wird.
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Wie
hierin verwendet, ist eine „biologische
Probe" jedes Gewebe
oder Polynukleotid-enthaltendes Material, das von einem Menschen
erhalten wird. Biologische Proben gemäß der Erfindung schließen peripheres Blut,
Plasma, Serum, Knochenmark, Gewebe aus einer Biopsie einschließlich Lymphknoten,
respiratorisches Gewebe oder Exsudate, gastrointestinales Gewebe,
Proben von zervikalen Abstrichen, Samen oder andere Körperflüssigkeiten,
Gewebe oder Materialien ein. Eine biologische Probe kann behandelt
werden, um Gewebe oder die Zellstruktur zu zerstören und dadurch die intrazellulären Bestandteile
in eine Lösung
freizusetzen, die Enzyme, Puffer, Salze, Detergenzien und Ähnliches
enthalten kann.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „Polynukleotide" entweder RNA oder
DNA zusammen mit allen synthetischen Nukleotid-Analoga oder anderen Molekülen, die
in der Sequenz vorhanden sein können,
und die die Hybridisierung des Polynukleotids mit einem zweiten
Molekül,
das eine komplementäre
Sequenz besitzt, nicht verhindern. Dieser Ausdruck schließt Polymere,
die Analoga von natürlich auftretenden
Nukleotiden enthalten, ein und schließt insbesondere Analoga ein,
die eine Methoxy-Gruppe an der 2'-Position
der Ribose besitzen (OMe). Wie hierin verwendet, besitzen Methoxy-Polynukleotide
oder Oligonukleotide, die „T" Reste enthalten,
eine Methoxy-Gruppe
an der 2'-Position
des Ribose-Rests und ein Uracil an der Basenposition des Nukleotids.
Wenn besonders als „OMeT" bezeichnet, ist
gemeint, dass die Basenposition des Nukleotids durch einen Thymin-Rest
besetzt ist.
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Wie
hierin verwendet ist ein „nachweisbarer
Marker" eine chemische
Spezies, die nachgewiesen werden oder zu einer nachweisbaren Antwort
führen
kann. Nachweisbare Marker gemäß der Erfindung
können entweder
direkt oder indirekt mit Polynukleotid-Sonden verbunden werden und
schließen
Radioisotope, Enzyme, Haptene, Chromophore, wie z. B. Farbstoffe
oder Partikel, die eine nachweisbare Farbe verleihen (z. B. Latexkügelchen
oder Metallpartikel), lumineszente Verbindungen (z. B. biolumineszente,
phosphoreszierende oder chemolumineszente Reste) und fluoreszierende
Verbindungen ein.
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Ein „homogener
nachweisbarer Marker" bezieht
sich auf einen Marker, der in einer homogenen Art und Weise durch
die Bestimmung, ob sich der Marker an einer Sonde, die an eine Zielsequenz
hybridisiert hat, befindet oder nicht, nachgewiesen werden kann.
D. h., homogene nachweisbare Marker können nachgewiesen werden, ohne
physikalisch hybridisierte von nicht hybridisierten Formen des Markers
oder der markierten Sonde zu entfernen. Diese Marker wurden im Detail
von Arnold et al.,
U.S. Patent
Nr. 5,283,174 ; Woodhead et al.,
U.S. Patent Nr. 5,656,207 ; und Nelson
et al.,
U.S. Patent Nr. 5,658,737 beschrieben.
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Bevorzugte
Marker für
die Verwendung in homogenen Assays schließen chemolumineszente Verbindungen
ein (z. B. siehe Woodhead et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,656,207 ; Nelson et al.,
U.S. Patent Nr. 5,658,737 ; und Arnold,
Jr., et al.,
U.S. Patent Nr.
5,639,694 ). Bevorzugte chemolumineszente Marker sind Acridiniumester(„AE")-Verbindungen, wie
z. B. Standard AE oder Derivate davon (z. B. Naphthyl-AE, ortho-AE, 1- oder 3-Methyl-AE,
2,7-Dimethyl-AE, 4,5-Dimethyl-AE,
ortho-Dibrom-AE, ortho-Dimethyl-AE, meta-Dimethyl-AE, ortho-Methoxy-AE,
ortho-Methoxy(cinnamyl)-AE, ortho-Methyl-AE, ortho-Fluor-AE, 1- oder 3-Methyl-ortho-fluor-AE, 1- oder 3-Methyl-meta-difluor-AE
und 2-Methyl-AE). Die Synthese und die Verfahren zur Bindung dieser Marker
an Nukleinsäuren
und zum Nachweis der Marker sind im Stand der Technik gut bekannt
(siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
2. Ed. (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
NY, 1989), Kapitel 10; Nelson et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,658,737 ; Woodhead et al.,
U.S. Patent Nr. 5,656,207 ; Hogan et
al.,
U.S. Patent Nr. 5,547,842 ;
Arnold et al.,
U.S. Patent Nr.
5,283,174 ; Kourilsky et al.,
U.S.
Patent Nr. 4,581,333 ; und Becker et al.,
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 747 706 ).
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Amplifizierung" auf ein in vitro
Verfahren zum Erhalt vieler Kopien von Ziel-Nukleinsäuresequenzen, ihrer Komplementäre oder
Fragmente davon.
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Mit „Ziel-Nukleinsäure” oder „Ziel" ist eine Nukleinsäure gemeint,
die eine Ziel-Nukleinsäuresequenz enthält.
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Mit „Ziel-Nukleinsäuresequenz", „Ziel-Nukleotidsequenz", „Zielsequenz" oder „Zielregion" ist eine spezifische
Desoxyribonukleotid- oder Ribonukleotidsequenz gemeint, die die
gesamte oder einen Teil der Nukleotid-Sequenz eines einzelsträngigen Nukleinsäuremoleküls und die
Desoxyribonukleotid- oder Ribonukleotidsequenz, die dazu komplementär ist, umfasst.
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Mit „transkriptions-assoziierte
Amplifizierung" ist
jede Art von Nukleinsäure-Amplifizierung
gemeint, die eine RNA Polymerase verwendet, um von einem Nukleinsäure-Template
viele RNA Transkripte zu erzeugen. Ein Beispiel eines transkriptions-assoziierten
Amplifizierungsverfahrens, „transkriptions-vermittelte
Amplifizierung" (TMA)
genannt, verwendet im Allgemeinen eine RNA Polymerase, eine DNA
Polymerase, Desoxyribonukleosidtriphosphate, Ribonukleosidtriphosphate
und ein Oligonukleotid, das zu dem Promotor Template komplementär ist) und
kann gegebenenfalls ein oder mehrere analoge Oligonukleotide einschließen. Variationen
von TMA sind im Stand der Technik gut bekannt, wie im Detail in
Burg et al.,
U.S. Patent Nr.
5,437,990 ; Kacian et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,399,491 und Nr.
5,554,516 ;
Kacian et al., PCT Nr.
WO 93/22461 ;
Gingeras et al., PCT Nr.
WO
88/01302 ; Gingeras et al., PCT Nr.
WO 88/10315 ; Malek et al.,
U.S. Patent Nr. 5,130,238 ; Urdea
et al.,
U.S. Patent Nr. 4,868,105 und
Nr.
5,124,246 ; McDonough
et al., PCT Nr.
WO 94/03472 ,
und Ryder et al., PCT Nr.
WO
95/03420 , offenbart werden. Die Verfahren von Kacian et
al. sind zum Durchführen
von Nukleinsäure-Amplifizierungsverfahren
der hierin offenbarten Art bevorzugt.
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Wie
hierin verwendet, ist eine „Sonde" ein Nukleinsäure-Oligonukleotid, das
unter Bedingungen, die die Hybridisierung fördern, spezifisch an eine Zielsequenz
in einer Nukleinsäure,
vorzugsweise in einer amplifizierten Nukleinsäure, hybridisiert, um ein nachweisbares
Hybrid zu bilden. Eine Sonde kann einen nachweisbaren Rest enthalten,
der entweder an das/die Ende(n) der Sonde angeheftet sein kann oder
kann intern vorliegen. Die Nukleotide der Sonde, die sich mit den
Ziel-Polynukleotid verbinden, müssen
nicht strikt aufeinanderfolgend sein, wie es z. B. bei einem nachweisbaren
Rest, der sich im Inneren der Sequenz der Sonde befindet, der Fall
sein kann. Der Nachweis kann entweder direkt (d. h. von der Sonde,
die direkt an eine Zielsequenz oder eine amplifizierte Nukleinsäure hybridisiert,
stammen) oder indirekt (d. h. von einer Sonde, die an eine intermediäre Molekularstruktur,
die die Sonde mit der Zielsequenz oder amplifizierten Nukleinsäure verbindet,
stammen) sein. Das „Ziel" einer Sonde bezieht
sich im Allgemeinen auf eine Sequenz, die sich in einer amplifizierten
Nukleinsäure-Sequenz befindet,
die spezifisch unter Verwendung von Standard-Wasserstoffbrückenbindung
(d. h. Basenpaarung) an mindestens ein Teil des Sonden-Oligonukleotids
hybridisiert. Eine Sonde kann ziel-spezifische Sequenzen und andere
Sequenzen umfassen, die zu der dreidimensionalen Konformation der
Sonde beitragen (z. B. wie in Lizardi et al.,
U.S. Patent Nr. 5,118,801 und Nr.
5,312,728 beschrieben).
Sequenzen, die „ausreichend
komplementär" sind, erlauben die
stabile Hybridisierung eines Sonden-Oligonukleotids an eine Zielsequenz,
die nicht vollständig
komplementär
zu der ziel-spezifischen Sonden-Sequenz ist.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „Oligonukleotid" oder „Oligomer" eine polymere Kette
von mindestens zwei, im Allgemeinen zwischen ungefähr fünf und ungefähr 100 chemischen
Untereinheiten, wobei jede Untereinheit einen Nukleotidbasen-Rest,
einen Zucker-Rest und einen verbindenden Rest, der die Untereinheiten in
einer linearen räumlichen
Konfiguration verbindet, umfasst. Übliche Nukleotidbasen-Reste
sind Guanin (G), Adenin (A), Cytosin (C), Thymin (T) und Uracil
(U), obwohl andere seltene oder modifizierte Nukleotidbasen, die
in der Lage sind, Wasserstoffbrückenbindungen
zu bilden, dem Durchschnittsfachmann gut bekannt sind. Bevorzugte
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung fallen in einen Größenbereich,
der eine untere Grenze von ungefähr
10 bis ungefähr
60 Resten besitzt. Oligonukleotide können aus natürlich auftretenden
Quellen gereinigt werden, aber werden vorzugsweise unter Verwendung
einer Reihe von gut bekannten enzymatischen oder chemischen Verfahren
synthetisiert.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „Amplifizierungs-Primer" oder ein „Amplifizierungs-Oligonukleotid" ein Oligonukleotid,
das an eine Ziel-Nukleinsäure
oder ihr Komplementär
hybridisiert, und an einer Nukleinsäure-Amplifizierungsreaktion beteiligt ist.
Amplifizierungs-Primer
oder einfach „Primer" können ein
gegebenenfalls modifiziertes Oligonukleotid sein, das in der Lage
ist, an eine Template Nukleinsäure
zu hybridisieren, und das ein 3'-Ende
besitzt, das durch die Aktivität
einer DNA Polymerase verlängert
werden kann.
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Mit „im Wesentlichen
homolog", „im Wesentlichen
entsprechend" oder „im Wesentlichen
entspricht" ist gemeint,
dass das entsprechende Oligonukleotid eine Basensequenz besitzt,
die eine mindestens 10 zusammenhängende
Basen lange Region enthält,
die mindestens 70% homolog, vorzugsweise mindestens 80% homolog,
bevorzugter mindestens 90% homolog, und am bevorzugtesten 100% homolog
zu einer mindestens 10 zusammenhängende
Basen umfassenden Region, die sich in einer Referenzbasensequenz
befindet (mit Ausnahme von RNA- und DNA-Äquivalenten), ist. Der Durchschnittsfachmann
wird leicht Modifikationen erkennen, die bei verschiedenen Prozentsätzen an
Homologie an den Bedingungen des Hybridisierungs-Assays vorgenommen
werden können,
um die Hybridisierung des Oligonukleotids an die Zielsequenz zu
erlauben, während
nicht annehmbare Grade an nicht spezifischer Hybridisierung verhindert
werden. Der Grad an Ähnlichkeit
wird durch den Vergleich der Anordnung von Nukleobasen, die die
zwei Sequenzen ausmachen, bestimmt, und zieht andere strukturelle
Unterschiede, die zwischen den beiden Sequenzen bestehen können, nicht
in Betracht, vorausgesetzt, dass die strukturellen Unterschiede
die Wasserstoffbrückenbindung
mit komplementären
Basen nicht verhindern. Der Grad an Homologie zwischen den beiden
Sequenzen kann ebenfalls in Form der Anzahl von Basen-Fehlpaarungen ausgedrückt werden,
die in jedem Satz von mindestens 10 zusammenhängenden Basen, die verglichen
werden, vorhanden sind, und kann von 0 bis 2 Basen-Unterschieden reichen.
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Mit „im Wesentlichen
komplementär" ist gemeint, dass
das entsprechende Oligonukleotid eine Basensequenz besitzt, die
eine mindestens 10 zusammenhängende
Basen lange Region enthält,
die mindestens 70% komplementär, vorzugsweise
mindestens 80% komplementär,
bevorzugter mindestens 90% komplementär, und am bevorzugtesten 100%
komplementär
zu einer mindestens 10 zusammenhängende
Basen langen Region, die in einer Ziel-Nukleinsäuresequenz (mit Ausnahme von
RNA- und DNA-Äquivalenten)
vorhanden ist, ist. (Der Durchschnittsfachmann wird bei verschiedenen
Prozentsätzen
der Komplementarität
einfach Modifikationen erkennen, die an den Hybridisierungs-Assay-Bedingungen
vorgenommen werden können,
um die Hybridisierung des Oligonukleotids an die Zielsequenz zu
erlauben und gleichzeitig nicht annehmbare Grade an nicht-spezifischer
Hybridisierung zu verhindern.) Der Grad an Komplementarität wird durch
den Vergleich der Anordnung von Nukleobasen, die die beiden Sequenzen
bilden, bestimmt und zieht andere strukturelle Unterschiede, die
zwischen den beiden Sequenzen bestehen können, nicht in Betracht, vorausgesetzt,
dass die strukturellen Unterschiede die Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen komplementären
Basen nicht verhindern. Der Grad an Komplementarität zwischen
zwei Sequenzen kann ebenfalls als Anzahl der Basen-Fehlpaarungen
ausgedrückt
werden, die in jedem Satz von mindestens 10 zusammenhängenden
Basen, die verglichen werden, vorhanden sind, und kann von 0 bis
2 Basen-Fehlpaarungen reichen.
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Mit „ausreichend
komplementär" ist eine zusammenhängende Nukleinsäuren-Basensequenz
gemeint, die in der Lage ist, über
Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen einer Reihe von komplementären Basen an eine andere Basensequenz
zu hybridisieren. Komplementäre
Basensequenzen können
an jeder Position in der Basensequenz eines Oligonukleotids unter
Verwendung der Standard-Basenpaarung (z. B. G:C, A:T oder A:U Paarung)
komplementär
sein, oder können
einen oder mehrere Reste enthalten, die unter Verwendung der Standard-Wasserstoffbrückenbindung
nicht komplementär
sind (einschließlich
abasische „Nukleotide"), aber in denen
die gesamte komplementäre
Basensequenz in der Lage ist, unter angemessenen Hybridisierungsbedingungen
spezifisch an eine andere Basensequenz zu hybridisieren. Zusammenhängende Basen
sind vorzugsweise mindestens ungefähr 80%, bevorzugter mindestens
ungefähr
90%, und am bevorzugtesten ungefähr
100% zu der Sequenz komplementär,
an welche das Oligonukleotid spezifisch hybridisieren soll. Angemessene
Hybridisierungsbedingungen sind dem Durchschnittsfachmann gut bekannt,
können einfach
basierend auf der Basensequenz Zusammensetzung vorhergesagt werden
oder können
empirisch durch Routinetestverfahren bestimmt werden (z. B. siehe
Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2nd ed.
(Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989)
in §§ 1.90–1.91, 7.37–7.57, 9.47–9.51 und
11.47–11.57,
insbesondere in §§ 9.50–9.51, 11.12–11.13,
11.45–11.47
und 11.55–11.57).
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Mit "Fänger-Oligonukleotid" ist mindestens ein
Nukleinsäure-Oligonukleotid
gemeint, das ein Mittel liefert, um spezifisch eine Zielsequenz
und ein immobilisiertes Oligonukleotid aufgrund der Hybridisierung
von Basenpaaren zu verbinden. Ein Fänger-Oligonukleotid schließt vorzugsweise
zwei Bindungsregionen ein: eine Zielsequenz-Bindungsregion und eine
immobilisierte Sonden-Bindungsregion, gewöhnlich zusammenhängend auf
demselben Oligonukleotid, obwohl das Fänger-Oligonukleotid eine Zielsequenz-bindende
Region und eine immobilisierte Sonden-bindende Region einschließen kann,
die auf zwei verschiedenen Oligonukleotiden, die über einen
oder mehrere Linker miteinander verbunden sind, vorhanden sind.
Z. B. kann eine immobilisierte Sonden-bindende Region auf einem
ersten Oligonukleotid vorhanden sein, die Zielsequenz-bindende Region kann
auf einem zweiten Oligonukleotid vorhanden sein und die beiden verschiedenen
Oligonukleotide werden über
Wasserstoffbrückenbindungen
mit einem Linker, bei dem es sich um ein drittes Oligonukleotid
handelt, das Sequenzen enthält,
die spezifisch an die Sequenzen der ersten und zweiten Oligonukleotide
hybridisieren, verbunden.
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Mit „immobilisierte
Sonde" oder „immobilisierte
Nukleinsäure" ist eine Nukleinsäure gemeint,
die direkt oder indirekt ein Fänger-Oligonukleotid
mit einem immobilisierten Träger
verbindet. Eine immobilisierte Sonde ist ein Oligonukleotid, das
mit einem festen Träger
verbunden ist, und das die Trennung von gebundener Zielsequenz von
nicht gebundenem Material in einer Probe ermöglicht.
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Mit „Trennen" oder „Reinigen" ist gemeint, dass
eine oder mehrere Bestandteile der biologischen Probe von einem
oder mehreren anderen Bestandteilen der Probe entfernt werden. Beispielbestandteile
schließen Nukleinsäuren in
einer im Allgemeinen wässerigen
Lösungsphase,
die ebenfalls Materialien, wie z. B. Proteine, Kohlenhydrate, Lipide
und markierte Sonden einschließen
kann, ein. Vorzugsweise entfernt der Trennungs- oder Reinigungsschritt
mindestens ungefähr
70%, bevorzugter mindestens ungefähr 90%, und noch bevorzugter
mindestens ungefähr
95% der anderen Bestandteile, die in der Probe vorhanden sind.
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Mit „RNA"- und DNA-Äquivalente" sind DNA- und RNA-Moleküle gemeint,
die dieselben komplementären
Basenpaar-Hybridisierungseigenschaften
besitzen. RNA- und DNA-Äquivalente
besitzen unterschiedliche Zucker-Reste (d. h. Ribose gegenüber Desoxyribose)
und können
sich durch das Vorhandensein von Uracil in RNA und Thymin in DNA
unterscheiden. Die Unterscheide zwischen RNA- und DNA-Äquivalenten tragen nicht zu
Unterschieden in der Homologie bei, da die Äquivalente denselben Grad an
Komplementarität
zu einer bestimmten Sequenz besitzen.
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Mit „bestehend
im Wesentlichen aus" ist
gemeint, dass ein zusätzlicher
Bestandteil/zusätzliche
Bestandteile, die/der die grundlegenden und neuartigen Eigenschaften
der vorliegenden Erfindung nicht materiell verändert/verändern, in den Kits der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen sein kann/können. Solche Eigenschaften
schließen
die Fähigkeit
selektiv HIV-2 Nukleinsäuren
in biologischen Proben, wie z. B. Gesamtblut oder Plasma, bei einer
Kopienzahl von ungefähr
100 Kopien der HIV-2 Nukleinsäure,
ein. Alle Bestandteile, Zusammensetzungen oder Verfahrensschritte,
die einen materiellen Effekt auf die grundlegenden und neuartigen
Eigenschaften der vorliegenden Erfindung besitzen, würden aus
diesem Ausdruck herausfallen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das die verschiedenen Polynukleotide
zeigt, die verwendet werden können,
um eine Zielregion in der HIV-2 Nukleinsäure nachzuweisen (dargestellt
durch eine dicke horizontale Linie). Die Positionen der folgenden
Nukleinsäuren
sind relativ zu der Zielregion gezeigt: „Fänger-Oligonukleotid" bezieht sich auf die Nukleinsäure, die
verwendet wird, um an die Ziel-Nukleinsäure vor der Amplifizierung
zu hybridisieren und diese einzufangen, wobei „T" sich auf eine Endsequenz bezieht, die
verwendet wird, um ein immobilisiertes Oligonukleotid, das eine
komplementäre
Sequenz besitzt (nicht gezeigt), zu hybridisieren; „Nicht
T7 Primer" und „T7 Promotor-Primer" stellen zwei Amplifizierungs-Primer
dar, die zum Durchführen
einer TMA verwendet werden, wobei „P" die Promotorsequenz des T7 Promotor-Primers
anzeigt; und „Sonde" sich auf die Sonde
bezieht, die für
den Nachweis der amplifizierten Nukleinsäure verwendet wird.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kits zum selektiven Nachweis
der Nukleinsäuren
von HIV-2. Die hierin offenbarten Kits sind zur Amplifizierung und
zum Nachweis dieser Nukleinsäuren
in biologischen Proben, wie z. B. menschlichem Blut, Serum, Plasma
oder anderen Körperflüssigkeiten,
oder Geweben, die auf das Vorhandensein von viralen Nukleinsäuren getestet
werden sollen, nützlich.
Die Amplifizierungs-Primer, die hierin offenbart werden, können vorteilhafterweise
als Bestandteile einer Multiplex-Amplifizierungsreaktion verwendet
werden, wobei aus einer komplexen Auswahl von Primern und akzessorischen
Polynukleotiden mehrere Amplicon-Arten erzeugt werden können. Z.
B. können
die hierin offenbarten Primer in Multiplex- Amplifizierungsreaktionen verwendet
werden, die Amplicons synthetisieren, die Polynukleotiden von miteinander
nicht verwandten Viren entsprechen.
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Die
Sonden, Primer und Verfahren, die hierin offenbart werden, können entweder
in diagnostischen Anwendungen oder zum Untersuchen von Spenderblut
und Blutprodukten oder anderen Geweben, die infektiöse Partikel
enthalten können,
verwendet werden.
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Einleitung und Überblick
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Der
Durchschnittsfachmann wird anerkennen, dass Nukleinsäure-Tests
ein günstiges
und hochsensitives Verfahren zum Nachweis von virus-spezifischen
Polynukleotiden in biologischen Proben, wie z. B. Spenderblut oder
-plasma, darstellen. Da Individuen, die neu mit HIV-1 infiziert
sind, typischerweise 1–2
Monate nach der Infektion nachweisbare Konzentrationen an Antikörpern, die
mit den viralen Antigenen reagieren, erzeugen, können serologische Tests während des
ersten Monats nach Exposition gegenüber dem Virus ein falsch-negatives Ergebnis
ergeben, und zulassen, dass Proben, die mit HIV-1 kontaminiert sind,
in den Blutvorrat gelangen, was verheerende Folgen hat. Auf dieselbe
Art und Weise wie der frühe
Nachweis einer HIV-1 Exposition helfen kann, die Sicherheit der
Spenderblut-Versorgung zu sichern, kann der frühe Nachweise von HIV-2 Exposition
dieselben Vorteile liefern. Dementsprechend basieren die sensitivsten
Testverfahren zum Nachweis von HIV-2 im Gegensatz zum Nachweis der
Immunantwort des Wirts auf die Infektion auf dem Nachweis von virus-spezifischen
Nukleinsäuren.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Kits (die Amplifizierungs-Nukleotide und Sonden enthalten) zum Nachweis
von HIV-2 Nukleinsäuren
in einer biologischen Probe ein. Um Oligonukleotid-Sequenzen zu
entwickeln, die für
solche Zwecke geeignet sind, wurden bekannte HIV-2 DNA-Sequenzen,
einschließlich
Subtypen, zuerst durch das Abgleichen von Regionen, die ähnliche
Sequenzen besitzen, gegenübergestellt,
und dann die Sequenzen verglichen, um Kandidatenregionen des viralen
HIV-2 Genoms zu identifizieren, die als Reagenzien in einem diagnostischen
Assay dienen können.
Basierend auf diesen Vergleichen wurde die LTR-Region des HIV-2
Genoms für
den Nachweis unter Verwendung der Fänger-Oligonukleotide, Primer
und Sonden, die schematisch in 1 gezeigt
sind, ausgewählt.
Teile der Sequenzen, die zwischen den verglichenen Sequenzen relativ
wenige Sequenzvarianten enthielten, wurden als Startpunkte für die Entwicklung
von synthetischen Oligonukleotiden, die für die Verwendung bei dem Einfangen,
der Amplifizierung und dem Nachweis der amplifizierten Sequenzen
geeignet sind, gewählt.
Andere Erwägungen
beim Entwurf der Oligonukleotide schlossen den relativen GC-Gehalt
der Sequenz (der von ungefähr
30% bis ungefähr
55% reichte) und die relative Abwesenheit von vorhergesagten Sekundärstrukturen
innerhalb einer Sequenz (z. B. Haarnadelschleifen, die intramolekulare
Hybride bilden) ein.
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Basierend
auf diesen Analysen wurden die unten dargestellten Fänger-Oligonukleotide,
Amplifizierungs-Nukleotide
und Sondensequenzen entworfen. Der Durchschnittsfachmann wird anerkennen,
dass Primer- Sequenzen,
die für
HIV-2 spezifisch sind, mit oder ohne die T7 Promotersequenz als
Primer in den verschiedenen Primer-basierten in vitro Amplifizierungsverfahren,
die unten beschrieben werden, verwendet werden können. Zusätzlich wird ebenfalls in Erwägung gezogen,
dass die hierin offenbarten Hybridisierungssonden als Amplifizierungs-Primer
verwendet werden könnten,
und dass die Amplifizierungs-Primer, die hierin offenbart werden,
als Hybridisierungssonden verwendet werden könnten. Der unten detailliert
beschriebene Amplifizierungs- und Nachweis-Assay ist zum Nachweis
von zumindest den Subtypen A, B, C und D von HIV-2 nützlich.
Bemerkenswerterweise besitzt der Teil des HIV-2 Genoms, der für die hierin
offenbarten Sonden als Ziel dient, keine korrespondierende Sequenz
in dem HIV-1 Genom. Somit sind die Sonden für HIV-2 und nicht HIV-1 spezifisch.
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Nützliche Amplifizierungsverfahren
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Amplifizierungsverfahren,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
schließen
ein: Transkriptions-vermittelte Amplifizierung (TMA), Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), Nukleinsäurensequenz-basierte Amplifizierung
(NASBA), Strang-Ersatz Amplifizierung (SDA), und Amplifizierungsverfahren, die
selbstreplizierende Polynukleotid-Moleküle und Replikations-Enzyme,
wie MDV-1 RNA und Q-beta Enzym, verwenden. Verfahren zum Durchführen dieser
verschiedenen Amplifizierungstechniken können jeweils in
U.S. Patent Nr. 5,399,491 ;
U.S. Patent Nr. 4,965,188 ;
der veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldung
EP 0 525 882 ,
U.S. Patent Nr. 5,455,166 ,
U.S. Patent Nr. 5,472,840 ,
und Lizardi et al., BioTechnology 6: 1197 (1988) gefunden werden.
U.S. Patent Nr. 5,554,516 beschreibt
ein Verfahren zum Amplifizieren einer Ziel-RNA Sequenz unter Verwendung
eines einzelnen Promotor-Primers in Abwesenheit eines Primers, der
ein Hybrid mit dem Komplementär
der Ziel-RNA-Sequenz bildet.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden HIV-2 Nukleinsäuren unter Verwendung eines
TMA Protokolls amplifiziert. Gemäß diesem
Protokoll besitzt die reverse Transkriptase, die die RNA-Polymerase
Aktivität
liefert, ebenfalls eine endogene RNase-H Aktivität. Einer der Primer, die in
diesem Verfahren verwendet werden, enthält eine Promotorsequenz, die
stromaufwärts
der Sequenz, die zu einem Strang der Ziel-Nukleinsäure, die amplifiziert werden
soll, komplementär
ist, positioniert ist. In dem ersten Schritt der Amplifizierung
hybridisiert ein Promotor-Primer an die HIV-2 Ziel-RNA an einer
definierten Stelle. Die reverse Transkriptase erzeugt eine DNA-Kopie
der Ziel-RNA durch Extension des 3'-Endes des Promotor-Primers. Der RNA-Strang in der resultierenden
RNA:DNA Duplex wird durch eine RNase-H Aktivität, die gegebenenfalls die inhärente Aktivität der reversen
Transkriptase sein kann, abgebaut. Ein zweiter Primer bindet dann
an den DNA-Strang. Ein zweiter Strang von DNA wird von dem Ende
des Primers durch reverse Transkriptase synthetisiert, wodurch ein
doppelsträngiges
DNA-Molekül
erzeugt wird. Die RNA-Polymerase
erkennt die Promotorsequenz in dieser doppelsträngigen DNA-Vorlage und beginnt
mit der Transkription. Jedes der neu synthetisierten RNA-Amplicons gelangt
wieder in den TMA Prozess und dient als Vorlage für eine neue Runde
der Replikation, wodurch es zu einer exponentiellen Vermehrung der
RNA-Amplicons kommt. Da jede der DNA-Vorlagen 100–1000 Kopien
eines RNA-Amplicons erzeugen kann, kann diese Expansion zur Produktion
von 10 Billionen Amplicons in weniger als einer Stunde führen. Der
gesamte Prozess ist autokatalytisch und wird bei konstanter Temperatur
durchgeführt.
-
Verfahren
zum Nachweis der HIV-2 Amplicons können so einfach wie das Färben von
elektrophoretisch getrennten Nukleinsäuren-Amplifizierungsprodukten,
die unter Verwendung eines Paars von Oligonukleotid-Primern erzeugt
wurden, sein. Wie unten detailliert beschrieben, verwenden bevorzugte
Nachweisverfahren HIV-2 spezifische Hybridisierungssonden.
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Strukturelle Merkmale von
Primern
-
Wie
oben angegeben, bezieht sich ein „Primer" auf ein gegebenenfalls modifiziertes
Oligonukleotid, das in der Lage ist, an ein Nukleinsäure Template
zu hybridisieren, und das ein 3'-Ende
besitzt, das durch eine DNA-Polymeraseaktivität verlängert werden
kann. Die 5'-Region
des Primers kann zu der Ziel-Nukleinsäure nicht komplementär sein.
Wenn die nicht komplementäre
5'-Region eine Promotorsequenz
einschließt,
wird der Primer als „Promotor-Primer" bezeichnet. Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass jedes Oligonukleotid,
das als Primer fungieren kann (d. h. ein Oligonukleotid, das spezifisch
an eine Zielsequenz hybridisiert und ein 3'-Ende besitzt, das in der Lage ist,
durch eine DNA-Polymeraseaktivität
verlängert
zu werden) modifiziert werden kann, um eine 5'-Promotorsequenz einzuschließen und
somit als Promotor- Primer
dienen kann. Auf die gleiche Weise kann jeder Promotor-Primer durch
das Entfernen von einer Promotorsequenz oder die Synthese ohne eine
Promotorsequenz modifiziert werden und dennoch als Primer fungieren.
-
Die
Nukleotidbasenreste von Primern können modifiziert sein, z. B.
durch die Addition von Propin-Gruppen, sofern der modifizierte Basenrest
die Fähigkeit
beibehält,
eine nicht-kovalente Assoziierung mit G, A, C, T oder U zu bilden
und ein Oligonukleotid, das mindestens einen modifizierten Nukleotidbasenrest umfasst,
nicht sterisch daran gehindert ist, mit einer einzelsträngigen Nukleinsäure zu hybridisieren. Übliche Zucker-Reste,
die im Primer-Rückgrat
enthalten sind, schließen
Ribose und Desoxyribose ein, obwohl 2'-O-Methylribose (OME), halogenierte
Zucker und andere modifizierte Zucker ebenfalls verwendet werden können. Gewöhnlich ist
die Verbindungsgruppe des Primer-Rückgrats ein phosphor-enthaltender Rest,
am häufigsten
eine Phosphodiester-Bindung,
obwohl andere Bindungen, wie z. B. Phosphorthioate, Methylphosphonate
und nicht phosphor-enthaltende
Verbindungen, wie z. B. peptid-ähnliche
Bindungen, wie sie in „Peptid-Nukleinsäuren" (PNA) gefunden werden,
ebenfalls für
die Verwendung in dem hierin offenbarten Assay gedacht sind.
-
Nützliche Systeme und nachweisbare
Reste zum Markieren von Sonden
-
Im
Wesentlichen kann jedes Markierungs- und Nachweissystem, das zum Überwachen
der spezifischen Nukleinsäuren-Hybridisierung
verwendet werden kann, in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Eingeschlossen in die Auswahl von nützlichen
Markern sind Radiomarker, Enzyme, Haptene, verbundene Oligonukleotide,
chemolumineszente Moleküle
und redox-aktive
Reste, die gegenüber elektronischen
Nachweisverfahren empfänglich
sind. Bevorzugte chemolumineszente Moleküle schließen Acridiniumester der Art,
wie sie von Arnold et al., in
U.S.
Patent Nr. 5,283,174 für
die Verwendung in Zusammenhang mit homogenen Schutz-Assays und der
Art, wie sie von Woodhead et al., in
U.S.
Patent Nr. 5,656,207 für
die Verwendung in Zusammenhang mit Assays, die multiple Ziele in
einer einzelnen Reaktion quantifizieren, offenbart werden, ein.
Bevorzugte elektronische Markierungs- und Nachweisansätze werden
in
U.S. Patent Nr. 5,591,578 und
Nr.
5,770,369 und der
veröffentlichten
Internationalen Patentanmeldung
WO 98/57158 offenbart.
Redox-aktive Reste, die als Marker in der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, schließen Übergangsmetalle,
wie z. B. Cd, Mg, Cu, Co, Pd, Zn, Fe und Ru ein.
-
Besonders
bevorzugte nachweisbare Marker für
Sonden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind in homogenen
Assay-Systemen (d. h. in denen die gebundene markierte Sonde in
einer Mischung verglichen mit ungebundener markierter Sonde eine
nachweisbare Veränderung,
wie z. B. Stabilität
oder differentiellen Abbau, zeigt) nachweisbar. Ein bevorzugter
Marker für
die Verwendung in homogenen Assays ist eine chemolumineszente Verbindung
(z. B. wie von Woodhead et al. in
U.S.
Patent Nr. 5,656,207 ; von Nelson et al. in
U.S. Patent Nr. 5,658,737 ; oder von
Arnold et al. in
U.S. Patent
Nr. 5,639,604 beschrieben). Besonders bevorzugte chemolumineszente
Marker schließen
Acridiniumester-(„AE")-Verbindungen, wie
z. B. Standard-AE oder Derivate davon, wie z. B. Naphthyl-AE, ortho-AE,
1- oder 3-Methyl-AE,
2,7-Dimethyl-AE, 4,5-Dimethyl-AE, ortho-Dibrom-AE, ortho-Dimethyl-AE,
meta-Dimethyl-AE, ortho-Methoxy-AE, ortho-Methoxy(cinnamyl)-AE,
ortho-Methyl-AE, ortho-Fluor-AE,
1- oder 3-Methyl-ortho-fluor-AE, 1- oder 3-Methyl-meta-difluor-AE und
2-Methyl-AE, ein.
-
In
einigen Anwendungen sind Sonden, die zumindest einen gewissen Grad
an Selbstkomplementarität zeigen,
wünschenswert,
um den Nachweis von Sonde:Ziel Duplexen in einer Testprobe zu ermöglichen,
ohne vor dem Nachweis zuerst das Entfernen der nicht hybridisierten
Sonde zu erfordern. Beispielweise sind Strukturen, die als „Molekulare
Fackeln" bezeichnet
werden, so entworfen, dass sie verschiedene Regionen der Selbstkomplementarität einschließen („ziel-bindende
Domäne” und „ziel-schließende Domäne" genannt), die über eine
Verbindungsregion verbunden sind, und die unter festgelegten Hybridisierungs-Assay-Bedingungen aneinander
hybridisieren. Wenn sie denaturierenden Bedingungen ausgesetzt werden,
schmelzen die beiden komplementären
Regionen (die vollständig
oder teilweise komplementär
sein können)
der Molekularen Fackel auf und machen die ziel-bindende Region für die Hybridisierung
an eine Zielsequenz verfügbar,
wenn die festgelegten Hybridisierungs-Assay-Bedingungen wiederhergestellt
werden. Molekulare Fackeln sind so entworfen, dass die ziel-bindende
Domäne
eine Hybridisierung an die Zielsequenz gegenüber der ziel-schließenden Domäne bevorzugt.
Die ziel-bindende Domäne
und die ziel-schließende Domäne einer
Molekularen Fackel schließen interagierende
Marker (z. B. lumineszent:Quencher) ein, die so positioniert sind,
dass ein anderes Signal erzeugt wird, wenn die Molekulare Fackel
mit sich selbst hybridisiert ist, gegenüber dem Fall, dass die Molekulare
Fackel an eine Ziel-Nukleinsäure
hybridisiert ist, und erlauben dadurch den Nachweis von Sonde:Ziel
Duplexen in einer Testprobe in der Gegenwart von nicht hybridisierter
Sonde, die einen brauchbaren Marker trägt. Molekulare Fackeln werden
vollständig
in der Internationalen Veröffentlichung
Nr.
WO 00/01850 beschrieben.
-
Ein
anderes Beispiel einer selbstkomplementären Hybridisierungs-Assay-Sonde
ist eine Struktur, die gewöhnlich
als „Molecular
Beacon" bezeichnet
wird. Molecular Beacons umfassen Nukleinsäure-Moleküle, die eine ziel-komplementäre Sequenz,
ein Affinitätspaar
(oder Nukleinsäure-Arme),
die beim Fehlen einer Ziel-Nukleinsäure-Sequenz
die Sonde in einer geschlossenen Konformation halten, und ein Markerpaar,
das interagiert, wenn sich die Sonde in einer geschlossenen Konformation
befindet, ein. Hybridisierung der Ziel-Nukleinsäure und der ziel-komplementären Sequenz
trennt die Teile des Affinitätspaars
und verschiebt die Sonde so in eine offene Konformation. Die Verschiebung
zu der offenen Konformation ist aufgrund der verringerten Interaktion
des Markerpaars, das z. B. ein Fluorophor und ein Quencher (z. B.
DABCYL und EDANS) sein kann, nachweisbar. Molecular Beacons werden
vollständig
in
U.S. Patent Nr. 5,925,517 beschrieben.
-
Synthetische
Techniken und Verfahren zum Binden von Markern an Nukleinsäuren und
zum Nachweis von Markern sind im Stand der Technik gut bekannt (siehe
z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Ausg. (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
NY, 1989), Kapitel 10; Nelson et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,658,737 ; Woodhead et al.,
U.S. Patent Nr. 5,656,207 ; Hogan et
al.,
U.S. Patent Nr. 5,547,842 ;
Arnold et al.,
U.S. Patent Nr.
5,283,174 ; und Kourilsky et al.,
U.S. Patent Nr. 4,581,333 ).
-
Chemische Zusammensetzung
von Sonden
-
Sonden
gemäß der Erfindung
umfassen Polynukleotide oder Polynukleotid-Analoga und können daran
kovalent gebunden einen nachweisbaren Marker tragen. Nukleoside
oder Nukleosid-Analoga der Sonde umfassen stickstoff-haltige heterocyclische
Basen oder Basen-Analoga, in denen die Nukleoside durch z. B. Phosphodiester-Bindungen,
z. B. um ein Polynukleotid zu bilden, miteinander verbunden sind.
Dementsprechend kann eine Sonde konventionelle Ribonukleinsäure (RNA)
und Desoxyribonukleinsäure
(DNA) einschließen,
aber kann ebenfalls chemische Analoga dieser Moleküle einschließen. Das „Rückgrat" einer Sonde kann aus
einer Reihe von Bindungen, die im Stand der Technik bekannt sind,
bestehen, einschließlich
einer oder mehrerer Zucker-Phosphodiester-Bindungen, Peptid-Nukleinsäure-Bindungen
(manchmal als „Peptid-Nukleinsäuren", wie von Hyldig-Nielsen
et al., PCT Internationale Veröffentlichung
Nr.
WO 95/32305 beschrieben, bezeichnet),
Phosphothioat-Bindungen, Methylphosphonat-Bindungen oder Kombinationen
davon. Die Zucker-Reste der Sonde können entweder Ribose oder Desoxyribose
oder ähnliche
Verbindungen, die bekannte Substitutionen, wie z. B. 2'-Methoxy-Substitutionen
(OMe) und 2'-Halid-Substitutionen
(z. B. 2'-F) besitzen, sein.
-
Die
stickstoffhaltigen Basen können
die konventionellen Basen (A, G, C, T, U), bekannte Analoga davon
(z. B. Inosin oder „I"; siehe The Biochemistry
of the Nucleic Acids 5–36,
Adams et al., Hrsg., 11. Ausgabe, 1992), bekannte Derivate von Purin-
oder Pyrimidin-Basen (z. B. N
4-Methyl-desoxyguanosin,
Deaza- oder Azapurine und Deaza- oder Azapyrimidine, Pyrimidin-Basen
die Substituentengruppen an der 5- oder 6-Position besitzen, Purin-Basen,
die einen geänderten
oder ersetzten Substituenten an der 2-, 6- oder 8-Position besitzen,
2-Amino-6-methylaminopurin,
O
6-Methylguanin, 4-Thio-pyrimidine, 4-Amino-pyrimidine, 4-Dimethylhydrazin-pyrimidine und O
4-Alkyl-pyrimidine (siehe Cook, Internationale
PCT Veröffentlichung
Nr.
WO 93/13121 ) und „abasische" Reste, in denen
das Rückgrat
keine stickstoff-haltige Base in einem oder mehreren Resten des
Polymers einschließt
(siehe Arnold et al.,
U.S. Patent
Nr. 5,585,481 ), sein. Eine Nukleinsäure kann nur konventionelle
Zucker, Basen und Bindungen, die in RNA und DNA gefunden werden,
einschließen,
oder kann sowohl konventionelle Bestandteile als auch Substitutionen
(z. B. konventionelle Basen, die über ein Methoxy-Rückgrat verbunden
sind, oder eine Nukleinsäure,
die konventionelle Basen und ein oder mehrere Basenanaloga einschließt) einschließen.
-
Auswahl von Amplifizierungs-Primern und
Nachweissonden, die für
HIV-2 spezifisch sind
-
Nützliche
Richtlinien zum Entwurf von Amplifizierungs-Primern und Sonden mit gewünschten
Eigenschaften werden hierin beschrieben. Die optimalen Stellen zum
Amplifizieren und Nachweisen mittels Sonden von HIV-2 Nukleinsäuren enthalten
in ungefähr
350 Basen, und vorzugsweise in 150 Basen einer zusammenhängenden
Sequenz zwei, und vorzugsweise drei konservierte Regionen, die mehr
als ungefähr
15 Basen lang sind. Der Grad an Amplifizierung, der mit einem Satz
von Primern oder Promotor-Primern beobachtet wird, hängt von
mehreren Faktoren, einschließlich
der Fähigkeit
der Oligonukleotide, an ihre komplementären Sequenzen zu binden, und
ihre Fähigkeit,
enzymatisch verlängert
zu werden, ab. Da das Ausmaß und
die Spezifität
der Hybridisierungsreaktion durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst
werden, bestimmt die Manipulation dieser Faktoren die exakte Sensitivität und Spezifität eines
bestimmten Oligonukleotids, unabhängig davon ob es zu seinem
Ziel perfekt komplementär
ist oder nicht. Die Auswirkungen von wechselnden Assay-Bedingungen
sind dem Durchschnittsfachmann bekannt und werden von Hogan et al.,
in
U.S. Patent Nr. 5,840,488 beschrieben.
-
Die
Länge der
Ziel-Nukleinsäuresequenz
und dementsprechend die Länge
der Primer-Sequenz oder Sonden-Sequenz
kann wichtig sein. In einigen Fällen
kann es mehrere Sequenzen einer bestimmten Zielregion, die sich
in Ort und Länge
unterscheiden, geben, die Primer oder Sonden ergeben, die die gewünschten Hybridisierungseigenschaften
besitzen. Obwohl es für
Nukleinsäuren,
die nicht perfekt komplementär
sind, möglich
ist zu hybridisieren, bestimmt hauptsächlich das längste Stück einer
perfekt homologen Basensequenz die Stabilität des Hybrids.
-
Amplifizierungs-Primer
und Sonden sollten so positioniert werden, dass die Stabilität von Oligonukleotid:Nicht-Ziel Nukleinsäure-Hybriden
(d. h. Nukleinsäuren
mit einer zu der Ziel-Nukleinsäure ähnlichen
Sequenz) minimiert wird. Es wird bevorzugt, dass die Amplifizierungs-Primer
und Nachweissonden in der Lage sind, zwischen Ziel und Nicht-Ziel-Sequenzen zu
unterscheiden. Beim Entwurf von Primern und Sonden sollten die Unterschiede
in diesen Tm-Werten so groß wie
möglich
sein (z. B. mindestens 2°C
und vorzugsweise 5°C).
-
Regionen
der Nukleinsäure,
für die
bekannt ist, dass sie starke interne Strukturen bilden, die die
Hybridisierung verhindern, sind als Primer oder Sonden weniger bevorzugt.
Beispiele von solchen Strukturen schließen Haarnadelschleifen ein.
Auf die gleiche Weise sollten Oligonukleotide mit ausgedehnter Selbstkomplementarität vermieden
werden.
-
Der
Grad an nicht-spezifischer Verlängerung
(Primer-Dimer oder Nicht-Ziel-Kopieren) kann ebenfalls die Effizienz
der Amplifizierung beeinflussen. Aus diesem Grund werden Primer
ausgewählt,
die insbesondere an den 3'-Enden
der Sequenz niedrige Selbst- oder Kreuz-Komplementarität besitzen.
Lange homopolymere Teile und ein hoher GC-Gehalt werden vermieden, um falsche
Primer-Verlängerung
zu verringern. Es ist eine kommerziell erhältliche Computersoftware verfügbar, um
bei diesem Aspekt des Entwurfs zu helfen. Verfügbare Computerprogramme schließen MacDNASISTM 2.0 (Hitachi Software Engineering American
Ltd.) und OLIGO® ver.
4.1 (National Bioscience) ein.
-
Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass Hybridisierung die Assoziierung
von zwei Einzelsträngen komplementärer Nukleinsäure, um
einen wasserstoffbrückengebundenen
Doppelstrang zu bilden, einschließt. Es ist implizit, dass,
wenn einer der beiden Stränge
vollständig
oder teilweise in einem Hybrid gebunden ist, dieser weniger in der
Lage sein wird, an der Bildung eines neuen Hybrids teilzunehmen.
Durch den Entwurf von Primern und Sonden, so dass wesentliche Teile
der Sequenzen von Interesse einzelsträngig sind, kann die Rate und
das Ausmaß der
Hybridisierung stark erhöht
werden. Wenn das Ziel eine integrierte genomische Sequenz ist, wird
sie natürlicherweise
in doppelsträngiger
Form auftreten (wie es bei dem Produkt der Polymerase-Kettenreaktion
der Fall ist). Diese doppelsträngigen
Ziele hemmen auf natürliche
Weise die Hybridisierung mit einer Sonde und erfordern vor dem Hybridisierungsschritt
eine Denaturierung.
-
Die
Rate der Polynukleotid-Hybridisierung kann durch das Bestimmen von
C0t1/2 gemessen
werden. Die Rate, mit der ein Polynukleotid an sein Ziel hybridisiert,
ist ein Maß der
thermalen Stabilität
der Zielsekundärstruktur
in der Zielbindungsregion. Die Standardmessung der Hybridisierungsrate
ist C0t1/2, was
als Mol Nukleotid pro Liter multipliziert mit Sekunden gemessen
wird. Es ist somit die Konzentration der Sonde multipliziert mit
der Zeit, bei der 50% der maximalen Hybridisierung bei dieser Konzentration
auftritt. Dieser Wert wird durch das Hybridisieren verschiedener
Mengen von Polynukleotid an eine konstante Menge Ziel über einen festgelegten
Zeitraum bestimmt. Der C0t1/2 wird
graphisch durch Standardverfahren, die dem Durchschnittsfachmann
vertraut sind, bestimmt.
-
Bevorzugte Amplifizierungs-Primer
-
Primer,
die zum Durchführen
von Amplifizierungsreaktionen nützlich
sind, können
unterschiedliche Längen
besitzen. Z. B. besitzen Amplifizierungs-Oligonukleotide, die zu
einem Strang der HIV-2 Ziel-Nukleinsäure-Sequenz komplementär sind,
vorzugsweise Längen
von bis zu 100 Basen, bevorzugter von 18 bis 60 Basen, noch bevorzugter
von 18 bis 34 Basen, oder noch bevorzugter von 18 bis 25 Basen,
und schließen mindestens
9 und bis zu 34 zusammenhängende
Basen ein, die zu der Sequenz, die durch AAAATCCCTAGCAGGTTGGCGCCCGAACAGGGAC
(SEQ ID NO: 8) angegeben wird, wesentlich komplementär sind.
Anders ausgedrückt,
aber dieselben Oligonukleotide identifizierend, schließen diese
Primer mindestens 9 und bis zu 34 zusammenhängende Basen ein, die in einer
Sequenz, die im Wesentlichen GTCCCTGTTCGGGCGCCAACCTGCTAGGGATTTT
(SEQ ID NO: 9) entspricht, ein. Obwohl nicht angenommen wird, dass
es für
die Ausführbarkeit
der Erfindung essentiell ist, besitzen alle Primer, die in Tabelle
2 aufgelistet werden, die gemeinsame Kernsequenz CGGGCGCCA (SEQ
ID NO: 34). Unsere Erkenntnis, dass Fehlpaarungen zwischen der Sequenz
von SEQ ID NO: 9 und der Primer-Sequenz, die stromabwärts (3') der Sequenz von
SEQ ID NO: 34 lokalisiert ist, toleriert werden, zeigt die allgemeine
Nützlichkeit
von Primern, die eine Untergruppe der Sequenz von SEQ ID NO: 9 besitzen.
In anderen Worten, Primer-Sequenzen, die von SEQ ID NO: 9 abgeleitet
sind, und die unter Amplifizierungsbedingungen, wie sie z. B. hierin
verwendet werden, an ein Ziel hybridisieren, das die Sequenz von
SEQ ID NO: 8 besitzt, können
bei den hierin beschriebenen Amplifizierungsverfahren verwendet werden.
Im Allgemeinen werden Primer, die 9 bis 34 zusammenhängende Basen
von SEQ ID NO: 9 besitzen, für
die Verwendung als Promotor-Primer, wie z. B. T7 Promotor-Primer, besonders
bevorzugt. Natürlich
ist, wenn der Primer ein T7 Promotor-Primer ist, am 5'-Ende des Primers
eine T7 Promotorsequenz eingeschlossen, die typischerweise ungefähr 27 bis
33 Basen zu der Länge
des Primers hinzufügt.
Ein Beispiel eines bevorzugten Amplifizierungs-Primers gemäß diesem
Aspekt der Erfindung schließt
ein Oligonukleotid ein, das die Sequenz, die mit SEQ ID NO: 10 angegeben
wird, besitzt. Der hierin offenbarte T7 Promotor-Primer ist insbesondere
zum Durchführen
von Nukleinsäure-Amplifizierungsreaktionen
unter Verwendung der Verfahren, die von Kacian et al., in
U.S. Patent Nr. 5,399,491 und
Nr.
5,554,516 beschrieben
werden, nützlich.
Primer können
gegebenenfalls modifizierte Oligonukleotide oder Nukleotid-Analoga
einschließen.
Vorzugsweise wird der Nachweis von Amplicons, die unter Verwendung
dieser Primer synthetisiert wurden, durch Verwendung der hierin
offenbarten Oligonukleotid-Nachweissonden erreicht.
-
Andere
Amplifizierungs-Primer, die in jeder Kombination mit den oben beschriebenen
Primern zum Durchführen
von Amplifizierungsreaktionen verwendet werden können, sind komplementär zu dem
entgegengesetzten Strang der HIV-2 Ziel-Nukleinsäure-Sequenz. Amplifizierungs-Primer,
die zu diesem entgegengesetzten Strang der HIV-2 Ziel-Nukleinsäure-Sequenz
komplementär
sind, besitzen vorzugsweise Längen
von bis zu 100 Basen, oder bevorzugter 19 bis 40 Basen, oder noch
bevorzugter 19 bis 21 Basen. Diese Primer sind insbesondere als
Nicht-Promotor-Primer
nützlich.
Wie hierin offenbart, besitzen diese Primer mindestens 19 zusammenhängende Basen
von einer Sequenz, die im Wesentlichen GTGTGTGTTCCCATCTCTCCTAGTCGCCGCCTGGTCATTC
(SEQ ID NO: 1) entspricht. Beispiele von bestimmten Amplifizierungs-Primern, die diese
Bedingungen erfüllen,
schließen
Oligonukleotide ein, die die Sequenzen, die durch SEQ ID NO: 2,
SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6 und SEQ ID
NO: 7 angegeben werden, besitzen.
-
Es
sollte selbstverständlich
sein, dass beabsichtigt ist, dass die oben spezifizierten variablen
Längen der
Amplifizierungs-Primer und Nachweissonden gedacht sind, externe
Sequenzen, die an der Zielbindung nicht teilnehmen und die die Amplifizierungs-
oder Nachweisverfahren nicht wesentlich beeinflussen einschließen. Z.
B. besitzen Promotor-Primer, die zum Durchführen der Amplifizierungsreaktion
gemäß der Erfindung nützlich sind,
mindestens eine Minimalsequenz, die an die HIV-2 Ziel-Nukleinsäure hybridisiert,
und eine Promotorsequenz, die stromaufwärts dieser Minimalsequenz positioniert
ist. Die Insertion von Sequenzen zwischen die ziel-bindende Sequenz
und die Promotorsequenz könnte
jedoch die Länge
des Primers verändern, ohne
seine Nützlichkeit
in der Amplifizierungsreaktion zu gefährden. Zusätzlich sind die Längen der
Amplifizierungs-Primer und Nachweissonden frei wählbar, solange die Sequenzen
dieser Oligonukleotide den minimalen essentiellen Erfordernissen
zum Hybridisieren der gewünschten
komplementären
Sequenz entsprechen. Sondensequenzen sollten die 14er Sequenz von
SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon als gemeinsamen Kern
einschließen.
Das definiert eine Sonden-Bindungsdomäne in der
HIV-2 Zielsequenz oder in Amplicons, die durch ein Amplifizierungsverfahren
synthetisiert wurden. Amplifizierungs-Primer, die stromabwärts der
sonden-bindenden Domäne
hybridisieren, sollten Sequenzen besitzen, die SEQ ID NO: 10 und
gegebenenfalls eine 5'-Promotorsequenz,
die zu der HIV-2 Nukleinsäure
nicht komplementär
ist, umfassen.
-
Schließlich sollten
Amplifizierungs-Primer, die stromaufwärts der sonden-bindenden Domäne hybridisieren,
mindestens 19 zusammenhängende
Basen der Sequenz von SEQ ID NO: 1 besitzen.
-
Die
folgenden beiden Tabellen zeigen spezifische Beispiele von Oligonukleotid-Sequenzen,
die als Primer zum Amplifizieren von HIV-2 Nukleinsäuren verwendet
wurden. Tabelle 1 präsentiert
die Sequenzen von Nicht-T7 Primern, die zu HIV-2 Sequenzen auf einem
Strang der Nukleinsäure
komplementär
waren. Tabelle 2 präsentiert
die Sequenzen von sowohl den HIV-2 ziel-komplementären Sequenzen
als auch den vollen Sequenzen für
T7 Promotor-Primer,
die während
der Entwicklung der Erfindung verwendet wurden. Verglichen mit den
Oligonukleotid-Sequenzen
in Tabelle 1 sind die Oligonukleotid-Sequenzen in Tabelle 2 zu dem
entgegengesetzten Nukleinsäure-Strang
komplementär.
Wie oben angegeben, schließen
alle T7 Promotor-Primer an ihren 3'-Enden Sequenzen, die zu einem HIV-2
Ziel komplementär
sind, und an ihren 5'-Enden
eine T7 Promotorsequenz ein.
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Tabelle
1 Polynukleotid-Sequenzen
von Amplifizierungs-Primern
-
Tabelle
2 präsentiert
eine zu HIV-2 als Ziel komplementäre Oligonukleotid-Sequenz (SEQ
ID NO: 10) und die entsprechende T7 Promotor-Primer-Sequenz (SEQ
ID NO: 15).
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Tabelle
2 Polynukleotid-Sequenzen
von Amplifizierungs-Primern
-
Bevorzugte
Sätze von
Primern zum Amplifizieren der HIV-2 LTR-Region in einer Transkriptions-vermittelten
Amplifizierungsreaktion schließen
einen ersten Primer, der das HIV-2 LTR-Transkript hybridisiert (wie z.
B. einer der Primer, die in Tabelle 2 aufgelistet werden) und einen
zweiten Primer, der zu der Sequenz eines Verlängerungsprodukts des ersten
Primers komplementär
ist (wie z. B. eine der Primer-Sequenzen, die in Tabelle 1 aufgelistet
werden), ein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der erste Primer ein Promotor-Primer, der an seinem 5'-Ende eine T7 Promotorsequenz
einschließt.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird ein Satz von mindestens zwei Amplifizierungs-Primern zum Amplifizieren
von HIV-2 Nukleinsäure
bereitgestellt, der einschließt:
(i) einen ersten Amplifizierungs-Primer, der aus der Basensequenz
von SEQ ID NO: 10 besteht; und (ii) einen zweiten Amplifizierungs-Primer,
der ein Oligonukleotid umfasst, das die Basensequenz von SEQ ID
NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6 oder
SEQ ID NO: 7 besitzt oder dieser im Wesentlichen entspricht. In einer
besonders bevorzugten Kombination ist der erste Amplifizierungs-Primer
ein Promotor-Primer, der ein Oligonukleotid umfasst, das die Basensequenz
von SEQ ID NO: 10 besitzt oder dieser im Wesentlichen entspricht,
und ein zweiter Amplifizierungs-Primer,
der ein Oligonukleotid umfasst, das die Basensequenz von SEQ ID
NO: 6 besitzt oder dieser im Wesentlichen entspricht.
-
Bevorzugte Nachweissonden
-
Verfahren
zum Amplifizieren einer Ziel-Nukleinsäure-Sequenz, die in der Nukleinsäure von
HIV-2 vorhanden ist, können
einen zusätzlichen
Schritt zum Nachweis von HIV-2 Amplicons einschließen. Dieses
Verfahren zum Nachweis von HIV-2 Nukleinsäuren (einschließlich HIV-2
Amplicons) schließt
Schritte ein für:
Inkontaktbringen einer Testprobe mit einer Hybridisierungs-Assay-Sonde,
die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen vorzugsweise an
die Ziel-Nukleinsäure-Sequenz
oder das Komplementär davon
hybridisiert, und dadurch Bilden einer Sonde:Ziel Duplex, die zum
Zwecke des Nachweises stabil ist. Danach gibt es einen Schritt zum
Bestimmen, ob das Hybrid in der Testprobe vorhanden ist, als Indikation
des Vorhandenseins oder des Fehlens von HIV-2 in der Testprobe.
Das kann den Nachweis der Sonde:Ziel Duplex als Indikator des Vorhandenseins
von HIV-2 in der biologischen Probe einschließen.
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Hybridisierungs-Assay-Sonden,
die zum Nachweis von HIV-2 Nukleinsäure-Sequenzen nützlich sind, schließen eine
Basensequenz ein, die im Wesentlichen zu einem HIV-2 RNA-Transkript oder der
kodierenden DNA komplementär
ist. Somit hybridisieren Sonden der Erfindung einen Strang einer
HIV-2 Ziel-Nukleinsäure-Sequenz
oder das Komplementär
davon. Alle Sonden der vorliegenden Erfindung hybridisieren unter
stringenten Hybridisierungs-Assay-Bedingungen stabil eine HIV-2
Zielsequenz. Diese Sonden können
ebenfalls zusätzliche
Basen außerhalb
der angesteuerten Nukleinsäure-Region
besitzen, die zu der HIV-2 Nukleinsäure komplementär sein können oder
nicht.
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Bevorzugte
Sonden sind ausreichend homolog zu der Ziel-Nukleinsäure, um unter stringenten Hybridisierungsbedingungen,
die ungefähr
60°C entsprechen,
wenn die Salzkonzentration im Bereich von 0,6–0,9 M liegt, zu hybridisieren.
Bevorzugte Salze schließen
Lithiumchlorid ein, aber andere Salze, wie z. B. Natriumchlorid
und Natriumcitrat können
ebenfalls in der Hybridisierungslösung verwendet werden. Beispielhafte
Hybridisierungsbedingungen hoher Stringenz werden alternativ durch
0,48 M Natriumphosphatpuffer, 0,1% Natriumdodecylsulfat und jeweils
1 mM EDTA und EGTA, oder durch 0,6 M LiCl, 1% Lithiumlaurylsulfat,
60 mM Lithiumsuccinat und jeweils 10 mM EDTA und EGTA bereitgestellt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung besitzen die Sonden vorzugsweise ziel-komplementäre Sequenzen
von bis zu 22 Basen, noch bevorzugter bis zu 18 Basen, und noch
bevorzugter bis zu 16 Basen; und schließen zwischen 14 und 22 zusammenhängende Nukleotide,
die in einer Sequenz, die im Wesentlichen CCTGGTCTGTTAGGACCCTTCT
(SEQ ID NO: 20) entspricht, enthalten sind, ein. Bemerkenswerterweise
enthält
jede der Sonden, die in den hierin offenbarten Beispielen verwendet
wird, eine gemeinsame 14 Basensequenz GTCTGTTAGGACCC (SEQ ID NO:
21). Natürlich
können
Sonden der vorliegenden Erfindung alternativ Sequenzen besitzen,
die zu den vorangehenden Sondensequenzen komplementär sind.
In allen Fällen
betragen, wenn die Sonden vollständig
zu HIV-2 Nukleinsäuren
komplementär
sind (einschließlich
HIV-2 Amplicons), die Längen
der Sonden vorzugsweise bis zu 35 Nukleotiden, bevorzugter bis zu
22 Nukleotiden, noch bevorzugter bis zu 18 Nukleotiden, und noch
bevorzugter bis zu 16 Nukleotiden. Wie oben angegeben, können Sonden
aus DNA, RNA, eine Kombination von DNA und RNA oder einem Nukleinsäure-Analog
bestehen, oder ein oder mehrere modifizierte Nukleoside enthalten
(z. B. ein Ribonukleosid, das eine 2'-O-Methyl-Substitution an dem Ribofuranosyl-Rest
besitzt).
-
Spezifische
Beispiele von Sonden, die verwendet werden können, um den hierin offenbarten
Assay durchzuführen,
schließen
Oligonukleotide ein, die die Basensequenzen, die durch SEQ ID NO:
22, SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 26 und
SEQ ID NO: 27 angegeben sind, oder Komplementäre davon besitzen oder ihnen
im Wesentlichen entsprechen. Es ist ebenfalls gemäß der vorliegenden Erfindung
bevorzugt, dass Sonden einen Acridiniumester-Marker, der über einen
Nicht-Nukleotid-Linker
mit der Sonde verbunden ist, einschließen. Z. B. schließt eine
besonders bevorzugte Sonde einen Acridiniumester-Marker ein, der
mit der Sonde über
einen Nicht-Nukleotid-Linker, der zwischen Nukleotiden 9 und 10
(gelesen 5' nach
3') von SEQ ID NO:
26 positioniert ist, ein.
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Die
folgende Tabelle präsentiert
die Sequenzen von bevorzugten Nachweissonden, die zum Nachweis von
HIV-2 Amplicons verwendet wurden. Da alternative Sonden zum Nachweis
von HIV-2 Nukleinsäure-Sequenzen
den entgegengesetzten Strang von HIV-2 hybridisieren können, schließt die vorliegende
Erfindung ebenfalls Oligonukleotide ein, die zu den Sequenzen, die
in Tabelle 3 präsentiert
werden, komplementär
sind.
-
Tabelle
3 Polynukleotid-Sequenzen
von HIV-2 Amplicon Nachweissonden
-
In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung schließt
die Sondensequenz zum Nachweis von amplifizierten LTR-Sequenzen ein Methoxy-Rückgrat oder
zumindest eine Methoxy-Bindung in dem Nukleinsäure-Rückgrat ein. Vorzugsweise sind
die Nachweissonden mit chemolumineszenten AE-Verbindungen, die über einen
Linker, im Wesentlichen wie in
U.S.
Patent Nr. 5,585,481 und in
U.S.
Patent Nr. 5,639,604 , insbesondere wie in Spalte 10, Zeile
6 bis Spalte 11, Zeile 3 und in Beispiel 8 beschrieben, beschrieben,
an die Sondensequenzen gebunden sind, markiert.
-
Auswahl und Verwendung von
Fänger-Oligonukleotiden
-
Bevorzugte
Fänger-Oligonukleotide
schließen
eine erste Sequenz ein, die zu einer HIV-2 Sequenz in der LTR-Region
komplementär
ist (d. h. eine HIV-2-bindende Sequenz), die kovalent an eine zweite
Sequenz (d. h. eine „End"-Sequenz), die als Ziel für die Immobilisierung
auf einem festen Träger
dient, gebunden ist, ein. Um die Basensequenzen eines Fänger-Oligonukleotids
zu verbinden, kann jedes Rückgrat
verwendet werden. In bestimmen bevorzugten Ausführungsformen schließt das Fänger- Oligonukleotid mindestens
eine Methoxy-Bindung im Rückgrat
ein. Die Endsequenz, die sich vorzugsweise an dem 3'-Ende eines Fänger-Oligonukleotids
befindet, wird verwendet, um an eine komplementäre Basensequenz zu hybridisieren,
und um dadurch ein Mittel zu liefern die hybridisierte HIV-2 Ziel-Nukleinsäure bevorzugt
gegenüber
anderen Bestandteilen in der biologischen Probe einzufangen.
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Obwohl
jede Basensequenz, die an eine komplementäre Basensequenz hybridisiert,
in einer Endsequenz verwendet werden kann, wird bevorzugt, dass
sich die hybridisierende Sequenz über eine Länge von ungefähr 5 bis
50 Nukleotid-Resten erstreckt. Besonders bevorzugte Endsequenzen
sind im Wesentlichen homopolymer und enthalten ungefähr 10 bis
ungefähr
40 Nukleotid-Reste, oder bevorzugter ungefähr 14 bis ungefähr 30 Reste.
Ein Fänger-Oligonukleotid
kann eine erste Sequenz, die spezifisch ein HIV-2 Ziel-Polynukleotid
bindet, und eine zweite Sequenz, die spezifisch einen Oligo(dT)Abschnitt,
der auf einem festen Träger
immobilisiert ist, bindet, einschließen.
-
Unter
Verwendung der Bestandteile, die in 1 illustriert
sind, schließt
ein Assay zum Nachweis von HIV-2 Sequenzen in einer biologischen
Probe die Schritte des Einfangens der Ziel-Nukleinsäure unter
Verwendung des Fänger-Oligonukleotids,
Amplifizieren der eingefangenen Zielregion unter Verwendung von
mindestens zwei Primern und Nachweis der amplifizierten Nukleinsäure durch
zuerst das Hybridisieren der markierten Sonde an eine Sequenz, die
in der amplifizierten Nukleinsäure
enthalten ist, und dann das Nachweisen des Signals, das von der
gebundenen, markierten Sonde resultiert, ein.
-
Der
Einfangschritt verwendet vorzugsweise ein Fänger-Oligonukleotid, wobei unter Hybridisierungsbedingungen
ein Teil des Fänger-Oligonukleotids
spezifisch an eine Sequenz in der Ziel-Nukleinsäure hybridisiert und ein Endteil
als ein Bestandteil eines Bindungspaars, wie z. B. ein Ligand (z.
B. ein Biotin-Avidin-Bindungspaar), dient, das der Zielregion erlaubt,
von anderen Bestandteilen der Probe getrennt zu werden. Vorzugsweise
ist der Endteil des Fänger-Oligonukleotids
eine Sequenz, die an eine komplementäre Sequenz, die an ein festes
Trägerpartikel
immobilisiert ist, hybridisiert. Vorzugsweise sind das Fänger-Oligonukleotid
und die Ziel-Nukleinsäure
zuerst in Lösung,
um den Vorteil von Hybridisierungs-Kinetiken in der flüssigen Phase
auszunutzen. Die Hybridisierung erzeugt einen Fänger-Oligonukleotid:Ziel-Nukleinsäure-Komplex, der über Hybridisierung
des Endteils des Fänger-Oligonukleotids mit
einer komplementären
immobilisierten Sequenz an eine immobilisierte Sonde binden kann.
Somit wird unter Hybridisierungsbedingungen ein Komplex, der eine Ziel-Nukleinsäure, ein
Fänger-Oligonukleotid
und immobilisierte Sonde umfasst, gebildet. Vorzugsweise ist die immobilisierte
Sonde eine repetitive Sequenz und bevorzugter eine homopolymere
Sequenz (z. B. Poly-A, Poly-T,
Poly-C oder Poly-G), die zu der Endsequenz komplementär und an
einen festen Träger
gebunden ist. Z. B. würde
die immobilisierte Sonde, wenn der Endteil des Fänger-Oligonukleotids eine Poly-A-Sequenz
enthält, eine
Poly-T-Sequenz enthalten, obwohl jede Kombination von komplementären Sequenzen
verwendet werden kann. Das Fänger-Oligonukleotid
kann ebenfalls „Abstandshalter"- Reste enthalten, bei denen es sich um
eine oder mehrere Basen handelt, die zwischen der Basensequenz,
die an das Ziel hybridisiert, und der Basensequenz des Endes, das
an die immobilisierte Sonde hybridisiert, lokalisiert sind. Für die Bindung
des Ziel-Nukleinsäure:Fänger-Oligonukleotid-Komplexes
kann jeder feste Träger
verwendet werden. Nützliche
Träger
können
entweder Matrizen oder Partikel, die sich frei in Lösung befinden
(z. B. Nitrocellulose, Nylon, Glas, Polyacrylat, gemischte Polymere,
Polystyrol, Silanpolypropylen, und vorzugsweise magnetisch anziehbare
Partikel) sein. Verfahren zum Binden einer immobilisierten Sonde
an den festen Träger
sind gut bekannt. Der Träger ist
vorzugsweise ein Partikel, das unter Verwendung von Standardverfahren
(z. B. Zentrifugation, Anziehung von magnetischen Partikeln und ähnliche)
aus der Lösung
erhalten werden kann. Bevorzugte Träger sind paramagnetische monodisperse
Partikel (d. h. einheitlich in ihrer Größe ± ungefähr 5%).
-
Das
Wiedergewinnen des Ziel-Nukleinsäure:Fänger-Oligonukleotids:immobilisierte
Sonde Komplexes konzentriert die Ziel-Nukleinsäure (relativ zu ihrer Konzentration
in der biologischen Probe) wirksam und reinigt die Ziel-Nukleinsäure von
Amplifizierungs-Inhibitoren,
die in der biologischen Probe vorhanden sein können. Die eingefangene Ziel-Nukleinsäure kann
ein oder mehrere Male gewaschen werden, um das Ziel weiter zu reinigen,
z. B. durch das Resuspendieren der Partikel mit dem angehefteten
Ziel-Nukleinsäure:Fänger-Oligonukleotid:immobilisierte
Sonde Komplex in einer Waschlösung
und dann, wie oben beschrieben, Wiedergewinnen der Partikel mit
dem angehefteten Komplex aus der Waschlösung. In einer bevorzugten
Ausführungsform erfolgt
der Einfangschritt durch das sequentielle Hybridisieren des Fänger-Oligonukleotids
mit der Ziel-Nukleinsäure und
dann dem Einstellen der Hybridisierungsbedingungen, um die Hybridisierung
des Endteils des Fänger-Oligonukleotids
mit einer immobilisierten komplementären Sequenz (z. B. wie in PCT
Nr.
WO 98/50583 beschrieben)
zu erlauben. Nachdem der Einfangschritt und alle optionalen Waschschritte
beendet worden sind, kann die Ziel-Nukleinsäure dann amplifiziert werden.
Um die Anzahl von Handhabungsschritten zu beschränken, kann die Ziel-Nukleinsäure gegebenenfalls
amplifiziert werden, ohne sie von dem Fänger-Oligonukleotid freizusetzen.
-
Bevorzugte Verfahren zur Amplifizierung
und zum Nachweis von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
-
Bevorzugte
Verfahren für
die Verwendung der Kits der vorliegenden Erfindung werden durch
die unten präsentierten
Beispiele beschrieben und illustriert. Mit Bezug auf 1 wird
ein System zum Nachweis einer Zielregion des HIV-2 Genoms (durch
eine dicke durchgehende horizontale Linie angezeigt) illustriert.
Dieses System schließt
vier Oligonukleotide (durch die kürzeren durchgehenden Linien
gezeigt) ein: ein Fänger-Oligonukleotid, das
eine Sequenz, die spezifisch an eine HIV-2 Sequenz in der Zielregion
hybridisiert, und ein Ende („T"), das an eine komplementäre Sequenz,
die auf einem festen Träger
immobilisiert ist, hybridisiert, einschließt, um die Zielregion, die
in einer biologischen Probe vorhanden ist, einzufangen; einen T7
Promotor-Primer,
der eine Sequenz einschließt,
die spezifisch an eine HIV-2 Sequenz in der Zielregion hybridisiert,
und eine T7 Promotorsequenz („P"), die, wenn doppelsträngig, als
ein funktioneller Promotor für
die T7 RNA Polymerase dient; einen Nicht-T7 Primer, der eine Sequenz
einschließt,
die spezifisch an einen ersten Strang cDNA hybridisiert, der von
der Zielregion-Sequenz unter Verwendung des T7 Primers hergestellt
wurde; und eine markierte Sonde, die eine Sequenz einschließt, die
spezifisch an einen Teil der Zielregion, die unter Verwendung der
zwei Primer amplifiziert worden ist, hybridisiert.
-
Wie
oben angegeben, kann die Amplifizierung der eingefangenen Zielregion
unter Verwendung der beiden Primer unter Verwendung einer Reihe
von bekannten Nukleinsäure-Amplifizierungsreaktionen
erreicht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Transkriptions-assoziierte
Amplifizierungsreaktion, wie z. B. TMA, verwendet. In solch einer
Ausführungsform
werden viele Nukleinsäure-Stränge aus
einer einzigen Kopie einer Ziel-Nukleinsäure hergestellt, und erlauben
so den Nachweis des Ziels durch Nachweissonden, die an die amplifizierten
Sequenzen gebunden sind. Vorzugsweise verwendet die transkriptions-assoziierte
Amplifizierung zwei Arten von Primern (einer wird als Promotor-Primer
bezeichnet, da er eine Promotorsequenz für eine RNA Polymerase, in 1 als „P" bezeichnet, enthält), zwei
Enzyme (eine reverse Transkriptase und eine RNA Polymerase), und
Substrate (Desoxyribonukleosidtriphosphate, Ribonukleosidtriphosphate)
mit entsprechenden Salzen und Puffern in einer Lösung, um viele RNA-Transkripte
von einem Nukleinsäure-Template
zu erzeugen.
-
Bezugnehmend
auf 1 wird die eingefangene Ziel-Nukleinsäure während der transkriptions-vermittelten
Amplifizierung an einen ersten Primer, der als T7 Promotor-Primer
gezeigt ist, hybridisiert. Unter Verwendung von reverser Transkriptase
wird von dem T7 Promotor-Primer unter Verwendung der Ziel-RNA als
Template cDNA synthetisiert. Der zweite Primer, der als Nicht-T7
Primer gezeigt ist, hybridisiert an den cDNA-Strang und wird durch den Einsatz einer
reversen Transkriptase verlängert,
um eine DNA Duplex zu bilden, und bildet dadurch eine doppelsträngige T7
Promotorregion. T7 RNA Polymerase erzeugt dann viele RNA-Transkripte unter
Verwendung dieses funktionalen T7 Promotors. Der autokatalytische
Mechanismus von TMA verwendet repetitive Hybridisierung und Polymerisationsschritte,
die dem cDNA-Syntheseschritt folgen, um zusätzliche RNA-Transkripte zu
erzeugen, und dadurch zielregions-spezifische Nukleinsäure-Sequenzen
zu amplifizieren.
-
Der
Nachweisschritt verwendet mindestens eine Nachweissonde, die spezifisch
an die amplifizierten RNA-Transkripte
oder oben beschriebenen Amplicons bindet. Vorzugsweise ist die Nachweissonde
mit einem nachweisbaren Marker markiert, der unter Verwendung eines
homogenen Nachweissystems nachgewiesen werden kann. Bevorzugter
ist die markierte Sonde mit einer Acridiniumester-Verbindung markiert,
die ein chemolumineszentes Signal erzeugt, das wie oben beschrieben
nachgewiesen werden kann.
-
Kits zum Nachweis von HIV-2 Nukleinsäuren
-
Die
Erfindung bezieht sich auf Kits zum Durchführen von Polynukleotid-Amplifizierungsreaktionen
unter Verwendung von HIV-2 Nukleinsäure-Templates. Vorzugsweise
enthalten Kits gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Paar von Oligonukleotid-Primern, die für die Amplifizierung
von HIV-2 Nukleinsäuren
in einer in vitro Amplifizierungsreaktion verwendet werden können. Beispielhafte
Kits können
einschließen:
(1) ein erstes Amplifizierungs-Oligonukleotid, das SEQ ID NO: 10
und gegebenenfalls eine 5'-Promotorsequenz,
die zu der HIV-2 Nukleinsäure
nicht komplementär
ist, umfasst; und (2) ein zweites Amplifizierungs-Oligonukleotid,
das eine Sequenz von 19–40
zusammenhängenden
Basen der Sequenz von SEQ ID NO: 1 einschließt, und eine Länge von
bis zu 100 Nukleotiden besitzt. Natürlich können kürzere Amplifizierungs-Oligonukleotide,
die hierin offenbart sind, ebenfalls in Kit-Formate gepackt werden.
Die Kits können
ferner eine Oligonukleotid-Nachweissonde enthalten, die die Sequenz
von SEQ ID NO: 21 oder das Komplementär davon einschließt. Diese
Probe kann bis zu 35 Nukleotide lang sein, aber kann alternativ
bis zu 22 Nukleotide lang oder wie hierin offenbart kürzer sein.
Des Weiteren können
die Kits Fänger-Oligonukleotide
zum Reinigen von HIV-2 Template Nukleinsäuren von anderen Arten vor
der Amplifizierung enthalten. Beispielhafte Fänger-Oligonukleotide besitzen die
Sequenzen von SEQ ID NO: 31 und SEQ ID NO: 32.
-
Multiplex-Amplifizierungsreaktionen
-
Ein
günstiges
Testformat zum Nachweis von multiplen Polynukleotid-Analyten schließt das Durchführen von
gleichzeitigen Amplifizierungsreaktionen unter Verwendung von verschiedenen
Primer-Sätzen
ein, wobei Amplicons, die in der Reaktion synthetisiert werden,
durch Hybridisierung nachgewiesen werden. In dieser Beziehung hat
Gen-Probe Incorporated (San Diego, CA) einen HIV-1/HCV-Test entwickelt, der HIV-1 und/oder HCV
(Hepatitis C Virus) Nukleinsäuren
in einem Multiplexformat in einem einzigen Röhrchen unter Verwendung von
drei Schlüsselschritten
nachweist. In einem anfänglichen
Probenvorbereitungsverfahren wird Plasma mit einem Detergens behandelt,
um virale genomische DNA freizusetzen, ziel-spezifische Oligonukleotide werden
an das Ziel hybridisiert und an magnetische Mikropartikel gebunden,
die in einem magnetischen Feld von dem Plasma getrennt werden. Als
Nächstes
wird ein Transkriptions-basiertes
Polynukleotid-Amplifizierungssystem verwendet, um HIV-1 und/oder
HCV Ziel-RNA in einer einzigen Reaktion zu amplifizieren. Schließlich wird
der Nachweis unter Verwendung von Nukleinsäure-Hybridisierung mit chemolumineszenten Sonden,
die zu den HIV-1 oder HCV Amplicons komplementär sind, erreicht. Wenn der
Assay ein positives Ergebnis ergibt, werden Tests zur Unterscheidung
zwischen den beiden Viren durchgeführt.
-
Wenn
die Anzahl von verschiedenen Primer-Sätzen in einer Multiplex-Amplifizierungsreaktion
ansteigt, wobei jeder Satz von Primern spezifisch für ein anderes
Polynukleotid-Analyt ist, gibt es verstärkt Gelegenheit für unerwünschte Wechselwirkung
zwischen Primern und zwischen Primern und irrelevanten Amplicons.
Die hierin offenbarten Primer-Sequenzen können vorteilhafterweise als
Reagenzien in einer einzigen Polynukleotid-Amplifizierungsreaktion verwendet werden,
die ebenfalls in der Lage ist, virusspezifische Sequenzen von HIV-1, Hepatitis
B Virus (HBV) und Hepatitis C Virus (HCV) zu amplifizieren.
-
Die
allgemeinen Prinzipien der vorliegenden Erfindung können unter
Bezugnahme auf die folgenden nicht beschränkenden Beispiele besser verstanden
werden. Das erste Beispiel beschreibt Verfahren zum Identifizieren
von nützlichen
Amplifizierungs-Primern.
-
Bevorzugte
Primer-Kombinationen zur Amplifizierung von Polynukleotid-Sequenzen
der langen terminalen Wiederholung (LTR) von HIV-2 wurden in einer
Reihe von Verfahren, die verschiedene Anzahlen von Nukleinsäure Template
Molekülen
verwendeten, identifiziert. Wie unten beschrieben, wurde ein anfänglicher Test
unter Verwendung eines synthetischen HIV-2 Templates mit einer Konzentration
von 5000 Kopien/Reaktion durchgeführt. Folgende Tests, die durchgeführt wurden,
verwendeten entweder 100 oder 500 Kopien/Reaktion und lieferten
Information über
die Sensitivität
des Assays. Die Analyse der Ergebnisse von wiederholten Versuchen
ergaben durchschnittliche Werte für die Amplicon-Produktion,
sowie Information über
die Reproduzierbarkeit des Verfahrens. T7 Promotor-Primer und Nicht-T7
Primer wurden unter Verwendung des unten beschriebenen Verfahrens
in Kombination in Lösung
getestet. Obwohl die unten beschriebenen Verfahren insbesondere
unter Verwendung eines transkriptions-vermittelten Amplifizierungs-(TMA)-Protokolls durchgeführt wurden,
können
die hierin offenbarten Primer verwendet werden, um Amplicons über alternative
Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann vertraut sind, zu erzeugen.
-
Beispiel
1 beschreibt die Verfahren, die für die Identifizierung von Primern,
die HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
amplifizierten, verwendet wurden.
-
Beispiel 1
-
Identifikation von Amplifizierungs-Primern
-
In
vitro transkribierte RNA, die die Sequenz der Basen 1–644 des
HIV-2 HIV2FG Subtyp LTR (GenBank Zugangsnummer J03654) einschloss,
wurde unter Verwendung eines linearisierten Plasmidklons gemäß Standardlaborverfahren
als Template hergestellt. Die resultierenden in vitro Transkripte
wurden dann in Amplifizierungsreaktionen, die gepaarte Primer-Sätze in TMA-Reaktionen,
im Wesentlichen wie von Kacian et al., in
U.S. Patent Nr. 5,399,491 beschrieben,
verwendeten, als Template verwendet. Jeder Promotor-Primer schloss
entweder eine T7 Promotorsequenz AATTTAATACGACTCACTATAGGGAGA (SEQ
ID NO: 28) oder GAAATTAATACGACTCACTATAGGGAGACCACA (SEQ ID NO: 29)
an dem 5'-Ende und
eine ziel-komplementäre
Sequenz an dem 3'-Ende ein. Amplifizierungsreaktionen
wurden anfänglich
für einige
der Primer-Kombinationen unter Verwendung von 5000 Kopien des synthetischen
RNA-Templates und 15 pmol von jedem Primer in 100 μl Standardreaktionspuffer
durchgeführt.
Die Ziel-Nukleinsäure
und Primer wurden für
10 Minuten auf 60°C
erhitzt und dann auf 42°C
gekühlt,
um die Primer-Bindung zu ermöglichen.
Moloney Maus Leukämie
Virus (MMLV), reverse Transkriptase (2000 Einheiten) und T7 RNA
Polymerase (2000 Einheiten) wurden dann zu den Mischungen zugegeben.
Die endgültigen
Amplifizierungsreaktionen enthielten 50 mM Tris HCl (pH 8,5), 35
mM KCl, 4 mM GTP, 4 mM ATP, 4 mM UTP, 4 mM CTP, 1 mM dATP, 1 mM
dTTP, 1 mM dCTP, 1 mM dGTP, 20 mM MgCl
2,
20 mM N-Acetyl-L-Cystein und 5% (w/v) Glycerin. Nach einer Stunde
Inkubation bei 42°C
wurde die gesamte 100 μl
Amplifizierungsreaktion mittels Hybridisierung, im Wesentlichen
wie von Arnold et al., in
U.S.
Patent Nr. 5,639,604 , dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen ist, beschrieben, unter Verwendung einer Acridiniumester-markierten
Sonde in einem homogenen Schutzassay untersucht. Eine Sonde, die
die Sequenz von SEQ ID NO: 27 besaß, wurde mit AE bis zu einer
spezifischen Aktivität
von 1,94 × 10
8 RLU/pmol markiert und dann in einer Menge,
die 1,9 × 10
7 RLU für
jede Hybridisierungsreaktion entsprach, verwendet, um HIV-2 Amplicons
nachzuweisen. Die Sonden-Hybridisierung wurde in 200 μl einer Lösung, die
0,05 M Lithiumsuccinat (pH 5), 0,6 M LiCl, 1% (w/v) Lithiumlaurylsulfat,
10 mM EDTA, 10 mM EGTA, bei 60°C
für 10
Minuten, gefolgt von der Zugabe von 300 μl 0,15 M Natriumtetraborat (pH
8,5), 1% TRITON
® X-100
(Union Carbide Corporation; Danbury, CT) durchgeführt. Diese
Mischung wurde zuerst bei 60°C
für 10
Minuten inkubiert, um nicht hybridisierte Sonde zu inaktivieren,
und danach auf Raumtemperatur abgekühlt. Die verbleibende Chemoluminenszenz
in jeder Probe wurde unter Verwendung eines Gen-Probe LEADER
® I
Luminometers, das für
die automatische Injektion von 1 mM Salpetersäure und 0,1% (v/v) Wasserstoffperoxid
gefolgt von einer Injektion einer Lösung, die 1 N Natriumhydroxid
enthielt, eingestellt war, untersucht. Ergebnisse, die in dieser
Chemolumineszenz-Reaktion gemessen wurden, wurden in relativen Lichteinheiten
(RLU) ausgedrückt.
-
Tabelle
4 präsentiert
die Ergebnisse von Amplifizierungsverfahren, die unter Verwendung
von 5000 Kopien eines Template Polynukleotids durchgeführt wurden.
In besonderem Maße
wirksam amplifiziert der Promotor-Primer, der die Sequenz von SEQ ID NO:
17 besaß,
HIV-1 Polynukleotid-Sequenzen (Daten nicht gezeigt) und wurde in
dem vorliegenden Verfahren eingeschlossen, um zu bestimmen, ob HIV-1
und HIV-2 Nukleinsäuren
unter Verwendung eines gemeinsamen Primers ko-amplifiziert werden
können.
Die Sequenz dieses Primers überspannt
eine Sequenzregion, in der HIV-1 und HIV-2 sich durch eine Insertion/Deletion
unterscheiden. Somit hatte der HIV-2 ziel-komplementäre Teil
des Promotor-Primers, verglichen mit der Sequenz von SEQ ID NO:
9 (von der die Promotor-Primer-Sequenzen
der vorliegenden Erfindung abgeleitet sind), eine Fehlpaarung an
der Nukleotid-Position 28 und zwei Nukleotid-Deletionen, die einem
AC Nukleotid-Paar an Positionen 19–20 in der Sequenz von SEQ
ID NO: 9 entsprach. Die Ergebnisse, die in der Tabelle gezeigt sind, sind
aus Wiederholungen von vier Versuchen (für den Promotor-Primer, der
die Sequenz von SEQ ID NO: 16 besaß) oder fünf Versuchen (für die Promotor-Primer,
die die Sequenzen von SEQ ID NO: 15 und 17 besaßen) des Amplifizierungs- und
Nachweisverfahrens abgeleitet. Einige der negativen Kontroll-Einträge („neg. Kontrolle),
die in der Tabelle gezeigt sind, wurden von Assay erhalten, die
an anderen Zeitpunkten durchgeführt wurden.
Alle negativen Kontrollwerte wurden von Versuchen erhalten, die
in der Abwesenheit von HIV-2 Template durchgeführt wurden. Angesichts der
hohen Reproduzierbarkeit des Assays nahmen wir vernünftigerweise
an, dass das Ausmaß der
negativen Kontrollreaktionen über
unterschiedliche Experimente ebenfalls vergleichbar sein würde. Daten,
die nicht verfügbar
sind, sind in der Tabelle durch „NA" angegeben. Tabelle 4 Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
unter Verwendung von verschiedenen Primer-Kombinationen
| Nicht-T7
Primer Identifikation |
T7 Promotor-Primer Identifikation | Ergebnis | SEQ
ID NO: 2 | SEQ
ID NO: 3 | SEQ
ID NO: 7 |
SEQ ID
NO: 15 | Durchschnitts-RLU | 12002375 | 11450076 | 11701970 |
neg.
Kontrolle | 400916 | 27993 | 53954 |
%CV | 4 | 7 | 5 |
SEQ ID
NO: 16 | Durchschnitts-RLU | 12160598 | 4894812 | 11501174 |
neg.
Kontrolle | NA | NA | 29936 |
%CV | 5 | 5 | 6 |
SEQ ID
NO: 17 | Durchschnitts-RLU | 9712454 | 4989813 | 11032883 |
neg.
Kontrolle | NA | 115172 | NA |
%CV | 15 | 62 | 6 |
-
Die
Ergebnisse, die in Tabelle 4 präsentiert
werden, zeigen, dass jede der Primer-Kombinationen, die bei Template-Konzentration
von 5000 Kopien/Reaktion getestet wurden, positive Ergebnisse ergaben.
Obwohl alle der Promotor-Primer in dem Verfahren einfach nachweisbare
Amplifizierungssignale ergaben, ergab der Promotor-Primer, der als SEQ
ID NO: 15 identifiziert ist, in vorteilhafter Weise gute Ergebnisse,
wenn er in Kombination mit jedem der Nicht-T7 Primer, die getestet
wurden, verwendet wurde. In besonderem Maße waren die Amplifizierungsreaktionen,
die den Promotor-Primer, der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besaß, einheitlich
mit niedrigen %CV-Werten assoziiert und zeigen dadurch einen hohen
Grad an Reproduzierbarkeit und besondere Robustheit der Amplifizierungsreaktionen,
die diesen Primer einschlossen, an. Interessanterweise zeigen die
Ergebnisse in der Tabelle, dass sogar der Promotor-Primer, der die Sequenz
von SEQ ID NO: 17 besaß,
die HIV-1 Sequenzen
in einer hocheffizienten Art und Weise amplifiziert, in diesem Verfahren
ebenfalls HIV-2 Sequenzen amplifizierte.
-
Basierend
auf den Ergebnissen, die in Tabelle 4 präsentiert sind, wurden weitere
Tests unter Verwendung von zusätzlichen
Promotor-Primern und niedrigen Konzentrationen von Template durchgeführt, um
Flexibilität
in Bezug auf den Entwurf von nützlichen
Promotor-Primern und die Sensitivität des Assays zu demonstrieren.
Insbesondere wurden die oben beschriebenen Amplifizierungs- und
Nachweisverfahren unter Verwendung der Promotor-Primer, die die
Sequenzen von SEQ ID NOs: 15 und 17 besaßen, in Kombination mit Nicht-T7
Primern und entweder 100 oder 500 Kopien des HIV-2 Templates in
jeder Reaktion wiederholt. Danach wurde einer der Nicht-T7 Primer
für Tests
in Kombination mit einer Auswahl von T7 Promotor-Primern, die T7
Promotorsequenzen und ziel-komplementäre Sequenzen,
die sich von denen, die in jedem der Promotor-Primern, die Sequenzen
besitzen, die durch SEQ ID NOs: 15–17 identifiziert werden, unterschieden,
ausgewählt.
Die Ergebnisse dieser Verfahren sind in den Tabellen 5–8 präsentiert. Tabelle 5 Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
bei 500 Kopien/Reaktion unter Verwendung von verschiedenen Primer-Kombinationen
| Nicht-T7
Primer Identifikation |
T7 Promotor-Primer Identifikation | Ergebnis | SEQ
ID NO: 2 | SEQ
ID NO: 3 | SEQ
ID NO: 7 |
SEQ ID
NO: 15 | Durchschnitts-RLU | 11551224 | 11709201 | 10728899 |
neg.
Kontrolle | 91900 | 84559 | 93300 |
%CV | 7 | 3 | 10 |
SEQ ID
NO: 17 | Durchschnitts-RLU | 158707 | 2813144 | 1416150 |
neg.
Kontrolle | NA | 115172 | 99001 |
%CV | 19 | 128 | 182 |
Tabelle 6 Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
mit 100 Kopien/Reaktion unter Verwendung von verschiedenen Primer-Kombinationen
| Nicht-T7
Primer Identifikation |
T7 Promotor-Primer Identifikation | Ergebnis | SEQ
ID NO: 2 | SEQ
ID NO: 3 | SEQ
ID NO: 7 |
SEQ ID
NO: 15 | Durchschnitts-RLU | 10805600 | 9581007 | 11022067 |
neg.
Kontrolle | 91900 | 84559 | 93300 |
%CV | 11 | 17 | 4 |
SEQ ID
NO: 17 | Durchschnitts-RLU | 1710494 | 129235 | 846399 |
neg.
Kontrolle | 497960 | 115172 | 99001 |
%CV | 184 | 19 | 165 |
-
Die
Ergebnisse, die in den Tabellen 5 und 6 präsentiert werden, bestätigen, dass
der Promotor-Primer, der durch SEQ ID NO: 15 identifiziert wird,
wirksam HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen mit jedem der angegebenen
Nicht-T7 Primer
amplifizierte, sogar bei anfänglichen
Template-Konzentrationen
von nur 100 Kopien/Reaktion. Der Promotor-Primer, der die Sequenz
von SEQ ID NO: 17 besaß,
war ebenfalls als ein Bestandteil in der Amplifizierungsreaktion
nützlich,
obwohl, verglichen mit dem Promotor-Primer, der die Sequenz von
SEQ ID NO: 15 besaß,
nur mit einem etwas verringerten Grad. Diese beiden Primer definierten
somit klar eine Region des LTR, die als Ziel für die Primer-Bindung in dem
HIV-2 Nukleinsäure-Amplifizierungs-Assay
nützlich war.
-
Es
wurden drei zusätzliche
Nicht-T7 Primer synthetisiert und in Kombination mit dem Promotor-Primer mit
SEQ ID NO: 15 in dem HIV-2 Amplifizierungs-Assay getestet. Diese
zusätzlichen
Primer besaßen
die Sequenzen, die durch SEQ ID NOs: 4–6 angegeben sind, wobei die
Positionen 1–4
von jedem Oligonukleotid durch 2'-Methoxy-Reste
besetzt waren. Tabelle 7 präsentiert
Ergebnisse, die erhalten wurden, wenn diese Primer-Sätze in dem
oben beschriebenen Amplifizierungsprotokoll unter Verwendung von
100 Kopien der synthetischen HIV-2 Template RNA in jeder Reaktion
getestet und die Amplifizierungsprodukte im Wesentlichen wie oben
beschrieben bestimmt wurden. Tabelle 7 Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
bei 100 Kopien/Reaktion unter Verwendung von verschiedenen Primer-Kombinationen
| Nicht-T7
Primer Identifikation |
T7 Promotor-Primer Identifikation | Ergebnis | SEQ
ID NO: 2 | SEQ
ID NO: 3 | SEQ
ID NO: 7 |
SEQ ID
NO: 15 | Durchschnitts-RLU | 15143148 | 15149932 | 13731644 |
neg.
Kontrolle | 133313 | 82829 | 11547 |
%CV | 4,3 | 5,5 | 8,5 |
-
Die
Ergebnisse, die in Tabelle 7 präsentiert
werden, zeigen, dass alle drei Primer-Kombinationen ausnehmend gute
Ergebnisse in dem Amplifizierungsverfahren ergaben.
-
In
besonderem Maße
wirksam amplifizierte die Kombination des Primers, der die Sequenz
von SEQ ID NO: 6 besaß,
und des Promotor-Primers, der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besaß, die HIV-2
Template Sequenz und ergab vorteilhafterweise ein sehr niedriges
Ergebnis für
die negative Kontrollreaktion. Die Kombination des Primers, der
die Sequenz von SEQ ID NO: 6 besitzt, und des Promotor-Primers,
der die Sequenz von SEQ ID NO: 15 besitzt, ist eine besonders bevorzugte
Kombination zur Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen.
-
Schließlich wurde
der Primer, der die Sequenz von SEQ ID NO: 6 besaß, in Kombination
mit Promotor-Primern, die durch SEQ ID NOs: 18 und 19 identifiziert
werden, in Amplifizierungsreaktionen getestet, die unter Verwendung
von entweder 500 oder 100 Kopien/Reaktion des HIV-2 Templates durchgeführt wurden. Bedeutsamerweise
unterschieden sich sowohl die ziel-komplementäre Sequenz als auch die T7
Promotorsequenz in den beiden Primern von der T7 Promotorsequenz,
die in den Promotor-Primern von SEQ ID NOs: 15–17 verwendet wurde. Ebenfalls
bedeutsam ist die Tatsache, dass der Promotor-Primer, der durch
SEQ ID NO: 18 identifiziert wird, eine einzelne Basen-Deletion, die dem
A-Rest an Position 19 der Sequenz, die durch SEQ ID NO: 9 angegeben
wird, entspricht, besaß.
Die numerischen Werte, die in Tabelle 8 präsentiert werden, sind die Ergebnisse
von 5 bzw. 4 wiederholten Versuchen, die unter Verwendung von 500
und 100 Kopien/Reaktion des HIV-2 Ziels durchgeführt wurden. Tabelle 8 Amplifizierung von HIV-2 Polynukleotid-Sequenzen
bei 500 oder 100 Kopien/Reaktion unter Verwendung von verschiedenen
Primer-Kombinationen
| Nicht-T7
Primer Identifikation |
T7
Promotor-Primer Identifikation | HIV-2
Ziel Kopienanzahl | Ergebnis | SEQ
ID NO: 6 |
SEQ ID
NO: 18 | 500 | Durchschnitts-RLU | 2800000 |
neg.
Kontrolle | 4778 |
%CV | 8 |
100 | Durchschnitts-RLU | 2800000 |
neg.
Kontrolle | 7367 |
%CV | 6 |
SEQ ID
NO: 19 | 500 | Durchschnitts-RLU | 2700000 |
neg.
Kontrolle | 2710 |
%CV | 10 |
100 | Durchschnitts-RLU | 2800000 |
neg.
Kontrolle | 36207 |
%CV | 8 |
-
Die
Ergebnisse, die in Tabelle 8 präsentiert
werden, zeigen, dass beide T7 Promotor-Primer, die durch SEQ ID
NOs: 18–19
identifiziert werden, in dem Amplifizierungs-Assay gute Ergebnisse ergaben, wobei
die positiven Signale 500- bis 1000-fach über den Signalen, die in den
negativen Kontrollreaktionen, die unter Verwendung von 500 Kopien/Reaktion
des HIV-2 Ziels durchgeführt
wurden, lagen. Bemerkenswerterweise waren die Sonden-Hybridisierungssignale,
die in den negativen Kontrollreaktionen, die diese Promotor-Primer
verwendeten, vorteilhafterweise sehr niedrig. Diese Ergebnisse zeigten
ferner, dass verschiedene T7 Promotorsequenzen in den Amplifizierungsverfahren
mit guten Ergebnissen verwendet werden können.
-
Die
zusammengefassten Ergebnisse, die in den Tabellen 3–7 präsentiert
werden, zeigen, dass die LTR-Zielregion, die durch jeden der oben
beschriebenen Nicht-T7 Primer gebunden wird, eine Domäne definiert,
die für
den Entwurf zusätzlicher
Primer für
die Verwendung in Kombination mit T7 Promotor-Primern zur Amplifizierung
von HIV-2 Sequenzen verwendet werden kann. Diese Domäne umfasst
die 40 Nukleotide lange Sequenz, die durch GTGTGTGTTCCCATCTCTCCTAGTCGCCGCCTGGTCATTC
(SEQ ID NO: 1) abgegeben wird. Oligonukleotide, die Sequenzen besitzen,
die im Wesentlichen dieser Sequenz entsprechen oder eine Untergruppe
davon können
in den hierin beschriebenen Amplifizierungsreaktionen als Primer
eingesetzt werden. Zusätzlich
zeigen die Ergebnisse in den Tabellen 4–8, dass die LTR-Zielregion,
die durch jeden der oben beschriebenen T7 Promotor-Primer gebunden
wurde, eine Domäne
definiert, die in Kombination mit Nicht-T7 Primern verwendet werden
kann, um HIV-2 Sequenzen zu amplifizieren. Diese Domäne umfasst
die 34 Nukleotide lange Sequenz AAAATCCCTAGCAGGTTGGCGCCCGAACAGGGAC
(SEQ ID NO: 8). Oligonukleotide, die zu dieser Sequenz oder zu einer
Sequenz, die im Wesentlichen zu dieser Sequenz komplementär ist, komplementär sind,
können
in den hierin beschriebenen Amplifizierungsreaktionen als Primer
verwendet werden.
-
Beispiel
2 beschreibt die Verfahren, die verwendet wurden, um Sonden zu identifizieren,
die zum Nachweis von HIV-2 Amplicons nützlich sind. In diesem Verfahren
diente ein einzelnes synthetisches Oligonukleotid-Ziel, das zu einer
Reihe von verschiedenen Sondensequenzen komplementär war, in
einem Sonden-Bindungs-Assay als Ziel.
-
Beispiel 2
-
Oligonukleotid-Sonden zum Nachweis von
HIV-2
-
Ein
synthetisches Antisense HIV-2 Oligonukleotid, das die Sequenz GAAGGGUCCUAACAGACCAGGGUCUUGUUA
(SEQ ID NO: 30) besaß,
wurde unter Verwendung von 2'-Methoxy
Nukleotiden gemäß Standardlaborverfahren
hergestellt. Dieses Oligonukleotid diente als ein RNA-Zielmodell.
Sechs verschiedene Oligonukleotide, die unter Verwendung von 2'-Methoxy Nukleotiden
hergestellt wurden und als Sonden getestet wurden, besaßen die
Sequenzen, die in Tabelle 3 angegeben sind.
-
Die
Hybridisierungsreaktionen bestanden aus 100 μl Volumina Sonden-Schutzpuffer,
der Mengen an AE-markierter Sonde, die 1 × 106 RLUs
entsprachen, enthielt, und 100 μl
enthielten 2 pmol des synthetischen HIV-2 RNA-Ziels. Die Pufferlösung schloss
75 mM Bernsteinsäure,
129 mM Lithiumlaurylsulfat, 75 mM Lithiumhydroxid, 15 mM Aldrithiol-2,
1,0 M Lithiumchlorid, 1 mM EDTA und 3% v/v Ethylalkohol ein und
wurde auf einen pH-Wert von 4,2 eingestellt. Die Mischungen wurden
für 15
Minuten bei 60°C
hybridisiert und dann mit 250 μl
der Selektionsreagenzlösung,
die 600 mM Borsäure,
235 mM NaOH und 1% vol/vol TRITON X-100 (wobei die Lösung auf
pH 9 eingestellt wurde) enthielt, für 10 Minuten selektiert und
dann für
10 Minuten auf Raumtemperatur abgekühlt.
-
Negative
Kontrollhybridisierungsreaktionen enthielten kein Antisense HIV-2
Ziel-Oligonukleotid. Die Chemolumineszenz, die die Menge des AE-Markers,
der mit der hybridisierten Sonde verbunden war, widerspiegelte,
wurde unter Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens bestimmt.
Die Ergebnisse dieses Verfahrens werden in Tabelle 9 präsentiert. Tabelle 9 Sonden-Hybridisierungsergebnisse
| Durchschnittliche
Hybridisierung (% der Eingabe) |
Hybridisierungsreaktion | SEQ
ID NO: 22 | SEQ
ID NO: 23 | SEQ
ID NO: 24 | SEQ
ID NO: 25 | SEQ
ID NO: 26 |
negative Kontrolle | 0,07 | 0,22 | 0,10 | 0,09 | 0,06 |
synthetisches
HIV-2 RNA Amplicon | 22 | 15 | 21 | 54 | 97 |
-
Wie
durch die Ergebnisse, die in Tabelle 9 präsentiert werden, angezeigt
wird, ergab jede der Sonden, die in dem Verfahren getestet wurden,
niedrige Mengen an Hintergrundhybridisierung und mindestens moderate
Grade an positiver Reaktion mit der HIV-2 Zielsequenz. Insbesondere
waren die negativen Kontrollwerte alle niedriger als 0,25%, während die
Reaktionen, die in Gegenwart der HIV-2 Zielsequenz durchgeführt wurden,
alle größer als
15% der Eingabekonzentration der Sonde waren. Zusammengenommen mit
den Ergebnissen von Beispiel 1, dass die Sonde, die die Sequenz
von SEQ ID NO: 27 besitzt, nützlich
für den
Nachweis von HIV-2 Amplicons war, zeigen die Ergebnisse in Tabelle
9, dass alle der Sequenzen, die in Tabelle 3 präsentiert sind, nützlich als
Nachweissonden sind.
-
Der
Erfolg, der in dem obigen Verfahren erzielt wurde, definierte eine
HIV-2 Sequenz-Domäne,
die für die
Entwicklung zusätzlicher
Nachweissonden verwendet werden kann. Insbesondere erstreckt sich
diese Domäne über den
22 Nukleotide langen Abschnitt, der die Sequenz CCTGGTCTGTTAGGACCCTTCT
(SEQ ID NO: 20) besitzt. Oligonukleotide, die Sequenzen besitzen,
die dieser Sequenz im Wesentlichen entsprechen, oder eine Untergruppe
oder das Komplementär
davon, können
als Sonden zum Nachweis der HIV-2 Nukleinsäuren verwendet werden. Natürlich können nützliche
Sonden länger
als die Länge
dieser Domäne
sein und der HIV-2 komplementäre
Teil von nützlichen
Sonden kann in Sonden, wie z. B. Molecular Beacons, die bestimmte
Sekundärstrukturen
besitzen, eingebunden sein. Da die Sequenz von SEQ ID NO: 20 von
einem Teil des HIV-2 Genoms abgeleitet ist, der dem Genom von HIV-1
fehlt, sind diese Sonden spezifisch für HIV-2 und nicht HIV-1.
-
In
besonderem Maße
ergaben die Sonden, die die Sequenzen SEQ ID NOs: 26 und 25 besaßen, ungewöhnlich gute
Ergebnisse in diesem Verfahren. Die Oligonukleotid-Sequenzen dieser
Sonden sind für
die Verwendung in dem Nachweisschritt des oben beschriebenen Assays
besonders bevorzugt. Natürlich
kann die Positionierung von jedem nachweisbaren Marker variiert
werden und dennoch in den Umfang der Erfindung fallen. Z. B. wird
besonders bevorzugt, eine Sonde, die die Sequenz von SEQ ID NO:
26 besitzt, mit einem AE-Marker, der zwischen den Positionen 9 und
10 gebunden ist, für
den Nachweis von HIV-2 Amplicons unter Verwendung der oben beschriebenen
Verfahren zu verwenden.
-
Verfahren
zum Bestimmen, ob Kandidaten-Oligonukleotide verwendet werden können, um
HIV-2 Nukleinsäuren
aus der Lösung
einzufangen, wurden unter Verwendung der oben beschriebenen in vitro
transkribierten HIV-2 RNA als Modellziel durchgeführt. Jedes
der beiden verschiedenen Kandidaten-Fänger-Oligonukleotide schloss
eine HIV-2 spezifische Sequenz, die mit einem Oligo-(dA)-Abschnitt
verbunden war, ein. Wenn sie mit dem HIV-2 RNA-Ziel kombiniert und
magnetische Partikel so modifiziert wurden, dass sie Oligo-(dT) präsentieren,
verband ein funktionelles Fänger-Oligonukleotid
das HIV-2 Ziel und das Partikel und immobilisierte das HIV-2 Ziel.
Das Entfernen der Partikelkomplexe aus der Lösung stellte ein wirksames
Mittel zum Anreichern des HIV-2 Templates dar. In dem Verfahren,
das in dem folgenden Beispiel beschrieben wird, wurden zwei Fänger-Oligonukleotide getrennt
voneinander mit der HIV-2 RNA und magnetischen Partikeln, die mit
Oligo-(dT) modifiziert waren, in Kontakt gebracht. Nach dem Sammeln
und dann Waschen der Partikel wurden gebundene HIV-2 Sequenzen in
homogenen Schutzassays nachgewiesen. In jedem Fall immobilisierte
das Fänger-Oligonukleotid
die HIV-2 Ziel-RNA auf dem magnetischen Partikel.
-
Das
folgende Beispiel beschreibt Verfahren, die verwendet wurden, um
HIV-2 Fänger-Oligonukleotide zu
identifizieren.
-
Beispiel 3
-
Nachweis von HIV-2 Zielsequenzen unter
Verwendung von Fänger-Oligonukleotiden
-
5 × 10
11 Kopien einer in vitro transkribierten
HIV-2 LTR Ziel-RNA (oben beschrieben) wurden in 400 μl Lyse/Einfangpuffer,
der entweder 0, 1,5 pmol, 3,5 pmol oder 5 pmol Fänger-Oligonukleotide, die die
Sequenzen der SEQ ID NOs: 31 und 32 besaßen, und ungefähr 100 μg immobilisiertes
poly-(dT
14), verbunden mit paramagnetischen
Partikeln (0,7–1,05 μ-Partikel,
Seradyn, Indianapolis, IN), enthielt, aufgelöst. Der Lyse/Einfangpuffer
schloss 790 mM HEPES, 230 mM Bernsteinsäure, 10% (w/v) Lithiumlaurylsulfat,
680 mM Lithiumhydroxidmonohydrat ein. In dem Fänger-Oligonukleotid, das die Sequenz von
SEQ ID NO: 31 besaß,
waren die Positionen 1–20
mit 2'-Methoxy-Nukleotid-Analoga und die Positionen
21–53
mit Desoxyribonukleotiden besetzt. In dem Fänger-Oligonukleotid, das die Sequenz von
SEQ ID NO: 32 besaß, waren
die Positionen 1–18 mit
2'-Methoxy-Nukleotid-Analoga und die Positionen
19–51
mit Desoxyribonukleotiden besetzt. Zwischen der HIV-2 komplementären Sequenz
und der poly(A)-Endregion war in jedem der Fänger-Oligonukleotide ein Abstandshalter,
der durch die Sequenz 5'-TTT-3' dargestellt wird,
eingeschoben. Das poly-(dT
14) wurde unter
Verwendung von Carbodiimid-Chemie an die paramagnetischen Partikel
gebunden, wie von Lund et al., in Nuc. Acids Res. 16: 10861–10880 (1998)
beschrieben. Die Mischungen wurden für ungefähr 15–30 Minuten auf 55–60°C erhitzt
und dann auf Raumtemperatur abgekühlt, um die Hybridisierung
zuzulassen. Ein magnetisches Feld wurde angelegt, um die Partikelkomplexe,
die die immobilisierten Fänger-Oligonukleotide und HIV-2
RNA enthielten, unter Verwendung von Verfahren, wie z. B. die, die
von Wang in
U.S. Patent Nr. 4,895,659 beschrieben
werden, einzusammeln. Die Partikel wurden zweimal mit 1 ml eines
Waschpuffers (10 mM HEPES, 6,5 mM NaOH, 1 mM EDTA, 0,3% (v/v) Ethanol,
0,02% (w/v) Methyl-paraben, 0,01% (w/v) Propyl-paraben, 150 mM NaCl,
0,1% (w/v) Natriumlaurylsulfat) durch Resuspension und Wiederholen
des magnetischen Trennungsschritts gewaschen. Die gewaschenen Partikel
wurden in 100 μl
Hybridisierungspuffer suspendiert und die Mischung der Sonden-Hybridisierung
und dem Nachweisverfahren, das in dem vorangegangenen Beispiel beschrieben
wurde, unterzogen, mit dem Unterschied, dass eine Sonde mit der
Sequenz SEQ ID NO: 33 anstelle einer Sonde mit der Sequenz von SEQ
ID NO: 27 verwendet wurde. Für
jede Assay-Bedingung zeigte eine positive Fängerkontrolle den maximalen
Chemolumineszenzwert an, der in dem Assay erzielt werden konnte.
Tabelle 10 präsentiert
die Chemolumineszenzmessungen für
Wiederholungen der beiden Assays für jede Konzentration des Fänger-Oligonukleotids. Tabelle 10 Wirksamkeit der Ziel-Bindung
| Menge an
Fänger-Oligonukleotid/Reaktion |
Fänger-Oligonukleotid | Ergebnis | 1,5
pmol | 3,5
pmol | 5
pmol |
SEQ ID
NO: 31 | Durchschnitts-RLU | 214064 | 210545 | 1033935 |
%
Wirksamkeit | 18,4 | 18,1 | 88,9 |
%CV | 5 | 6 | 13 |
SEQ ID NO: 32 | Durchschnitts-RLU | 126948 | 174640 | 1.334771 |
| %
Wirksamkeit | 10,9 | 15,0 | 114,81 |
| %CV | 16 | 13 | 4 |
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Die
Ergebnisse, die in Tabelle 10 präsentiert
werden, bestätigen,
dass beide Oligonukleotide, die in dem Verfahren getestet wurden,
verwendet werden können,
um die HIV-2 RNA aus der Lösung
einzufangen.
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Beispiel
4 beschreibt Verfahren, die durchgeführt werden können, um
HIV-2 Nukleinsäuren
in einer biologischen Probe nachzuweisen. Obwohl dieses Beispiel
eine Kontrollprobe beschreibt, die eine bekannte Menge von HIV-2
Nukleinsäuren
enthielt, ist selbstverständlich,
dass eine Plasmaprobe, die aus einer menschlichen Spender-Blutprobe
erhalten wurde, diese ersetzen kann.
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Ein
positives Hybridisierungsergebnis in letzterer würde das Vorhandensein von HIV-2
Nukleinsäuren in
der Spenderprobe anzeigen.
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Beispiel 4
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Nachweis von HIV-2 Nukleinsäuren unter
Verwendung von Nukleinsäure-Amplifizierung
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Eine
erste Probe von menschlichem Plasma, das eine bekannte Menge von
HIV-2 enthielt (100 Kopien HIV-2 pro Reaktionsröhrchen) wurde mit einer gleichen
Menge eines Lyse/Fänger-Puffers,
wie in Beispiel 3 beschrieben, gemischt. Um die HIV-2 Ziel-RNA zu
binden, erhielt die Mischung ebenfalls 3,5 pmol Fänger-Oligonukleotid,
das die Sequenz von SEQ ID NO: 31 besaß, und ungefähr 100 μg immobilisierte
poly-dT
14 Sonde, die an paramagnetische
Partikel (0,7–1,05 μ-Partikel,
Seradyn, Indianapolis, IN) gebunden war. Die Mischung wurde für ungefähr 15 bis
30 Minuten auf 55–60°C erhitzt
und dann auf Raumtemperatur abgekühlt, um die Hybridisierung
zuzulassen. Dann wurde ein magnetisches Feld angelegt, um die Partikelkomplexe
einzusammeln. Die Partikel wurden zweimal mit 1 ml eines Waschpuffers
gewaschen und dann in 75 μl
einer Nukleinsäure-Amplifizierungs-Reagenzlösung für Transkriptions-assoziierte
Amplifizierung unter Verwendung von Verfahren, wie im Wesentlichen
von Kacian et al. in
U.S. Patent
Nr. 5,399,491 und Nr.
5,554,516 beschrieben, resuspendiert.
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In
Kürze,
die gewaschenen Partikel wurden mit den gebundenen Komplexen mit
jeweils 15 pmol Amplifizierungs-Oligonukleotiden,
die die Sequenzen von SEQ ID NOs: 15 und 6 besaßen, in einer Reaktionsmischung
(40 mM Tris-Base
(pH 7, 5); 17,5 mM KCl, 20 mM MgCl2, 5 Polyvinylpyrrolidon
(PVP), jeweils 1 mM dNTP, jeweils 4 mM rNTP) gemischt, mit einer
Schicht Inertöl
bedeckt, um die Verdunstung zu verhindern, für 10 Minuten bei 60°C und dann
für 10
Minuten bei 41,5–42°C inkubiert.
Die Enzyme (ungefähr
3000 Einheiten MMLV reverse Transkriptase und ungefähr 3000
Einheiten T7 RNA Polymerase pro Reaktion) wurden zugegeben, gemischt
und die HIV-2 Ziel-Nukleinsäure
bei 41,5–42°C für 1 Stunde
amplifiziert.
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Die
amplifizierten HIV-2 Zielsequenzen werden mit einer AE-markierten
Sonde, die die Sequenz von SEQ ID NO: 26 besitzt, hybridisiert und
dann über
Chemolumineszenz nachgewiesen und die Ergebnisse als relative Lichteinheiten
(RLU), im Wesentlichen wie zuvor beschrieben, ausgedrückt. Für jede Assay-Bedingung
hatten die negativen Kontrollen als Ersatz für die HIV-2 enthaltenden Proben
ein gleiches Volumen an Plasma, das keine HIV-2 Nukleinsäure enthielt.
Die nachgewiesenen RLU-Ergebnisse dieser Assays wurden dann verglichen.
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Die
Ergebnisse dieser Verfahren zeigen, dass HIV-2 Nukleinsäure-Sequenzen
in einer biologischen Probe unter Verwendung der Verfahren der vorliegenden
Erfindung einfach nachgewiesen werden können. Insbesondere ergeben
negative Kontrollproben Sonden-Hybridisierungssignale, die nur den
Hintergrundsignalen entsprechen. Im Gegensatz dazu ergeben Proben,
die HIV-2 Nukleinsäuren
enthalten, Hybridisierungssignale, die mehrfach größer sind
als der Hintergrund. Das zeigt an, dass die Amplifizierungs- und
Nachweisreaktionen funktionsfähig
sind.
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Diese
Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine Reihe von spezifischen
Beispielen und Ausführungsformen
davon beschrieben. Natürlich
bieten sich dem Durchschnittsfachmann bei der Betrachtung der vorangegangenen
detaillierten Beschreibung eine Reihe von verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung an. Somit wird der wahre Umfang der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die angefügten Patentansprüche bestimmt.
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