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Die
vorliegende Erfindung betrifft entzündungshemmende Verbindungen,
die über
die Antagonisierung des CCR2-Rezeptors
(der auch als MCP-1-Rezeptor bekannt ist) wirken, was u.a. zur Hemmung
von MCP-1 (Monocyte Chemoattractant Protein-1) führt. Diese Verbindungen enthalten
eine Indolgruppierung. Die Erfindung betrifft ferner pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die Verbindungen enthalten, Verfahren zu ihrer
Herstellung, bei ihrer Herstellung verwendbare Zwischenprodukte
und ihre Verwendung als Therapeutika.
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MCP-1
ist ein Mitglied der Chemokinfamilie entzündungsfördernder Protekine, die die
Chemotaxis und Aktivierung von Leukozyten vermitteln. MCP-1 ist
ein C-C-Chemokin,
bei dem es sich um eines der wirkungsvollsten und selektivsten bekannten
chemoattraktiven und aktivierenden Mittel für T-Zellen und Monozyten handelt.
MCP-1 ist mit der Pathophysiologie einer großen Zahl entzündlicher
Krankheiten, einschließlich
rheumatoider Arthritis, Glomerulonephritis, Lungenfibrose, Restenose
(internationale Patentanmeldung WO 94/09128), Alveolitis (Jones
et al., 1992, J. Immunol., 149, 2147) und Asthma in Verbindung gebracht
worden. Weitere Krankheitsbereiche, bei deren Pathologie MCP-1 vermutlich
eine Rolle spielt, sind Atherosklerose (z.B. Koch et al., 1992,
J. Clin. Invest., 90, 772–779),
Psoriasis (Deleuran et al., 1996, J. Dermatological Science, 13,
228–236), Überempfindlichkeitsreaktionen
der Haut vom Spät-Typ,
entzündliche
Darmerkrankung (Grimm et al., 1996, J. Leukocyte Biol., 59, 804–812), multiple
Sklerose und Hirntrauma (Berman et al., 1996, J. Immunol., 156,
3017–3023).
Ein MCP-1-Inhibitor kann auch zur Behandlung von Schlaganfall, Reperfusionstrauma,
Ischämie,
Myokardinfarkt und Transplantatabstoßung geeignet sein.
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MCP-1
wirkt über
den CCR2-Rezeptor. Auch MCP-2 und MCP-3 können zumindest teilweise über diesen
Rezeptor wirken. In der vorliegenden Beschreibung schließt daher „Hemmung
oder Antagonismus von MCP-1" oder „durch
MCP-1 vermittelte Wirkungen" die
Hemmung oder den Antagonismus von durch MCP-2 und/oder MCP-3 vermittelten
Wirkungen ein, wenn MCP-2 und/oder MCP-3 über den CCR2-Rezeptor wirken.
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Bei
eigenen Arbeiten wurde eine Klasse von Verbindungen mit einer Indolgruppierung
mit brauchbarer Hemmwirkung gegenüber MCP-1 entdeckt. In der
internationalen Patentanmeldung WO 99/07351 wird eine Klasse von
Indolen mit MCP-1-Hemmwirkung beschrieben. Diese Anmeldung beruht
auf der überraschenden Entdeckung,
daß bestimmte
substituierte 5-Hydroxyindole MCP-1-Inhibitoren sind, die unerwartete und
vorteilhafte Eigenschaften bezüglich
Wirksamkeit und/oder Blutspiegeln und/oder Bioverfügbarkeit
und/oder Löslichkeit
besitzen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine Verbindung der Formel
(I):
worin:
R
1 für Wasserstoff,
Halogen, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht;
R
2 für Wasserstoff,
Halogen, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht;
R
3 für eine Halogengruppe,
C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl,
C
2-6-Alkinyl,
Alkoxy, Trifluormethyl, Nitro, Cyano, Trifluormethoxy, C(O)R
7 oder S(O)
nR
7, worin n 0, 1 oder 2 bedeutet und R
7 eine Alkylgruppe bedeutet, steht;
R
4 für
Halogen, Trifluormethyl, Methylthio, Methoxy, Trifluormethoxy oder
C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl
oder C
2-6-Alkinyl steht;
R
5 für Wasserstoff,
Halogen, Cyano, C
1_
6-Alkyl,
C
2-6-Alkenyl
oder C
2-6-Alkinyl oder COR
8,
worin R
8 C
1-6-Alkyl bedeutet,
steht;
R
6 für Wasserstoff, Halogen, C
1-6-Alkyl, C
2-6-Alkenyl
oder C
2-6-Alkinyl oder COR
9,
worin R
9 C
1-6-Alkyl
bedeutet, steht;
mit der Maßgabe, daß dann, wenn R
1 für Wasserstoff,
Halogen oder Methoxy steht, R
2 für Wasserstoff,
Halogen, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht, R
5 und
R
6 beide für Wasserstoff stehen und eine
der Gruppen R
3 oder R
4 für Chlor,
Fluor oder Trifluormethyl steht, die andere nicht für Halogen
oder Trifluormethyl steht;
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder ein in vivo spaltbarer Ester davon.
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In
der vorliegenden Beschreibung schließt der Begriff „Alkyl" sowohl geradkettige
als auch verzweigtkettige Alkylgruppen ein. Bei Bezugnahme auf einzelne
Alkylgruppen wie „Propyl" ist jedoch ausschließlich die geradkettige
Variante gemeint. Ganz analog bezieht sich der Begriff „Alkenyl" und „Alkinyl" auf geradkettige oder
verzweigtkettige ungesättigte
Gruppierungen. Sofern nicht anders vermerkt, enthalten Alkylgruppen
geeigneterweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 6
Kohlenstoffatome und ganz besonders bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatome.
Alkenyl- und Alkinylgruppen enthalten geeigneterweise 2 bis 10 Kohlenstoffatome,
vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatome und ganz besonders bevorzugt
2 bis 4 Kohlenstoffatome. Der Präfix „Nieder" gibt an, daß die Gruppe
bis zu 6 und vorzugsweise bis zu 4 Kohlenstoffatome aufweist. Der Begriff „Halogen" bezieht sich auf
Fluor, Chlor, Brom und Iod.
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Vorzugsweise
steht R1 für Wasserstoff oder Halogen,
wie Chlor oder Fluor, und ganz besonders bevorzugt für Wasserstoff.
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Vorzugsweise
steht R2 für Wasserstoff oder Halogen,
wie Chlor oder Fluor, und ganz besonders bevorzugt für Wasserstoff.
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Geeignete
Beispiele für
R3 sind Halogen, wie Chlor, Nitro oder Alkoxy,
wie Methoxy.
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Nach
einer Ausführungsform
steht R3 für Trifluormethyl und R4 für
Methylthio, Methoxy, Trifluormethoxy, Alkyl, insbesondere Methyl,
oder Alkinyl, insbesondere Ethinyl.
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Spezielle
Beispiele für
R4 sind Halogen, wie Chlor, Alkyl, wie Methyl,
Alkoxy, wie Methoxy, oder Trifluormethoxy.
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Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
steht R' für Halogen,
wie Chlor, oder Trifluormethyl und R3 für Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Alkoxy, Nitro, Cyano, Trifluormethoxy, C(O)R7 oder S(O)nR7, worin R7 und n die
oben angegebene Bedeutung besitzen, und R7 steht
insbesondere für
Methyl oder Ethyl.
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Vorzugsweise
steht R5 für Wasserstoff.
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Vorzugsweise
steht R6 für Wasserstoff.
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Gegenstand
der Erfindung ist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung eine Verbindung der Formel (IA):
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder davon, worin:
R
1 und R
2 die oben angegebene Bedeutung besitzen;
R
3' für Chlor,
C
1-6-Alkyl, C
2_
6-Alkenyl, C
2-6-Alkinyl,
Alkoxy, Trifluormethyl, Nitro, Cyano, Trifluormethoxy, C(O)R
7 oder S(O)
nR
7, worin R
7 und n
die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, steht;
R
4' für eine Halogengruppe,
Methylthio, Methoxy, Trifluormethoxy oder Methyl steht;
mit
der Maßgabe,
daß dann,
wenn R
3' für Chlor
oder Trifluormethyl steht, R
4' nicht für Halogen steht.
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Vorzugsweise
stehen R1 und R2 für Wasserstoff.
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Vorzugsweise
ist R3' unter
Methoxy, Chlor oder Nitro ausgewählt.
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Vorzugsweise
ist R4' unter
Chlor, Methyl, Methoxy oder Trifluormethoxy ausgewählt.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Verbindungen
sind u.a. alle Verbindungen gemäß den Beispielen,
die in Tabelle 1 illustriert sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner alle tautomeren Formen der Verbindungen
der Formel (I).
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Es
versteht sich auch, daß bestimmte
Verbindungen der Formel (I) in solvatisierten sowie unsolvatisierten
Formen, wie beispielsweise hydratisierten Formen, vorliegen können. Es
versteht sich, daß die
Erfindung alle derartigen solvatisierten Formen umfaßt.
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Die
Verbindungen der Formel (I) sind Inhibitoren von MCP-1. Darüber hinaus
scheinen sie die RANTES-induzierte
Chemotaxis zu hemmen. Bei RANTES (Regulated upon Activation, Normal
T-Cell Expressed and Secreted) handelt es sich um ein anderes Chemokin
aus der gleichen Familie wie MCP-1, das ein ähnliches biologisches Profil
aufweist, aber über
den CCR1-Rezeptor
wirkt. Infolgedessen können
diese Verbindungen zur Behandlung von durch diese Mittel vermittelten Krankheiten,
insbesondere entzündlichen
Krankheiten, verwendet werden.
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Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Salze von Verbindungen der Formel (I)
sind Basensalze, wie ein Alkalimetallsalz, beispielsweise Natrium,
ein Erdalkalisalz, beispielsweise Calcium oder Magnesium, ein Salz
eines organischen Amins, beispielsweise Triethylamin, Morpholin,
N-Methylpiperidin, N-Ethylpiperidin, Procain, Dibenzylamin, N,N-Dibenzylethylamin
oder Aminosäuren,
wie Lysin. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung sind geeignete Salze dann, wenn die Verbindung
basisch genug ist, u.a. Säureadditionssalze,
wie Methansulfonat, Fumarat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Citrat,
Maleat und mit Phosphorsäure
und Schwefelsäure gebildete
Salze. Je nach der Zahl geladener Funktionen und der Wertigkeit
der Kationen oder Anionen kann mehr als ein Kation oder Anion vorliegen.
Ein bevorzugtes pharmazeutisch annehmbares Salz ist ein Natriumsalz.
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Verschiedene
Formen von Prodrugs sind im Stand der Technik bekannt. Für Beispiele
derartiger Prodrug-Derivate
siehe:
- a) Design of Prodrugs, Herausgeber H.
Bundgaard, (Elsevier, 1985), und Methods in Enzymology, Band 42, S.
309–396,
Herausgeber K. Widder et al. (Academic Press, 1985);
- b) A Textbook of Drug Design and Development, Herausgeber Krogsgaard-Larsen
und H. Bundgaard, Kapitel 5 „Design
and Application of Prodrugs",
von H. Bundgaard, S. 113–191
(1991);
- c) H. Bundgaard, Advanced Drug Delivery Reviews, 8, 1–38 (1992);
- d) H. Bundgaard et al., Journal of Pharmaceutical Sciences,
77, 285 (1988); und
- e) N. Kakeya et al., Chem. Pharm. Bull., 32, 692 (1984).
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Beispiele
für derartige
Prodrugs sind in vivo spaltbare Ester einer erfindungsgemäßen Verbindung.
Bei einem in vivo spaltbaren Ester einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit einer Carboxygruppe handelt es sich beispielsweise um einen
pharmazeutisch annehmbaren Ester, der im menschlichen oder tierischen
Körper
unter Bildung der zugrundeliegenden Säure gespalten wird. Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Ester für Carboxy sind u.a. C1-6-Alkylester, beispielsweise Methyl- oder
Ethylester; C1-6-Alkoxymethylester, beispielsweise
Methoxymethylester; C1_6-Alkanoyloxymethylester,
beispielsweise Pivaloyloxymethylester; Phthalidylester; C3-8-Cycloalkoxycarbonyloxy-C1-6-alkylester,
beispielsweise 1-Cyclohexylcarbonyloxyethylester; 1,3-Dioxolan-2-ylmethylester,
beispielsweise 5-Methyl-1,3-dioxolan-2-ylmethylester; C1-6-Alkoxycarbonyloxyethylester, beispielsweise
1-Methoxycarbonyloxyethylester; Aminocarbonylmethylester und Mono-
oder Di-N-(C1-6-alkyl)-Varianten davon, beispielsweise N,N-Dimethylaminocarbonylmethylester
und N-Ethylaminocarbonylmethylester; diese können an einer beliebigen Carboxygruppe
in den erfindungsgemäßen Verbindungen
gebildet werden. Bei einem in vivo spaltbaren Ester einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit einer Hydroxylgruppe handelt es sich beispielsweise um einen
pharmazeutisch annehmbaren Ester, der im menschlichen oder tierischen
Körper
unter Bildung der zugrundeliegenden Hydroxylgruppe gespalten wird.
Geeignete pharmazeutisch annehmbare Ester für Hydroxy sind u.a. C1-6-Alkanoylester,
beispielsweise Acetylester; und Benzoylester, in denen die Phenylgruppe
durch Aminomethyl oder N-substituiertes Mono- oder Di-C1-6-alkylaminomethyl substituiert
sein kann, beispielsweise 4-Aminomethylbenzoylester und 4-N,N-Dimethylaminomethylbenzoylester.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder
eines in vivo spaltbaren Esters davon, bei dem man:
- a) eine Verbindung der Formel (II): worin R1,
R2, R5 und R6 die unter Formel (I) angegebene Bedeutung
besitzen, Ra für Carboxy oder eine geschützte Form
davon steht, und Rb für Wasserstoff oder eine geeignete
Hydroxyschutzgruppe steht, mit einer Verbindung der Formel (III): worin R3 und
R4 die unter Formel (I) angegebene Bedeutung
besitzen und L für
eine austauschbare Gruppe steht, umsetzt;
und gegebenenfalls
danach:
i) eine Verbindung der Formel (I) in eine andere Verbindung
der Formel (I) umwandelt;
ii) Schutzgruppen abspaltet oder
iii)
ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein Prodrug davon bildet.
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Geeignete
Werte für
L sind beispielsweise eine Halogen- oder Sulfonyloxygruppe, beispielsweise
eine Chlor-, Brom-, Methansulfonyloxy- oder Toluol-4-sulfonyloxygruppe.
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Verbindungen
der Formel (II) oder (III) werden geeigneterweise in einem inerten
organischen Lösungsmittel,
wie N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan oder Acetonitril, in Gegenwart
einer Base, wie Natriumhydroxid, Natriumhydrid oder Kaliumcarbonat,
miteinander umgesetzt. Die Umsetzung wird geeigneterweise in Gegenwart
eines Phasentransferkatalysators, wie Tetra-n-butylammoniumhydrogensulfat, durchgeführt. Die
Reaktionszeiten können
im Bereich von 1–6
Stunden und vorzugsweise 1–3
Stunden liegen. Man arbeitet bei moderaten Temperaturen von beispielsweise
15–30°C und vorzugsweise
20–25°C.
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Verbindungen
der Formel (II) sind im Handel erhältlich oder durch Modifizierung
von im Handel erhältlichen
Verbindungen der Formel (II) nach bekannten Verfahren zugänglich.
Insbesondere können
sie durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (IV):
worin R
1,
R
5, R
6 und R
b die oben angegebene Bedeutung besitzen,
mit einer Verbindung der Formel (V)
worin R
c und
R
c' unabhängig voneinander
unter C
1-4-Alkyl ausgewählt sind, hergestellt werden.
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Verbindungen
der Formel (IV) und (V) werden geeigneterweise unter den Bedingungen
der Reissert-Reaktion
miteinander umgesetzt, z.B. in einem inerten Lösungsmittel (wie Tetrahydrofuran)
in Gegenwart einer Base (wie Kaliumethoxid) in einem Temperaturbereich
von 15–30°C, vorzugsweise
20–25°C, über einen Zeitraum
von 10–20
Stunden, vorzugsweise 15–17
Stunden. Die erhaltene Verbindung wird isoliert und in einem Alkohol,
wie Ethanol, und einer organischen Säure (wie Essigsäure) und
einem Übergangsmetallkatalysator
(wie 10% Pd/C) gelöst
und mit Cyclohexen versetzt. Die Mischung kann dann 15–25 Stunden,
vorzugsweise 16–20
Stunden, auf eine Temperatur von 60–120°C und vorzugsweise 70–90°C erhitzt
werden, was eine Verbindung der Formel (II) ergibt, in der Ra für
-CO2-C1-4-Alkyl steht.
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Alternativ
dazu können
Verbindungen der Formel (II) durch Umsetzung einer Verbindung der
Formel (VI):
worin R
1,
R
5, R
6 und R
b die oben angegebene Bedeutung besitzen,
mit einer Verbindung der Formel (VII)
worin R
d für C
1-4-Alkyl steht, hergestellt werden.
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Verbindungen
der Formel (VI) und (VII) werden geeigneterweise unter Fischer-Bedingungen
miteinander umgesetzt, z.B. mit einer organischen Säure (wie
Essigsäure)
in einem Alkohol (wie Ethanol) bei einer Temperatur von 60–90°C, vorzugsweise
75–85°C, über einen
Zeitraum von 1–5
Stunden, vorzugsweise 1–3 Stunden.
Die erhaltene Verbindung wird mit einer starken Säure (wie
Polyphosphorsäure)
vermischt und 0,5–4 Stunden,
vorzugsweise 0,5–2
Stunden, auf eine Temperatur von 90–150°C und vorzugsweise 100–120°C erhitzt,
was eine Verbindung der Formel (II) ergibt, in der R2 für Wasserstoff
steht. Falls gewünscht,
kann R2 danach gegebenenfalls nach literaturbekannten
Methoden in einen anderen Wert für
R2 gemäß der Definition
in Formel (I) umgewandelt werden.
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Bei
einer bevorzugten Alternative werden Verbindungen der Formel (II)
durch Cyclisierung einer Verbindung der Formel (VIII)
worin R
1,
R
a, R
b und R
2 die oben angegebene Bedeutung besitzen,
erhalten.
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Die
Cyclisierung kann durch Erhitzen der Verbindung am Rückfluß in einem
organischen Lösungsmittel,
wie Xylol, erfolgen. Verbindungen der Formel (VIII) werden geeigneterweise
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (IX)
worin R
1,
R
2 und R
b die oben
angegebene Bedeutung besitzen, mit einer Verbindung der Formel (X)
worin R
a die
oben angegebene Bedeutung besitzt, hergestellt. Die Umsetzung wird
geeigneterweise in einem organischen Lösungsmittel, wie einem Alkohol,
insbesondere Methanol, in Gegenwart einer Base, wie eines Alkalimetallalkoxids,
insbesondere Natriummethoxid, durchgeführt. Man arbeitet geeigneterweise
bei moderaten Temperaturen von –30
bis 20°C.
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Verbindungen
der Formel (III), (IV), (V), (VI), (VII), (VIII), (IX) und (X) sind
bekannt oder im Handel erhältlich
oder werden durch standardmäßige Manipulation
von im Handel erhältlichen
oder bekannten Substanzen nach an sich bekannten Verfahren hergestellt.
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Rc und Rd stehen für C1-4-Alkyl. Vorzugsweise stehen Rc und
Rd für
Methyl oder Ethyl.
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Es
versteht sich weiterhin, daß es
bei einigen der hier erwähnten
Umsetzungen erforderlich/wünschenswert
sein kann, empfindliche Gruppen in den Verbindungen zu schützen. Die
Fälle,
in denen eine Schützung
erforderlich bzw. wünschenswert
ist, und hierfür
geeignete Verfahren sind dem Fachmann bekannt. Enthalten die Reaktanten
also Gruppen wie Carboxy oder Hydroxy, so kann es wünschenswert
sein, die Gruppe bei einigen der hier erwähnten Umsetzungen zu schützen.
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Eine
geeignete Schutzgruppe für
eine Hydroxylgruppe ist beispielsweise eine Acylgruppe, zum Beispiel
eine Alkanoylgruppe wie Acetyl, eine Aroylgruppe, zum Beispiel Benzoyl,
oder eine Arylmethylgruppe, zum Beispiel Benzyl. Die Entschützungsbedingungen
für die
oben aufgeführten
Schutzgruppen hängen
natürlich
von der gewählten
Schutzgruppe ab. So kann man beispielsweise eine Acylgruppe wie
eine Alkanoyl- oder eine Aroylgruppe zum Beispiel durch Hydrolyse
mit einer geeigneten Base, wie einem Alkalimetallhydroxid, beispielsweise
Lithium- oder Natriumhydroxid, abspalten. Alternativ dazu kann eine
Arylmethylgruppe wie z.B. eine Benzylgruppe zum Beispiel durch Hydrierung
an einem Katalysator wie Palladium auf Kohle abgespalten werden.
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Eine
geeignete Schutzgruppe für
eine Carboxygruppe ist beispielsweise eine Veresterungsgruppe, beispielsweise
eine Methyl- oder eine Ethylgruppe, die zum Beispiel durch Hydrolyse
mit einer Base wie Natriumhydroxid abgespalten werden kann, oder
beispielsweise eine t-Butylgruppe,
die zum Beispiel durch Behandlung mit einer Säure, beispielsweise einer organischen
Säure wie
Trifluoressigsäure,
abgespalten werden kann, oder beispielsweise eine Benzylgruppe,
die zum Beispiel durch Hydrierung an einem Katalysator wie Palladium
auf Kohle abgespalten werden kann.
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Die
Schutzgruppen können
mit herkömmlichen,
an sich gut bekannten Verfahren in einer zweckmäßigen Stufe der Synthese abgespalten
werden.
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Einige
der hier beschriebenen Zwischenprodukte können neu sein, beispielsweise
Zwischenprodukte der Formel (II), und werden als solche als weiteres
Merkmal der Erfindung bereitgestellt.
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Wird
ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer Verbindung der Formel
(I) benötigt,
so kann es beispielsweise durch Umsetzung der Verbindung mit der
entsprechenden Säure
(die ein physiologisch annehmbares Anion liefert) oder mit der entsprechenden
Base (die ein physiologisch annehmbares Kation liefert) oder nach
einer beliebigen anderen herkömmlichen
Salzbildungsmethode erhalten werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist nach einer weiteren Ausgestaltung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, enthaltend eine Verbindung der Formel (I) gemäß obiger
Definition oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder einen in
vivo spaltbaren Ester davon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Hilfs-
oder Trägerstoff.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in einer für
die orale Verwendung (beispielsweise als Tabletten, Lutschtabletten,
Hart- oder Weichkapseln, wäßrige oder ölige Suspensionen,
Emulsionen, dispergierbare Pulver oder Granulate, Sirupe oder Elixiere)
für die
topische Verwendung (beispielsweise als Cremes, Salben, Gele oder
wäßrige oder ölige Lösungen oder
Suspensionen), zur inhalativen Verabreichung (beispielsweise als
feinteiliges Pulver oder flüssiges
Aerosol), zur Verabreichung durch Insufflation (beispielsweise als
feinteiliges Pulver) oder zur parenteralen Verabreichung (beispielsweise
als sterile wäßrige oder ölige Lösung zur
intravenösen,
subkutanen, intramuskulären
oder intramuskulären
Dosierung oder als Suppositorium für die rektale Dosierung) geeigneten
Form vorliegen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind nach herkömmlichen
Methoden unter Verwendung herkömmlicher
pharmazeutischer Hilfsstoffe, die an sich gut bekannt sind, erhältlich.
So können
für die orale
Verwendung vorgesehene Zusammensetzungen beispielsweise einen oder
mehrere Farbstoffe, Süßstoffe,
Geschmacksstoffe und/oder Konservierungsstoffe enthalten.
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Beispiele
für geeignete
pharmazeutisch annehmbare Hilfsstoffe für eine Tablettenformulierung
sind inerte Verdünnungsmittel,
wie Lactose, Natriumcarbonat, Calciumphosphat oder Calciumcarbonat,
Granulier- und Sprengmittel, wie Maisstärke oder Algensäure; Bindemittel,
wie Stärke;
Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, Stearinsäure oder Talk; Konservierungsmittel,
wie p-Hydroxybenzoesäureethylester
oder -propylester, und Antioxidantien, wie Ascorbinsäure. Tablettenformulierungen
können
gegebenenfalls zur Modifizierung ihres Zerfalls und der anschließenden Resorption
des Wirkstoffes im Magen-Darm-Trakt oder zur Verbesserung ihrer Stabilität und/oder
ihres Aussehens beschichtet werden, wobei jeweils an sich gut bekannte
und übliche
Beschichtungsmittel und Verfahrensweisen angewandt werden.
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Zusammensetzungen
zur oralen Verwendung können
in Form von Hartgelatinekapseln vorliegen, in denen der Wirkstoff
im Gemisch mit einem inerten festen Verdünnungsmittel, beispielsweise
Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin vorliegt, oder als
Weichgelatinekapseln, in denen der Wirkstoff im Gemisch mit Wasser
oder einem Öl,
wie Erdnußöl, Flüssigparaffin
oder Olivenöl,
vorliegt.
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Wäßrige Suspensionen
enthalten den Wirkstoff im allgemeinen in feingepulverter Form zusammen
mit einem oder mehreren Suspendiermitteln, wie Natriumcarboxy methylzellulose,
Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragant und Gummiarabicum; Dispergier- oder Netzmitteln, wie Lecithin
oder Produkten der Kondensation eines Alkylenoxids mit Fettsäuren (beispielsweise
Polyoxyethylenstearat) oder Produkten der Kondensation von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, beispielsweise Heptadecaethylenoxycetanol,
oder Produkten der Kondensation von Ethylenoxid mit von Fettsäuren und
einem Hexit abgeleiteten Partialestern, wie Polyoxyethylensorbitmonooleat,
oder Produkten der Kondensation von Ethylenoxid mit langkettigen
aliphatischen Alkoholen, beispielsweise Heptadecaethylenoxycetanol,
oder Produkten der Kondensation von Ethylenoxid mit von Fettsäuren und
einem Hexit abgeleiteten Partialestern, wie Polyoxyethylensorbitmonooleat,
oder Produkten der Kondensation von Ethylenoxid mit von Fettsäuren und
Hexitanhydriden abgeleiteten Partialestern, beispielsweise Polyethylensorbitanmonooleat.
Die wäßrigen Suspensionen
können
außerdem
einen oder mehrere Konservierungsstoffe (wie p-Hydroxybenzoesäureethylester
oder -propylester), Antioxidantien (wie Ascorbinsäure), Farbstoffe,
Geschmacksstoffe und/oder Süßstoffe
(wie Saccharose, Saccharin oder Aspartam) enthalten.
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Zur
Formulierung von öligen
Suspensionen kann man den Wirkstoff in einem Pflanzenöl (wie Erdnußöl, Olivenöl, Sesamöl oder Kokosnußöl) oder
in einem Mineralöl
(wie Flüssigparaffin)
suspendieren. Die öligen Suspensionen
können
außerdem
ein Verdickungsmittel, wie Bienenwachs, Hartparaffin oder Cetylalkohol,
enthalten. Zur Bereitstellung einer schmackhaften oralen Zubereitung
kann man Süßstoffe,
wie die oben angeführten,
und Geschmacksstoffe zusetzen. Diese Zusammensetzungen können durch
Zugabe eines Antioxidans, wie Ascorbinsäure, konserviert werden.
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Dispergierbare
Pulver und Granulate, die zur Herstellung einer wäßrigen Suspension
durch Zugabe von Wasser geeignet sind, enthalten den Wirkstoff im
allgemeinen zusammen mit einem Dispergier- oder Netzmittel, Suspendiermittel
und einem oder mehreren Konservierungsmitteln. Als Dispergier- oder
Netzmittel und Suspendiermittel eignen sich beispielsweise die oben
bereits aufgeführten.
Es können
auch noch zusätzliche Hilfsstoffe
enthalten sein, wie Süßstoffe,
Geschmacksstoffe und Farbstoffe.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
auch in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorliegen. Bei der Ölphase
kann es sich um ein Pflanzenöl,
wie Olivenöl
oder Erdnußöl, oder
ein Mineralöl,
wie beispielsweise Flüssigparaffin,
oder ein Gemisch von beliebigen dieser Substanzen handeln. Als Emulgatoren
eignen sich beispielsweise natürlich
vorkommende Gummen, wie Gummiarabicum oder Traganth, natürlich vorkommende
Phosphatide, wie Sojabohnenlecithin, von Fettsäuren und Hexitanhydriden abgeleitete
Ester oder Partialester (beispielsweise Sorbitanmonooleat) und Produkte
der Kondensation dieser Partialester mit Ethylenoxid, wie Polyoxyethylensorbitanmonooleat.
Die Emulsionen können
außerdem
Süßstoffe,
Geschmacksstoffe und Konservierungsmittel enthalten.
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Sirupe
und Elixiere können
mit Süßstoffen,
wie Glycerin, Propylenglykol, Sorbit, Aspartam oder Saccharose,
formuliert werden und außerdem
ein Demulcens, ein Konservierungsmittel, einen Geschmacksstoff und/oder
einen Farbstoff enthalten.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch in Form einer sterilen
injizierbaren wäßrigen oder öligen Suspension
vorliegen, die nach bekannten Methoden unter Verwendung eines oder
mehrerer der oben aufgeführten
geeigneten Dispergier- oder Netzmittel und Suspendiermittel formuliert
werden können. Bei
einer sterilen injizierbaren Zubereitung kann es sich auch um eine
sterile injizierbare Lösung
oder Suspension in einem nichttoxischen parenteral annehmbaren Verdünnungs-
oder Lösungsmittel
handeln, beispielsweise eine Lösung
in 1,3-Butandiol.
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Zur
Herstellung von Suppositorienformulierungen kann man den Wirkstoff
mit einem geeigneten nichtreizenden Hilfsstoff, der bei gewöhnlichen
Temperaturen fest ist, bei der Rektaltemperatur aber flüssig ist
und daher im Rektum unter Freisetzung des Arzneistoffs schmilzt,
vermischen. Geeignete Hilfsstoffe sind beispielsweise Kakaobutter
und Polyethylenglykole.
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Topische
Formulierungen, wie Cremes, Salben, Gele und wäßrige oder ölige Lösungen oder Suspensionen, sind
im allgemeinen dadurch erhältlich,
daß man
einen Wirkstoff nach an sich gut bekannten herkömmlichen Methoden mit einem
herkömmlichen
topisch annehmbaren Träger
oder Verdünnungsmittel
formuliert.
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Zusammensetzungen
zur Verabreichung durch Insufflation können in Form eines feinteiligen
Pulvers mit Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von beispielsweise
30 μ oder
viel weniger vorliegen, wobei das Pulver selbst den Wirkstoff entweder
für sich
alleine oder mit einem oder mehreren physiologisch annehmbaren Trägern, wie
Lactose, verdünnt
enthält.
Das Pulver zur Insufflation wird dann zur Verwendung mit einer Turboinhalationsvorrichtung,
wie sie beispielsweise zur Insufflation des bekannten Mittels Natriumcromoglycat verwendet
wird, zweckmäßigerweise
in eine Kapsel mit beispielsweise 1 bis 50 mg Wirkstoff gefüllt.
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Zusammensetzungen
zur Verabreichung durch Inhalation können in Form eines herkömmlichen Druckaerosols
zur Abgabe des Wirkstoffs entweder als Aerosol mit feinteiligem
Feststoff oder flüssige
Tröpfchen
vorliegen. Dabei kann man herkömmliche
Aerosoltreib mittel verwenden, wie leichtflüchtige Fluorkohlenwasserstoffe
oder Kohlenwasserstoffe, und die Aerosolvorrichtung wird zweckmäßigerweise
so arrangiert, daß eine
dosierte Wirkstoffmenge abgegeben wird.
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Für weitere
Informationen über
die Formulierung wird der Leser auf Kapitel 25.2 in Band 5 von Comprehensive
Medicinal Chemistry (Corwin Hansch; Chairman of Editorial Board),
Pergamon Press 1990, verwiesen.
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Die
mit einem oder mehreren Hilfsstoffen zu einer Einzeldosisform vereinigte
Wirkstoffmenge variiert notwendigerweise in Abhängigkeit von dem behandelten
Wirt und dem jeweiligen Verabreichungsweg. So wird eine für die orale
Verabreichung an Menschen vorgesehene Formulierung im allgemeinen
beispielsweise 0,5 mg bis 2 g Wirkstoff in Abmischung mit einer
geeigneten und zweckmäßigen Menge
von Hilfsstoffen, die von etwa 5 bis etwa 98 Gew.-%, bezogen auf
die gesamte Zusammensetzung, variieren kann, enthalten. Dosiseinheitsformen
enthalten im allgemeinen etwa 1 mg bis etwa 500 mg eines Wirkstoffs.
Für weitere
Informationen über
Verabreichungswege und Dosierungsschemas wird der Leser auf Kapitel
25.3 in Band 5 von Comprehensive Medicinal Chemistry (Corwin Hansch;
Chairman of Editorial Board), Pergamon Press 1990, verwiesen.
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Die
Größe der Dosis
einer Verbindung der Formel I für
therapeutische oder prophylaktische Zwecke wird natürlich gemäß an sich
gut bekannten medizinischen Prinzipien je nach Art und Schwere der
Leiden, dem Alter und Geschlecht des Tiers bzw. Patienten und dem
Verabreichungsweg variieren. Wie oben bereits erwähnt, eignen
sich Verbindungen der Formel I zur Verwendung bei der Behandlung
von Erkrankungen oder medizinischen Zuständen, die ganz oder teilweise
auf die Wirkungen von MCP-1 und/oder RANTES zurückzuführen sind, beispielsweise rheumatoide
Arthritis.
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Bei
der Verwendung einer Verbindung der Formel I für therapeutische oder prophylaktische
Zwecke wird die Verbindung im allgemeinen so verabreicht, daß die gegebenenfalls
in Teildosen verabreichte Tagesdosis im Bereich von zum Beispiel
0,5 mg bis 75 mg pro kg Körpergewicht
liegt. Bei parenteraler Verabreichung werden im allgemeinen niedrigere
Dosen gegeben. So wird beispielsweise für die intravenöse Verabreichung im
allgemeinen eine Dosis im Bereich von beispielsweise 0,5 mg bis
30 mg pro kg Körpergewicht
verwendet. Ganz analog wird bei inhalativer Verabreichung eine Dosis
im Bereich von beispielsweise 0,5 mg bis 25 mg pro kg Körpergewicht
verwendet. Bevorzugt ist jedoch die orale Verabreichung.
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Gegenstand
der Erfindung ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder ein Prodrug davon gemäß obiger Definition zur Verwendung bei
einem Verfahren zur Behandlung des menschlichen oder tierischen
Körpers
durch Therapie. Zweckmäßigerweise
führt man
die Behandlung einer entzündlichen
Krankheit so durch, daß man
eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder einen in vivo hydrolysierbaren Ester davon oder eine pharmazeutische
Zusammensetzung gemäß obiger
Beschreibung verabreicht.
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Ein
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist eine Verbindung
der Formel (I) und ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Prodrug
davon zur Verwendung als Arzneimittel.
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Zweckmäßigerweise
handelt es sich hierbei um eine Verbindung der Formel (I) oder ein
pharmazeutisch annehmbares Salz oder Prodrug davon zur Verwendung
als Arzneimittel zur Antagonisierung einer durch MCP-1 (und/oder
RANTES) vermittelten Wirkung bei einem Warmblüter wie einem Menschen.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit gemäß einer
weiteren Ausgestaltung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder Prodrug davon
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung bei der Antagonisierung
einer durch MCP-1 (und/oder RANTES) vermittelten Wirkung bei einem
Warmblüter
wie dem Menschen.
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Außerdem kann
die Antagonisierung einer durch MCP-1 (und/oder RANTES) vermittelten
Wirkung bei einem Warmblüter
wie dem Menschen, der einer derartigen Behandlung bedarf, durch
Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel
(I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines in vivo
hydrolysierbaren Esters davon gemäß obiger Definition erreicht
werden.
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Biologische
Tests
-
Die
folgenden biologischen Testmethoden, Daten und Beispiele dienen
zur Erläuterung
der vorliegenden Erfindung.
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Abkürzungen:
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- ATCC
- American Type Culture
Collection, Rockville, USA
- BCA
- Bicinchroninsäure (wird
zusammen mit Kupfersulfat für
den Proteinassay verwendet)
- BSA
- Rinderserumalbumin
- DMEM
- Dulbecco's Modified Eagle's Medium
- EGTA
- Ethylenbis(oxyethylennitrilo)tetraessigsäure
- FCS
- Fötales Kälberserum
- HEPES
- (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2- ethansulfonsäure])
- HBSS
- Hank's Balanced Salt Solution
- hMCP-1
- Humanes Monocyte Chemoattractant
Protein-1
- PBS
- Phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
- PCR
- Polymerasekettenreaktion
-
Als
Quelle für
thermostabile DNA-Polymerase wird AMPLITAQTM von
Perkin-Elmer Cetus verwendet.
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Bei
dem Bindungspuffer handelt es sich um 50 mM HEPES, 1 mM CaCl2, 5 mM MgCl2, 0,5%
fötales Kälberserum,
mit 1M NaOH auf pH 7,2 eingestellt.
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Bei
den nichtessentiellen Aminosäuren
(100fach konzentriert) handelt es sich um: L-Alanin, 890 mg/l; L-Asparagin, 1320 mg/l;
L-Asparaginsäure,
1330 mg/l; L-Glutaminsäure, 1470
mg/l; Glycin, 750 mg/l; L-Prolin, 1150 mg/l und L-Serin, 1050 mg/l.
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Das
Hypoxanthin- und Thymidin-Supplement (50fach konzentriert) besteht
aus: Hypoxanthin, 680 mg/l und Thymidin, 194 mg/l.
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Penicillin-Streptomycin
ist: Penicillin G (Natriumsalz); 5000 Einheiten/ml; Streptomycinsulfat,
5000 μg/ml.
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Zellen
der humanen Monozyten-Zellinie THP-1 sind erhältlich von der ATCC, Zugangsnummer
ATCC TIB-202.
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Hank's Balanced Salt Solution
(HBSS) wurde von Gibco bezogen; siehe Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 1949,
71, 196.
-
Das
synthetische Zellkulturmedium RPMI 1640 wurde von Gibco bezogen;
es enthält
anorganische Salze [Ca(NO3)2·4N2O 100 mg/l; KCl 400 mg/l; MgSO4·7H2O 100 mg/l; NaCl 6000 mg/l; NaHCO3 2000 mg/l & Na2HPO4 (wasserfrei) 800 mg/l], D-Glucose 2000
mg/l, reduziertes Glutathion 1 mg/l, Aminosäuren und Vitamine.
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Bei
FURA-2/AM handelt es sich um 1-[2-(5-Carboxyoxazol-2-yl)-6-aminobenzofuran-5-oxy]-2-(2'-amino-5'-methylphenoxy)ethan-N,N,N',N'-tetraessigsäurepentaacetoxy methylester,
der von Molecular Probes, Eugene, Oregon, USA, bezogen wurde.
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Blutsedimentationspuffer
enthält
8,5 g/l NaCl und 10 g/l Hydroxyethylcellulose.
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Lysepuffer
besteht aus 0,15 M NH4Cl–,
10 mM KHCO3, 1 mM EDTA.
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Bei
dem Ganzzellen-Bindungspuffer handelt es sich um 50 mM HEPES, 1
mM CaCl2, 5 mM MgCl2, 0,5%
BSA, 0,01% NaN3, mit 1 M NaOH eingestellt
auf pH 7,2.
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Bei
dem Waschpuffer handelt es sich um 50 mM HEPES, 1 mM CaCl2, 5 mM MgCl2, 0,5%
hitzeinaktiviertes FCS, 0,5 M NaCl, mit 1 M NaOH eingestellt auf
pH 7,2.
-
Es
können
allgemeine molekularbiologische Verfahrensweisen aus allen der in „Molecular
Cloning – A Laboratory
Manual" 2. Auflage,
Sambrook, Fritsch und Maniatis (Cold Spring Harbor Laboratory, 1989)
beschriebenen Methoden befolgt werden.
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i) Klonierung und Expression
des hMCP-1-Rezeptors
-
Die
cDNA des MCP-1-Rezeptors B (CCR2B) wurde aus zellulärer THP-1-RNA
mittels PCR unter Verwendung geeigneter Oligonucleotidprimer auf
Grundlage der veröffentlichten
MCP-1-Rezeptorsequenzen (Charo et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 91, 2752) kloniert. Die erhaltenen PCR-Produkte wurden in den
Vektor PCR-IITM (InVitrogen, San Diego, CA.) kloniert.
Die fehlerfreie CCR2B-cDNA wurde dann als ein Hind III-Not I-Fragment
in den eukaryontischen Expressionsvektor pCDNA3 (InVitrogen) subkloniert,
so daß pCDNA3/CC-CKR2A
bzw. pCDNA3/CCR2B erhalten wurde.
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Linearisierte
pCDNA3/CCR2B-DNA wurde in CHO-K1-Zellen mittels Calciumphosphatpräzipitation transfiziert (Wigler
et al., 1979, Cell, 16, 777). Die transfizierten Zellen wurden durch
Zugabe von Geneticin-Sulfat (G418, Gibco BRL) in einer Konzentration
von 1 mg/ml 24 Stunden nach Transfektion der Zellen selektioniert.
RNA-Präparation
und Northern-Blots
wurden wie zuvor beschrieben durchgeführt (Needham et al., 1995,
Prot. Express. Purific., 6, 134). Der CHO-K1-Klon 7 (CHO-CCR2B)
wurde als Klon mit der höchsten MCP-1-Rezeptor-B-Expression
identifiziert.
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ii) Herstellung von Membranfragmenten
-
CHO-CCR2B-Zellen
wurden in DMEM, supplementiert mit 10% fötalem Kälberserum, 2 mM Glutamin, 1× nichtessentiellen
Aminosäuren,
1× Hypoxanthin-
und Thymidin-Supplement
und Penicillin-Streptomycin (mit 50 μg Streptomycin/ml, Gibco BRL),
angezogen. Die Herstellung der Membranfragmente erfolgte nach Zellyse/Differentialzentrifugationsverfahren
wie zuvor beschrieben (Siciliano et al., 1990, J. Biol. Chem., 265, 19658).
Die Proteinkonzentration wurde mit dem BCA-Proteinassay (Pierce,
Rockford, Illinois) gemäß den Anweisungen
des Herstellers abgeschätzt.
-
iii) Assay
-
125I-MCP-1 wurde durch Bolton-Hunter-Konjugation
(Bolton et al., 1973, Biochem. J., 133, 529; Amersham International
plc) hergestellt. Die Gleichgewichts-Bindungsassays wurden nach der Methode
von Ernst et al., 1994, J. Immunol., 152, 3541 durchgeführt. Kurz
gesagt wurden verschiedene Mengen von 125I-markiertem
MCP-1 zu 7 μg
gereinigten CHO-CCR2B-Zellmembranen in 100 μl Bindungspuffer gegeben. Nach
1 Stunde Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Bindungsreaktionsmischungen
filtriert und 5mal über
ein Plattenwaschgerät
(Brandel Cell Harvester MLR-96T) mit eiskaltem Bindungspuffer gewaschen.
Die Filtermatten (Brandel GF/B) wurden vor der Verwendung 60 Minuten
in 0,3% Polyethylenimin eingeweicht. Nach Filtration wurden einzelne
Filter in 3,5-ml-Röhrchen
(Sarstedt Nr. 55.484) separiert, und gebundenes 125I-markiertes
MCP-1 wurde bestimmt (LKB 1277 Gammamaster). Kaltkompetitionsstudien
wurden wie oben unter Verwendung von 100 pM 125I-markiertem
MCP-1 in Gegenwart verschiedener Konzentrationen von nicht markiertem
MCP-1 durchgeführt. Die
unspezifische Bindung wurde durch Zusatz eines 200fachen molaren Überschusses
an nicht markiertem MCP-1 zum Ansatz bestimmt.
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Ligandenbindungsstudien
mit aus CHO-CCR2B-Zellen hergestellten Membranfragmenten zeigten, daß der CCR2B-Rezeptor in einer
Konzentration von 0,2 pmol/mg Membranprotein vorlag und MCP-1 selektiv und
mit hoher Affinität
(IC50 = 110 pM, Kd =
120 pM) band. Die Bindung an diese Membranen war vollständig reversibel
und erreichte nach 45 Minuten bei Raumtemperatur den Gleichgewichtszustand,
und bei Verwendung von MCP-1-Konzentrationen
zwischen 100 pM und 500 pM bestand eine lineare Beziehung zwischen der
MCP-1-Bindung und der CHO-CCR2B-Zellmembrankonzentration.
-
In
DMSO (5 μl)
gelöste
Testverbindungen wurden in einer Konkurrenzreaktion mit 100 pM markiertem MCP-1 über einen
Konzentrationsbereich (0,01–50 μM) in Doppelbestimmung
unter Verwendung von Dosiswirkungskurven mit jeweils acht Punkten
getestet und die IC50-Konzentrationen berechnet.
-
Die
untersuchten erfindungsgemäßen Verbindungen
wiesen im hier beschriebenen hMCP-1-Rezeptorbindungsassay IC50-Werte von 50 μM oder weniger auf.
-
b) MCP-1-vermittelter
Calciumfluß in
THP-1-Zellen
-
Die
humane Monozyten-Zellinie THP-1 wurde in einem synthetischen Zellkulturmedium
RPMI 1640, das mit 10% fötalem
Kälberserum,
6 mM Glutamin und Penicillin- Streptomycin
(mit 50 μg
Streptomycin/ml, Gibco BRL) supplementiert war, angezogen. Die THP-1-Zellen
wurden in HBSS (ohne Ca
2+ und Mg
2+) + 1 mg/ml BSA gewaschen und im gleichen
Puffer in einer Dichte von 3 × 10
6 Zellen/ml resuspendiert. Danach wurden
die Zellen mit 1 mM FURA-2/AM
30 min bei 37°C
beladen, zweimal in HBSS gewaschen und mit 1 × 10
6 Zellen/ml
resuspendiert. Die THP-1-Zellsuspension
(0,9 ml) wurde in eine 5-ml-Einwegküvette mit
Magnetrührstab
und 2,1 ml vorgewärmter
(37°C) HBSS
mit 1 mg/ml BSA, 1 mM MgCl
2 und 2 mM CaCl
2 überführt. Die
Küvette
wurde in ein Fluoreszenzspektralphotometer (Perkin Elmer, Norwalk,
CT) gestellt und unter Rühren
4 min bei 37°C
vorinkubiert. Die Fluoreszenz wurde über 70 s aufgezeichnet, wobei
die Zellen nach 10 s durch die Zugabe von hMCP-1 in die Küvette stimuliert
wurden. (Ca
2+)i wurde durch abwechselnde
Anregung bei 340 nm und 380 nm und nachfolgende Messung der Intensität der Fluoreszenzemission
bei 510 nm gemessen. Das Verhältnis
(R) der Intensitäten
des nach Anregung bei 340 nm bzw. 380 nm emittierten Fluoreszenzlichts
wurde berechnet und angezeigt, so daß daraus gemäß der Gleichung:
in der die K
d für den FURA-2-Ca
2+-Komplex bei 37°C mit 224 nm angenommen wurde,
die [Ca
2+] im Zytoplasma abgeschätzt werden
konnte. R
max ist das nach Zugabe von 10
mM Ionomycin bestimmte maximale Fluoreszenzverhältnis, R
min ist
das durch die nachfolgende Zugabe einer Ca
2+-freien
Lösung
mit 5 mM EGTA bestimmte minimale Verhältnis, und Sf2/Sb2 ist das
Verhältnis
der Fluoresenzwerte, die bei R
min bzw. R
max bei einer Anregung von 380 nm bestimmt
wurden.
-
Die
Stimulierung von THP-1-Zellen mit hMCP-1 induzierte einen schnellen,
vorübergehenden
Anstieg der [Ca2+]i auf
spezifische und dosisabhängige
Weise. Die Dosiswirkungskurven deuteten auf einen ungefähren EC50-Wert von 2 nm hin. Die in DMSO (10 μl) gelösten Test verbindungen
wurden auf die Hemmung der Calciumfreisetzung getestet, indem sie
10 s vor der Zugabe des Liganden zu der Zellsuspension gegeben wurden
und die Verringerung des transienten Anstiegs von (Ca2+]i
gemessen wurde. Die Testverbindungen wurden auch auf fehlenden Agonismus
untersucht, indem sie anstelle von hMCP-1 zugesetzt wurden.
-
c) Durch hMCP-1 und RANTES
vermittelte Chemotaxis
-
Die
in-vitro-Chemotaxis-Assays wurden mit der humanen Monozyten-Zellinie
THP-1 durchgeführt.
Die Wanderung der Zellen durch Polycarbonatmembranen wurde gemessen,
indem die durch die Membranen hindurchgehenden Zellen entweder direkt
in einem Coulter-Zähler
oder indirekt mit einem kolorimetrischen Viabilitätsassay,
bei dem die Spaltung eines Tetrazoliumsalzes durch die mitochondriale
Atmungskette gemessen wurde (Scudiero D.A., et al., 1988, Cancer
Res., 48, 4827–4833),
gezählt
wurden.
-
In
eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen, die die untere Vertiefung
einer mit einer PVP-freien Polycarbonatfiltermembran mit einer Porengröße von 5 μm und Kleberahmen
(NeuroProbe MB series, Cabin John, MD 20818, USA) ausgestatteten
Chemotaxiskammer bildet, wurden gemäß den Anweisungen des Herstellers Chemoattraktoren
gegeben. Der Chemoattraktor wurde in geeigneter Weise mit synthetischem
Zellkulturmedium, RPMI 1640 (Gibco) verdünnt oder mit 2 mM Glutamin
und 0,5% BSA oder alternativ dazu mit HBSS mit Ca2+ und
Mg2+ ohne Phenolrot (Gibco) plus 0,1% BSA
supplementiert. Die einzelnen Verdünnungen wurden 30 min unter
Vakuum entgast und in die unteren Vertiefungen der Kammer gegeben
(400 μl),
und in den einzelnen Vertiefungen der oberen Kammer wurden TBP-1-Zellen
(5 × 105 in 100 μl
RPMI 1640 + 0,5% BSA) inkubiert. Zur Inhibierung der Chemotaxis
wurde der Chemoattraktor auf einer konstanten submaximalen Konzentration,
die zuvor bestimmt worden war (1 nM für MCP-1), gehalten und zusammen
mit verschiedenen Konzentrationen der in DMSO (DMSO-Endkonzentration < 0,05 v/v) gelösten Testverbindungen
zur unteren Vertiefung gegeben. Die Kammer wurde 2 h bei 37°C unter 5%
CO2 inkubiert. Das Medium aus den oberen
Vertiefungen wurde entfernt, die Vertiefungen wurden mit 200 μl physiologischer
Kochsalzlösung
ausgewaschen, und die Kammer wurde dann geöffnet, wonach die Membranoberfläche trocken
gewischt und die Platte mit den 96 Vertiefungen zum Ernten der Zellen
5 min bei 600 g zentrifugiert wurde. Der Überstand (150 μl) wurde
abgesaugt, wonach 10 μl
Zellproliferationsreagens WST-1, {4-[3-(4-Iodphenyl)-2-(4-nitrophenyl)-2H-5-tetrazolio]-1,3-phenyldisulfonat},
sowie ein Elektronkupplungsreagens (Boehringer Mannheim, Kat.-Nr.
1644 807) in die Vertiefungen gegeben wurde. Die Platte wurde 3
h bei 37°C
inkubiert, wonach die Absorption des löslichen Formazanprodukts bei
450 nm auf einem Mikrotiterplattenlesegerät abgelesen wurde. Die Daten
wurden in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingegeben und auf eine
etwaige zufällige
Wanderung in Abwesenheit von Chemoattraktor korrigiert, wonach die
mittleren Absorptionswerte, die Standardabweichung und Signifikanztests
berechnet wurden. hMCP-1
induzierte eine konzentrationsabhängige Zellwanderung mit einer
charakteristischen zweiphasigen Reaktion mit einem Maximum von 0,5–1,0 nm.
-
Bei
einer alternativen Form des obigen Assays kann man zur Endpunktbestimmung
fluoreszenzmarkierte Zellen verwenden. In diesem Fall werden die
verwendeten THP-1-Zellen
durch 45 Minuten Inkubation im Dunkeln in Gegenwart von 5 mM Calcein
AM (Glycin-N,N'-[[3',6'- bis (acetyloxy)-3-oxospiro[isobenzofuran-1
(3H), 9'-[9H]-xanthen]-2',7'-diyl]bis(methylen)]bis[N-[2-[(acetyloxy)-methoxy]-2-oxoethyl]]
-bis [(acetyloxy)methyl]ester; Molecular Probes) fluoreszenzmarkiert.
Die Zellen werden durch Zentrifugieren geerntet und in HBSS (ohne
Phenolrot) mit Ca2+, Mg2+ und
0,1% BSA resuspendiert.
-
50 μl (2 × 105 Zellen)
der Zellsuspension werden auf den Filter über den einzelnen Vertiefungen
gegeben, und die Einheit wird wie oben 2 Stunden lang bei 37°C und unter
5% CO2 inkubiert. Danach werden die Zellen
mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung von der oberen Oberfläche des
Filters abgewaschen, der Filter wird aus der Platte entnommen, und
die Zahl der Zellen, die entweder an der Unterseite des Filters
oder der unteren Vertiefung haften, wird durch Ablesen der Fluoreszenz
bei einer Anregungswellenlänge
von 485 nm und einer Emissionswellenlänge von 538 nm (fmax, Molecular
Devices) abgelesen. Die Daten wurden in ein Tabellenkalkulationsprogramm
eingegeben und auf eine etwaige zufällige Wanderung in Abwesenheit
von Chemoattraktor korrigiert, und es können die durchschnittlichen
Fluoreszenzwerte, die Standardabweichung, die prozentuale Inhibierung
und der IC50-Wert von getesteten Verbindungen
und Signifikanztests berechnet werden. Mit dieser alternativen Form
des Assays wurde neben der MCP-1-induzierten Chemotaxis auch die Hemmung
der durch RANTES (2 nM) induzierten Chemotaxis gemessen.
-
d) Bindung an humane periphere
mononukleäre
Blutzellen (human peripheral blood mononuclear cells, PBMCs)
-
i) Herstellung von humanen
PBMCs
-
Frisches
menschliches Blut (200 ml) von freiwilligen Spendern wurde in Behältern mit
Natriumcitrat als Antikoagulationsmittel gesammelt, so daß sich eine
Endkonzentration von 0,38% ergab. Das Blut wurde mit Sedimentationspuffer
vermischt und 20 Minuten bei 37°C
inkubiert. Der Überstand
wurde abgetrennt und 5 Minuten bei 1700 U/min zentrifugiert (Sorvall
RT6000D). Das erhaltene Pellet wurde in 20 ml RPMI/BSA (1 mg/ml)
resuspendiert, und 4 × 5
ml Lymphoprepä (Nycomed)
wurden in 15-ml-Zentrifugenröhrchen
vorsichtig mit 4 × 5
ml Zellen überschichtet.
Die Röhrchen
wurden 30 Minuten bei 1700 U/min zentrifugiert (Sorvall RT6000D), und
die erhaltene Zellschicht wurde entnommen und in 50-ml-Falcon-Röhrchen überführt. Die
Zellen wurden zur Entfernung jeglicher verbliebener roter Blutkörperchen
zweimal mit Lysepuffer gewaschen und dann zweimal in RPMI/BSA gewaschen.
Die Zellen wurden in 5 ml Bindungspuffer resuspendiert. Die Zellzahl wurde
in einem Coulter-Zähler
bestimmt, und es wurde mit zusätzlichem
Bindungspuffer bis zu einer Endkonzentration von 1,25 × 107 PBMCs/ml versetzt.
-
ii) Assay
-
[125I]MCP-1 wurde durch Bolton-Hunter-Konjugation
(Bolton et al., 1973, Biochem. J., 133, 529; Amersham International
plc] hergestellt. Die Gleichgewichts-Bindungsassays wurden nach der Methode
von Ernst et al., 1994, J. Immunol., 152, 3541, durchgeführt. Kurz
gesagt wurden 50 μl
von 125I-markiertem MCP-1 (Endkonzentration
100 pM) zu 40 μl
(5 × 105 Zellen) Zellsuspension in einer Platte
mit 96 Vertiefungen gegeben. Die Verbindungen wurden in Ganzzellen-Bindungspuffer aus
einer Stammlösung
von 10 mM in DMSO verdünnt
in einem Endvolumen von 5 μl
zugesetzt, um die DMSO-Konzentration im Assay konstant bei 5% zu halten.
Die Gesamtbindung wurde in Abwesenheit von Verbindung bestimmt.
Die nichtspezifische Bindung wurde durch Zugabe von 5 μl kaltem
MCP-1 zu einer Assayendkonzentration von 100 nM definiert. Die Assay-Vertiefungen wurden
mit Ganzzellen-Bindungspuffer auf ein Endvolumen von 100 μl aufgefüllt, und
die Platten wurden versiegelt. Nach 60 Minuten Inkubation bei 37°C wurden
die Bindungsreaktionsmischungen filtriert und auf einem Plattenwaschgerät (Brandel
MLR-96T Cell Harvester) 10 Sekunden mit eiskaltem Waschpuffer gewaschen.
Die Filtermatten (Brandel GF/B) wurden vor der Verwendung 60 Minuten
lang in 0,3% Polyethylenimin plus 0,2% BSA eingeweicht. Nach Filtration
wurden die einzelnen Filter in 3,5-ml-Röhrchen (Sarstedt Nr. 55.484)
separiert, und gebundenes 125I-markierte
MCP-1 wurde bestimmt (LKB 1277 Gammamaster).
-
Die
Wirksamkeit der Testverbindung wurde in Doppelbestimmung unter Verwendung
von Dosiswirkungskurven mit jeweils sechs Punkten bestimmt, und
die IC50-Konzentrationen wurden berechnet.
-
Für die getesteten
erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde bei der effektiven Dosis keine physiologisch unannehmbare
Toxizität
beobachtet.
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, aber nicht eingeschränkt, wobei die
folgenden allgemeinen Verfahrensweisen angewandt wurden, sofern
nicht anders vermerkt.
- i) N,N-Dimethylformamid
(DMF) wurde über
4-Å-Molekularsieb getrocknet.
Wasserfreies Tetrahydrofuran (THF) wurde SURESEALTM-Flaschen
von Aldrich entnommen. Andere im Handel erhältliche Reagentien und Lösungsmittel
wurden ohne weitere Reinigung eingesetzt, sofern nicht anders vermerkt.
Extrakte organischer Lösungsmittel
wurden über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet.
- ii) 1H-, 13C-
und 19F-NMR wurden mit WM200-, WM250-, WM300-
oder WM400-Geräten
von Bruker aufgezeichnet, wobei DMSO-d6 mit
Me4Si bzw. CCl3F
als internem Standard verwendet wurde, sofern nicht anders vermerkt.
Chemische Verschiebungen sind in d (ppm) angegeben, und die Signalmultiplizitäten sind folgendermaßen bezeichnet:
s: Singulett; d: Dublett; dd: Dublett von Dubletts; t: Triplett;
dt: Dublett von Tripletts; q: Quartett; m: Multiplett; br: breit.
- iii) Massenspektren wurden auf einem 12-12-Quadrupol-Spektrometer von
VG, einem 70-250-SE-Spektrometer von VG, einem ZAB-2-SE-Spektrometer
von VG oder einem von VG modifizierten AEI/Kratos-MS9-Spektrometer
aufgenommen.
- iv) Für
die DC-Analyse, wurden vorbeschichtete DC-Platten von Merck (Kieselgel 60 F254,
d = 0,25 mm) verwendet.
- v) Die Flashchromatographie wurde an Kieselgel (Merck Kieselgel:
Art. 9385) durchgeführt.
-
Beispiel 1
-
N-(3-Methoxy-4-chlorbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
-
Eine
gerührte
Lösung
von N-(3-Methoxy-4-chlorbenzyl)-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
(305 mg) in Methanol (3 ml) und THF (3 ml) wurde mit Natriumhydroxid
(2 M, 1,9 ml) versetzt. Der Ansatz wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Dann wurde die Reaktionslösung
im Vakuum aufkonzentriert und mit Wasser (5 ml) verdünnt. Die
Lösung
wurde durch Zugabe von wäßriger Salzsäure (2 M)
angesäuert,
mit Essigsäureethylester
extrahiert, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wurde mittels Säulenchromatographie
unter Verwendung von 20–100%
Essigsäureethylester
als Elutionsmittel gereinigt, was das gewünschte Produkt in Form eines
Feststoffs ergab (177 mg, 70%), NMR (CD3SOCD3): d 3,95 (s, 3H), 5,95 (s, 2H), 6,35 (d,
1H), 6,8 (dd, 1H), 6,9 (d, 1H), 7,0 (d, 1H), 7,1 (s, 1H), 7,25 (d,
1H), 7,3 (d, 1H), 9,0 (s, 1H); m/z 332 (M + H+).
-
Es
wurde unter Verwendung des entsprechenden Indolesters als Ausgangsstoff
analog obigem Beispiel verfahren. So wurden die nachstehend beschriebenen
Verbindungen erhalten.
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Beispiel 2
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N-(3-Chlor-4-methoxybenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 88% Ausbeute. NMR (CD3SOCD3): d 3,75 (s, 3H), 5,7 (s, 2H), 6,8 (dd,
1H), 6,9–7,1
(m, 5H), 7,4 (d, 1H), 9,0 (bs, 1H); m/z 330 (M – H+).
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Beispiel 3
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N-(3-Chlor-4-methylbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 63% Ausbeute; m/z 314 (M – H+).
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Beispiel 4
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N-(3-Nitro-4-methylbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 5% Ausbeute; m/z 326 (M – H+).
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Beispiel 5
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N-(3-Chlor-4-trifluormethoxybenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 82% Ausbeute. NMR (CD3SOCD3): d 5,8 (s, 2H), 6,8 (m, 1H), 6,98 (m,
2H), 7,15 (s, 1H), 7,35 (m, 2H), 7,45 (m, 1H), 9,0 (s, 1H), 12,82
(s, 1); m/z 384 (M – H+).
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Beispiel 6
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N-(3-Nitro-4-chlorbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 56% Ausbeute. NMR (CD3SOCD3): d 5,85 (s, 2H), 6,85 (dd, 1H), 6,95 (d,
1H), 7,15 (m, 1H), 7,35 (d, 1H), 7,65 (d, 1H), 7,8 (d, 1H), 9,0
(s, 1H).
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Beispiel 7
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N-(3-Fluor-4-methylbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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- 18% Ausbeute. NMR (CD3SOCD3): d 5,7 (s, 2H), 6,7 (m, 3H), 6,9 (s, 1H),
7,1 (m, 3H), 7,3 (m, 1H), 9,0 (s, 1H), 12,8 (s, 1H); m/z 298 (M – H+).
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Beispiel 8
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N-[(4-Chlor-3-ethinylphenyl)methyl]-5-hydroxyindol-2-carbonsäure
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Eine
Lösung
von N-[(4-Chlor-3-trimethylsilylethinylphenyl)methyl]-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
(0,14 g) in Methanol (5 ml) wurde mit Natriumhydroxid (2 M, 1,8
ml) versetzt, wonach die Mischung 3 Stunden gerührt wurde. Nach Entfernung
des Methanols wurde der erhaltene Rückstand mit Wasser (20 ml) verdünnt und
zweimal mit Essigsäureethylester
(jeweils 20 ml) extrahiert. Die wäßrige Schicht wurde mit wäßriger Salzsäure (2 M)
angesäuert
und mit Essigsäureethylester
(3 × 25
ml) extrahiert. Die vereinigten Essigsäureethylesterextrakte wurden
mit Wasser (30 ml) und Kochsalzlösung
(30 ml) gewaschen und getrocknet (MgSO4).
Der nach Entfernung des Lösungsmittels
erhaltene Rückstand
wurde in einer Mischung aus Essigsäureethylester und Isohexan
(1:1) gelöst
und durch eine 5g-Siliciumoxid-Isolute-Säule
geschickt, wobei als Elutionsmittel eine Mischung aus Essigsäureethylester
und Isohexan (1:1) verwendet wurde, was die Titelverbindung (65
mg) ergab. NMR (CD3SOCD3):
d 4,5 (s, 1H), 5,7 (s, 2H), 6,8 (m, 1H), 6,9 (m, 2H), 7,1 (m, 1H),
7,2 (s, 1H), 7,35 (m, 1H), 7,4 (m, 2H), 9,0 (s, 1H); m/z 324,4 (M – H).
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Herstellung
von Ausgangsstoffen
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Die
Ausgangsstoffe für
die obigen Beispiele sind entweder im Handel erhältlich oder nach Standardmethoden
aus bekannten Substanzen leicht zugänglich. So sind beispielsweise
die folgenden Umsetzungen (Methoden A–D) Erläuterungen, aber keine Einschränkungen
der Herstellung der bei den obigen Umsetzungen verwendeten Ausgangsstoffe.
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Methode A
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5-Acetoxy-N-(3-methoxy-4-chlorbenzyl)indol-2-carbonsäureethylester
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i) 5-Hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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Bortribromid
(64,58 g) wurde bei –78°C unter Argonatmosphäre zu einer
gerührten
Lösung
von 5-Methoxyindol-2-carbonsäureethylester
(20 g) in Dichlormethan (1000 ml) getropft. Der Ansatz wurde auf
Raumtemperatur kommen gelassen und noch 2 Stunden gerührt. Dann
wurde der Ansatz unter Rühren
in Eis/gesättigte
wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung gegossen
und mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit gesättigter
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung, Wasser
und wäßriger gesättigter
Natriumchloridlösung
gewaschen und getrocknet. Nach Aufkonzentrieren der Lösung im Vakuum
wurde der Rückstand
mittels Säulenchromatographie
unter Verwendung von 0–60%
Diethylether/Isohexan als Elutionsmittel gereinigt, was das Produkt
in Form eines weißen
Feststoffs ergab (9,02 g, 48%). NMR: 1,31 (t, 3H), 4,29 (q, 2H),
6,79 (dd, 1H), 6,90 (dd, 1H), 7,22 (d, 1H), 8,84 (s, 1H), 11,52
(brs, 1H); m/z 206 (M + H+).
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ii) 5-Acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
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Eine
gerührte
Lösung
von 5-Hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
(7,79 g) und 4-Dimethylaminopyridin (20 mg) in Essigsäureanhydrid
(80 ml) wurde 4 Stunden auf 80°C
erhitzt. Dann wurde der Ansatz im Vakuum aufkonzentriert und der
Rückstand
in Essigsäureethylester
gelöst.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit Salzsäure (2 M),
gesättigter
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung, Wasser
und wäßriger gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen
und getrocknet. Die Lösung
wurde im Vakuum aufkonzentriert, was das Produkt in Form eines gelben
Feststoffs ergab (9,39 g, 100%). NMR: 1,20 (t, 3H), 2,10 (s, 3H),
4,19 (q, 2H), 6,86 (dd, 1H), 6,97 (d, 1H), 7,20 (s, 1H), 7,29 (d,
1H); m/z 248 (M + H+).
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iii) 5-Acetoxy-N-(3-methoxy-4-chlorbenzyl)indol-2-carbonsäureethylester
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Eine
Lösung
von 5-Acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
(283 mg) in DMF (6 ml) wurde mit Natriumhydrid (54 mg, 60%ige Dispersion
in Öl)
versetzt. Die Mischung wurde 30 Minuten gerührt und mit einer katalytisch
wirksamen Menge Kaliumiodid und einer Lösung von 3-Methoxy-4-chlorbenzylbromid
(345 mg) in DMF (2 ml) versetzt. Die Mischung wurde 2 Stunden gerührt, mit
Wasser gequencht und mit Essigsäureethylester extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden getrocknet und eingedampft, wonach
die erhaltene gummiartige Substanz mittels Säulenchromatographie unter Verwendung
von 20% Essigsäureethylester/Isohexan
als Elutionsmittel gereinigt wurde, was das gewünschte Produkt in Form eines Öls ergab,
das beim Stehen fest wurde (310 mg, 63%). NMR (CDCl3):
d 1,4 (t, 3H), 2,3 (s, 3H), 3,8 (s, 3H), 4,35 (q, 2H), 5,8 (s, 2H),
6,5 (dd, 1H), 6,7 (d, 1H), 7,05 (dd, 1H), 7,2–7,4 (m, 4H); m/z 402 (M +
H+).
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Es
wurde unter Verwendung des entsprechenden Benzylhalogenids wie in
den Methoden A i)–iii)
verfahren. So wurden die nachstehend beschriebenen Verbindungen
erhalten.
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N-(3-Chlor-4-methoxybenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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- 58% Ausbeute; m/z 402 (MH+).
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N-(3-Chlor-4-methylbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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- 73% Ausbeute; m/z 386 (MH+).
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N-(3-Nitro-4-methylbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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- 41% Ausbeute; m/z 396 (MH+).
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N-(3-Chlor-4-trifluormethoxybenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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- 86% Ausbeute. NMR (CD3SOCD3): d 1,25 (t, 3H), 2,25 (s, 3H), 4,25 (q,
2H), 5,85 (s, 2H), 6,95 (m, 1H), 7,1 (m, 1H), 7,39 (m, 2H), 7,45
(m, 2H), 7,6 (m, 1H); m/z 456 (MH+).
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N-(3-Nitro-4-chlorbenzyl)-5-hydroxyindol-2-carbonsäureethylester
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- 55% Ausbeute; NMR (CD3SOCD3): d 1,39 (t, 3H), 2,31 (s, 3H), 4,32 (q,
2H), 5,81 (s, 2H), 7,04–7,15
(m, 2H), 7,21–7,3
(m, 1H), 7,36–7,44
(m, 3H), 7,62 (s, 1H).
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Methode B
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3-Methoxy-4-chlorbenzylbromid
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(i) 3-Methoxy-4-chlortoluol
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Eine
Lösung
von 2-Chlor-5-methylphenol (15,95 g) in Aceton (200 ml) wurde mit
Kaliumcarbonat (38 g) und Dimethylsulfat (11,7 ml) versetzt. Die
Mischung wurde 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt
und dann filtriert, was das gewünschte
Produkt ergab, das ohne weitere Reinigung verwendet wurde (16,95
g, 98%). NMR (CDCl3): d 2,35 (s, 3H), 3,9
(s, 3H), 6,7–6,8
(m, 2H), 7,15–7,3
(m, 1H).
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(ii) 3-Methoxy-4-chlorbenzylbromid
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Eine
Mischung von 3-Methoxy-4-chlortoluol (9,62 g) und N-Bromsuccinimid
(12,05 g) wurde unter Bestrahlung mit Licht unter Verwendung einer
Photoflood-Lampe 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dann wurde die Mischung
abgekühlt,
filtriert und zu einem Öl
eingedampft, welches mittels Säulenchromatographie
unter Verwendung von Diethylether als Elutionsmittel gereinigt wurde,
was das gewünschte
Produkt in Form eines Öls
ergab (14,67 g, 95%). NMR (CDCl3): d 3,9
(s, 3H), 4,45 (s, 2H), 6,9–7,0
(m, 2H), 7,3–7,4
(m, 1H).
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Analog
dazu, aber ausgehend von 2-Chlor-4-methylphenol, wurde folgende
Verbindung hergestellt.
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3-Chlor-4-methoxybenzylbromid
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- 96% Ausbeute. NMR (CDCl3): d 3,9
(s, 3H), 4,45 (s, 2H), 6,9 (d, 1H), 7,25 (dd, 1H), 7,4 (d, 1H).
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Methode C
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3-Nitro-4-chlorbenzylbromid
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Eine
auf 5°C
abgekühlte
Lösung
von 3-Nitro-4-chlorbenzylalkohol (4,67 g) und Triphenylphosphin (6,53
g) in Dichlormethan (150 ml) wurde unter Argonatmosphäre mit Tetrabromkohlenstoff
(8,27 g) versetzt. Die erhaltene Mischung wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Dann wurde die Mischung aufkonzentriert und mittels Säulenchromatographie
unter Verwendung von Isohexan, ansteigend auf 20% Essigsäureethylester/Isohexan,
als Elutionsmittel gereinigt, was das gewünschte Produkt in Form eines
gelben Öls
ergab (5,39 g, 86%). NMR (CDCl3): d 4,5
(s, 2H), 7,5 (s, 2H), 7,9 (s, 1H).
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Methode D
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N-[(4-Chlor-3-trimethylsilylethinylphenyl)methyl]-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
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(i) 4-Chlor-3-iodbenzylalkohol
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Boran-THF-Komplex
(10 ml) wurde über
einen Zeitraum von 20 Minuten zu einer Lösung von 4-Chlor-3-iodbenzoesäure (1,4
g) in THF (25 ml) getropft. Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden
gerührt und
dann auf einem Eisbad abgekühlt
und vorsichtig mit Methanol (20 ml) versetzt. Nach Entfernung des
Lösungsmittels
wurde der Rückstand
in Methanol (10 ml) gelöst
und 2 Stunden mit 2 M Natronlauge (10 ml) gerührt. Nach Zugabe von Essigsäureethylester
(50 ml) wurde die Mischung mit gesättigter wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung (50
ml) gewaschen. Die wäßrigen Extrakte
wurden mit Essigsäureethylester
(2 × 50
ml) gewaschen, wonach die vereinigten Essigsäureethylesterextrakte mit Wasser
(50 ml) und Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen und getrocknet wurden. Durch Entfernung des Lösungsmittels
wurde 4-Chlor-3-iodbenzylalkohol
(1,15 g) erhalten. NMR (CD3SOCD3):
d 4,45 (d, 2H), 5,3 (t, 1H), 7,3 (m, 1H), 7,5 (m, 1H), 7,8 (s, 1H).
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(ii) 4-Chlor-3-iodbenzylbromid
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Eine
Lösung
von 4-Chlor-3-iodbenzylalkohol (1,1 g) in Dichlormethan (40 ml)
wurde bei 0°C
portionsweise mit Triphenylphosphin (1,1 g) versetzt und noch 10
Minuten gerührt.
Dann wurde über
einen Zeitraum von 2 Minuten portionsweise Tetrabromkohlenstoff
(1,5 g) zugegeben, wonach die Reaktionsmischung auf Umgebungstemperatur
kommen gelassen und 15 Stunden gerührt wurde. Danach wurde die
Lösung
direkt auf eine mit Siliciumoxid gefüllte Chromatographiesäule aufgegeben
und mit Dichlormethan eluiert, was 4-Chlor-3-iodbenzylbromid (1,9
g) ergab. NMR (CD3SOCD3):
d 4,6 (s, 2H), 7,5 (m, 2H), 7,6 (s, 1H), 8,0 (m, 1H).
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(iii) N-[(4-Chlor-3-iodphenyl)methyl]-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
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Eine
Lösung
von 5-Acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
(1,29 g) und Tetra-n-butylammoniumiodid (10 mg) in wasserfreiem
DMF (25 ml) wurde unter Argonstrom mit Natriumhydrid (0,23 g einer
60%igen Dispersion in Öl)
versetzt. Die Reaktionsmischung wurde 15 Minuten gerührt und
dann mit einer Lösung
von 4-Chlor-3-iodbenzylbromid (1,9 g) in DMF (5 ml) versetzt. Die
Mischung wurde 15 Stunden gerührt
und dann mit gesättigtem
wäßrigem Ammoniumchlorid
(5 ml) versetzt. Der nach Entfernung des Lösungsmittels erhaltene Rückstand
wurde mit gesättigtem
wäßrigem Ammoniumchlorid
(50 ml) verdünnt
und mit Essigsäureethylester
(3 × 30
ml) extrahiert. Die vereinigten Essigsäureethylesterextrakte wurden
mit Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen und getrocknet. Der nach Entfernung des Lösungsmittels
erhaltene Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an Siliciumoxid unter Verwendung einer Mischung von Essigsäureethylester
und Isohexan (1:9) als Elutionsmittel gereinigt, was die Titelverbindung
ergab (0,21 g). NMR (CD3SOCD3):
d 1,1 (t, 3H), 2,2 (s, 3H), 4,3 (m, 2H), 5,8 (s, 2H), 6,9 (m, 1H),
7,1 (m, 1H), 7,35 (m, 1H), 7,4 (m, 2H), 7,6 (m 2H), 7,7 (m, 2H);
m/z 497,5 (M + H).
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(iv) N-[(4-Chlor-3-trimethylsilylethinylphenyl)methyl]-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester
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Eine
entgaste Lösung
von N-[(4-Chlor-3-iodphenyl)methyl]-5-acetoxyindol-2-carbonsäureethylester (0,2
g), Bis(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid (2 mg), Triethylamin
(56i1) und Kupfer(I)-iodid (1 mg) in Acetonitril wurde mit Trimethylsilylacetylen
(114i1) versetzt, wonach die Mischung 12 Stunden unter Argon atmosphäre gerührt wurde.
Nach Zugabe eines weiteren Aliquots von Bis(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid (2 mg) und
Trimethylsilylacetylen (11411) wurde noch 2 Stunden gerührt. Nach
Zugabe eines weiteren Aliquots von Trimethylsilylacetylen (11411)
wurde noch 12 Stunden gerührt.
Nach Zusatz einer kleinen Menge Siliciumoxid zur Reaktionsmischung
wurde das Lösungsmittel
abgedampft. Der Rückstand
wurde auf eine 5-g-Siliciumoxid-Isolute-Säule aufgegeben und mit einer
Mischung von Essigsäureethylester
und Isohexan (1:4) eluiert, was die Titelverbindung in Form eines
farblosen Öls
ergab (0, 15 g). NMR (CD3SOCD3):
d 0,0 (s, 9H), 1,1 (t, 3H), 2,1 (s, 3H), 4,1 (m, 2H), 5,6 (s, 2H),
6,7 (m, 2H), 6,9 (m, 2H), 7,1 (m, 1H), 7,2 (m, 2H), 7,3 (m, 1H),
7,4 (m, 1H); m/z 468,5 (M + H).
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Beispiel 9
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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In
diesem Beispiel werden pharmazeutische Dosierungsformen der Erfindung
gemäß der vorliegenden
Definition (wobei der Wirkstoff als „Verbindung X" bezeichnet wird)
zur therapeutischen oder prophylaktischen Verwendung an Menschen
erläutert,
aber nicht eingeschränkt:
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Anmerkung:
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- Bei der Verbindung X in der obigen Formulierung kann es
sich um eine der hier in Beispielen erläuterten Verbindungen handeln.
- Die obigen Formulierungen sind durch in der Pharmazie gut bekannte
und übliche
Verfahrensweisen erhältlich. Die
Tabletten (a)–(c)
können
mit herkömmlichen
Mitteln magensaftresistent beschichtet werden, beispielsweise mit
einem Überzug
aus Celluloseacetatphthalat. Die Aerosolformulierungen (h)–(k) können in
Verbindung mit Standarddosieraerosoldispensern verwendet werden,
und die Suspendiermittel Sorbitantrioleat und Sojalecithin können durch
ein alternatives Suspendiermittel, wie z.B. Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat,
Polysorbat 80, Polyglycerinoleat oder Ölsäure, ersetzt werden.