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Erfindungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft ganz allgemein ein Verfahren zum Kalibrieren
eines Sitzaufhängungssystems
und bezieht sich insbesondere auf ein solches Verfahren zum automatischen
Kalibrieren eines derartigen Systems durch ständiges Updaten maximaler und
minimaler Systemendstoppgrenzen während der Benutzung des Systems.
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Stand der
Technik
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Verschiedene
Verfahren sind verwendet worden, um Schwingungen in Sitzaufhängungssystemen zu
steuern. Im allgemeinen werden bei derartigen bekannten Steuerverfahren
durch wenigstens einen Sensor Betriebsbedingungen erhalten. Dieser
wenigstens eine Sensor liefert Systembetriebsinformationen an einen
Prozessor, der bestimmt, daß das
geeignete primäre
Steuersignal an eine elektromechanische Einrichtung geschickt wird,
beispielsweise einen magnetorheologischen Fluiddämpfer (MR) zur Schwingungssteuerung.
Eine Anzahl verschiedener bekannter Verfahren zur Schwingungssteuerung
ist in den folgenden erteilten US-Patenten beschrieben: "Skyhook Control" gemäß US-Patent
Nr. 3 807 678 für
Karnopp et al.; "Relative
Control" gemäß US-Patent
4 821 849 für
Miller; "Observer
Control" gemäß US-Patent
4 881 172 für
Miller; "Continuously
Variable Control" gemäß US-Patent
4 887 699 für
Ivers et al.; "Delayed
Switching Control" gemäß US-Patent
4 936 425 für
Boone et al.; "Displacement
Control" gemäß US-Patent 5 276 623
für Wolfe; "Rate Control" gemäß US-Patent
5 652 704 für
Catanzarite; "Modified
Rate Control" gemäß US-Patent
5 712 783 für Catanzarite;
und "Method for
Auto Calibration of Controllable Damper Suspension System" gemäß US-Patent
5 964 455 für
Catanzarite (entsprechend dem Oberbegriff von Anspruch 1).
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Sitze,
die in großen
Fahrzeugen, beispielsweise Bussen und Lastwagen, Verwendung finden, erfordern
Aufhängungssysteme
zur Beschränkung des
von dem Fahrzeuglenker infolge rauher oder unebener Straßenbedingungen
gefühlten
fehlenden Komforts. Derartige Aufhängungssysteme weisen im allgemeinen
eine elektromechanische Vorrichtung auf, beispielsweise einen steuerbaren Öffnungs dämpfer, einen
magnetorheologischen Dämpfer
oder einen elektrorheologischen Dämpfer, der zwischen zwei relativ
zueinander beweglichen Körpern
angebracht ist. Eine derartige Dämpfungseinrichtung
wird zur Minimierung der Schwingungen gesteuert, jedoch auch zur
Vermeidung von Endstoppkollisionen. So ist beispielsweise in einem
steuerbaren Dämpferaufhängungssystem
zwischen zwei relativ zueinander beweglichen Systemkomponenten,
beispielsweise ein Fahrzeugchassis und der Aufhängung oder alternativ zwischen
einem Fahrzeugsitz und einem Konstruktionskörper, ein variabler Dämpfer angebracht.
Ein oder mehrere Sensoren liefern Informationen betreffend die Bewegung
der Komponenten des Systems, so beispielsweise die relative oder
absolute Verschiebung, die Geschwindigkeit oder Beschleunigung.
Die Dämpfungseigenschaften
des Dämpfers
werden dann mit einem der oben erwähnten Hauptsteuerverfahren
gesteuert. Die Steuerung kann auch ein übersteuerndes Endstoppsteuerverfahren
beinhalten, so beispielsweise das "Endstop Control Method", beschrieben in
dem US-Patent 6 049 746 für
Southward et al.
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Unter
gewissen Bedingungen führen
einige oder alle diese primären
Steuerverfahren zu abrupten Kollisionen mit den Endstopps, im folgenden "Endstoppkollisionen" genannt. Eine Endstoppkollision
tritt dann auf, wenn das mechanische System, mit dem der Dämpfer verbunden
ist, an dem Endstopp anschlägt,
so beispielsweise die maximalen mechanischen Grenzen der Ausdehnungs-
und/oder Rückstoß-Hubbewegungen,
sobald eine ausreichende vorübergehende
Belastung auftritt. Falls die Systemgeschwindigkeit zu hoch ist,
wenn die Endstoppkollision auftritt, kann ein sehr starker Stoß auftreten.
Die bodenseitigen und kopfseitigen Berührungen unter einer Endstoppbedingung
führen
zu unerwünschten Belastungen
der mechanischen Komponenten im System, so daß die Kollisionen für den Fahrzeuglenker
lästig
werden. Insbesondere können
dann, wenn ein Fahrzeuglenker oder eine andere den Sitz einnehmende
Person Endstoppkollisionen herleitet, derartige Kollisionen die
körperliche
Gesundheit des Sitzenden beeinträchtigen.
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Damit
gesteuerte Sitzaufhängungssysteme richtig
arbeiten, müssen
die Systeme geeicht werden, bevor sie für einen speziellen Verwendungsfall installiert
werden. Die typische Aufhängungssystemkalibrierung
geschieht in der Fabrik, unmittelbar bevor der Sitz eingebaut wird.
Gegenwärtige
Kalibrierungsverfahren sind zeitaufwendig und kompliziert. Um einen
hohen Produktivitätsgrad
in der Fabrik aufrecht zu erhalten, führen die Techniker nicht immer Sitzkalibrierungen
durch, so daß Sitze
gelegentlich die Fabrik verlassen, ohne geeicht bzw. kalibriert worden
zu sein, was dazu führt,
daß das
System, das Endstoppkollisionen ausgesetzt ist, schlecht funktioniert.
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Ein
Kalibrierverfahren erfordert eine oder mehrere elektrische Komponenten,
die elektrisch mit dem Aufhängungssystem
verbunden werden, bevor die Kalibrierungsprozedur ausgeführt wird.
Die elektrische Komponente könnte
ein Kurzschlußblock oder
ein dreiteiliger Überbrücker sein.
Der Sitz wird dann manuell bis zu seiner oberen Bewegungsgrenze
an dem oberen Endstopp angehoben und dann bis zu seiner unteren
Bewegungsgrenze am bodenseitigen Endstopp gesenkt. Die Endstoppstellungen werden
in dem Steuerspeicher gespeichert. Schließlich werden eine oder mehrere
elektrische Komponenten aus dem Aufhängungssystem entfernt. Obgleich
das obige bekannte Kalibrierverfahren nicht aus vielen Schritten
besteht, ist es dennoch zeitaufwendig und verursacht bei der Sitzmontage
im Fertigungsbetrieb Kosten.
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Das
im oben erwähnten
US-Patent 5 964 455 beschriebene Kalibrierverfahren erfordert eine Vorrichtung
zum Anheben und Absenken des aufgehängten Sitzes während der
Kalibrierprozedur, um die oberen oder unteren Bewegungsgrenzen des Systems
zu ermitteln. Die Durchführung
dieses Kalibrierungsverfahrens ist für jeden Sitz erforderlich,
da das Sitzaufhängungssystem
nicht arbeitet, bis das System kalibriert ist. Dieses bekannte Kalibrierungssystem
weist eine automatische Höheneinstellvorrichtung
auf, die den Luftstrom zu der Sitzaufhängung steuert, und als Folge
dessen kann die Sitzaufhängungshöhe entweder
von Hand durch den Fahrzeuglenker oder automatisch durch das Kalibrierungssystem
justiert werden. Bei Benutzung der automatischen Höheneinstellvorrichtung
wird das Kalibrierungsprogramm dadurch eingeschaltet, daß der automatische
Höheneinstellschalter
in der oberen Stellung gehalten wird. Sobald dies geschehen ist, hebt
das Kalibrierungsprogramm den Sitz bis zum oberen Endstopp an und
speichert die obere Endstopposition im Steuerspeicher. Der Sitz
wird daraufhin zum unteren Endstopp bewegt, und der untere Endstopp
wird im Steuerspeicher gespeichert. Der Sitz wird dann in eine berechnete
mittlere Höhenposition
bewegt und kann zum Kunden ausgeliefert werden. Obgleich Sitzaufhängungssysteme
unter Verwendung dieses Verfahrens richtig kalibriert werden, erhöht die Ventilsteuerung,
die zur Betätigung des
automatischen Höheneinstellsystems
erforderlich ist, erheblich die Kosten des Aufhängungssystems.
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Aus
dem obigen sind die Grenzen der gegenwärtigen Vorrichtungen und Verfahren
ersichtlich. Es wäre
daher vorteilhaft, ein alternatives Kalibrierungsverfahren zu schaffen,
das darauf gerichtet ist, eine oder mehrere der oben angeführten Beschränkungen
zu überwinden.
Demzufolge wird im folgenden im einzelnen ein geeignetes alternatives
Verfahren beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
das im Anspruch 1 gekennzeichnet ist, betrifft ein automatisches
Kalibrierverfahren für
ein Sitzaufhängungssystem.
Das Verfahren weist folgende Schritte auf: Abtasten einer gegenwärtigen Sitzposition,
Updaten des Wertes eines ersten gegenwärtigen Endstopps zur Angleichung
an die gegenwärtige
Sitzposition, wenn der Sitzpositionswert größer ist als eine erste gegenwärtige Endstoppgrenze,
und Updaten des Wertes einer zweiten gegenwärtigen Endstoppgrenze zur Angleichung
an die gegenwärtige
Sitzposition, falls die abgetastete Sitzposition kleiner ist als
die zweite gegenwärtige
Endstoppgrenze. Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich
nun durch die weiteren Schritte: Bestimmen, wenn die gegenwärtige erste
Endstoppgrenze größer ist
als die gespeicherte erste Endstoppgrenze; Bestimmen, wenn die gegenwärtige zweite
Endstoppgrenze kleiner ist als die gespeicherte zweite Endstoppgrenze; und
für den
Fall, daß die
gegenwärtige
erste Endstoppgrenze größer ist
als die gespeicherte erste Endstoppgrenze, Abgleichen der gespeicherten
ersten Endstoppgrenze mit der gegenwärtigen ersten Endstoppgrenze,
und falls die gegenwärtige
zweite Endstoppgrenze kleiner ist als die gespeicherte zweite Endstoppgrenze,
Abgleichen der gespeicherten zweiten Endstoppgrenze mit der gegenwärtigen zweiten
Endstoppgrenze.
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Weitere
Elemente und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die
obigen und andere Elemente können
aus der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung entnommen
werden, wenn diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren betrachtet wird.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungsfiguren
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Die 1a, 1b und 1c sind
schematische Darstellungen eines Sitzaufhängungssystems, für dessen
Kalibrierung das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet wird, wobei sich das Sitzaufhängungssystem an den maximalen
und minimalen Grenzen sowie in einer Position zwischen diesen Grenzen
befindet.
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2 zeigt
ein Fließbild,
das die Einfügung der
Verfahrensschritte des in 1 dargestellten
Kalibriersystems in einem Hauptsitzsteuerprogramm zeigt.
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In
der folgenden Beschreibung sind in den verschiedenen Ansichten gleiche
Teile mit denselben Bezugszeichen versehen. Das erfindungsgemäße Verfahren
zum automatischen Kalibrieren, das in den 1 und 2 dargestellt
ist, folgt der Anordnung der maximalen und minimalen Endstoppgrenzen
für das
Aufhängungssystem 10,
das den Sitz 12 trägt, der
beispielsweise ein Lastwagensitz sein kann. Das Aufhängungssystem
dient zur Beseitigung der Bewegung der Endstoppgrenzen und schafft
dadurch für den
Fahrer oder den Passagier, der auf dem Sitz 12 sitzt, eine
bequemere Fahrt. Der Endstopp ist das Ende der zulässigen Bewegung
des Sitzes.
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Der
Sitz 12 weist ein mechanisches Vielfachgestänge 14 mit
ersten und zweiten Gliedern 21 und 22 auf, wie
in den 1a bis 1c dargestellt.
Das Gestänge
ist in den 1a bis 1c zur
Illustration zweidimensional dargestellt, und es versteht sich, daß es zusätzliche
Körper
enthalten kann, die in den Figuren nicht zu sehen sind. Das Gestänge 14 ist
ein Beispiel, wobei darüber
hinaus einleuchtet, daß das Gestänge irgendwelche
geeignete Einrichtungen zur beweglichen Verbindung von Sitz und
Aufhängungssystem
aufweisen kann. Die Glieder 21 und 22 weisen entsprechende
festliegende Enden 15 und 16 auf, die gewöhnlich an
der Rückseite
des Sitzes drehbar fixiert sind, sowie linear bewegliche Enden 17 und 18 an
der Vorderseite des Sitzes. Diesbezüglich wird auf die 1a bis 1c verwiesen.
Die linear beweglichen Enden der Glieder bewegen sich auf einer
festliegenden linearen Bahn oder Schiene 23 und 24,
während
die drehbaren Enden 15 und 16 durch herkömmliche
Verbindungen fixiert sind, die eine drehbewegliche Verschiebung
der Enden 15 und 16 ermöglichen. Eine Drehverbindung 20 verbindet
die Glieder 21 und 22 und andere Körper (nicht gezeigt),
die das Gestänge 14 bilden.
Das mechanische Gestänge
ist herkömmlich
aufgebaut und dem auf diesem Gebiet tätigen Fachmann bekannt, so daß keine
weitere Beschreibung des Gestänges
erforderlich ist.
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Ein
herkömmlicher
Positionssensor 30 ist mit dem Glied 21 verbunden
und dient dazu, die Position des Glieds 21 zu ermitteln,
und der Positionssensor ist elekt risch an den Regler 70 angeschlossen,
der wiederum mit einem herkömmlichen
magnetorheologischen (MR) Dämpfer 40 verbunden
ist. Der Dämpfer 40 steht
mit dem Glied 22 in Verbindung. Ein herkömmlicher
Mikroprozessor-gesteuerter Regler 70 zur Verarbeitung der
Sensorsignale und Durchführung
des erfindungsgemäßen automatischen
Kalibrierungsverfahrens kann in demselben Reglergehäuse wie
der Sensor 30 angeordnet sein, wie dies den 1a, 1b und 1c entnommen
werden kann. Der Regler ist elektrisch an den Speicher 50 angeschlossen.
Regler und Sensor können
jedoch auch getrennte Komponenten sein, die nicht in demselben Gehäuse angeordnet
sind. Der Dämpfer
dient zur Begrenzung der Verschiebung des Sitzes während des
Betriebs. Die elektrischen Signale werden dem Dämpfer zugeführt, während das System arbeitet,
so daß eine
ausreichende Dämpfung
hergestellt wird, die verhindert, daß das System die maximalen und
minimalen Endstoppgrenzen erreicht.
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Das
erfindungsgemäße automatische
Kalibrierungsverfahren dient zum automatischen und regelmäßigen erneuten
Lernen und Identifizieren der maximalen und minimalen Endstoppgrenzen
des Systems. Indem fließende
Grenzen für
die maximalen und minimalen Endstoppgrenzen geschaffen werden, wird
dem Fahrer eine noch bequemere Fahrt ermöglicht. Das Verfahren führt zu einem
kontinuierlichen Auffinden von Entstoppositionen in Echtzeit, auch
Endstoppmantel genannt.
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In 2 wird
das erfindungsgemäße automatische
Kalibrierungsverfahren 11 dargestellt, das damit beginnt,
daß das
System im Schritt 101 eingeschaltet wird, beispielsweise
durch Drehen des Zündschlüssels. Die
anfänglichen
maximalen bzw. minimalen Endstoppgrenzen MAX_POS und MIN_POS werden
aus einer Datenreihe gelesen, die in einem energieunabhängigen Speicher
gespeichert ist, von auf diesem Gebiet tätigen Fachmann mit "Electrically Erasable
Programmable Read Only Memory" (EEPROM)
bezeichnet. Der energieunabhängige
Speicher kann im allgemeinen ein beliebiger Speicher sein, der nicht
energieabhängig
ist und aus dem Daten entnommen und eingegeben werden können. Dieser
Speicher schließt
auch einen Flashspeicher ein. Das Kalibrierungssystem 100 kann
eingeschaltet bleiben, selbst wenn das Fahrzeug außer Betrieb
ist.
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Im
Schritt 103 wird festgestellt, wenn das Programm 100 der
Programmart entspricht oder nicht entspricht. Wenn der Sitzhersteller
die Eingabe oder Änderung
von Informationen verlangt, dann ändert das Programm die Programmart,
und falls keine solchen Zusätze
oder Änderungen
erforderlich sind, läuft
das Programm zum Schritt 104 fort, wie oben beschrieben.
Ein Operator kann die Programmart durch Betätigen eines Schalters, Druckknopfes
oder Sensors, beispielsweise im Schritt 102 vor dem Einschaltschritt 101 schalten.
Die Programmart kann eingegeben werden, wenn der Sitztyp in Verbindung mit
dem System 10 sich ändert,
nachdem das System isoliert wurde.
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Das
System kann jederzeit während
der Durchführung
des Programms 100 nachgeführt werden. Das System läßt sich
im Schritt 128 durch Betätigen eines Schalters, Druckknopfes
oder Sensors neu einstellen. Wenn das System neu eingestellt wird,
werden in den Schritten 129 und 108 die entsprechenden
Herstellerwerte von MAX_POS und MIN_POS aus der Datenreihe im Speicher 50 gelesen
und das Programm neu angefahren. Das System kann neu eingestellt
werden, falls der Typ des Sitzes zwar derselbe bleibt, jedoch der
Sitz neu installiert wird oder ein neuer Sitz desselben Typs eingebaut wird.
Das System kann auch neu eingestellt werden nach seiner Herstellung
oder Austestung.
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Die
Datenreihe, die in dem Schritt 104 gelesen wird, enthält auch
eine Information betreffend den Sitztyp, der durch das System 10 abgestützt wird.
Auf diese Weise kann das Sitzaufhängungssystem 10 an
geeignete Steifheit und Endstoppwerte angepaßt werden, so daß es zu
den besonderen Abmessungen paßt,
die ein spezieller Herstellersitz aufweist. Wendet man sich nun
den Schritten der Programmart zu, so kann die Herstellerinformation
des Schrittes 202 von 2 eingegeben
werden. Die Herstellerinformation läßt sich durch Benutzung irgendeiner
passenden, bekannten Einrichtung eingeben, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich, über eine
seriellen Schnittstelle zu einem anderen Computer, und zwar durch
Schalten einer Schaltradverbindung oder eines Magnetschalters oder
durch Benutzung eines programmierbaren Logikreglers (PLC). In dem
Schritt 203 wird ein einem Benutzer zugeordneter Herstellercode
einschließlich
einer beliebigen Kombination von Symbolen, Zahlen oder Buchstaben
im Speicher 50 aufbewahrt, und der Code zeigt den Sitztyp
an, der mit dem System 10 kombiniert wird. Der Herstellercode
wird dann benutzt, um die erforderlichen Endstoppgrenzen zu erhalten,
um den Sitz abzustützen.
Die Endstoppgrenzen-Information, die verschiedenen Sitzen zugeordnet
ist, ist eingebrannt oder auf andere Weise in den herkömmlichen
programmierbaren Einlesespeicher (PROM) eingegeben, der mit dem
Regler 70 ein einheitliches Ganzes bildet. Typischerweise
werden die Endstoppdaten in den PROM eingegeben, bevor das System
mit dem Sitz 12 zusammengebaut wird. Die entsprechende
Endstoppinformation wird aus dem PROM gelesen, nachdem die Herstelleridentifikationsnummer
eingegeben worden ist, siehe Schritt 204.
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In
dem Schritt 206 wird ein Überprüf-Summenwert (CHECKSUM) berechnet.
Der Überprüfsummenwert
ist als die Summe der maximalen und minimalen Endstoppwerte definiert.
Zwei identische Datensätze,
die die Endstoppwerte MAX_POS, MIN_POS und den CHECKSUM-Wert enthalten, werden
in dem Schritt 208 im Speicher 50 gespeichert.
Während
der Ausführung
des Programms 100 ist gleichzeitig nur einer der Datensätze offen
und wird für
das Programm 100 verwendet. Falls während der Benutzung einer der
Datensätze
durch einen Stromausfall oder ein anderes Ereignis beschädigt wird,
wird das Programm mit dem unbeschädigten Datensatz fortgesetzt.
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Nach
dem Schritt 208 kehrt das Programm 100 zum Schritt 104 im
Ride-Modus zurück.
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In
dem Schritt 104 werden die Werte für MAX_POS, MIN_POS und OLD_CHECKSUM1
aus dem ersten Datensatz gelesen, der im Speicher 50 gespeichert
ist. In dem Schritt 105 macht das Programm 100 eine Überprüfung, um
festzustellen, ob die Werte in dem aufgenommenen Datensatz beschädigt worden
sind. In dem Schritt 105 wird der neue berechnete Neu-Überprüfsummenwert (new_checksum)
mit dem Datensatz Alt-Überprüfsummenwert
(OLD_CHECKSUM1) verglichen. Wenn der OLD_CHECKSUM1 der Wert des
Datensatzes 1 gleich dem new_checksum ist, läuft das Programm zur Stufe 109 weiter.
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Wenn
jedoch die beiden Werte in dem Schritt 105 nicht gleich
scheinen, läuft
das Programm zum Schritt 106 weiter, wo der Datensatz 2
aus dem Speicher 50 entnommen wird. Der zweite Datensatz
enthält
die in dem Schritt 208 gespeicherten CHECKSUM2-, MAX_POS-
und MIN_POS-Werte. Der Wert von CHECKSUM aus dem zweiten Datensatz
wird mit dem Neu-Überprüfsummenwert
im Schritt 107 verglichen, und wenn die beiden gleich erscheinen,
läuft das
Programm zum Schritt 110 weiter. Falls die beiden Werte
in dem Schritt 107 nicht gleich erscheinen, werden die
Werte für
MAX_POS und MIN_POS des vorher eingegebenen Herstellers von PROM
in dem Schritt 108 erhalten, und zwar in der im obigen
in Verbindung mit der Ausführung
des Schrittes 204 beschriebenen Weise. Das Programm kehrt
dann zum Schritt 110 zurück.
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Wenn
in dem Schritt 105 der OLD_CHECKSUM1-Wert und der Neu-Überprüfungssummenwert gleich erscheinen,
werden die MAX_POS-, MIN_POS- und OLD_CHECKSUM1-Werte
in dem Schritt 109 aus dem Datensatz 1 in den Datensatz
2 kopiert, woraufhin das Programm zum Schritt 110 weiterläuft. Der Wert
des Neu-Überprüfungssummenwertes
wird im nichtpermanenten, willkürlichen
Zugang bietenden Speicher (RAM) gespeichert.
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Im
Schritt 110 kann eine kleine anfängliche Abweichung dem MIN_POS
zugefügt
und vom MAX_POS abgezogen werden. Auf diese Weise wird der Dämpferhub
verringert. Dadurch, daß die
Abweichung auf diese Weise integriert wird, verkleinert sich die
Endstopphülle
und gibt kleine im Laufe der Zeit entstehende Systemänderungen
an. Die Integration des Abweichungswertes wird von dem Fahrer auf dem
aufgehängten
Sitz 12 nicht entdeckt. Im laufe der Zeit kann sich der
Dämpferhub
während
des Ablaufs des Programms 100 bis zu seinem Wert verlängern, bevor
die Abweichungswerte berücksichtigt werden.
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In
dem Schritt 111 werden die Tuning-Parameter für den Herstellersitz
aus einer Datenreihe gelesen, die in dem im obigen beschriebenen
PROM gespeichert ist. Die Tuning-Parameter bilden eine Führung für die Beantwortung
der Frage, wie das System 10 dynamisch arbeiten sollte,
wenn sich der Dämpfer
seinem Endstopp nähert.
Für einen
Sitz mit einem kurzen Hub sollte der Dämpfer typischerweise schnell
verzögert
werden, wenn sich der Endstopp nähert,
während
ein Sitz mit einem Langhub gewöhnlich
allmählich
verzögert
wird, wenn er sich dem Endstopp nähert, weil der Dämpfer mit
einem Langhub einen größeren Stoppabstand
aufweist als einer mit einem beschränkten aktiven Hub.
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Im
Schritt 112 wird ein Zähler
auf Null gesetzt. Jedesmal, wenn das Programm eine Schleife ausführt, wird
der Zähler
geschaltet, siehe Schritt 113. Wenn der Zähler seine
Grenze in dem Schritt 114 nicht überschritten hat, gibt das
System die Sitzhöhe
in dem Schritt 115 an. Da die meisten nichtpermanenten
Speicherchips wie der Speicher 50 eine begrenzte Anzahl
Schreibzyklen aufweisen, dient der Zähler dazu, sicherzustellen,
daß die
Anzahl der Schreibzyklen eine erwartete Reglerlebensdauer nicht überschreitet.
Infolgedessen überprüft während der
ersten sechs Betriebsminuten das System 100 alle 1,3 Sekunden
das Abdaten eines nicht energieabhängigen Speichers. Daraufhin,
nach sechs Minuten, überprüft das System
eine Stunde lang zum Abdaten des Speichers 50 alle sechs
Minuten, und dann, nach der anfänglichen
Stunde und sechs Betrieb, überprüft das System 100 nur
jede Stunde das Abdaten des nicht energieabhängigen Speichers. Auf diese
Weise wird die Anzahl der Schreibzyklen für den Speicher 50 begrenzt.
Dies stellt eines der möglichen
Szenarien zur Steuerung der Frequenz der Schreibzyklen für den Speicher 50 dar.
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In
dem Schritt 115 wird aus der Lage des Sensors 30 die
Sitzhöhe
oder die Position der Einrichtung gelesen. Der Positionssensor liest
die Position des Einrichtungsglieds 21 annähernd 900
mal pro Sekunde und bestimmt auf der Grundlage der Position des
Glieds die Höhe
des Sitzes.
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In
dem Schritt 116 wird, falls die Sitzhöhe nicht die gegenwärtige maximale
Sitzposition überschreitet,
die Sitzhöhe
im RAM gespeichert, woraufhin im Schritt 117 das Programm 100 feststellt,
wenn die Sitzhöhe
geringer ist als der gegenwärtige
Wert der Minimalposition der im RAM gespeicherten Sitzhöhe. Wenn
die Sitzhöhe
nicht größer ist
als der im RAM gespeicherte Minimalpositionswert, braucht das System
kein Update der Kalibrierung, und der Zähler zeigt wieder in dem Schritt 113 an.
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Zurückkommend
zum Schritt 116 ist festzustellen, daß dann, wenn der ermittelte
Sitzhöhenwert größer ist
als der gegenwärtige
Wert der Maximalposition der im energieabhängigen Speicher (RAM) gespeicherten
Sitzposition, das Programm zum Schritt 118 weiterläuft, um
festzustellen, wenn die Sitzhöhe größer ist
als ein extremer maximaler Sitzhöhenwert, der
aus einer im PROM gespeicherten und im Schritt 111 im RAM
geschützten
Datenreihe gelesen wird. Wenn die Sitzhöhe größer ist als der Wert der im RAM
gespeicherten extremen maximalen Sitzhöhe, wird der Sitzhöhenwert
gleich dem extremen maximalen Sitzhöhenwert in dem Schritt 119 gesetzt,
und der Wert der maximalen Position wird gleich der Sitzhöhe vom Schritt 120 gesetzt,
und der neue maximale Positionswert wird im RAM gespeichert. Wenn
in dem Schritt 118 die Sitzhöhe nicht größer ist als der extreme Maximalwert,
dann läuft
das Programm zum Schritt 120 weiter, und der maximale Positionswert wird
dann gleich der Sitzhöhe
gesetzt und im RAM gespeichert.
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Wenn
im Schritt 117 der Wert der Sitzhöhe kleiner ist als der Wert
der im RAM gesicherten Minimalposition und im Schritt 121 der
Wert der Sitzhöhe kleiner
ist als der aus einer im PROM gespeicherten und im RAM gesicherten
Datenreihe gelesene extreme Minimalwert, dann wird die Sitzhöhe im Schritt 122 dem
extre men Minimalwert gleichgesetzt. Daraufhin wird im Schritt 123 der
Wert der Minimalposition auf den neuen Stand gebracht und der Sitzhöhe gleichgesetzt
sowie im RAM gespeichert. Wenn im Schritt 121 der Sitzhöhenwert
nicht kleiner ist als der extreme Minimalwert, der aus einer im
PROM gespeicherten Datenreihe gelesen wird, dann wird der Wert der
Minimalposition im Schritt 123 gleich der Sitzhöhe gesetzt
und im RAM gesichert.
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Der
Zähler
wird bei jedem der ausgeführten Schritte 113 bis 123 durch
das Programm 100 geschaltet. Sobald der Zähler einen
vorbestimmten Grenzwert im Schritt 114 erreicht hat, stellt
das Programm fest, wenn entweder der Wert der Maximalposition oder
Minimalposition, die im RAM gesichert sind, größer als die im Speicher 50 gesicherte MAX_POS
oder kleiner als die MIN_POS ist. Das System wird erneut geeicht,
und die Werte von MAX_POS und MIN_POS werden erneut angepaßt und den
gesicherten augenblicklichen Maximumpositions- und Minimumpositions-Werten
im Schritt 125 gleichgesetzt. Diese Werte werden als Datensatz
1 im EEPROM 50 gesichert. Im Schritt 126 wird
ein neuer Wert der CHECKSUM1 auf der Grundlage der MAX_POS- und
MIN_POS-Werte berechnet und im Speicher 50 gesichert. Schließlich wird
im Schritt 127 eine neue Zählergrenze berechnet.
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Wenn
weder der Maximalpositionswert größer ist als der MAX_POS-Wert
noch der Minimumpositionswert kleiner als der MIN_POS-Wert, dann
ist keine Eichung erforderlich, und das Programm paßt die Werte
von MAX_POS und MIN_POS im Schritt 125 nicht neu an, sondern
läuft direkt
zum Schritt 127 weiter. Die Grenze wird neu angepaßt, um die
Frequenz der Schreibzyklen für
den Speicher 50 zu steuern.
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Durch
die Erfindung wird die Endstopphülle kontinuierlich überwacht
und gesteuert, um dadurch sicherzustellen, daß das System jederzeit exakt
geeicht ist, so daß für die auf
dem Sitz sitzende Person durch Beseitigung von nachteiligen Endstoppkollisionen
eine komfortable Fahrt garantiert wird.
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Obgleich
im obigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt und beschrieben wurde, versteht es sich,
daß Abänderungen möglich sind,
so daß nicht
gewünscht
wird, das Verfahren auf die im obigen angegebenen präzisen Details
zu beschränken,
sondern beabsichtigt ist, derartige Änderungen und Variatio nen mit
in den Schutzumfang der durch die folgenden Ansprüche definierten
Erfindung aufzunehmen.