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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Pflanzenmolekularbiologie und
Pflanzengentechnik im Hinblick auf Herbizidresistenz und insbesondere
auf eine neue glyphosatresistente 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase
aus Eleusine indica. Pflanzengentechnikmethoden können verwendet
werden, um das aus Eleusine indica isolierte und gereinigt Gen für die glyphosatresistente
5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase auf Kultur- und Zierpflanzen
von ökonomischer
Bedeutung zu übertragen.
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Hintergrund
der Erfindung
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N-Phosphonomethylglycin,
das auch als Glyphosat bekannt ist, ist ein wohlbekanntes Herbizid,
das seine Wirkung auf ein breites Spektrum von Pflanzenspezies ausübt. Glyphosat
ist der Wirkstoff von Roundup® (Monsanto Co.), einem
unbedenklichen Herbizid, das eine wünschenswert kurze Halbwertszeit
in der Umwelt hat. Wenn man es auf eine Pflanzenoberfläche aufbringt,
bewegt sich Glyphosat systemisch durch die Pflanze. Glyphosat ist
toxisch gegenüber
Pflanzen, indem es den Shikimisäure-Stoffwechselweg
hemmt, der eine Vorstufe für
die Synthese von aromatischen Aminosäuren liefert. Insbesondere
beeinflusst Glyphosat die Umwandlung von Phosphoenolpyruvat und
3-Phosphoshikimisäure
zu 5-Enolpyruvyl-3-phosphoshikimisäure, indem
es das Enzym 5-Enolpyruvyl-3-phosphoshikimat-Synthase (Im Folgenden
als EPSP-Synthase oder EPSPS bezeichnet) hemmt. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll der Ausdruck "Glyphosat" jede herbizid wirksame Form von N-Phosphonomethylglycin
(einschließlich
jedes Salzes davon) und anderer Formen, die in Pflanzen zur Produktion
des Glyphosat-Anions führen,
umfassen.
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Durch
Pflanzengentechnikmethoden ist es möglich, glyphosattolerante Pflanzen
zu erzeugen, indem man in das Pflanzengenom ein DNA-Molekül einsetzt,
das die Produktion von größeren Mengen
an Wildtyp-EPSPS bewirkt (Shah et al., Science 233: 478–481 (1986)).
Glyphosattoleranz kann auch durch die Expression von EPSPS-Varianten
erreicht werden, die eine geringere Affinität zu Glyphosat haben und daher
ihre katalytische Wirkung in Gegenwart von Glyphosat beibehalten
(US-Patent Nr. 4,940,835, US-Patent Nr. 5,094,945, US-Patent Nr.
5,633,435). Enzyme, die in Pflanzengeweben Glyphosat abbauen (US-Patent
Nr. 5,463,175), sind auch in der Lage, zelluläre Toleranz gegenüber Glyphosat
zu verleihen. Solche Gene ermöglichen
daher die Produktion von transgenen Kulturpflanzen, die gegenüber Glyphosat
tolerant sind, so dass man Glyphosat für eine effektive Unkrautbekämpfung mit
minimalen Bedenken wegen einer Schädigung der Kulturpflanze verwenden
kann. Zum Beispiel wurde bei Mais (US-Patent Nr. 5,554,798), Weizen
(Zhou et al., Plant Cell Rep. 15: 159–163 (1995)), Sojabohnen (WO
92/00377) und Canola (WO 92/04449) gentechnisch eine Glyphosattoleranz
erzeugt.
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Varianten
des Wildtyp-EPSPS-Enzyms sind als Folge von Veränderungen in der EPSPS-aminosäurecodierenden
Sequenz glyphosatresistent (Kishore et al., Annu. Rev. Biochem.
57: 627–663
(1988); Schulz et al., Arch. Microbiol. 137: 121–123 (1984); Sost et al., FEBS
Lett. 173: 238–241
(1984); Kishore et al., in "Biotechnology
for Crop Protection",
ACS Symposium Series No. 379, Hrsg. Hedlin et al., 37–48 (1988)).
Diese Varianten haben typischerweise ein höheres Ki für Glyphosat
als das Wildtyp-EPSPS-Enzym, das zum glyphosattoleranten Phänotyp führt, aber
diese Varianten sind auch durch ein hohes Km für PEP charakterisiert,
aufgrund dessen das Enzym kinetisch weniger effizient ist. Zum Beispiel
betragen das scheinbare Km für PEP und das
scheinbare Ki für Glyphosat bei dem nativen
EPSPS aus E. coli 10 μM
bzw. 0,5 μM,
während
diese Werte bei einem glyphosatresistenten Isolat, das eine einzige
Aminosäuresubstitution
von Alanin für
Glycin auf Position 96 aufweist, 220 μM bzw. 4,0 mM betragen. Mehrere
variance EPSPS-Gene von glyphosatresistenten Pflanzen wurden durch
Mutagenese aufgebaut.
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Eine
Vielzahl von nativen und varianten EPSPS-Enzymen wurden in transgenen
Pflanzen exprimiert, um ihnen Glyphosattoleranz zu verleihen (Singh
et al., in "Biosynthesis
and Molecular Regulation of Amino Acids in Plants", Amer. Soc. Plant
Phys. Pubs (1992)). Beispiele für
einige dieser EPSPS-Enzyme und Verfahren zur Herstellung von transgenen
Pflanzen, die gegenüber
Glyphosat resistent sind, sind diejenigen, die in US-Patent Nr.
4,940,835, US-Patent Nr. 4,971,908, US-Patent Nr. 5,145,783, US-Patent
Nr. 5,188,642, US-Patent Nr. 5,310,667, US-Patent Nr. 5,312,910
und US-Patent Nr. 6,40,497 beschrieben sind oder im Einklang damit
isoliert wurden. Sie können
auch von einer strukturell unterschiedlichen Klasse von nichthomologen
EPSPS-Genen abgeleitet sein, wie den natürlich vorkommenden Klasse-II-EPSPS-Genen,
die aus dem Agrobacterium-sp.-Stamm
CP4 isoliert wurden, wie in US-Patent Nr. 5,633,435 und US-Patent
Nr. 5,627,061 beschrieben ist.
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Eleusine
indica (Indische Eleusine) wird häufig als "goose grass" bezeichnet und ist zuweilen auch als "yard grass" bekannt. Es ist
eine häufige
Einkeimblättrige
Pflanze, die man weltweit findet. Als Mitglied der Familie der Poaceae,
der Familie der Gräser,
ist es mit vielen wohlbekannten Kulturpflanzen verwandt. Eleusine indica
ist am engsten mit den Hirsen verwandt; dazu gehören Sorghum bicolor (Sorghum
oder Mohrenhirse), Zea mays (Mais), Pennisetum americanum (Perlhirse),
Eleusine coracana (Fingerhirse), Setaria italica (Borsten- oder
Kolbenhirse), Paspalum scrobiculatum (Kodohirse), Echinochloa frumentacea
(Japanhirse) und Eragrostis tef (Teff) (Chennaveeraiah et al., in "Chromosome engineering
in plants: genetics, breeding and evolution", Cytogenetics of Minor Millets, in
Tsuchiya et al. (Hrsg.), Elsevier Sci Pub Amsterdam, 613–627 (1991)). Es
wurde gezeigt, dass Eleusine indica mit Eleusine coracana (Fingerhirse),
einer wichtigen Kulturhirse in Indien und Ostafrika, hybridisiert
(Chennaveeraiah et al., Euphytica 2–3: 489–495 (1974)). Klassische Pflanzenzuchtverfahren
können
verwendet werden, um die interessierenden Gene und Eigenschaften
von Eleusine indica auf agronomische Kulturpflanzen innerhalb der
Familie der Poaceae zu übertragen.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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In
ihrem breitesten Umfang stellt die vorliegende Erfindung hier ein
Verfahren bereit, um Pflanzen durch die Expression eines isolierten
DNA-Moleküls,
das ein natürlich
vorkommendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, Toleranz
gegenüber
dem Herbizid Glyphosat zu verleihen, wobei das EPSPS-Enzym SEQ ID
Nr. 7 umfasst. Das Enzym und die DNA werden aus Eleusine-Spezies,
insbesondere Eleusine indica (E. indica) isoliert.
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Im
ersten Aspekt der vorliegenden, hier beschriebenen Erfindung wird
Folgendes bereitgestellt:
Verfahren zur Herstellung von Glyphosat-toleranten
Pflanzen, das die folgenden Schritte umfasst:
- a)
Einsetzen eines rekombinanten DNA-Moleküls in das Genom einer Pflanzenzelle,
wobei das DNA-Molekül
Folgendes umfasst: einen Promotor, der in Pflanzenzellen die Funktion
hat, die Produktion einer RNA-Sequenz zu bewirken, und der operabel
mit einer Struktur-DNA-Sequenz verknüpft ist, die die Produktion
einer RNA-Sequenz bewirkt, die ein EPSPS-Enzym codiert, das die
Sequenz von SEQ ID Nr. 7 aufweist, und die operabel mit einem 3'-untranslatierten
Bereich verknüpft
ist, der in Pflanzenzellen die Funktion hat, die Addition von Polyadenylnucleotiden
an das 3'-Ende der
RNA-Sequenz zu bewirken, wobei der Promotor heterolog in Bezug auf
die Struktur-DNA-Sequenz ist und geeignet ist, eine ausreichende
Expression des Polypeptids zu bewirken, so dass die Glyphosat-Toleranz
einer mit dem DNA-Molekül
transformierten Pflanzenzelle verstärkt wird;
- b) Auswählen
einer Pflanzenzelle, die im obigen Schritt (a) transformiert wurde;
und
- c) Regenerieren einer genetisch transformierten Pflanze, die
eine erhöhte
Toleranz gegenüber
dem Herbizid Glyphosat aufweist, aus der transformierten Pflanze.
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Typischerweise
wird der im DNA-Molekül
verwendete Promotor konstitutiv exprimiert. Beispiele für geeignete
Promotoren, die diese Funktion effektiv ausüben, sind der Blumenkohlmosaikvirus(CaMV)-19S-Promotor,
der Blumenkohlmosaikvirus-35S-Promotor, der Figwort-Mosaic-Virus-34S-Promotor,
der Zuckerrohr-Bacilliform-Virus-Promotor,
der Commelina-Yellow-Mottle-Virus-Promotor, der Promotor der kleinen
Untereinheit der Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase, der Reis-Cytosol-Triosephosphat-Isomerase-Promotor, der
Adenin-Phosphoribosyltransferase-Promotor, der Reis-Actin-1-Promotor,
der Mais-Ubichitin-Promotor, der Mannopin-Synthase-Promotor und
der Octopin-Synthase-Promotor. Ein Promotor kann auch für die Erfindung geeignete
Leadersequenzen und Intronsequenzen umfassen.
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Ein
DNA-Molekül,
das eine Chloroplasten-Transitpeptid-Sequenz codiert, kann aus EPSPS-Genen, die
aus verschiedenen Pflanzenspezies einschließlich E. indica gereinigt wurden,
sowie aus verschiedenen Pflanzengenen, von denen gezeigt wurde,
dass ihre Proteinprodukte in den Chloroplasten transportiert werden,
isoliert werden.
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Ein
DNA-Molekül,
das ein natürlich
vorkommendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, welches von einer glyphosattoleranten
Pflanzenspezies abgeleitet ist und insbesondere aus Eleusine-Spezies, insbesondere
aus E. indica, isoliert wurde und ein Km für Phosphoenolpyruvat
von weniger als 10 μM
aufweist und SEQ ID Nr. 7 umfasst, ist Gegenstand der Erfindung,
wie auch ein DNA-Molekül,
das dem aus E. indica isolierten DNA-Molekül oder einem als SEQ ID Nr.
6 identifizierten Teil davon im Wesentlichen homolog ist.
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Der
3'-untranslatierte
Bereich kann aus verschiedenen Genen erhalten werden, die in Pflanzenzellen exprimiert
werden. Der 3'-untranslatierte
Bereich der Nopalin-Synthase, der 3'-untranslatierte Bereich aus dem Gen
für die
kleine Untereinheit von Rubisco der Erbse, der 3'-untranslatierte Bereich des Weizenhitzeschockproteins
17.9, der 3'-untranslatierte
Bereich aus dem Soja-7S-Samenspeicherprotein-Gen
werden häufig
in dieser Funktion verwendet.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine glyphosattolerante transgene
Kulturpflanzenzelle, eine glyphosattolerante Kulturpflanze sowie
Kulturpflanzenteile, Kulturpflanzensamen und deren Nachkommen, die das
rekombinante DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Ein
DNA-Molekül,
das ein natürlich
vorkommendes, aus Pflanzen stammendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym
codiert, wobei das EPSPS-Enzym SEQ ID Nr. 7 umfasst, wobei das glyphosatresistente
EPSPS-Enzym ein Km für Phosphoenolpyruvat (PEP)
von weniger als 10 μM
hat. Vorzugsweise ein DNA-Molekül, das
ein natürlich
vorkommendes, aus Pflanzen stammendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, das SEQ
ID Nr. 7 umfasst, wobei das glyphosatresistente EPSPS-Enzym ein Km für
PEP von weniger als 10 μM hat
und das Km für PEP nicht größer als
etwa doppelt so groß wie
dasjenige eines natürlich
vorkommenden, von einer Pflanze stammenden glyphosatempfindlichen
EPSPS-Enzyms ist.
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Ein
DNA-Molekül,
das ein natürlich
vorkommendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, das von Eleusine-Spezies
stammt, wobei das glyphosatresistente EPSPS-Enzym ein Km für Phosphoenolpyruvat (PEP)
von weniger als 10 μM
hat und das EPSPS-Enzym SEQ ID Nr. 7 umfasst. Vorzugsweise ein DNA-Molekül, das ein
natürlich
vorkommendes glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, das von Eleusine-Spezies stammt,
wobei das glyphosatresistente EPSPS-Enzym, das SEQ ID Nr. 7 umfasst,
ein Km für
PEP von weniger als 10 μM
hat und das Km für PEP nicht größer als
etwa doppelt so groß wie
dasjenige eines natürlich
vorkommenden, von einer Pflanze stammenden glyphosatempfindlichen
EPSPS-Enzyms ist.
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Das
DNA-Molekül
der Erfindung kann weiterhin homologe Elemente enthalten, die die
Expression des Gens für
glyphosatresistente EPSPS von E. indica regulieren. Zu diesen Elementen
gehören
unter anderem die DNA-Sequenzen eines Promotors, eines 5'-untranslatierten
Bereichs, eines Chloroplasten-Transitpep tids, eines Introns und
eines 3'-untranslatierten
Bereichs eines E.-indica-EPSPS-Glyphosatresistenz-Gens.
Ein DNA-Molekül,
das ein glyphosatresistentes EPSPS-Enzym codiert, das aus dem Genom von
Eleusine-Spezies, insbesondere aus dem glyphosatresistenten E.-indica-Biotyp,
das unter der ATCC-Hinterlegungs-Nr. PTA-2177
hinterlegt wurde, gereinigt wurde, ist Gegenstand der Erfindung.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
folgenden Zeichnungen bilden einen Bestandteil der vorliegenden
Patentschrift und sind mit aufgenommen, um bestimmte Aspekte der
vorliegenden Erfindung näher
aufzuzeigen. Die Erfindung kann unter Bezugnahme auf eine oder mehrere
dieser Zeichnungen in Kombination mit der hier vorgestellten ausführlichen
Beschreibung spezieller Ausführungsformen
besser verstanden werden.
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1.
DNA-Sequenz der EPSP-Synthase von Eleusine indica (glyphosattolerant)
(SEQ ID Nr. 6).
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2.
Abgeleitete Aminosäuresequenz
für den
das reife Protein codierenden Bereich des Gens für die EPSP-Synthase von Eleusine
indica (glyphosattoleranter Biotyp) (SEQ ID Nr. 7).
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3. Wachstumsraten von transgenem E. coli
in glyphosathaltigen Medien bei Expression des glyphosatempfindlichen
EPSPS-Enzyms von E. indica und des glyphosatresistenten EPSPS-Enzyms
von E. indica.
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4.
Glyphosathemmungsstudie, die die EPSP-Synthase-Aktivitäten umfasst,
die in Extrakten nachweisbar sind, die aus dem glyphosatempfindlichen
und -toleranten E.-indica-Biotyp hergestellt wurden.
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5.
Plasmidkarte von pMON45364.
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6.
Plasmidkarte von pMON45365.
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7.
Plasmidkarte von pMON45367.
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8.
Plasmidkarte von pMON45369.
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9.
Die Aminosäuresequenz,
die aus der cDNA-Sequenz des reifen EPSP-Synthase-Proteins, das vom glyphosattoleranten
E.-indica-Biotyp (obere Reihe) stammt, abgeleitet wurde und parallel
zu der des glyphosatempfindlichen E.-indica-Biotyp (untere Reihe) angeordnet
ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
folgenden Definitionen und Verfahren werden angegeben, um die vorliegende
Erfindung besser zu definieren und den Fachmann bei der praktischen
Durchführung
der vorliegenden Erfindung anzuleiten. Wenn nichts anderes gesagt
wird, sind die Ausdrücke
gemäß der herkömmlichen
Praxis des Fachmanns zu verstehen. Definitionen von häufigen Ausdrücken in
der Molekularbiologie sind auch zu finden in Rieger et al., Glossary
of Genetics: Classical and Molecular, 5. Auflage, Springer-Verlag: New York
(1991); und Lewin, Genes V, Oxford University Press: New York (1994).
Die Nomenklatur für
DNA-Basen, wie sie in 37 CFR § 1.822 dargelegt
ist, wird verwendet. Die Standard-Ein- und -Drei-Buchstaben-Nomenklatur
für Aminosäurereste
wird verwendet.
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"cDNA-Bibliothek" bezieht sich auf
eine Sammlung von cDNA-Fragmenten, die jeweils in ein getrenntes
Vektormolekül
einklaniert sind.
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Der
Ausdruck "chimärisch" bezieht sich auf
eine fusionierte Nucleinsäure-
oder Proteinsequenz. Eine chimärische
nucleinsäurecodierende
Sequenz besteht aus zwei oder mehr Sequenzen, die rastergleich miteinander
verknüpft
sind und ein chimärisches
Protein codieren. "Chimärisches
Gen" bezieht sich
auf die mehrfachen genetischen Elemente, die von heterologen Quellen
abgeleitet sind, die ein Gen umfassen.
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Die
Ausdrücke "codierende Sequenz", "offenes Leseraster" und "strukturelle Sequenz" beziehen sich auf
den Bereich von kontinuierlichen aufeinanderfolgenden Nucleinsäuretripletts,
die ein Protein, Polypeptid oder eine Peptidsequenz codieren.
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"Codon" bezieht sich auf
eine Sequenz aus drei Nucleotiden, die eine besondere Aminosäure spezifiziert.
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"Komplementarität" und "Komplement" in Bezug auf Nucleinsäuresequenzen
bezieht sich auf die spezifische Bindung von Adenin an Thymin (oder
Uracil in RNA) und Cytosin an Guanin an gegenüberliegenden DNA- oder RNA-Strängen.
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"Konstrukt" bezieht sich auf
die heterologen genetischen Elemente, die operabel miteinander verknüpft sind
und so ein rekombinantes DNA-Molekül bilden.
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"C-terminaler Bereich" bezieht sich auf
den Bereich einer Peptid-, Polypeptid- oder Proteinkette von der
Mitte bis zum Ende, das die Aminosäure mit einer freien Carboxygruppe
trägt.
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Der
Ausdruck "codierende
DNA" bezieht sich
auf chromosomale DNA, Plasmid-DNA,
cDNA oder synthetische DNA, die eines der hier diskutierten Proteine
codiert.
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Der
Ausdruck "endogen" bezieht sich auf
Materialien, die von innerhalb eines Organismus oder einer Zelle
stammen.
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"Endonuclease" bezieht sich auf
ein Enzym, dass doppelsträngige
DNA an internen Stellen hydrolysiert.
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"Exogen" bezieht sich auf
Materialien, die von außerhalb
eines Organismus oder einer Zelle stammen. Dies gilt typischerweise
für Nucleinsäuremoleküle, die
bei der Herstellung von transformierten oder transgenen Wirtszellen
und -pflanzen verwendet werden.
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"Exon" bezieht sich auf
den Teil eines Gens, der tatsächlich
zu einem Protein translatiert wird, d.h. eine codierende Sequenz.
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Der
Ausdruck "Expression" bezieht sich auf
die Transcription eines Gens unter Bildung der entsprechenden mRNA.
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"Fragmente". Ein Fragment eines
EPSPS-Gens ist ein Teil der vollen Länge der Nucleinsäure eines EPSPS-Gens,
das wenigstens eine minimale Länge
hat, bei der es noch in der Lage ist, ein Protein mit EPSPS-Aktivität zu exprimieren.
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Der
Ausdruck "Gen" bezieht sich auf
chromosomale DNA, Plasmid-DNA, cDNA, synthetische DNA oder andere
DNA, die ein Peptid, Polypeptid, Protein oder RNA-Molekül codiert,
und Bereiche, die die codierende Sequenz flankieren und an der Regulation
der Expression beteiligt sind.
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Der
Ausdruck "Genom", auf Viren angewandt,
umfasst die gesamte Nucleinsäuresequenz,
die innerhalb des Capsids des Virus enthalten ist. Der Ausdruck "Genom", auf Bakterien angewandt,
umfasst sowohl das Chromosom als auch die Plasmide innerhalb einer
bakteriellen Wirtszelle. Codierende Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung,
die in bakterielle Wirtszellen eingeführt werden, können daher
entweder in das Chromosom integriert sein oder sich im Plasmid befinden.
Der Ausdruck "Genom", auf Pflanzenzellen
angewandt, umfasst nicht nur chromosomale DNA, die sich innerhalb
des Zellkerns befindet, sondern auch Organellen-DNA, die sich innerhalb
von subzellulären
Komponenten der Zelle befindet. Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung,
die in Pflanzenzellen eingeführt
werden, können
daher entweder in das Chromosom integriert sein oder sich in Organellen
befinden.
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"Glyphosat" bezieht sich auf
N-Phosphonomethylglycin und seine Salze; Glyphosat ist der Wirkstoff des
Herbizids Roundup® (Monsanto Co.). Pflanzenbehandlungen
mit "Glyphosat" beziehen sich auf
Behandlungen mit der Herbizidzubereitung Roundup® oder
Roundup Ultra®,
wenn nichts anderes gesagt ist. Glyphosat als N-Phosphonomethylglycin und seine Salze
(nicht zubereitetes Roundup®-Herbizid) sind Komponenten
von synthetischen Kulturmedien, die für die Selektion in Bezug auf
Bakterien- und Pflanzentoleranz gegenüber Glyphosat oder zur Bestimmung
der Enzymresistenz in biochemischen in-vitro-Assays verwendet werden.
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"Heterologe DNA" bezieht sich auf
DNA aus einer anderen Quelle als diejenige der Empfängerzelle.
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"Homologe DNA" bezieht sich auf
DNA aus derselben Quelle wie diejenige der Empfängerzelle.
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"Hybridisierung" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines Nucleinsäurestrangs,
durch Basenpaarung mit einem komplementären Strang zusammenzutreten.
Hybridisierung findet statt, wenn komplementäre Sequenzen in den beiden
Nucleinsäuresträngen aneinander
binden.
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"Identität" bezieht sich auf
den Grad der Ähnlichkeit
zwischen zwei Nucleinsäure- oder Proteinsequenzen.
Ein Abgleich zwischen den beiden Sequenzen wird mit einem geeigneten
Computerprogramm durchgeführt.
Ein verbreitet verwendetes und akzeptiertes Computerprogramm für die Durchführung von
Sequenzabgleichen ist CLUSTALW v1.6 (Thompson et al., Nucl. Acids
Res., 22: 4673–4680,
1994). Die Zahl der übereinstimmenden
Basen oder Aminosäuren
wird durch die Gesamtzahl der Basen oder Aminosäuren dividiert und mit 100
multipliziert, um eine prozentuale Identität zu erhalten. Wenn zum Beispiel
zwei Sequenzen mit jeweils 580 Basenpaaren 145 übereinstimmende Basen hätten, wären sie
zu 25% identisch. Wenn die beiden einander gegenübergestellten Sequenzen unterschiedliche
Längen
haben, wird die Zahl der Übereinstimmungen durch
die kürzere
der beiden Längen
dividiert. Wenn es zum Beispiel 100 übereinstimmende Aminosäuren zwischen
zwei Proteine mit 200 bzw. 400 Aminosäuren gibt, so sind sie zu 50%
identisch in Bezug auf die kürzere Sequenz.
Wenn die kürzere
Sequenz eine kleinere Länge
als 150 Basen oder 50 Aminosäuren
hat, wird die Zahl der Übereinstimmungen
durch 150 (für
Nucleinsäurebasen)
bzw. 50 (für
Aminosäuren)
dividiert und mit 100 multipliziert, um eine prozentuale Identität zu erhalten.
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"Intron" bezieht sich auf
einen Teil eines Gens, das nicht zu einem Protein translatiert wird,
obwohl es zu RNA transcribiert wird.
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"Isoliert". Eine "isolierte" Nucleinsäure ist
eine, die durch herkömmliche
Nucleinsäurereinigungsverfahren
von anderen Nucleinsäuresequenzen
in der Zelle des Organismus, in dem die Nucleinsäure natürlicherweise vorkommt, d.h.,
anderer chromosomaler und extrachromosomaler DNA und RNA, im Wesentlichen
abge trennt oder gereinigt wurde. Der Ausdruck umfasst auch rekombinante
Nucleinsäuren
und chemisch synthetisierte Nucleinsäuren.
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"Native". Der Ausdruck "nativ" bezieht sich auf
eine natürlich
vorkommende ("Wildtyp-") Nucleinsäure oder
ein natürlich
vorkommendes ("Wildtyp-") Polypeptid.
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"N-terminaler Bereich" bezieht sich auf
den Bereich einer Peptid-, Polypeptid- oder Proteinkette von der
Aminosäure
mit einer freien Aminogruppe bis zur Mitte der Kette.
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"Nucleinsäure" bezieht sich auf
Desoxyribonucleinsäure
(DNA) und Ribonucleinsäure
(RNA).
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Nucleinsäurecodes:
A = Adenosin; C = Cytosin; G = Guanosin; T = Thymidin. Für die Synthese
von Oligonucleotiden verwendete Codes: N = äquimolare A, C, G und T; I
= Desoxyinosin; K = äquimolare
G und T; R = äquimolare
A und G; S = äquimolare
C und G; W = äquimolare
A und T; Y = äquimolare
C und T.
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Ein "Nucleinsäuresegment" oder ein "Nucleinsäuremolekülsegment" ist ein Nucleinsäuremolekül, das aus
gesamtgenomischer DNA einer bestimmten Spezies isoliert oder synthetisiert
wurde. Der Ausdruck "Nucleinsäuresegment" umfasst auch DNA-Segmente, rekombinante
Vektoren, Piasmide, Cosmide, Phagemide, Phagen, Viren usw.
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"Nucleinsäurehybridisierung"; "stringente Bedingungen"; "spezifisch". Der Ausdruck "stringente Bedingungen" ist funktionell
definiert in Bezug auf die Hybridisierung einer Nucleinsäuresonde
mit einer Zielnucleinsäure
(d.h. mit einer bestimmten interessierenden Nucleinsäuresequenz)
durch das spezifische Hybridisierungsverfahren, das diskutiert wird
in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Press (1989), unter 9.52–9.55. Siehe auch Sambrook
et al, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press (1989), unter 9.47–9.52,
9.56–9.58;
Kanehisa, Nucl. Acids Res. 12: 203–213, 1984; sowie Wetmur und
Davidson, J. Mol. Biol. 31: 349–370,
1968.
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"Nucleotidsequenzvarianten". Unter Verwendung
wohlbekannter Verfahren kann der Fachmann leicht Nucleotid- und
Aminosäuresequenzvarianten
von EPSPS-Genen
bzw. -Proteinen produzieren. "Variante" DNA-Moleküle sind
DNA-Moleküle,
die kleinere Änderungen
in einer nativen EPSPS-Gensequenz enthaften, d.h. Änderungen
der Art, dass ein oder mehrere Nucleotide einer nativen EPSPS-Gensequenz deletiert,
addiert und/oder substituiert sind, so dass das variante EPSPS-Gen
ein Protein codiert, das die EPSPS-Aktivität beibehält. Variante DNA-Moleküle können zum
Beispiel durch Standard-DNA-Mutagenesetechniken hergestellt werden,
oder indem man das variante DNA-Molekül oder einen Teil davon chemisch
synthetisiert. Verfahren zur chemischen Synthese von Nucleinsäuren sind
zum Beispiel diskutiert in Beaucage et al., Tetra. Letts. 22: 1859–1862 (1981),
und Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc. 103: 3185- (1981). Die chemische
Synthese von Nucleinsäuren
kann zum Beispiel mit automatischen Oligonucteotid-Synthesizern
durchgeführt
werden. Solche Varianten ändern
vorzugsweise nicht das Leseraster des proteincodierenden Bereichs
der Nucleinsäure
und codieren vorzugsweise ein Protein, das keine Aminosäureänderungen
aufweist. Nucleinsäuresequenzvarianten
werden am häufigsten
erzeugt, um die Sequenz so zu modifizieren, dass Restriktionsendonuclease-Stellen
hinzugefügt
oder entfernt werden oder die Transcription oder Translation des
Nucleinsäuremoleküls beeinflusst
wird.
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"Offenes Leseraster
(ORF)" bezieht sich
auf einen Bereich von DNA oder RNA, der ein Peptid, Polypeptid oder
Protein codiert.
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"Operabel verknüpft". Eine erste Nucleinsäuresequenz
ist "operabel" mit einer zweiten
Nucleinsäuresequenz
verknüpft,
wenn die erste Nucleinsäuresequenz
in einer funktionellen Beziehung zur zweiten Nucleinsäuresequenz
angeordnet ist. Ein Promotor ist zum Beispiel operabel mit einer
proteincodierenden Sequenz verknüpft,
wenn der Promotor die Transcription oder Expression der codierenden
Sequenz bewirkt. Operabel verknüpfte
DNA-Sequenzen sind im Allgemeinen fortlaufend, und wenn es notwendig
ist, zwei proteincodierende Bereiche miteinander zu verknüpfen, befinden
sie sich in demselben Leseraster.
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"Überexpression" bezieht sich auf
die Expression eines Polypeptids oder Proteins, das durch eine in eine
Wirtszelle eingeschleuste DNA codiert wird, wobei das Polypeptid
oder Protein entweder normalerweise nicht in der Wirtszelle vorhanden
ist oder wobei das Polypeptid oder Protein in einer größeren Konzentration in
der Wirtszelle vorhanden ist, als es normalerweise vom dem endogenen
Gen, das das Polypeptid oder Protein codiert, exprimiert wird.
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"Pflanzenexpressionsvektor" bezieht sich auf
chimärische
DNA-Moleküle,
die die regulatorischen Elemente umfassen, die operabel miteinander
verknüpft
sind, so dass man die Expression eines Transgenprodukts in Pflanzen
erhält.
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"Plasmid" bezieht sich auf
ein zirkuläres,
extrachromosomales, selbstreplizierendes Stück DNA.
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"Polyadenylierungssignal" oder "PolyA-Signal" bezieht sich auf
eine Nucleinsäuresequenz,
die sich 3' von
einem codierenden Bereich befindet und die Addition von Adenylatnucleotiden
an das 3'-Ende der
von diesem codierenden Bereich transcribierten mRNA bewirkt.
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"Polymerase-Kettenreaktion
(PCR)" bezieht sich
auf eine enzymatische Technik zur Herstellung von mehrfachen Kopien
einer Nucleinsäuresequenz.
Kopien einer DNA-Sequenz
werden hergestellt, indem man eine DNA-Polymerase sich zwischen
zwei Amplimeren hin und her bewegen lässt. Die Grundlage dieses Amplifikationsverfahrens
sind mehrfache Cyclen von Temperaturänderungen, so dass die Amplimere
denaturiert und dann reassoziiert werden, gefolgt von einer Verlängerung,
so dass in dem Bereich, der sich zwischen den flankierenden Amplimeren
befindet, neue DNA-Stränge
synthetisiert werden.
-
Der
Ausdruck "Promotor" oder "Promotorbereich" bezieht sich auf
eine Nucleinsäuresequenz,
die sich gewöhnlich
stromaufwärts
(5') von einer codierenden
Sequenz befindet und die Expression der codierenden Sequenz durch
Steuerung der Produktion von Boten-RNA (mRNA) steuert, indem sie
die Erkennungsstelle für RNA-Polymerase
und/oder andere Faktoren, die für
den Beginn der Transcription an der richtigen Stelle notwendig sind,
bereitstellt. Es wird hier in Betracht gezogen, dass ein Promotor
oder Promotorbereich Variationen von Promotoren umfasst, die mittels
Ligierung an verschiedene regulatorische Sequenzen, statistische oder
gesteuerte Mutagenese und Addition oder Duplikation von Enhancer-Sequenzen erreicht
werden. Der hier offenbarte Promotorbereich und biologisch funktionelle Äquivalente
davon sind dafür
verantwortlich, die Transcription von codierenden Sequenzen, die
sich unter ihrer Kontrolle befinden, anzutreiben, wenn sie als Bestandteil
eines geeigneten rekombinanten Vektors, was anhand seiner Fähigkeit,
mRNA zu produzieren, aufgezeigt wird, in einen Wirt eingeführt werden.
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"Rekombinant". Eine "rekombinante" Nucleinsäure wird
durch eine künstliche
Kombination von zwei ansonsten getrennten Sequenzabschnitten hergestellt,
z.B. durch chemische Synthese oder durch die Manipulation von isolierten
Nucleinsäuresegmenten
durch gentechnische Methoden.
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Der
Ausdruck "rekombinantes
DNA-Konstrukt" oder "rekombinanter Vektor" bezieht sich auf
jedes Agens, wie ein Plasmid, Cosmid, Virus, autonom replizierende
Sequenz, Phage oder lineare oder zirkuläre einsträngige oder doppelsträngige DNA-
oder RNA-Nucleotidsequenz, das von einer beliebigen Quelle stammt, zur
Integration in das Genom oder zur autonomen Replikation befähigt ist
und ein DNA-Molekül
umfasst, bei dem eine oder mehrere DNA-Sequenzen in funktioneller
Weise miteinander verknüpft
wurden. Solche rekombinanten DNA-Konstrukte oder Vektoren sind in
der Lage, eine 5'-regulatorische
Sequenz oder einen Promotorbereich und eine DNA-Sequenz für ein ausgewähltes Genprodukt
so in eine Zelle einzuführen,
dass die DNA-Sequenz zu einer funktionellen mRNA transcribiert wird,
die translatiert und daher exprimiert wird. Rekombinante DNA-Konstrukte
oder rekombinante Vektoren können
so aufgebaut sein, dass sie Antisense-mRNAs exprimieren, um die
Translation einer interessierenden speziellen RNA zu hemmen.
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"Regeneration" bezieht sich auf
den Vorgang des Aufziehens einer Pflanze aus einer Pflanzenzelle (z.B.
Pflanzenprotoplast oder -explantat).
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"Reporter" bezieht sich auf
ein Gen und das entsprechende Genprodukt, das bei Expression in
transgenen Organismen ein Produkt, das durch chemische oder molekulare
Methoden nachweisbar ist, erzeugt oder einen erkennbaren Phänotyp erzeugt.
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"Restriktionsenzym" bezieht sich auf
ein Enzym, das eine spezifische palindromische Sequenz von Nucleotiden
in doppelsträngiger
DNA erkennt und beide Stränge
spaltet; es wird auch "Restriktionsendonuclease" genannt. Die Spaltung
erfolgt typischerweise innerhalb der Restriktionsstelle.
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"Selektionsmarker" bezieht sich auf
eine Nucleinsäuresequenz,
deren Expression zu einem Phänotyp führt, der
die Identifizierung von Zellen, die die Nucleinsäuresequenz enthält, erleichtert.
Zu den Selektionsmarkern gehören
solche, die Resistenz gegen toxische Chemikalien (z.B. Ampicillin-Resistenz,
Kanamycin-Resistenz)
verleihen, einen Ernährungsmangel
ausgleichen (z.B. Uracil, Histidin, Leucin) oder ein visuell unterscheidendes
Merkmal verleihen (z.B. Farbänderungen
oder Fluoreszenz). Zu den geeigneten dominanten Selektionsmarker-Genen
gehören
Gene, die Antibiotikum-Resistenz-Gene (z.B. Resistenz gegen Hygromycin,
Kanamycin, Bleomycin, G418, Streptomycin oder Spectinomycin), und
Herbizid-Resistenz-Gene
(z.B. Phosphinothricin-Acetyltransferase) codieren. Eine nützliche
Strategie für
die Selektion von Transformanten anhand von Herbizidresistenz ist
z.B. beschrieben in Vasil, Cell Culture and Somatic Cell Genetics
of Plants, Band I-III,
Laboratory Procedures and Their Applications Academic Press, New
York (1984).
-
Der
Ausdruck "spezifisch
für (eine
Zielsequenz)" weist
darauf hin, dass eine Sonde oder ein Primer in einer Probe, die
die Zielsequenz umfasst, unter gegebenen Hybridisierungsbedingungen
nur mit der Zielsequenz hybridisiert.
-
"Tolerant" bezieht sich auf
eine reduzierte toxische Wirkung von Glyphosat auf das Wachstum
und die Entwicklung Von Mikroorganismen und Pflanzen.
-
"Transcription" bezieht sich auf
den Vorgang der Produktion einer RNA-Kopie aus einer DNA-Matrize.
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"Transformation" bezieht sich auf
ein Verfahren zur Einführung
einer exogenen Nucleinsäuresequenz (z.B.
eines Vektors, rekombinanten Nucleinsäuremoleküls) in eine Zelle oder einen
Protoplasten, wobei die exogene Nucleinsäure in ein Chromosom eingebaut
wird oder zur autonomen Replikation befähigt ist.
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"Transformiert" oder "transgen" bezieht sich auf
eine Zelle, ein Gewebe, ein Organ oder einen Organismus, in die,
das bzw. den eine fremde Nucleinsäure, wie ein rekombinanter
Vektor, eingeführt
wurde. Eine "transgene" oder "transformierte" Zelle bzw. Organismus
beinhaltet auch Nachkommenschaft der Zelle oder des Organismus sowie
Nachkommenschaft, die durch ein Züchtungsprogramm entstanden
ist, bei dem eine solche "transgene" Pflanze als Stammpflanze
bei einer Kreuzung eingesetzt wurde, und einen veränderten Phänotyp aufweist,
der aus der Anwesenheit der fremden Nucleinsäure resultiert.
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Der
Ausdruck "transgen" bezieht sich auf
jede Nucleinsäuresequenz,
die in einer Zelle oder einem Organismus nicht nativ vorhanden ist
und durch Transformation in die Zelle oder den Organismus eingeführt wird. "Transgen" umfasst auch die
Bestandteile eines nativen Pflanzengens, die durch Insertion einer
nichtnativen Nucleinsäuresequenz
durch gezielte Rekombination modifiziert wurden.
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Der
Ausdruck "Translation" bezieht sich auf
die Produktion des entsprechenden Genprodukts, d.h. eines Peptids,
Polypeptids oder Proteins, aus einer mRNA.
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"Vektor" bezieht sich auf
ein Plasmid, Cosmid, einen Bakteriophagen oder ein Virus, das bzw.
der Fremd-DNA in einen Wirtsorganismus trägt.
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"Isolierte", "gereinigte", "homogene" Polypeptide. Ein
Polypeptid ist "isoliert", wenn es von den
Zellkomponenten (Nucleinsäuren,
Lipide, Kohlenhydrate und andere Polypeptide), die es natürlicherweise
begleiten, getrennt wurde oder chemisch synthetisiert wurde oder
rekombinant ist. Ein monomeres Polypeptid ist isoliert, wenn wenigstens
60 Gew.-% einer Probe aus dem Polypeptid bestehen, vorzugsweise
90% oder mehr, besonders bevorzugt 95% oder mehr und am meisten
bevorzugt mehr als 99%. Die Reinheit oder Homogenität eines
Proteins wird zum Beispiel durch Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
einer Proteinprobe und anschließendes
Sichtbarwerden einer einzigen Polypeptidbande beim Anfärben des
Polyacrylamid-Gels, HPLC (high pressure liquid chromatography) oder
andere herkömmliche
Verfahren angezeigt. Hüllproteine
können
durch eine der in der Technik bekannten Verfahren gereinigt werden,
zum Beispiel gemäß der Beschreibung
in Guide to Protein Purification, Hrsg. Deutscher, Meth. Enzymol.
185, Academic Press, San Diego, 1990; und Scopes, Protein Purification:
Principles and Practice, Springer Verlag, New York, 1982.
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"Markierung". Es gibt eine Vielzahl
von herkömmlichen
Verfahren und Reagentien für
die Markierung von Polypeptiden und Fragmenten davon. Zu den typischen
Markern gehören
radioaktive Isotope, Liganden oder Ligandenrezeptoren, Fluorophore,
chemilumineszente Agentien und Enzyme. Verfahren zur Markierung und
Anleitungen bei der Auswahl von Markern, die für verschiedene Zwecke geeignet
sind, sind z.B. diskutiert in Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press (1989), und Ausubel et
al., Greene Publishing and Wiley-Interscience, New York (1992).
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"Reifes Protein codierender
Bereich". Dieser
Ausdruck bezieht sich auf die Sequenz des prozessierten Proteinprodukts
von EPSPS, die zurückbleibt,
nachdem die Chloroplasten-Transitpeptidsequenz entfernt wurde.
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"Transitpeptid oder
Zielsteuerungs-Peptidsequenz".
Diese Ausdrücke
beziehen sich allgemein auf Peptidsequenzen, die, wenn sie mit einem
interessierenden Protein verknüpft
sind, dieses Protein zu einem bestimmten Gewebe, einer bestimmten
Zelle, subzellulären
Lokalität
oder Zellorganell lenken. Beispiele dafür sind unter anderem Chloroplasten-Transitpeptide,
Zellkern-Zielsteuerungssignale und Vakuolensignale. Das Chloroplasten-Transitpeptid
ist in der vorliegenden Erfindung von besonderem Nutzen, um die
Expression des EPSPS-Enzyms zum Chlorplasten zu lenken.
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Der
Ausdruck "Pflanze" umfasst jede höhere Pflanze
und deren Nachkommen, einschließlich
Einkeimblättriger
(z.B. Mais, Reis, Weizen, Gerste usw.), Zweikeimblättriger
(z.B. Sojabohne, Baumwolle, Tomate, Kartoffel, Arabidopsis, Tabak
usw.) und Nacktsamern (Kiefern, Tannen, Zedern usw.), und umfasst
auch Teile von Pflanzen, einschließlich Reproduktionseinheiten
einer Pflanze (z.B. Samen, Zwiebeln, Knollen oder andere Teile oder
Gewebe, aus denen die Pflanze reproduziert werden kann), Früchten und
Blüten.
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Exogenes
genetisches Material kann durch die Verwendung eines DNA-Vektors,
der für
einen solchen Zweck vorgesehen ist, mit Verfahren, bei denen Agrobacterium
verwendet wird, Teilchenbombardierung oder andere Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, in eine Pflanze übertragen werden. Eine besonders
bevorzugte Untergruppe von exogenem Material umfasst ein Nucleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung. Die Gestaltung eines solchen Vektors liegt im Allgemeinen
im Bereich des fachmännischen
Könnens
(Plant Molecular Biology: A Laboratory Manual, Hrsg. Clark, Springer,
New York (1997)). Beispiele für
solche Pflanzen, in die exogenes genetisches Material übertragen
werden kann, sind unter anderem Luzerne, Arabidopsis, Gerste, Brassica,
Broccoli, Kohl, Zitrus, Baumwolle, Knoblauch, Hafer, Raps, Zwiebel,
Canola, Flachs, Mais, eine einjährige
Zierpflanze und eine Zierstaude, Erbse, Erdnuss, Pfeffer, Kartoffel,
Reis, Roggen, Sorghum, Soja, Erdbeere, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Tomate,
Weizen, Pappel, Kiefer, Tanne, Eukalyptus, Apfel, Kopfsalat, Linsen,
Weintrauben, Bananen; Tee, Rasengräser, Sonnenblume, Ölpalme,
Phaseolus usw.
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Die
besonderen Promotoren, die zur Verwendung in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ausgewählt werden, sollten in der
Lage sein, eine ausreichende Expression zu bewirken, so dass es
im Falle des DNA-Moleküls
zu einer Proteinexpression in vegetativen und reproduktiven Geweben
einer transformierten Pflanze kommt. Das DNA-Molekül enthält typischerweise
einen konstitutiven Promotor, eine strukturelle DNA-Sequenz, die
ein herbizidresistentes Enzym codiert, und einen 3'-untranslatierten
Bereich. Es wurden mehrere konstitutive Promotoren beschrieben,
die in Pflanzenzellen aktiv sind. Zu den geeigneten Promotoren für die konstitutive
Expression von Herbizidtoleranz in Pflanzen für das DNA-Molekül gehören unter
anderem der Blumenkohlmosaikvirus(CaMV)-35S-Promotor (Odell et al., Nature, 313:
801–812
(1985)), der Figwort-Mosaic-Virus(FMV)-35S-Promotor
(Sanger et al., Plant Mol. Biol. 14: 433–443 (1990)), der Zuckerrohr-Bacilliform-Virus-Promotor
(Bouhida et al., J. Gen. Virol. 74: 15–22 (1993)), der Commelina-Yellow-Mottle-Virus-Promotor
(Medberry et al., Plant J. 3: 619–626 (1993)), der lichtinduzierbare
Promotor von der kleinen Untereinheit der Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase
(ssRUBISCO) (Coruzzi et al., EMBO J. 3: 1671–1679 (1984)), der Reis-Cytosol-Triosephosphat-Isomerase(TPI)-Promotor
(Xu et al., Plant Physiol. 106: 459–467 (1994)), der Adenin-Phosphoribosyltransferase(APRT)-Promotor
von Arabidopsis (Moffatt et al., Gene 143: 211–216 (1994)), der Reis-Actin-1-Gen-Promotor
(Zhong et al., Plant Sci. 116: 73–84 (1996)), der Mannopin-Synthase- und
der Octopin-Synthase-Promotor (Ni et al., Plant J. 7: 661–676 (1995)),
der Adh-Promotor (Walker et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 84:
6624–6628
(1987)), der Sucrose-Synthase-Promotor (Yang et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 87: 4144–4148
(1990)), der R-Gen-Komplex-Promotor
(Chandler et al., The Plant Cell 1: 1175–1183 (1989)) und der Chlorophyll-α/β-Bindungsprotein-Gen-Promotor
usw. Diese Promotoren werden verwendet, um DNA-Vektoren zu erzeugen,
die in Pflanzen exprimiert werden; siehe z.B. PCT-Veröffentlichung WO
84/02913. Alle diese Promotoren werden verwendet, um verschiedene
Typen von pflanzenexprimierbaren rekombinanten DNA-Vektoren zu erzeugen.
Eine vergleichende Analyse von konstitutiven Promotoren durch die
Expression von Reporter-Genen, wie des uidA-(β-Glucuronidase)-Gens von E.
coli wurde mit vielen von diesen und anderen Promotoren durchgeführt (Li
et al., Mol. Breeding, 3: 1–14
(1997); Wen et al., Chinese J. of Bot. 5: 102–109 (1993)). Promotoren, von
denen bekannt ist oder sich herausstellt, dass sie eine Transcription
von DNA in Pflanzenzellen bewirken, können in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Solche Promotoren können aus einer Vielzahl von
Quellen, wie Pflanzen und Pflanzenviren, erhalten werden. Außer Promotoren,
von denen bekannt ist, dass sie eine Transcription von DNA in Pflanzenzellen
bewirken, können auch
andere Promotoren zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung identifiziert
werden, indem man eine Pflanzen-cDNA-Bibliothek auf Gene durchmustert,
die in den Zielgeweben oder -zellen selektiv oder bevorzugt exprimiert
werden. Für
die Zwecke der Expression in Quellgeweben der Pflanze, wie Blatt,
Samen, Wurzel oder Stängel,
wird bevorzugt, dass die in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Promotoren eine relativ hohe Expression in diesen speziellen Geweben
aufweisen. Zu diesem Zweck kann man aus mehreren Promotoren für Gene mit
gewebe- oder zellspezifischer oder -verstärkter Expression auswählen. Beispiele
für solche Promotoren,
die in der Literatur angegeben sind, sind der Chloroplasten-Glutamin-Synthetase-GS2-Promotor aus
der Erbse (Edwards et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 87: 3459–3463 (1990)),
der Chloroplasten-Fructose-1,6-biphosphatase(FBPase)-Promotor
aus Weizen (Lloyd et al., Mol. Gen. Genet. 225: 209–216 (1991)), der
Zellkern-Photosynthese-ST-LS1-Promotor aus der Kartoffel (Stockhaus
et al., EMBO J. 8: 2445–2451 (1989)),
der Serin/Threonin-Kinase-(PAL)-Promotor
und der Glucoamylase-(CHS)-Promotor aus Arabidopsis thaliana. Ebenso
als aktiv in photosynthetisch aktiven Geweben angegeben werden der
Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase(RBCS)-Promotor aus der Ostamerikanischen
Lärche
(Larix laricina), der Promotor für
das Cab-Gen, Cab6, aus der Kiefer (Yamamoto et al., Plant Cell Physiol.
35: 773–778
(1994)), der Promotor für das
Cab-1-Gen aus Weizen (Fejes et al., Plant Mol. Biol. 15: 921–932 (1990)),
der Promotor für
das Cab-1-Gen aus Spinat (Lubberstedt et al., Plant Physiol. 104:
997–1006
(1994)), der Promotor für
das Cab1R-Gen aus Reis (Luan et al., Plant Cell. 4: 971–981 (1992)),
der Pyruvatorthophosphat-Dikinase(PPDK)-Promotor aus Zea mays (Matsuoka
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 90: 9586–9590 (1993)), der Promotor
für das
Tabak-Lhcb1·2-Gen
(Cerdan et al., Plant Mol. Biol. 33: 245–255 (1997)), der Promotor
des Arabidopsis-thaliana-Suc2-Sucrose-N+-Symporters
(Truernit et al., Planta, 196: 564–570 (1995)) und der Promotor
für die
Thylakoid-Membran-Protein-Gene
von Spinat (PsaD, PsaF, PsaE, PC, FNR, AtpC, AtpD, Cab, RbcS).
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Andere
Promotoren für
die Chlorophyll-α/β-Bindungsproteine
können
in der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet werden, wie die
Promotoren für
das LhcB-Gen und das PsbP-Gen von Weißem Senf (Sinapis alba) (Kretsch
et al., Plant Mol. Biol. 28: 219–229 (1995)). Eine Vielzahl
von Pflanzen-Gen-Promotoren, die als Reaktion auf Umgebungs-, hormonelle,
chemische und/oder Entwicklungssignale reguliert werden, können ebenfalls
für die
Expression von RNA-Bindungsprotein-Genen in Pflanzenzellen verwendet
werden, einschließlich
Promotoren, die reguliert werden durch (1) Wärme (Callis et al., Plant Physiol.
88: 965–968 (1988)),
(2) Licht (z.B. der RbcS-3A-Promotor der Erbse, Kuhlemeier et al.,
Plant Cell 1: 471–478
(1989)); der RbcS-Promotor des Mais, Schaffner et al., Plant Cell
3: 997–1012
(1991)), (3) Hormone, wie Abscisinsäure (Marcotte et al., Plant
Cell 1: 969–976
(1989)), (4) Verwundung (z.B. WunI, Siebertz et al., Plant Cell
1: 961–968
(1989)); oder (5) Chemikalien, wie Methyljasminat, Salicylsäure, Steroidhormone,
Alkohol, Safener (Gatz, Curr. Opin. Biotech 7: 168–172 (1996),
WO 97/06269), oder es kann auch vorteilhaft sein, (6) organspezifische
Promotoren einzusetzen (z.B. Roshal et al., EMBO J. 6: 1155- (1987);
Schernthaner et al., EMBO J. 7: 1249–1255 (1988); Bustos et al.,
Plant Cell 1: 839–853
(1989)).
-
Zum
Zwecke der Expression in Sink-Geweben der Pflanze, wie der Knolle
der Kartoffelpflanze, der Frucht der Tomate oder dem Samen von Soja,
Canola, Baumwolle, Zea mays, Weizen, Reis und Gerste, weisen die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Promotoren vorzugsweise
eine relativ hohe Expression in diesen speziellen Geweben auf. Mehrere
Promotoren für
Gene mit knollenspezifischer oder -verstärkter Expression sind bekannt;
dazu gehören
der Klasse-I-Patatin-Promotor
(Bevan et al., EMBO J. 8: 1899–1906 (1986);
Jefferson et al., Plant Mol. Biol. 14: 995–1006 (1990)), der Promotor
für die
ADPGPP-Gene der Kartoffelknolle, sowohl die große als auch die kleine Untereinheit,
der Sucrose-Synthase-Promotor
(Salanoubat et al., Gene 60: 47–56
(1987); Salanoubat et al., Gene 84: 181–185 (1989)), der Promotor
für die
Hauptknollenproteine einschließlich
der 22-kD-Proteinkomplexe und Proteinase-Inhibitoren (Hannapel,
Plant Physiol. 101: 703–704
(1993)), der Promotor für
das Gen der stärkekorngebundenen
Stärke-Synthase
(GBSS) (Visser et al., Plant Mol. Biol. 17: 691–699 (1991)) und andere Klasse-I-
und -II-Patatin-Promotoren (Koster-Topfer et al., Mol. Gen. Genet.
219: 390–396
(1989); Mignery et al., Gene 62: 27–44 (1988)). Andere Promotoren
können
ebenfalls verwendet werden, um ein Protein in speziellen Geweben,
wie Samen oder Früchten,
zu exprimieren. Der Promotor für β-Conglycinin
(Chen et al., Dev. Genet. 10: 112–122 (1989)) oder andere samenspezi fische
Promotoren, wie der Napin- und der Phaseolin-Promotor, können verwendet
werden. Die Zeine sind eine Gruppe von Speicherproteinen, die man
in Zeamays-Endosperm findet. Genomische Klone für Zein-Gene wurden isoliert
(Pedersen et al., Cell 29: 1015–1026
(1982)), und die Promotoren aus diesen Klonen, einschließlich des 15-kD-,
16-kD-, 19-kD-, 22-kD-, 27-kD- und gamma-Gens, können ebenfalls verwendet werden.
Weitere Promotoren, die bekanntermaßen zum Beispiel in Zea mays
funktionieren, sind die Promotoren für die folgenden Gene: waxy,
Brittle, Shrunken 2, Verzweigungsenzyme I und II, Stärke-Synthasen,
Debranching-Enzyme, Oleosine, Gluteline und Sucrose-Synthasen. Ein
besonders bevorzugter Promotor für
die Expression im Endosperm von Zea mays ist der Promotor für das Glutelin-Gen
von Reis, insbesondere der Osgt-1-Promotor (Zheng et al., Mol. Cell
Biol. 13: 5829–5842
(1993)). Beispiele für
Promotoren, die für
die Expression in Weizen geeignet sind, sind die Promotoren für die ADP-Glucose-Pyrophosphorylase(ADPGPP)-Untereinheiten,
die stärkekorngebundene
und andere Stärke-Synthase,
die Verzweigungs- und Debranching-Enzyme, die LEA-Proteine (late
embryogenesis abundant proteins), die Gliadine und die Glutenine.
Beispiele für
solche Promotoren in Reis sind solche Promotoren für die ADPGPP-Untereinheiten,
die stärkekorngebundene
und andere Stärke-Synthase,
die Verzweigungsenzyme, die Debranching-Enzyme, die Sucrose-Synthasen
und die Gluteline. Ein besonders bevorzugter Promotor ist der Promotor
für das
Gen für
Reis-Glutelin, Osgt-1. Beispiele für solche Promotoren für Gerste
sind solche für
die ADPGPP-Untereinheiten, die stärkekorngebundene und andere
Stärke-Synthase,
die Verzweigungsenzyme, die Debranching-Enzyme, die Sucrose-Synthasen, die
Hordeine, die Embryo-Globuline und die aleuronspezifischen Proteine.
-
Wurzelspezifische
Promotoren können
ebenfalls verwendet werden. Ein Beispiel für einen solchen Promotor ist
der Promotor für
das Säure-Chitinase-Gen
(Samac et al., Plant Mol. Biol. 25: 587–596 (1994)). Die Expression
in Wurzelgewebe könnte
auch bewerkstelligt werden, indem man die wurzelspezifischen Unterdomänen des
CaMV-35S-Promotors verwendet, die identifiziert wurden (Lam et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 86: 7890–7894 (1989)). Weitere wurzelzellspezifi sche
Promotoren sind diejenigen, die von Conkling et al. beschrieben
wurden (Plant Physiol. 93: 1203–1211
(1990)).
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Die
5'-untranslatierte
Leadersequenz kann von dem Promotor abgeleitet sein, der so ausgewählt wird, dass
er die heterologe Gensequenz des DNA-Moleküls der vorliegenden Erfindung
exprimiert, und kann, falls gewünscht,
speziell so modifiziert werden, dass die Translation von mRNA verstärkt wird.
Wegen einer Übersicht
zur Optimierung der Expression von Transgenen, siehe Koziel et al.
(Plant Mol. Biol. 32: 393–405
(1996)). Die 5'-untranslatierten
Bereiche können
auch von Pflanzenvirus-RNAs (Tabakmosaikvirus, Tobacco Etch Virus,
Maisverzwergungsmosaik-Virus, Luzernemosaikvirus, und andere), von
geeigneten eukaryontischen Genen, Pflanzengenen (Weizen- und Mais-Chlorophyll-α/β-Bindungsprotein-Gen-Leadersequenz)
oder von einer synthetischen Gensequenz erhalten werden. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf Konstrukte beschränkt, bei denen der untranslatierte
Bereich von der 5'-untranslatierten
Sequenz abgeleitet ist, die die Promotorsequenz begleitet. Die Leadersequenz
könnte
auch von einer nicht verwandten Promotor- oder codierenden Sequenz stammen.
Leadersequenzen, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, umfassen die Mais-Hsp70-Leadersequenz (US-Patent
Nr. 5,362,865 und US-Patent Nr. 5,859,347) und das TMV-Omegaelement
(Gallie et al., The Plant Cell 1.: 301–311 (1989)).
-
Ein
Vektor oder Konstrukt kann auch verschiedene regulatorische Elemente
umfassen. In der Technik ist bekannt, dass Intronsequenzen die Expression
von Transgenen in den Zellen von Einkeimblättrigen Pflanzen unterstützen. Beispiele
für solche
Introns sind das Adh-Intron 1 (Callis et al., Genes and Develop.
1: 1183–1200
(1987)), das Sucrose-Synthase-Intron (Vasil et al., Plant Physiol.
91: 1575–1579
(1989), US-Patent Nr. 5,955,330), das erste Intron des Reis-Actin-Gens (US-Patent Nr.
5,641,876).
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Ein
Vektor kann auch eine Transitpeptid-Nucleinsäuresequenz umfassen. Das Glyphosat-Target
in Pflanzen, das 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase-(EPSPS)-Enzym, ist
im Chloroplasten lokalisiert. Viele im Chloroplasten lokali sierte
Proteine, einschließlich
EPSPS, werden von Genen des Zellkerns aus als Vorstufen exprimiert
und durch ein Chloroplasten-Transitpeptid (CTP), das während der
Importschritte wieder entfernt wird, zum Chloroplasten zielgesteuert.
Beispiele für
andere solche Chloroplastenproteine sind die kleine Untereinheit
(SSU) von Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase, Ferredoxin, Ferredoxin-Oxidoreductase, das
Lichtsammelkomplex-Protein I und -Protein II sowie Thioredoxin F.
Es wurde in vivo und in vitro nachgewiesen, dass Nichtchloroplastenproteine
durch Verwendung von Proteinfusionen mit einem CTP zum Chloroplasten
zielgesteuert werden können
und dass eine CTP-Sequenz ausreicht, um ein Protein zum Chloroplasten
zielzusteuern. Es hat sich gezeigt, dass durch den Einbau eines
geeigneten Chloroplasten-Transitpeptids, wie des Arabidopsis-thaliana-EPSPS-CTP (Klee et
al., Mol. Gen. Genet. 210: 437–442
(1987)) und des Petunia-hybrida-EPSPS-CTP (della-Cioppa et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 6873–6877 (1986)), heterologe EPSPS-Proteinsequenzen
in transgenen Pflanzen zu Chloroplasten zielgesteuert werden. Die
Erzeugung von glyphosattoleranten Pflanzen durch Expression eines
Fusionsproteins, das ein aminoterminales CTP umfasst, mit einem
glyphosatresistenten EPSPS-Enzym ist dem Fachmann wohlbekannt (US-Patent
Nr. 5,627,061, US-Patent Nr. 5,633,435, US-Patent Nr. 5,312,910,
EP 0 218 571 ,
EP 189 707 ,
EP 508 909 und
EP 924 299 ). Der Fachmann wird sich
darüber
im Klaren sein, dass verschiedene chimärische Konstrukte hergestellt
werden können,
die sich die Funktionalität
eines besonderen CTP zu Nutze machen, um glyphosatresistente EPSPS-Enzyme
in den Chloroplasten einer Pflanzenzelle zu importieren.
-
Der
Abbruch der Transcription wird durch eine 3'-untranslatierte DNA-Sequenz erreicht,
die in dem chimärischen
Vektor operabel mit dem interessierenden Gen verknüpft ist.
Der 3'-untranslatierte
Bereich eines rekombinanten DNA-Moleküls enthält ein Polyadenylierungssignal,
das in Pflanzen die Funktion hat, die Addition von Adenylatnucleotiden
an das 3'-Ende der
RNA zu bewirken. Der 3'-untranslatierte
Bereich kann von verschiedenen Genen, die in Pflanzenzellen exprimiert
werden, erhalten werden. Der 3'-untranslatierte
Bereich der Nopalin-Synthase (Fraley et al., Proc: Natl. Acad. Sci.
80: 4803–4807
(1983), der 3'-untranslatierte Bereich
des Gens für
die kleine Untereinheit von Rubisco der Erbse (Coruzzi et al., EMBO
J. 3: 1671–1679 (1994))
und der 3'-untranslatierte
Bereich des Gens für
das 7S-Samenspeicherprotein der Sojabohne (Schuler et al., Nucl.
Acids Res. 10: 8225–8244
(1982)) werden häufig
in dieser Funktion verwendet. Die 3'-transcribierten,
untranslatierten Bereiche, die das Polyadenylat-Signal von tumorinduzierenden
(Ti) Plasmidgenen von Agrobacterium enthalten, sind ebenfalls geeignet.
-
Die
oben beschriebenen genetischen Elemente und andere regulatorische
Elemente mit ähnlicher Funktion
können
vom Fachmann auf dem Gebiet der Pflanzenmolekularbiologie gegebenenfalls
verwendet werden, um die Pflanzenexpressionscassette mit einer notwendigen
Funktion zu versehen. DNA-Konstrukte für Glyphosattoleranz, die für die Expression
in Plastiden vorgesehen sind, enthalten notwendigerweise genetische
Elemente, die in Plastiden funktionieren.
-
Ein
Vektor kann auch ein Marker-Gen enthalten, das als Kriterium beim
Screening oder zur Einstufung verwendet werden kann. Als Kriterium
beim Screening oder zur Einstufung verwendbare Marker können verwendet
werden, um die Expression zu überwachen.
Beispielhafte Marker sind ein β-Glucuronidase-
oder uidA-Gen (GUS), das ein Enzym cadiert, für das verschiedene chromogene
Substrate bekannt sind (Jefferson, Plant Mol. Biol., Rep. 5: 387–405 (1987);
Jefferson et al., EMBO J. 6: 3901–3907 (1987)), ein R-Locus-Gen, das
ein Produkt codiert, das die Produktion von Anthocyaninpigmenten
(rote Farbe) in Pflanzengeweben reguliert (Dellaporta et al., Stadler
Symposium 11: 263–282
(1988)); ein β-Lactamase-Gen
(Sutcliffe et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.), 75: 3737–3741 (1978));
ein Gen, das ein Enzym codiert, für das verschiedene chromogene
Substrate bekannt sind (z.B. PADAC, ein chromogenes Cephalosporin);
ein Luciferase-Gen (Ow et al., Science 234: 856–859 (1986)); ein xylE-Gen
(Zukowsky et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 80: 1101–1105 (1983),
das eine Catechol-Dioxygenase codiert, die chromogene Brenzkatechine
umwandeln kann, ein α-Amylase-Gen
(Ikatu et al., Bio/Technol. 8: 241–242 (1990)), ein Tyrosinase-Gen
(Katz et al., J. Gen. Microbiol. 129: 2703–2714 (1983)), das ein Enzym
codiert, das Tyrosin zu DOPA und Dopachinon oxidieren kann, welches
wiederum zu Melanin kondensiert, Grünes Fluoreszentes Protein (Elliot
et al., Plant Cell Rep. 18: 707–714
(1999)) und eine α-Galactosidase.
-
Mitumfasst
von den Ausdrücken "selektierbare oder
als Kriterium beim Screening verwendbare Marker-Gene" sind auch Gene,
die einen sezernierbaren Marker codieren, dessen Sekretion als Mittel
zum Identifizieren oder Selektieren von transformierten Zellen nachgewiesen
werden kann. Beispiele dafür
sind Marker, die ein sezernierbares Antigen codieren, das durch
Wechselwirkung mit einem Antikörper
identifiziert werden kann, oder sogar sezernierbare Enzyme, die
katalytisch nachgewiesen werden können. Sezernierbare Proteine
fallen in mehrere Klassen, einschließlich kleiner diffusionsfähiger Proteine,
die (z.B. durch ELISA) nachweisbar sind, kleine aktive Enzyme, die
in der extrazellulären
Lösung
nachweisbar sind (z.B. α-Amylase, β-Lactamase,
Phosphinothricin-Transferase), oder Proteine, die in die Zellwand
eingeführt
oder dort eingefangen werden (wie Proteine, die eine Leadersequenz
enthalten, wie diejenige, die man bei der Expressionseinheit der
Verlängerung
oder Tabak-PR-S findet). Weitere mögliche selektierbare und/oder
als Kriterium beim Screening verwendbare Marker-Gene werden dem
Fachmann geläufig
sein.
-
Es
gibt viele Verfahren, um transformierende Nucleinsäuremoleküle in Pflanzenzellen
einzuführen.
Zu den geeigneten Verfahren gehören
vermutlich praktisch alle Verfahren, die sich als effektiv beim
Einführen
der Nucleinsäuremoleküle in eine
Pflanzenzelle erwiesen haben, wie etwa durch Agrobacterium-Infektion
oder direkte Abgabe von Nucleinsäuremolekülen.
-
Vier
allgemeine Verfahren für
die direkte Abgabe eines Gens in Zellen wurden beschrieben: (1)
chemische Verfahren (Graham et al., Virology 54: 536–539 (1973);
(2) physikalische Verfahren, wie Mikroinjektion (Capecchi, Cell
22: 479–488
(1980); Elektroporation (Wong et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
107: 584–587
(1982); Fromm et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 82: 5824–5828 (1985);
(
US 5,384,253 ); und
die Genkanone (Johnston et al, Methods Cell Biol. 43: 353–365 (1994);
(3) virale Vektoren (Clapp, Clin. Perinatol. 20: 155–168 (1993);
Lu et al., J. Exp. Med. 178: 2089–2096 (1993); Eglitis et al., Biotechniques
6: 608–614 (1988);
und (4) rezeptorvermittelte Mechanismen (Curie) et al., Hum. Gen.
Ther. 3: 147–154
(1992), Wagner et al., Proc. Natl. Acad Sci. USA 89: 6099–6103 (1992).
-
Zu
den Beschleunigungsverfahren, die verwendet werden können, gehören zum
Beispiel die Mikroprojektil-Bombardierung und dergleichen. Ein Beispiel
für ein
Verfahren zur Abgabe von transformierenden Nucleinsäuremolekülen an Pflanzenzellen
ist die Mikroprojektil-Bombardierung. Eine Übersicht über dieses Verfahren gibt es
von Yang et al., Particle Bombardment Technology for Gene Transfer,
Oxford Press, Oxford, England (1994). Nichtbiologische Teilchen
(Mikroprojektile) können
mit Nucleinsäuren überzogen
und durch eine Antriebskraft in Zellen abgegeben werden. Beispielhafte
Teilchen sind solche, die aus Wolfram, Gold, Platin und dergleichen
bestehen. Ein besonderer Vorteil der Mikroprojektil-Bombardierung, außer dass
es sich um ein effektives Mittel zum reproduzierbaren Transformieren
von Einkeimblättrigen
handelt, besteht darin, dass weder die Isolierung von Protoplasten
(Cristou et al., Plant Physiol. 87: 671–674 (1988)) noch die Empfänglichkeit
für eine
Agrobacterium-Infektion erforderlich sind. Eine beispielhafte Ausführungsform
eines Verfahrens zur Abgabe von DNA in Zea-mays-Zellen durch Beschleunigung ist ein
Biolistik-α-Teilchen-Abgabesystem,
das verwendet werden kann, um mit DNA beschichtete Teilchen durch
ein Sieb, wie ein Edelstahl- oder Nytex-Sieb, auf eine Filteroberfläche zu treiben,
die mit in Suspension kultivierten Maiszellen bedeckt ist. Gordon-Kamm
et al. beschreiben das grundlegende Verfahren zur Beschichtung von
Wolframteilchen mit DNA (Gordon-Kamm
et al., Plant Cell 2: 603–618
(1990)). Das Sieb dispergiert die Wolfram-Nucleinsäure-Teilchen, so dass sie nicht
in großen
Aggregaten an die Empfängerzellen
abgegeben werden. Ein Teilchenabgabesystem, das zur Verwendung mit
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist die Helium-Beschleunigungs-PDS-1000/He-Kanone, die von Bio-Rad
Laboratories (Bio-Rad, Hercules, Kalifornien) erhältlich ist (Sanford
et al., Technique 3: 3–16
(1991)).
-
Für die Bombardierung
können
in Suspension befindliche Zellen auf Filtern konzentriert werden.
Filter, die die zu bombardierenden Zellen enthalten, werden in einem
geeigneten Abstand unterhalb der Mikroprojektil-Abstoppplatte positioniert.
-
Falls
gewünscht,
werden auch ein oder mehrere Siebe zwischen der Kanone und den zu
bombardierenden Zellen positioniert.
-
Alternativ
dazu können
auch unreife Embryos oder andere Targetzellen auf einem festen Kulturmedium
angeordnet sein. Die zu bombardierenden Zellen werden in einem geeigneten
Abstand unterhalb der Mikroprojektil-Abstoppplatte positioniert.
Falls gewünscht,
werden auch ein oder mehrere Siebe zwischen der Beschleunigungsvorrichtung
und den zu bombardierenden Zellen positioniert. Durch die Verwendung
der hier dargelegten Techniken kann man bis zu 1000 oder mehr Brennpunkte
von Zellen erhalten, die ein Marker-Gen transient exprimieren. Die
Zahl der Zellen in einem Brennpunkt, die 48 Stunden nach der Bombardierung
das exogene Genprodukt exprimieren, liegt häufig in einem Bereich von eins
bis zehn und im Mittel eins bis drei.
-
Bei
der Bombardierungstransformation kann man die Kulturbedingungen
vor der Bombardierung und die Bombardierungsparameter optimieren,
um die maximale Anzahl von stabilen Transformanten zu erhalten. Sowohl
die physikalischen als auch die biologischen Parameter für die Bombardierung
sind bei dieser Technologie wichtig. Physikalische Faktoren sind
solche, die die Manipulation des DNA-Mikroprojektil-Präzipitats beinhalten, oder solche,
die den Flug und die Geschwindigkeit entweder der Makro- oder der
Mikroprojektile beeinflussen. Biologische Faktoren beinhalten alle
Schritte, die bei der Manipulation von Zellen vor und unmittelbar
nach der Bombardierung beteiligt sind, die osmotische Anpassung
von Targetzellen, um die Linderung der mit der Bombardierung verbundenen
Verletzung zu unterstützen,
und auch die Natur der transformierenden DNA, wie linearisierte
DNA oder intakte, zu Superspiralen gewundene Plasmide. Manipulationen
vor der Bombardierung sind für
die erfolgreiche Transformation von unreifen Embryos vermutlich
besonders wichtig.
-
In
einer anderen alternativen Ausführungsform
können
Plastide stabil transformiert werden. Zu den Verfahren, die für die Plastidentransformation
bei höheren
Pflanzen offenbart sind, gehören
die Abgabe von DNA, die einen Selektionsmarker enthält, mit
der Teilchenkanone und die Zielsteuerung der DNA zum Plastidenge nom
durch homologe Rekombination (Svab et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
(U.S.A.), 87: 8526–8530
(1990); Svab et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.), 90: 913–917 (1993);
Staub et al., EMBO J. 12: 601–606
(1993)), sowie die Verfahren, die in US-Patent Nr. 5,451,513, US-Patent
Nr. 5,545,818, US-Patent Nr. 5,877,402, US-Patent Nr. 5,932,479 und WO 99/05265
offenbart sind.
-
Dementsprechend
wird in betracht gezogen, dass man möglicherweise verschiedene Aspekte
der Bombardierungsparameter bei in kleinem Maßstab durchgeführten Studien
anpassen möchte,
um die Bedingungen voll zu optimieren. Man könnte insbesondere wünschen,
physikalische Parameter, wie den Lückenabstand, die Flugstrecke,
den Gewebeabstand und den Heliumdruck, anzupassen. Man kann auch
die Verletzungsreduktionsfaktoren minimieren, indem man Bedingungen
modifiziert, die den physiologischen Zustand der Empfängerzellen
beeinflussen und die daher die Transformations- und Integrationseffizienz
beeinflussen können.
Zum Beispiel können
der osmotische Zustand, die Gewebehydratisierung und das Subkulturstadium oder
der Zellcyclus der Empfängerzellen
im Sinne einer optimalen Transformation angepasst werden. Die Durchführung anderer
routinemäßiger Anpassungen
wird dem Fachmann im Lichte der vorliegenden Offenbarung bekannt
sein.
-
Die
durch Agrobacterium vermittelte Übertragung
ist ein breit anwendbares System für die Einführung von Genen in Pfanzenzellen,
da die DNA so in ganze Pflanzengewebe eingeführt werden kann, wodurch man die
Notwendigkeit der Regeneration einer intakten Pflanze aus einem
Protoplasten umgeht. Die Verwendung von durch Agrobacterium vermittelten
Pflanzenintegrationsvektoren, um DNA in Pflanzenzellen einzuführen, ist
in der Technik wohlbekannt. Siehe zum Beispiel die Verfahren, die
von Fraley et al., Bio/Technology 3: 629–635 (1985), und Rogers et
al., Methods Enzymol. 153: 253–277
(1987), beschrieben wurden. Weiterhin ist die Integration der T-DNA
ein relativ präziser
Vorgang, der nur zu wenigen Umlagerungen führt. Der zu übertragende
DNA-Bereich ist durch die Randsequenzen definiert, und die dazwischenliegende
DNA wird gewöhnlich
in das Pflanzengenom eingebaut, wie es beschrieben ist (Spielmann
et al., Mol. Gen. Genet. 205: 34 (1986)).
-
Moderne
Agrobacterium-Transformationsvektoren sind zur Replikation in E.
coli sowie in Agrobacterium befähigt,
was bequeme Manipulationen ermöglicht,
wie es beschrieben ist (Klee et al. in: Plant DNA Infectious Agents,
Hohn und Schell (Hrsg.), Springer-Verlag, New York, S. 179–203 (1985)).
Außerdem
haben technologische Fortschritte bei Vektoren für die durch Agrobacterium vermittelte
Gen-Übertragung
die Anordnung von Genen und Restriktionsstellen in den Vektoren
verbessert, was den Aufbau von Vektoren, die zum Exprimieren verschiedener
Polypeptid-codierender Gene befähigt
sind, erleichtert. Die beschriebenen Vektoren weisen bequeme Multilinker-Bereiche
auf, die von einem Promotor und einer Polyadenylierungsstelle für die direkte
Expression von eingesetzten Polypeptid-codierenden Genen flankiert
sind und für
die vorliegenden Zwecke geeignet sind (Rogers et al., Methods Enzymol.
153: 253–277
(1987). Außerdem
kann Agrobacterium, das sowohl funktionelle als auch unschädlich gemachte
(disarmed) Ti-Gene enthält,
für die
Transformationen verwendet werden. In denjenigen Pflanzenvarietäten, bei
denen eine durch Agrobacterium vermittelte Transformation effizient
ist, ist sie wegen der leichten und definierten Natur der Genübertragung
das Verfahren der Wahl.
-
Eine
transgene Pflanze, die unter Verwendung von Agrobacterium-Transformationsverfahren
gebildet wurde, enthält
typischerweise einen einzigen genetischen Locus auf einem einzigen
Chromosom. Solche transgenen Pflanzen können als hemizygot für das hinzugefügte Gen
bezeichnet werden. Besonders bevorzugt ist eine transgene Pflanze,
die homozygot in Bezug auf das hinzugefügte strukturelle Gen ist, d.h.
eine transgene Pflanze, die zwei hinzugefügte Gene enthält, jeweils
ein Gen auf demselben Locus jedes Chromosoms eines Chromosomenpaars.
Eine homozygote transgene Pflanze kann erhalten werden, indem man
eine unabhängige
segregante transgene Pflanze, die ein einziges hinzugefügtes Gen
enthält,
geschlechtlich mit sich selbst paart (Selbstbestäubung), einige der erzeugten
Samen keimen lässt
und die resultierenden Pflanzen auf das interessierende Gen hin
analysiert.
-
Man
sollte sich auch darüber
im Klaren sein, dass auch zwei verschiedene transgene Pflanzen miteinander
gepaart werden können,
wobei Nachkommen entstehen, die zwei unabhängig segregierende exogene Gene
enthalten. Durch Selbstbestäubung
von geeigneten Nachkommen können
Pflanzen entstehen, die in Bezug auf beide exogenen Gene homozygot
sind. Die Rückkreuzung
mit einer Elternpflanze und die Kreuzung mit einer nicht verwandten,
nichttransgenen Pflanze werden ebenfalls in betracht gezogen, ebenso
wie vegetative Vermehrung. Beschreibungen anderer Zuchtverfahren,
die üblicherweise
für verschiedene
Eigenschaften und Kulturpflanzen verwendet werden, findet man bei
Fehr in: Breeding Methods for Cultivar Development, J. Wilcox (Hrsg.),
American Society of Agronomy, Madison WI (1987).
-
Die
Transformation von Pflanzenprotoplasten kann unter Verwendung von
Verfahren erreicht werden, die auf Calciumphosphat-Fällung, Polyethylenglycol-Behandlung,
Elektroporation und Kombinationen dieser Behandlungen beruhen (siehe
z.B. Potrykus et al., Mol. Gen. Genet. 205: 193–200 (1986); Lorz et al., Mol, Gen.
Genet. 199: 178 (1985); Fromm et al., Nature 319: 791 (1986); Uchimiya
et al., Mol. Gen. Genet. 204: 204 (1986); Marcotte et al., Nature
335: 454–457
(1988). Die Anwendung dieser Systeme auf verschiedene Pflanzenvarietäten hängt von
der Möglichkeit
ab, diesen besonderen Pflanzenstamm aus Protoplasten zu regenerieren.
Beispielhafte Verfahren zur Regeneration von Getreiden aus Protoplasten
sind beschrieben (Fujimura et al., Plant Tissue Culture Letters
2: 74 (1985); Toriyama et al., Theor. Appl. Genet. 205: 34 (1986);
Yamada et al., Plant Cell Rep. 4: 85 (1986); Abdullah et al., Biotechnology
4: 1087 (1986)).
-
Andere
Verfahren der Zelttransformation können ebenfalls verwendet werden;
dazu gehören
unter anderem die Einführung
von DNA in Pflanzen durch direkte DNA-Übertragung in Pollen (Hess
et al., Intern. Rev. Cytol. 107: 367 (1987); Luo et al., Plant Mol.
Biol. Reporter 6: 165 (1988); durch direkte Injektion von DNA in die
Reproduktionsorgane einer Pflanze (Pena et al., Nature 325: 274
(1987)); oder durch direkte Injektion von DNA in die Zellen von
unreifen Embryos und anschließende
Rehydratisierung von eingetrockneten Embryos (Neuhaus et al., Theor.
Appl. Genet. 75: 30 (1987).
-
Die
Regeneration, Entwicklung und Kultivierung von Pflanzen aus einzelnen
Pflanzenprotoplasten-Transformanten oder aus verschiedenen transformierten
Explantaten ist in der Technik wohlbekannt (Weissbach et al. in:
Methods for Plant Molecular Biology, Academic Press, San Diego,
CA (1988). Dieser Regenerations- und
Wachstumsvorgang beinhaltet typischerweise die Schritte der Selektion
von transformierten Zellen, der Kultivierung dieser individualisierten
Zellen durch die üblichen
Stadien der Embryonalentwicklung hindurch und durch das Stadium
des bewurzelten Pflänzchens
hindurch. Transgene Embryos und Samen werden ähnlich regeneriert. Die resultierenden
transgenen bewurzelten Schösslinge
werden danach in ein geeignetes Pflanzenwachstumsmedium, wie Erde,
gepflanzt.
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Die
Entwicklung oder Regeneration von Pflanzen, die das exogene Gen
(Fremd-Gen) enthalten,
ist in der Technik wohlbekannt. Vorzugsweise werden die regenerierten
Pflanzen einer Selbstbestäubung
unterzogen, um homozygote transgene Pflanzen zu erhalten. Ansonsten
wird Pollen, der von den regenerierten Pflanzen erhalten wird, mit
aus Samen aufgezogenen Pflanzen von agronomisch wichtigen Linien
gekreuzt. Umgekehrt wird Pollen von Pflanzen dieser wichtigen Linien
verwendet, um regenerierte Pflanzen zu bestäuben. Eine transgene Pflanze
der vorliegenden Erfindung, die eine gewünschte exogene Nucleinsäure enthält, wird mit
Hilfe von Verfahren kultiviert, die dem Fachmann wohlbekannt sind.
-
Verfahren
zum Transformieren von Zweikeimblättrigen, primär durch
Verwendung von Agrobacterium tumefaciens, und die Gewinnung von
transgenen Pflanzen wurden veröffentlicht
für Baumwolle
(US-Patent Nr. 5,004,863, US-Patent Nr. 5,159,135, US-Patent Nr.
5,518,908), Sojabohne (US-Patent Nr. 5,569,834, US-Patent Nr. 5,416,011,
McCabe et. al., Bio/Technology 6: 923 (1988), Christou et al, Plant
Physiol. 87: 671–674 (1988)),
Brassica (
US 5,463,174 ),
Erdnuss (Cheng et al., Plant Cell Rep. 15: 653–657 (1996), McKently et al., Plant
Cell Rep. 14: 699–703
(1995)) and Erbse (Grant et al., Plant Cell Rep. 15: 254–258, (1995)).
-
Die
Transformation von Einkeimblättrigen
mit Hilfe von Elektroporation, Teilchenbombardierung und Agrobacterium
wurde ebenfalls beschrieben. Transformation und Pflanzenregeneration
wurden erreicht bei Spargel (Bytebier et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) 84: 5354–5349
(1987)), Gerste (Wan et al., Plant Physiol. 104: 37–48 (1994)),
Zea mays (Rhodes et al., Science 240: 204–207 (1988), Gordon-Kamm et al., Plant
Cell 2: 603–618
(1990), Fromm et al., Bio/Technology 8: 833–839 (1990), Koziel et al.,
Bio/Technology 11: 194–200 (1993),
Armstrong et al, Crop Science 35: 550–557 (1995)), Hafer (Somers
et al., Bio/Technology 10: 1589–1594
(1992)), Knäuelgras
(Horn et al., Plant Cell Rep. 7: 469–472 (1988)), Reis (Toriyama
et al., Theor. Appl. Genet. 205: 34- (1986), Part et al., Plant
Mol. Biol. 32: 1135–1148
(1996), Abedinia et al., Aust. J. Plant Physiol. 24: 133–141 (1997),
Bartraw et al, Plant Mol. Biol. 15: 527–538 (1990), Christou et al.,
Bio/Technology 9: 957–962
(1991)), Roggen (De la Pena et al., Nature 325: 274–276 (1987)),
Zuckerrohr (Bower et al., Plant J. 2: 409–416 (1992)), Rohrschwingel
(Wang et al., Bio/Technology 10: 691–696 (1992)) und Weizen (Vasil
et al., Bio/Technology 10: 667–674
(1992), US-Patent Nr. 5,631,152).
-
Assays
für die
Genexpression auf der Basis der transienten Expression von klonierten
Nucleinsäurevektoren
wurden entwickelt durch die Einführung
der Nucleinsäuremoleküle in Pflanzenzellen
durch Polyethylenglycol-Behandlung, Elektroporation oder Teilchenbombardierung
(Marcotte et al., Nature 335: 454–457 (1988); Marcotte et al.,
Plant Cell 1: 523–532
(1989); McCarty et al., Cell 66: 895–905 (1991); Hattori et al., Genes
Dev. 6: 609–618
(1992); Goff et al., EMBO J. 9: 2517–2522 (1990). Transiente Expressionssysteme können verwendet
werden, um Genkonstrukte funktionell zu zerschneiden (siehe allgemein
Mailga et al., Methods in Plant Molecular Biology, Cold Spring Harbor
Press (1995)). Es ist klar, dass beliebige der Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung permanent oder transient in Kombination mit anderen genetischen
Elementen, wie Promotoren, Leadersequenzen, Transitpeptid-Sequenzen,
Enhancern, Introns, 3'-untranslatierten Bereichen
und anderen Elementen, die dem Fachmann bekannt und zur Steuerung
der transgenen Expression in Pflanzen geeignet sind, in eine Pflanzenzelle
eingeführt
werden können.
-
Es
wurde gezeigt, dass Eleusine indica mit Eleusine coracana (Fingerhirse),
einer wichtigen Kulturhirse in Indien und Ostafrika, hybridisiert
(Chennaveeraiah et al., Euphytica 2–3: 489–495 (1974)). Klassische Pflanzenzuchtverfahren
können
verwendet werden, um das Gen und den glyphosattoleranten Phänotyp auf Kulturpflanzen
innerhalb der Familie der Poaceae zu übertragen. Die DNA-Moleküle des EPSPS-Glyphosat-Resistenz-Gens
von E. indica (SEQ ID Nr. 6) können
als Sonde verwendet werden, um andere, ähnliche DNA-Moleküle durch
Standardverfahren zu identifizieren. Oligonucleotid-DNA-Moleküle, die
zu dem EPSPS-Glyphosat-Resistenz-Gen
von E. indica homolog oder komplementär sind, können in einem markergestützten Zuchtverfahren
verwendet werden (Simple sequence repeat DNA marker analysis, in "DNA markers: Protocols,
applications, and overviews: (1997) 173–185, Cregan et al. (Hrsg.)
Wiley-Liss NY), das das Einzüchten
dieses Gens in verwandte und heterologe Kulturpflanzenspezies unterstützt.
-
Außer den
oben diskutierten Verfahren sind in der Praxis Erfahrene mit den
Standard-Ressourcenmaterialien vertraut, die die speziellen Bedingungen
und Verfahren zum Aufbau, zur Manipulation und Isolierung von Makromolekülen (z.B.
DNA-Moleküle,
Plasmide usw.), die Erzeugung von rekombinanten Organismen und die
Suche nach Klonen durch Screening und deren Isolierung beschreiben
(siehe zum Beispiel Sambrook et al. Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press (1989); Mailga et al., Methods
in Plant Molecular Biology, Cold Spring Harbor Press (1995); Birren
et al., Genome Analysis: Detecting Genes, 1, Cold Spring Harbor,
New York (1998); Birren et al., Genome Analysis: Analyzing DNA,
2, Cold Spring Harbor, New York (1998); Clark et al., Plant Molecular
Biology: A Laboratory Manual, Springer, New York (1997); und Innis et
al., PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Academic
Press: San Diego (1990).
-
Pflanzenspezies,
die ein natürlich
vorkommendes EPSPS-Enzym enthalten, das resistent gegenüber Glyphosat
ist, wurden bisher nicht beschrieben. Der Gegenstand dieser Erfindung
ist das aus Eleusine indica isolierte EPSPS-Enzym, von dem gezeigt
wurde, dass es resistent gegenüber
Glyphosat ist, und die Expression des DNA-Moleküls, das dieses EPSPS-Enzym
codiert, in anderen Pflanzen, so dass diesen Empfängerpflanzen
dann die Glyphosattoleranz verliehen wird. Das aus dem glyphosattoleranten
Biotyp von Eleusine indica isolierte glyphosatresistente EPSPS-Enzym
hat ein neues Km in Bezug auf die Bindung
von PEP im Vergleich zu anderen Pflanzen-EPSPS, die durch eine Substitution
von Prolin durch Serin im aktiven Zentrum des Enzyms im Sinne einer
Glyphosatresistenz modifiziert wurden. Das Km für PEP des
glyphosatresistenten Enzyms von E. indica ist gegenüber dem
glyphosatempfindlichen EPSPS-Enzym von E. indica nur wenig verändert. Außerdem stammt
dieses Gen aus einer Einkeimblättrigen
Pflanze und benötigt
daher möglicherweise keine
Modifikation der Nucleinsäuresequenz,
um die Expression in transgenen Einkeimblättrigen Kulturpflanzen zu beeinflussen.
Die Aminosäuresequenz
des glyphosattoleranten EPSPS-Enzyms von E. indica kann durch eine
ortsspezifische Mutation so modifiziert werden, dass es andere bekannte
Substitutionen beinhaltet.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Teile der Pflanzen der vorliegenden
Erfindung bereit. Zu den Pflanzenteilen gehören unter anderem Samen, Endosperm,
Samenanlage und Pollen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Pflanzenteil ein Samen.
-
Die
folgenden Beispiele sind mit aufgenommen, um Beispiele für bestimmte
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung aufzuzeigen. Der Fachmann sollte sich darüber im Klaren
sein, dass die in den folgenden Beispielen offenbarten Techniken
Ansätze
darstellen, von denen die Erfinder herausgefunden haben, dass sie bei
der praktischen Ausführung
der Erfindung gut funktionieren, und diese können daher als Beispiele für bevorzugte
praktische Ausführungsweisen
derselben gelten. Der Fachmann sollte jedoch im Lichte der vorliegenden
Offenbarung anerkennen, dass vielerlei Veränderungen in den speziellen
offenbarten Ausführungsformen vorgenommen
werden können
und man dennoch ein gleiches oder ähnliches Ergebnis erhält, ohne
vom Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen. Auf alle hier zitierten
Literaturstellen wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
-
Samen
von glyphosattoleranten Eleusine-indica-Pflanzen wurden bei der
American Type Culture Collection (ATCC, 10801 University Blvd, Manassas,
Virginia, USA, 20110–2209)
hinterlegt und erhielten die ATCC-Nr. PTA-2177. Die Hinterlegung
wird 30 Jahre lang oder 5 Jahre nach dem letzten Antrag oder während der
Wirkungsdauer des Patents, je nachdem, was länger dauert, im Depot aufrechterhalten
und während
dieser Zeit ersetzt, falls es notwendig ist.
-
Beispiel 1
-
Glyphosattolerante
Eleusine-indica-Pflanzen wurden an einer Stelle in der Nähe von Johor,
Malaysia, gesammelt. Glyphosattolerante Biotypen von E. indica werden
identifiziert und nummeriert. Von jedem Biotyp werden Samen gesammelt
und im Treibhaus in Töpfe
gepflanzt. Von jeder Pflanze werden Klone erzeugt, indem man 10–20 Schösslinge
herausschneidet und diese in getrennte Töpfe verpflanzt. Dann werden
glyphosatempfindliche und -tolerante einzelne Pflanzen durch Behandlung
mit Glyphosat in einer Menge von entweder 0,5 kg Wirkstoff (WS)/Hektar
(ha) oder 2,0 kg WS/ha identifiziert. Ein entsprechender Klon des
glyphosattoleranten und glyphosatempfindlichen E.-indica-Biotyps
wird unbehandelt gelassen. Diese Klone werden als Quelle für frisches
Gewebe für
die Enzymanalyse und Genisolierung verwendet.
-
Der
Aufbau einer cDNA-Bibliothek aus dem glyphosattoleranten E.-indica-Biotyp
und dem glyphosatempfindlichen E.-indica-Biotyp erfolgt durch Isolierung
von Gesamt-RNA aus den Wurzelhalsgeweben. Die Wurzelhalsgewebe werden
aus den Pflanzen herausgeschnitten, dann mit flüssigem Stickstoff blitzgefrieren gelassen
und auf –80°C gehalten,
bis sie benötigt
wurden. Gesamt-RNA wird aus gefrorenen Wurzelhalsproben extrahiert,
indem man den RNeasy Plant Mini Kit (Kat.-Nr. 74904, Qiagen Inc.,
Valencia, CA) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet. Mit Oligo-dT als Primer behandelte cDNAs
des ersten Strangs werden aus 5-μg-Proben von Gesamt-RNA
hergestellt, wobei man das Superscript Pre-Amplification System
(Kat.-Nr. 18089-011, Life Technologies, Rockville, MD) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet. Zwei μl
der cDNA des ersten Strangs werden dann verwendet, um durch Polymerase-Kettenreaktion
partielle E.-indica-EPSP-Synthase-cDNAs
zu erzeugen, wobei man eine Modifikation der "Touchdown-PCR"-Technik
verwendet (Don et al., Nucl. Acids Res. 19: 4008, 1991). Degenerierte Oligonucleotid-Pools
von SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 2 werden in einer Endkonzentration
von 25 μM
zu einer 50-μl-RT-PCR-Reaktion
gegeben.
5'-TNWSNGTNGARGCNGAYAARGT-3' (SEQ ID NO: 1)
5'-GCCATNGCCATNCKRTGRTCRTC-3' (SEQ ID NO: 2)
-
Dann
wurden PCR-Amplifikationen durchgeführt, wobei man das Expand High
Fidelity PCR System (Kat.-Nr. 1 732 641, Roche Molecular Biochemicals,
Indianapolis, IN) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet. Ein thermisches Profil von 94°C während 20
Sekunden, dann 60°C
während
1 Minute und dann 72°C während 1
Minute 30 Sekunden wird für
die ersten 30 Cyclen verwendet, wobei die Reassoziationstemperatur um
0,5°C pro
Cyclus gesenkt wird. Daraufhin folgen 10 zusätzliche Cyclen von 94°C während 20
Sekunden, 45°C
während
1 Minute, dann 72°C
während
1 Minute 30 Sekunden.
-
Dann
werden die RT-PCR-Produkte durch Agarose-Gel-Elektrophorese gereinigt,
wobei man einen QIAquick Gel Extraction Kit (Kat.-Nr. 28704, Qiagen
Inc., Valencia, CA) verwendet, und dann direkt in den pCR2.1-TOPO-Vektor
einkloniert (Kat.-Nr. K4500-40, Invitrogen, Carlsbad, CA). Die Identität der klonierten RT-PCR-Produkte wird
durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt
(ABI PrismTM 377, Perkin Elmer, Foster City, CA).
-
Der
Rest des 3'-Endes
des EPSP-Synthase-codierenden Bereichs wird unter Verwendung des
3' RACE System for
Rapid Amplification of cDNA Ends (Kat.-Nr. 18373-027, Life Technologies,
Rockville, MD) erzeugt, wobei man das genspezifische Oligonucleotid
der SEQ ID Nr. 3 verwendet. Die cDNA wird nach den Angaben des Herstellers
hergestellt, wobei man 5 μg
Gesamt-RNA verwendet, die aus Wurzelhalsgeweben isoliert wurde,
wie es oben beschrieben ist,
5'-GTGAAAGCAGAGCATTCTGATAGC-3' (SEQ ID NO: 3)
-
PCR-Amplifikationen
werden in 50-μl-Reaktionen
durchgeführt,
die 5 μl
cDNA-Reaktion des
ersten Strangs, 20 pmol von jedem Primer, 10 mM TrisHCl (pH 8,3), 50
mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 200 μM dNTPs und 2,5
Einheiten Taq-Polymerase enthalten. Ein thermisches Profil von 94°C während 20
Sekunden, dann 57°C während 1
Minute und dann 72°C
während
1 Minute 30 Sekunden wird in 35 Cyclen verwendet. Die Identität der 3'-RACE-Produkte wird
durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt
(ABI PrismTM 377, Perkin Elmer, Foster,
CA).
-
Der
Rest des 5'-Endes
des codierenden Bereichs für
das reife Protein der E.-indica-EPSP-Synthase wird
unter Verwendung des SMART RACE cDNA Amplification Kit (Kat.-Nr.
K1811-1, Clontech Laboratories Inc., Palo Alto, CA) erzeugt, wobei
man die genspezifischen Oligonucleotide der SEQ ID Nr. 4 und SEQ
ID Nr. 5 verwendet. Die cDNA wird nach den Angaben des Herstellers
hergestellt, wobei man 150 ng PolyA+-mRNA, die
aus Wurzelhalsgeweben isoliert wurde, verwendet, wobei man einen
Oligotex mRNA Midi Kit (Kat.-Nr. 28704, Qiagen Inc., Valencia, CA)
verwendet.
5'-GGCTGCTGTCAATGTCGCATTGCAGTTCC-3' (SEQ ID NO: 4)
5'-CTCTTTCGCATCCTTCTCAACTGGGAACTTGC-3' (SEQ ID NO: 5)
-
PCR-Reaktionen
werden so durchgeführt,
wie es vom Hersteller empfohlen wird, außer dass das Expand High Fidelity
PCR System (Kat.-Nr. 1 732 641, Roche Molecular Biochemicals, Indianapolis,
IN) verwendet wird und bei allen Reaktionen DMSO in einer Endkonzentration
von 5,0% mitverwendet wird, um die Amplifikation von GC-reichen
Sequenzen zu erleichtern. Das in SEQ ID Nr. 4 beschriebene synthetische
DNA-Oligonucleotid wird in den primären Amplifikationen verwendet,
dann werden Amplifikationen der zweiten Runde ("nested") durchgeführt, wobei man das in SEQ ID
Nr. 5 beschriebene Oligonucleotid mit einem 1-μl-Aliquot einer 1:100-Verdünnung der
primären
PCR-Reaktionen verwendet. Die Identität der 5'-RACE-Produkte
wird durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt (ABI PrismTM 377,
Perkin Elmer, Foster City, CA).
-
Die
signifikante Überlappung
von Sequenzen, die durch RT-PCR, 3' RACE und 5' RACE erzeugt werden, ermöglicht das
eindeutige Zusammenfügen
der Sequenzen zu einer einzigen DNA-Sequenz, die das gesamte offene
Leseraster für
das reife Protein enthält,
wobei man das Softwarepaket SEQMan II (DNASTAR Inc., Madison, WI)
verwendet. Die DNA-Sequenz, die dem das reife Protein codierenden
Bereich des EPSP-Synthase-Gens von Eleusine indica (glyphosattoleranter
Biotyp) entspricht (SEQ ID Nr. 6), ist in 1 gezeigt.
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
für den
das reife Protein codierenden Bereich des EPSP-Synthase-Gens von
Eleusine indica (glyphosattoleranter Biotyp) für dieses Protein (SEQ ID Nr.
7) ist in 2 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Das
EPSP-Synthase-Enzym aus dem glyphosattoleranten E.-indica-Biotyp
verleiht transgenem E. coli eine erhöhte Glyphosattoleranz. E. coli
ist als heterologes Expressionssystem zum Testen von glyphosatresistenten
Enzymen geeignet. Die aus dem glyphosattoleranten und dem glyphosatempfindlichen
E.-indica-Biotyp isolierten, das reife Protein der EPSP-Synthase
codierenden Bereiche können
direkt in Bezug auf ihre Fähigkeit,
transgenen Wirten Glyphosattoleranz zu verleihen, miteinander verglichen
werden. E. coli (Stamm SR481) werden mit dem Gen für glyphosatresistentes
EPSPS (Ei.EPSPS:glyR) und dem Gen für glyphosatempfindliches EPSPS
(Ei.EPSPS:glyS), die aus E. indica gereinigt wurden, transformiert.
Der Unterschied in der Wachstumsrate von transformierten Zelllinien,
die in Gegenwart von im Kulturmedium enthaltenem Glyphosat gezüchtet wurden,
wird als Maß für die Resistenz
des EPSPS-Enzyms gegenüber
den hemmenden Wirkungen von Glyphosat verwendet (Rogers et al.,
Appl. Enviro. Microbiol. 46: 37–43
(1983)). Ein geeigneter E.-coli-Expressionsvektor, der die native
Promotor- und Operatorsequenz aus dem lac-Operon von E. coli (Dickson
et al., Science 187: 27–35
(1975)) einschließlich
der Sequenz
5'-AGATCTCCTAGGGCTTAATTAATTAAGCACTAGTCACACAGG
AGGTAATTCATATG- 3' (SEQ
ID NO:8)
trägt,
ist in pMON45337 enthalten. Diese Nucleotidsequenz beinhaltet 1)
flankierende BglII- und NdeI-Endonuclease-Stellen, 2) eine Ribosomen-Bindungsstelle und
3) einen unstrukturierten Bereich 5' vom Ribosomen-Bindungselement (Balbas,
P. et al., in "Methods
in Enzymology" (D.V.
Goeddel (Hrsg.) 185: 15–37,
1990). Sie wurde durch Ligierung eingefügt, um die Expression und Klonierung
am ATG-Startcodon eines offenen Leserasters zu erleichtern. Eine
mehrfache Klonierungsstelle befindet sich unmittelbar stromabwärts dieser NdeI-Stelle,
und dann folgt das rho-unabhängige
Transcriptionsterminatorelement des E.-coli-trpA-Gens (T. Sato et
al., J. Biochem. (Tokyo), 101: 525–534 (1987)). Wenn dieser Vektor
die EPSP-Synthase codierenden Sequenzen der vorliegenden Erfindung
operabel enthält,
wird für
die induzierbare Expression von cDNAs für glyphosatresistente und glyphosatempfindliche
EPSP-Synthase in E. coli verwendet. Auch andere kommerziell erhältliche
induzierbare E.-coli-Expressionsvektoren sind zum Testen der EPSP-Synthasen
aus E. indica geeignet.
-
DNA-Manipulationen
und Transformationen von E. coli werden gemäß Standardverfahren durchgeführt (Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press (1989)). Um E.-coli-Expressionsvektoren aufzubauen, die die
das reife Protein von EPSP-Synthase codierenden Sequenzen aus dem
toleranten und dem empfindlichen E.-indica-Biotyp tragen, werden
die Oligonucleotid-Primer von SEQ ID Nr. 9 und SEQ ID Nr. 10 verwendet.
5'- GCAATTCCATATGGCGGGCGCGGAGGAGGTGGTGCT – 3' (SEQ ID NO: 9)
5'-GACTAGGAATTCTTAGTTCTTTTGACGAAAGTGCTCAGCACGTCGAAG-3' (SEQ ID NO: 10)
-
Diese
Sequenzen werden in RT-PCR-Reaktionen eingesetzt, um Expressionscassetten
zu erzeugen, die zum Einklonieren in pMON45337, das mit den Restriktionsenzymen
NdeI und EcoRI aufgeschnitten wurde, geeignet sind. RT-PCR-Reaktionen
werden mit Gesamt-RNA durchgeführt,
die aus eingefrorenen Wurzelhalsproben extrahiert wurde, wobei man
den RNeasy Plant Mini Kit (Kat.-Nr. 74904, Qiagen Inc., Valencia,
CA) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet. Mit Oligo-dT als Primer behandelte cDNAs
des ersten Strangs werden aus 5-μg-Proben
von Gesamt-RNA hergestellt, wobei man das Superscript Pre-Amplification
System (Kat.-Nr. 18089-011, Life Technologies, Rockville, MD) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet. Zwei μl
der cDNA des ersten Strangs werden dann verwendet, um durch Polymerase-Kettenreaktion
E.-indica-EPSP-Synthase-Expressionscassetten zu erzeugen. Die Oligonucleotide
werden in einer Endkonzentration von 0,4 μM in 50-μl-RT-PCR-Reaktionen gegeben.
Dann werden PCR-Amplifikationen durchgeführt, wobei man das Expand High
Fidelity PCR System (Kat.-Nr. 1 732 641, Roche Molecular Biochemicals,
Indianapolis, IN) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet und ein thermisches Profil von 94°C während 30
Sekunden, dann 57°C
während
2 Minuten und dann 75°C
während
3 Minuten für
insgesamt 35 Cyclen verwendet. Die resultierenden PCR-Produkte werden
mit NdeI und EcoRI abgebaut, dann in pMON45337 ligiert, was zu den E.-coli-Expressionsvektoren
pMON45364 (5) und pMON45365 (6)
führt,
die den das reife Protein codierenden Bereich für E.-indica-EPSP-Synthase enthalten,
der aus dem resistenten bzw. dem empfindlichen Biotyp isoliert wurde.
Die Expression der beiden Enzyme in E. coli wird also vom Lac-Operon
und genetischen Elementen des trpA-Gens, die oben für pMON45337
beschrieben wurden, gesteuert. Die Richtigkeit der klonierten Sequenzen
wird durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt (ABI PrismTM 377,
Perkin Elmer, Foster City, CA). pMON45337, pMON45364 und pMON45365
werden alle durch Transformation in den E.-coli-Stamm SR481 eingeführt, einen
aroA-negativen Stamm, dem die endogene EPSP-Synthase-Aktivität fehlt
(Padgette et al., Arch. Biochem. Biophys. 258: 564–573 (1987)).
-
Um
die Glyphosattoleranz von aroA-negativen E.-coli-Zellen, die das
aus dem glyphosatempfindlichen E.-indica-Biotyp isolierte EPSP-Synthase-Gen
exprimieren, direkt mit Zellen zu vergleichen, die das aus dem glyphosattoleranten
Biotyp isolierte EPSP-Synthase-Gen exprimieren, werden die Wachstumsraten
für die
beiden Zelllinien in Gegenwart von steigenden Glyphosatkonzentrationen
miteinander verglichen (3). Wachstumsraten
werden auch für
E.-coli-SR481-Zellen, die mit pMON45337 (leerer Vektor) transformiert
sind, in Abwesenheit von Glyphosat als negative Kontrolle überwacht.
Frische Über-Nacht-Kulturen
von E.-coli-SR481-Zellen,
die mit pMON45337, pMON45364 (Ei.EPSPS:glypR) und pMON45365 (Ei.EPSPS:glypS) transformiert
sind, werden in Terrific Broth (Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press (1989)) gezüchtet, die
mit 1,0 mM IPTG, 50 μg/ml
Ampicillin und jeweils 100 μg/ml
L-Phenylalanin, L-Tyrosin und L-Tryptophan ergänzt war. OD595-Messungen werden
an allen Über-Nacht-Kulturen vorgenommen,
um gleiche Zelldichten zu bestätigen.
Für E.-coli-SR481-pMON45364-
und -SR481-pMON45365-Zellen
wurden 14-ml-Kulturröhrchen
(Kat.-Nr. 60818–725,
VWR Scientific, West Chester, PA), die jeweils 3,0 ml M9-Minimalmedium
(Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Press (1989)) enthielten, das mit 50 μg/ml Ampicillin, 1,0 mM IPTG
und entweder 0,0, 0,5, 1,5 oder 5,0 mM Glyphosat (N-Phosphonomethylglycin
oder ein Salz davon) ergänzt
war, mit 100 μl
unverdünnter Über-Nacht-Kultur
pro Röhrchen
geimpft. Alle experimentellen Bedingungen wurden jeweils in dreifachen
Parallelansätzen
verwendet, um die Reproduzierbarkeit des Experiments zu bestätigen. Nach
t = 0, 12, 24, 28, 32 und 48 Stunden nach dem Einsetzen des Wachstums
in Minimalmedium werden 100-μl-Aliquote
aus jedem Röhrchen
entnommen, und sofort werden OD595-Messungen vorgenommen.
Ein typisches Ergebnis dieser Analysen ist in 3 gezeigt,
wo eine Erhöhung
der Glyphosattoleranz auf ungefähr
das Dreifache aufgrund der Expression des EPSP-Synthase-Enzyms aus
dem glyphosattoleranten E.-indica-Biotyp beobachtet wird.
-
Beispiel 3
-
Kinetische
Charakterisierung der Aktivität
der glyphosatresistenten EPSP-Synthase von E. indica in Pflanzen-
und Bakterienextrakten. Die kinetische Charakterisierung des glyphosatresistenten
E. indica-Enzyms erfolgt unter Verwendung sowohl von partiell gereinigten
Pflanzenextrakten als auch Bakterienextrakten, die aus Zellen hergestellt
werden, die die klonierte Sequenz auf einem geeigneten Vektor, wie
pMON45365, exprimieren. Parameter, die die Resistenz des Enzyms
gegenüber
glyphosatvermittelter Hemmung und die Affinität zu dem Substrat Phosphoenolpyruvat
(PEP) beschreiben, sind von besonderem Interesse, da Glyphosat ein
kompetitiver Inhibitor von EPSP-Synthase in Bezug auf PEP ist (Boocock,
M. et al., FEBS Letts. 154: 127–133
(1983)).
-
Die
Herstellung von Extrakten und radiometrische EPSP-Synthase-Assays
werden unter Verwendung von Methoden in Analogie zu veröffentlichten
Verfahren durchgeführt
(Padgette et al., J. Biol. Chem. 266: 22364–22369 (1991)). Wurzelhalsbereiche
werden aus ganzen Pflanzen ausgeschnitten, unter flüssigem Stickstoff
mit Mörser
und Pistill pulverisiert und dann vor der Extraktion bei –80°C aufbewahrt.
Homogenisate werden aus 0,5 g Gewebe pro Probe in 25 ml Extraktionspuffer
(100 mM Tris·HCl,
10% Glycerin, 1 mM EDTA, 1 mM Benzamidin, 1 mM Dithiothreit, 1 mM
4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid·HCl, 0,1 mM Leupeptin, pH 7,4)
bei 4°C
unter Verwendung eines Polytron-Homogenisators Modell PT3000 (Brinkman
Instruments Inc., Westbury, NY) hergestellt. Zelltrümmer werden
durch 0,2-μm-Filtration
entfernt, und dann wird der resultierende Überstand konzentriert und entsalzt,
wobei man eine Ultrafree-15-Zentrifugenfiltrationseinheit (Kat.-Nr. UFV2-BGC-10,
Millipore Corp., Bedford, MA) verwendet. Die endgültigen Probevolumina
betragen ungefähr 0,5
ml. Proteinkonzentrationen werden spektrophotometrisch bestimmt,
wobei man das Proteinassayreagens von Bio-Rad (Kat.-Nr. 500-0006,
Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) verwendet. EPSPS-spezifische
Aktivitäten
werden bestimmt, indem man 10 μl
Extrakt bei 25°C
während
5 bis 15 min einem Assay unterzieht. (50-μl-Reaktionen beinhalten 50 mM
HEPES, pH 7,0, 5 mM Kaliumfluorid, 1 mM Shikimat-3-phosphat, 0,5
mM [1-14C]-Phosphoenolpyruvat (29,0 mCi/mmol
Cyclohexylammoniumsalz; Nr. CFQ10004, Amersham Life Science, Inc.,
Arlington Heights, IL) und 0,1 mM Ammoniummolybdat.) Die Reaktionen
werden durch Zugabe von 50 μl
9:1 Ethanol : 0,1 M Essigsäure
abgebrochen. Dann werden 30 μl
abgebrochene Reaktion auf eine Anionenaustauschersäule des
Typs Synchropak AX100 (Kat.-Nr. 942804, P.J. Cobert Associates,
Inc., St. Louis, MO), die mit 0,235 M Kaliumphosphatpuffer, pH 6,5, äquilibriert
worden war, injiziert und mit demselben Puffer isokratisch eluiert.
Ein Radioaktivitäts-Durchflussdetektor
Modell D525 (Packard Instrument Co., Downer's Grove, IL) wird verwendet, um die
Erzeugung von [14C]-EPSP in der Reaktion
zu bestimmen.
-
Zur
Bestimmung der I50(Glyphosat)-Werte werden
die beschriebenen Assays in Gegenwart von steigenden Konzentrationen
von Giyphosat durchgeführt,
und die resultierenden Aktivitäten
werden analysiert und unter Verwendung von GraFit-Software, Version
3.0 (Erithacus Software Ltd., Staines, UK), aufgetragen. 4 zeigt
Daten, die für
eine typische Glyphosat-Hemmungsstudie erzeugt wurden, wobei die
EPSP-Synthase-Aktivitäten,
die in aus dem glyphosatempfindlichen und -toleranten E.-indica-Biotyp
hergestellten Extrakten nachweisbar sind, miteinander verglichen
wurden. Diese Daten zeigen den Unterschied in Bezug auf die Empfindlichkeit
gegenüber
Glyphosat für
die Aktivitäten,
die in den beiden Biotypen vorhanden sind, wobei die EPSPS-Aktivität des empfindlichen
Biotyps ein I50(Glyphosat) von ungefähr 3,0 μM und die
EPSPS des toleranten Biotyps eines von ungefähr 16 μM aufwies.
-
Aktivitäten der
Enzyme, die aus mehreren verschiedenen toleranten und empfindlichen
E.-indica-Individuen extrahiert wurden, werden in Bezug auf die
Anwesenheit und Abwesenheit von 1,6 μM Glyphosat miteinander verglichen
(Tabelle 1), was eine ähnliche
Empfindlichkeit gegenüber
Glyphosat und eine sehr geringe Variation von Pflanze zu Pflanze
unter Individuen desselben Biotyps zeigt.
-
Tabelle
1. Prozentuale maximale EPSPS-Aktivität in Extrakten aus verschiedenen
E.-indica-Individuen, die in Gegenwart von 1,6 μM Glyphosat bestimmt wurde
-
Ähnliche
Analysen werden unter Verwendung von Extrakten durchgeführt, die
aus Zellen des E.-coli-Stamms SR481 hergestellt wurden, die das
klonierte empfindliche bzw. resistente EPSPS-Enzym von E. indica
mit Hilfe der Expressionsvektoren pMON45365 bzw. pMON45364 exprimieren.
Frische Über-Nacht-Bakterienkulturen
werden bei 37°C
in Terrific Broth (Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press (1989)) gezüchtet, die mit 50 μg/ml Ampicillin
und jeweils 100 μg/ml
L-Phenylalanin, L-Tyrosin und L-Tryptophan ergänzt war. Über-Nacht-Kulturen werden verwendet,
um im großen
Maßstab
angesetzte Kulturen, die dasselbe Medium in einer Verdünnung von
1:100 enthalten, zu impfen, dann bei 37°C unter kräftigem Schütteln bis zu einer OD595 von 0,6 gezüchtet. Die Kultur wird durch
die Zugabe von IPTG bis zu einer Endkonzentration von 1,0 mM induziert,
und dann wird die Inkubation weitere 4 Stunden lang fortgesetzt.
Dann werden die Zellen durch 5 Minuten Zentrifugation mit 10 000 × g sedimentiert,
dann zweimal in eiskaltem 0,9%igem NaCl gewaschen. Überschüssiger Waschpuffer
wird abgesaugt, und dann werden die Sedimente in flüssigem Stickstoff
blitzgefrieren gelassen und vor der Verwendung bei –80°C aufbewahrt.
Bakterielle Extrakte werden unter Verwendung desselben Extraktionspuffers
hergestellt, wie er für
Pflanzenextrakte verwendet wird, wobei 3 ml Puffer pro Gramm sedimentierte
Zellen hinzugefügt
wird. Die Zellen werden unter Verwendung einer French-Presse (Modell
Nr. J5-598A, American Instrument Co., Silver Springs, MD) lysiert, und
dann werden die Extrakte 10 Minuten lang mit 14 000 × g zentrifugiert,
um Zelltrümmer
zu entfernen. Dann werden die Überstände entsalzt,
wobei man eine PD-10-Säule
(Kat.-Nr. 17-0851-01, Amersham Pharmacia Biotech Inc., Piscataway,
NJ) verwendet. EPSP-Synthase-Assays werden so durchgeführt, wie
es oben für
von Pflanzen stammende Extrakte beschrieben ist. Tabelle 2 zeigt
ein typisches Ergebnis für
bakterielle Extrakte, die das empfindliche und das resistente E.-indica-EPSP-Synthase-Enzym
exprimieren, die in Anwesenheit und Abwesenheit von 1,6 μM Glyphosat
bestimmt wurden. Diese Daten deuten darauf hin, dass eine ähnliche Hemmungskinetik
erhalten wird, wenn diese Ergebnisse mit den jeweiligen Aktivitäten verglichen
werden, die in Pflanzenextrakten nachgewiesen werden.
-
Tabelle
2. EPSPS-Aktivität
in Extrakten von aroA-negativen Bakterien, die mit pMON45364 bzw.
pMON45365 transformiert wurden, in Anwesenheit und Abwesenheit von
Glyphosat
-
Beispiel 4
-
Die
Verwendung des Gens für
die glyphosatresistente EPSP-Synthase von E. indica (Ei.EPSPS:glypR)
für die
Entwicklung von glyphosattoleranten Kulturpflanzen beinhaltet den
Aufbau von Pflanzentransformationsvektoren, die eine geeignete Kombination
von genetischen Elementen beinhalten, die notwendig sind, um in
Zielgeweben ausreichende Expressionsniveaus zu steuern. Eine geeignete
Wahl für
Einkeimblättrige
Kulturpflanzen wäre
ein Einkeimblättrigen-Vektor,
der eine Pflanzenexpressionscassette verwendet, welche einen Promotor
(P) und ein erstes Intron (I) aus dem Actin-Gen von Reis (Os) (P-Os.Act1/I-Os.Act1) (US-Patent
Nr. 5,641,876), die Plastiden-Transitpeptidsequenz (TS) aus dem
EPSP-Synthase-Gen von Arabidopsis thaliana (At) (TS-At.EPSPS:CTP)
(Klee et al., Mol. Gen. Genet. 210: 437–442), eine codierende Sequenz
für glyphosatresistentes
EPSPS von E. indica und den Polyadenylierungs/Terminierungs(T)-Bereich aus
dem Nopalin-Synthase-Gen
von Agrobacterium tumefaciens (T-AGRTU.nos) enthält. Diese Expressionscassette
kann mit einer zweiten Transgen-Expressionscassette kombiniert werden,
und zwar durch Pflanzenzüchtung,
Pflanzentransformation, oder indem man ein DNA-Konstrukt hinzufügt, das
einen Pflanzen-DNA-Virus-Promotor umfasst, zum Beispiel den Blumenkohlmosaikvirus(CaMV)-35S-Promotor,
der eine Tandemduplikation des Enhancerbereichs enthält und operabel
mit einem Zeamays-Hsp70-Intron verknüpft ist, das operabel mit einer
Nucleinsäuresequenz
verknüpft
ist, die eine EPSPS-Chloroplasten-Transitpeptidsequenz von Arabidopsis
thaliana codiert und operabel mit einer codierenden Sequenz für glyphosatresistentes
EPSPS von E. indica verknüpft
ist, die operabel mit einem Nopalin-Synthase-Transcriptionsterminator verknüpft ist.
Weitere Kombinationen von genetischen Elementen sind bekannt, und
der Fachmann auf dem Gebiet der Pflanzenmolekularbiologie kann leicht
Pflanzenexpressionsvektoren aufbauen, die das glyphosatresistente
EPSPS-Enzym von E. indica auf ausreichend hohem Niveau exprimieren,
um der transformierten Pflanze Glyphosattoleranz zu verleihen.
-
Für spezielle
Zweikeimblättrige
Spezies kann ein Pflanzenexpressionsvektor verwendet werden, der den
Promotor und den 5'-untranslatierten
Bereich (einschließlich
Intron I) des Gens für
den Pflanzenverlängerungsfaktor
1α (Elfα-A1) gemäß der Beschreibung
im US-Patent Nr. 5,177,011 verwendet, oder insbesondere der Zweikeimblättrigen-Vektor
der vorliegenden Erfindung, der die Elfα-A1-Promotor- und -Intronsequenz von Arabidopsis
thaliana (P-At.Elf1a/I-At.Elf1a) (Axelos et al., Mol. Gen. Genet.
219: 106–112
(1989), Genbank-Zugriffs-Nr. U63815), das Chloroplasten-Transitpeptid
vom Gen für
die EPSP-Synthase von Arabidopsis thaliana (TS-At.EPSPS:CTP2) und
den Polyadenylierungs/3'-Terminierungs-Bereich
vom Gen für
die Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase von Pisum sativum (T-Ps.RbcS:E9)
verwendet. Diese Expressionscassette kann mit einer zweiten Transgen-Expressionscassette
kombiniert werden, und zwar durch Pflanzenzüchtung, Pflanzentransformation,
oder indem man ein DNA-Konstrukt hinzufügt, das einen Pflanzen-DNA-Virus-Promotor
umfasst, zum Beispiel den Figwort-Mosaic-Virus(FMV)-34S-Promotor,
der operabel mit einer Nucleinsäuresequenz
verknüpft
ist, die eine EPSPS-Chloroplasten-Transitpeptidsequenz von Arabidopsis
thaliana Codiert und operabel mit einer codierenden Sequenz für glyphosatresistentes
EPSPS von E. indica verknüpft
ist, die operabel mit einem Nopalin-Synthase-Transcriptionsterminator
verknüpft
ist. Weitere Kombinationen von genetischen Elementen sind bekannt,
und der Fachmann auf dem Gebiet der Pflanzenmolekularbiologie kann leicht
Pflanzenexpressionsvektoren aufbauen, die das glyphosatresistente
EPSPS-Enzym von E. indica auf ausreichend hohem Niveau exprimieren,
um der transformierten Pflanze Glyphosattoleranz zu verleihen.
-
Um
Einkeimblättrigen-
und Zweikeimblättrigen-Pflanzenexpressionsvektoren
aufzubauen, die die DNA tragen, die die das reife Protein codierende
Sequenz der EPSP-Synthase codieren, die aus dem glyphosattoleranten
E.-indica-Biotyp isoliert wurde (SEQ ID Nr. 6, 1),
werden die Oligonucleotidprimer der SEQ ID Nr. 11 und SEQ ID Nr.
12 in PCR-Reaktionen eingesetzt, um eine Expressionscassette zu
erzeugen, die für die
direkte Klonierung in einem Einkeimblättrigen-Vektor und einen Zweikeimblättrigen-Vektor
geeignet ist.
5'-GCAATTCGCATGCCGGGCGCGGAGGAGGTGGTGCT-3' (SEQ ID NO: 11)
5'-GACTAGGAATTCTTAGTTCTTTTGACGAAAGTGCTCAGCACGTCGAAG – 3' (SEQ ID NO: 12)
-
Die
PCR-Reaktionen werden unter Verwendung von 300–500 ng pMON45364-Plasmid-DNA als Matrize
durchgeführt,
um den das reife Protein der EPSP-Synthase codierenden Bereich von E.
indica zu amplifizieren, der von SphI- und EcoRI-Restriktionsspaltungsstellen
flankiert ist. Die Oligonucleotide werden in 50-μl-PCR-Reaktionen in einer endgültigen Konzentration
von 0,4 μM
hinzugefügt.
Dann werden PCR-Amplifikationen durchgeführt, wobei man das Expand High
Fidelity PCR System (Kat.-Nr. 1 732 641, Roche Molecular Biochemicals,
Indianapolis, IN) gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet und ein thermisches Profil von 94°C während 30
Sekunden, dann 57°C
während
2 Minuten und dann 75°C
während
3 Minuten für
insgesamt 20–35
Cyclen verwendet. Die resultierenden PCR-Produkte werden mit SphI
und EcoRI abgebaut, dann in pMON45366 und pMON45368 ligiert, was
zu den Pflanzenexpressionsvektoren pMON45367 (7) bzw.
pMON45369 (8) führt. Die Richtigkeit der klonierten
Sequenzen wird durch DNA-Sequenzanalyse bestätigt (ABI PrismTM 377,
Perkin Elmer, Foster City, CA).
-
Beispiel 5
-
Transgener
Mais kann durch Teilchenbombardierungs-Transformationsverfahren
hergestellt werden, wie es im US-Patent Nr. 5,424,412 beschrieben
ist. Der Pflanzenexpressionsvektor (pMON45367) enthält die das
reife Protein des glyphosatresistenten EPSPS von E. indica codierende
Sequenz in einer Expressionscassette, die für die Expression in Einkeimblättrigen
Pflanzen geeignet ist. Die pMON45367-Plasmid-DNA wird mit den Restriktionsendonucleasen
NotI und PmeI bis zur vollständigen
Spaltung abgebaut. Die 3,3-kb-Expressionscassette wird auf Agarose-Gel
gereinigt, dann durch Bombardierung in embryogene Maisgewebekulturzellen
eingeführt,
wobei man eine Teilchenkanone des Typs Biolistic® (Dupont,
Wilmington, DE) mit gereinigtem isoliertem DNA-Fragment verwendet.
Transformierte Zellen werden auf Glyphosat (N-Phosphonomethylglycin und
seine Salze) enthaltendem Medium selektiert, und ganze Pflanzen
werden regeneriert und dann unter Treibhausbedingungen aufgezogen.
Fruchtbare Samen werden gesammelt, eingepflanzt, und der glyphosattolerante
Phänotyp
wird mit Verfahren, die auf dem Gebiet der Maiszucht bekannt sind,
mit kommerziell annehmbarem Maiskeimplasma rückgekreuzt (Sprague et al.,
Corn and Corn Improvement 3rd Edition, Am. Soc. Agron. Publ. (1988).
-
Transgene
Maispflanzen können
mit einem durch Agrobacterium vermittelten Transformationsverfahren
hergestellt werden. Für
alle Experimente wird ein Agrobacterium-Stamm C58 (ABI) mit unschädlich gemachtem
Ti-Gen (disarmed), der einen binären
Vektor (pMON45367) beherbergt, verwendet. Das pMON45367 wird durch
ein triparentales Paarungsverfahren in Agrobacterium übertragen
(Ditta et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 77: 7347–7351). Agrobacterium-Flüssigkulturen
werden aus Glycerin-Stammkulturen oder aus einer frisch ausgestrichenen
Platte angesetzt und über
Nacht bei 26°C
bis 28°C
unter Schütteln
(ungefähr
150 U/min) in flüssigem
LB-Medium, pH 7,0, das 50 mg/l Kanamycin, 50 mg/l Streptomycin und
Spectinomycin sowie 25 mg/l Chloramphenicol mit 200 μM Acetosyringon
(AS) enthält,
bis zur Mitte der logarithmischen Wachstumsphase gezüchtet. Die
Agrobacterium-Zellen werden im Impfmedium (flüssigem CM4C) resuspendiert,
und die Dichte wird auf ein OD660 von 1
eingestellt. Frisch isolierte unreife Typ-II-HiIIxLH198- und -HiII-Maisembryos werden
mit Agrobacterium, das pMON45367 enthält, geimpft und 2–3 Tage
lang im Dunkeln bei 23°C
cokultiviert.
-
Dann
werden die Embryos in Verzögerungsmedium
(N6 1-100-12/micro/Carb 500/20 μM
AgNO3) übergeführt und
4 bis 5 Tage lang bei 28°C
inkubiert. Alle anschließenden
Kulturen werden auf dieser Temperatur gehalten. Eine Woche nach
der Impfung werden die Keimblattscheiden entfernt. Die Embryos werden
in das erste Selektionsmedium (N61-0-12/Carb 500/0,5 mM Glyphosat) übergeführt. Zwei
Wochen später
wird überlebendes
Gewebe in das zweite Selektionsmedium (N61-0-12/Carb 500/1,0 mM
Glyphosat) übergeführt. Überlebenden
Kallus alle 2 Wochen subkultivieren, bis Transformationsereignisse
identifiziert werden können. Dafür werden
3 Subkulturen auf 1,0 mM Glyphosat benötigt. Sobald Transformationsereignisse
identifiziert werden, vereinige man das Gewebe zum Regenerieren
zu einer Masse. Für
die Regeneration werden Kallusgewebe in das Regenerationsmedium
(MSOD 0,1 μM
ABA) übertragen
und zwei Wochen lang inkubiert. Die regenerierenden Kalli werden
in ein Medium mit hohem Saccharosegehalt übergeführt und zwei Wochen lang inkubiert.
Die Pflänzchen
werden in MSOD-Medium in einem Kulturgefäß übergeführt und zwei Wochen lang darin
gelassen. Dann werden die Pflanzen mit Wurzeln in Erde übergeführt.
-
Für jedes
gegebene transgene Ereignis werden drei R0-Pflanzen
regeneriert. Von diesen drei Pflanzen wird erwartet, dass sie fast
isogen sind, da sie vermutlich von einer einzigen transgenen Pflanzenzelle
stammen. So wird eine Pflanze als unbesprühte Kontrolle verwendet, und
die übrigen
beiden Pflanzen werden mit Glyphosat (als Roundup®-Herbizid)
behandelt. Die Pflanzen werden am effektivsten im Stadium V2-V6
mit Glyphosat behandelt. Glyphosat (als Roundup®-Herbizid)
wird unter Verwendung eines Linearbahn-Sprühgeräts verabreicht, wobei Glyphosat
in einer Menge von 16, 32 bzw. 64 oz/A abgegeben wird. Die vegetative
Toleranz gegenüber
dem Glyphosat wird eine Woche nach dem Besprühen auf der Basis einer Skala
von 0 bis 5 visuell bewertet (0 = keine beobachtbare/vegetative
Wirkung des Glyphosats; 1 = Chlorose beobachtet; 2 = fortgeschrittene
Chlorose, geringfügige
Nekrose; 3 = fortgeschrittene Chlorose, mäßig starke Nekrose; 4 = fortgeschrittene
Chlorose, schwere Nekrose; 5 = kein lebendes Gewebe bleibt übrig). Man
lässt die
erzeugten R0-Pflanzen sich selbst bestäuben, dann
werden R1-Pflanzen einem Screening unter Verwendung
von Sprühauftragungen
von Glyphosat und des Bewertungssystems, wie es für das R0-Screening beschrieben ist, unterzogen.
Eine Zunahme der Toleranz der ganzen Pflanze gegenüber dem
Herbizid im Vergleich zu nichttransgenen Kontrollpflanzen wird verwendet,
um die Nützlichkeit
des EPSP-Synthase-Enzyms von E. indica für die Erzeugung von Glyphosattoleranz
bei Pflanzen zu bewerten.
-
Beispiel 6
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Unreife
Weizenembryos (Triticum aestivum L.), Kulturvarietät Bobwhite,
werden 13–15
Tage nach der Bestäubung
aus der unreifen Kornfrucht isoliert und 3–4 Tage lang auf CM4C kultiviert
(Tabelle 3). Die Embryos, die eine aktive Zellteilung, aber keine
sichtbare Kallusbildung zeigen, werden für die Agrobacterium-Infektion
ausgewählt.
-
Tabelle
3. Ergänzungskomponenten
in Basismedien
1
-
- 1 Alle Medien enthalten Basissalze
(MS-Basissalze) und Vitamine (MS-Vitamine) von Murashige und Skoog (1962).
Der pH-Wert in jedem Medium wird auf 5,8 eingestellt.
- 2 Sterilfiltriert und nach Autoklavierung
zu dem Medium gegeben.
- 3 PhytagelTM (P) oder Gelrite® (G).
-
Für alle Experimente
wird ein Agrobacterium-Stamm C58 (ABI) mit unschädlich gemachtem Ti-Gen (disarmed),
der einen interessierenden binären
Vektor (pMON45367) beherbergt, verwendet. Das pMON45367 wird durch
ein triparentales Paarungsverfahren in Agrobacterium übertragen
(Ditta et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 77: 7347–7351). Agrobacterium-Flüssigkulturen
werden aus Glycerin-Stammkulturen oder aus einer frisch ausgestrichenen
Platte angesetzt und über
Nacht bei 26°C
bis 28°C
unter Schütteln
(ungefähr
150 U/min) in flüssigem
LB-Medium, pH 7,0, das 50 mg/l Kanamycin, 50 mg/l Streptomycin und
Spectinomycin sowie 25 mg/l Chloramphenicol mit 200 μM Acetosyringon
(AS) enthält,
bis zur Mitte der logarithmischen Wachstumsphase gezüchtet. Die
Agrobacterium-Zellen werden im Impfmedium (flüssigem CM4C) resuspendiert,
und die Dichte wird auf ein OD660 von 1
eingestellt. Die in CM4C-Medium kultivierten unreifen Embryos werden
auf sterile Petri-Schalen (16 × 20
mm) oder Näpfe
einer 6-Napf-Zellkulturplatte (Costar Corporation, Cambridge, MA),
die 10 ml Impfmedium pro Petri-Schale bzw. 5 ml pro Zellkulturhaufenplatte
enthalten, übergeführt. Eine gleiche
Menge der Agrobacterium-Zellsuspension wird so hinzugefügt, dass
die endgültige
Konzentration der Agrobacterium-Zellen einer OD600 von
0,5 entspricht. In den meisten Experimenten wird Pluronic F68 in
einer Endkonzentration von 0,01% zu dem Impfgemisch gegeben. Das
Verhältnis
zwischen dem Agrobacterium und den unreifen Embryos beträgt etwa
10 ml : 20–200
unreife Embryos. Man lässt
die Impfung 5–60
Minuten lang bei 23°C
bis 26°C
fortschreiten.
-
Nach
der Impfzeit werden die übrigen
Agrobacterium-Zellen mit Hilfe eines Absauggeräts aus den Explantaten entfernt.
Ein Stück
steriles Filterpapier What-man
Nr. 1 (das zur Größe der Petri-Schale
passt) wird in jede Petri-Schale von 60 × 15 mm oder 60 × 20 mm
gegeben. 200 μl
steriles Wasser werden in die Mitte des Filterpapiers gegeben. Nach
2–3 Minuten
werden die geimpften unreifen Embryos in die Schalen gegeben. Gewöhnlich werden
20–50
Explantate zu einem Haufen (etwa 1 cm groß und 60–80 mg/Haufen) gruppiert, wobei
4–5 Haufen
auf jeder Schale sind. Die Schalen werden sofort mit Parafilm® abgedeckt
und dann 2–3
Tage lang im Dunkeln bei 24°C
bis 26°C
cokultiviert.
-
Die
cokultivierten PCIEs werden im Dunkeln auf ein Medium CM4C + 500
mg/l Carbenicillin (Verzögerungsmedium) übergeführt. Nach
7 Tagen auf dem Verzögerungsmedium
werden die unreifen Embryos eine Woche lang zur Selektion auf CM4C übergeführt, das
mit 2 mM Glyphosat und 500 mg/l Carbenicillin ergänzt ist.
Dann werden Kalli zur weiteren Selektion 2 Wochen lang unter Licht
auf ein Medium MMS0.2C + 0,1 mM Glyphosat + 250 mg/l Carbenicillin übergeführt. Embryogene
Kalli werden zur Pflanzenregeneration auf ein zweites Regenerationsmedium
MMS0C mit einer geringeren Glyphosatkonzentration (0,02 mM) und
500 mg/l Carbenicillin übergeführt. Diese
embryogenen Kalli werden alle zwei Wochen auf frisches Medium übergeführt. Die
regenerierten Pflänzchen
werden zum weiteren Wachstum und zur Selektion auf Sundae-Becher
(Sweetheart Cup Company, Chicago, IL) übergeführt, die das zweite Regenerationsmedium
enthalten. Wenn Wurzeln von transgenen Pflanzen gut ausgebildet
sind, werden die Pflanzen für
die weitere Bewertung in Erde übergeführt.
-
Beispiel 7
-
Neue
glyphosatresistente EPSP-Synthasen können auf der Basis des glyphosatresistenten
EPSPS von E. indica entworfen werden. Die von der cDNA-Sequenz abgeleitete
Aminosäuresequenz
zeigt, dass zwei Aminosäuresubstitutionen
die reife EPSP-Proteinsequenz, die von dem glyphosattoleranten E.-indica-Biotyp abgeleitet
ist (obere Reihe, 9), von der EPSPS-Proteinsequenz
des glyphosatempfindlichen E.-indica-Biotyps (untere Reihe, 9)
unterscheiden. Die Substitution eines Prolins durch ein Serin auf
Position 107 der E.-indica-EPSPS-Aminosäuresequenz
und auf der entsprechenden Aminosäureposition von EPSP-Synthase-Enzymen
sowohl von höheren
Pflanzen als auch von Bakterien führt bekanntermaßen dazu,
dass das Enzym eine Resistenz gegen Glyphosat aufweist (Padgette
et al., J. Biol. Chem. 266: 22364–22369 (1991); US-Patent Nr.
4,535,060). Alle bisher charakterisierten EPSP-Synthase-Varianten
mit einer einzigen Aminosäuresubstitution
in der katalytischen Domäne,
die eine erhöhte
Toleranz gegenüber
Glyphosat aufweisen, haben ein höheres
Ki für
Glyphosat, aber auch eine Erhöhung
des scheinbaren Km für PEP und ein reduziertes Vmax, wodurch die katalytische Effizienz (Vma x/Km)
des Enzyms gesenkt wird (Kishore et al., Annu. Rev. Biochem. 57:
627–663
(1988); Glyphosat (Padgette et al., J. Biol. Chem. 266: 22364–22369 (1991)).
Dagegen weist die glyphosatresistente EPSP-Synthase von E. indica
(E. indica glypR) eine hohe Affinität zu PEP auf, während sie
eine erhebliche katalytische Effizienz in Gegenwart von Glyphosat
beibehält
(Tabelle 4). Die gentechnisch veränderten glyphosatresistenten
(glypR) Varianten von Petunie (Petunia hybrida) und Mais (Zea mays),
von denen in von anderen durchgeführten Studien (US-Patent Nr.
5,866,774; US-Patent Nr. 6,040,497) gezeigt wurde, dass sie transgenen
Pflanzen ein hohes Maß an
Glyphosattoleranz verleihen, wurden in Bezug auf ihre Affinität zu PEP
und Hemmung durch Glyphosat untersucht. Alle natürlich vorkommenden glyphosatempfindlichen
Wildtyp(wt)-Z.-mays- (Z. mays glypS), glyphosatempfindlichen Wildtyp-P.-hybrida-
(P. hybrida glypS) und die E.-indica-glypS-
und E.-indica-glypR-Wildtyp-EPSPS-Enzyme haben sehr ähnliche
Km-Werte für PEP. Die
einzelnen Aminosäuresubstitutionen,
die gentechnisch in die katalytische Domäne des P.-hybrida-EPSPS-Enzyms
eingeführt
wurden, erhöhen
das Km, für PEP drastisch. Es zeigte
sich, dass die einzelne Aminosäuresubstitution,
die man in dieser Domäne
in der natürlich
vorkommenden Variante von E. indica glypR findet, keine größere Auswirkung
auf Km hat, was darauf hinweist, dass dieses
Enzym weiterhin gut im Pflanzenchloroplasten funktioniert. Es erforderte
eine doppelte Mutation im Z.-mays-EPSPS-Enzym, um ein niedriges
Km für
PEP zu erreichen.
-
Tabelle
4. Vergleich des scheinbaren K
m für PEP und
des scheinbaren K
i für Glyphosat des glyphosatresistenten
EPSPS von E. indica mit anderen bekannten Pflanzen-EPSPS, die im
Sinne einer Glyphosatresistenz modifiziert sind.
-
Km(PEP)-Bestimmungen für die verschiedenen Enzyme
werden bei sättigenden
Shikimate-3-phosphat(S3P)-Konzentrationen durchgeführt, und
zwar gemäß Standardverfahren
(Fersht, Enzyme Structure and Mechanism, W.H. Freeman and Co., Ltd.,
San Francisco, CA, 1977). Eine Reihe von PEP-Konzentrationen werden
getestet, so dass der endgültige
Bereich der Konzentrationen eine Größenordnung oberhalb und unterhalb
des experimentell bestimmten Km überspannt.
Ki(Glyphosat) in Bezug auf PEP wird in ähnlicher
Weise bei sättigenden
S3P-Konzentrationen bestimmt, außer dass die Geschwindigkeit
als Funktion von [PEP] für einen
Bereich von Glyphosatkonzentrationen bestimmt wird (Orsi in "Methods in Enzymology" (Purich, Hrsg.), Vol.
63, S. 159–183,
1979). Die Berechnungen, die graphische Darstellung und die statistische
Analyse der enzymkinetischen Daten erfolgen unter Verwendung der
GraFit-Software, Version 3.0 (Erithacus Software Ltd., Staines,
UK).
-
Aufgrund
dieser Studie ist zu erwarten, dass gegen Glyphosat resistente transgene
Pflanzen durch Transformation mit einem Genkonstrukt für glyphosatresistentes
EPSPS-Gen von E. indica hergestellt werden, das eine zusätzliche
Modifikation der natürlich
vorkommenden Aminosäuresequenz
aufweisen kann. Diese Änderungen können durch
ortsspezifische Mutagenese der Codons der DNA-Sequenz vorgenommen
werden, wobei andere bekannte Aminosäuresubstitutionen in glyphosatresistente
Pflanzen-EPSPS eingebaut werden, wie die Substitution von Threonin
durch Isoleucin (US-Patent Nr. 6,040,497) und die Substitution von
Glycin durch Alanin (US-Patent Nr. 5,188,642) in der katalytischen
Domäne.
Weiterhin ist zu erwarten, dass die katalytische Domäne des E.-indica-EPSPS
sowie der EPSPS anderer Pflanzen mit denselben Verfahren zur Aminosäuresequenz
der katalytischen Domäne
des glyphosatresistenten EPSPS des Agrobacterium-Stamms CP4 modifiziert
werden können
(US-Patent Nr. 5,633,435). Frühere
statistische und ortsspezifische Mutationen im konservierten Bereich
(katalytische Domäne)
des EPSPS von Bakterien und Pflanzen haben gezeigt, dass Modifikationen,
die das Ki für Glyphosat erhöhen und
zugleich das Km für PEP niedrig halten, für ein Enzym
wichtig sind, das zum genetischen Modifizieren von Pflanzen im Sinne
einer Glyphosattoleranz geeignet sein sollen (US-Patent Nr. 5,866,775).
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Aus
dem Vorstehenden erkennt man, dass diese Erfindung gut geeignet
ist, um alle oben dargelegten Ziele zu erreichen und Probleme zu
lösen,
und zwar mit Vorteilen, die offensichtlich und der Erfindung inhärent sind.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen
werden angegeben, um die praktische Ausführung der vorliegenden Erfindung
besser zu erhellen. Viele mögliche
Ausführungsformen
der Erfindung können
ausgebildet werden, ohne von deren Umfang abzuweichen, und man sollte
sich darüber
im Klaren sein, dass diese Ausführungsformen
nur zu veranschaulichenden Zwecken angegeben werden und den Umfang
der Erfindung nicht einschränken
sollen.
-
Man
wird sich darüber
im Klaren sein, dass bestimmte Merkmale und Subkombinationen von
Nutzen sind und ohne Bezugnahme auf andere Merkmale und Subkombinationen
eingesetzt werden können.
Dies ist in den Ansprüchen
in Betracht gezogen und liegt innerhalb von deren Umfang.
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