DE60111571T2 - Utilisation de l'anethole-dithiolethione dans la prevention et le traitement de la tenotoxicite induite par un medicament - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Verwendung von Anetholdithiolethion (oder Anetholtrithion).
- Chinolone und insbesondere Chinolone der zweiten Generation, die Fluorchinolone, sind Syntheseantibiotika, die aufgrund ihrer äußerst hohen Wirksamkeit weit verbreitet sind.
- Diese Produkte werden verhältnismäßig gut vertragen; dennoch wurde seit den neunziger Jahren ein sekundärer Effekt festgestellt. Es handelt sich um Tendophathien, umfassend Sehnenentzündungen und Sehnenrisse, die in den meisten Fällen im Bereich der Achillesehne auftreten, aber auch die Quadrizepssehne betreffen können oder im Schulterbereich der Supra Spinatus. Die Invaliditätsdauer beträgt im Schnitt 62 Tage bei einereinfachen Tendinitis und 98 Tage bei Rissen (Simonin et al., Antimicrobial Agents and Chemotherapy, 44, (4), April 2000, 867-872).
- Andere Moleküle, wie die Statine, scheinen ähnliche Wirkungen zu haben. Tatsächlich wurden einige Fälle von Tendinopathien und Sehnenrissen bei Simvastatin (Zocor® un Lodales®) verzeichnet, aber auch bei den Statinen der neuen Generation, die vor kurzem in den Handel gebracht wurden.
- Bisher war das Phänomen der Tenotoxizität kaum bekannt, und es waren keine Mittel oder Produkte zu seiner Heilung verfügbar.
- Die eine Sehne bildende Zelle ist der Tenozyt; in der Sehne sind die Zellen säulenförmig zwischen den Kollagenfasern angeordnet.
- Die Verfasser der vorliegenden Erfindung haben an einem zellulären Tenozytenmodell den zytotoxischen Effekt von Fluorchinolonen untersucht. Anhand dieses Modells haben sie sofort festgestellt, dass das Anethol-dithiolethion (Sulfarlem®), das vor dem Inkontaktbringen mit diesen Xenobiotika vorgetestet wurde, auf überraschende und einzigartige Weise einen Schutz vor dieser Tenotoxizität bietet, was die Bedeutung dieses Moleküls in der Prophylaxe und der Behandlung von Tenotoxizität zeigt, die von Medikamenten, wie den Chinolonen oder den Statinen, verursacht wird.
- Das Anethol-dithiolethion kann demnach als Medikament entweder allein oder gemeinsam mit dem Antibiotikum oder dem Statin verabreicht werden zum Schutz vor der Tenotoxizität, die von Xenobiotika wie den Chinolonen oder den Statinen verursacht wird.
- Die vorliegende Erfindung hat demnach die Verwendung von Anetholdithiolethion zur Herstellung eines Medikaments für die Prophylaxe oder zur Behandlung der Tenotoxizität zum Ziel, die von Medikamenten wie den Chinolonen oder den Statinen hervorgerufen wird, enthaltend Anethol-dithiolethion entweder allein oder als Gemisch oder in Verbindung mit einem Induktionsmedikament.
- Das Anethol-dithiolethion kann in einer Verabreichungsform eingesetzt werden, die 10 bis 200 mg enthält und in Dosen von 10 bis 200 mg/Tag verabreicht werden.
- Nachfolgend werden die Versuchsergebnisse gezeigt, die die Schutzwirkung des Anethol-dithiolethions aufzeigen.
- Der verwendete Test ist ein MIFALC-Test (Microtitration Fluorimetric Assay on Living Cells) des Typs II – dies bedeutet, dass alle Schritte, einschließlich der Detektion/Entwicklung an lebenden Zellen durchgeführt werden, und dass der Test eine fluorimetrische Detektion in kaltem Licht verwendet, um die maximale Sensibilität und Detektionsspezifizität zu erhalten, wie sie bei intracellulären Studien notwendig ist. Die Versuche wurden mit einer immortalisierten Tenozytenlinie durchgeführt, die TENO (Teno Cell Line) genannt wird.
- • Herstellung der Kulturen
- Die Kultivierung wird zur Zellvermehrung in 75 cm3-Gefäßen und in Kultivierungsplatten mit 96 Vertiefungen und ebenem Grund durchgeführt.
- Die Tenozyten werden mit ein wenig Trypsin in Suspension gebracht. Sobald sich die Zellen aufsteigen, wird die Wirkung des Trypsins durch Zugabe von Kulturmedium blockiert, das fötales Kälberserum enthält. Nach Zentrifugation wird das Gehäuse wieder von Komplettmedium HAM F-12 aufgenommen, anschließend werden die Zellen mittels eines Hemozytometers nach Malassez oder Thoma gezählt. Anschließend wird eine Lösung von 27 500 Zellen/ml in komplettem Kulturmedium hergestellt, und hiervon werden 200 μl in jede der 60 zentralen Vertiefungen der Mikroplatten mit 96 Vertiefungen eingebracht. Somit sind in jeder Vertiefung 5500 Zellen enthalten. Die Platten werden bei 37°C in einer feuchten Atmosphäre Luft/CO2 (95%/5%) inkubiert. Der Test wird nach 48 h durchgeführt, wenn die Zellen am Träger haften.
- • Test
- Die verschiedenen Fluorchinolone (oder Statine) werden als 0,1 μM- bis 1 mM-Lösung in einem eingestellten Lösungsmittel verwendet, dessen Unschädlichkeit vorher überprüft wurde. Die Tenotoxizität dieser Moleküle wurde anhand verschiedener Protokolle untersucht: Ohne Vorbehandlung oder mit Vorbehandlung mittels Anethol-dithiolethion (in einer Dosis von 20 μM). 72 Stunden vor dem Inkontaktbringen mit den Xenobiotika; die Zellen werden anschließend direkt in Suspension in Anethol-dithiolethion-Lösungen der Mikroplattenkultivierung unterworfen.
- Am Untersuchungstag entfernt man, nachdem die Konfluenz und der mikroskopische Zustand der Zellen untersucht wurde, das Kulturmedium durch Wenden der Platten und gibt in jede Vertiefung 200 μl einer 20 μM Lösung von Dihydrodichlorfluoresceindiacetat (H2DCF-DA), einer fluorogenen Sonde, die in die Zellen eindringt und in deren Cytosol verbleibt; dieses Produkt wird routinemäßig zur Evaluierung von freien Radikalen verwendet, die von der Zelle hergestellt werden.
- Die Platten werden anschließend 20 Minuten lang in den Brutschrank (37°C) gegeben.
- Nach Entfernung der Sonde durch Wenden der Platten werden die Vertiefungen mit verschiedenen Lösungen von Xenobiotika behandelt und in den Brutschrank gegeben. Anschließend werden die Platten in das Fluorimeter gegeben, das mit einem Emissionsfilter von 535 nm und einem Regelungsfilter von 485 nm ausgestattet ist.
- Die Fluoreszenzeinheiten werden nach 40 Minuten abgelesen.
- • Ergebnisse
- Die Ergebnisse werden als Fluoreszenzprozentsatz, bezogen auf die Kontrollsubstanz, angegeben.
Claims (2)
- Verwendung von Anethol-dithioethion zur Herstellung eines Medikaments für die Prophylaxe oder die Behandlung einer von einem Induktionsmedikament hervorgerufenen Sehnentoxizität.
- Verwendung gemäß Anspruch 1 für die Herstellung eines Medikaments, enthaltend 10 bis 200 mg Anethol-dithioethion.
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