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Die
Erfindung bezieht sich auf feuerbeständige Abstandshalter und insbesondere
auf Abstandshalter, die zur Trennung von Ziegeldachstrukturen oder
Schindel-Dachstrukturen
(im Folgenden werden sie als Ziegeldachstrukturen bezeichnet) benachbarter
Gebäude
vorgesehen sind, um die Ausbreitung eines Feuers von einer Dachstruktur
nach einer benachbarten Dachstruktur oder benachbarten Strukturen
zu verhindern.
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Gegenwärtig breitet
sich ein Feuer in einer Häuserreihe
schnell auf die benachbarten Häuser, insbesondere über die
benachbarten Dachräume, aus.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines feuerbeständigen Abstandshalters,
der die Ausbreitung von Feuer zwischen benachbarten Gebäuden oder
Gebäudeabschnitten
während
einer längeren
Zeitdauer verhindert, insbesondere während einer Zeitdauer, die
eine Stunde überschreitet.
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Die ältere Anmeldung
GB 2234938 A der
Anmelderin beschreibt eine aufblähende
Feuerbarriere, bestehend aus einer Schicht eines Drahtgeflechtes, das
zwischen Lagen aus Keramikfasern sandwichförmig eingebettet ist.
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Die
GB 2189827 A beschreibt
eine Dachraum-Feuerbrücke
aus einem nicht brennbaren Bauteil, die über einer Trennwand zwischen
zwei Dachkammern angeordnet wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshalter
zu schaffen, der die Ausbreitung von Feuer zwischen benachbarten
Gebäuden
oder Gebäudeteilen
während
einer längeren Zeitdauer
verhindert.
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Gemäß einem
Aspekt vorliegender Erfindung betrifft diese einen feuerbeständigen Abstandshalter
zum Abtrennen von Dachziegel- oder Dachschindel-Dachstrukturen aneinanderstoßender Gebäude oder
Gebäudeteile,
wobei der Abstandshalter wenigstens eine Schicht aus aufblähbarem Material und
wenigstens eine Schicht aus deformierbarem Material aufweist, die
innerhalb einer geschlossenen Umhüllung aus flexiblem Material
angeordnet sind, wobei der Abstandshalter außerdem eine Rippe aus einem
flexiblen, zellenförmigen,
feuerbeständigen Schaumstoff
oder Schwamm in Berührung
mit einer freiliegenden Oberfläche
der Umhüllung
zwischen gegenüberliegenden
Seitenrändern
hiervon aufweist, wobei die Anordnung derart getroffen ist, dass
im Gebrauch die Seiten der geschlossenen Umhüllung, in der das aufblähbare Material
vorhanden ist, in der Lage sind, sich in Positionen zu erstrecken,
in denen sie an benachbarten Dachstrukturen, beispielsweise Dachbalken
anstoßender
Gebäude
oder Gebäudeteile,
befestigt werden können,
wobei die Rippe in der Lage ist, sich zwischen diesen benachbarten
Strukturen und auf eine Höhe
zu erstrecken, die wenigstens gleich der Höhe benachbarter Dachlatten
der benachbarten Dachstrukturen ist und wobei die geschlossene Umhüllung und
die Rippe in der Lage sind, anschließend durch die Dachziegel bedeckt
zu werden.
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Die
Schicht an dem aufblähbaren
Material kann eine Mischung von Partikeln aus Keramikmaterial einer
Aufblähsubstanz
und einen Binder enthalten oder hiermit überzogen sein. Das Aufblähmaterial kann
aus einem aufblähenden
Graphit und/oder Natriumsilikat in granularer und/oder pulverförmiger Form
bestehen. Die das Aufblähmaterial
enthaltende Schicht kann aus einer nicht gewebten Matte oder Bahn
bestehen. Die ursprüngliche
Dicke der Schicht liegt vorzugsweise zwischen 2 und 3 mm und die
Dicke der Schicht beträgt
im aufgeblähten
Zustand vorzugsweise mehr als 25 mm.
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Die
deformierbare Schicht kann aus einem Drahtgeflecht bestehen und
das Material, das die Umhüllung
bildet, kann eine Folie aus Metall oder ähnlichem Material, eine verstärkte Papierfolie,
eine Pappe oder eine Plastikumhüllung
sein.
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Die
Rippe aus flexiblem, zellenförmigem, feuerbeständigem Schaumstoff
oder Schwamm kann an einer Oberfläche der Umhüllung festgelegt und auf wenigstens
einer seiner Oberflächen
mit einer Grundierlösung
versehen sein, die ein Dichtungsmittel und einen fließfähigen Überzug aus
einem feuerbeständigen
Material enthält.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
bewirkt die Grundierlösung
ein Schließen
der offenen Poren der überzogenen
Oberfläche der
Rippe und bewirkt eine Bindung, an der der feuerbeständige Überzug anhaften
kann. Die Grundierlösung
kann aus einer wässrigen
Lösung
eines Acryl-Mischpolymerisats einschließlich Ammonium-Polyphosphat
bestehen. Der feuerbeständige Überzug kann
ein chloriertes Vinyl-Mischpolimerisations-System aufweisen, das
eine Menge von Polyphosphat, Zinkborat oder Magnesium und Kalziumkarbonat
enthält.
Der Schaumstoff oder der Schwamm kann aus Polyurethan oder einem
Silikon bestehen, das mit einer Silan-Grundierung überzogen
ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung betrifft diese eine Dachpappen-Dachstruktur, eine
Ziegeldachstruktur oder eine Schindel-Dachstruktur, die eine Mehrzahl
von im Abstand zueinander angeordneten Deckenbalken und die Ziegel
oder Schindeln tragenden Dachlatten aufweist, wobei ein feuerbeständiger Abstandshalter
zwischen einem oder mehreren benachbarten Paaren von Deckenbalken
vorgesehen ist und der Abstandshalter wenigstens eine Schicht aus
aufblähbarem
Material und wenigstens eine Schicht aus deformierbarem Material
enthält,
das innerhalb einer Umhüllung
aus flexiblem Material abgedichtet ist, wobei eine Rippe aus flexiblem,
zellenförmigem,
feuerbeständigem Schaumstoff
oder Schwamm in Berührung
mit einer freien Oberfläche
der Umhüllung
zwischen gegenüberliegenden
Seiten hiervon steht oder hieran befestigt ist und die Seitenränder der
Umhüllung
an jeweils benachbarten Dachbalken festgelegt sind und die Höhe der Rippe
vor dem Zusammenbau größer ist als
die Höhe
benachbarter Dachziegel- oder -Dachschindelträgerlatten, wodurch im Gebrauch
die Rippen in Berührung
mit der Dachpappenoberfläche durch
die Ziegel oder Schindeln niedergedrückt werden.
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Nachstehend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines feuerbeständigen gemäß der Erfindung ausgebildeten
Abstandshalters;
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2 ist
ein Schnitt des feuerbeständigen Abstandshalters
geschnitten nach der Linie II-II gemäß 1;
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die 3 und 4 zeigen
Stirnansichten der erfindungsgemäß ausgebildeten
Abstandshalter unter den Dachziegeln eines Dachaufbaus; und
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht von Abstandshaltern, die zwischen einander
anstoßenden
Dachstrukturen benachbarter Gebäude
angeordnet sind.
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Der
in der Zeichnung dargestellte Abstandshalter besteht aus einer Schicht
aus einem ein Blähmittel
enthaltenen oder hiermit überzogenen
Material 1 und einer Schicht aus einem deformierbaren Drahtgeflecht 2,
das innerhalb einer geschlossenen Umhüllung 3 aus einer
Metallfolie angeordnet ist. Die aufblähbare Schicht kann aus einer
Schicht bestehen, die von der Anmelderin unter der eingetragenen Marke
Multigraf vertrieben wird. Stattdessen kann die Schicht auch einen
anderen aufblähfähigen Stoff
enthalten oder mit diesem überzogen
sein, wie dieser von der Anmelderin oder anderen Firmen geliefert wird.
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Die
Dicke der benutzten aufblähbaren Schicht
liegt vorzugsweise in der Größenordnung von
2 bis 3 mm; wenn im Falle eines Feuers eine Aufblähung erfolgt,
dann steigt die Dicke vorzugsweise auf mindestens 25 mm an. Das
Drahtgeflecht wird im typischen Fall aus Aluminium oder Stahl erzeugt,
wobei allgemein quadratische oder runde Öffnungen zwischen 10 und 50
mm vorgesehen sind. Die Umhüllung 3 kann
aus einer verstärkten
Papierfolie bestehen; stattdessen kann die Umhüllung aus einem gefalteten
Folienblatt, einer Plastikhülle
oder einem gefalteten und abgedichteten Hartpapier bestehen.
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Mit
einer Oberfläche
der Folienumhüllung
ist eine langgestreckte Rippe 4 aus flexiblem, zellenförmigem,
feuerbeständigem
Schaumstoff oder Schwamm verklebt. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht die Rippe 4 aus einer Länge aus einem imprägnierten
feuerbeständigen Schwamm.
Stattdessen kann sie Steinwolle, Glaswolle, ein Keramikmaterial
oder eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Substanzen aufweisen. Die
Rippe 4 erstreckt sich zwischen gegenüberliegenden oberen und unteren
Rändern
der geschlossenen Umhüllung
und sie liegt im Allgemeinen in der Mitte zwischen den Seitenrändern der
Umhüllung. Die
Höhe der
Rippe ist wenigstens so groß wie
die Höhe
herkömmlicher
Dachlatten 6, an denen die Dachziegel 8 befestigt
sind. Vorzugsweise übersteigt die
Höhe der
umschlossenen Rippe die Höhe
der Dachlatten um einen geringen Betrag, wodurch die Rippe durch
die darüberliegenden
Dachziegel niedergedrückt
wird, so dass Hohlräume
eliminiert werden, die sonst vorhanden sein könnten.
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Die
dargestellte Schicht aus aufblähbarem Material
kann aus Keramikfasern oder ähnlichen
Fasern bestehen, die mit einem aufblähbaren Graphit und/oder Natriumsilikat
in granularer Form, in Pulverform oder in Chipform vermischt sind.
Es können auch
andere aufblähbare
Zusammensetzungen benutzt werden. Das Drahtgeflecht ist vorgesehen,
damit die Umhüllung
an ihrem Sitz so gestaltet werden kann, dass sie sich jeder besonderen
erforderlichen Konfiguration anpasst.
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Die
Rippe aus Polyurethan-Schaummaterial ist gemäß einem Ausführungsbeispiel
mit einer wässrigen
Lösung
eines feuerbeständigen
Materials imprägniert
und an bestimmten Stellen der Oberfläche oder der gesamten Oberfläche mit
einer Lösung eines
Acryl-Mischpolimerisat-Systems überzogen, das
Ammonium-Polyphosphat enthält.
Bei Temperaturen über
250 °C bis
300 °C bildet
das Polyphosphat Phosphorsäure,
die mit dem feuerbeständigen Überzug der
Rippe reagiert. Dieser Grundierungsüberzug besitzt eine Viskosität, die ähnlich der
von Wasser ist und bewirkt eine Dichtung der offenen Zellen des
Polyurethanschaums. Der Grundierungsüberzug dichtet daher die freiliegenden
Oberflächen
der Polyurethanrippe ab, wobei jedoch die Flexibilitätscharakteristiken
erhalten bleiben. Der Grundierungsüberzug schafft auch eine Bindung,
an der der nachträglich aufgebrachte
feuerbeständige Überzug anhaften kann.
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Aus
den 3 und 4 ist ersichtlich, dass die
sich nach außen
erstreckenden Seiten 5 des Abstandshalters unter den gegenüberliegenden
Enden benachbarter Dachlatten 6 zu liegen kommen und von
der Unterseite dieser Dachlatten durch die übliche Dachpappe 7 distanziert
sind. Über
den Abstandshaltern sind Dachziegel 8 angeordnet und in der
in 4 dargestellten Stellung werden die Abstandshalter
zusammengepresst, um irgendwelche Hohlräume zu schließen, die
sonst vorhanden sein könnten.
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Wie
aus 5 ersichtlich, wird bei der Benutzung der Abstandshalter
entlang der Ränder
seiner Seiten 5 an benachbarten Deckenbalken der anstoßenden Dachstrukturen
festgelegt, wobei die Rippe 4 zwischen den Deckenbalken
und unter der geschlossenen Umhüllung
liegt. Die Höhe
der Rippe ist entweder gleich der Höhe der benachbarten Dachlatten,
an denen die Dachziegel befestigt sind oder die Rippe ist etwas
höher.
Im eingebauten Zustand wird die obere Oberfläche der Umhüllung durch die Dachziegel
in der üblichen
Weise bedeckt. Der Druck dieser Dachziegel wirkt auf die Rippe und
den feuerbeständigen
Abstandshalter in Berührung
mit der Dachpappe, die die benachbarten Strukturen überdeckt.
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Die
umhüllten
Abstandshalter erstrecken sich bis zum Dachfirst oder überlappen
diesen und sie werden durch die Firstziegel 9 abgedeckt
und niedergedrückt.
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Im
Falle eines Feuers blähen
sich die Abstandshalter auf und erzeugen eine wirksame Barriere,
um den Durchtritt von Feuer von einem Dachstrukturabschnitt auf
einen angrenzenden Dachstrukturabschnitt zu verhindern.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass die vorstehende Beschreibung nur ein
Ausführungsbeispiel von
feuerbeständigen
Abstandshaltern gemäß der Erfindung
erläutert
und dass Modifikationen getroffen werden können, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen.