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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für das Simulieren von Lasten
an Hebezeugen, insbesondere an Turmdrehkränen, im Hinblick auf die Einstellung
der Begrenzungsvorrichtungen für
die Belastung der Hebevorrichtung. Diese Erfindung betrifft auch
eine Vorrichtung für
das Durchführen
dieses Verfahrens. Die Erfindung ist anwendbar an jedem Hebegerät, das mit
einem Hubmechanismus mit Winde ausgestattet ist, dessen Elektromotor
durch einen Geschwindigkeits-Variator gesteuert wird, der eine Regelung
des Drehmoments des Motors gewährleistet.
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Die
klassischen Verfahren zur Einstellung der Begrenzungsvorrichtungen
für die
Belastung einer Hebevorrichtung wie einem Turmdrehkran verwenden
reale geeichte Lasten als Belastungsmittel, wobei die Einstellung
folgendermaßen
vor sich geht (bezogen auf einen Turmdrehkran):
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Die
Begrenzungsvorrichtungen für
Belastungen haben die Aufgabe, die Belastungen zu begrenzen, die
durch die am Hubhaken angehängte
Last bedingt sind und auf die Struktur des Krans einwirken, und
zwar auf akzeptable Werte, für
die dieser Kran ausgelegt und gebaut ist. Eine Sicherheitsmarge
von 10 % ist gewöhnlich
vorgesehen, um die Genauigkeit der Meßsysteme der Belastung sowie
die durch die beim Heben auftretenden Beschleunigungen bedingten
dynamischen Zusatzkräfte
zu berücksichtigen.
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Die
Reihenfolge der Einstellvorgänge
für die Begrenzungsvorrichtungen
der Belastung ist so festgelegt, dass das Bedienungspersonal, das
die Einstellungen ausführt,
sowie das Gerät
gegen jedes eventuelle falsche Manöver abgesichert ist. Demnach
wird die Einstellung der Momenten-Begrenzungsvorrichtungen vor der
Einstellung der Lasten-Begrenzungsvorrichtungen
durchgeführt.
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Die
Begrenzungsvorrichtungen der Belastung werden bei der Inbetriebnahme
des Krans, bei jeder Änderung
der Konfiguration des Krans und auch im allgemeinen mindestens einmal
im Jahr im Zuge der periodischen Kontrolle eingestellt.
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Das
Prinzip der herkömmlichen
Einstellung mit einem mechanischen Kraftmesser ist folgendes:
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Als
Beispiel wird hier angenommen, es handele sich darum, die Begrenzungsvorrichtung
für die Maximallast
eines Turmdrehkrans einzustellen, wobei die zulässige Maximallast 10 Tonnen
beträgt. Eine
geeichte Last von 10 Tonnen wird am Kranhaken angehängt und
die Vorrichtung zur Einstellung der Begrenzungsvorrichtung wird
auf die Unterbrechungs-Grenze eingestellt. Dann wird das Heben dieser
Last mit der vorgesehenen Nominalgeschwindigkeit gesteuert und,
wenn der Hebevorgang nicht erfolgt, wird die Einstellung so geändert, dass
der Hebevorgang möglich
wird.
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Anschließend wird
die Last abgelegt und eine zusätzliche
Last von 10 % hinzugefügt,
das heißt
in dem betrachteten Beispiel von einer Tonne. So wird kontrolliert,
ob die Hubbewegung mit dieser erhöhten Last (die hier 11 Tonnen
beträgt)
unmöglich ist,
wenn nicht, wird die Einstellung geändert, damit die Hubunterbrechung
ausgelöst
wird.
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Schließlich wird
kontrolliert, ob das Heben der Nominallast von 10 Tonnen immer noch
möglich ist.
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Das
Dokument
EP 0866022
A gibt ein Beispiel eines Test-Verfahrens und einer Test-Vorrichtung für Turmdrehkräne unter
Verwendung einer realen angehängten
Last, wobei dieses Dokument allerdings nicht die Sicherheits-Einstellungen
im Detail beschreibt. Die Verwendung von realen Lasten wird auch
im Dokument
DE 3644451
A (
1) beschrieben.
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Bekannt
sind auch Einstellverfahren mit einer Vorrichtung mit elektronischen
Meßfühlern. Mit solchen
Vorrichtungen wird eine Eichung mit einer beliebigen Last durchgeführt, deren
Größe der Lastentabelle
des Krans angepaßt
ist, die aber nicht eingestellt wird. Die anderen Lasten und das
aus jeder Last resultierende Moment werden von einem elektronischen
Rechner automatisch berechnet. Trotz des Einsatzes elektronischer
Mittel bleibt bei diesem Verfahren der Nachteil, dass mindestens
eine reale geeichte Last erforderlich ist.
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Über diese
klassischen Verfahren hinaus gibt es Techniken des sogenannten „Simulierens
von Lasten", die
die Durchführung
von Einstellungen ermöglichen,
ohne dass reale geeichte Lasten notwendig sind.
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So
ist auf dem Gebiet der Turmdrehkräne bereits eine Vorrichtung
für das
Simulieren von Lasten mit Hilfe einer Motorpumpe und eines Hydraulikzylinders
vorgeschlagen worden. Der Hydraulikzylinder ist im Bereich des mechanischen
Verstärkers
der Lasten-Begrenzungsvorrichtung montiert, um auf diesen einen
Zug auszuüben.
Die Last wird mittels eines hydraulischen Drucks simuliert, der
von der Motorpumpe geliefert und von einer Tabelle für die Zuordnung „Druck
/ Last" angegeben
wird. Mit dieser Vorrichtung kann ein Moment, das durch eine Last bedingt
ist, nicht simuliert werden, da sie sich im Bereich des mechanischen
Meßfühlers der
Lasten-Begrenzungsvorrichtungen befindet. Das vorgenannte Dokument
DE 3644451 A (
2)
zeigt auch den Einsatz von Hydraulikzylindern bei einem System für das Simulieren
von Lasten, das bei einem Hebegerät des Typs Laufkran eingesetzt
ist.
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Darüber hinaus
ist der Gebrauch von Kraftmessern für die Ausführung von Tests an Hebezeugen
bekannt. So beschreibt das Dokument
US 4509377 ein
Testverfahren für
ein Hebegerät
wie etwa einen Turmkran oder einen Laufkran, bei dem bereits der
Gebrauch eines Kraftmessers vorgesehen ist, der zwischen dem Hubhaken
und dem Erdboden montiert ist; allerdings dient das in diesem Dokument
beschriebene Verfahren ausschließlich zur Durchführung eines
Belastungstests und ist nicht für eine
Einstellung der Begrenzung von Last und Moment bestimmt. Das Dokument
US 4643031 beschreibt ein
Testverfahren für
Hebezeuge wie etwa Laufkräne
oder fahrbare Portalkräne,
bei dem ein Kraftmesser benutzt wird, der zwischen dem Hubhaken
und einer mit dem Hebegerät
fest verbundenen Struktur montiert ist, ein Verfahren, das auch
einen Hydraulikzylinder für
das Simulieren einer Last einsetzt. Das Dokument
DE 2140779 A beschreibt ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Grenzlasten bei Kränen mit
Teleskopausleger, wobei dort ebenfalls ein mit einem Hydraulikzylinder
verbundener Kraftmesser verwendet wird.
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Schließlich beschreibt
das Dokument
DE 3341414 im
speziellen Bereich der Turmdrehkräne für die Sicherheitseinrichtungen
gegen Überlastung eine
Kontrollvorrichtung, die sich zwischen dem Hubhaken und einem im
Erdboden verankerten festen Punkt befindet, der eventuell durch
eine Masse mit hohem Gewicht ersetzbar ist. Diese Vorrichtung ist kein
Kraftmesser, der eine Belastungsgröße angibt, sondern ein Mechanismus
mit einem Stift, der jenseits eines bestimmten Werts der Zugbelastung
abgeschert wird. Ein solches System bietet keine so bequemen Einstellweisen
wie diejenigen der vorliegenden Erfindung.
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Angesichts
dieses Standes der Technik hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe,
von der Notwendigkeit geeichter realer Lasten und/oder Hydraulikzylindern
wegzukommen, um das Einstellen der Lasten-Begrenzungsvorrichtungen
an Turmdrehkränen
durchzuführen,
und folglich die Handhabung solcher Lasten sowie die Dauer und die
Kosten dieser Einstellvorgänge
zu beschränken,
wobei diese so besonders einfach werden und gleichzeitig auch das Einstellen
der Momenten-Begrenzungsvorrichtungen ermöglichen.
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Zu
diesem Zweck ist im wesentlichen Gegenstand der Erfindung ein Verfahren
für das
Simulieren von Lasten an Hebezeugen, insbesondere an Turmdrehkränen, ein
Verfahren, das daraus besteht:
- – einen
Kraftmesser zwischen den Hebehaken und einen festen Punkt zu montieren;
- – den
Hebemechanismus durch Regelung des Drehmoments des Motors auf den
Modus „Einstellung" zu stellen,
- – Einstellwerte
für die
Begrenzung des Motordrehmoments anzuzeigen, die Hebefunktion durch
die Steuerung des Elektromotors der Winde in Aufwärtsrichtung
zu steuern und die vom Kraftmesser angezeigten Werte der Zugkraft
abzulesen.
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Nach
einem Durchführungsmodus
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Kraftmesser mit einem seiner Enden an einem feststehenden
Punkt, der im Boden verankert ist, befestigt, oder er ist mit diesem
Ende an der Struktur des Krans festgemacht. Bei einer Variante der
Durchführung
ist der Kraftmesser mit einem seiner Enden mittels eines Hakens
an einer frei beweglichen Masse befestigt, deren Gewicht höher ist
als dasjenige der zu messenden Maximallast, so dass diese Masse
das Äquivalent
eines feststehenden Punktes darstellt. In allen Fällen ist das
andere Ende des Kraftmessers am Hebehaken des Krans festgemacht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann die Verwendung eines Kraftmessers mit Direktanzeige einschließen, das
heißt,
eines Kraftmessers, der an sich selbst eine Anzeigeeinrichtung für die Zugkraft trägt, die
auf diesen Kraftmesser ausgeübt
wird. In diesem Fall muss sich ein Bedienungsmann nahe beim Kraftmesser
aushalten, um die angezeigten Zugkraftwerte abzulesen und sie an
einen anderen Bedienungsmann weiterzuleiten, der mit der Ausführung der
Einstellarbeiten beauftragt ist und der im allgemeinen an der Struktur
des Krans aufgestellt ist, insbesondere beim elektrischen Schaltschrank
für die
Steuerung des Hebemechanismus.
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Bei
einer vorteilhaften Variante schließt das erfindungsgemäße Verfahren
die Verwendung eines Kraftmessers mit Fernanzeige ein, das heißt, eines Kraftmessers
mit Einrichtung für
Fernübertragung der
gemessenen Zugkraftwerte an ein Anzeigegerät für die gemessenen Werte, das
vorzugsweise in unmittelbarer Reichweite des Bedienungsmannes angeordnet
ist, der mit der Ausführung
der Einstellarbeiten beauftragt ist. Diese Variante erfordert also
nicht mehr die Anwesenheit eines zweiten Bedienungsmannes für das Ablesen
der vom Kraftmesser gegebenen Meßwerte, und sie vermeidet auch
jeden Übermittlungsfehler
zwischen den zwei Bedienungsleuten.
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Wenn
der Kraftmesser mit Direktanzeige oder mit Fernanzeige aufgestellt
ist und der Hebemechanismus auf den Modus „Einstellung" geschaltet ist,
zum Beispiel durch Anzeige und Eingabe eines Zugangscodes auf der
Steuertastatur des Geschwindigkeits-Variators, der den Motor steuert,
der die Hubwinde betätigt,
besteht der Vorgang beim Messen der Last zur Einstellung der Last-Begrenzung
im einzelnen darin:
- – einen Einstellwert zur Begrenzung
des Motordrehmoments anzuzeigen, zum Beispiel in Form eines Prozentsatzes
des nominalen Drehmoments, und zwar etwas geringer als demjenigen der
Lastentabelle des Krans (zum Beispiel: 90%),
- – die
Hebefunktion in Aufwärtsrichtung
bis zum Immobilisierung der Winde zu steuern, wobei der Kraftmesser
dann einer Zugkraft ausgesetzt ist, die dem zuvor angezeigten Einstellwert
für die
Begrenzung des Drehmoments entspricht,
- – den
vom Kraftmesser angezeigten Belastungswert abzulesen (zum Beispiel:
5,1 Tonnen),
- – den
Einstellwert für
die Begrenzung des Drehmoments zu erhöhen, bis am Kraftmesser der
korrekte Wert erreicht ist, der von der Lastentabelle angegeben
ist (zum Beispiel: 5,2 bis 5,3 Tonnen),
- – im
Fall des Überschreitens
des gewünschten Wertes
die Hebefunktion in Abwärtsrichtung
zu steuern und die vorhergehenden Phasen wiederaufzunehmen, wobei
der Einstellwert für
die Begrenzung des Drehmoments nachgeregelt wird,
- – schließlich die
Steuerung in der Weise freizugeben, dass die Bremse wirkt und die
Winde in der momentanen Position immobilisiert, wobei die Belastung
am Kraftmesser auf dem gleichen Wert gehalten wird.
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Der
betrachtete Vorgang besteht hinsichtlich der Einstellung einer Lasten-Begrenzungsvorrichtung
außerdem
im einzelnen darin:
- – die Lasten-Begrenzungsvorrichtung
bis zur Unterbrechungsgrenze zu führen,
- – die
Hebefunktion in Abwärtsrichtung
bis zur Entspannung des Hebekabels zu führen,
- – den
Kran anzuhalten und zu warten, bis der Geschwindigkeits-Variator
sich vollständig
abschaltet (gemäß einer
Zeitangabe in der technischen Beschreibung des Krans, die ungefähr 30 Sekunden
betragen kann),
- – den
Kran wieder in Betrieb zu nehmen,
- – die
Hebefunktion in Aufwärtsrichtung
mit geringer Geschwindigkeit zu steuern, wobei dann die Lasten-Begrenzungsvorrichtung
die Bewegung stoppt und die Bremse aktiviert wird,
- – den
vom Kraftmesser angegebenen Belastungswert abzulesen und nachzuprüfen, ob
dieser Wert zwischen dem Nominalwert der Last und dem um einen vorherbestimmten
Betrag erhöhten Wert
liegt (zum Beispiel: Nominalwert + 10%),
wobei der Einstellvorgang
beendet ist, wenn diese letzte Bedingung erfüllt ist, wogegen andernfalls,
das heißt,
wenn der vom Kraftmesser angezeigte Wert kleiner als die Nominallast
oder gleich der Nominallast ist, oder größer als diese um beispielsweise
um 10% erhöhte
Nominallast ist, das vorstehend beschriebene Verfahren von Anfang
an wiederholt wird.
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Ausgehend
von dem vom Kraftmesser gelieferten Meßwert kann demnach die Einstellung
der Lasten-Begrenzungsvorrichtung vorgenommen werden, deren Aufgabe
darin besteht, das Überschreiten der
Nominallast zu verhindern, für
die das Gerüst
eines Krans und seine Hebewinde berechnet und ausgeführt sind.
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Bekanntlich
erlaubt die Hubwinde ganz allgemein verschiedene Hebegeschwindigkeiten:
- – Mikro-Geschwindigkeit
(bei Maximallast),
- – niedrige
Geschwindigkeit (was die Nominalgeschwindigkeit bei Maximallast
ist),
- – hohe
Geschwindigkeit,
- – sehr
hohe Geschwindigkeit (ausschließlich
bei Abwärtsbewegung).
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Die
am Hubhaken aufgehängten
Lasten übertragen
eine Zugkraft, die zur Last proportional ist, auf den Strang des
Hubseils, der sich außerhalb der
Trommel der Hubwinde befindet. Diese Kraft wird auf die Rollen übertragen, über die
das Seil läuft, oder
auf die Trommel. Die Meßvorrichtung
für die Kraft
wird also entweder im Bereich der Trommel angebracht, die somit
eine Wiege-Trommel ist, oder im Bereich einer Seil-Umlenkrolle, die
dann eine Wiege-Rolle ist; diese Meßvorrichtung besitzt einen
mechanischen Verstärker,
der die Last-Begrenzungsvorrichtungen steuert.
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Um
eine maximale Genauigkeit der Einstellungen zu erreichen, ist es üblich, unterschiedliche Unterbrecher
für die
Mikro-Geschwindigkeit und für die
niedrige Geschwindigkeit vorzusehen, und zwar deshalb, um die verschiedenen
dynamischen Effekte zu berücksichtigen,
obwohl die zulässigen
Lasten in beiden Fällen
gleich sind.
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Unter
Berücksichtigung
des vorstehend Festgestellten erfolgen die Einstellungen der Begrenzungsvorrichtungen
(ausgeführt
nach dem oben definierten Verfahren) vorzugsweise in folgender Reihenfolge:
- 1. Unterbrecher für sehr hohe Geschwindigkeit,
- 2. Unterbrecher für
hohe Geschwindigkeit,
- 3. Unterbrecher für
niedrige Geschwindigkeit,
- 4. Unterbrecher für
Mikro-Geschwindigkeit.
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Außerdem werden
diese Einstellungen vorzugsweise bei minimaler Reichweite durchgeführt, das
heißt,
die Zugachse des Hubhakens befindet sich so nach wie möglich an
der Basis des Krans, und besteht vorzugsweise auch (im Fall eines
Seilzugs mit veränderbarer
Anzahl der Stränge
des Hubseils) aus einem Seilzug mit zwei Seilsträngen, bei dem die durch Beschleunigen
bedingten Kräfte
höher sind
als bei einem Seilzug mit vier Seilsträngen oder mehr.
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Die
vollständigen
Einstellarbeiten umfassen auch noch eine Einstellung der Unterbrecher
der Begrenzungsvorrichtung des maximalen Belastungsmoments, und
hier wird daran erinnert, dass das Belastungsmoment das Produkt
ist aus der rollenden Last (Fahrgestell + Seilstrang + Haken + Nutzlast) und
multipliziert wird mit der Entfernung zwischen dem Entstehungspunkt
des konstanten Moments, abhängig
vom Krantyp, und der Zugachse des Hakens. Die Einstellung der Unterbrecher
der Begrenzungsvorrichtung des maximalen Belastungsmoments kann
theoretisch für
jede Last erfolgen, die zwischen der Maximallast und der Last an
der Spitze des Kranauslegers liegt, bei der nominalen Reichweite,
die dieser Last entspricht, abgelesen auf dem Lastendiagramm. Um
diese Einstellung durchzuführen, kann
man den Vorgang des Messens einer Last mit Hilfe des Kraftmessers
benutzen, wie er weiter oben beschrieben ist.
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Für die Durchführung des
oben definierten Verfahrens zum Simulieren von Lasten umfasst die erforderliche
Vorrichtung im wesentlichen einen Kraftmesser (mit Direktanzeige
oder Fernanzeige), der in Kombination mit Mitteln zur Einstellung
des Motordrehmoments und zur Einstellung der Geschwindigkeit eingesetzt
wird, die in den Geschwindigkeits-Variator integriert oder mit ihm
verbunden sind, der den Elektromotor steuert, welcher die Hubwinde
des Krans betätigt,
sowie mit Anzeigemitteln für
einen Einstellvorgang der Kraft-Begrenzungsvorrichtungen, wobei
der Kraftmesser zwischen dem Hubhaken und einem festen Punkt montiert
werden soll, und wobei alle diese Teile zusammen das Simulieren
einer Last durch Erzeugen eines Drehmoments beim Elektromotor ermöglichen,
wobei gleichzeitig die Größe dieser
Last gemessen wird. Vorzugsweise umfassen die Anzeigemittel eine
Steuertastatur zum Anzeigen des Modus „Einstellung" durch einen Code,
zum Anzeigen eines Einstellwerts des Dreh moments des Motors und
eventuell zum Steuern der Hubbewegung in Aufwärts- und in Abwärtsrichtung.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung, die Gegenstand der Erfindung sind,
bieten als Ganzes folgende Vorteile:
- – Die Erfindung
macht die Zuhilfenahme von geeichten Lasten für die Einstellungen von Belastungen überflüssig, üblicherweise
von vier oder fünf unterschiedlichen
Lasten, wobei sie auch jeden Transport und jede Handhabung solcher
Lasten überflüssig macht.
- – Das
Einstellen einer Begrenzungsvorrichtung für Belastungen kann mit der
Beteiligung eines einzigen Bedienungsmannes durchgeführt werden,
wenn ein Kraftmesser mit Fernanzeige verwendet wird.
- – Mit
diesem System kann (im Fall eines Kraftmessers mit Fernanzeige)
jeder Irrtum bezüglich der
Last oder jeder Kommunikationsfehler zwischen einem Bedienungsmann
am Boden und dem mit der Einstellung beauftragten Bedienungsmann
ausgeschlossen werden.
- – Die
Einstellvorgänge
werden vereinfacht, sie erfolgen schneller und kosten weniger, wobei gleichzeitig
die wünschenswerte
Genauigkeit erhalten bleibt.
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Die
Erfindung wird besser verstanden werden mit Hilfe der folgenden
Beschreibung mit Bezug auf den beigefügten schematischen Zeichnungssatz, der
beispielhaft, aber nicht erschöpfend,
ein Ausführungsbeispiel
dieser Vorrichtung für
das Simulieren von Lasten an Hebezeugen darstellt:
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1 ist
eine schematische Gesamtansicht eines Turmdrehkrans während der
Einstellung mit dem Verfahren für
das Simulieren von Lasten, das Gegenstand der Erfindung ist.
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2 ist
ein synoptisches Schema, das die Vorrichtung der Erfindung in Verbindung
mit einem Geschwindigkeits-Variator zeigt.
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Die 1 zeigt
einen Turmdrehkran mit seiner Basis 1, seinem Mast 2 und
seinem Verteiler-Ausleger 3, über dessen Länge sich
ein Laufwagen 4 bewegt. Der Kran dient zum Heben von Lasten mittels
eines Hakens 5, der mit einem Flaschenzug 6 und
einem Hubseil 7 verbunden ist, das mindestens zwei Seilstränge unter
dem Laufwagen 4 bildet, wobei sich einer der Seilstränge des
Seils 7 auf die Trommel einer Hubwinde 8 aufrollt.
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In
der 2 ist die Hubwinde 8 schematisch dargestellt
mit ihrer Trommel 9, die von einem Elektromotor 10 über ein
Reduktionsgetriebe 11 in Rotation versetzt wird.
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Der
Elektromotor 10 wird von einem Geschwindigkeits-Variator 12 gesteuert,
der an einem Eingang einen Einstellwert 13 für die Geschwindigkeit
erhält,
der von einem Steuerhebel 14 des Typs Steuerschalter geliefert
wird.
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Ein
Meßfühler 15 für die Geschwindigkeit, der
mit dem Elektromotor 10 verbunden ist, liefert an einen
anderen Eingang des Variators 12 ein Rückmeldesignal 16 für die Geschwindigkeit,
und ein Subtrahierer 17 bestimmt in jedem Augenblick die
Differenz zwischen dem Einstellwert 13 für die Geschwindigkeit
und der augenblicklichen tatsächlichen
Geschwindigkeit, die von dem Rückmeldesignal 16 angegeben
wird.
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Vom
Subtrahierer 17 aus wird der Elektromotor 10 über eine
Regelstufe 18 und eine Leistungsstufe 19 gesteuert.
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Ein
Organ 20 zur Begrenzung des Drehmoments wirkt auch auf
die Regelstufe 18 ein. Das Organ 20 umfasst eine
Steuertastatur 21 und einen Anzeiger 22, der einen
Code oder einen numerischen Wert anzeigt.
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Die
Funktionen der Regelung der Drehgeschwindigkeit und der Regelung
des Drehmoments, wie sie schematisch in der 2 dargestellt
sind, sind üblicherweise
in alle Typen von Geschwindigkeits-Variatoren integriert, die bei
Turmdrehkränen verwendet
werden.
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Als
externes Mittel umfasst die Vorrichtung einen Kraftmesser 23,
der beim gezeigten Beispiel ein Kraftmesser mit Direktanzeige ist,
das heißt,
dass er direkt bei sich angeordnet einen Anzeiger 24 hat, der
den Wert einer Zugkraft F anzeigt, die von diesem Kraftmesser 23 gemessen
wird. Bei einer nicht gezeigten Variante ist der Kraftmesser 23 ein
Kraftmesser mit Fernanzeige, bei dem der von diesem Kraftmesser
gemessene Wert an einem entfernten Gerät in Sichtweite des Bedienungsmannes
angezeigt wird, der mit der Ausführung
der Einstellung beauftragt ist, wobei dieser Bedienungsmann in der
Nähe der
Hubwinde 8 postiert ist.
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Für seinen
Einsatz wird der Kraftmesser 23 an seinem oberen Ende 25 am
Hubhaken 5 eingehängt.
Das andere Ende 26, oder untere Ende, des Kraftmessers 23 wird
an einem im Boden 28 verankerten festen Punkt 27 befestigt;
bei einer nicht gezeigten Variante wird dieses untere Ende 26 des Kraftmessers 23 an
einer freien Masse eingehängt, deren
Gewicht höher
ist als die anzuwendende Belastung, so dass diese Masse nicht hochgehoben wird
und das Äquivalent
eines festen Ankerpunkts bildet.
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Wenn
der Kraftmesser auf diese Weise installiert ist, wird der Einstellvorgang
begonnen, indem ein Zugangscode eingegeben wird, der den Beginn
der Kontrollabnahme der Begrenzung des vom Elektromotor 10 gelieferten
Drehmoments ermöglicht,
und indem der Zugangscode mit Hilfe der Steuertastatur 21 der
Begrenzungsvorrichtung 20 bestätigt wird.
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Der
Einstellvorgang selbst umfasst insbesondere am Anzeigegerät 22 das
Anzeigen eines Einstell-Sollwerts für die Begrenzung des Drehmoments
des Elektromotors 10, dergestalt, dass die Steuerung dieses
Motors 10 mit dem so festgelegten Drehmoment eine Last
simuliert, in dem Sinne, dass der Kraftmesser 23 einer
Zugkraft F ausgesetzt wird, die diesem Drehmoment entspricht. Der
Wert der Zugbelastung F, der vom Anzeigegerät 24 des Kraftmessers 23 angezeigt
wird, kann dann abgelesen werden, und von da an kann der Einstellvorgang
weiter durchgeführt
werden (nach der allgemeinen Beschreibung, die bereits weiter oben
gegeben wurde). Bezüglich
der Hebebewegung in Aufwärtsrichtung und
in Abwärtsrichtung
kann dieser Vorgang gesteuert werden, indem der vorhandene Steuerhebel 14 benutzt
wird; bei einer vorteilhaften Variante erfolgt die Steuerung der
Hebebewegung in Aufwärtsrichtung
und in Abwärtsrichtung über die
Steuertastatur 21, was eine zentrale Steuerung für den gesamten Einstellvorgang
ermöglicht.
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Man
würde den
Rahmen der Erfindung, wie sie in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist, nicht verlassen:
- – wenn die Befestigung des
Kraftmessers auf unterschiedliche Weise ausgeführt wird, zum Beispiel, wenn
ein Punkt des Krans selbst benutzt wird;
- – wenn
das Verfahren mit Geschwindigkeits-Variatoren beliebigen Typs in
Gang gesetzt wird, die eine Kontrolle des Motor-Drehmoments erlauben, wie
zum Beispiel: Frequenzvariator, Spannungsvariator oder Gleichstromvariator;
- – wenn
das gleiche Verfahren und die gleiche Vorrichtung bei irgendwelchen,
von Turmdrehkränen verschiedenen,
Hebezeugen eingesetzt werden, die mit einer Seilwinde ausgestattet
sind, deren Elektromotor von einem Variator gesteuert wird.