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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Cumarin-Derivate und pharmazeutisch annehmbare Salze und Ester von
diesen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf pharmazeutische Zusammensetzungen
von diesen und deren Verwendung als Inhibitoren des Brenzcatechin-O-methyltransferase
(COMT)enzyms (auch Catechol-O-methyltranferase genannt).
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Kurze Beschreibung des
Standes der Technik
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Verbindungen mit COMT-inhibierender
Wirksamkeit sind bereits bekannt. So werden zum Beispiel Derivate
von Brenzkatechinen und Isoflavonen als COMT-Inhibitoren u. a. in
US-A-5 446 194, US-A-5 389 653 bzw. US-A-3 973 608 beschrieben. COMT-Inhibitoren
werden u. a. zur Behandlung der Parkinson-Krankheit verwendet. Es
wurde auch schon darauf hingewiesen, daß COMT-Inhibitoren bei der
Behandlung u. a. von Bluthochdruck, Herzschwäche und Depression (z. B. in
der oben genannten US-A-5 446 194) aber auch als Inhibitoren zur
Verhinderung von diabetischen Gefäß-Funktionsstörungen (WO-A-98
27973) wirksam sind.
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Bezüglich der bekannten Cumarin-Derivate
sei verwiesen auf:
WO-A-93 16064, die Cumarinverbindungen mit
inhibierender Wirksamkeit des Tyrosin-kinase-Enzyms zur Verwendung
als Antitumormittel beschreibt und ferner
J. Mazur und T. Zawadowski
(Acta Pol. Pharm., Bd. 54(5), 1997, S. 371–374 sowie Pol. J. Chem., Bd.
55(5), 1981, S. 1151–5)
D.
Desai und R. H. Mehta (Indian J. Heterocycl. Chem., Bd. 6(3), 1997,
S. 241–244)
und A. C. Jain et al (Bull. Soc. Jpn, Bd. 52(4), 1979, S. 1203–4)
welche
verschiedene Cumarin-Derivate mit u. a. antibakterieller, hypotonischer,
spasmolytischer und/oder antileukämischer Wirksamkeit beschreiben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Schaffung von weiteren Verbindungen mit Inhibierungswirkung
gegenüber
dem Brenzcatechin-O-methyltransferase-Enzym.
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Die Erfindung schafft ferner Verbindungen
zur Behandlung von Erkrankungen oder Zuständen, bei denen man die Inhibierung
von COMT für
angezeigt hält,
und bietet deren Verwendung für
die Herstellung eines Medikaments, das als COMT-Inhibierungsmittel
verwendet werden soll. Ferner werden pharmazeutische Zusammensetzungen
geschaffen, die diese Verbindungen enthalten.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung liefert Verbindungen
der allgemeinen Formel I':
worin sich die beiden OH-Substituenten
im Phenylmolekülteil
zueinander in ortho-Stellung befinden und R
1 zu einer
der Hydroxygruppen in ortho-Stellung steht;
X = O oder NR
7 bedeutet, wobei R
7 =
H, (C
1-C
6)-Alkyl,
oder -(C
1-C
6)-Alkyl-OOOH
ist;
R
1 = NO
2,
CN, CHO, CF
3 oder (C
1-C
6)-Alkyl-CO- bedeutet;
R
2 und
R
3 jeweils unabhängig ausgewählt werden von H, OH, Halogen,
NO
2, SH, NH
2, (C
1-C
6)-Alkyl, (C
2-C
6)-Alkenyl, (C
1-C
6)-Alkoxy, OH-(C
1-C
6)-Alkyl, Halogen-(C
1-C
6)-Alkyl, Mono- oder Di-(C
1-C
6)alkylamino, SO
2R
10,-CO-(C
1-C
9)-Alkyl,
-(Y)
n-(B)
m-OOOH und -(Y)
n-(B)
m-Rg, wobei
m
= 0 oder 1 ist;
n = 0 oder 1 ist;
Y = -CO- oder -CHOH-
ist;
B = (C
1-C
6)-Alkylen
oder (C
2-C
6)-Alkenylen
ist;
R
8 für Phenyl, Naphthyl, (C
3-C
7)-Cycloalkyl
oder einen Heterocyclusrest mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis
4 Heteroatomen steht, welche von N, O und S ausgewählt wurden,
wobei dieses Phenyl, Naphthyl, (C
3-C
7)-Cycloalkyl oder der Heterocyclusrest mit
5 oder 6 Ringgliedern gegebenenfalls mit 1 bis 5 Substituenten R
9 jeweils unabhängig ausgewählt von OH, Halogen, COOH,
5-Tetrazoyl, NO
2, SH, NH
2,
CN, CHO, =O, (C
1-C
6)-Alkyl,
(C
1-C
6)-Alkoxy,
Halogen-(C
1-C
6)-Alkyl, Mono-
oder Di-(C
1-C
6)-Alkylamino,
CO-(C
1-C
6)-Alkyl, CO-NH
2,
Mono- oder Di-(C
1-C
6)-Alkylamino-CO-,
NHOH, CONHOH oder SO
2R
10 substituiert
ist;
oder R ist:
oder R
2 und
R
3 zusammen -(CH
2)
r- bilden, worin r = 3, 4 oder 5 ist;
R
4 und R
5 unabhängig H oder
(C
1-C
6)-Alkyl bedeuten,
oder R
4 und R
5 zusammen
=O, =S oder =NR
11 bilden, wobei R
11 = H oder (C
1-C
6)-Alkyl ist;
R
6 =
H, NO
2, CN, CHO, Halogen, CF
3 oder
(C
1-C
6)-Alkyl ist;
und
R
10 = (C
1-C
6)-Alkyl, NH
2, OH
oder Mono- oder Di-(C
1-C
6)-Alkylamino
bedeutet;
oder pharmazeutische geeignete (annehmbare) Salze
oder pharmazeutisch geeignete (annehmbare) Ester von diesen.
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Als Untergruppe der Verbindungen
I' schafft die Erfindung
neue Verbindungen der Formel I
worin X, R
1 bis
R
6 wie oben bezüglich der Verbindungen der
Formel I' definiert
sind,
unter der Bedingung, dass (a) R
1 nicht
CHO ist, wenn X = O, R
2 = Methyl ist, R
3 = H ist, R
4 und
R
5 zusammen =O bilden, R
6 =
H ist und sich die beiden Hydroxy-Substituenten in der 7- und 8-Stellung
befinden, (b) R
1 nicht 8-CO-CH
3 ist,
wenn X = O, R
2 = H oder Methyl ist, R
3 = H ist, R
4 und
R
5 zusammen =O bilden, R
6 =
H ist und sich die beiden Hydroxy-Substituenten in der 6- und 7-Stellung
befinden, und (c) R
1 nicht -CO-CH
3 ist, wenn X = O ist, R
2 und
R
3 = H sind, sowohl R
4 als
auch R
5 Methyl sind, R
6 =
H ist und sich die beiden Hydroxy-Substituenten in der 7- und 8-Stellung
befinden, oder pharmazeutisch geeignete Salze oder pharmazeutisch
geeignete Ester von diesen.
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Die Verbindungen der Formeln I' und I zeigen eine
COMT-Inhibitorwirksamkeit und können
daher als therapeutische Mittel zur Behandlung von Erkrankungen
oder Zuständen
verwendet werden, bei denen COMT-Inhibierungsmittel als nützlich angezeigt
sind, z. B. bei der Behandlung der Parkinsonkrankheit.
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Die folgenden Untergruppen (1) bis
(15) der Verbindungen der Formel I' oder I entweder allein oder in beliebiger
Kombination miteinander werden bevorzugt:
- (1)
R1 bedeutet NO2,
CN oder CF3, z. B. NO2 oder
CN, wie NO2;
- (2) X ist O;
- (3) X bedeutet NR7; R7 ist
H oder (C1-C6)-Alkyl,
z. B. H
- (4) R2 und R3 werden
jeweils unabhängig
ausgewählt
von H, OH, Halogen, NO2, NH2,
(C1-C6)-Alkyl, (C2-C6)-Alkenyl, (C1-C6)-Alkoxy, OH-(C1-C6)-Alkyl, Halogen-(C1-C6)-Alkyl, Mono-
oder Di-(C1-C6)-Alkylamino,
-CO-(C1-C9)-Alkyl,
z. B. -CO-(C1-C6)-Alkyl,
(Y)n-(B)m-COOH,
z. B. -(B)m-COOH und -Y-B-COOH, und -(Y)n-(B)m-R8,
wobei m = 0 oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist; Y = -CO- oder -CHOH-,
z. B. -CO-, ist; B für
(C1-C6)-Alkylen
oder (C2-C6)-Alkenylen,
z. B. (C1-C6)-Alkylen
steht; R8 Phenyl, Naphthyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclus mit
5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, bedeutet, z. B. Phenyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, (z. B. Piperidyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Tetrazolyl,
Thienyl, Furyl oder Pyridyl, z. B. Tetrazolyl oder Pyridyl) ist,
wobei jede dieser Reste gegebenenfalls mit 1 bis 5, z. B. 1 bis
drei, insbesondere 1 oder 2, beispielsweise 1 Substituent(en) R9 substituiert sein können, R9 jeweils
unabhängig
ausgewählt
ist von OH, Halogen, COOH, 5-Tetrazolyl, NO2,
SH, NH2, CN, CHO, =O, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, Halogen-(C1-C6)-Alkyl,
Mono- oder Di-(C1-C6)-Alkylamino,
-CO-(C1-C6)-Alkyl, -CO-NH2, Mono- oder Di-(C1-C6)-Alkylamino-CO-, -NHOH-, -CONHOH- und SO2R10, wobei R10 wie oben definiert ist (z. B. (C1-C6)-Alkyl, NH2 oder OH), beispielsweise ausgewählt von
OH, Halogen, COOH, 5-Tetrazolyl, NO2, NH2, CN, CHO, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, Halogen-(C1-C6)-Alkyl, Mono- oder Di-(C1-C6)-Alkylamino, -CO-(C1-C6)-Alkyl, -CO-NH2,
Mono- oder Di(C1-C6)-Alkylamino-CO-,
NHOH- und CONHOH beispielsw. von OH, Halogen, COOH, 5-Tetrazolyl,
NO2, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy
und Halogen-(C1-C6)-Alkyl;
z. B. von OH, Halogen, COOH, 5-Tetrazolyl, NO2, und
(C1-C6)-Alkyl;
- (5) R2 und R3 werden
jeweils unabhängig
ausgewählt
von H, -CO-(C1-C9)-Alkyl,
-(Y)n-(B)m-OOOH,
z. B. -(B)m-COOH und -Y-B-OOOH, und -(Y)n-(B)m-R8, wobei m = 0 oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist;
Y = -CO- oder -CHOH- z.
B. -CO-, ist; B für
(C1-C6)-Alkylen
oder (C2-C6)-Alkenylen,
z. B. (C1-C6)-Alkylen
steht; R8 Phenyl, Naphthyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, bedeutet, z. B. Phenyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von N,
O und S ausgewählt
wurden (z. B. Piperidyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Tetrazolyl, Thienyl,
Furyl oder Pyridyl, z. B. Tetrazolyl oder Pyridyl) ist, wobei diese
Reste unsubstituiert oder mit 1 bis 5, z. B. 1 bis drei, insbesondere
1 oder 2, beispielsweise 1 Substituent(en) R9 substituiert
sein können,
und R9 jeweils unabhängig ausgewählt wurde von OH, Halogen,
COOH, 5-Tetrazolyl, NHOH, CONHOH, NO2, SH,
NH2, CN, CHO, =O, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, Halogen-(C1-C6)-Alkyl, z. B. CF3,
oder R8 ist
- (6)) einer der Reste R2 und R3 wird gewählt von -CO-(C1-C9)-Alkyl, -(Y)n-(B)m-COOH, z. B. -(B)m-COOH und -Y-B-COOH, und -(Y)n-(B)m-R8, wobei m = 0 oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist;
Y = -CO- oder -CHOH- z.
B. -CO-, ist; B für
(C1-C6)-Alkylen
oder (C2-C6)-Alkenylen,
z. B. (C1-C6)-Alkylen
steht; R8 Phenyl, Naphthyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, bedeutet, z. B. Phenyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden (z. B. Piperidyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Tetrazolyl, Thienyl,
Furyl oder Pyridyl, z. B. 5-Tetrazolyl oder Pyridyl) ist, wobei
diese Reste unsubstituiert oder mit 1 bis 5, z. B. 1 bis drei, insbesondere 1
oder 2, beispielsweise 1 Substituent(en) R9 substituiert
sein können,
und R9 jeweils unabhängig ausgewählt wurde von OH, Halogen,
COOH, 5-Tetrazolyl, NHOH, CONHOH, NO2, SH,
NH2, CN, CHO, =O, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, Halogen-(C1-C6)-Alkyl, (z. B. CF3),
beispielsweise von COOH, 5-Tetrazolyl, NHOH, CONHOH, z. B. COOH
und 5-Tetrazolyl, oder R9 ist
- (7) einer der Reste R2 und R3 wird ausgewählt von H, OH, Halogen, NO2, NH2, (C1-C6)-Alkyl, (C2-C6)-Alkenyl, (C1-C6)-Alkoxy, OH-(C1-C6)-Alkyl, Halogen-(C1-C6)-Alkyl, Mono- oder Di-(C1-C6)-Alkylamino, -CO-(C1-C6)-Alkyl; und -(Y)n-(B)m-R8, z. B. einer
der Reste R2 und R3 ist
-(Y)n-(B)m-R8, wobei m = 0
oder 1 ist; n = 0 oder 1 ist; Y = -CO- oder -CHOR-, z. B. -CO-,
ist; B für
(C1-C6)-Alkylen
oder (C2-C6)-Alkenylen,
z. B. (C1-C6)-Alkylen
steht; R8 Phenyl, Naphthyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, bedeutet z. B. Phenyl, (C3-C7)-Cycloalkyl oder einen Heterocyclusring
mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen, welche unabhängig von
N, O und S ausgewählt
wurden, (z. B. Piperidyl, Piperazinyl, Morpholinyl, Tetrazolyl,
Thienyl, Furyl oder Pyridyl, vorzugsweise 5-Tetrazolyl oder Pyridyl)
ist, wobei jede dieser Reste unsubstituiert oder mit 1 bis 5, z.
B. 1 bis drei, insbesondere 1 oder 2, beispielsweise 1 Substituent(en)
R9 substituiert sein können, R9 jeweils
unabhängig
ausgewählt
ist von OH, Halogen, COOH, 5-Tetrazolyl, NO2, SH,
NH2, CN, CHO, =O, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy,
Halogen-(C1-C6)-Alkyl
(z. B. CF3), beispielsweise ausgewählt ist
von OH, Halogen, NO2, CN, CHO, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy und
Halogen-(C1-C6)-Alkyl (z. B. CF3); insbesondere von Halogen, NO2,
(C1-C6)-Alkyl und (C1-C6)-Alkoxy;
- (8) R2 wird entsprechend dem obigen
Teil (7) ausgewählt;
- (9) einer der Reste R2 und R3, z. B. R3, ist
-CO-(C1-C9)-Alkyl, (Y)n-(B)m-OOOH,
z. B. -(B)m-OOOH oder -Y-B-COOH, oder -(Y)n-(B)m-R8, wie -(B)m-COOH,
-Y-B-COOH oder -(Y)n-(B)m-R8, wobei m =
0 oder 1, n = 0 oder 1, Y = CO und B = (C1-C6)-Alkylen, z. B. (C1-C6)-Alkylen, z. B. -CH2,
ist; und R8 für unsubstituiertes oder mit
COOH oder Tetrazol substituiertes Phenyl oder Tetrazol, z. B. 5-Tetrazol,
oder Pyridyl steht.
- (10) Y ist CO;
- (11) B ist (C1-C6)-Alkylen;
- (12) einer der Reste R2 und R3 ist wie in einem der obigen Teile (4) bis
(7) und/oder (9) definiert und der andere der Reste R2 und
R3 wird jeweils unabhängig ausgewählt von H, OH, Halogen, NO2, NH2, (C1-C6)-Alkyl, (C2-C6)-Alkenyl, (C1-C6)-Alkoxy, OH-(C1-C6)-Alkyl, Halogen-(C1-C6)-Alkyl und Mono-
oder Di-(C1-C6)-Alkylamino,
z. B. H, OH, (C1-C6)-Alkyl
und (C1-C6)-Alkoxy,
beispielsweise H, OH und (C1-C6)-Alkyl;
- (13) R2 und R3 bilden
zusammen -(CH2)r-,
wobei r = 3, 4 oder 5, z. B. 3 oder 4, ist
- (14) R6 ist H, NO2,
CHO, Halogen, CF3 oder (C1-C6)-Alkyl,
(z. B. Methyl); wie H, NO2, CHO oder (C1-C6)-Alkyl (z. B.
Methyl), beispielsweise H, und/oder
- (15) R4 und R5 sind
unabhängig
H oder (C1-C6)-Alkyl;
z. B. sowohl R4 als auch R5 stehen
für Methyl;
oder R4 und R5 bilden
zusammen =O, =S oder =NH, z. B. =O oder =NH, wie =O.
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Eine Untergruppe von Verbindungen
der Formel I' oder
I sind Verbindungen der Formel Ia
worin X, R
1 bis
R
5 wie oben angegeben definiert sind.
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Eine weitere Untergruppe von Verbindungen
der Formel I' oder
I sind Verbindungen der Formel Ib
worin X, R
1 bis
R
5 wie oben angegeben definiert sind.
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In einer weiteren Untergruppe von
den Verbindungen der Formel I',
I, Ia oder Ib ist R1 NO2 oder
CN, z. B. NO2, und einer der Reste R2 und R3, z. B. R3, ist
-(Y)n-(B)m-COOH, z. B. -(B)m-COOH
oder -Y-B-COOH, oder -(Y)n-(B)m-R8. In einer anderen Untergruppe von den Verbindungen
I', I, Ia oder Ib
ist einer der Reste R2 und R3,
z. B. R3, -(B)m-COOH,
-Y-B-COOH, oder -(Y)n-(B)m-R8, wobei n = 0 oder 1, Y = CO, m = 0 oder
1, B = (C1-C6)-Alkylen
und R8 5-Tetrazolyl bedeutet,
oder
R8 ist Phenyl oder Pyridyl, die unsubstituiert
oder mit 1 oder 2, z. B. 1, Substituent(en), unabhängig ausgewählt von
OH, Halogen, NO2, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, COOH und 5-Tetrazolyl, substituiert
sind. Bei einer anderen Untergruppe von den Verbindungen der Formel
I', I, Ia oder Ib
ist einer der Reste R2 und R3,
z. B. R3, -CO(C1-C9)-Alkyl, -(Y)n-(B)m-COOH, z. B. -(B)m-COOH
oder -Y-B-COOH oder -(Y)n-(B)m-R8.
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Bei einer anderen Untergruppe von
den Verbindungen der Formel I',
I, Ia oder Ib ist einer der Reste R2 und
R3 = H, (C1-C6)-Alkyl, (C2-C6)-Alkenyl, (C1-C6)-Alkoxy, -CO-(C1-C9)-Alkyl oder (Y)n-(B)m-R8, wobei n, m,
Y und R8 wie oben definiert sind; und der
andere der Reste R2 und R3 ist
-CO-(C1-C9)-Alkyl,
-(Y)n-(B)m-COOH, z. B. -(B)m-COOH oder -Y-B-COOH oder -(Y)n-(B)m-R8, R8 wie es oben
definiert wurde. Beispielsweise bedeutet einer der Reste R2 und R3, z. B. R2, H oder (C1-C6)-Alkyl; und der andere der Reste von R2 und R3, z. B. R3, ist -(B)m-COOH,
-Y-B-COOH oder (Y)n-(B)m-R8 entsprechend der obigen Definition, z.
B. -(B)m-COOH oder -(Y)n-(B)m-R8, wie (C1-C6)-Alkylen-COOH
oder (Y)n-R8, wobei
Y = CO und R8 Phenyl oder Pyridyl, und zwar
unsubstituiert oder mit 1 oder 2, z. B. 1 Substituent(en) substituiert,
unabhängig
ausgewählt
von OH, Halogen, NO2, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, COOH und 5-Tetrazolyl, z. B. von
OH, Halogen, NO2, (C1-C6)-Alkyl oder (C1-C6)-Alkoxy bedeutet, oder R8 Tetrazolyl,
wie 5-Tetrazolyl ist.
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Bei einer weiteren Untergruppe der
Verbindungen I',
I, Ia oder Ib bilden R2 und R3 zusammen
-(CH2)r-, wobei
r 3 oder 4, z. B. 4 ist. Ferner bilden in den Verbindungen der Formeln
I', I, Ia oder Ib
R4 und R5 zusammen vorzugsweise
=O oder =NH, z. B. =O, oder R4 und R5 sind beide (C1-C6)-Alkyl, z. B. Methyl.
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Bei einer bevorzugten Untergruppe
der Verbindungen der Formeln I' oder
I sind die zwei Hydroxy-Substituenten am Phenylring in 6- und 7-Stellung.
Vorzugsweise ist einer der Reste R2 und
R3 nicht H.
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Die Verbindungen der Formel I' und der Untergruppen
I, Ia und Ib sowie deren pharmazeutisch geeignete Salze und deren
pharmazeutisch geeignete Ester werden im folgendem als erfindungsgemäße Verbindungen
bezeichnet, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können chirale(s)
Kohlenstoffatom(e) in ihrer Struktur aufweisen. Der Bereich der
Erfindung umfaßt
alle möglichen
Stereoisomere der Verbindungen I, einschließlich geometrischer Isomere,
z. B. Z und E Isomere (cis- und trans-Isomere), und optischer Isomere,
z. B. Diastereomere und Enantiomere. Ferner umfaßt der Bereich der Erfindung
sowohl die einzelnen Isomere als auch jegliche Mischungen von diesen,
z. B. racemische Mischungen. Die einzelnen Isomere können durch
Verwendung der entsprechenden isomeren Formen des Ausgangmaterials
erhalten werden, oder nach der Herstellung des Endprodukts kann
dieses nach konventionellen Trennmethoden aufgetrennt werden. Zur
Auftrennung von u. a. optischen Isomeren, z. B. Enantiomeren, aus
deren Mischungen können
konventinelle Trennungsmethoden, z. B. fraktionierte Kristallisation,
angewendet werden.
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Physiologisch annehmbare Salze können durch
bekannte Methoden hergestellt werden. Pharmazeutisch geeignete Salze
sind nach dem Stand der Technik übliche
organische und anorganische Salze. Wenn sie in den erfindungsgemäßen Verbindungen
anwesend sind, können
funktionelle COOH-, OH- und/oder
Aminogruppen, wie funktionelle COOH- und OH-Gruppen, z. B. die funktionelle COOH-Gruppe
in einen pharmazeutisch geeigneten Ester bzw. ein pharmazeutisch
geeignetes Amid in an sich bekannter Weise umgewandelt werden, wobei
man eine pharmazeutisch annehmbare Säure bzw. einen pharmazeutisch
annehmbaren Alkohol, welche aus der Literatur bekannt sind, verwendet.
Beispiele solcher pharmazeutisch geeigneter Säuren und Alkohole sind beispielsweise
aliphatische (z. B. C1-C9-,
wie C1-C6-) Säuren und
Alkohole oder aromatische Säuren
und Alkohole, die auf dem Gebiet der pharmazeutischen Mittel üblich sind
und die pharmakologischen Eigenschaften der freien Verbindung beibehalten
haben.
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Die hier verwendeten Begriffe haben
die folgenden Bedeutungen: Ein Halogen bzw. eine Halogenverbindung
bezieht sich auf Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Der hier verwendete
Ausdruck (C1-C6)-Alkyl
als solcher oder als Teil einer anderen Gruppe umfaßt sowohl
geradkettige als auch verzweigtkettige Radikale mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1, 2, 3, oder 4 Kohlenstoffatomen. Im -CO-(C1-C9)-Alkyl-Rest kann die Alkylgruppe sowohl
ein geradkettiges als auch ein verzweigtkettiges Radikal mit bis
zu 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
z. B. mit 1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen sein. Der Ausdruck (C1-C6)-Alkoxy als
solcher oder Teil einer anderen Gruppe bezeichnet -O(C1-C6)-Alkyl,
wobei (C1-C6)-Alkyl
wie oben definiert ist. Der Ausdruck (C2-C6)-Alkenyl umfaßt sowohl geradkettige als
auch verzweigtkettige Radikale mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen und Doppelbindung(en), z. B. 1
Doppelbindung. Der Ausdruck Halogen-(C1-C6)-Alkyl bezieht sich auf ein (C1-C6)-Alkyl-Radikal, wie es oben definiert worden
ist, das ein oder mehrere Halogenradikale, wie sie oben definiert
wurden, aufweist, und ist z. B. Trifluormethyl, Difluormethyl usw.
Der Ausdruck (C1-C6)-Alkylen bezieht sich
auf ein zweiwertiges Radikal einer geradkettigen oder verzweigten
gesättigten
Kohlenwasserstoffkette, z. B. Methylen, Ethylen, Propylen, Butylen
und dergl. Die Bezeichnung (C2-C6)-Alkenylen betrifft ein zweiwertiges Radikal
einer geradkettigen oder verzweigten ungesättigten Kohlenwasserstoffkette,
wobei die ungesättigte
Bindung(en) in Form von 1 oder mehreren, z. B. 1 Doppelbindung(en)
vorliegen, und ist beispielsweise Vinylen, Propenylen Butenylen usw.
Der Ausdruck (C3-C7)-Cycloalkyl bezeichnet
einen monocyclischen gesättigten
carbocyclischen Ring mit 3 bis 7 Ringgliedern, d. h. die Ringe von
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl. Ein
Heterocyclus mit 5 oder 6 Ringgliedern und 1 bis 4 Heteroatomen,
die unabhängig
von N, O und S ausgewählt
wurden, ist ein monocyclisches teilweise oder ganz gesättigtes
oder aromatisches Hetero-Ringsystem. Zu
Beispielen solcher Heterocyclen zählen Piperidinyl, Piperazinyl,
Morpholinyl, Pyrrolyl, Tetrahydropyridyl, Dihydropyridyl, Pyridyl,
Pyrazinyl, Pyrimidinyl, Pyridatsinyl, Thienyl, Furyl, Thiazolyl,
Oxadiazolyl, Tetrazolyl usw., wie 5-Tetrazolyl, Thienyl oder Pyridyl.
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Im Fall von Di(C1-C6)-Alkylamino können die (C1-C6)-Alkyl-Ketten
gleich oder verschieden sein.
-
Es ist für einen Fachmann offensichtlich,
daß die
Art des bzw. der in den Verbindungen I', I, Ia gegebenenfalls vorliegenden
Substituent(en) R9 und deren maximal mögliche Anzahl
in einem Ring R9 von der Art des Ringes
R9 abhängt.
So ist z. B. die Wahl =O für
R9 nur möglich,
wenn R8 (C3-C7)-Cycloalkyl oder ein ganz oder teilweise
gesättigter
heterocyclischer Ring ist, wo sich eine Doppelbindung zwischen dem
Ringatom von R8 und dem genannten Sauerstoffatom
bilden kann.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können unter
Verwendung geeigneter Ausgangsmaterialien durch verschiedene Synthesewege
analog oder entsprechend aus der Literatur bekannter Methoden hergestellt
werden.
-
Im allgemeinen können Verbindungen der Formeln
I', I, Ia oder Ib,
in denen R
4 und R
5 zusammen
=O bilden (Verbindung Ic), entsprechend oder analog dem Reaktionsschema
1 hergestellt werden:
wobei
X, R
1 bis R
3 und
R
6 wie oben definiert sind, jedes R' unabhängig H oder
eine konventionelle Schutzgruppe für Hydroxy bedeutet, z. B. (R
1-R
6)-Alkyl, und
R = (R
1-R
6)-Alkyl,
z. B. Methyl oder Ethyl ist.
-
Die Reaktion nach dem Reaktionsschema
1 entspricht der bekannten Von-Pechmann-Reaktion. Eine Verbindung
II wird mit einer Verbindung III unter sauren Reaktionsbedingungen,
z. B. in HCl/Alkohol oder 75% H2SO4 bei ei ner Temperatur zwischen 0°C und Zimmertemperatur
zu einer Verbindung Ic' umgesetzt,
von welcher dann die Schutzgruppe entfernt und in die zur Herstellung
einer Verbindung Ic ein Substituent R1,
z. B. NO2, in konventioneller Weise eingeführt wird.
-
Die Verbindungen I', I, Ia oder Ib,
worin R
4 bis R
5 zusammen
=O bilden (Verbindung Ic), können
auch z. B. analog oder entsprechend dem Reaktionsschema 2 hergestellt
werden:
wobei
X, R
1 bis R
3 und
R
6 wie oben definiert sind, jedes R' unabhängig voneinander
H oder eine Schutzgruppe für
Hydroxy, z. B. (R
1-R
6)-Alkyl,
bedeutet und L für
eine konventionelle abspaltbare Gruppe, z. B. OH, O-(R
1-R
6)-Alkyl oder Halogen steht.
-
Die Reaktion des Reaktionsschemas
2 wird analog der bekannten Knövenagel-Kondensation
durchgeführt.
Allgemein wird eine Verbindung IV in einem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. einem Alkohol, DMF, einem alkoholischen DMF oder THF, mit
einer Verbindung V in Gegenwart einer Base, z. B. einer anorganischen Fluoridverbindung
oder einem organischem Amin, wie Piperidin, bei erhöhten Temperaturen
zu einer Verbindung Ic' kondensiert,
die dann in die oben angegebenen Verbindung Ic durch Abspaltung
der Schutzgruppe umgewandelt wird.
-
Im einzelnen können z. B. die Verbindungen
I', I, Ia oder Ib,
worin R
4 und R
5 zusammen
=O bilden, R
2 = H und R
3 =
-(B)
m-COOH ist (Verbindung Id) z. B. auch
analog oder entsprechend dem Reaktionsschema 3 hergestellt werden:
wobei
X und R
1 und R
6 wie
oben definiert sind, jedes R' unabhängig H oder
eine konventionelle Schutzgruppe für Hydroxy, z. B. (R
1-R
6)-Alkyl, bedeutet
und R = (R
1-R
6)-Alkyl, z.
B. Methyl oder Ethyl, ist.
-
Die Reaktion des Reaktionsschemas
3 entspricht der bekannten Stobbe-Kondensation, wobei Verbindung
VI mit Verbindung VII in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. einem Alkohol,
in Anwesenheit einer starken Base, wie (R1-R6)-Alkyl-OMe, worin Me ein Metallion, z.
B. ein Alkalimetallion, wie Na, ist, bei einer erhöhten Temperatur
umgesetzt wird und man eine Verbindung VIII erhält. Die Verbindung VIII wird
in einer nach dem Stand der Technik bekannten Weise unter Verwendung
eines bekannten Demethylierungsmittels, z. B. Bortribromid, bei
tiefen Temperaturen, z. B. –20°C, cyclisiert
und demethyliert. Danach wird R1, z. B.
eine Nitrogruppe, in konventioneller Weise in die dabei erhaltene
Verbindung Id' eingeführt, wobei
man die oben definierte Verbindung Id erhält.
-
Eine weitere Methode zur Herstellung
von Verbindungen I, worin R
4 und R
5 zusammen =O bilden, R
1 für NO
2 und X für
NR
7 steht, worin R
7 wie
oben definiert ist, (Verbindung Ie) entspricht Reaktionsschema 4:
wobei
R
2, R
3 und R
6 wie oben definiert sind, R' eine konventionelle
Schutzgruppe für
Hydroxy, z. B. (R
1-R
6)-Alkyl, und R = (R
1-R
6)-Alkyl bedeuten.
-
Dabei wird Verbindung IX mit Verbindung
III in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels oder ohne dieses
bei erhöhter
Temperatur, z. B. bei etwa 160°C,
eine entsprechende Zeit umgesetzt. Dann wird vorzugsweise ohne Isolierung
des Reaktionsprodukts eine Säure
zu der Reaktionsmischung bei einer Temperatur von 50–100°C zugegeben,
um die Verbindung X zu erhalten, die gegebenenfalls in der nächsten Stufe
mit Hal-R7, worin Hal ein Halogen und R7 = (R1-R6)-Alkyl ist, alkyliert wird. Von der Verbindung
X oder gegebenenfalls XI wird die Schutzgruppe entfernt, z. B. eine
Demethylierung vorgenommen, und dann folgt eine Nitrierung auf konventionelle
Weise, um das oben definierte Endprodukt Ie zu erhalten.
-
Die Verbindungen I, bei denen R4 und R5 beide (R1-R6)-Alkyl, z. B. Methyl, bedeuten und X für O steht (Verbindung
If), können
analog oder entsprechend der Methode hergestellt werden, wie sie
von Cook et al. in J. Org Chem., Bd 30, 1965, 5.4114, beschrieben
und in Reaktionsschema 5 dargestellt wurde:
-
-
Dabei sind R1 bis
R3 und R6 wie oben
definiert und R' bedeutet
eine konventionelle Schutzgruppe für Hydroxy, z. B. Me3Si.
-
Verbindung XIII wird also mit MeMgCl
in einem geeigneten Lösungsmittel,
z. B. THF, umgesetzt und danach die Schutzgruppe mit einer Säure entfernt,
was das oben angegebene Endprodukt If ergibt.
-
Die Ausgangsmaterialien II, III,
IV, V, VI, VII, IX, und XIII sind im Handel erhältlich oder können mit
einer Reihe aus der Literatur bekannten oder oben beschriebenen
Synthesewegen hergestellt werden.
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Es ist für den Fachmann selbstverständlich,
dass bei den obigen Reaktionen jegliche Ausgangsmaterialien oder
Zwischenprodukte auf eine in der Chemie bekannten Weise wahlweise
eine Schutzgruppe tragen können.
Die Schutzgruppen können
später
in üblicher
Weise wieder entfernt werden.
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Ferner kann in den oben angegebenen
Reaktionsschemata ein Substituent R1 bis
R6 und/oder R7 in erfindungsgemäßen Zwischenprodukten
und/oder Endprodukten gegebenenfalls in einer dem Fachmann bekannten
Weise zu anderen erfindungsgemäßen funktionellen
Gruppen umgewandelt werden.
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Es soll betont werden, daß die oben
beschriebenen Synthesewege, die zur Erläuterung der Herstellung der
erfindungsgemäßen Verbindungen
angegeben wurden, die Herstellung keineswegs darauf beschränken, d.
h. daß andere
Synthesemethoden im Rahmen der allgemeinen Kenntnis des Fachmann
ebenfalls möglich
sind.
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Gegebenenfalls können die erfingungsgemäßen Verbindungen
in deren pharmazeutisch annehmbare Salze oder Ester unter Anwendung
von auf dem Fachgebiet bekannten Methoden überführt werden.
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Wie bereits ausgeführt, zeigen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
interessante pharmakologische Eigenschaften, denn sie zeigen Inhibitorwirkung
gegenüber
dem Brenzcatechin-O-methyltransferase(COMT)-enzym. Diese Wirkung
der erfindungsgemäßen wird
durch die unten angegebenen pharmakologischen Tests bewiesen.
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Versuch 1: Bestimmung
der COMT-Wirksamkeit (IC50)
-
Die Bestimmung des IC50-Wertes
wurde durch Messung der COMT-Wirksamkeit mit einer Testprobe vorgenommen,
die S-COMT-Enzym (etwa 30 nM), 0,05 mM Dopamin (als das Substrat
von COMT), 5 mM Magnesiumchlorid, 0,05 mM SAdenosyl-L-methionin
(AdoMet) und eine erfindungsgemäße Testverbindung
in variierenden Konzentrationen in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,4,
bei 37°C
enthielt.
-
Die Reaktion in den Testproben wurde
durch Zugabe des Dopaminsubstrats zu der Mischung der Probe in Gang
gesetzt, und nach einer 15 Minuten langen Inkubationszeit bei 37°C beendete
man die Reaktion mit 4 m Perchlorsäure, worauf eine 10 Minuten
lange Stabilisierung im Eisbad folgte. Danach wurden die ausgefällten Proteine
durch Zentrifugieren (4000 × G,
10 Minuten) entfernt. Durch Bestimmung der Konzentration der Reaktionsprodukte
3-Methyldopamin
und 4-Methyldopamin durch HPLC wurde die Wirksamkeit des COMT-Enzym
gemessen. Die Ergebnissse eichte man mit 3-Methyldopamin-Standardproben.
Literaturstelle: T. Lotta et al. Biochemistry, Bd. 34(13), 1995,
S. 4204. Der (IC
50)-Wert entspricht der
Konzentration der Testverbindung, welche einen Abfall der COMT-Wirkung
von 50% bewirkt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 niedergelegt. Tabelle
1
Verbindung
des Beispiels | IC50 (nM) |
Beispiel
6 (b) | 30 |
Beispiel
7 | 30 |
Beispiel
8 | 50 |
Beispiel
9 (c) | 20 |
Beispiel
10 (d) | 35 |
Beispiel
11 (c) | 10 |
Beispiel
12 (b) | 10 |
Beispiel
13 (c) | 60 |
-
Besonders die erfindungsgemäßen Verbindungen
haben als therapeutische Mittel vorteilhafte Eigenschaften. Sie
können
zur Behandlung von Krankheiten oder Zuständen verwendet werden, bei
denen ein COMT-Inhibitor angezeigt ist, z. B. bei der Behandlung
der Parkinson-Krankheit für
die Potenzierung der Levodopa(+ DDC)-Therapie.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können enteral,
topisch oder parenteral verabreicht werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können allein
oder zusammen mit einem oder mehreren Wirkstoffen und/oder mit einem
pharmazeutisch geeigneten Arzneimittelträger in Form von unterschiedlichen
pharmazeutischen Dosierungseinheiten, z. B. Tabletten, Kapseln,
Lösungen,
Emulsionen und Pulvern usw. die von der Art der Verabreichung abhängen, unter
Anwendung konventioneller Methoden zubereitet werden. unter Berücksichtigung
der Verabreichungs art können
pharmazeutisch geeignete Arzneimittelträger von solchen ausgewählt werden,
die üblicherweise
auf dem Gebiet der pharmazeutischen Mitteln verwendet werden.
-
Die Menge an Wirkstoff variiert in
Abhängigkeit
von der Dosierungsform von 0,01 bis 100 Gew.-%.
-
Die spezielle Dosis der erfindungsgemäßen Verbindungen
hängt selbstverständlich von
mehreren Faktoren, wie die zu verabreichende Verbindung, der Art,
dem Alter und dem Geschlecht des zu behandelnden Patienten, der
zu behandelnden Störung
und der Art und Methode der Verabreichung ab. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
beispielsweise einem erwachsenen Mann in einer Menge von 0,5 μg/kg bis
100 mg/kg pro Tag gegeben werden.
-
Die vorliegende Erfindung schafft
auch eine erfindungsgemäße Verbindung
oder deren Ester oder Salz zur Verwendung bei einer Methode zur
Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ferner eine erfindungsgemäße Verbindung
oder ein Ester oder Salz sowie entsprechende pharmazeutische Zusammensetzungen
zur Verwendung als COMT-Inhibitor zur Verfügung, und zwar zur Behandlung
von Krankheiten und Zuständen,
wo die Inhibierung des COMT-Enzyms angezeigt ist, z. B. zur Behandlung
der Parkinson-Krankheit. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Herstellung eines Medikaments, das für die oben angegebenen Indikationen
zu verwenden ist, wird ebenfalls geschaffen. Die Erfindung betrifft
auch eine Methode zur Behandlung der oben angegebenen Zuständen und
Krankheiten, indem einem Patienten, der einer solchen Behandlung
bedarf, eine wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung oder von deren
pharmazeutisch annehmbarem Ester oder Salz verabreicht wird.
-
Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele näher
erläutert.
Die Beispiele dienen also nur zur Veranschaulichung und schränken den
Umfang der Erfindung, der durch die Ansprüche festgelegt wird, nicht
ein.
-
Herstellungsbeispiel 1
-
(1a) 2-Hydroxy-3,4-dimethoxy-5-nitro-benzaldehyd
-
Zu einer Lösung von 3,4-Dimethoxy-2-hydroxybenzaldehyd
(0,5 g) in Essigsäure
(10 ml) gab man rauchende Salpetersäure (0,12 ml). Die Reaktionsmischung
wurde in Eiswasser gegossen, das Produkt mit Ethylacetat extrahiert,
mit Wasser gewaschen, getrocknet und abgedampft. Das Produkt wurde
mit Wasser verrieben und filtriert. Ausbeute: 0,15 g.
NMR (90
MHz): 3,82 (s, 3H, CH3O), 4,00 (s, 3H, CH3O), 8,02 (s, 1H, ArH), 10,20 (s, 1H, CHO).
-
Beispiel 1:
-
(a) 7,8-Dimethoxy-6-nitro-3-(4-nitrophenyl)chromen-2-on
-
Eine Lösung von 2-Hydroxy-3,4-dimethoxy-5-nitro-benzaldehyd,
das nach Herstellungsbeispiel (1a) (0,46 g) erhalten wurde, 4-Nitrophenylessigsäure (0,39
g) und Triethylamin (0,84 ml) in 1,2-Dichlorethan (30 ml) behandelte
man mit Phenyldichlorphosphat (0,44 ml) bei 0°C. Die Mischung wurde 5 Stunden
lang unter Rückfluß erhitzt
und abgekühlt.
Die abgekühlte
Reaktionsmischung wurde mit Methylenchlorid verdünnt, nacheinander mit 2,5 m
NaOH, 2 m HCl und Wasser gewaschen, getrocknet und abfiltriert.
Das Produkt wurde schließlich
mit Petroläther
verrieben und abfiltriert. Ausbeute: 0,52 g, Schmelzpunkt: 219–223°C.
NMR
(90 MHz): 4,08 (s, 3H, CH3O), 4,10 (s, 3H,
CH3O), 7,98–8,5 (m, 6H).
-
(b) 7,8-Dihydroxy-6-nitro-3-(4-nitrophenyl)chromen-2-on
-
Das Produkt der vorangehenden Stufe
(a) (0,5 g) wurde 5 Stunden lang bei Rückfluß in konzentriertem Bromwasserstoff
unter Stickstoff erhitzt. In üblicher Weise
arbeitete man das Produkt auf und kristallisierte es aus Methanol
um. Ausbeute: 0,18 g, Schmelzpunkt 270– 280°C.
NMR (90 MHz): 7,92–8,04 (m,
3H), 8,2–8,45
(m, 3H).
-
Beispiel 2:
-
(a) 7,8-Dimethoxy-6-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure-ethylester
-
Eine Lösung von 3,4-Dimethoxy-2-hydroxy-5-nitrobenzaldehyd,
das nach Herstellungsbeispiel 1a erhalten worden war (0,46 g), Diethylmalonat
(0,61 ml) und Piperidin (zwei Tropfen) wurde über Nacht unter Rückfluß erhitzt.
Das Produkt kristallisierte beim Abkühlen aus. Ausbeute: 0,30 g
NMR
(400 MHz): 1,32 (t, 3H, CH3CH2O,
J = 7,5 Hz), 4,00 (s, 3H, MeO), 4,08 (s, 3H, MeO), 4,32 (q, 2H, CH3CH2O, J = 7,5 Hz),
8,35 (s, 1H, ArH), 8,77 (s, 1H, Lakton-H)
-
(b) 7,8-Dihydroxy-6-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure
-
Das Produkt aus der vorherigen Stufe
(a) (0,25 g) in 47 Bromwasserstoff wurde unter Stickstoff 6 Stunden
bei Rückfluß erhitzt,
abgedampft und mit Wasser behandelt. Ausbeute: 0,11 g, Schmelzpunkt:
287–295°C.
NMR
(90 MHz): 8,15 (s, 1H, ArH), 8,74 (s, 1H, Lakton-H), 9–12 (br,
3H).
-
Beispiel 3:
-
(a) 7,8-Dimethoxy-6-nitro-3-phenyl-chromen-2-on
-
Eine Mischung aus 3,4-Dimethoxy-2-hydroxy-5-nitrobenzaldehyd
(0,91 g), der nach Herstellungsbeispiel (1a) erhalten wurde, Phenacetylchlorid
(1,1 ml) und Kaliumcarbonat (2,0 g) wurde in trockenem Aceton (40
ml) über
Nacht unter Rückfluß erhitzt.
Das Aceton wurde abgedampft, kaltes Wasser hinzugefügt und abfiltriert.
Ausbeute: 0,69 g.
NMR (90 MHz): 4,00 (s, 6H, 2 × CH3O), 7,35–7,8 (m, 5H, Ph), 8,16 (s,
1H, ArH), 8,25 (s, 1H, Lakton-H).
-
(b) 7,8-Dihydroxy-6-nitro-3-phenyl-chromen-2-on
-
Das Produkt der obigen Stufe (a)
(0,6 g) wurde 10 Stunden lang unter Stickstoff in 47% HBr (6 ml)
bei Rückfluß erhitzt,
in Eiswasser gegossen und abfiltriert. Ausbeute: 0,38 g, Schmelzpunkt:
217–223°C.
NMR
(90 MHZ): 7,32–7,8
(m, 5H, Ph), 7,98 (s, 1H, ArH), 8,23 (s, 1H, Lakton-H)
-
Beispiel 4:
-
(a) 3-(4-Chlor-phenyl)-7,8-dimethoxy-6-nitro-chromen-2-on
-
2-Hydroxy-3,4-dimethoxy-5-nitro-benzaldehyd
(2,44 g), 4-Chlorphenylessigsäure
(1,82 g), PhOPOCl2 (1,6 ml) und Triethylamin
(4,5 ml) in 1,2-Dichlorethan (125 ml) wurden 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt,
wie es in Beispiel 1 (a) beschrieben worden ist. Ausbeute: 2,40
g.
NMR (90 MHz): 4,00 (s, 3H, CH3O),
4,02 (s, 3H, CH3O), 7,4–7,7 (m, 4H, Ph), 8,16 (s,
1H, ArH), 8,20 (s, 1H, Lakton-H)
-
(b) 3-(4-Chlor-phenyl)-7,8-dihydroxy-6-nitro-chromen-2-on
-
Eine Mischung des Produktes aus der
vorhergehenden Stufe (a) (2 g) und 47% Bromwasserstoff (50 ml) wurde
unter einer Stickstoffatmosphäre
6 Stunden lang bei Rückfluß erhitzt.
Nach der üblichen
Aufarbeitung kristallisierte man das Produkt aus Methanol um. Ausbeute:
0,85 g.
NMR (90 MHz): 7,4–7,7
(m, 4H, Ph), 7,98 (s, 1H ArH), 8,10 (s, 1H, Lakton-H), 8,2–10 (br,
2H, OH).
-
Beispiel 5:
-
(a) 7,8-Dimethoxy-6-nitro-3-o.tolyl-chromen-2-on
-
Eine Mischung von 2-Methylphenylessigsäure (0,60
g), 2-Hydroxy-3,4-dimethoxy-5-nitro-benzaldehyd (0,91 g), PhPOCl2 (0,60 ml) und Triethylamin (1,7 ml) wurde
in 1,2-Dichlorethan,
wie in Beispiel 4 beschrieben, umgesetzt. Ausbeute: 0,68 g.
NMR
(90 MHz): 2,22 (s, 3H, CH3), 4,03 (s, 3H,
CH3O), 4,05 (s, 3H, CH3O),
7,2–7,4
(m, 4H, Ph), 8,07 (s, 1H, ArH), 8,20 (s, 1H, Lakton-H).
-
(b) 7,8-Dihydroxy-6-nitro-3-o.tolyl-chromen-2-on
-
Das Produkt der vorhergehenden Stufe
(a) (0,68 g) wurde 8 Stunden bei Rückfluß in 47% HBr (10 ml) unter
Stickstoff erhitzt und in üblicher
Weise aufgearbeitet. Ein Verreiben mit kochendem Ether liefert das
Produkt. Ausbeute: 0,24 g, Schmelzpunkt: 236–241°C.
NMR (90 MHz): 2,20 (s,
3H, CH3), 7,28–7,39 (m, 4H), 7,95 (s, 1H),
7,98 (s, 1H).
-
Beispiel 6:
-
(a) 7-Hydroxy-6-methoxy-8-nitro-3-phenyl-chromen-2-on
-
Zu einer Lösung von 7-Hydroxy-6-methoxy-3-phenylchromen-2-on
(1,34 g) in Aceton (40 ml) wurde Salpetersäure (0,22 ml in 5 ml CH2CH2) zugegeben und
die erhaltene Mischung 20 Minuten gerührt. Nach dem Abdampfen der
Lösungsmittel
wurde das Produkt aus Ethanol umkristallisiert. Ausbeute: 0,85 g.
NMR
(400 MHz): 3,92 (s, 3H, MeO), 7,52–7,56 (m, 2H, Ph), 7,63 (s,
1H, ArH), 7,67–7,71
(m, 1H, Ph), 7,90–7,92 (m,
2H, Ph), 8,37 (s, 1H, CH=C).
-
(b) 6,7-Dihydroxy-8-nitro-3-phenyl-chromen-2-on
-
Das Produkt der vorhergehenden Stufe
(a) (0,8 g) wurde über
Nacht mit Bortribromid (1,1 ml) in Dichlormethan (25 ml) unter Stickstoff
und bei Zimmertemperatur umgesetzt. Die Reaktionsmischung behandelte
man mit Wasser, extrahierte mit Ethylacetat und kristallisierte
abschließend
aus Ethanol um. Ausbeute: 100 mg. Schmelzpunkt: 195–210°C.
NMR
(400 MHz): 7,28 (s, 1H, ArH), 7,39–7,42 (m, 3H, Ph), 7,67–7,71 (m,
2H, Ph), 8,23 (s, 1H, CH=C), 10,7 (br, OH).
-
Beispiel 7:
-
3-Benzoyl-6,7-dihydroxy-5-nitro-chromen-2-on
-
Salpetersäurelösung (1,6 ml, 2 m in CH2CH2) wurde zu einer
Lösung
von 3-Benzoyl-6,7-dihydroxy-5-chromen-2-on (0,89 g) in Ethylacetat
(50 ml) bei –16
bis 10°C
zugegeben. Das Lösungsmittel
wird abgedampft und das Produkt durch eine Siliciumdioxidsäule mit
Toluol-Ethylacetat-Essigsäure (8 :
1 : 1) als Lösungsmittel
geschickt. Das Produkt kristallisierte man aus Ether um. Ausbeute:
40 mg. Schmelpunkt: 94–96°C.
NMR
(400 MHz): 7,02 (s, 1H, ArH), 7,53–7,55 (m, 2H, Ph), 7,69–7,70 (m,
1H, Ph), 7,87–7,88
(m, 2H, Ph), 8,03 (s, 1H, CH=C), 10–12 (br, 2H, 2 × OH).
-
Beispiel 8:
-
2,3-Dihydroxy-1-nitro-7,8,9,10-tetrahydrobenzo[c]chromen-6-on
-
Eine Lösung von 5 m HNO3 in
H2SO4 (1 ml) wurde
zu einer Lösung
von 3-Acetoxy-6-oxo-7,8,9,10-tetrahydro-6H-benzo[c]chromen-2-yl-essigsäureester
(1,6 g) in konzentrierter Schwefelsäure (20 ml) gegeben und bei
Zimmertemperatur 1 Stunde lang gerührt. Die Mischung behandelte
man mit Eis (150 g) und filtrierte ab. Das Produkt wurde durch Säulenchromatographie
an Siliziumdioxyd (10% Methanol in Dichlormethan) gereinigt. Ausbeute:
50 mg, Schmelzpunkt: 238–255°C.
NMR
(400 MHz): 1,64 (m, 4H), 2,40 (m, 2H), 3,43 (m, 2H), 6,86 (s, 1H),
10,22 (s, 1H), 11,40 (s, 1H).
-
Beispiel 9:
-
(a) 6,7-Dihydroxy-2-imino-2H-chromen-3-carbonsäureethylester
-
Zu einer Lösung von 2,4,5-Trihydroxybenzaldehyd
(2,94 g) und Ethylcyanoacetat (1,62 g) in DMF (20 ml) wurden 20
Tropfen (Pasteur-Pipette) von Piperidin und 8 Tropfen von Essigsäure zugefügt und die
Lösung unter
Stickstoff 2 Stunden lang bei 80°C
gehalten. Das Produkt wurde abfiltriert und mit DMF und Ethylether gewaschen.
Ausbeute: 2,00 g.
NMR (300 MHz): 1,31 (t, 3H, J = 7 Hz, CH2CH3), 4,29 (q, 2H,
J = 7 Hz, CH2CH3),
6,18 (s, 1H, ArH), 6,77 (s, 1H, ArH), 8,12 (s, 1H, CH=C), 8,5 (br,
1H), 8,8 (br, 1H), 9,6 (br, 1H).
-
(b) 6,7-Dihydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure
-
Das Produkt der vorausgehenden Stufe
(a) wurde 4 Stunden lang in 1 m Chlorwasserstoffsäure unter Rückfluß erhitzt,
abgekühlt
und filtriert. Ausbeute: 97%.
1H NMR
(300 MHz, DMSO-d6): 6,82 (s, 1H, ArH), 7,22
(s, 1H, ArH), 8,68 (s, 1H, CH=C-COOH), 9,38 (b, 1H, OH), 10,83 (b,
1H, OH), 12,8 (b, 1H, COOH).
-
(c) 6,7-Dihydroxy-5-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure
-
Das Produkt der vorausgehenden Stufe
(b) (0,22 g) in konzentrierter Schwefelsäure (6 ml) wurde mit Kaliumnitrat
(0,10 g) bei –10°C behandelt,
in Eiswasser gegossen und abfiltriert. Ausbeute: 0,21 g, Schmelzpunkt: über 300°C.
1H NMR (300 MHz, DMSO-d6):
6,97 (s, 1H, ArH), 8,26 (s, 1H, CH=C-COOH), 9–13 (br, 3H, 2 × OH + COOH).
-
Beispiel 10:
-
(a) 7-Hydroxy-6-methoxy-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure-ethylester
-
Zu einer Mischung von 2,4-Dihydroxy-5-methoxybenzaldehyd
(1,68 g) und Diethylmalonat (1,76 g) in DMF (5 ml) wurden einige
Tropfen Piperidin und Essigsäure
gegeben, und die Mischung über
Nacht auf eine Temperatur von 80–95°C erhitzt. Die Reaktionsmischung
wurde in Eiswasser gegossen, angesäuert und abfiltriert. Ausbeute:
2,2 g.
NMR (300 MHz): 1,30 (t, 3H, Et), 3,82 (s, 3H, MeO),
4,26 (q, 2H, Et), 6,79 (s, 1H, ArH), 7,44 (s, 1H, ArH), 8, 65 (s,
1H, Lakton-H), 10,90 (s, 1H, OH).
-
(b) 7-Hydoxy-6-methoxy-8-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure-ethylester
-
Es wurde eine Lösung von 1 m Salpetersäure in Essigsäure (4,1
ml) zu einer Suspension des Produktes der vorhergehenden Stufe (a)
(1,06 g) in Essigsäure
(20 ml) bei Zimmertemperatur gegeben. Die Ausgangssuspension wurde
gelöst,
und das Produkt kristallisierte aus. Es wude abfiltriert und mit
Essigsäure
und Ethylether gewaschen. Ausbeute: 0,53 g.
NMR (300 MHz):
1,30 (t, 3H, Et), 3,91 (s, 3H, MeO), 4,27 ((q, 2H, Et), 7,69 (s,
1H, ArH), 8,72 (s, 1H, Lakton-H).
-
(c) 7-Hydroxy-6-methoxy-8-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure
-
Das Produkt der vorhergehenden Stufe
(b) (0,5 g) wurde durch 30 Minuten langes Erhitzen einer Mischung
von 4 m HCl (25 ml) und Essigsäure
(15 ml) unter Rückfluß hydrolysiert.
Die Reaktionsmischung rührte man
in einem Eisbad und filtrierte ab. Ausbeute: 0,34 g.
1H NMR (300 MHz, DMSO-d6):
7,35 (s, 1H, ArH), 8,72 (s, 1H, CH=C-COOH), 10,7 (b, 2H, 2 × OH), 12–13 (b, 1H,
COOH)
-
(d) 6,7-Dihydroxy-8-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-carbonsäure
-
Die Suspension des Produkts aus der
vorhergehenden Stufe (c) (0,3 g) in Dichlormethan (30 ml) wurde
bei – 25°C mit Bortribromid
(1,05 ml) behandelt und dann 2 Tage bei Zimmertemperatur belassen.
Die Reaktionsmischung behandelte man mit Eiswasser und extrahierte
mit Ethylacetat. Das Produkt wurde aus einer Mischung von Wasser
und 2-Propanol umkristallisiert. Ausbeute: 0,18 g.
NMR (400
MHz): 7,35 (s, 1H ArH), 8,73 (s, 1H, LaktonH), 10,7 (br, 1-2H),
12–13
(br, 1H)
-
Beispiel 11:
-
(a) 2-(2,4,5-Trimethoxy-benzyliden)-bernsteinsäure-1-ethylester
-
Eine Lösung von 2,4,5-Trimethoxybenzaldehyd
(19,6 g), Diethylsuccinat (17,4 g) und Kalium-tert-butylat (11,2)
in Ethanol (70 ml) wurde 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das Ethanol dampfte
man ab, gab Wasser (400 ml) zu und wusch die wäßrige Lösung mit Diethylether. Die
wäßrige Phase
wurde angesäuert
und das Produkt mit Ether extrahiert. Die Umkristallisation aus
Ether ergab eine etwa 4 : 1 -Mischung der cis-trans-Isomeren. Ausbeute:
22 g.
NMR (400 MHz) für
das Hauptisomere: 1,24 (t, 3H, EtCH3), 3,65
(s, 2H, CH2COOH), 3,65 (s, 3H, MeO), 3,84 (s,
3H, MeO), 4,02 (s, 3H, MeO), 4,19 (q, 2H, Et-CH2),
6,75 (s, 1H, ArH,), 6,91 (s, 1H, ArH), 7,79 (s, 1H, CH=C), 12,45
(s, 1H, COOH).
-
(b) (6,7-Dihydroxy-oxo-2H-chromen-3-yl)-essigsäure
-
Bortribromid (3 ml) wurde zu einer
Lösung
von 2-(2,4,5-Trimethoxy-benzyliden)-bernsteinsäure-ethylester,
der als Produkt der vorangehenden Stufe (a) erhalten worden war
(4 g), in Dichlormethan (40 ml) bei –20°C unter einer Stickstoffatmosphäre gegeben.
Die Reaktion wurde eine Stunde auf Eis und dann 3 Tage bei Zimmertemperatur
durchgeführt.
Nach einer Behandlung mit Wasser, Abfiltrieren und Verreiben mit
warmen 2-Propanol filtrierte man das Produkt ab. Ausbeute: 1,1 g.
NMR
(400 MHz): 3,39 (s, 2H, CH2), 6,75 (s, 1H,
ArH), 7,03 (s, 1H, ArH), 7,77 (s, 1H, CH=C), 9,38 (s, 1H, OH), 10,
15 (s, 1H, OH), 12,15 (br, 1H, COOH).
-
(c) (6,7-Dihydroxy-5-nitro-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-essigsäure
-
Kaliumnitrat (0,21 g) wurde in kleinen
Teilmengen zu einer Lösung
des Produktes der vorausgehenden Stufe (b) (0,46 g) in Schwefelsäure bei –18°C bis –12°C zugefügt. Die
Lösung
wurde dann 1 Stunde bei 0°C gehalten,
in Eis gegossen und abfiltriert. Das Produkt wurde mit heißem Wasser
verrieben und bei Umgebungstemperatur abfiltriert. Ausbeute: 0,15
g, Schmelzpunkt: über
350°C.
NMR
(400 MHz): 3,51 (s, 2H, CH2), 6,94 (s, 1H,
ArH), 7,69 (s, 1H, CH=C), 10,5 (br, 1H, OH), 11,6 (br, 1H, OH), 12,47
(br, 1H, COOH).
-
Beispiel 12:
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(a) 6,7-Dihydroxy-3-(2H-tetrazol-5-yl)-chromen-2-on
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Eine Mischung von 2,4,5-Trihydroxybenzaldehyd
(1,23 g), (2H-Tetrazol-5-yl)-essigsäure-ethylester (1,25 g), Piperidin
(1,36 g) und Essigsäure
(0,06 g) in DMF (10 ml) wurde bei 90°C 2 Stunden lang unter Stickstoff
gerührt.
Nach einer Behandlung mit Eiswasser und Ansäuerung auf einen pH-Wert von
2, wurde das Produkt abfiltriert und mit heißem Ethanol verrieben. Ausbeute:
0,55 g.
NMR (400 MHz): 6,80 (s, 1H), 7,06 (s, 1H, ArH), 8,71
(s, 1H, Lakton-H), 10–11
(br, 3H).
-
(b) 6,7-Dihydroxy-5-nitro-3-(1H-tetrazol-yl)-chromen-2-on
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Kaliumnitrat (0,14 g) wurde zu einer
Lösung
des Produkts aus der vorangehenden Stufe (a) (0,4 g) in Schwefelsäure (10
ml) bei –18°C gegeben.
Die Reaktionslösung
goß man
in Eiswasser und filtrierte ab. Das Produkt wurde mit heißem Aceton
extrahiert, konzentiert und abfiltriert. Ausbeute: 50 mg, Schmelzpunkt über 315°C.
NMR
(400 MHz): 7,08 (s, 1H, ArH), 8,49 (s, 1H, CH=C), 10–12,2 (br,
3H, OH, CN4H)
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Beispiel 13:
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(a) (6,7-Dihydroxy-4-methyl-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-essigsäure-ethylester
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Zu einer Lösung von 1,2,4-Trihydroxybenzol
(2,5 g) in 75% Schwefelsäure
(30 ml) wurde bei 5–10°C Diethyl-2-acetyl-glutarat (4,3
g) gegeben. Die Mischung wurde bei Umgebungstemperatur über Nacht
gerührt, in
Eis gegossen und abfiltriert. Das Produkt (4,2 g) verwendete man
in der folgenden Stufe (b).
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(b) (6,7-Dihydroxy-4-methyl-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-essigsäure
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Eine Lösung von (6,7-Dihydroxy-4-methyl-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-essigsäure-ethylester,
das als Produkt der vorhergehenden Stufe (a) erhalten worden war
(4,2 g), in Essigsäure
(20 ml) und 6 n Salzsäure
(50 ml) wurde 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt,
abgekühlt
und filtriert. Ausbeute: 2,3 g.
NMR (400 MHz): 2,28 (s, 3H,
CH3), 3,62 (s, 2H, CH2OOH)
6,74 (s, 1H, ArH), 7,07 (s, 1H, ArH), 9,34 (s, 1H, OH), 10,19 (s,
1H, OH).
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(c) (6,7-Dihydroxy-4-methyl-5-nitro-2-oxo-2H-chromen3-yl)-essigsäure
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Zu einer Lösung des Produktes von der
vorausgehenden Stufe (b) (2 g) in konzentrierter Schwefelsäure (10
ml) bei –15°C wurde Kaliumnitrat
(1,02 g) gegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde lang auf 0°C gehalten, mit
Eiswasser behandelt und filtriert. Ausbeute: 0,41 g, Schmelzpunkt: über 350°C.
NMR
(400 MHz): 2,49 (s, 3H, CH3), 3,57 (s, 2H,
CH2), 6,92 (s, 1H, ArH), 10,3 (br, 1H, OH),
11,6 (br, 1H, OH).