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Industrielles
Anwendungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft optisches Material aus Quarzglas
sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben; insbesondere geht
es um ein optisches Material aus Quarzglas für die Verwendung mit einer Wellenlänge von
155 nm bis 195 nm unter Einsatz eines Excimerlasers oder einer Excimerlampe
als Lichtquelle, sowie um ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
optischen Quarzglases.
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Stand der
Technik
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Das
oben genannte Quarzglas wird in Form von Linsen, Prismen, Fenstern,
Reflektoren, Photomasken, Rohren und dergleichen verwendet, welche
in ein optisches Bestrahlungsgerät
für optische
Reinigungszwecke, Aligner für
die Herstellung integrierter Schaltungen (photolithographische Einrichtung)
und dergleichen eingesetzt werden, und die mit einer Excimerlaser-Einrichtung
oder einer Excimerlampe ausgestattet sind, die Licht mit einer Wellenlänge im Bereich
von 155 bis 195 nm abgeben.
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Konventionell
wurde für
die Herstellung von Strukturen für
integrierte Schaltungen auf einem Siliciumwafer ultraviolette Strahlung,
wie etwa g-Linienstrahlung oder i-Linienstrahlung einer Quecksilberdampflampe verwendet,
die als Lichtquelle einer photolithographischen Einrichtung dient.
Mit abnehmender Strukturbreite stößt die oben erwähnte g-
und i-Linienstrahlung jedoch an Auflösungsgrenzen. Dementsprechend
lag ein besonderes Augenmerk auf Excimerlasern, die Strahlung einer
kürzeren
Wellenlänge
emittieren, so dass mit KrF-Excimerlasern (248 nm) ausgestattete
photolithographische Einrichtungen entwickelt und auch in der Praxis
eingesetzt wurden.
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Jedoch
ist für
die nahe Zukunft ein noch höherer
Integrationsgrad für
Halbleitereinrichtungen zu erwarten, was eine Lichtquelle erfordert,
die zur Herstellung feiner Strukturen mit einer Linienbreite von
0,1 μm oder noch
feiner geeignet ist.
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Als
Lichtquellen, die diese Anforderungen erfüllen, sind hochenergetische
Strahler für
Vakuum-UV zu nennen, die Strahlung einer Wellenlänge im Bereich zwischen 155
nm und 195 nm abgeben. Demzufolge wurden in erster Linie Anstrengungen
zur Entwicklung eines ArF-Excimerlasers (193 nm) unternommen, und
danach für
einen ArCl-Excimerlaser (175 nm), einen F2-Excimerlaser
(157 nm) und so weiter. Da jedoch die hochenergiereiche Vakuum-UV-Strahlung
im Vergleich zu der konventionell in photolithographischen Einrichtungen eingesetzten
Strahlung eine weitaus höhere
Leistung besitzt, unterliegen der dieser Strahlung ausgesetzten optischen
Materialien plötzlichen
Schädigungen,
wie etwa einem Abfall der optischen Transmission, einer Zunahme
des Brechungsindex, einer Ausbildung von mechanischen Spannungen,
einer Entstehung von Fluoreszenz, einer gelegentlichen Entstehung
von Mikrorissen und dergleichen, wodurch das Material praktisch unbenutzbar
wird.
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Darüber hinaus
wurde ein Prozess für
eine Trockenreinigung von Halbleitereinrichtungen unter Einwirkung
hochenergetischer Vakuum-UV-Strahlung
einer Wellenlänge
im Bereich zwischen 155 nm und 195 nm entwickelt, wie etwa unter
Einsatz eines ArF-Excimerlasers (193 nm), eines F2-Excimerlasers
(157 nm), einer Xe2-Excimerlampe (172 nm),
eines ArCl-Excimerlasers (175 nm), und so weiter. Die Einrichtungen
zur Durchführung
der Reinigungsbehandlung erfordern jedoch große optische Bauteile für Fenster
und Rohre. Mit zunehmender Größe der optischen
Bauteile nimmt die Gefahr einer Schädigung durch die hochenergiereiche
Vakuum-UV-Strahlung zu, wonach sie als optisches Material nicht
länger
brauchbar sind.
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In
Anbetracht dieser Umstände
ist die Entwicklung eines optischen Materials äußerst wünschenswert, das unter Einwirkung
hochenergiereicher Vakuum-UV-Strahlung
der oben erwähnten,
von einem Excimerlaser oder einer Excimerlampe emittierten, hochenergiereichen
Vakuum-UV-Strahlung, einer geringeren Schädigung unterliegt.
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Mittels der
Erfindung zu lösende
Probleme
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Aus
dem japanischen Patent JP 227827/1994 ist ein Material bekannt,
das die oben erwähnten
Anforderungen erfüllen
kann. Insbesondere ist in der genannten Veröffentlichung ein transparentes
Quarzglas offenbart, welches durch Erhitzen eines porösen Quarzglaskörpers erhalten
wird, der mittels Abscheidung feiner, durch Flammenhydrolyse und
Wachstum erzeugter Quarzglaspartikel erzeugt wird, und der dadurch
gekennzeichnet ist, dass das transparente Quarzglas 10 ppm oder
weniger an OH, 400 ppm oder mehr an Halogen sowie Wasserstoff enthält.
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In
der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 48734/1994 wird ein optisches Material für den Einsatz mit Laserstrahlung
vorgeschlagen, welches eine Konzentration an gasförmigem Wasserstoff
von mindestens 5 × 1016 (Molekülen/cm3) und eine OH-Gruppenkonzentration von 10
Gew.-ppm aufweist. Weiterhin wird in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 27013/1994 ein optisches Bauteil aus synthetischem Quarzglas
vorgeschlagen, das eine Wasserstoffgas-Konzentration von mindestens
5 × 1016 (Moleküle/cm3) oder mehr, eine OH-Gruppenkonzentration
von 50 Gew.-ppm oder mehr aufweist, und das im Wesentlichen frei
von Brechungsindex-Fluktuationen ist, indem die Verteilung des Brechungsindex
infolge der Konzentrationsverteilung von OH-Gruppen durch die Fluktuationsverteilung
des Brechungsindex infolge der fiktiven Temperatur kompensiert wird.
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Wenn
jedoch das optische Material in einem großvolumigen optischen Bauteil,
wie beispielsweise in einem optischen Bauteil mit einem Durchmesser
von mehr als 200 mm und einer Dicke von 30 mm, eingesetzt wird,
kann leicht eine inhomogene Verteilung der Konzentration von Wasserstoffmolekülen, OH-Gruppen und Halogenen
auftreten, was zu minderwertigen optischen Eigenschaften führt, die
mit einer Änderung
der optischen Transmission und des Brechungsindex unter Bestrahlung
mit Excimerlaser oder Excimerlampe einhergehen. Sofern OH-Gruppen
im Quarzglas des optischen Materials in derart hohen Konzentrationen,
wie 100 Gew.-ppm oder mehr enthalten sind, wird die Beständigkeit
infolge eines Abfalls der anfänglichen
optischen Transmission im Vakuum-Ultraviolettbereich schlechter.
Daher zeigt das in dieser Patentveröffentlichung vorgeschlagene
optische Material Probleme hinsichtlich der anfänglichen Transmission im Wellenlängenbereich von
155 bis 195 nm und eine unzureichende Beständigkeit. Das in der japanischen
Offenlegungsschrift Nr. 227827/1994 offenbarte optische Material
enthält
Halogene, wobei jedoch unter den Halogenen Chlor und ähnliches
dazu neigen, bei Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung Defekte zu
generieren, so dass dieses optische Material einem schwerwiegenden
Problem hinsichtlich seiner Performance, beispielsweise der optischen Transmission
im vorgegebenen Wellenlängenbereich
unterliegt.
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Die
JP 09 235134 A offenbart
ein synthetisches Quarzglas für
optische Zwecke, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung die 10
bis 400 Gew.-ppm OH-Gruppen,
im Bereich von 1 × 10
16 bis 1 × 10
20 Moleküle/cm
3 an H
2, eine Konzentration
an Sauerstoff-Unterschussdefekten von 5 × 10
16/cm
3 oder weniger, eine Freisetzung von Kohlendioxidgas
unter Vakuum bei 1000 °C
von weniger als 5 × 10
15/cm
3, und eine
Konzentration an freigesetztem Dampf von weniger als 5 × 10
17/cm
3 sowie weniger
als 5 × 10
14/cm
3 an Sauerstoff-Freisetzung.
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Die
EP 0 691 312 A1 offenbart
ein Quarzglas für
ein optisches Bauteil zum Einsatz mit Licht im Vakuum UV-Wellenlängenbereich,
dass durch eine Zusammensetzung gekennzeichnet ist, welche OH-Gruppen,
Fluor und Wasserstoff enthält.
Das Quarzglas wird durch Herstellung einer Sootvorform erhalten,
die in einer Fluor enthaltenden Atmosphäre erhitzt wird, danach die
Fluor enthaltende Sootvorform konsolidiert wird und die dass konsolidierte,
Fluor enthaltende Quarzglas in einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre erhitzt
wird.
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Im
Lichte der oben genannten Umstände
hat es sich gezeigt, dass ein optisches Material aus synthetischem
Quarzglas erhalten werden kann, das hervorragend hinsichtlich der
Langzeitbeständigkeit
bei Bestrahlung mit Excimerlaser oder Excimerlampe ist, und das
eine hohe optische Durchlässigkeit
und eine geringe Fluktuation im Brechungsindex, Δn, aufweist, indem die Reinheit
des optischen Materials im Vergleich zu den veröffentlichten Patentanmeldungen
verbessert wird, indem die Konzentration an OH-Gruppen und der Wasserstoffmoleküle in einem
bestimmten Bereich gehalten wird, und indem die Konzentrationsverteilung
derselben homogenisiert wird, und indem gleichzeitig insbesondere
Fluor unter den Halogenen ausgewählt
und dessen Konzentration in einem spezifischen Bereich gehalten
wird, der enger ist als in der konventionellen Technologie. Außerdem wurde
gefunden, dass durch Einhalten der Konzentration an OH-Gruppen und der Wasserstoffmoleküle im synthetischen
Quarzglas des optischen Materials in einem Bereich, der enger als
der oben beschriebene ist, das Material eine hohe anfängliche
optische Transmission erhalten kann, insbesondere im Hinblick auf
Excimerlaser-Bestrahlung im Wellenlängenbereich von 155 bis 195
nm, und dass die Beständigkeit
auch auf einem hohen Level gehalten werden kann. Die vorliegende
Erfindung wurde auf Basis dieser Erkenntnisse vollendet.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein optisches
Material aus Quarzglas bereitzustellen, das eine hohe anfängliche
optische Transmission im Hinblick auf Excimerlaser und Excimerlampen aufweist,
welche eine Strahlung im Wellenlängenbereich
von 155 bis 195 nm abgeben, und das eine geringe Fluktuation im
Brechungsindex aufweist und das sich weiterhin durch eine exzellente
Langzeitbeständigkeit gegenüber der
Strahlung auszeichnet.
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Mittel zur
Lösung
der Aufgabe
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Die
oben genannten Probleme können
mittels eine der im Folgenden unter (1) bis (13) genannten Maßnahmen
gelöst
werden.
- (1) Optisches Quarzglasmaterial für die Übertragung
von Licht einer Wellenlänge
im Bereich von 155 bis 195 nm, welches von einem Excimerlaser oder
einer Excimerlampe emittiert wird, wobei das Quarzglasmaterial hochrein
ist, zwischen 1 bis 100 Gew.-ppm OH-Gruppen, zwischen 5 × 1016 bis 5 × 1019 Moleküle/cm3 H2
und im Bereich von 10 bis 10.000 Gew.-ppm F enthält, aber im Wesentlichen frei
ist von anderen Halogenen als F, und dass es eine Fluktuation im
Brechungsindex, Δn,
im Bereich von 3 × 10–6 bis 3 × 10–7 aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das optische Quarzglasmaterial eine
Fluktuation in der H2-Konzentration, ΔH2, im Bereich von 3 × 1017 Moleküle/cm3 oder
weniger aufweist, und dass es Verunreinigungen an Li, Na und K von
jeweils 5 Gew.-ppb oder weniger, an Ca und Mg von jeweils 1 Gew.-ppb oder
weniger und an jeweils Cr, Fe, Ni, Mo und W weniger als 0,1 Gew.-ppb
enthält.
- (2) Quarzglasmaterial gemäß (1) die
Fluktuation in der OH-Gruppenkonzentration, ΔOH, 30 Gew.-ppm
oder weniger beträgt.
- (3) Quarzglasmaterial gemäß (1) oder
(2), wobei es zwischen 12 bis 100 Gew.-ppm an OH-Gruppen und im Bereich von
3 × 1017 bis 1 × 1019 Moleküle/cm3 von H2 enthält.
- (4) Quarzglasmaterial gemäß einer
der Maßnahmen
(1) bis (3), wobei das Material im Bereich zwischen 10 bis 380 Gew.-ppm
F enthält.
- (5) Quarzglasmaterial gemäß einer
der Maßnahmen
(1) bis (4), wobei die Konzentration an Sauerstoffunterschussdefekten,
die eine Absorptionsbande bei 7,6 eV erzeugen 1 × 1017 Defekte/cm3 oder weniger beträgt.
- (6) Quarzglasmaterial gemäß einer
der Maßnahmen
(1) bis (5), wobei das Material 10 Gew.-ppm oder weniger an Cl enthält.
- (7) Quarzglasmaterial gemäß einer
der Maßnahmen
(1) bis (6), wobei das Material in einem optischen Gerät verwendet
wird, das eine optische Wegstrecke eines Excimerlasers oder einer
Excimerlampe von 30 mm oder länger
aufweist.
- (8) Verfahren zur Herstellung eines optischen Quarzglasmaterials,
umfassend die Herstellung eines weißen, OH-Gruppen enthaltenden
Sootkörpers
mittels Flammenhydrolyse einer Siliziumverbindung, Unterziehen des
erhaltenen Sootkörpers
einer Fluor-Dotierungsbehandlung mittels einer Heizbehandlung in
einer Fluor enthaltenden Gasatmosphäre unter Bildung eines weißen Sootkörpers der
OH-Gruppen und Fluor enthält,
Verglasen des so erhaltenen Körpers
unter Bildung eines transparenten Körpers, Ausbilden eines stabförmigen transparenten
Quarzglaskörpers
durch Heißverformen
mittels einer Flamme, Unterwerten des so erhaltenen Körpers einer
Zonenschmelz- und Verdrillungsbehandlung unter Erhitzen mittels Flamme,
wodurch eine Homogenisierung der Verteilung der Konzentration von
OH-Gruppen und Fluor erzielt wird, Entfernen von Spannungen mittels
einer Temperbehandlung, und abschließend Durchführung einer Dotierung mit gasförmigem Wasserstoff
durch Anwenden einer Heizbehandlung in einer Wasserstoffmoleküle enthaltenden
Gasatmosphäre.
- (9) Verfahren zur Herstellung eines optischen Quarzglasmaterials
gemäß (8), wobei
die Temperbehandlung einer Wasserstoffmoleküle enthaltenden Gasatmosphäre durchgeführt wird,
wodurch die Temperbehandlung und die Wasserstoff Dotierbehandlung
gleichzeitig ausgeführt
werden.
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Ausführungsbeispiel
für die
Erfindung
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Durch
vorliegende Erfindung wurden weitere Verbesserungen hinsichtlich
der Beständigkeit
gegen Excimerlaser-Strahlung und der Beständigkeit gegen Strahlung einer
Excimerlampe, sowie auch hinsichtlich der Präzision beim Verfahrensprozess
unter Einsatz eines Excimerlasers oder einer Excimerlampe erreicht,
in dem die Kombination von fünf
Eigenschaften des Materials optimiert wurden, welche sind: ultrahohe
Reinheit, Gehalt an OH-Gruppen, Gehalt an Fluor (F), gelöste Wasserstoffmoleküle, und
die Fluktuation des Brechungsindex Δn.
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Die
Gründe
für die
Notwendigkeit der Einstellung der Kombination der oben genannten
fünf Eigenschaften
sind die folgenden.
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Hinsichtlich
der ultrahohen Reinheit kann eine erhöhte optische Transmission und
eine reduzierte Energieabsorption im Wellenlängenbereich des Vakuum-Ultravioletten erreicht
werden, wenn die Konzentration von metallischen Verunreinigungen
im Quarzglas reduziert wird. Es wird verlangt, dass die Konzentrationen
an Li, Na, und K jeweils kleiner als 5 Gew.-ppb sind und dass diejenigen
an Ca und Mg jeweils 1 Gew.-ppm oder weniger, und diejenigen von
Cr, Fe, Ni, Mo und W jeweils 0,1 Gew.-ppb oder geringer sind. Li,
Na, K, Ca und Mg sind als Verunreinigungen in verschiedenen Arten
von temperaturbeständigen
Keramiken enthalten, und sie neigen dazu als kontaminierende Elemente
bei der Herstellung von Quarzglas zu wirken. Cr, Fe, Ni, Mo, und
W sind Komponenten die Konstruktionswerkstoffen von Fabrikationsanlagen
eingesetzt werden. Insbesondere werden Mo und W als temperaturresistente
Metalle eingesetzt, und diese neigen auch dazu als Kontaminationen
zu wirken.
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Die
Fluktuation der Konzentration an H2, ΔH2, beträgt
1 × 1017 Moleküle/cm3 oder weniger.
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Die
OH-Gruppen bilden endständige
Gruppen der Netzwerkstruktur von Glas. Indem sie in einer geeigneten
Menge hinzugefügt
sind, kann die Struktur relaxiert werden und der Si-O-Si-Bindungswinkel
kann nahe an einen stabilen Wert gebracht werden. Wenn jedoch OH-Gruppen
in einer hohen Konzentration eingebaut werden, führen diese zu einem Abfall
der Transmission im Vakuum-Ultraviolettbereich.
Daher sollen OH-Gruppen in einer Konzentration im Bereich von 1
bis 100 Gew.-ppm enthalten sein, bevorzugt im Bereich von 12 bis
100 Gew.-ppm, insbesondere für
den Fall, dass das Material mit Excimerlasern, welche Strahlung im
Wellenlängenbereich
von 155 bis 195 nm abgeben, wie sie bei höchsten Anforderungen an die
Bestrahlungsenergiedichte pro Oberflächeneinheit verwendet werden,
eingesetzt werden soll.
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Ähnlich wie
OH-Gruppen bildet auch F endständige
Gruppen der Netzwerkstruktur von Glas. Außerdem, im Unterschied zu anderen
Halogenen, erzeugt eingebautes F in hoher Konzentration jedoch keine
Verschlechterung in der optischen Transmission im Vakuum-Ultraviolettbereich.
Wenn jedoch F allein in hoher Konzentration und in Abwesenheit von
OH-Gruppen eingebaut ist, unterliegt das Glas einer Zersetzung während der
Heißbehandlung,
indem sich gasförmiges
F2 bildet, oder es entsteht eine Absorptionsbande
bei 7,6 eV (ca. 165 nm) die der Bildung von Sauerstoffunterschussdefekten
zugeschrieben wird. Dementsprechend besteht die Lösung darin,
F und OH-Gruppen gleichzeitig einzubauen, um eine thermische Zersetzung
des Glases und die Bildung von Sauerstoffunterschussdefekten zu
vermeiden.
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Im
Hinblick darauf ist es besonders bevorzugt, wenn die Werte a und
b so gewählt
sind, dass sie die Gleichung erfüllen,
wonach a und b insgesamt 100 Gew.-ppm oder mehr ergibt, und das
Verhältnis
b/a im Bereich von 1 bis 1000 liegt, wobei a den Gehalt an OH-Gruppen
und b den Gehalt an F repräsentiert.
Insbesondere liegt das Verhältnis
b/a vorzugsweise im Bereich von 10 bis 100.
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In
diesem Fall ist es besonders bevorzugt, dass die Konzentration an
OH-Gruppen im Bereich
von 1 bis 100 Gew.-ppm, insbesondere im Bereich von 12 bis 100 ppm
liegt, und diejenige von F im Bereich von 50 bis 10.000 Gew.-ppm
und insbesondere im Bereich von 50 bis 380 Gew.-ppm.
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Das
optische Material gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
vorzugsweise im Wesentlichen keine anderen Halogene als F. Da Cl
einen Abfall in der optischen Durchlässigkeit von Glas im Vakuum-Ultraviolettbereich
erzeugt (also im Wellenlängenbereich
der Excimer-Strahlung), ist es bevorzugt, dass der Gehalt davon bei
10 Gew.-ppm oder weniger liegt.
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Der
gelöste
gasförmige
Wasserstoff, also die innerhalb des optischen Materials eingeschlossenen Wasserstoffmoleküle H2, unterdrücken die Ausbildung eines E'-Zentrums (auch bezeichnet als „E prime
center", welches
eine Absorptionsbande bei ungefähr
215 nm erzeugt) oder ein NBOH-Zentrum (auch bezeichnet als „Non-Bridging Oxygen Hole
center", das eine
Absorptionsbande bei ungefähr
260 nm und bei ungefähr
360 nm erzeugt) (siehe hierzu, S. Yamagata, Mineralogical Journal,
Vol. 15, No. 8 (1991), pp. 333–342),
so dass dessen Gehalt vorzugsweise im Bereich von 5 × 1016 to 5 × 1019 Moleküle/cm3, und besonders bevorzugt im Bereich von
3 × 1017 bis 1 × 1019 Moleküle/cm3 liegt.
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Für den Fall,
dass das optische Material in so dünner Form eingesetzt wird,
wie es der Dicke einer Fotomaske entspricht, wie sie in der oben
erwähnten
japanischen Offenlegungsschrift Nr. 227827/1994 offenbart ist, dass
also der optische Pfad für
die Laserstrahlung kurz ist und im Bereich von 2 bis 3 mm liegt,
besteht kein besonderes Problem. Andererseits besteht in dem Fall,
dass das Produkt beispielsweise eine Linse mit einer Dicke von 30
mm oder mehr bildet, wie sie in optischen Einrichtungen eingesetzt
wird, die Gefahr, dass die Präzision
der Technik unter Einsatz des Produktes durch eine große Fluktuation
im Brechungsindex, Δn, verschlechtert
wird. Demzufolge wird Δn
so klein wie möglich
gehalten. Wie oben beschrieben wurde andererseits neuerdings gefunden,
dass Δn
insbesondere im Fall einer hohen F-Dotierungskonzentration infolge
einer Konzentrationsverteilung größer wird. Demzufolge wird in
einem optischen Material gemäß der vorliegenden Erfindung,
die Fluktuation des Brechungsindex Δn, auf einen geringen Wert im
Bereich von 3 × 10–6 bis
3 × 10–7 mittels
einer weiter unten anhand der Herstellungsmethode noch beschriebenen
Behandlung eingestellt.
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Die
Tatsache, dass Δn
auf einen so geringen Wert eingestellt wird, bedeutet, dass auch
die Fluktuation in der Dichte des Materials minimiert ist. Das hat
zu Folge, dass auch die Aufnahme von gasförmigem Wasserstoff in homogener
Konzentration erfolgen kann. Ein Wert für Δn von 3 × 10–6 oder
weniger erfordert ein Material, das in einer Richtung schlierenfrei
ist. Ein Glas, das einen hohen Wert an Δn aufweist, enthält OH-Gruppen
und F in einer nichthomogenen Konzentrationsverteilung, wobei vermutlich
auch die Sättigungskonzentration
an gasförmigem
Wasserstoff durch die Konzentration derartiger OH-Gruppen und F
beeinflusst wird.
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Aufgrund
der oben genannten Gegebenheiten hat das optische Material gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise eine Fluktuation in der Konzentration an OH-Gruppen, ΔnOH, von
30 Gew.-ppm oder weniger, und eine Fluktuation in der Konzentration
an F, ΔF,
von 50 Gew.-ppm oder weniger. Die Konzentration an Sauerstoffdefizitdefekten,
die eine Absorptionsbande bei 7,6 eV generieren, ist vorzugsweise
nicht höher als
1 × 1017 Defekte/cm3.
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Das
Verfahren zur Herstellung des oben genannten optischen Materials
aus Quarzglas entsprechend der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden
beschrieben.
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Zur
Herstellung von optischem Material aus Quarzglas entsprechend der
vorliegenden Erfindung wird ein weißer Sootkörper, der OH-Gruppen enthält, mittels
Flammenhydrolyse unter Einsatz einer Siliziumverbindung als Ausgangsmaterial
synthetisiert. Als entsprechende Siliziumverbindung können z.B.
SiCl4, SiHCl3, SiH2Cl2, SiCH3Cl3, Si(CH3)2Cl2,
SiF4, SiHF3, SiH2F2 und dergleichen
eingesetzt werden. Als Flamme kann eine Knallgasflamme, eine Propansauerstoffflamme
und dergleichen verwendet werden.
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Der
OH-Gruppen enthaltende weiße
Sootkörper
wird einer Fluor-Dotierbehandlung
unterzogen, indem eine Heißbehandlung
in einer Fluor enthaltenden Gasatmosphäre durchgeführt wird. Als Fluor enthaltendes Gas
wird vorzugsweise ein Gas eingesetzt, dass zwischen 0,1 bis 10 Vol.-%
an SiF4, CHF3, SF6 und dergleichen enthält. Die Behandlung wird vorzugsweise
bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 1200 °C unter einem
Druck im Bereich von 0,1 bis 10 kgf/cm2 (ungefähr 0,01
MPa to 1 MPa, exakt 1 kgf/cm2 = 0,0980665 MPa)
ausgeführt.
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Der
danach erhaltene weiße
Sootkörper
wird anschließend
einer Verglasungsbehandlung unterzogen, um einen transparenten Körper zu
erzeugen. Diese Behandlung wird vorzugsweise in einer Atmosphäre (die Helium
enthalten kann) bei reduziertem Druck von 0,1 kgf/cm2 (etwa
0,01 MPa) oder weniger, und bei einer Temperatur im Bereich von
1400 bis 1600 °C
ausgeführt.
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Danach
wird der so erhaltene Körper
in einen stabähnlichen
Körper
aus transparentem Quarzglas durch Erhitzen mittels einer Flamme
umgeformt, und er wird einer zonenweisen Schmelzrotations-Rührbehandlung
unterzogen. Die oben genannten Behandlungen können unter Einsatz von Methoden
ausgeführt werden,
wie beispielsweise in der US-A 2,904,713, US-A 3,128 166, US-A 3,128,169,
US-A 3,483,613, usw. offenbart. Wie oben beschrieben, werden die
Behandlungen besonders sorgfältig
durchgeführt,
so dass die Fluktuation im Brechungsindex, Δn, in den Bereich von 3 × 10–6 bis
3 × 10–7 fallen
sollte.
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Um
Spannungen zu entfernen, wird der so erhaltene Körper einer Temperbehandlung
unterzogen. Die Behandlung wird grundsätzlich unter atmosphärischer
Luft ausgeführt,
wobei auch unterschiedliche Arten von Inertgasatmosphären üblich sind.
Die Behandlung wird ausgeführt,
indem der Körper
bei einer Temperatur im Bereich von 900 bis 1200 °C während einer
Haltezeit im Bereich von 1 bis 100 Stunden gehalten wird, wobei die
Temperatur allmählich
bis 500 °C
oder weniger mit einer Abkühlrate
von 1 °C/h
bis 10 °C/h
abgekühlt
wird.
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Zuletzt
wird eine Dotierbehandlung unter gasförmigem Wasserstoff ausgeführt, indem
eine Heizbehandlung in einer Atmosphäre die Wasserstoffmoleküle enthält, durchgeführt wird.
Als Wasserstoffmoleküle enthaltende
Atmosphäre
wird vorzugsweise eine Atmosphäre
eingesetzt, die 100 % gasförmigen
Wasserstoff enthält
oder eine Mischgasatmosphäre
mit einem Edelgas, wie zum Beispiel Ar, und gasförmigen Wasserstoff. Vorzugsweise
wird die Behandlung bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis
800 °C durchgeführt und
besonders bevorzugt bei 200 bis 400 °C. Falls die Temperatur bei
höherer
Temperatur als dem oben spezifizierten Bereich ausgeführt wird,
wird die reduzierende Wirkung zu intensiv, so dass Defekte vom Sauerstoffunterschusstyp
entstehen. Wenn auf der anderen Seite die Temperatur niedriger ist
als im oben spezifizierten Bereich, dauert es zu lange für den gasförmigen Wasserstoff
einzudiffundieren und sich in dem transparenten Quarzglaskörper zu
verteilen.
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Vorzugsweise
liegt der Druck während
der Behandlung im Bereich von ungefähr 1 kgf/cm2 bis
100 kgf/cm2 (ungefähr 0,1 MPa bis 10 MPa). Unter
einer Atmosphäre
aus 100 % gasförmigem
Wasserstoff und einem Druck von 1 kgf/cm2 liegt
die Sättigungskonzentration
von gasförmigem
Wasserstoff im transparenten Glaskörper im Bereich von ungefähr 1 x 1017 bis 4 × 1017 Moleküle/cm3; unter einem Druck von 10 kgf/cm2 und 100 kgf/cm2 (ungefähr 1 MPa
bis 10 MP) liegt die Sättigungskonzentration
zwischen 1 × 1018 bis 4 × 1018 beziehungsweise
zwischen 1 × 1019 bis 4 × 1019 Moleküle/cm3.
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Das
so erhaltene Material wird durch Schleifen der Außenoberfläche in die
gewünschte
Form gebracht.
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Beispiele
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Ein
weißer,
OH-Gruppen enthaltender Sootkörper
wurde durch Hydrolyse unter Einsatz einer Knallgasflamme und mit
Siliziumtetrachlorid SiCl4 als Ausgangsmaterial
synthetisch hergestellt.
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Der
so erhaltene weiße,
OH-Gruppen enthaltende Sootkörper
wurde einer Fluordotierbehandlung in einer Gasatmosphäre unter
einem Druck von 1 kg/cm2 unterzogen, die
50 % SiF4 enthält (etwa atmosphärischer
Druck, ungefähr
0,1 MPa) und zwar im Temperaturbereich von 700 bis 1200 °C. Die Konzentrationen
an OH-Gruppen und F im optischen Material aus Quarzglas wurden in
den Beispielen und in den Vergleichsbeispielen variiert, wie dies
in den Tabellen 1 und 2 gezeigt ist, indem die Temperatur und die
Haltedauer der Heizbehandlung verändert wurden.
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Jeder
der so erhaltenen weißen
Sootkörper
wurde unter Vakuum (oder in einer Atmosphäre unter reduziertem Druck)
von nicht mehr als 0,001 kgf/cm2 (ungefähr 100 Pa)
im Temperaturbereich von 1400 bis 1600 °C unter Bildung eines transparenten
Glaskörpers
erhitzt.
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Dann
wurde das so erhaltene Material durch Flammenbeheizung unter Einsatz
von Propangas erhitzt. Auf diese Weise wurde stabähnliches
Material mit ungefähr
kreisförmigem
Querschnitt erhalten. Die Länge
des stabähnlichen
Materials war ungefähr
2 m, und der Durchmesser war ungefähr 60 mm. An beiden Enden gelagert
wurde das stabähnliche
Material mittels einer Heizflamme unter Einsatz von Propan lokal
erhitzt und dabei verdrillt. Auf diese Weise wurde die Zonenschmelz-
und Rotationsrührbehandlung
durchgeführt.
In diesem Fall wurde das Erhitzen so ausgeführt, dass die Temperatur des
Materials dabei etwa 2000 °C
betrug. Mittels der Zonenschmelz- und Rotationsrührbehandlung wurde bei jedem
der transparenten Körper
eine Schlierenfreiheit in eine Richtung erreicht. Das entsprechend
Vergleichsbeispiel 3 erhaltene Material hat dieselbe Zusammensetzung
und dergleichen wie dasjenige nach Beispiel 3 erhaltene, mit der
Ausnahme, dass die Zonenschmelz- und Rotationsrührbehandlung hierbei nicht
angewandt wurde.
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Daraufhin
wurden die transparenten Glaskörper
erhitzt und in stabähnliche
Körper
mit jeweils einem Durchmesser von 300 mm und einer Länge von
ungefähr
70 mm umgeformt, und sie wurden in einen elektrischen Ofen eingebracht.
Darin wurden die stabähnlichen
Körper
bei 1150 °C
während
einer Haltezeit von 20 Stunden gehalten, und sie wurden mit einer
Abkühlrate
von 4 °C/h
auf 800 °C
abgekühlt,
wobei bei dieser Temperatur die Stromversorgung des elektrischen
Ofens abgeschaltet wurde und die Körper der freien Abkühlung überlassen
wurden.
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Daraufhin
wurden die transparenten Glaskörper
in einen elektrischen Ofen eingesetzt, der mit einem Mantelrohr
aus Edelstahl und einem elektrischen Heizelement aus Wolfram ausgerüstet war.
Darin wurden die Körper
mit gasförmigem
Wasserstoff in einer Atmosphäre
unter Überdruck
und 100 % Wasserstoff bei 400 °C dotiert.
Der Druck wurde auf 1 kgf/cm2 oder 10 kgf/cm2 (ungefähr
0,1 MPa bis 1 MPa) geändert,
um den Gehalt an gelöstem
Wasserstoff bei jedem der Materialien zu variieren, wie dies in
der Tabelle dargestellt ist.
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Schließlich wurde
die Außenoberfläche des
transparenten Glaskörpers
unter Bildung zylindrischer Proben für die Beispiele und die Vergleichsbeispiele
mit jeweils 250 mm Durchmesser und 50 mm Länge gesägt.
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Bei
Vergleichsbeispiel 1 wurde die Probe erhalten, indem zunächst ein
weißer,
OH-Gruppen enthaltender Sootkörper
unter den gleichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 synthetisiert
wurde, und dieser anschließend
einer F-Dotierbehandlung unter Ausschluss von OH-Gruppen unterzogen
wurde, indem er einer Heizbehandlung in einer Gasatmosphäre aus 100
% SiF4 unter einem Druck von 1 kgf/cm2 (ungefähr
0,1 MPa) und bei einer Temperatur von 1100 °C unterzogen wurde. Die Rotationsrührbehandlung
und die Wasserstoffdotierbehandlung wurden unter den gleichen Bedingungen
wie bei den Beispielen 1 und 2 durchgeführt.
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Bei
Vergleichsbeispiel 2 wurde die Probe in gleicher Weise erhalten
wie bei den Beispielen 3 und 4, mit Ausnahme, dass eine Dotierbehandlung
für Wasserstoffgas
nicht durchgeführt
wurde. Das so erhaltene Glas enthielt keinen gelösten, gasförmigen Wasserstoff.
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Bei
Vergleichsbeispiel 3 wurde die Probe unter ähnlichen Bedingungen wie bei
derjenigen von Vergleichsbeispiel 2 erhalten, mit der Ausnahme,
dass eine Rotationsrührbehandlung
nicht durchgeführt
wurde.
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Bei
der Vergleichsprobe 4 wurde die Probe unter ähnlichen Bedingungen wie bei
der Vergleichsprobe 2 erhalten, jedoch wurde eine Fluor-Dotierbehandlung
nicht ausgeführt,
sondern eine Dotierung mit Cl unter einer Atmosphäre mit 100
% gasförmigem
Cl. Das so erhaltene Glas enthielt 900 Gew.-ppm an Cl.
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Beim
Vergleichsbeispiel 5 wurde die Probe unter ähnlichen Bedingungen wie bei
den Beispielen erhalten, mit der Ausnahme, dass eine F-Dotierbehandlung
nicht ausgeführt
wurde. Es zeigte sich, dass das so erhaltene Glas 300 Gew.-ppm OH-Gruppen enthielt.
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Die
gemäß den Beispielen
und Vergleichsbeispielen erhaltenen Proben wurden Messungen unterzogen,
um die Konzentration an OH-Gruppen, die Fluktuation in der Konzentration
an OH-Gruppen (ΔOH),
die Fluktuation in der Konzentration an F (ΔF), die Chlorkonzentration,
die Konzentration an gelöstem
Wasserstoff, die Fluktuation in der Konzentration an gelöstem Wasserstoff
(ΔH2), die Konzentration an Defekten des Sauerstoffunterschusstyps,
die Fluktuation im Brechungsindex (Δn), und das Ausmaß innerer
Spannungen, sowie auch die optische Transmission vor und nach der
Bestrahlung mittels eines Lasers und einer Lampe, und die Homogenität des Material
nach der Bestrahlung mittels einer Lasers und einer Lampe, das bedeutet,
der Wert für Δn beziehungsweise
das Maß an
Spannungen, zu ermitteln. Die Ergebnisse sind in den Tabellen wiedergegeben.
Die Menge an Verunreinigungen der Glasproben für die Beispiele 1, 2, 4, 5
und den Vergleichsbeispielen 3 sind in der Tabelle 5 angegeben.
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Die
physikalischen Eigenschaften und dergleichen der Proben gemäß den Beispielen
und Vergleichsbeispielen wurden anhand der folgenden Methoden ermittelt.
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(i) Messung der Konzentration
an OH-Gruppen
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Die
Messung wurde anhand der Methode ausgeführt, wie sie beschrieben ist
in „D.M.
Dodd and D.B. Fraser, Optical determination of OH in fused silica,
Journal of Applied Physics, Vol. 37(1966), p. 3911."
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(ii) Messung der Fluktuation
der Konzentration an OH-Gruppen und des Mittelwertes davon
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In
einem zylinderförmigen
Quarzglasmaterial mit einem Durchmesser von 250 mm und mit einer
Länge von
50 mm wird die Konzentration an OH-Gruppen an 25 Punkten im Intervallabstand
von 10 mm von der Rotationssymmetrieachse aus gesehen in Richtung
des Durchmessers gemessen.
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Die
Fluktuation der Konzentration an OH-Gruppen (ΔOH) für das gesamte optische Material
ergibt sich aus dem Maximalwert und dem Minimalwert der OH-Gruppen-Konzentration
an den 25 Messpunkten. Die mittlere Konzentration an OH-Gruppen
wird als arithmetischer Mittelwert aus den 25 Messwerten der OH-Gruppenkonzentration
erhalten.
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(iii) Messung der Konzentration
an Wasserstoffmolekülen
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Die
Messung wurde anhand der Methode durchgeführt, wie sie in beschreiben
ist in "V.K. Khotimchenko
et al., Determining the content of hydrogen dissolved in quartz
glass using the methods of Raman scattering and mass spectrometry", Journal of Applied
Spectroscopy, Vol. 46, No. 6(1987), pp. 632–635."
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(iv) Messung der Fluktuation
der Konzentration an Wasserstoffmolekülen und Mittelwert davon
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In
einem zylinderförmigen
Quarzglasmaterial mit einem Durchmesser von 250 mm und mit einer
Länge von
50 mm wird die Konzentration an H2-Molekülen an 25
Punkten im Intervallabstand von 10 mm von der Rotationssymmetrieachse
aus gesehen in Richtung des Durchmessers gemessen. Die Fluktuation
der Konzentration an H2 (ΔH2) für
das gesamte optische Material ergibt sich aus dem Maximalwert und
dem Minimalwert der H2-Konzentration an
den 25 Messpunkten. Die mittlere Konzentration an H2 wird
als arithmetischer Mittelwert aus den 25 Messwerten der H2-Konzentration erhalten.
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(v) Messung der Chlor-Konzentration
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Die
Messung wurde ausgeführt,
indem die Messprobe in wässriger
HF-Lösung aufgelöst und die
so erhaltene Lösung
nach Zusatz von AgNO3 einer nephelometrischen
Analyse unterzogen wurde.
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(vi) Messung der Fluor-Konzentration
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Die
Messung wurde ausgeführt,
indem die Messprobe in wässriger
NaOH-Lösung aufgelöst und die F-Konzentration
mittels Ionen-Elektrodenmethode ermittelt wurde.
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(vii) Messung der Fluktuation
der Fluor-Konzentration und Mittelwert davon
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In
einem zylinderförmigen
Quarzglasmaterial mit einem Durchmesser von 250 mm und mit einer
Länge von
50 mm wird die F-Konzentration an 25 Punkten im Intervallabstand
von 10 mm von der Rotationssymmetrieachse aus gesehen in Richtung
des Durchmessers gemessen. Die Fluktuation der Konzentration an
F (ΔF) für das gesamte
optische Material ergibt sich aus dem Maximalwert und dem Minimalwert
der F-Konzentration an den 25 Messpunkten. Die mittlere F-Konzentration
wird als arithmetischer Mittelwert aus den 25 Messwerten der F-Konzentration
erhalten.
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(viii) Messung der im
Quarzglas enthaltenen Verunreinigungen
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Für Na, K,
Mg, Ca, Fe wurde Atom-Absorptionsspektroskopie eingesetzt, und für die Ermittlung
von Li, Cr, Ni, Mo und W die induktionsgekoppelte Plasmamassenspektroskopie
(ICP-MS).
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(ix) Messung of the fluctuation
in refractive index (Δn)
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Die
Messung wurde mittels optischem Interferenzverfahren unter Einsatz
eines He-Ne-Lasers (Wellenlänge
von 633 nm) als Lichtquelle durchgeführt Die Messwerte beziehen
sich auf eine Messfläche
mit einem Durchmesser von 230 mm.
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(x) Messung der Doppelbrechung
(Maß für die Spannung)
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Eine
Retardierungsmessmethode unter Einsatz einer Polarisationsspannungsmessgerätes wurde
verwendet. Die Messwerte beziehen sich auf eine Messfläche mit
einem Durchmesser von 230 mm.
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(xi) Messung der optischen
Transmission für
Strahlung einer Wellenlänge
von 193 nm nach Bestrahlung mit einem ArF-Excimerlaser
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Eine
Messprobe mit einer Dicke von 10 mm und beidseitig spiegelpolierten
Planflächen
einer Größe von 30 × 20 mm2 wurde einer Laserbestrahlung einer Wellenlänge von
193 nm und einer halben Bandenbreite von 3 nm und einer halben Pulslänge 17 ns,
einer Energiedichte von 30 mJ/cm2/Puls bei
einer Frequenz von 200 Hz und mit einer Bestrahlungswiederholungsrate
von 1 × 106 Pulsen unterzogen, wobei 3 Minuten nach der
Bestrahlung die optische Durchlässigkeit
für Licht
einer Wellenlänge
von 193 nm gemessen wurde.
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(xii) Messung der optischen
Transmission für
Strahlung einer Wellenlänge
von 172 nm nach Bestrahlung mit einer Xe2-Excimerlampe
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Eine
Messprobe mit einer Dicke von 10 mm und beidseitig spiegelpolierten
Planflächen
einer Größe von 30 × 20 mm2 wurde der Strahlung einer Lampe mit Wellenlänge von
172 nm bei einer haben Bandenbreite von 14 nm, mit einer Lampenenergiedichte
von 10 mW/cm2 und einer Bestrahlungsdauer
von 14 Tagen unterzogen, wobei 3 Minuten nach der Bestrahlung die
optische Durchlässigkeit
für Licht
einer Wellenlänge
von 172 nm gemessen wurde.
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(xiii) Messung of the
Konzentration of oxygen deficient type defects
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Die
Messung wurde gemäß der Methode
ausgeführt,
wie sie beschrieben ist in "H.
Hosono et al., Experimental evidence for the Si-Si bond model of
the 7.6 eV band in SiO2 glass", Physical Review
B, Vol. 44, No. 21 (1991), pp. 12043–12045."
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Tabelle
3 (Vergleichsbeispiele)
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Tabelle
4 (Vergleichsbeispiele)
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Tabelle
5 (Analyse der Verunreinigungen)
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Aus
der Tabelle ist klar ersichtlich, dass die Beispiele 2, 3 und 4
besonders überlegen
hinsichtlich der Beständigkeit
gegen ArF-Excimerlaser-Strahlung sind; und das weiterhin diese Beispiele
2, 3 und 4 auch ein überlegenes
Strahlungsverhalten gegenüber
der von einer Xe2-Lampe abgegebenen Strahlung
aufweisen.
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Das
entsprechend den Beispielen 1 bis 6 erhaltene Glas zeigt sogar nach
Bestrahlung mit Excimerlaser-Strahlen eine hohe Homogenität, wie aus
den Werten für Δn von 3 × 10–6 oder
weniger und einer Spannung von 1 nm/cm oder weniger ersichtlich.
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Auf
der anderen Seite war das gemäß Vergleichsbeispiel
1 erhaltene Quarzglas frei von OH-Gruppen, es enthielt jedoch 1600
Gew.-ppm an F. Das so erhaltene Glas zeigte eine unterlegene Strahlenbeständigkeit gegen
Excimerlaser-Strahlung,
da es sich während
der Durchführung
verschiedener Arten von Heizbehandlungen zersetzte und gasförmiges F2 erzeugte, was wiederum in der Bildung von
Sauerstoffunterschussdefekten mit einer Absorptionsbande bei 7,6
eV zeigte.
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Das
gemäß Vergleichsbeispiel
2 erhaltene Glas war frei von gelöstem Wasserstoff und zeigte
ebenfalls eine unterlegene Strahlenbeständigkeit gegen Excimerlaser-Strahlung.
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Bei
dem Glas gemäß Vergleichsbeispiel
3 wurde ein Zonenschmelz-Rotationsrührverfahren
nicht angewandt. Dementsprechend zeigte dieses Glas einen relativ
hohen Wert für ΔOH, ΔF und ΔH2. Weiterhin erwies sich auch der Wert für Δn als groß. Es zeigte
sich außerdem,
dass bei diesem Glas die Beständigkeit gegenüber Laserstrahlung
von einem Bereich auf den anderen Bereich variierte.
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Bei
Vergleichsbeispiel 4 ist das Glas frei von Fluor, es enthält jedoch
900 Gew.-ppm an
Cl. Dadurch wurde die optische Transmission merklich beeinträchtigt.
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Beim
Vergleichsbeispiel 5 ist das Glas frei an F und Cl, es enthält aber
OH-Gruppen von mehr
als 300 Gew.-ppm. Dementsprechend wurde gefunden, dass die Absorptionskante
im ultravioletten Bereich zu längeren
Wellenlängen
hin verschoben wurde, und das Glas eine mindere Strahlenbeständigkeit
gegen Excimerlaaser-Strahlung zeigte.
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Beim
Vergleichsbeispiel 6 hat der Wert a + b einen unzureichend niedrigen
Wert von 55 Gew.-ppm. Daher zeigte das Glas eine niedrige Strahlenbeständigkeit
gegen Excimer-Strahlung und hohe innere Spannungen.
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Beim
Glas, welches gemäß Vergleichsbeispiel
7 erhalten wurde, ergab sich ein extrem niedriger Wert b/a von 0,3.
Daher zeigte es eine besonders geringe Beständigkeit gegen Bestrahlung
einer Xe2-Lampe.
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Die
Wirkungen des optischen Quarzglasmaterials entsprechend der vorliegenden
Erfindung sind anhand der oben beschriebenen Umstände leicht
verständlich.