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Die
Erfindung betrifft Selbstbedienungsterminals (self-service terminals,
SSTs). Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Selbstbedienungsterminals
zum Hosten von Anwendungen Dritter. Die Erfindung hat eine besondere
Bedeutung in Bezug auf Geldautomaten (automated teller machines, ATMs).
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Die
Eigentümer
von ATMs versuchen gelegentlich, die hohen Kosten des Besitzens
und Betreibens eines ATMs durch Vermieten von Bildschirmfläche an Dritte,
wie beispielsweise Verkäufer,
zum Anzeigen von Werbungen für
die durch den Dritten angebotenen Waren und/oder Dienstleistungen
zu finanzieren. Dritte mieten Bildschirmfläche, da es ihnen ermöglicht wird,
ihre Güter
und/oder Dienstleistungen gegenüber
ATM-Kunden zu bewerben, ohne dass sie die Kosten des Besitzens und
Betreibens eines ATMs tragen müssen.
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Ein
mit dem Vermieten von Bildschirmfläche an Dritte verbundenes Problem
ist, dass die ATM-Anwendung, welche den Fluss von für einen
Benutzer des ATMs angezeigten Bildschirmen kontrolliert, sehr komplex
ist. Dies gestaltet es sehr schwierig und zeitintensiv, die Anwendung
zu modifizieren. Infolge dessen sind Eigentümer von ATMs zurückhaltend
in Bezug auf das Ermöglichen
von häufigen Änderungen
durch Dritte. Bei einigen Dritt-Verkäufern weisen die von ihnen über den
ATM beworbenen Waren und Dienstleistungen eine begrenzte Verfügbarkeit
auf oder der Preis der Waren und/oder Dienstleistungen kann sich
häufig ändern. Dies
bedeutet, dass es nicht zweckmäßig ist,
die Waren und/oder Dienstleistungen als Teil einer längerfristigen
Werbung zu bewerben.
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Ein
anderes mit dem Vermieten von Bildschirmfläche an Dritte verbundenes Problem
ist, dass der Dritte nicht fähig
ist, auf die Peripheriegeräte
(beispielsweise den Drucker, den Kartenleser, das Geldaufbewahrungsmodul
und Ähnliches)
innerhalb des ATMs zuzugreifen. Ein Grund dafür ist, dass der ATM lediglich
einen gesicherten Zugang zu seinen Peripheriegeräten ermöglicht, um Schutz vor Betrug zu
bieten. Ein anderer Grund ist, dass der ATM eine inhärente Ausfallsicherheit
bietet, um sicherzustellen, dass der ATM in Betrieb bleibt, falls
ein kleineres Problem auftritt. Dementsprechend kann jede Werbung
eines Dritten oder eine andere Anwendung eines Dritten einen Benutzer
des ATMs nicht mit einem Beleg oder einer anderen gedruckten Information versorgen
und kann keine Zahlung von einem Benutzer akzeptieren, außer die
Anwendung des Dritten wird als ein integraler Teil der ATM-Anwendung
ausgeführt.
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Die
US 5,305,195 offenbart ein
interaktives Werbesystem für
ein Onlineterminal. Das System umfasst einen Werbecomputer zum Zuführen eines Werbevideos
mit bewegten Bildern und anderer Informationen zu einem Terminal
und einen Hauptrechner zum Anbieten von Online-Dienstleistungen.
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Die
GB-A-2 319 102 offenbart ein Sicherheitsmodul für ein Transaktionsverarbeitungssystem. Das
Sicherheitsmodul empfängt
und speichert Anwendungsrechte, um Transaktionsanfragen auszuführen, und
beantwortet die Anfragen von einer Serviceprovider-Ebene, um das
Recht einer Anwendung zu bestimmen, eine Transaktionsanfrage durchzuführen.
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Eine
der Aufgaben einer oder mehreren Ausführungsformen der Erfindung
ist es, einen oder mehrere der obigen Nachteile oder andere mit
dem Vermieten von Bildschirmfläche
an Dritte verbundene Probleme abzustellen oder zu vermindern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Selbstbedienungsterminal-System
nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Die
Serveranwendung umfasst ein Mittel zum Erzeugen eines Anwendungsflusses.
Der Anwendungsfluss ist die Sequenz von Bildschirmen oder Bildern,
die einem Benutzer des Terminals gezeigt werden, und umfasst üblicherweise
Grafiken und Text und manchmal Klänge. Üblicherweise werden sich die
gezeigten Grafiken, Texte und Klänge
in Abhängigkeit
von einer oder mehreren Eingaben des Benutzers ändern. Der Anwendungsfluss
führt einen Benutzer
durch einen Vorgang, wie beispielsweise eine Transaktion oder eine
Anfrage nach einer Information.
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Vorzugsweise
enthält
die Benutzerschnittstelle: ein Benutzereingabemittel, eine Anzeige
und zumindest ein anderes Peripheriegerät.
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Das
zumindest eine andere Peripheriegerät kann ausgewählt sein
aus: einem Drucker, einem Kartenleser, einer Geldausgabe, einem
Geldaufbewahrungsmodul oder Ähnlichem.
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Die
Terminalanwendung kann den gesamten Betrieb des SST kontrollieren
und kann den Anwendungsfluss für
das Terminal enthalten.
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Durch
diesen Aspekt der Erfindung wird es einem Dritten vorteilhafterweise
ermöglicht,
eine Serveranwendung zu erstellen und zu modifizieren (und dabei
den durch die Serveranwendung erzeugten Anwendungsfluss zu modifizieren),
unabhängig
von der Selbstbedienungsterminalanwendung. Demzufolge kann der Anwendungsfluss
des Dritten durch den Dritten so oft wie gewünscht ohne Einwirken auf den
SST-Anwendungsfluss aktualisiert werden. Durch Trennen der Terminalanwendung
von dem An wendungsfluss des Dritten wird die Terminalanwendung von
jedweder Notwendigkeit befreit, sicherzustellen, dass der Anwendungsfluss
des Dritten mit den Sicherheits- und Zuverlässigkeits-Anforderungen der
Terminalanwendung übereinstimmt.
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Ebenso
wird es vorteilhafterweise durch diesen Aspekt der Erfindung dem
Dritten ermöglicht,
seine Serverapplikation mit einer seiner eigenen Datenbanken oder
einem seiner eigenen Systeme zu verbinden, wobei sichergestellt
wird, dass ein Benutzer des SST auf den gesamten durch den Dritten
zur Verfügung
gestellten Informationsbereich zugreifen kann. Beispielsweise können, falls
der Dritte eine Fluglinie ist, die Datenbank der Flüge der Fluglinie, eine
Ticketverfügbarkeit
und Ticketpreise für
die Serveranwendung erreichbar sein, um sicherzustellen, dass ein
Benutzer des SST auf die verfügbaren
aktuellen Flug- und Ticket-Informationen zugreifen kann. Dies bedeutet
auch, dass der Dritte dem Eigentümer des
SST nicht einen Zugriff auf die eigenen Datenbanken und Systeme
des Dritten einräumen
muss, ausgenommen durch die Serveranwendung.
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Ebenso
kann vorteilhafterweise durch diesen Aspekt der Erfindung die Serveranwendung
zentral an dem entfernten Server anstelle lokal an jedem Terminal
aktualisiert werden.
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Vorzugsweise
ist die Verbindung eine Netzwerkverbindung zur Verbindung mit einem
IP-(internet protocol)-Netzwerk. Das IP-Netzwerk kann das öffentliche Internet oder ein
privates Intranet, ein Extranet oder Ähnliches sein.
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Vorzugsweise
umfasst das SST ein Mittel zum Empfangen von Dateien in Übereinstimmung mit
einer Seitenbeschreibungssprache, wie beispielsweise der Hypertext
Markup Language (HTML). Das Mittel zum Empfangen von Dateien in Übereinstimmung
mit einer Seitenbeschreibungssprache kann ein eingebetteter Webbrowser
sein (wie beispielsweise der Microsoft (Trademark) Internet Explorer,
der Netscape (Trademark) Communicator oder Ähnliches). Alternativ kann
das Mittel zum Empfang von Dateien in Übereinstimmung mit einer Seitenbeschreibungssprache
eine eingebettete HTML-Komponente sein, wie beispielsweise die Sun (Trademark)
HotJava (Trademark) HTML-Komponente.
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Die
Serveranwendung kann auf dem entfernten Server ausgeführt werden;
d.h. die Serveranwendung kann eine Server-seitige Anwendung sein.
In einer alternativen Ausführungsform
kann die Serveranwendung auf dem SST ausgeführt werden; d.h. die Serveranwendung
kann eine Client-seitige Anwendung sein.
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In
Ausführungsformen,
bei denen eine Server-seitige Anwendung verwendet wird, kann der
entfernte Server dynamisch erzeugte Seitenbeschreibungssprache-Dateien,
wie beispielsweise Internet-Webseiten, bereitstellen, um sie dem
Mittel zum Empfang von Dateien in Übereinstimmung mit einer Seitenbeschreibungssprache
zu übermitteln.
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Die
Seitenbeschreibungssprache-Dateien können unter Verwendung eines
beliebigen geeigneten Verfahrens erzeugt werden. Beispielsweise
können
Perl- oder CGI-Skripte verwendet werden, um HTML-Dateien zu erzeugen.
Alternativ können
Microsoft (Trademark) Active Server Pages oder Sun (Trademark) Java
Servlets verwendet werden, um die HTML-Dateien zu erzeugen. In anderen
Ausführungsformen
kann DHTML (Dynamic Hypertext Markup Language) verwendet werden,
um die HTML-Dateien zu erzeugen.
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In
Ausführungsformen,
bei denen eine Client-seitige Anwendung verwendet wird, kann die Serveranwendung
eines oder mehrere Java-Applets und/oder ActiveX-Steuerelemente
umfassen. Die Java-Applets oder ActiveX-Steuerelemente können dynamisch
Internetwebseiten erzeugen und können diese
Seiten dem eingebetteten Webbrowser oder der HTML-Komponente in
dem Terminal zur Verfügung
stellen. Die Java-Applets oder ActiveX-Steuerelemente können fähig sein,
auf den entfernten Server zuzugreifen, um eine durch den Benutzer
angefragte Information bereitzustellen.
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Hypertext-Links
können
innerhalb der dynamisch erzeugten Webseiten eingebettet sein und können auf
nachfolgende dynamische Seiten zeigen, wobei ein Konstruieren von
komplizierten Fluss-basierten (flow based) Anwendungen ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
implementiert der entfernte Server eine Sitzungsverfolgung (session
tracking), um eine Verbindung zwischen dem Server und dem Client
(dem SST) aufrechtzuerhalten.
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Vorzugsweise
erstellt der entfernte Server für
jeden Client ein Sitzungsobjekt (session object), so dass das Sitzungsobjekt
Informationen über
den durch diesen Client ausgeführten
Anwendungsfluss bereithält.
Dies gibt dem Server eine Information über den Zustand der auf dem
Client ablaufenden Anwendungen.
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Das
SST kann eine bestimmte Benutzereingabe (wie beispielsweise einen
Druckknopf) zum Zugriff auf die Anwendung des Dritten umfassen.
Alternativ oder zusätzlich
kann die Anzeige ein Berührungsbildschirm
sein und das SST kann einen Bereich auf der Anzeige zum Anbieten
der Anwendung des Dritten reservieren, wobei beim Berühren des
reservierten Bereiches die Anwendung des Dritten aktiviert wird.
Wenn die Anwendung des Dritten aktiviert wird, kann das Terminal
den reservierten Bereich vergrößern, beispielsweise
annähernd
auf den gesamten Anzeigebereich.
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Vorzugsweise überwacht
während
des Betriebs der Anwendung des Dritten die Terminalanwendung die
Terminalverwendung, um sicherzustellen, dass der Benutzer noch immer
da ist, und um, falls notwendig, Fehlerbehandlungsfunktionen auszuführen. Falls
der Benutzer das Terminal während dem
Ausführen
der Serveranwendung verlässt,
kann dann die Terminalanwendung die Serveranwendung schließen, bis
ein anderer Benutzer die Serveranwendung aktiviert.
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Es
kann vorgesehen werden, dass mehr als eine Anwendung eines Dritten
einen Anzeigebereich auf dem SST reserviert.
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Vorzugsweise
umfasst das Terminal einen Port, an den die Serveranwendung Anfragen
senden kann. Dies ermöglicht
es der Serveranwendung Anfragen direkt zu dem SST zu senden. Der
Vorteil des Sendens von Anfragen direkt an das SST (anstatt über den
eingebetteten Webbrowser oder eine durch das SST ausgeführte HTML-Komponente)
ist eine erhöhte
Sicherheit.
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Das
Terminal kann lokale Funktionen (beispielsweise die von den Peripheriegeräten umfassten
Funktionen, wie beispielsweise Belegdrucken, Geldaufbewahrung oder
Geldausgabe oder Ähnliches)
für den
entfernten Server bereitstellen, wobei sichergestellt wird, dass
lediglich die Terminalanwendung (nicht der Webbrowser oder die HTML-Komponente)
Zugriff auf die Funktionen hat. Beispielsweise kann das Terminal
es dem Server ermöglichen,
ein Drucken von bestimmten Daten anzufragen. Das Terminal empfängt diese
Anfrage über
den Port und verwendet die Terminalanwendung, um auf den Drucker zuzugreifen
und um sicherzustellen, dass die Daten gedruckt werden und dem Benutzer
angezeigt werden.
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Vorzugsweise
gibt das Terminal dem Server eine Antwort, die den Zustand der Anfrage
der Anfrage anzeigt; beispielsweise Druckanfrage akzeptiert, Druckerfehler,
Drucken abgeschlossen und Ähnliches.
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Bei
einigen Beispielen kann lediglich der Server autorisiert sein, Anfragen
zu stellen, so dass jede beliebige Client-seitige Anwendung Anfragen an das Terminal über den
Server senden muss. Bei anderen Beispielen kann eine Client-seitige
Anwendung fähig sein,
Anfragen direkt an das Terminal zu stellen.
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Das
System kann einen Autorisierungsserver enthalten, wobei der Autorisierungsserver
betreibbar ist, um durch Benutzer des Terminals angefragte Transaktionen
zu autorisieren. Alternativ kann der entfernte Server verwendet
werden, um durch Benutzer der Terminals angefragte Transaktionen
zu autorisieren, und auch um die Serveranwendung zu speichern, die
einen Anwendungsfluss eines Dritten umfasst.
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Vorzugsweise
erzeugt die Serveranwendung Dateien in Übereinstimmung mit einer Seitenbeschreibungssprache.
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Vorzugsweise
enthält
der entfernte Server ein Mittel zum Übertragen von Dateien in Übereinstimmung
mit einer Seitenbeschreibungssprache zu den Terminals.
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Vorzugsweise
ist die durch den Eigentümer des
SST kontrollierte Benutzerschnittstellen-Anwendung auf dem SST angeordnet
und die durch den Dritten kontrollierte Benutzerschnittstellen-Anwendung
ist auf einem entfernten Server angeordnet.
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Gemäß einen
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Hosten einer
Anwendung eines Dritten auf einem Self-Service-Terminal nach Anspruch
13 bereitgestellt.
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Vorzugsweise
enthält
das Verfahren den folgenden weiteren Schritt: die Terminalanwendung überwacht
die Interaktion des Benutzers mit der Serveranwendung, um eine Abwesenheit
des Benutzers zu erfassen.
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Vorzugsweise
enthält
das Verfahren die folgenden weiteren Schritte: bei Erfassen der
Abwesenheit des Benutzers wird die Serveranwendung angehalten und
die Terminalanwendung angezeigt.
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Vorzugsweise
enthält
der Schritt des Anzeigens der Serveranwendung für den Benutzer den Schritt:
Anzeigen des in der Serveranwendung enthaltenen Anwendungsflusses.
Alternativ oder zusätzlich
enthält,
falls der Anwendungsfluss aus einer Audiodatei besteht oder diese
enthält,
der Schritt des Anzeigens der Serveranwendung für den Benutzer den Schritt:
Abspielen der in der Serveranwendung enthaltenen Audiodatei.
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Vorzugsweise
führt jede
Terminalanwendung einen Serverprozess aus, um eine Peer-to-Peer-Kommunikation
zwischen dem Server und dem Terminal zu ermöglichen.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden spezifischen
Beschreibung hervorgehen, die unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen exemplarisch angegeben ist, wobei die Figuren zeigen:
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1 ist
ein Blockdiagramm eines Selbstbedienungsterminalsystems gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
ein vereinfachtes Blockdiagramm eines der Selbstbedienungsterminals
und des Servers der 1;
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3 ist
ein genaueres Blockdiagramm des Selbstbedienungsterminals der 2;
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4 ist
ein genaueres Blockdiagramm des Servers der 1 und 2;
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5 ist
eine piktografische Darstellung der Bildschirmanzeige eines SSTs,
der eine Anwendung eines Dritten hostet;
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6 ist
ein Flussdiagramm, das die Schritte zeigt, die beim Hosten einer
Anwendung eines Dritten auf einem SST involviert sind;
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7 zeigt
das Format einer HTTP-URL, die verwendet wird, um eine Ressource
auf dem Server der 1, 2 und 4 zu
spezifizieren;
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8 zeigt
eine mögliche
URL zum Zugreifen auf eine durch den Server der 1 betriebene entfernte
Datenbank;
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9 zeigt
einen Befehl zum Anfragen einer Verwendung einer Funktion auf dem
in der 1 gezeigten SST;
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10 zeigt
eine durch einen SST der 1 zu dem Server der 1 gesendete
URL, um das SST über
den Status einer Anfrage zu informieren;
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11 ist
ein Blockdiagramm eines Servers und eines Terminals in Übereinstimmung
mit einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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12 ist
ein Blockdiagramm eines Teils des Servers der 11;
und
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13 ist
ein Blockdiagramm eines Teils des Terminals der 11.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 wird dort ein Selbstbedienungsterminal-System 10 mit
einem über
ein IP-Netzwerk 16 mit drei Clients 14 verbundenen
entfernten Server 12 gezeigt. Jeder Client 14 ist ein öffentlich
zugängliches
Selbstbedienungsterminal (SST). Das erste SST 14a ist ein
ATM, das zweite SST 14b ist ein Finanz-Dienstleistungs-Center
(financial services center, FSC) und das dritte SST 14c ist
ein Informationskiosk (information kiosk). Das Netzwerk 16 ist
das Internet. Der entfernte Server 12 gehört und wird
betrieben durch eine Fluglinie („XYZ-Fluglinie"), wobei die drei
SSTs 14 einer Finanzinstitution gehören und durch sie betrieben
werden.
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Der
ATM 14a und das FSC 14b sind auch über eine
Switch-Vorrichtung 22 mit dem Autorisierungs-Center 20 der
Finanzinstitution verbunden, auf eine ähnliche Weise wie bei herkömmlichen ATM-Netzwerken.
Die Switch-Vorrichtung 22 wird zum Routen der Finanztransaktionsautorisierungsanfragen
von dem ATM 14a oder dem FSC 14b zu dem Autorisierungs-Center 20 verwendet.
Wie vom Fachmann verstanden werden wird, können die Switch-Vorrichtung 22 und
das Autorisations-Center 20 in einem einzelnen Server (einem
Autorisierungsserver) untergebracht sein. Es wird auch klar sein, dass
die Switch-Vorrich tung 22 fähig ist, Autorisierungsanfragen
an durch andere Finanzinstitutionen betriebene Autorisierungs-Center
und an Finanzdienstleistungsfirmen zu routen.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 umfasst jedes SST 14:
eine Benutzerschnittstelle 30, eine Netzwerkverbindung 32,
die über
das Internet 16 eine Verbindung zu dem Server 12 herstellt,
und einen Controller 34 zum Kontrollieren des Betriebs
des SSTs 14. Der Controller 34 umfasst ein Mittel 36 zum Empfang
von Dateien in Übereinstimmung
mit einer Seitenbeschreibungssprache. Der Controller 34 umfasst
auch eine Terminalanwendung 38 zum Kontrollieren des Terminals 14.
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Der
entfernte Server 12 umfasst auch eine Netzwerkverbindung 40 und
einen Controller 42, der einen Webserver 44 und
ein Serverbetriebssystem 46 zum Kontrollieren des Servers 14 umfasst.
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Unter
Bezugnahme auf die 3, die eines der SSTs 14 (ATM 14a)
genauer zeigt, verbindet ein Systembus (oder eine Mehrzahl von Systembussen) 48 die
Benutzerschnittstelle 30, die Netzwerkverbindung 32 und
den Controller 34, um eine wechsel-seitige Kommunikation zu ermöglichen.
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Die
Benutzerschnittstelle 30 umfasst die folgenden Benutzerschnittstellenelemente
(Peripheriegeräte):
einen Kartenleser 50, eine Anzeige 52, ein auf
der Anzeige 52 montiertes Berührungsbildschirmmodul 54,
einen Drucker 56 und eine Geldausgabe 58.
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Der
Controller 34 umfasst Module zum Betreiben der Benutzerschnittstellenelemente 50 bis 58, genauer:
einen Kartenlesercontroller 60, einen Anzeigecontroller 62,
einen Berührungsbildschirmcontroller 64,
einen Druckercontroller 66 und einen Ausgabecontroller 68.
Diese Benutzerschnittstellenelemente (50 bis 58)
und die damit verknüpften
Controller (60 bis 68) sind Standardmodule, die
in herkömmlichen
ATMs verwendet werden und die hierin nicht genauer beschrieben werden.
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Der
Controller 34 umfasst auch ein in einem nichtflüchtigen
Speicher gespeichertes BIOS 70, einen Mikroprozessor 72,
einen verbundenen Hauptspeicher 74, einen Speicherplatz 76 in
der Form eines Magnetplattenlaufwerks und eine zugewiesene Switch-Verbindung 78 zum
Verbinden des ATMs 14a mit der Switch-Vorrichtung 22 (1).
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Das
Mittel zum Empfang von Dateien in Übereinstimmung mit einer Seitenbeschreibungssprache 36 ist
eine HotJava (Trademark) Browser-Bean-Komponente, die innerhalb
der Terminalanwendung 38 eingebettet ist. Zur Vereinfachung wird
hierin die eingebettete Browserkomponente als ein Browser oder ein
Webbrowser bezeichnet.
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Im
Betrieb wird der Hauptspeicher 74 mit dem ATM-Betriebssystem-Kernel 80 und
der ATM-Anwendung 38 (welche die Terminalanwendung ist)
zum Kontrollieren des Betriebs des ATM geladen.
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Unter
Bezugnahme auf die 4, welche den entfernten Server 12 genauer
zeigt, verbindet ein Systembus (oder Busse) 90 die Netzwerkverbindung 40 mit
dem Controller 42. Der Controller 42 umfasst weiterhin
ein in einem nichtflüchtigen
Speicher gespeichertes BIOS 92, einen Mikroprozessor 94,
einen verbundenen Hauptspeicher 96, einen Speicherplatz 98 in
der Form eines Magnetplattenlaufwerks und eine Datenbank 100 zum
Speichern von Informationen über
Flug-Tickets, -Preise und Sitzplatzverfügbarkeit für die Fluglinie.
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Das
Serverbetriebssystem 46 und der Webserver 44 sind
auf dem Magnetplattenlaufwerk 98 gespeichert. Im Betrieb
wird der Hauptspeicher 96 mit dem Server-Betriebssystem-Kernel
auf dem Webserver 44 geladen. In dieser Ausführungsform
ist der Webserver 44 der Java Webserver (Trademark).
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Der
Java Webserver 44 enthält
eine Serveranwendung 104 zum Aufrufen eines oder mehrerer Java
Servlets und der Server 44 unterstützt eine Datenbankanwendungsprogrammierungsschnittstelle
(database application programming interface, API) 106 in
der Form einer JDBC (Java DataBase Connectivity) API.
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Die
Java Servlets 104 erzeugen Dateien in Übereinstimmung mit einer Seitenbeschreibungssprache,
in dieser Ausführungsform
HTML. Der Java Webserver 44 umfasst auch ein Sitzungsmanagement
(session management), ein Thread-Management, Administrations- und
Sicherheitsmerkmale; wie dem Fachmann gut bekannt sein wird.
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Die
Datenbankanwendungsschnittstelle 106 ist ein Datenbanktreiber,
der einen SQL-Zugriff auf die Datenbank 100 ermöglicht.
Die Java Servlets verwenden die JDBC-API 106, um Informationen
von der Datenbank 100 zur Verwendung beim Erzeugen von
HTML-Dateien in Antwort auf eine Benutzeranfrage zu erhalten.
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Ein
Java Servlet ist ein Softwarecode, der verwendet wird, um eine Information
dynamisch zu erzeugen. Jedes Servlet muss bei dem Webserver registriert
werden, so dass der Webserver zwischen einer Anfrage für ein Servlet
und einer Anfrage für eine
Webseite unterscheiden kann. Wenn ein registriertes Servlet durch
einen entfernten Webbrowser angefragt wird, instanziiert der Webserver
das Servlet. Einmal instanziiert, verbleibt das Servlet im Speicher
für eine
Zeitspanne, wäh rend
der ein weiterer Aufruf durch den Webbrowser abgewartet wird.
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Der
Betrieb des Systems der 1 wird jetzt unter Bezugnahme
auf die 5 und 6 beschrieben.
Die 5 zeigt die Anzeige 52 und den Berührungsbildschirm 54 mit
zwei Bereichen: einem Hintergrundbereich 110 und einem
Vordergrundbereich 112.
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Der
Vordergrundbereich 112 ist ein Fenster, das einen Teil
des Hintergrundbereichs 110 abdeckt. Der Webbrowser 36 (2 und 3)
kontrolliert den Vordergrundbereich 112 und überwacht
diesen Bereich, um jedwedes Auswählen
durch Benutzer zu erfassen.
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Der
Hintergrundbereich 110 ist ein Vollbildschirm-Fenster,
das durch die ATM-Anwendung 38 kontrolliert wird und verwendet
wird, um den ATM-Anwendungsfluss anzuzeigen; wohingegen der Vordergrundbereich 112 ein
kleineres Fenster ist, das durch den Webbrowser 36 kontrolliert
wird und verwendet wird, um eine interaktive Werbung eines Dritten,
in dieser Ausführungsform
eine Fluglinie, anzuzeigen.
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Der
ATM 14a bietet einem Benutzer die Option (Schritt 120 der 6),
auf eine Information der Fluglinie zuzugreifen. Dies wird durch
Anbieten eines Hypertext-Links erreicht, der durch ein Symbol 114 in dem
Vordergrundbereich 112 wiedergegeben wird. Der ATM 14a bietet
dem Benutzer gleichzeitig die Option (Schritt 120) eine
ATM-Transaktion durchzuführen.
Dies wird erreicht, indem der ATM 14a Text auf dem Hintergrundbereich 110 anzeigt,
welcher den Benutzer dazu auffordert, seine Karte in das Kartenlesemodul 50 (2)
einzugeben.
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Falls
ein Benutzer eine ATM-Transaktion (Schritt 122) auswählt, dann
wird die Transaktion abgeschlossen (Schritt 124) und die
Karte wird dem Benutzer zurückgegeben.
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Nachdem
eine ATM-Transaktion (wie beispielsweise eine Geldausgabe, eine
Scheckannahme oder Ähnliches)
begonnen wurde, erlaubt es die Terminalanwendung 38 dem
Webbrowser 36 nicht, einen Link auf die Fluglinien-Anwendung 104 anzuzeigen.
Dies dient dazu, sicherzustellen, dass der Benutzer nicht auf eine
Information der Fluglinie während
einer Transaktion zugreift und dann den ATM 14a ohne Abschließen der
Transaktion und Rücknahme
seiner Karte verlässt.
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Falls
ein Benutzer das Symbol 114 berührt, bevor er seine Karte eingibt,
erfasst der Webbrowser 36 dies (Schritt 126).
Der Webbrowser erweitert (Schritt 128) den Vordergrundbereich 112,
so dass dieser im Wesentlichen den gesamten Bildschirmbereich der
Anzeige 52 einnimmt.
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Der
Webbrowser 36 baut dann eine Verbindung (Schritt 130)
mit dem entfernten Server 12 auf, wie unten genauer beschrieben
werden wird. Nachdem eine Verbindung aufgebaut wurde, zeigt der Webbrowser
von dem entfernten Server 12 empfangene Webseiten an. Der
Benutzer kann mit diesen Webseiten durch Auswählen von Hypertext-Links auf eine ähnliche
Weise wie ein Benutzer, der einen herkömmlichen Webbrowser auf einem
PC bedient, interagieren (Schritt 132).
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Der
Webbrowser 36 stellt einen Verlassen-Knopf 118 (5)
bereit, um es dem Benutzer zu ermöglichen, die Fluglinien-Anwendung
in Richtung der ATM-Anwendung 38 zu jeder beliebigen Zeit zu
verlassen.
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Nach
Erfassen des Verlassens (Schritt 134) der Fluglinien-Anwendung durch den
Benutzer, verkleinert der Webbrowser 36 (Schritt 136)
den Vordergrundbereich 112 auf seine ursprüngliche
Größe.
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Um
eine Verbindung mit dem entfernten Server 12 aufzubauen,
verwendet der Webbrowser eine URL (uniform ressource locator) zum
Angeben der IP-Adresse des entfernten Servers 12. Das Hypertext-Übertragungsprotokoll
(hypertext transfer protocol, HTTP) ist das Protokoll, das durch
den Browser 36 zum Kommunizieren mit dem Server 12 verwendet
wird.
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Die
URL identifiziert den Domainnamen des Servers und auch einer Ressource
(Webseite) auf dem Server.
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Das
Format einer HTTP-URL ist in der 7 gezeigt.
Die HTTP-URL 150 umfasst ein Protokollfeld 152 (in
diesem Fall HTTP), ein Domainnamenfeld (oder IP-Adressfeld) 154,
ein Verzeichnisfeld 156 zum Zugreifen auf eine bestimmte
Datei oder ein bestimmtes Verzeichnis auf dem Server und ein Befehlsfeld 158 zum Übertragen
von Befehlen an den Server.
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Der
durch das Symbol 114 wiedergegebene Hypertext-Link ist
mit der URL, die zum Zugriff auf die Anwendung des Dritten verwendet
wird, vorprogrammiert; d.h. der verwendete Domainname ist der des Servers 12 des
Dritten, wobei der Server 12 der XYZ-Fluglinie gehört und durch
sie betrieben wird, in dieser Ausführungsform ist der Domainname www.xyzfluglinie.com,
wie in der 8 gezeigt. Dies stellt sicher,
dass die Benutzer des ATMs 14a nicht die Webseite der Fluglinie überspringen
und zu einer anderen Webseite gelangen können.
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Wenn
ein Benutzer das Symbol 114 auswählt, sendet der Webbrowser 36 eine
Initialisierungs-URL 160 (8) an den Webserver 44.
Die Initialisierungs-URL 160 enthält den Domainnamen der Fluglinie 162 (in
dem Domainnamenfeld 154), die korrekte Verzeichnisinformation 164,
um die Ticketinformation der Fluglinie zu finden (in dem Verzeichnisfeld 156)
und eine terminalspezifische Information (in dem Befehlsfeld 158).
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Die
terminalspezifische Information enthält Einzelheiten eines Serverprozesses
(server socket), den die Terminalanwendung 38 ausführt. Die
Einzelheiten des Server-Sockets schließen die Adresse 168 des
ATMs 14a und eine Portnummer 166 (in dieser Ausführungsform „6000") ein, die dem Server-Socket
durch die Terminalanwendung 38 zugewiesen wird.
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Es
ist nicht notwendig, dass die IP-Adresse 168 des ATMs 14 in
der terminalspezifischen Information enthalten ist, da Internet-Datagramme
die IP-Adresse des Senders einschließen.
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Die
zugewiesene Portnummer 166 ist verschieden gegenüber der
voreingestellten Portnummer („80"), die durch den
Webbrowser 36 zum Empfang von Webseiten verwendet wird.
Die zugewiesene Portnummer 166 ist ein durch die ATM-Anwendung 38 verwendeter
logischer Kanal, um die eingehenden Daten zu überwachen, die für den Server-Socket
vorgesehen sind. Der Server-Socket ist fähig, eine Anfrage von der zugewiesenen
Portnummer 166 zu empfangen, die Anfrage zu bearbeiten
und eine Antwort an den Anfragenden auszugeben.
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Beim
Empfang der Initialisierungs-URL 160 von dem Webbrowser 36 erzeugt
der Webserver 44 ein Sitzungsobjekt für diesen Webbrowser 36,
um die Kommunikation zwischen dem Webbrowser 36 und dem
Webserver 44 zu verfolgen. Demnach erzeugt und speichert
der Webserver 44 ein mit jedem Webbrowser 36 verknüpftes einheitliches
Sitzungsobjekt.
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Der
Webserver 44 versorgt auch den Webbrowser 36 mit
einer Standardwebseite zur Anzeige für einen Benutzer des ATMs 14a.
Die Standardwebseite der Fluglinie enthält einen oder mehrere Hypertext-Links,
um es dem Benutzer zu ermöglichen,
durch die Website der Fluglinie zu navigieren, um Einzelheiten der
Flugziele, Ticketpreise, Verfügbarkeit,
Flugmeilen und Ähnliches
zu erhalten. Da die Fluglinie die in ihren Webseiten verwendeten
Skripte kontrolliert, kann sie einen angepassten Satz von Befehlen
erzeugen, der durch den Browser 36 zum Anfragen von Informationen
von dem Webserver 44 verwendet wird.
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Das
für das
Erzeugen und Übertragen
der Standardwebseite zu dem Browser 36 verantwortliche
Servlet 104 aktualisiert auch das Sitzungsobjekt durch
Hinzufügen
der IP-Adresse und zugewiesenen Portnummer des Server-Sockets von
der Initialisierungs-URL. Demzufolge enthält das Sitzungsobjekt für jeden
Webbrowser die zugewiesene Portnummer 166 und die IP-Adresse
des den Browser 36 ausführenden
ATMs 14a.
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Wenn
der Webserver 44 einen Befehl von dem Webbrowser 36 empfängt, ruft
er ein Servlet 104 auf, um den Befehl zu verarbeiten und
eine geeignete Webseite zum Zurücksenden
zu dem Webbrowser 36 zu erzeugen. Wenn das Servlet 104 aufgerufen wurde,
kann es auf das Sitzungsobjekt für
diesen Webbrowser 36 zugreifen, um Sitzungsdaten (wie beispielsweise
die IP-Adresse)
für diesen
Browser 36 zu erhalten. Das Servlet 104 greift
auf die Datenbank 100 über
die JDBC-API 106 zu und erzeugt HTML-Seiten, welche die
von der Datenbank 100 erhaltenen Informationen einschließen; die
HTML-Seiten haben das grafische Format und den Stil der Website
der Fluglinie. Demzufolge kann ein Benutzer an dem ATM 14a Informationen
von der Datenbank 100 der Fluglinie sehen, ohne dass die
Terminalanwendung 38 die Kommunikation verursacht.
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Zusätzlich zum
Senden von Informationen zu dem Webbrowser 36 aktualisiert
jedes Servlet 104 auch das mit dem Browser 36 verknüpfte Sitzungsobjekt.
Allgemein wird ein Servlet 104 eine HTML-Seite vorbereiten,
die von der Datenbank 100 erhaltene Informationen einbindet;
wobei das Servlet 104 die Informationen (nicht jedoch die
HTML-Seite) in das Sitzungsobjekt kopiert. Demzufolge enthält das Sitzungsobjekt
eine Kopie der durch den Webbrowser 36 angefragten Informationen.
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Die
zu dem Webbrowser 36 durch ein Servlet 104 gesendeten
HTML-Seiten werden allgemein einen oder mehrere Hypertext-Links enthalten.
Diese Hypertext-Links können
die URL für
eine andere Webseite (beispielsweise um eine allgemeine Information
anzuzeigen) enthalten oder sie dienen zum Aufrufen eines Servlets 104 (beispielsweise
um eine Anfrage für
eine bestimmte Information zu verarbeiten oder um eine Funktion,
wie beispielsweise eine druckspezifische Information, anzubieten).
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Falls
der Benutzer wünscht,
einen Ausdruck der Informationen des ATMs 14a zu drucken,
wählt der
Benutzer einen Hypertext-Link
auf einer HTML-Seite, welche die Seitendruckfunktion anbietet. Dieser
Hypertext-Link ist mit einer URL vorprogrammiert, welche ein Servlet 104 zum
Drucken der momentan auf dem Server 44 angezeigten Information 44 aufruft.
Die Seitendruckfunktion wird nicht durch den Browser 36 angeboten,
da der Browser 36 nicht fähig ist, Anfragen zu der Terminalanwendung 38 zu
senden; die Seitendruckfunktion ist in der durch den Browser 36 angezeigten
HTML eingebettet.
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Der
Webbrowser 36 sendet die URL des ausgewählten Hypertext-Links zu dem Webserver 44.
Der Webserver 44 empfängt
diese URL und ruft das durch die URL identifizierte Servlet 104 auf.
Das aufgerufene Servlet 104 greift auf das Sitzungsobjekt zu,
um zu erhalten:
- (1) die momentan angezeigte
Information und
- (2) die IP-Adresse und die zugewiesene Portnummer des Server-Sockets.
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Das
aufgerufene Servlet 104 sendet dann eine Anfrage an den
Server-Socket an der zugewiesenen Portnummer 166 und der
IP-Adresse.
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Falls
eine Kommunikation an die Portnummer des Webbrowsers 36 gerichtet
ist, gibt die Terminalanwendung 38 diese Kommunikation
an den Webbrowser 36 weiter; wobei, falls eine Kommunikation
an die zugewiesene Portnummer 166 adressiert ist, die Terminalanwendung 38 dann
diese Kommunikation an den Server-Socket weitergibt.
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Der
Server-Socket ist durch die Finanzinstitution vorprogrammiert, um
bestimmte Befehlsanfragen zu erkennen, beispielsweise „Drucken", „Empfange
Geldeinlage" oder Ähnliches.
Diese Befehlsanfragen entsprechen den vorbereiteten Funktionen, auf
welche die Fluglinie an dem ATM 14a durch Erlaubnis der
Finanzinstitution zugreifen darf. Unter Verwendung dieser vorprogrammierten
Befehlsanfragen kann ein Servlet 104 den ATM 14a durch
Senden einer Funktionsanfragemitteilung 170 anweisen, eine
oder mehrere der vorbereiteten Funktionen (wie beispielsweise Drucken
der auf der aktuellen Webseite angezeigten Informationen) bereitzustellen,
wie in der 9 dargestellt.
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Die
Funktionsanfragemitteilung 170 enthält eine vorbereitete Befehlsanfrage 172 und
einen Befehlsoperator 174. Der Befehlsoperator 174 kann
Daten 176 (wie beispielsweise der Fir menname der Fluglinie)
und Steuerzeichen 178 (wie beispielsweise Absatz oder neue
Zeile) enthalten. Die Funktionsanfragemitteilung 170 ist
eine Peer-to-Peer-Inter-Prozess-Kommunikation zwischen einem Servlet 104 und
dem Socket-Server.
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Beim
Empfang einer Funktionsanfragemitteilung 170 startet der
Socket-Server ein Erfüllen
der Anfrage durch Aufrufen des entsprechenden Peripherie-Geräts (für diese
Anfrage ist das entsprechende Peripherie-Gerät der Drucker 56)
und Übergeben aller
Daten 176 und Steuerzeichen 178 an das Peripheriegerät. Die Funktionsanfragemitteilung 170 der 9 würde ausgedruckt
als
XYZ-Fluglinie
1500 Flugmeilen
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Wie
dem Fachmann bekannt ist, führt
die Terminalanwendung 38 eine Überwachung der Funktionstüchtigkeit
der Peripheriegeräte
(50, 52, 54, 56, 58 in
der 3) durch, während
sie arbeiten. Unter Verwendung dieser Funktionstüchtigkeitsinformation sendet
die Terminalanwendung eine Status-URL 180, wie in der 10 gezeigt,
an den Webserver 44, um den Server 44 über den
aktuellen Status der Anfrage zu informieren. Der Server 44 kann
diese Information verwenden, um den Benutzer des ATMs 14a durch
Anzeigen einer Mitteilung in dem Vordergrundbereich 112 (5)
zu informieren.
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Die
Status-URL 180 enthält
den Domainnamen 162 der Fluglinie, die korrekte Verzeichnisinformation 164,
um die Ticketinformation der Fluglinie zu finden, und einen Befehlstatus 182 in
dem Befehlsfeld. Der Befehlsstatus ist eine vordefinierte Zeichenkette,
die der Server 44 erkennt, wie beispielsweise „print=pending", „print=ok", „print=error" oder Ähnliches.
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Die
Bedeutung dieser Befehlsstatus-Zeichenketten ist selbsterklärend.
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Da
der Browser 36 eine eingebettete Komponente innerhalb der
Terminalanwendung 38 ist, ist weiterhin die Terminalanwendung 38 fähig, die
Verwendung des Webbrowsers 36 zu überwachen, so dass, falls für eine bestimmte
Zeitspanne keine URL von dem Browser 36 gesendet wurde,
die Terminalanwendung 38 eine Mitteilung auf der Anzeige 52 anzeigen
kann, die den Benutzer danach fragt, zu überprüfen, ob er immer noch die Website
der Fluglinie sehen möchte.
Falls innerhalb einer bestimmten Zeitspanne keine Antwort von dem
Benutzer empfangen wird, nimmt die Terminalanwendung 38 dann
an, dass der Benutzer den ATM 14a verlassen hat, und die
Anwendung 38 verkleinert das Vordergrundbereichsfenster 112 (5),
um das Hintergrundbereichsfenster 110 (5)
anzuzeigen, das den ATM-Anwendungsfluss umfasst.
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Wenn
der ATM 14a zu dem Hintergrundfenster schaltet, sendet
der Webbrowser 36 eine URL zu dem Webserver 44,
wobei der Webserver 44 informiert wird, dass die aktuelle
Sitzung geschlossen werden sollte. Der Webserver 44 empfängt diese URL
und beendet das mit dem Browser 36 des ATMs verknüpfte Sitzungsobjekt.
Eine Sitzung stellt eine Interaktion eines Benutzers mit dem Webserver 44 ausgehend
von der Kontaktaufnahme mit dem Webserver 44 durch den
Webbrowser 36 bis zum Beenden des Kontaktes mit dem Webserver 44 durch
den Browser 36 dar.
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Ein
anderer Vorteil davon, dass der Browser 36 in der Terminalanwendung 38 eingebettet
ist, ist, dass die Terminalanwendung 38 fähig ist,
alle von dem Browser 36 gesendeten URLs zu überwachen. Demzufolge,
falls eine URL nicht den Domainnamen der Fluglinie (www.xyzfluglinie.com)
enthält,
kann die Termi nalanwendung dann den Browser 36 an einem Senden
dieser URL hindern.
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Obwohl
diese Ausführungsform
für ein
mit dem Server 12 interagierendes SST (ATM 14a)
beschrieben wurde, wird klar sein, dass eine Mehrzahl von SSTs (beispielsweise 14a, 14b, 14c)
gleichzeitig mit dem Server 12 interagieren können, wobei
jedes SST 14 ein einzigartig verknüpftes Sitzungsobjekt aufweist.
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Es
wird klar sein, dass diese Ausführungsform
der Erfindung sicherstellt, dass die Zuverlässigkeit der Terminalanwendung 38 nicht
durch ein Vorhandensein einer mit einem Benutzer interagierenden
Anwendung eines Dritten 104 negativ beeinflusst wird, da
der Code für
die Terminalanwendung 38 unabhängig von dem Code für die Anwendung
eines Dritten 104 ist. Es wird auch klar sein, dass diese Ausführungsform
sicherstellt, dass die Terminalanwendung 38 alle Funktionen
des ATMs 14a kontrolliert, es jedoch der Anwendung eines
Dritten 104 erlaubt, Anfragen zur Verwendung einiger oder
aller dieser Funktionen zu stellen. Dies bietet den Vorteil, dass
der Dritte die durch den ATM 14a angebotenen Funktionen
verwenden kann, die Finanzinstitution jedoch nicht die Kontrolle über die
Funktionen an den Dritten zu irgendeiner Zeit abgeben muss.
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Unter
Bezugnahme auf die 11, die eine alternative Ausführungsform
der Erfindung zeigt, ist ein SST 214 mit einem Server 212 durch
ein IP-Netzwerk 16, wie beispielsweise dem Internet, verbunden.
Es wird aus dem Vergleich der 2-mit der 11 hervorgehen,
dass die physische Anordnung der 11 identisch
mit der der 2 ist; bei der Ausführungsform
der 11 interagieren jedoch der Server 212 und
das SST 214 auf eine andere Weise als bei der Interaktion
zwischen dem Server 12 und dem ATM 14 in der Ausführungsform der 2,
wie nun unter Bezugnahme auf die 12 beschrieben wird.
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Die 12 zeigt
einen Webserver 244 mit einer Severanwendung 250,
die angeordnet ist, um Java (Trademark) Applets für einen
Client-Webbrowser 236 zur Verfügung zu stellen. Der Client-Webbrowser 236 ist
ein Microsoft (Trademark) Internet Explorer Browser, der fähig ist,
Java-Applets zu empfangen und auszuführen.
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Ein
Applet ist ein ausführbares
Programm, das mit einer Webseite verknüpft ist. Ein Applet umfasst
ausführbare
Java Objekt-Bytecodes, die verwendet werden, um eine bestimmte programmierte Funktion
auf einem Client-Computer anzubieten (wie beispielsweise eine grafische
Anzeige). Ein Applet wird von einem Server durch einen Webbrowser
mit einer Maschine (wie beispielsweise einer Java Virtual Machine)
zum Ausführen
des heruntergeladenen Applets heruntergeladen. Der Browser führt das
Applet zusammen mit einer verknüpften
Webseite aus.
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Die
Bildschirmanzeige des SSTs 214 ist identisch mit der des
ATMs 14a der 5. Wenn ein Benutzer das Symbol 114 auswählt (5),
dann sendet der Browser 236 eine Initialisierungs-URL 160 (8)
an den Webserver 242.
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Beim
Empfang der Initialisierungs-URL 160 übergibt der Server 212 die
IP-Adresse und die Portnummer des SSTs 214 an den Applet-Bereitsteller 250.
Der Applet-Bereitsteller 250 verwendet diese Adress- und
Portnummer-Informationen, um ein Applet zu erzeugen, das mit der
IP-Adresse des Servers, der IP-Adresse des SST, der zugewiesenen Portnummer
des SST (nicht die vorgegebene Portnummer des Webbrowsers 236)
und jedweden zum Zugriff auf eine Datenbank benötigten Parametern programmiert
ist. Der Webserver 244 verwendet eine Datenbank schnittstelle 252,
um auf die Datenbank zuzugreifen. Das erzeugte Applet wird dann
an eine Webseite angehängt
und an den Webbrowser 236 übergeben.
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Der
Webbrowser 236 empfängt
die Webseite und das angehängte
Applet von dem Server 212. Der Browser 236 zeigt
die Webseite auf dem Display 52 (3) an und,
wie in der 13 gezeigt, führt das Applet 260 innerhalb
des Kontexts des Browsers 236 aus.
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Während der
Benutzer mit der Webseite interagiert, sendet das Applet 260 Anfragen
für Informationen
an den Webserver 244, wie benötigt, um die Benutzeranfragen
zu erfüllen.
Der Webserver 244 empfängt
die Anfrage, greift auf die Datenbank zu, um die Daten zu erhalten
und sendet die Daten an das Applet 260. Das Applet 260 empfängt die
Daten und erzeugt eine neue Webseite einschließlich der empfangenen Daten
zur Anzeige durch den Webbrowser 236. Demnach wird in dieser
Ausführungsform
die Serveranwendung (das Applet 260) auf dem SST 214 und
nicht auf dem Server 212 ausgeführt; wohingegen in der vorhergehenden
Ausführungsform
die Serveranwendung (Servlets 104) auf dem Server 212 ausgeführt werden.
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Einige
Browser erlauben es möglicherweise einem
heruntergeladenen Applet nicht, auf einen anderen Server als den
Server, von dem das Applet stammt, zuzugreifen. Für solche
Browser kann das Applet 260 Zugriff auf den Server 212 haben
und Anfragen, dass der Server 12 eine Funktionsanfrage
an den ATM 14a für
das Applet 260 sendet.
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Verschiedene
Modifikationen können
an den oben beschriebenen Ausführungsformen
innerhalb des Umfangs der durch die beigelegten Ansprüche definierten
Erfindung ausgeführt
werden, beispielsweise kann eine größere oder kleinere Anzahl von Be nutzerschnittstellenelementen
vorgesehen werden. In anderen Beispielen kann die Netzwerkverbindung 32 verwendet
werden, um die Verbindung mit der Switch-Vorrichtung 22 aufzubauen,
so dass die dafür
vorgesehene Switch-Vorrichtungs-Verbindung 78 nicht benötigt wird.
In anderen Beispielen können die
Servlets unter einem vorbestimmten Satz von Bedingungen instanziiert
werden, beispielsweise wenn das SST 14 eine Sitzung mit
dem entfernten Server 12 startet. In anderen Beispielen
können
die Regeln dafür,
wie die Fenster 110 und 112 anzuzeigen sind, und
an welcher Stelle in einer Transaktion ein Benutzer auf diese Fenster
zugreifen kann, anders sein als die bei den obigen spezifischen
Ausführungsformen beschriebenen.
Bei anderen Beispielen können
andere Formate für
Funktionsanfragen als die beschriebenen verwendet werden, beispielsweise
können
die Funktionsanfragen unter Verwendung einer Verschlüsselungstechnik,
wie beispielsweise der Verschlüsselungstechnik
mit einem öffentlichen
Schlüssel,
verschlüsselt
werden.
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Bei
einem Beispiel kann die Serveranwendung Webseiten unter Verwendung
von PERL- oder CGI-Skripten erzeugen. Bei einem zweiten Beispiel können Microsoft
(Trademark) Active Server Pages anstelle von Java (Trademark) Servlets
verwendet werden. Bei einem dritten Beispiel kann die Serveranwendung
Webseiten unter Verwendung von Dynamic-HTML erzeugen. Bei einem
vierten Beispiel kann die Serveranwendung auf einem SST laufen und Webseiten
unter Verwendung von ActiveX-Steuerelementen erzeugen. Andere Verfahren
der Sitzungsverfolgung können
verwendet werden.