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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für den Diversity-Empfang von
gesendeten Funkfrequenzsignalen sowie Empfänger für den Einsatz in dem Verfahren.
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Diversity-Empfang
ist eine Technik, die häufig,
besonders für
den mobilen Empfang von Signalen, angewendet wird. Sie beinhaltet
typischerweise zwei (oder mehr) Empfangsantennen und etwas Signalverarbeitung
zum Kombinieren der empfangenen Signale. Die beiden Antennen sind
im Allgemeinen so positioniert, dass sie unterschiedliche Versionen derselben
gesendeten Signale empfangen können. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass sie in einem geringen
Abstand voneinander platziert werden (Antennenverteilungs-Diversity),
oder indem Antennen mit unterschiedlichen Polarisationen (Antennenpolarisations-Diversity)
oder Strahlungsdiagrammen (Antennendiagramm-Diversity) verwendet werden.
Es ist auch Frequenz-Diversity bekannt, bei der das Signal auf zwei
Frequenzen übertragen
wird; in diesem Fall kann eine einzelne, mit zwei Tunern verbundene
Antenne ausreichen.
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Das
US-Patent US-A-5,345,600 beschreibt ein Zeit- und Frequenz-Diversity-System,
das Signale unter schlechten Signalbedingungen neu sendet und eine Übertragung
vom ,Empfänger' zurück zum ,Sender' erfordert. Die europäische Patentanmeldung
EP-A-766414 beschreibt einen weiteren Transceiver, der mit Verteilungs-
und Polarisations-Diversity
arbeitet, gibt aber die Betriebsweise nicht an.
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Die
UK-Patentanmeldung
GB 2257605A beschreibt
ein Diversity-Antennensystem, bei dem die Signale von einer Reihe
von Antennen mit Gewichtungen je nach den jeweiligen Signalpegeln
kombiniert werden. Ein Artikel von TONG, F. et al. „A Switching
CMA/Diversity Antenna for Cancelling Echoes with Fading in an FM
Broadcasting Receiver", PIMRC'96; Seventh IEEE
International Symposium on Personal, Indoor and Mobile Communications 1996;
Taipei, Taiwan; 15.-18.
Oktober 1996, New York, NY, USA; IEEE USA; beschreibt einen Empfänger, der
zwischen einem Adaptiv-Modus und einem Diversity-Modus in Abhängigkeit
vom Gewünscht-zu-ungewünscht-Signalverhältnis umschalten
kann.
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Wenn
die Signalpfade so sind, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine der Antennen
ein Signal empfangen kann, dann ist dies streng genommen kein Diversity-System,
sondern ein System mit erweiterter Versorgungskapazität. Ein solches
System wird jedoch im Rahmen der Bedeutung des in dieser Spezifikation
benutzten Begriffs als Diversity-System angesehen. In jedem Fall
werden in der Praxis lokale Reflexionen wahrscheinlich stets gewährleisten, dass
beide Antennen einige Signale empfangen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist in ihren verschiedenen Aspekten in den Hauptansprüchen unten
definiert, auf die nun Bezug genommen werden sollte. Vorteilhafte Merkmale
sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nachfolgend ausführlicher
mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. In dieser Ausgestaltung,
die im Zusammenhang mit COFDM-Broadcast-Signalen ausgelegt ist,
kann ein Diversity-Empfänger
zum Empfangen von digitalen Signalen mit mehreren Diversity-Modi
arbeiten, die wenigstens zwei der folgenden beinhalten: (a) Antennenverteilungs-Diversity, (b) Antennenpolarisations-Diversity, (c)
Antennendiagramm-Diversity, und (d) Frequenz-Diversity. Der Empfänger hat
einen Soft-Entscheidungs-Decoder in jedem seiner zwei oder mehr Empfangsteile,
um die Qualität
der empfangenen Signale zu überwachen
und Konfidenzwerte für
die empfangenen decodierten digitalen Werte zu erzeugen, und kombiniert
die Werte von den Empfangsteilen im Einklang mit den Konfidenzwerten.
Die Ausgänge
der beiden Empfangsteile werden an einen Soft-Entscheidungs-Kombinator
angelegt, der die Signale in unterschiedlichen Diversity-Modi je nach den von
dem/den Tuner/Demodulatoren empfangenen Konfidenzwerten kombiniert.
Der Ausgang wird dann an einen Viterbi-Decoder angelegt. Es können Synchronisation
und Squelch bereitgestellt werden.
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Das
System kann bei Verwendung mit Antennendiagramm-Diversity einen automatischen Rotator
bilden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun ausführlicher
beispielhaft mit Bezug auf die Begleitzeichnungen beschrieben. Dabei
zeigt:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm eines Diversity-Empfängers für COFDM-Signale gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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2 ein
ungefähres
Antennendiagramm eines Paares von gekreuzten Dipolen, die mit einem die
Erfindung ausgestaltenden Empfänger
zum Bereitstellen einer automatischen Rotatorfunktion verwendet
werden können.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSGESTALTUNGEN DER ERFINDUNG
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Ein
mit COFDM (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplexing) bezeichnetes
System wurde für
DAB (Digital Audio Broadcasting) und Digital Terrestrial Television
(als DVB-T bekannt) entwickelt. Die Bits jedes digitalen Abtastsignals
werden über
eine Reihe von Trägern
mit einer Reihe verschiedener Zeitintervalle verteilt. Die Träger sind
auf verschiedenen, gleichmäßig beabstandeten
Frequenzen. Es erfolgt eine Fast Fourier Transformation (FFT) an
den Trägern
in jedem Zeitintervall. Der Ausgang jeder FFT umfasst ein so genanntes
Symbol, und mehrere davon werden zu einem COFDM-Frame kombiniert.
Die Frames werden dann gesendet. Die Frequenz- und Zeitverteilung
von Datenbits ergibt ein System, das sehr fehlerbeständig ist
und ein hohes Maß an
Multipfad-Verzerrung bewältigen kann.
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Ein
OFDM-Sender ist ausführlicher
in der europäischen
Norm EN 300 744, V1.1.2 (1997-08) beschrieben, Digital Video Broadcasting
(DVB); Framing Structure, Channel Coding and Modulation for Digital
Terrestrial Television, herausgegeben vom European Telecommunications
Standards Institute (ETSI), Valbonne, Frankreich, August 1997.
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Ein
die Erfindung ausgestaltender Diversity-Empfänger 10, der für die Verwendung
mit COFDM-Signalen ausgelegt ist, wird nun mit Bezug auf 1 der
Zeichnungen beschrieben. Er umfasst zwei Antennen 20a und 20b,
die jeweils mit Tunern 22a und 22b und OFDM-Demodulationsschaltungen 24a und 24b verbunden
sind. Die Antennen 20a und 20b sind voneinander
so beabstandet, dass ein Antennenverteilungs-Diversity-Empfang möglich ist;
ferner kann jeder Funkfrequenz-Tuner auf eine aus einer Reihe unterschiedlicher
Frequenzen für
die Verwendung beim Frequenz-Diversity-Empfang abgestimmt werden.
Der Ausgang jeder OFDM-Demodulationsschaltung 24a, 24b wird
an einen jeweiligen Vorverarbeitungsrechner 26a, 26b angelegt.
So hat der Empfänger
zwei Funkfrequenz-'Front-Ends', die zwei Signalausgänge erzeugen.
Die OFDM-Demodulatoren ergeben einen Konfidenzniveau für jedes Abtastsignal
auf jedem der vielen Träger
des COFDM-Signals. Die Ausgänge
der beiden Vorverarbeitungsrechner werden an eine Kanalzustandqualifizierte
Soft-Entscheidungs-Kombinatorschaltung 32 angelegt, deren
Ausgang zu einem Viterbi-Soft-Entscheidungs-Decoder 34 gespeist
wird. Schließlich wird
der Ausgang des Viterbi-Decoders 34 an einen Nachverarbeitungsrechner 36 angelegt,
der den decodierten Ausgang bei 40 bereitstellt. Der Ausgang des
Viterbi-Decoders
wird auch zu einer Diversity-Steuerschaltung 30 geleitet,
die Eingänge
von Vorverarbeitungsrechnern 26a, 26b empfängt. Die
Diversity-Steuerung 30 verwendet die empfangenen Informationen
als Eingänge
zum Programmieren der Tuner 22a, 22b.
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Die
Diversity-Steuerung 30 ist dafür verantwortlich, aus einer
Reihe von Quellen dynamisch die beiden Quellen auszuwählen, die
die besten Signale zum Anlegen an Tuner 22a, 22b ergeben.
Diversity-Quellen könnten
Signale mit unterschiedlichen Frequenzen oder Antennen mit unterschiedlichen Raumverteilungen,
Polarisationen oder Strahlungsdiagrammen sein.
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In
der in 1 gezeigten Ausgestaltung sind Antennen 20a und 20b voneinander
beabstandet und Tuner 22a und 22b sind abstimmbar,
so dass sowohl Antennenverteilungs- als auch Frequenz-Diversity
im selben Empfänger
zur Anwendung kommen können.
Der Empfänger
arbeitet mit Antennenverteilungs-Diversity, wenn der Diversity-Regler
die Tuner 22a, 22b zum Arbeiten auf derselben
Frequenz programmiert. Frequenz-Diversity kann jedoch dann eingesetzt
werden, wenn die Diversity-Steuerung die Tuner zum Arbeiten auf
unterschiedlichen Frequenzen programmiert. So kann der Diversity-Signalempfangsmodus
von der Diversity-Steuerung dynamisch geändert werden. Im Frequenz-Diversity-Modus sind die
beiden Antennen tatsächlich
voneinander beabstandet, aber dies ist dann nicht von erheblicher
Bedeutung.
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Die
Art und Weise, in der Verteilungs- und Frequenz-Diversity in der vorliegenden Ausgestaltung
gemeinsam genutzt werden, wird nun ausführlicher beschrieben.
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Das
in 1 illustrierte System verwendet zwei physisch
getrennte Antennen und zwei Empfängerketten
und kann daher entweder mit Frequenz- oder mit Verteilungs-Diversity auf derselben
Frequenz arbeiten. Der einzige Unterschied ist, ob die beiden Tuner
auf dieselbe oder auf unterschiedliche Frequenzen eingestellt sind.
Angenommen, es wird Frequenz-Diversity benutzt, aber der Empfänger beschließt aufgrund
der CSI-(Channel State Information)-Messungen, dass eine der Frequenzen
keinen nützlichen
Beitrag leistet und möglicherweise
sogar schon ,ausgesquelcht' wird.
In diesem Fall könnte der
gesquelchte Empfänger
zurück
auf die eine bekanntermaßen
funktionierende Frequenz eingestellt werden und trägt dann,
sobald sie synchronisiert und entsquelcht ist, aktiv zur Verteilungs-Diversity
bei. Wenn der Empfänger
dann erfasst, dass sich die Sache insgesamt wieder verschlechtert
(was er wieder anhand von CSI tun kann), dann kann einem der beiden
(derzeit Verteilungs-Diversity) Empfänger befohlen werden, auf eine
andere Frequenz zu gehen. Wenn er bei der Ankunft entsquelcht, dann
funktioniert Frequenz-Diversity. Wenn die CSI dann zeigen, dass
die neue Frequenz viel besser arbeitet als die erste, dann können beide
Empfänger
darauf geschaltet und Verteilungs-Diversity wieder benutzt werden. Wenn
sie lediglich etwa gleich sind, dann bleibt das System im Frequenz-Diversity-Modus.
Wenn die neue Frequenz noch schlechter ist als die erste, dann schaltet
das System zurück
auf Verteilungs-Diversity auf der ersten Frequenz. Insgesamt braucht
der decodierte Datenstrom überhaupt
nicht unterbrochen zu werden, es sei denn, dass beide Frequenzen überhaupt
nicht gut sind, da einer der Empfänger weiterhin ein Signal empfängt, während der
andere umgeschaltet wird.
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Das
Ermitteln, welche Diversity-Quelle das beste Signal ergibt, und
das Umschalten zwischen den verschiedenen Diversity-Quellen, ist
Aufgabe der Diversity-Steuerschaltung.
In der bevorzugten Ausgestaltung empfängt die Diversity-Steuerung
Kanalzustandsinformationen von den OFDM-Demodulatoren zusammen mit
Anzeigen der ungefähren
auftretenden Fehlerrate vom Fehlerkorrektor. Für die Verwendung beim Frequenz-Diversity-Empfang empfängt er auch
Synchronisationsflag-Signale und eine Anzeige dessen, ob das empfangene
Signal für den
Empfang am Diversity-Empfänger bestimmt
ist oder nicht. Auf der Basis ihrer Ermittlung der Signalqualität programmiert
die Diversity-Steuerung
Frequenzen in die Tuner ein, um zu bewirken, dass sie entweder auf
derselben Frequenz arbeiten, so dass mit Verteilungs-Diversity gearbeitet
wird, oder auf unterschiedlichen Frequenzen, so dass mit Frequenz-Diversity gearbeitet
wird.
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Bei
einem Diversity-System des in 1 illustrierten
Typs hat jedes demodulierte Datenbit in jedem Demodulatorteil seinen
eigenen Konfidenzwert und wird unabhängig vom Diversity-System behandelt,
so dass das Diversity-System immer das beste verfügbare Signal
benutzt. Wo die Signale COFDM-Signale sind, da gilt dies für jedes
demodulierte Datenbit auf jedem der Träger.
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Der
detaillierte Betrieb der Schaltung von
1 ist in
unserer europäischen
Patentanmeldung 00303231.5 (Veröffentlichungsnummer
EP 1045543 ) ausführlicher
erörtert.
Zum Erhalten weiterer Details über
Aufbau und Betrieb der Schaltung sollte darauf Bezug genommen werden.
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In
der bevorzugten Ausgestaltung ist das System zwar nur für den Betrieb
mit Verteilungs- und Frequenz- Diversity-Empfangsmodi
ausgelegt, aber die Verwendung einer Diversity-Steuerung ermöglicht es,
dass ein einzelner Empfänger
mit jeder Art von Diversity-Empfang arbeitet. In alternativen Ausgestaltungen
kann die Diversity-Steuerung beispielsweise dadurch funktionieren,
dass aus einer Reihe verschiedener Antennen diejenigen ausgewählt werden,
mit denen die Tuner 22a, 22b verbunden sind, so
dass auch Antennenpolarisations- und/oder Antennendiagramm-Diversity-Modi angewendet werden
können.
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Die
Verwendung einer Diversity-Steuerung kann daher einen adaptiven
Diversity-Empfänger
zulassen, der in einem oder mehreren unterschiedlichen Diversity-Modi
mit mehreren verschiedenen Diversity-Typen wie Frequenz-Diversity,
Antennenverteilungs-Diversity, Antennenpolarisations-Diversity und Antennendiagramm-Diversity
arbeiten kann. Der Empfänger
ist so ausgestattet, dass er die Qualität der empfangenen Signale überwacht,
die digital oder analog sein können,
was dieses Merkmal betrifft, und anspricht, wenn die Signalqualität unter
ein vorbestimmtes Niveau abfällt,
um einen Wechsel des Diversity-Modus zu bewirken, d.h. des vom Empfänger verwendeten
Diversity-Typs. Das Maß für die Signalqualität kann von
den Konfidenzwerten, von den CSI oder von der mittleren Fehlerrate
gemäß Ermittlung durch
einen Fehlerkorrektor abgeleitet werden.
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Die
Diversity-Steuerung wurde so beschrieben, dass sie Eingänge von
Vorverarbeitungsrechnern 26a, 26b und Kanalzustandsinformationen
von jedem ,Front-End' vom
Viterbi-Decoder 34 empfängt. Es
ist jedoch auch möglich,
dass die Diversity-Steuerung durch Überwachen anderer Indikatoren
der Quellenleistung arbeiten kann, wie z.B. Signalstärke, Bitfehlerrate
(BER) hinter dem Viterbi-Decoder
oder BER vor dem Viterbi-Decoder.
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Das
System von 1 ermöglicht sowohl eine nahtloses
Umschalten als auch eine optimale Kombination der Eingangsdatensignale,
so dass sie für
eine Reihe verschiedener Diversity-Typen geeignet sind. Diversity-Empfangstypen werden
nachfolgend ausführlicher
beschrieben.
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Für die Anwendung
von Frequenz-Diversity-Empfang wird das Signal auf mehr als einer
Frequenz gesendet. Dies geschieht zuweilen in den Überlappungsbereichen
zwischen zwei Sendern oder ist übliche
Praxis im Kurzwellen-(HF)-Rundfunk. Dies
geschieht aufgrund der großen
Versorgungsbereiche und Ungenauigkeiten beim Vorhersagen, welches
Frequenzband an einem bestimmten Tag am besten propagiert. Zuweilen
werden mehrere Frequenzen im selben Band verwendet, vielleicht teilweise
als Strategie zum Vermeiden von Störungen, absichtlich oder nicht.
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In
einem solchen Frequenz-Diversity-System werden zwei oder mehr Signale
für den
Diversity-Empfänger
von auf verschiedenen Frequenzen arbeitenden Tunern gebildet. Der
Empfänger
macht dann einfach die Aufgabe des Kombinierens dieser Signale miteinander
nahtlos, so dass das decodierte Ausgangssignal störungsfrei
werden sollte. Die Signale, die auf den zwei oder mehr Frequenzen
rundgesendet werden, sollten auf geeignete Weise beschränkt werden.
Dies bedeutet theoretisch, dass die beiden Signale zeitlich gemeinsam
gesteuert werden und, von der Broadcast-Mittenfrequenz ausgenommen, identisch
sind. In der Praxis ist eine solche Beschränkung nicht vollständig notwendig.
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Zunächst brauchen
die beiden Signale nur zeitlich „eng" gesteuert zu werden, so dass jede zeitliche
Variation der vom Diversity-Empfänger
empfangenen Signale geringer ist als die Verzögerung, die durch den oben
beschriebenen Synchronisationsprozess entstehen kann.
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Zweitens
sollten die Signale auf eine solche Weise gesendet werden, dass
die geeigneten Re-Timing-Signale im Empfänger wiederhergestellt werden
können.
Eine Möglichkeit,
dies zu erzielen, besteht darin, alle Signale auf den verschiedenen
Frequenzen mit derselben Beziehung zwischen den Datenbits einerseits
und dem OFDM-Symbol, Frame, Superframe usw. andererseits zu broadcasten.
Dies ist dem Vorgang sehr ähnlich,
der zum Synchronisieren von OFDM-Einzelfrequenznetzwerken (SFN)
erforderlich ist. Ein Mittel, um dies für DVB-T-Signale zu erzielen,
ist in der Mega-Frame Initialization Packet (MIP) Spezifikation:
ETSI Technical Standard, Digital Video Broadcasting (DVB); DVB Mega-Frame
for Single Frequency Network (SFN) Synchronization; ETSI Technical
Standard TS 101 191 V 1.2.1 (1998-04), European Telecommunications
Standards Institute, April 1998, angegeben.
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Drittens
ist es nicht notwendig, dass irgendeine mit dem OFDM-Signal gesendete
Referenzinformation zwischen den Sendungen auf unterschiedlichen
Frequenzen identisch ist. So werden z.B. im DVB-T-System Referenzinformationen
als Pilot-Datenzellen eingefügt,
nämlich
gestreute, kontinuierliche und TPS-(Transmission Parameter Signalling)-Pilots,
und diese brauchen nicht identisch zu sein, weil die Demodulatoren
diese Referenzinformation vor dem Erzeugen der Soft-Entscheidungen
beseitigen. So könnten
die reservierten TPS-Bits beispielsweise auf verschiedenen Frequenzen
unterschiedlich benutzt werden, ohne nachteilige Beeinflussung des
Diversity-Systems. Dieses Prinzip kann noch erweitert werden, so
dass 2K-Modulation auf einer Frequenz und 8K auf einer anderen angewendet werden
kann, vorausgesetzt, dass dem Empfänger ein Synchronisationsmittel
offengelassen wird.
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In
jedem Fall sollten dieselben Daten durch denselben Faltungscodierer,
oder durch identische Faltungscodierer, codiert werden, bevor sie
auf diversen Routen zu den Empfängern
geleitet werden.
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2 zeigt
Antennendiagramm-Diversity. Man betrachte das einfache Beispiel
eines Paares von gekreuzten Dipolen. Jeder hat ein Achter-Antennendiagramm,
wie in 2 jeweils durch eine durchgezogene und eine punktierte
Linie angedeutet ist. Wenn diese beiden Antennen mit den beiden
Eingängen
eines die Erfindung ausgestaltenden Diversity-Empfängers
verbunden werden, dann wählt
der Empfänger
automatisch die für
den Gebrauch geeignetste Kombination von Empfängern (d.h. Dipolen) aus.
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Wenn
beispielsweise ein Signal hauptsächlich
aus östlicher
oder westlicher Richtung empfangen wird, dann wird die Antenne mit
der punktierten Linie favorisiert. Umgekehrt wird für die nördliche oder
südliche
Richtung die Antenne mit der durchgezogenen Linie favorisiert. Ebenso
kann eine Kombination aus den beiden für Zwischenrichtungen verwendet
werden. In der Tat wurde ein automatischer Rotator ausgebildet.
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Für ein herkömmliches
Maximalverhältnis-Diversity-System, das mit den
in 2 illustrierten Antennen arbeitet, würde eine
gewichtete Summe der Signale zu den beiden Antennen verwendet, wobei
der Gewichtungsfaktor vom geeigneten Signalabstand abhängig ist.
Wie oben erwähnt,
erfordert dies die Bildung eines relativ langfristigen Durchschnittswertes
für die
Gewichtungsfaktoren. Mit dem jetzt vorgeschlagenen Diversity-System
wird jedes demodulierte Datenbit unabhängig vom Diversity-System behandelt,
so dass eine äußerst schnelle Bewegung
von einer Antenne zur nächsten
ermöglicht
wird.
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Wie
oben erwähnt,
wenn die Signalpfade derart sind, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine
der Antennen ein Signal empfangen kann, dann ist dies streng genommen
kein Diversity-System, sondern ein System mit erweiterter Versorgungskapazität. In der
Praxis ist es bei dem obigen Beispiel wahrscheinlich, dass lokale
Reflexionen stets gewährleisten, dass
beide Antennen einige Signale empfangen.
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Diese
Antennendiagramm-Diversity-Technik könnte auf ein System mit mehreren
Antennen erweitert werden, wobei jede eine signifikante Verstärkung hätte, so
dass der Signalpegel zu jeder Antenne erhöht und dadurch die Empfangsfähigkeit
des gesamten Systems verbessert würde.
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Es
ist ersichtlich, dass die beschriebenen und illustrierten Diversity-Systeme
in vielen mobilen Datenübertragungsanwendungen
einschließlich DVB-T,
DAB, DRM (Digital Radio Mondiale) und Systemen wie Funkkameras zum
Einsatz kommen können.
Die Technik hängt
nicht speziell von dem OFDM-Signal ab; sie kann auch auf andere
digitale Signale (z.B. Einzelträgersysteme)
angewendet werden. Man ist jedoch der Ansicht, dass der größte Nutzen dann
erzielt wird, wenn es in Verbindung mit dem OFDM-Übertragungssystem
verwendet wird.
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Besonders
bei Implementation im oben beschriebenen Frequenz-Diversity-Modus
kann die mit Soft-Entscheidungs-Decodierung
beschriebene Diversity-Technik zur Erleichterung von Handover bei Multifrequenznetzwerken
angewendet werden, wie sie für
Mobiltelefone benutzt wird. Das heißt, während sich ein Empfänger durch
ein solches Netzwerk bewegt, muss sich der Empfänger, vorzugsweise nahtlos,
auf neue Sender einstellen. Das vorliegende System bietet die Mittel,
um dies zu erzielen, wodurch die Versorgung im Überlappungsbereich zwischen
Sendern effektiv verbessert wird.
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Eine
DVB-T-Implementation des Systems kann mittels der bereits verfügbaren LSI
Logic Demodulatorchips L64780 und L64724 ausgeführt werden, die von LSI Logic
Corporation, 1551 McCarthy Boulevard, Milpitas, California 95035,
USA hergestellt werden. Der L64780 ist der DVB-T Modulator und erzeugt
Soft-Entscheidungsdaten an seinem Ausgang. Der L64724 wird als Viterbi-
und Reed-Solomon-Fehlerkorrektor verwendet (obwohl es sich in der
Praxis um einen vollen Satellitendemodulatorchip handelt). Die zusätzlichen
Komponenten für
das Diversity-System können
an der Schnittstelle zwischen diesen beiden Chips positioniert werden.
Der L64780 erzeugt auch Signale zum Synchronisieren des Diversity-Systems
und zum Implementieren des oben beschriebenen Squelchens.
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Zusammenfassend
wurde somit ein System beschrieben, das Diversity-Empfang von zwei
oder mehr Signalen ermöglicht,
die dasselbe Datensignal führen,
aber die an unterschiedlichen Sendekanalbeeinträchtigungen leiden. Das System
ermöglicht
eine nahtlose Kombination der beiden Signale auf eine Weise, die
die Erzeugung des optimalen Datenausgangs zulässt. Die Technik ist gleichermaßen anwendbar
auf (a) Antennenverteilungs-Diversity, (b) Antennenpolarisations-
oder (c) -diagramm-Diversity oder (d) Frequenz-Diversity, so dass
der Einsatz in vielen Datenübertragungsanwendungen
wie DVB-T, DAB und DRM möglich
ist. In einer alternativen Anordnung kann die Technik zum Umschalten
zwischen beliebigen zwei oder mehr aus (a) Antennenverteilungs-Diversity,
(b) Antennenpolarisations- oder
-diagramm-Diversity oder (c) Frequenz-Diversity angewendet werden.