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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung behandelt nanopartikuläre Zusammensetzungen umfassend
amorphes Cyclosporin, oder eine Mischung aus amorphem und kristallinem
Cyclosporin, sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung solcher
Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Cyclosporin
ist ein hydrophobes, zyklisches Undekapeptid, welches immunsuppressive,
antiinflammatorische, antimykotische und antiparasitische Eigenschaften
besitzt. Immunsuppressive Medikamente spielen eine bedeutende Rolle
im Management zahlreicher pädiatrischer
Erkrankungen. Cyclosporin ist das wichtigste Werkzeug zur Vorbeugung
von Abstoßung
nach solider Organ- und Knochenmarktransplantation; der Wirkstoff
half dabei, die Transplantation zu revolutionieren, indem das Überleben
nach Transplantation verbessert wurde, Hospitalisierung vermindert
wurde, und die Sterblichkeit von Patienten reduziert wurde. Es wurde geschätzt, dass
Cyclosporin an mehr als 90% der Kinder verabreicht wurde, die in
den Vereinigten Staaten einer Nierentransplantation unterzogen wurden.
Cyclosporin war darüber
hinaus bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen wirksam, wie Uveitis,
Psoriasis, Typ I Diabetes Mellitus, rheumatoider Arthritis, entzündlicher
Darmerkrankung, bei bestimmten Arten von Nephropathien, refraktärem Morbus
Crohn, Colitis ulcerosa, Gallenzhirrhose, aplastischer Anämie, rheumatoider
Arthritis, Myasthenia gravis und Dermatomyositis.
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Unter
den Handelsnamen SANDIMMUNE® (Novartis), NEORAL® (Novartis),
und SANGCYA® (SangStat)
ist Cyclosporin weltweit in klinischer Verwendung. SANDIMMUNE® wurde
1983 eingeführt
und hatte den Nachteil schlechter und sehr variabler Absorptionsraten.
Dies gab Anlass zur Entwicklung einer Cyclosporin-Formulierung der
zweiten Generation, NEORAL®, welches eine Mikroemulsionsformulierung
mit besserer Absorption – in
Hinsicht auf Quantität
und Gleichmäßigkeitals
SANDIMMUNE® ist.
Seit der Einführung
von NEORAL® 1995
wechselten etwa 70% der Patienten von SANDIMMUNE® zu
NEORAL®,
was ein Indiz für
die schwierige und inkonsistente Absorption von Cyclosporin ist.
SANGCYA®,
eine modifizierte orale Lösung,
bioäquivalent
zu NEORAL®,
wurde 1998 eingeführt.
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Cyclosporin
wird oral und intravenös
(IV) verabreicht. Nach oraler Verabreichung werden etwa 20 bis 50%
absorbiert, obwohl die Absorptionsrate stark schwankt. „First-Pass" Metabolismus, Art
der Verabreichung und Interaktion mit anderen Wirkstoffen beeinflussen
die Absorption von Cyclosporin. Nahrung vermindert die Aufnahme
von NEORAL® und
SANGCYA®.
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Cyclosporin
ist extrem hydrophob. Die IV Formulierung enthält 33% Alkohol und Rizinusöl als Vehikel zur
Lösung
des Wirkstoffes, welches für
gelegentlich auftretende starke Hypersensitivitätsreaktionen verantwortlich
zu sein scheint. Orale Verabreichungsformen können Mais-, Rizinus- oder Olivenöl und Ethanol
enthalten, allerdings in niedrigeren Konzentrationen. Die Dosis
normalisierte Fläche
unter der Kurve („Area
under the curve",
AUC) ist für
NEORAL® oder
SANGCYA® 23%
größer im Vergleich
zu SANDIMMUNE® bei
Patienten mit Nierentransplantation, rheumatoider Arthritis und
Psoriasis, und 50% größer bei
Patienten mit Lebertransplantation. Daten für Herztransplantationspatienten
sind nur begrenzt verfügbar,
aber ähnliche
Anstiege wurden beobachtet. Anstiege in Spitzen Cyclosporin Blutkonzentrationen
(NEORAL® und
SANGCYA® verglichen mit
SANDIMMUNE®)
reichen von 40 bis 106% bei Patienten mit Nierentransplantation
und betragen 90% bei Patienten mit Lebertransplantation.
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Während NEORAL® und
SANGCYA® eine
Verbesserung gegenüber
SANDIMMUNE® darstellen,
leiden konventionelle Cyclosporin-Formulierungen unter geringer
Bioverfügbarkeit,
unter anderem, weil Cyclosporin schlecht wasserlöslich ist. Darüberhinaus
sind momentan vermarktete Cyclosporin Formulierungen dafür bekannt,
nachteilige „Intersubjekt-Variabilität" aufzuweisen, d.h.,
es wurde gefunden, dass bei Gabe der gleichen Dosis-Menge die tatsächlichen
Blutwerte an Cyclosporin signifikant von Patient zu Patient variieren. Siehe
auch „Physicians' Desk Reference" (1998), Seiten 1882
f. Dies stellt einen wichtigen Nachteil dieser Arzneistoffe dar.
Im Speziellen erfordert die aufgrund des niedrigen therapeutischen
Index (ein enger Bereich zwischen einer effektiven Dosis und einer
schädlichen
Dosis) von Cyclosporin schlechte Vorhersehbarkeit der Arzneistoffabsorption,
dass Ärzte
jeden Patienten genau beobachten, um Grundlinienabsorptionslevel
festzustellen. Solches Beobachten ist teuer und zeitaufwendig. Darüberhinaus
können
die schlechte Absorption und die Unterschiedlichkeit bei Patienten
bekannter Cyclosporin Formulierungen die Dosierungsformulierung
erschweren. Eine geeignete Dosierungsformulierung für Cyclosporin
ist kritisch, weil der Arzneistoff ein allgemeines Immunsuppressivum
ist. Daher kann dieser Arzneistoff zu einer erhöhten Anfälligkeit für eine Infektion führen. Zuviel
von dem Arzneistoff kann zu unkontrollierter Infektion führen, während zu
wenig in Organabstoßung resultieren
kann.
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Eine
Arzneistoffverabreichungsmethode, die zu einem Anstieg der Bioverfügbarkeit,
der Absorptionsrate, Menge und Gleichmäßigkeit führen kann, und die Toxizität des Arzneistoffs
reduziert, ist die Formulierung des Arzneistoffs als nanopartikuläre Zusammensetzung.
Nanopartikuläre
Zusammensetzungen, wie sie zuerst im US Patent No. 5,145,684 ('684 Patent) beschrieben
wurden, sind Partikel, die aus einer schlecht wasserlöslichen
kristallinen therapeutischen oder diagnostischen Verbindung bestehen,
an die ein nicht-quervernetzter Oberflächenstabilisator adsorbiert
ist. Nanopartikuläre
Zusammensetzungen, die Cyclosporin umfassen, sind in dem '684 Patent nicht
beschrieben. Nanopartikuläre
Zusammensetzungen, die kristallines, aber nicht amorphes Cyclosporin
enthalten, sind in den US Patenten No. 5,494,683 und 5,399,363 offenbart.
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Konventionelle
amorphe Cyclosporin Zusammensetzungen von großer Partikelgröße sind
in den US Patenten 5,389,382 ('382
Patent) und 5,827,822 ('822
Patent) beschrieben. Diese Offenbarungen haben verschiedene Mängel. Beispielsweise
beschreibt das '382
Patent die Hydrosole von Cyclosporin in einer intravenös verabreichbaren,
stabilisierten, pharmazeutisch akzeptablen Formulierung in trockener
oder suspendierter Form. Hydrosol-Formulierungen werden durch kontrollierte
Ausfällung
erhalten. Solche Verfahren haben den Nachteil, dass sie in festen
Formulierungen mit einem geringen Verhältnis von Arzneistoff zu Oberflächenstabilisator
resultieren, und in flüssigen
Dispersions-Formulierungen mit einem geringen Feststoffanteil. Das
rührt daher,
dass für
kontrollierte Ausfällungsverfahren
ein Überschuss
an Oberflächenstabilisator
und Wasser notwendig ist, um ausgefällte Partikel von kleiner Größe zu erhalten.
Der Überschuss
an Oberflächenstabilisator führt zu festen
Dosierungs-Zusammensetzungen, die eine große Menge an Oberflächenstabilisator
und eine geringe Menge an Arzneistoff enthalten, und der Überschuss
an Wasser führt
zu einer flüssigen
Dispersionsformulierung mit geringem Feststoffanteil und daher geringem
Arzneistoffanteil.
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Ein
hoher Arzneistoffanteil für
eine feste Dosierungs- oder eine flüssige Dispersionsformulierung
ist bevorzugt, weil das zu einer höheren Dosiskonzentration der
Formulierung führt.
Konzentrierte Dosierungsformulierungen von Cyclosporin sind besonders
anzustreben, da die Dosis für
diesen Arzneistoff relativ hoch ist, d.h. etwa 100 mg pro Tag oder
mehr. Eine Dosierungsformulierung mit einem niedrigen Arzneistoffgehalt,
für die
eine hohe Tagesdosis erforderlich ist, führt entweder zu einer großen Pille,
Kapsel, oder Flüssigkeitsmenge,
oder vielfachen Dosen solcher Formulierungen, die an den Patienten
verabreicht werden müssen.
Im Gegensatz dazu erlaubt eine konzentrierte Dosis-Formulierung
die Minimierung der Größe der oral
zu verabreichenden Pille oder Kapsel, oder der Anzahl der täglichen
Verabreichungen.
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Das '822 Patent handelt
von wässrigen
Suspensionen von amorphem Cyclosporin A, welche niedrige Alkanole
als Lösungsvermittler
und einen Polyoxyalken-Oberflächenstabilisator
enthalten. Das Zusetzen von alkoholischen Lösungsvermittlern ist häufig unerwünscht, da
sie allergische Reaktionen in Patienten hervorrufen können. Solche
Lösungsvermittler
sind häufig
notwendig für
Cyclosporin Zusammensetzungen nach dem Stand der Technik, um die
Löslichkeit
von Cyclosporin zu erhöhen.
Bevor ein Arzneistoff einen Effekt bewirken kann, muss er vom Patienten
absorbiert werden. Daher enthalten pharmazeutische Formulierungen
von sehr unlöslichen
Arzneistoffen zusätzlich
Lösungsvermittler,
um die Absorption des Arzneistoffes nach der Verabreichung zu unterstützen.
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Es
besteht Bedarf in diesem Bereich an Cyclosporin-Formulierungen die
als Hoch-Dosierungsformulierungen
zur Verfügung
gestellt werden können,
die über
eine gleichmäßige und
effektive Absorption verfügen,
die im Vergleich zu bekannten Cyclosporin-Formulierungen eine verminderte
Toxizität
aufweisen, und die nicht der Anwesenheit eines alkoholischen Lösungsvermittlers
bedürfen.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
diese Bedürfnisse.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung handelt von nanopartikulären Zusammensetzungen von amorphem
Cyclosporin und mindestens einem nicht-quervernetzten Oberflächenstabilisator
adsorbiert an die Oberfläche
von Cyclosporin. Die Cyclosporinpartikel der nanopartikulären Zusammensetzung
haben eine effektive durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Erfindung nanopartikuläre Zusammensetzungen einer Mischung
von amorphem und kristallinem Cyclosporin, und mindestens einem
nicht-quervernetzten Oberflächenstabilisator
adsorbiert an die Oberfläche
von Cyclosporin. Die Cyclosporinpartikel der nanopartikulären Zusammensetzung
haben eine effektive durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm. In einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf
pharmazeutische Zusammensetzungen gerichtet, die eine oder mehrere
nanopartikuläre
Zusammensetzung(en) der Erfindung umfassen. Die pharmazeutische
Zusammensetzung umfaßt
bevorzugt eine nanopartikuläre
Zusammensetzung wie oben beschrieben, und einen pharmazeutisch akzeptablen
Trägerstoff,
sowie alle gewünschten
Hilfsstoffe. Die Zusammensetzungen, die als Hoch-Dosierungsformulierungen
zur Verfügung
gestellt werden können,
gewährleisten
eine verbesserte Gleichmäßigkeit
bei der Cyclosporin-Absorption von Patient zu Patient für eine gegebene
Dosierungsmenge, weisen eine erniedrigte Toxizität auf und weisen eine erhöhte Aufnahme
im Vergleich zu konventionellen Cyclosporin-Formulierungen auf.
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Des
Weiteren offenbart die Erfindung Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen nanopartikulären Zusammensetzungen.
Ein erstes Verfahren umfasst das in Kontaktbringen von amorphem
Cyclosporin, oder einer Mischung von amorphem und kristallinem Cyclosporin,
mit mindestens einem nicht-quervernetzten Oberflächenstabilisator für einen
Zeitraum und unter Bedingungen, die dazu ausreichen, um eine stabile
nanopartikuläre
Zusammensetzung zu bilden. Der Oberflächenstabilisator kann mit den
Cyclosporinpartikeln entweder vor, während oder nach der Verkleinerung
der Größe der Cyclosporinpartikel
in Kontakt gebracht werden. Die Cyclosporinpartikel der nanopartikulären Zusammensetzung
haben eine effektive durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm.
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Die
vorliegende Erfindung ist darüber
hinaus auf die Verwendung einer Zusammensetzung der Erfindung als
Arzneimittel gerichtet umfassend die Verabreichung an ein Säugetier
einer therapeutisch wirksamen Menge einer nanopartikulären Zusammensetzung
gemäß der Erfindung,
das deren bedarf. Die nanopartikuläre Cyclosporin-Zusammensetzung
kann auf jedem konventionellen Weg verabreicht werden. Die vorangehende
allgemeine Beschreibung sowie die folgende detaillierte Beschreibung
sind beispielhaft und erläuternd,
und dazu gedacht, die Erfindung wie beansprucht näher zu erklären. Andere
Merkmale, Vorteile, und neue Eigenschaften werden für den Fachmann
aus der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung leicht
ersichtlich sein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1:
Zeigt die Ergebnisse der „Röntgen-Pulverbeugung" von rohem Cyclosporin
Arzneistoff.
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2:
Zeigt die Ergebnisse der „Röntgen-Pulverbeugung" einer gemahlenen
Cyclosporin Formulierung mit Pluronic® F108
als Oberflächenstabilisator.
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3:
Zeigt die Ergebnisse der „Röntgen-Pulverbeugung" einer gemahlenen
Cyclosporin Formulierung mit HPC-SL als Oberflächenstabilisator.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung handelt von Zusammensetzungen, die nanopartikuläres amorphes
Cyclosporin umfassen, oder eine Mischung aus amorphem und kristallinem
Cyclosporin, sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung solcher
nanopartikulärer
Zusammensetzungen. Wie hier verwendet, werden Begriffe im Singular
nur zur Vereinfachung der Ausdrucksform verwendet, und sollen nicht
die Erfindung oder Aspekte der Erfindung auf Einzahl-Ausführungsformen
begrenzen. So ist die Beschreibung z.B. „eines Oberflächenstabilisators" dazu gedacht, „einen
oder mehrere Oberflächenstabilisatoren" zu beschreiben,
außer
wenn ausdrücklich
auf anderes verwiesen wird.
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Es
war bereits vor Vorliegen dieser Erfindung bekannt, dass sich kristalline
Arzneistoffe als nanopartikuläre
Zusammensetzungen formulieren lassen, wie im '684 Patent gelehrt wird. In solchen
Zusammensetzungen adsorbiert der Oberflächenstabilisator an die kristalline
Oberfläche
des Arzneistoffes und dient als sterische Barriere für andere
Arzneistoffpartikel, um Agglomeration zu unterbinden. Das resultiert
in einer stabilen nanopartikulären
Zusammensetzung, in der sich die Partikelgröße während der Zeit nicht signifikant
durch Solubilisierung und Rekristallisation oder Agglomeration erhöht. Weil
der Oberflächenstabilisator
an die Oberfläche
des kristallinen Arzneistoffs adsorbiert und nicht chemisch mit
dem Arzneistoff reagiert, wurde angenommen, dass amorphe Arzneistoffe
nicht für
nanopartikuläre
Zusammensetzungen, wie im '684
Patent beschrieben, verwendet werden können. Amorphe Arzneistoffe
verfügen
nicht über
die intermolekulare Gitterstruktur, wie sie für den kristallinen festen Zustand
charakteristisch ist. Überraschenderweise
wurde nun entdeckt, dass amorphes Cyclosporin in nanopartikuläre Zusammensetzungen
inkorporiert werden kann.
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Eine
amorphe Verbindung hat ein höheres
Energieniveau als eine kristalline Verbindung. Aus diesem Grund
ist eine amorphe Verbindung im allgemeinen instabil, da sich die
Verbindung in der Natur bevorzugt in den energetisch niedrigeren
kristallinen Zustand umwandelt. Da amorphe Verbindungen ein höheres Energieniveau
als kristalline Verbindungen haben, ist der amorphe Zustand bei
einem Arzneistoff bevorzugt. Der amorphe Zustand ist weniger stabil
als der kristalline Zustand; daher wird ein Feststoff im amorphen
Zustand löslicher
sein als im kristallinen Zustand. Verbesserte Löslichkeit wird zu einer raschen
und vollständigeren
Lösung führen, und
im Fall eines schlecht löslichen
Arzneistoffes zu verbesserter Bioverfügbarkeit.
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A. Zusammensetzungen
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung umfassen nanopartikuläres amorphes
Cyclosporin, oder eine Mischung aus amorphem und kristallinem Cyclosporin,
wobei ein oder mehrere Oberflächenstabilisatoren
an die Oberfläche
von Cyclosporin adsorbiert sind. Hierfür geeignete Oberflächenstabilisatoren
haften physisch an der Oberfläche
von nanopartikulärem
Cyclosporin, aber reagieren nicht chemisch mit Cyclosporin selbst. Individuell
adsorbierte Oberflächenstabilisatormoleküle sind
im wesentlichen frei von intermolekularen Quervernetzungen.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch nanopartikuläre
Zusammensetzungen mit ein, die als Zusammensetzungen zusammen mit
ein oder mehreren nicht-toxischen physiologisch akzeptablen Trägerstoffen, Adjuvantien
oder Vehikeln, die kollektiv als Hilfsstoffe bezeichnet werden,
formuliert werden, zur parenteralen Injektion, zur oralen Verabreichung,
zur rektalen oder topischen Anwendung, usw. Die vorliegende Erfindung schließt darüber hinaus
nanopartikuläre
Zusammensetzungen in festen Arzneimittelformulierungen und flüssigen Dispersionsformulierungen
mit ein.
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1. Cyclosporin
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Cyclosporine
umfassen eine Klasse zyklischer, nicht-polarer Oligopeptide mit
nützlicher
immunsuppressiver, anti-inflammatorischer, und anti-parasitärer Aktivität. Das erste
Cyclosporin, welches isoliert wurde, und welches als „Stamm"-Verbindung dieser
Substanzklasse bezeichnet wird, ist der natürlich vorkommende Pilz-Metabolit,
der einfach „Cyclosporin" oder „Cyclosporin
A" genannt wird.
Seit der Entdeckung von Cyclosporin A wurde eine große Vielfalt
an natürlich
vorkommenden Cyclosporinen isoliert und identifiziert, und andere
nicht-natürlich
vorkommende Cyclosporine wurden synthetisch oder durch modifizierte
Kulturtechniken gewonnen. Solche Verbindungen sind in der Fachwelt
bekannt und beispielsweise in U.S Patent Nr. 5,389,382 und in „The Merck
Index (12. Ed. 1996)" S.
464-465, beschrieben. Wie hier verwendet, soll der Ausdruck „Cyclosporin" sowohl Cyclosporin
A als auch andere Cyclosporine wie die Cyclosporine B bis 1 und
synthetische Analoga davon beinhalten. Das bevorzugte hierin verwendete
Cyclosporin ist Cyclosporin A.
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Die
Cyclosporin-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind entweder
teilweise oder überwiegend
amorpher Natur. Dies ist der Fall, obwohl die zur Erlangung der
nanopartikulären
Zusammensetzung verwendete Ausgangs-Cyclosporinverbindung überwiegend
kristalliner Natur ist. Der Ausdruck „amorph" ist in der chemischen Fachwelt ein
Begriff mit bekannter Bedeutung und beschreibt eine Struktur, die
nicht kristallin ist, d.h. eine Struktur, der eine intermolekulare
Gitterstruktur fehlt. Ob sich eine nanopartikuläre Zusammensetzung in einem
kristallinen oder einem amorphen Zustand befindet, kann beispielsweise
durch „Röntgen-Pulverbeugung" Muster bestimmt
werden, oder durch andere dem Fachmann bekannte Verfahren.
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2. Oberflächenstabilisatoren
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Geeignete
Oberflächenstabilisatoren
können
vorzugsweise aus bekannten organischen und anorganischen pharmazeutischen
Hilfsstoffen gewählt
werden. Solche Hilfsstoffe umfassen verschiedene Polymere, Oligomere
mit niedrigem Molekulargewicht, Naturprodukte und Tenside. Bevorzugte
Oberflächenstabilisatoren schließen nicht-ionische
und ionische Tenside ein. Zwei oder mehrere Oberflächenstabilisatoren
können
in Kombination verwendet werden.
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Repräsentative
Beispiele für
Oberflächenstabilisatoren
umfassen Hexadecyl-Pyridiniumchlorid, Gelatine, Casein, Lezithin
(Phosphatide), Dextran, Glycerin, Akaziengummi, Cholesterin, Traganth,
Stearinsäure, Benzalkoniumchlorid,
Kalziumstearat, Glycerinmonostearat, Cetostearylalkohol, Cetomacrogol
Emulgierwachs, Sorbitan-Ester, Polyoxyethylenalkylether (z.B. Makrogol-Ether
wie Cetomakrogol 1000), Polyoxyethylen Rizinusölderivate, Polyoxyethylensorbitanfettsäureester
(z.B. im Handel erhältliche
Tween® Arten
wie beispielsweise Tween 20® und Tween 80® (ICI
Specialty Chemicals)); Polyethylenglykole (z.B. Carbowaxe 3350® und
1450®,
und Carbopol 934® (Union Carbide)), Dodecyltrimethylammoniumbromid,
Polyoxyethylenstearate, kolloidales Siliziumdioxid; Phosphate; Natriumdodecylsulfat,
Kalzium-Carboxymethylzellulose, Hydroxypropylzellulosen (z.B. HPC,
HPC-SL und HPC-L), Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC), Natrium
Carboxymethylzellulose, Methylzellulose, Hydroxyethylzellulose,
Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulosephthalat, nicht-kristalline
Zellulose, Magnesium Aluminium Silikat, Triethanolamin, Polyvinylalkohol
(PVA), Polyvinylpyrrolidon (PVP), 4-(1,1,3,3-Tetramethylbutyl)-phenol
Polymer mit Ethylenoxid und Formaldehyd (auch bekannt als Tyloxapol),
Poloxamere (z.B. Pluronics F68® und F108®, welche
Block-Kopolymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid sind); Poloxamine
(z.B. Tetronic 908®, auch bekannt als Poloxamine
908®,
welches ein tetrafunktionales Block-Kopolymer abgeleitet von sequentieller
Addition von Propylenoxid und Ethylenoxid an Ethylendiamin ist (BASF
Corporation, Parsippany. N.J.)); ein geladenes Phospholipid wie
Dimyristoylphosphatidylglycerin, Dioctylsulfosuccinat (DOSS); Tetronic
1508® (T-1508)
(BASF Corporation), Dialkylester der Natrium-Sulfobernsteinsäure (z.B.
Aerosol OT®,
ein Dioctylester der Natriumsulfobernsteinsäure (American Cyanamid)); Duponol
P®,
welches ein Natriumlaurylsulfat ist (DuPont); Tritons X-200®,
welches ein Alkylarylpolyethersulfonat ist (Rohm und Haas); Crodestas
F-110®, welches
eine Mischung aus Saccharosestearat und Saccharosedistearat ist
(Croda Inc.); p-Isononylphenoxypoly-(glycidol),
auch bekannt als Olin-IOG® oder Tensid 10-G® (Olin
Chemicals, Stamford, CT); Crodestas SL-40® (Croda,
Inc.); und SA90HCO, welches C18H3CH2(CON(CH3)-CH2(CHOH)4(CH2OH)2 ist (Eastman
Kodak Co.), Triblock Kopolymere der Struktur -(-PEO)-(-PBO--(-PEO-)- (bekannt
unter B20-5000), usw.
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Die
meisten dieser Oberflächenstabilisatoren
sind bekannte pharmazeutische Hilfsstoffe und sind im Detail im „Handbook
of Pharmaceutical Excipients",
gemeinsam publiziert durch die American Pharmaceutical Association
und die Pharmaceutical Society of Great Britain (The Pharmaceutical
Press, 1986) beschrieben, die spezifisch als Referenz hierin inkorporiert
sind. Die Oberflächenstabilisatoren
sind im Handel erhältlich und/oder
können
durch Techniken hergestellt werden, die in der Fachwelt bekannt
sind.
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Die
Erfindung schließt
mit ein, dass jeder der oben beschriebenen Stabilisatoren oder andere
Stabilisatoren, die hierin oder in einer hierin genannten Referenz
beschrieben werden, entweder alleine, oder in Kombination miteinander,
oder mit anderen Oberflächestabilisatoren,
verwendet werden können.
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3. Größe der nanopartikulären Partikel
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Bevorzugt
enthalten die Zusammensetzungen der Erfindung Nanopartikel, die
eine effektive, durchschnittliche Partikelgröße von weniger als etwa 2000
nm haben, weniger als etwa 1500 nm, weniger als etwa 1000 nm, weniger
als etwa 800 nm, weniger als etwa 700 nm, weniger als etwa 600 nm,
weniger als etwa 500 nm, weniger als etwa 400 nm, weniger als etwa
300 nm, weniger als etwa 200 nm, weniger als etwa 100 nm oder weniger
als etwa 50 nm, wie anhand von Lichtstreuungsverfahren oder anderen
von der Fachwelt akzeptierten Verfahren bestimmt. Unter „einer
effektiven, durchschnittlichen Partikelgröße von weniger als etwa 2000 nm" ist gemeint, dass
mindestens 50% der Arzneistoffpartikel ein gewichtsmäßige durchschnittliche
Partikelgröße von weniger
als 2000 nm aufweisen, wenn sie durch Lichtstreuungsverfahren oder
andere konventionelle Techniken bestimmt wird. Bevorzugt haben mindestens
70% der Arzneistoffpartikel eine durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm, mehr bevorzugt haben mindestens 90% der Arzneistoffpartikel eine
durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm, und noch mehr bevorzugt haben mindestens etwa
95% der Arzneistoffpartikel eine gewichtsdurchschnittliche Partikelgröße von weniger
als etwa 2000 nm.
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4. Konzentration
von Cyclosporin und Oberflächenstabilisator
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Bevorzugte
Verhältnisse
von Cyclosporin zu Oberflächenstabilisator
sind von etwa 10:1 bis etwa 1.5:1, nach Gewicht. Bei flüssigen Dispersionen
ist der bevorzugte Arzneistoffgehalt etwa 50 % bis etwa 2 % nach Gewicht.
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B. Verfahren zur Herstellung
nanopartikulärer
Formulierungen
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Beispielhafte
Verfahren zur Herstellung nanopartikulärer Zusammensetzungen sind
im '684 Patent beschrieben.
Die optimale effektive durchschnittliche Partikelgröße der Erfindung
kann durch Kontrolle des Verfahrens der Verminderung der Partikelgröße erreicht
werden, wie z.B. durch Kontrolle der Vermahlungszeit und der Menge
an zugegebenem Oberflächenstabilisator.
Partikelwachstum und Partikel Aggregation können auch durch Vermahlen der
Zusammensetzung bei kühleren
Temperaturen und durch Lagerung der endgültigen Zusammensetzung bei
kühleren
Temperaturen erreicht werden.
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Das
Vermahlen, um eine nanopartikuläre
Zusammensetzung zu erhalten, umfasst das Dispergieren von Cyclosporinpartikeln
in einem flüssigen
Dispersionsmedium, gefolgt von der Anwendung mechanischer Verfahren
in Anwesenheit von Mahlmedien um die Partikelgröße von Cyclosporin zur gewünschten
effektiven durchschnittlichen Partikelgröße zu reduzieren. Die Cyclosporinpartikel
können
in der Größe in Anwesenheit von
einem oder mehreren Oberflächenstabilisatoren
reduziert werden. Alternativ können
die Cyclosporinpartikel mit einem oder mehreren Oberflächenstabilisator(en)
nach dem Vermahlen in Kontakt gebracht werden. Andere Verbindungen,
wie beispielsweise Verdünnungsmittel,
können
der Cyclosporin/Oberflächenstabilisatorzusammensetzung
während
des Prozesses der Größenreduktion
beigegeben werden. Dispersionen können in kontinuierlichen Verfahren
oder in „Batch"-Verfahren gefertigt
werden. Die resultierende nanopartikuläre Cyclosporindispersion kann
zur Bereitung von festen oder flüssigen
Dosierungsformulierungen verwendet werden. Bespiele für brauchbare
Mühlen
umfassen Niedrigenergiemühlen
wie z.B. eine Walzen- oder Kugelmühle, und Hochenergiemühlen, wie
z.B. Dyno-Mühlen, Netzsch-Mühlen, DC-Mühlen, und
Planetenmühlen.
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Die
Ausgangs-Cyclosporinzusammensetzung kann überwiegend kristallin sein, überwiegend
amorph, oder eine Mischung davon. Die resultierende Cyclosporinzusammensetzung
ist überwiegend
amorph.
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Eine
feste Dosierungsformulierung kann durch Trocknen des nanopartikulären amorphen
Cyclosporins, oder einer Mischung von amorphem und kristallinem
Cyclosporin, und anschließendes
Vermahlen zubereitet werden. Eine bevorzugte Trocknungsverfahren
ist Sprühtrocknen.
Das Sprühtrocknungsverfahren
wird dazu verwendet, um nach dem Vermahlen, bei dem Cyclosporin
in Nanopartikel verwandelt wird, ein nanopartikuläres Pulver
zu erhalten. Ein solches nanopartikuläres Pulver kann zu Tabletten
zur oralen Verabreichung formuliert werden.
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C. Verfahren zur Verwendung
der nanopartikulären
Zusammensetzungen der Erfindung
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Die
nanopartikulären
Zusammensetzungen können
an Menschen oder an Tiere entweder oral, rektal, parenteral (intravenös, intramuskulär, oder
subkutan), intrazisternal, intravaginal, intraperitoneal, lokal
(Puder, Salben oder Tropfen), oder als Bukkal- oder Nasenspray verabreicht
werden.
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Zur
parenteralen Injektion geeignete Zusammensetzungen können physiologisch
verträgliche,
sterile wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen und sterile Pulver zur Rekonstitution
zu sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen enthalten. Beispiele für geeignete wässrige und
nicht-wässrige
Trägerstoffe,
Verdünnungsmittel,
Lösungsmittel,
oder Vehikel umfassen Wasser, Ethanol, Polyole (Propylenglykol,
Polyethylenglykol, Glycerin, u.ä.),
geeignete Mischungen davon, pflanzliche Öle (wie Olivenöl), und
injizierbare organische Ester wie Ethyloleat. Ein angemessenes Fließvermögen kann
beispielsweise durch Verwendung eines Mantelstoffs wie Lezithin
aufrechterhalten werden, oder durch Aufrechterhaltung der notwendigen
Partikelgröße im Fall
von Dispersionen, und durch Verwendung von Tensiden.
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Die
nanopartikulären
Zusammensetzungen können
auch Hilfsstoffe wie Konservierungs-, Benetzungs-, Emulsions- und
Dispersionsmittel enthalten.
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Ein
Verhindern des Wachstums von Mikroorganismen kann durch verschiedene
antibakterielle und antimykotische Mittel gewährleistet werden, wie Parabene,
Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure,
u.ä. Es
könnte auch
erstrebenswert sein, isotonische Mittel, wie Zucker, Natriumchlorid
u.ä., einzuschießen. Verringerte
Absorption der injizierbaren pharmazeutischen Formulierung kann
durch die Verwendung von Mitteln erreicht werden, die die Absorption
verzögern,
wie Aluminiummonostearat und Gelatine.
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Feste
Dosierungsformen zur oralen Verabreichung umfassen Kapseln, Tabletten,
Pillen, Pulver und Granulate. In diesen festen Dosierungsformen
wird der aktiven Verbindung mindestens eines der folgenden beigemischt:
(a) ein oder mehrere inerte Hilfsstoffe (oder Trägerstoffe) wie Dikalziumphosphat;
(b) Füllstoffe oder
Streckungsmittel wie Stärken,
Laktose, Saccharose, Glukose, Mannit und Kieselsäure; (c) Bindemittel wie Carboxymethylzellulose,
Alginate, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und Akazie;
(d) Befeuchtungsmittel wie Glycerin; (e) Zerfallbeschleuniger wie
Agar-Agar, Kalziumkarbonat, Kartoffel- oder Tapiokastärke, Alginsäure, bestimmte
komplexe Silikate, und Natriumkarbonat; (f) Lösungsverzögerungsmittel wie Paraffin;
(g) Absorptionsbeschleuniger wie quartäre Ammonium Verbindungen; (h)
Benetzungsmittel wie Zetylalkohol und Glycerinmonostearat; (i) Adsorbierende
Mittel wie Kaolin und Bentonit; und (j) Schmiermittel wie Talk,
Kalziumstearat, Magnesiumstearat, feste Polyethylenglykole, Natriumlaurylsulfat,
oder Mischungen davon. Für
Kapseln, Tabletten und Pillen können
die festen Dosierungsformen auch Puffer umfassen.
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Flüssige Dosierungsformen
zur oralen Verabreichung umfassen pharmazeutisch akzeptable Emulsionen,
Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere. Neben den aktiven Wirkstoffen
können
flüssige
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel
enthalten, wie sie in der Fachwelt üblicherweise verwendet werden,
wie Wasser oder andere Lösungsmittel,
Lösungsvermittler,
und Emulgatoren. Beispiele für
Emulgatoren sind Ethanol, Isopropanol, Ethylkarbonat, Ethylacetat,
Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Dimethylformamid, Öle wie Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Rizinusöl, und Sesamöl, Glycerin,
Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyethylenglykole, Fettsäureester
von Sorbitan, oder Mischungen dieser Substanzen u.ä.
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Neben
diesen inerten Verdünnungsmitteln
kann die Zusammensetzung auch Hilfsstoffe wie Benetzungsmittel,
Emulgatoren und Suspensionsmittel enthalten, sowie Süßstoffe,
Geschmacks- und Geruchsstoffe. Die tatsächliche Dosishöhe an aktivem
Inhaltsstoff in den nanopartikulären
Zusammensetzungen kann unterschiedlich sein, um eine Menge an aktivem
Inhaltstoff zu erhalten, die wirksam ist um die gewünschte therapeutische
Antwort für
die jeweilige Zusammensetzung und Verabreichungsmethode zu erhalten.
Die ausgewählte
Dosishöhe
richtet sich daher nach dem gewünschten
therapeutischen Effekt, nach dem Verabreichungsweg, nach der gewünschten
Behandlungsdauer, und anderen Faktoren.
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Die
tägliche
Gesamtdosis der Verbindungen dieser Erfindung, die an einen Wirt
in einer Einzel- oder abgeteilten Dosis verabreicht wird, kann in
Abhängigkeit
einer Vielfalt von Faktoren stark variieren, wie Körpergewicht,
allgemeine Gesundheit, Geschlecht, Ernährung, Zeit und Art der Verabreichung,
Absorptionsraten und Ausscheidung, Kombination mit anderen Arzneistoffen,
und Schweregrad der jeweiligen behandelten Erkrankung. Beispielsweise
reicht die empfohlene tägliche
Dosis für
NEORAL® von
9 ± 3
mg/kg/Tag für
Patienten mit Nierentransplantation bis 2.5 mg/kg/Tag bei Psoriasis
und rheumatoider Arthritis, während
die empfohlene Anfangsdosierung bei oraler Verabreichung von SANDIMMUNE® an
transplantierte Patienten 10-18 mg/kg/Tag beträgt.
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Beispiel 1
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Es
war Gegenstand dieses Beispiels, eine nanopartikuläre Cyclosporin
Formulierung herzustellen, in der Cyclosporin vorwiegend in amorpher
Form vorliegt.
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Die
nanopartikuläre
amorphe Cyclosporin-Formulierung, wie in Tabelle 1 beschrieben,
wurde mittels Hochenergiemedienvermahlverfahren hergestellt. Für alle Vermahlvexperimente
wurde eine DYNOMILL® Typ KDL (Willy Bachofen
AG, Basel, Schweiz) verwendet, die mit einer 0.15L Kammer ausgestattet
war. Cyclosporin wurde von der North China Pharmaceutical Corporation
(Shijiazhuang, China) hergestellt. Die Partikelgrößenverteilung
wurde unter Verwendung eines Horiba LA-910 Lichtstreuungs-Partikelgrößenanalysators
ermittelt (Horiba Instruments, Irvine, CA).
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(1) 10% Cyclosporin, 6%
F108, 0,1% SLS
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (1) wurde durch Auflösen von 5,1 g Pluronic® F108
und 0,085 g Natriumlaurylsulfat (SLS) in 71,32 g entionisiertem
Wasser erhalten. Die Mühlenkammer
wurde mit der Stabilisatorlösung
zusammen mit 8,5 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 Cm polymerem Verreibungsmedium
beladen. Die Formulierung wurde für 6 Stunden verarbeitet, und
anschließend
geerntet und gefiltert. Die endgültige
Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 275 nm, 90% < 420 nm.
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(2) 5% Cyclosporin, 1,5%
HPC-SL, 0,15% SLS
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (2) wurde durch Auflösen von 1,28 g HPC-SL (Nippon
Soda) und 0,085 g Natriumlaurylsulfat (SLS) in 79,38 g entionisiertem
Wasser erhalten. Die Mühlenkammer
wurde mit der Stabilisatorlösung
zusammen mit 4,25 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 Dm polymerem
Verreibungsmedium beladen. Die Formulierung wurde für 4 Stunden
verarbeitet. Die Konzentration an SLS wurde auf 0,15% erhöht. Die
Dispersion wurde für
weitere 0,5 Stunden vermahlen und anschließend durch Filtration vom Verreibungsmedium
isoliert. Die endgültige
Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 268 nm, 90% < 380 nm.
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(3) 5% Cyclosporin, 1%
Tyloxapol
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (3) wurde durch Auflösen von 0,85 g Tyloxapol (Nycomed)
in 79,9 g entionisiertem Wasser erhalten. Die Mühlenkammer wurde mit der Stabilisatorlösung zusammen
mit 4,25 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 Cm polymerem
Verreibungsmedium beladen. Die Formulierung wurde für 3 Stunden
verarbeitet und anschließend
durch Filtration vom Verreibungsmedium isoliert. Die endgültige Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 213 nm, 90% < 304 nm.
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(4) 5% Cyclosporin, 2%
B20-5000
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (4) wurde durch Auflösen von 0,85 g B20-5000 (Dow
Chemical) in 79,9 g entionisiertem Wasser erhalten. Die Mühlenkammer
wurde mit der Stabilisatorlösung
zusammen mit 4,25 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 ☐m
polymerem Verreibungsmedium beladen. Die Formulierung wurde für 4,5 Stunden
verarbeitet. Zu diesem Zeitpunkt wurden weitere 0,85 g an B20-5000
zugegeben. Die Dispersion wurde für weitere 2,25 Stunden vermahlen
und anschließend
durch Filtration vom Verreibungsmedium isoliert. Die endgültige Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 292 nm, 90% < 411 nm.
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5% Cyclosporin, 2%F108,
1% Tyloxapol
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (5) wurde durch Auflösen von 1,7 g Pluronic® F108
(BASF) und 0,85 g Tyloxapol (Nycomed) in 78,2 g entionisiertem Wasser
erhalten. Die Mühlenkammer
wurde mit der Stabilisatorlösung
zusammen mit 4,25 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 Dm polymerem
Verreibungsmedium beladen. Die Formulierung wurde für 7 Stunden
verarbeitet und anschließend
durch Filtration vom Verreibungsmedium isoliert. Die endgültige Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 192 nm, 90% < 300 nm gemessen mit Horiba LA-910.
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(5) 5% Cyclosporin, 0,5%
SLS
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Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung (6) wurde durch Auflösen von 0,425 g Natriumlaurylsulfat (Spectrum)
in 80,33 g entionisiertem Wasser erhalten. Die Mühlenkammer wurde mit der Stabilisatorlösung zusammen
mit 4,25 g Cyclosporin-Arzneistoffsubstanz und 500 ☐m polymerem
Verreibungsmedium beladen. Die Formulierung wurde für 3 Stunden
verarbeitet und anschließend
durch Filtration vom Verreibungsmedium isoliert. Die endgültige Partikelgrößenverteilung
betrug im Durchschnitt 182 nm, 90% < 265 nm.
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Die
als Ausgangsmaterial in diesen Beispielen verwendete Arzneistoffsubstanz
war vorwiegend kristallin, wie mittels „Röntgen-Pulverbeugung" festgestellt wurde,
die Ergebnisse davon werden in 1 gezeigt. Nach
2 repräsentativen
Experimenten wurden die vermahlenen kolloidalen Dispersionen auch
mittels mittels „Röntgen-Pulverbeugung" analysiert. Nach
dem Ende des Vermahlens wurde ein Teil jeder Dispersion zentrifugiert
und die überstehende
Flüssigkeit
abdekantiert. Die festen Rückstände wurden
mit Wasser gewaschen und mehrmals rezentrifugiert, dann getrocknet. „Röntgen-Pulverbeugung" des gemahlenen Materials
zeigt die Abwesenheit von scharfen Absorptionslinien, was ein Hinweis
für einen
amorphen Zustand des Materials ist, wie in 2 und 3 gezeigt
wird. 2 zeigt die Resultate der „Röntgen-Pulverbeugung" von gemahlenem Cyclosporin
mit Pluronic®F108
als Oberflächenstabilisator,
und 3 zeigt die Resultate der „Röntgen-Pulverbeugung" von gemahlenem Cyclosporin
mit HPC-SL als Oberflächenstabilisator.
Die kolloidalen Dispersionen könnten
auch mit amorpher Arzneistoffsubstanz als Ausgangsmaterial hergestellt
werden.
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TABELLE
1 Nanopartikuläre
amorphe Cyclosporinzusammensetzungen
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass eine nanopartikuläre amorphe Cyclosporin-Formulierung
unter Verwendung unterschiedlicher Oberflächenstabilisatoren, unter Verwendung
unterschiedlicher Cyclosporinkonzentrationen, mit kristallinem Cyclosporin
als Ausgangsmaterial hergestellt werden kann.
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Beispiel 2
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Es
war Gegenstand dieses Beispiels, die pharmakokinetischen Profile
der nanopartikulären
Cyclosporin-Formulierungen
nach der Erfindung mit einer konventionellen Cyclosporin-Formulierung,
NEORAL®,
zu vergleichen. Cyclosporin liegt in NEORAL® in
Alkohol und mehreren zusätzlichen
Hilfsstoffen solubilisiert vor.
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Eine
vergleichende Untersuchung einer nanopartikulären amorphen Cyclosporin A
Zusammensetzung und NEORAL® wurde durchgeführt. Die
nanopartikuläre
Zusammensetzung bestand aus 10% w/w Cyclosporin, 6% w/w Pluronic® F108,
und 0,1% w/w Natriumlaurylsulfat (SLS). Die Zusammensetzung wurde durch
Lösen von
90 g Pluronic® F108
und 1,5 g SLS in 1258.5 g sterilem Wasser zur Injektion, USP, und
anschließendem
Zufügen
von 150 g Cyclosporin hergestellt, um eine Vormischung zu erhalten.
Eine DYNO-MILL® Typ
KDL wurde mit einer 600 cc Rezirkulationskammer ausgestattet, die
mit 500 ☐m polymerem Verreibungsmedium beladen wurde. Die
Aufschlämmung
wurde für
12,5 Stunden verarbeitet und dann durch einen 20 ☐m Kapselfilter
gefiltert, um eine nanopartikuläre
kolloidale Dispersion von Cyclosporin mit einer mittleren Partikelgröße von 165
nm und 90% weniger als 229 nm zu erhalten. Die Verteilung der Partikelgröße wurde
mit einem Horiba LA-910 Partikelgrößenanalysator bestimmt.
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Tabellen
2 und 3 zeigen eine Zusammenfassung der Fläche unter der Kurve (Area under
the curve, AUC) für
eine einzelne 100 mg Dosierung der nanopartikulären amorphen Cyclosporin A
Zusammensetzung bzw. NEORAL®, die an zwei Gruppen
von jeweils drei Hunden (GRUPPEN 1 und 2) über einen 24-Stunden-Zeitraum
verabreicht wurden. Eine größere AUC
korrespondiert mit einer größeren Bioverfügbarkeit.
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Um
alle Unterschiede der AUC-Werte, beobachtet wegen unterschiedlicher
Absorptionsraten der individuellen Tiere, zu minimieren, wurden
die AUC Messungen für
die nanopartikuläre
amorphe Cyclosporin A Zusammensetzung und für NEORAL
® nach
der Verabreichung an dieselben Tiere in 8 Tagen Abstand gemessen.
Dementsprechend wurden die AUC-Werte für die nanopartikuläre amorphe
Cyclosporin A Zusammensetzung in periodischen Inkrementen während Tag
1 bei den GRUPPE 1 Hunden bestimmt und in periodischen Inkrementen
während
Tag 8 bei den GRUPPE 2 Hunden, wie in Tabelle 2 gezeigt wird. Darüberhinaus
wurden die AUC-Werte für
die NEORAL
® Verabreichung
in periodischen Inkrementen während
Tag 1 bei den GRUPPE 2 Hunden bestimmt und in periodischen Inkrementen
während
Tag 8 bei den GRUPPE 1 Hunden, wie in Tabelle 3 gezeigt wird. TABELLE
2 AUC-Werte für
nanopartikuläres
amorphes Cyclosporin
TABELLE
2 AUC-Werte für
nanopartikuläres
amorphes Cyclosporin (Fortsetzung)
TABELLE
3 AUC-Werte für
NEORAL
® TABELLE
3 AUC-Werte für
NEORAL
® (Fortsetzung)
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Absorption von nanopartikulärem amorphen
Cyclosporin A für
die GRUPPE 1 Hunde grundlegend konsistent war, mit AUC-Werten von
4964,2, 4593,2 und 4473,3. Im Gegensatz dazu war die Absorption
von NEORAL
® für die selbe
Gruppe von Hunden, GRUPPE 1, sehr variabel, mit AUC-Werten von 6307,0,
355,3 und 5177,1 ng/ml/hr. Die Ergebnisse für die GRUPPE 2 Hunde waren ähnlich, mit
relativ konsistenten AUC-Werten für nanopartikuläres amorphes
Cyclosporin von 4155,9, 2833,8 und 6387,9 ng/ml/hr. Im Gegensatz
dazu betrugen die AUC-Werte für
die GRUPPE 2 Hund nach NEORAL
® Verabreichung 6457,2,
8982,8 und 12600,6 ng/ml/hr. Eine breite Streuung der Absorption
ist äußerst unerwünscht, weil
es die Dosierungsformulierung schwierig macht und dazu führen kann,
dass es notwendig ist, die Patienten andauernd zu beobachten, um
richtige Blutwerte für
den Arzneistoff sicherzustellen. Die relative Standardabweichung
(relative standard deviation, RSD) der AUC-Werte für jede Dosierungsformulierung
ist ein quantitatives Maß für die Absorptionsvariabilität zwischen
den einzelnen Subjekten. Bei Hunden, die nanopartikuläres Cyclosporin
erhalten hatten, betrug die RSD der AUC-Werte 25,4%, während die
RSD der AUC-Werte nach der Verabreichung von NEORAL
® 45,4%
betrug. Daraus folgt, dass die Variabilität zwischen den Subjekten für die NEORAL
® Dosierungsformulierung
etwa 1,8-fach größer war
als für
die nanopartikuläre Formulierung. TABELLE
4 Einheitlichkeit der Absorption der nanopartikulären amorphen
Cyclosporin Formulierung und NEORAL
®
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Die
Variabilität
der Absorption für
NEORAL
® im
Vergleich mit der nanopartikulären
amorphen Cyclosporin-Formulierung wird auch anhand eines Vergleichs
des Absorptionsbereiches für
jede Formulierung der selben 100 mg Einzeldosis demonstriert, wie
in Tabelle 5 unten gezeigt. NEORAL
® zeigt
eine AUC Variabilität der
Absorption zwischen den einzelnen Subjekten über 9245 ng/m1/hr, während die
nanopartikuläre
AUC Variabilität
(niedrigste zu höchster)
nur 3554 ng/ml/hr beträgt.
Eine Variabilität
der Absorption kann zu sub-therapeutischen Plasmakonzentrationen
des Arzneistoffes führen,
oder, umgekehrt, zu extrem hohen Plasmakonzentrationen, bei welchen
der Arzneistoff toxische Effekte bewirkt. Eine solche Variabilität ist äußerst unerwünscht, vor
allem für
einen Arzneistoff wie Cyclosporin, das nur einen schmalen effektiven
Dosisbereich hat. TABELLE
5 AUC Variabilität
von NEORAL
® im
Vergleich mit der nanopartikulären
amorphen Cyclosporin-Formulierung
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Des
weiteren wird die Uneinheitlichkeit der Absorption zwischen NEORAL® und
der nanopartikulären amorphen
Cyclosporin-Formulierung durch die dramatischen Unterschiede in
der Absorption in der ersten 0,50 Stunde post-Dosierung evident.
Unter den Hunden, die nanopartikuläres Cyclosporin erhalten hatten,
verfügten
alle sechs Subjekte über
detektierbare Plasmakonzentrationen (von 405,27 bis 623,23 ng/ml/hr
reichend) am Zeitpunkt 15 Minuten post-Dosierung (Tabelle 2). Bei
Verabreichung von NEORAL® hatten fünf von sechs Subjekten
detektierbare Plasmakonzentrationen (von 66,50 bis 393,04 ng/ml/hr
reichend) 15 Minuten nach Gabe, aber ein Hund (Nr.408/f/1) hatte
selbst 30 Minuten, nachdem er den Arzneistoff erhalten hatte, noch
keine detektierbaren Blutwerte (Tabelle 3).
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Diese
Ergebnisse zeigen auch, dass die nanopartikuläre amorphe Cyclosporin-Formulierung
schneller absorbiert wird als die konventionelle NEORAL® Formulierung.
Wie aus Tabelle 2 ersichtlich, wurden bei Hunden nach Verabreichung
von nanopartikulärem
Cyclosporin die Spitzen-Plasmablutkonzentrationen
nach ungefähr
1 Stunde oder weniger erreicht. Nach Verabreichung von NEORAL® wurden
bei fünf
von sechs Hunden die Spitzen Plasmakonzentrationen nach ungefähr 1,5 Stunden
und bei Hund Nr. 408/f/1 etwa nach 2 Stunden erreicht (Table 3).
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Diese
Ergebnisse veranschaulichen die überlegene
Einheitlichkeit der Bioverfügbarkeit
und die schnellere Absorption in unterschiedlichen Subjekten der
erfinderischen Zusammensetzung im Vergleich zu einer konventionellen
Cyclosporin-Formulierung wie NEORAL®.
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Es
ist daher beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung die Modifikationen
und Variationen dieser Erfindung abdeckt, soweit sie innerhalb des
Geltungsbereichs der beigefügten
Ansprüche
sind.