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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Immuntests zur Detektion von VEGF, die als diagnostische
und prognostische Verfahren für
Patienten mit Krebs, Herzgefäßerkrankungen
oder anderen Krankheitsbildern verwendet werden können.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Es
ist mittlerweile durchwegs anerkannt, dass Angiogenese in die Pathogenese
zahlreicher verschiedener Störungen
eingebunden ist. Diese umfassen feste Tumoren, intraokulare neovaskuläre Syndrome
wie proliferative Retinopathien oder altersbedingte Makuladegeneration
(AMD), rheumatoide Arthritis und Psoriasis (Folkman et al., J. Biol.
Chem. 267, 10931-10934 (1992); Klagsbrun et al., Annu. Rev. Physiol.
53, 217-239 (1991); und A. Garner, Vascular diseases, in: Pathobiology
of ocular disease. A dynamic approach, A. Garner, G.K. Klintworth
(Hrsg.), 2. Auflage, Marcel Dekker, NY, 1625-1710 (1994)). Im Fall
von festen Tumoren ermöglicht
die Neovaskularisation den Tumorzellen, im Vergleich zu den normalen
Zellen einen Wachstumsvorteil und proliferative Autonomie zu erlangen.
Folglich wurde eine Korrelation zwischen der Dichte von Mikrogefäßen in Tumorschnitten
und dem Patientenüberleben
im Fall von Brustkrebs sowie bei mehreren anderen Tumoren beobachtet
(Weidner et al., N. Engl. J. Med. 324, 1-6 (1991); Horak et al.,
Lancet 340, 1120-1124 (1992); und Macchiarini et al., Lancet 340,
145-146 (1992)).
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Die
Suche nach positiven Regulatoren von Angiogenese ergab zahlreiche
Kandidaten, einschließlich aFGF,
bFGF, TGF-α,
TGF-β, HGF,
TNF-α, Angiogenin,
IL-8 usw. (Folkman et al., s.o., und Klagsbrun et al., s.o.). Die
bis heute identifizierten negativen Regulatoren umfassen Thrombospondin
(Good et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6624-6628 (1990)),
das N-terminale 16-kDa-Fragment von Prolactin (Clapp et al., Endocrinology
133, 1292-1299 (1993)), Angiostatin (O'Reilly et al., Cell 79, 315-328 (1994))
und Endostatin (O'Reilly et
al., Cell 88, 277-285 (1996)).
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Die
Arbeit, die im Laufe der letzten Jahre durchgeführt wurde, führte zur
Definition der zentralen Rolle von Gefäßendothelwachstumsfaktor (VEGF)
bei der Regulierung normaler und anormaler Angiogenese (Ferrara
et al., Endocr. Rev. 18, 4-25 (1997)). Die Erkenntnis, dass der
Verlust eines einzelnen VEGF-Allels zu embryonaler Letalität führt, weist
auf eine unersetzliche Rolle hin, die dieser Faktor in der Entwicklung
und Differenzierung des vaskulären
Systems spielt (Ferrara et al., s.o.).
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Weiters
wurde gezeigt, dass VEGF ein zentraler Mediator von Neovaskularisation
in Verbindung mit Tumoren und intraokularen Störungen ist (Ferrara et al.,
s.o.). Die VEGF-mRNA wird von einem Großteil der untersuchten menschlichen
Tumoren überexprimiert
(Beckman et al., J. Clin. Invest. 91, 153-159 (1993); Brown et al.,
Human Pathol. 26, 86-91 (1995); Brown et al., Cancer Res. 53, 4727-4735
(1993); Mattern et al., Brit. J. Cancer. 73, 931-934 (1996); und
Dvorak et al., Am. J. Pathol. 146, 1029-1039 (1995)). Auch die Konzentration
von VEGF in Augenflüssigkeiten
korreliert sehr stark mit der Gegenwart aktiver Proliferation von Blutgefäßen bei
Patienten mit Diabetes und anderen, mit Ischämie verbundenen Retinopathien
(Aiello et al., N. Engl. J. Med. 331, 1480-1487 (1994)). Weiters
demonstrierten Studien die Lokalisierung von VEGF in chorioidal-neovaskulären Membranen
bei Patienten, die unter akuter Makuladegeneration (AMD) litten
(Lopez et al., Invest. Ophtalmo. Vis. Sci. 37, 855-868 (1996)).
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VEGF
ist ein Heparin-bindender Wachstumsfaktor mit einem Molekulargewicht
von 45 kD (Plouet et al., EMBO J. 8, 3801 (1989); Neufeld et al.,
Prog. Growth Factor Res. 5, 89 (1994)). Er ist ein dimeres Glykoprotein,
das aus zwei identischen Untereinheiten besteht. Obwohl für VEGF ein
einzelnes Gen kodiert, bestehen aufgrund alternativen mRNA-Spleißens mindestens
fünf Isoformen
in vivo. Diese Isoformen, VEGF121, VEGF145, VEGF165, VEGF189 und
VEGF206 enthalten 121, 145, 165, 189 bzw. 206 Aminosäuren (Leung et
al., Science 246, 1306 (1989); Houck et al., Mol. Endocrinol. 5,
1806 (1991); Tischer et al., J. Biol. Chem. 266, 11947 (1991); Neufeld
et al., The FASEB Journal 13, 9-22 (1999)). Die VEGF-Isoformen zeigen
verschiedene Affinitäten
zu Heparin; VEGF121 bindet Heparin schwach, während VEGF165, VEGF189 und
VEGF206 Heparin mit steigender Affinität binden. VEGF 121 und VEGF165
werden sekretiert, und beide Isoformen sind im Blutkreislauf zu
finden. Dahingegen werden VEGF189 und VEGF206 am häufigsten
in Assoziation mit Heparinsulfat gefunden, das Proteoglykane in
der extrazellulären
Matrix enthält
(Houck et al., J. Biol. Chem. 267, 26031 (1992); Park et al., Mol.
Biol. Cell 4, 1317 (1993)). Von diesen fünf Isoformen ist VEGF165 jene,
die in der Mehrheit der Zellen und Gewebe am reichlichsten exprimiert
wird.
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Fünf Rezeptoren
für VEGF
wurden identifiziert: VEGFR-1 (FLT-1), VEGFR-2 (KDR/FLK-1) und VEGFR-3,
die alle signalgebende Tyrosinkinasen sind, und Neuropilin-1 und
Neuropilin-2, die beide Isoform-spezifische Hilfs-Rezeptoren sind,
die sich selektiv an VEGF165 binden (de Vries et al., Science 255,
989 (1992); Terman et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 187, 1579
(1992); Millauer et al., Cell 72, 835 (1993); Neufeld et al., s.o.).
Intensive Forschungsarbeiten werden von verschiedenen Teams bezüglich der
diversen Rollen dieser Rezeptoren in der VEGF-Biologie betrieben.
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VEGF
wird von Geweben produziert und muss nicht in den Blutkreislauf
eintreten, um seine biologische Wirkung auszuüben, wirkt jedoch eher lokal
als ein parakriner Regulator. Dies wirft die Frage der Bedeutung
von zirkulierendem VEGF auf sowie die Frage, welche Rolle er im
Rahmen der normalen Biologie und der Pathologie spielt. Eine erst
jüngst
durchgeführte
Studie von Yang et al., J. Pharm. Exp. Ther. 284, 103 (1998), zeigte
auf, dass die Clearance von rhVEGF165 aus dem Blutkreislauf sehr
rasch erfolgt, was darauf schließen lässt, dass endogener VEGF im
Blutkreislauf höchst
wahrscheinlich das Resultat von kontinuierlicher Synthese von VEGF
ist. Weiters wurde in mehreren Studien versucht, Konzentrationen
von VEGF im Blutkreislauf mit Tumorbelastung in Verbindung zu bringen,
und es wurde vorgeschlagen, VEGF-Konzentrationen als einen potenziellen
prognostischen Marker zu verwenden (Ferrari & Scagliotti, Eur. J. Cancer 32A,
2368 (1996); Gasparini et al., J. Natl. Cancer Inst. 89, 139 (1997);
Kohn, Cancer 80, 2219 (1997); Baccala et al., Urology 51, 327 (1998);
Fujisaki et al., Am. J. Gastroenterol. 93, 249 (1998)). Eindeutig
wird die Fähigkeit,
VEGF exakt zu bemessen, wichtig sein, um seine mögliche(n) Rolle(n) in zahlreichen
biologischen Prozessen wie beispielsweise Aufrechterhaltung vaskulärer Durchgängigkeit,
Menstruationszyklus, Ischämie,
Diabetes und Krebs zu verstehen.
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In
der Literatur wird ausführlich über variierende
Konzentrationen von endogenem VEGF in normalen und erkrankten Patienten,
von nicht nachweisbaren bis zu hohen Konzentrationen, berichtet.
Es wurde berichtet, dass VEGF 165/165 proteolytisch in drei andere
Formen gespalten werden kann: in ein 165/110-Heterodimer, ein 110/110-Homodimer
und ein C-terminales 55-Aminosäure-Fragment
(Keyt et al., J. Biol. Chem. 271, 7788-7795 (1996); Keck et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 344, 103-113
(1997)).
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Die
Fähigkeit,
endogene VEGF-Konzentrationen zu messen, hängt von der Verfügbarkeit
empfindlicher und spezifischer Tests ab. Von auf kolorimetrischer
Analyse, Chemolumineszenz und Fluorimetrie basierenden enzymgekoppelten
Immunadsorptionsbestimmungen (ELISAs) für VEGF wurde bereits berichtet. Houck
et al. (1992), s.o., Yeo et al., Clin. Chem. 38, 71 (1992); Kondo
et al., Biochem. Biophys. Acta 1221, 211 (1994); Baker et al., Obstet.
Gynecol. 86, 815 (1995); Hanatani et al., Biosci. Biotechnol. Biochem.
59, 1958 (1995); Leith & Michelson,
Cell Prolif. 28, 415 (1995); Shifren et al., J. Clin. Endocrinol.
Metab. 81, 3112 (1996); Takano et al., Cancer Res. 56, 2185 (1996);
Toi et al., Cancer 77, 1101 (1996); Brekken et al., Cancer Res.
58, 1952 (1998); Obermair et al., Br. J. Cancer 77, 1870-1874 (1998);
Webb et al., Clin. Sci. 94, 395-404 (1998). Ähnliche ELISAs wurden erfolgreich
zur Bestimmung geringer Mengen an Wirkstoffen und anderen antigenen Komponenten
in Plasma- und Urinproben eingesetzt, binden keine Extraktionsschritte
ein und sind einfach durchzuführen.
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Houck
et al. (1992), s.o., beschreiben eine kolorimetrische ELISA, die über eine
ng/ml-Empfindlichkeit zu verfügen
scheint, was nicht ausreichend empfindlich ist, um endogene VEGF-Konzentrationen
nachzuweisen. Yeo et al. (1992), s.o., beschreiben einen zeitaufgelösten immunfluorimetrischen
Zwei-Stellen-Test, es wurde jedoch kein VEGF in normalen Seren nachgewiesen
(Yeo et al., Cancer Res. 53, 2912 (1993)). Baker et al. (1995),
s.o., erzielte unter Verwendung einer modifizierten Ver sion dieses
immunfluorimetrischen Tests nachweisbare Konzentrationen von VEGF
in Plasma aus schwangeren Frauen, wobei höhere Konzentrationen bei Frauen
mit Präeklampsie
beobachtet wurden. Ähnliche
Daten für
schwangere Frauen wurden von Anthony et al., Ann. Clin. Biochem.
34, 276 (1997), unter Verwendung eines Radioimmuntests erfasst.
Hanatani et al. (1995), s.o., entwickelten eine chemolumineszierende
ELISA, die in der Lage ist, zirkulierenden VEGF zu messen, und berichten
von VEGF-Konzentrationen in Seren von 30 normalen Probanden (männlich und
weiblich) von 8-36 pg/ml. Brekken et al. (1998), s.o., beschrieben
ELISA-Tests unter Verwendung von Antikörpern mit Bindungspräferenz entweder
zu VEGF alleine oder zum VEGF:Flk-1-Komplex.
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Ein
ELISA-Set für
VEGF-Detektion ist im Handel bei R&D Systems (Abingdon, UK) erhältlich.
Das VEGF-ELISA-Set von R&D
wurde in Sandwich-Tests verwendet, worin ein monoklonaler Antikörper verwendet wird,
um das Target-VEGF-Antigen einzufangen, und ein polyklonaler Antikörper verwendet
wird, um den VEGF nachzuweisen. Webb et al. (1998), s.o.. Es ist
nicht eindeutig, ob die Detektionsresultate unter Verwendung des
R&D-ELISA-Sets
durch die Gegenwart von proteolytischen Prozessen oder Abbau von
VEGF oder durch Störung
durch andere Serumproteine beeinflusst sind. Obermair et al. (1998),
s.o.
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Keyt
et al., J. Biol. Chem. 271, 7788-7795 (1996); Keyt et al., J. Biol.
Chem. 271, 5638 (1996); und Shifren et al. (1996), s.o., entwickelten
ebenfalls eine kolorimetrische ELISA basierend auf einem dualen
monoklonalen Antikörperpaar.
Obwohl diese ELISA in der Lage war, erhöhte VEGF-Konzentrationen in
Krebspatienten nachzuweisen, fehlte ihr die Empfindlichkeit, die
erforderlich ist, um endogene Konzentrationen von VEGF in normalen
Probanden zu messen. Rodriguez et al., J. Immunol. Methods 219,
45 (1998), beschrieben eine fluorimetrische Zwei-Stellen-VEGF-ELISA, die eine Empfindlichkeit
von 10 pg/ml VEGF in reinem Plasma oder Serum ergab. Dieser fluorimetrische
Test kann jedoch nur vollständig
intakte 165/165- und 165/110-Spezies von VEGF nachweisen.
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Somit
besteht Bedarf an der Entwicklung eines diagnostischen und prognostischen
Tests, der höhere messbare
Konzentrationen von VEGF in einer biologischen Probe eines Tiermodells
oder eines Patienten nachweist als bestehende ELISAs und der alle
Isoformen von VEGF messen kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Vielfach-Stellen-Antikörper-Sandwich-ELISA-Verfahren
und Sets für
VEGF als Antigen wurden entwickelt, um VEGF in biologischen Proben
nachzuweisen, und wurden als ein diagnostischer/prognostischer Index
verwendet. Verglichen mit den zur Zeit verwendeten VEGF-ELISAs verfügt der vorliegende
Test über hohe
Empfindlichkeit und ist in der Lage, die meisten der Isoformen von
endogenem VEGF im Blutkreislauf nachzuweisen.
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Detektion von VEGF in einer
biologischen Probe, vorzugsweise von Gefäß-, Diabetes- oder Krebspatienten,
bereit, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
Kontaktieren und Inkubieren der biologischen Probe mit vorgemischten
Einfangreagenzien, immobilisiert an einem festen Träger, wobei
die Einfangreagenzien polyklonale und monoklonale Antikörper gegen menschlichen
VEGF sind, worin sich der monoklonale Antikörper spezifisch an den C-Terminus
(Reste 111-165) von menschlichem VEGF bindet;
- (b) Trennen der biologischen Probe von den immobilisierten Einfangreagenzien;
- (c) Kontaktieren der immobilisierten Einfangreagenzien mit einem
nachweisbaren Antikörper,
der sich an die KDR- und FLT1-Rezeptorbindungsdomänen von
VEGF bindet; und
- (d) Messen der Konzentration von an die Einfangreagenzien gebundenem
VEGF unter Verwendung eines Detektionsmittels für den nachweisbaren Antikörper.
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Vorzugsweise
werden die Einfangreagenzien in einem Gewichtsverhältnis von
etwa 0,8:1 bis 1,2:1 von monoklonalem Antikörper zu polyklonalem Antikörper immobilisiert.
Noch bevorzugter beläuft
sich das Gewichtverhältnis
auf etwa 1:1 von monoklonalem zu polyklonalem Antikörper.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Immuntest-Set zur
Detektion von VEGF in einer biologischen Probe bereit, worin das
Set Folgendes umfasst:
- (a) als Einfangreagenzien
polyklonale und monoklonale Antikörper gegen menschlichen VEGF,
vorgemischt in einem Gewichtsverhältnis von etwa 0,8:1 bis 1,2:1
von monoklonalem zu polyklonalem Antikörper, worin sich der monoklonale
Antikörper
spezifisch an den C-Terminus (Reste 111-165) von menschlichem VEGF
bindet; und
- (b) als Detektionsreagens einen nachweisbaren Antikörper, der
sich an die KDR- und FLT1-Rezeptorbindungsdomänen von VEGF bindet.
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Der
Test hierin ist darin einzigartig, dass er ein Gemisch aus polyklonalem
und monoklonalem Antikörper
als die Einfangreagenzien verwendet und dass sich der monoklonale
Einfang-Antikörper
an den C-terminalen Abschnitt von VEGF bindet. Die meisten der davor
offenbarten VEGF-ELISAs basieren entweder auf einem dualen monoklonalen
Antikörperpaar
für Einfang/Detektion
oder auf einem monoklonalen Antikörper als Einfangreagens und
einem polyklonalen Antikörper
zur Detektion. Wird ein polyklonaler Antikörper alleine als der Einfang-Antikörper verwendet,
so geht die gesamte Empfindlichkeit des Tests verloren. Die Fähigkeit
des monoklonalen Einfang-Antikörpers,
den VEGF-C-Terminus zu binden, stellt sicher, dass alle endogenen VEGF-Moleküle, einschließlich 165/165,
165/110 und 110/110, mittels des hierin beschriebenen Tests nachgewiesen
werden können.
Weiters bindet sich der Detektions-Antikörper der Erfindung an die biologisch
aktiven Regionen von VEGF, d.h. die Bindungsdomänen für die KDR- und FLT1-Rezeptoren
von VEGF, was sicherstellt, dass die nachgewiesenen VEGF-Moleküle beispielsweise
von löslichen
VEGF-Rezeptoren im Blutkreislauf nicht blockiert werden. Als solcher
stellt der hierin beschriebene Test eine exaktere Messung von zirkulierenden
VEGF-Molekülen,
die sehr wahrscheinlich biologisch aktiv sind, bereit.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Vergleich von zwei verschiedenen Herstellungen von affinitätsgereinigtem,
polyklonalem Kaninchen-Antikörper
gegen rhVEGF, wobei die Quadrate den bevorzugten Antikörper und
die Kreise denselben Antikörper
aus einer anderen Blutabnahme bezeichnen.
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2 zeigt
einen Vergleich von ELISAs der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
einer Guanidin-Elution gegenüber
einer Glycin-Elution des affinitätsgereinigten
polyklonalen Kaninchen-Antikörpers
gegen VEGF.
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3 zeigt
einen Vergleich von typischen Standardkurven für drei verschiedene VEGF-ELISAs
und mögliche
Hakenwirkung von diesen ELISAs, worin die Kreise für den Ein-Stellen-Test
mit MAb 3.5F8 alleine als Beschichtungs- und Detektionsmittel stehen,
die Quadrate für
den Zwei-Stellen-Test mit MAb 3.5F8 als Beschichtungs- und MAb A4.6.1 als
Detektionsmittel stehen und die Rauten für den Vielfach-Stellen-Test der vorliegenden
Erfindung mit MAb 3.5F8 und einem affinitätsgereinigten polyklonalen
Antikörper
als Beschichtungs- und MAb A4.6.1 als Detektionsmittel stehen.
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4 zeigt
Beschichtungsmaximierung von monoklonalem Antikörper MAb 3.5F8, worin die ELISA 0,4
(Kreise), 1 (Quadrate), 2 (Rauten) oder 4 (Dreiecke) μg/ml monoklonalen
Antikörper
und 1 μg/ml
affinitätsgereinigten
polyklonalen Antikörper
verwendet.
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5 zeigt
Beschichtungsmaximierung von polyklonalem Kaninchen-Antikörper, worin
die ELISA 0 (Kreise), 0,1 (Quadrate), 0,4 (Rauten), 1 (Dreiecke),
2 (umgekehrte Dreiecke mit gepunkteten Linien) oder 4 (umgekehrte
Dreiecke mit durchgehen den Linien) μg/ml affinitätsgereinigten polyklonalen
Antikörper
und 0,4 μg/ml
MAb 3.5F8 verwendet.
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6 zeigt
die Wirkung von pH auf die Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA, worin die
Kreise für
die ELISA bei pH 4, die Quadrate bei pH 5, die Rauten bei pH 6,
die Dreiecke bei pH 7, die Halblinien-Rauten bei pH 8 und die umgekehrten
Dreiecke bei pH 9 stehen.
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7 zeigt
eine Verdünnungslinearität von sechs
normalen menschlichen EDTA-Plasmaproben,
gespickt mit rhVEGF, in der Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA.
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Die 8A-8C zeigen
Linearität
von normalen Ratten-EDTA-Plasmaproben, gespickt mit rhVEGF, worin 8A eine
stark gespickte Probe, 8B eine mittelmäßig gespickte
Probe und 8C eine gering gespickte Probe
zeigt und worin die Kreise für
den Ratten-Pool 1, die Quadrate für den Ratten-Pool 2 und
die Rauten für
Ratte 1 stehen.
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Die 9A-9B zeigen
Linearität
von EDTA-Plasmaproben aus jeweils vier weiblichen und vier männlichen
Yorkshire-Schweinen, gespickt mit rhVEGF.
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Die 10A-10C zeigen die Spezifität von drei
verschiedenen ELISA-Tests für
VEGF-Formen 165/165 (Kreise), 165/110 (Quadrate), 121/121 (Rauten)
und 110/110 (Dreiecke). 10A zeigt
die Spezifität der
Ein-Stellen-ELISA unter Verwendung von MAb 3.5F8 als Beschichtungs-
und Detektions-Antikörper, 10B zeigt die Spezifität des fluorimetrischen Zwei-Stellen-VEGF-ELISA-Tests
unter Verwendung von MAb 3.5F8 als Beschichtungs- und MAb A4.6.1
als Detektions-Antikörper,
und 10C zeigt die Spezifität der Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von MAb 3.5F8 und PAb
als Beschichtungs-Antikörper
und MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper.
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Die 11A und 11B zeigen
jeweils VEGF aus normalem menschlichem Plasma und Serum, nachgewiesen
durch eine Zwei-Stellen-ELISA unter Verwendung von MAb 3.5F8 alleine
als Beschichtungsreagens und durch die Vielfach-Stellen-ELISA der
vorliegenden Erfindung unter Verwendung von sowohl dem PAb als auch
dem MAb 3.5F8 als Beschichtungsreagenzien.
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12 zeigt
die Mengen von Plasma-VEGF in Herzpatienten unter Verwendung aller
drei in der Legende von 10 beschriebenen
Tests, worin die Kreise für
den Ein-Stellen-Test,
die Quadrate für
den Zwei-Stellen-Test und die Dreiecke für den Vielfach-Stellen-Test
stehen.
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13 zeigt
Plasma-VEGF-Konzentrationen in normalen Spendern und Patienten mit
kardiovaskulären
Erkrankungen unter Verwendung des Zwei-Stellen-Tests mit MAb 3.5F8
als Beschichtungs- und MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper oder
des Vielfach-Stellen-Tests der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
von MAb 3.5F8 und affinitätsgereinigtem
polyklonalem Antikörper
als Beschichtungs- und MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper, worin
N für die
Anzahl der Patienten steht.
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14 zeigt
Serum-VEGF aus Lungenkrebspatienten, nachgewiesen durch eine Zwei-Stellen-ELISA unter
Verwendung von MAb 3.5F8 alleine als Beschichtungsreagens und durch
die Vielfach-Stellen-ELISA der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
von sowohl PAb als auch MAb 3.5F8 als Beschichtungsreagenzien.
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15 zeigt
Serum-VEGF-Konzentrationen in normalen Spendern und Diabetes-Patienten (nicht-insulinabhängiger Diabetes
mellitus (NIDDM) und insulinabhängiger
Diabetes mellitus (IDDM)) unter Verwendung der Zwei-Stellen-ELISA
mit MAb 3.5F8 als Beschichtungs- und MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper.
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Die 16A und 16B zeigen
Diagramme, in denen ein affinitätsgereinigter
polyklonaler Antikörper
gegen DNase und ein affinitätsgereinigter
polyklonaler Antikörper
gegen VEGF als eines der Beschichtungsreagenzien im Vielfach-Stellen-Test
der vorliegenden Erfindung mit dem Zwei-Stellen-Test unter Verwendung
von MAb 3.5F8 als Beschichtungsreagens für menschliches Plasma verglichen
werden. 16A zeigt die Korrelation von
Plasma-VEGF, gemessen durch die Zwei-Stellen-ELISA un ter Verwendung
von MAb 3.5F8 als das Beschichtungsreagens (x-Achse), mit Plasma-VEGF,
gemessen durch einen Vielfach-Stellen-Test mit MAb 3.5F8 und einem
polyklonalen Antikörper
gegen DNase als die Beschichtungsreagenzien (volle Kreise), und
mit Plasma-VEGF, gemessen durch einen Vielfach-Stellen-Test, wie
hierin beschrieben, unter Verwendung von MAb 3.5F8 und dem PAb gegen
VEGF als die Beschichtungsreagenzien (leere Kreise). 16B zeigt die Standardkurven der Zwei-Stellen-ELISA
(volle Kreise), der Vielfach-Stellen-ELISA mit MAb 3.5F8 und einem
polyklonalen Antikörper
gegen DNase als die Beschichtungsreagenzien (volle Rauten) und einer
Vielfach-Stellen-ELISA, wie hierin beschrieben, unter Verwendung
von MAb 3.5F8 und des PAb gegen VEGF als die Beschichtungsreagenzien
(volle Quadrate).
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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A. Definitionen
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Die
Bezeichnung "VEGF" wie hierin verwendet
bezieht sich auf den 165 Aminosäuren
umfassenden Gefäßendothelzellwachstumsfaktor
und die verwandten, 121, 145, 189 und 206 Aminosäuren umfassenden Gefäßendothelzellwachstumsfaktoren,
wie von Leung et al., Science 246, 1306 (1989), Houck et al., Mol.
Endocrin. 5, 1806 (1991), und Neufeld et al., s.o., beschrieben,
zusammen mit den natürlich
vorkommenden Allelformen und den verarbeiteten Formen dieser Wachstumsfaktoren.
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Die
Bezeichnung "Detektion" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst sowohl qualitative als auch quantitative
Messungen eines Targetmoleküls.
In einem Aspekt wird das hierin beschriebene Detektionsverfahren
verwendet, um nur die Gegenwart selbst von VEGF in einer biologischen
Probe zu identifizieren. In einem anderen Aspekt wird das Verfahren
verwendet, um zu testen, ob VEGF in einer Probe in einer nachweisbaren
Konzentrationen vorhanden ist. In wiederum einem anderen Aspekt
kann das Verfahren verwendet werden, um die Menge von VEGF in einer
Probe zu quantifizieren und um darüber hinaus die VEGF-Konzentrationen
aus verschiedenen Proben zu vergleichen.
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Die
Bezeichnung "biologische
Probe" bezieht sich
auf eine Körperprobe
aus jedem beliebigen Tier, die jedoch vorzugsweise aus einem Säugetier,
noch bevorzugter aus einem Menschen, stammt. Am meisten bevorzugt
stammt eine solche biologische Probe aus Gefäß-, Diabetes- oder Krebspatienten.
Solche Proben umfassen Körperflüssigkeiten
wie Serum, Plasma, Glaskörperflüssigkeit,
Lymphflüssigkeit,
Gelenksflüssigkeit, Follikelflüssigkeit,
Samenflüssigkeit,
Fruchtwasser, Milch, Vollblut, Urin, Zerebrospinalflüssigkeit,
Speichel, Sputum, Tränen,
Schweiß,
Schleim und Gewebekulturmedium sowie Gewebeextrakte wie homogenisiertes Gewebe
und Zellextrakte. Die bevorzugte biologische Probe hierin ist Serum,
Plasma oder Urin.
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Die
Bezeichnung "Einfangreagens" bezieht sich auf
ein Reagens, das in der Lage ist, ein Targetmolekül in einer
Probe so zu binden und einzufangen, dass unter geeigneten Bedingungen
der Einfangreagens-Targetmolekül-Komplex
von der übrigen
Probe getrennt werden kann. Typischerweise ist das Einfangreagens
immobilisiert oder immobilisierbar. In einem Sandwich-Immuntest
ist das Einfangreagens vorzugsweise ein Antikörper oder ein Gemisch verschiedener
Antikörper
gegen ein Target-Antigen.
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Die
Bezeichnung "nachweisbarer
Antikörper" bezieht sich auf
einen Antikörper,
der in der Lage ist, entweder direkt durch eine durch ein Detektionsmittel
amplifizierte Markierung oder indirekt durch z.B. einen anderen
Antikörper,
der markiert ist, nachgewiesen zu werden. Zur direkten Markierung
wird der Antikörper
typischerweise an eine Gruppierung konjugiert, die durch ein bestimmtes
Mittel nachweisbar ist. Der bevorzugte nachweisbare Antikörper ist
ein biotinylierter Antikörper.
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Die
Bezeichnung "Detektionsmittel" bezieht sich auf
eine Gruppierung oder ein Verfahren, die bzw. das verwendet wird,
um die Gegenwart eines nachweisbaren Antikörpers in der ELISA der vorliegenden
Erfindung nachzuweisen, und umfasst Detektionsreagenzien, die die
immobilisierte Markierung, wie z.B. eine Markierung, die auf einer
Mikrotiterplatte eingefangen ist, amplifizieren. Vorzugsweise ist
das Detektionsmittel ein fluorimetrisches Detektionsmittel wie Avidin
oder Streptavidin.
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Die
Bezeichnung "Antikörper" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst monoklonale Antikörper (einschließlich Agonisten,
Antagonisten und neutralisierender Antikörper), polyklonale Antikörper, mehrwertige Antikörper, multispezifische
Antikörper
und Antikörperfragmente,
solange sie die erwünschte
Bindungsspezifität
aufweisen.
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Die
Bezeichnung "monoklonaler
Antikörper" wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Antikörper, der
aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
wird, d.h. dass die einzelnen, die Population bildenden Antikörper bis
auf mögliche
natürlich
vorkommende Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können, identisch
sind. Monoklonale Antikörper
sind darin hochspezifisch, dass sie direkt gegen eine einzelne antigene
Stelle gerichtet sind. Weiters ist im Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperpräparaten,
die typischerweise verschiedene Antikörper umfassen, die gegen verschiedene
Determinanten gerichtet sind (Epitope), jeder monoklonale Antikörper gegen
eine einzige Determinante am Antigen gerichtet. Das Adjektiv "monoklonal" bezeichnet die Eigenschaft
des Antikörpers,
aus einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörpern gewonnen
zu sein, und gilt nicht als ein Erfordernis zu verstehen, den Antikörper durch
irgendein bestimmtes Verfahren herzustellen. Beispielsweise können die
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden, monoklonalen Antikörper durch das Hybridomverfahren
gebildet werden, das als erstes von Kohler et al., Nature 256, 495
(1975), beschrieben wurde, oder sie können durch DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt werden (siehe z.B. das US-Patent Nr. 4.816.567). Die "monoklonalen Antikörper" können auch
beispielsweise unter Verwendung der in Clackson et al., Nature 352, 624-628
(1991), und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991), beschriebenen
Verfahren aus Phagen-Antikörper-Bibliotheken
isoliert werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
hierin umfassen insbesondere "chimäre" Antikörper (Immunglobuline), in
denen ein Abschnitt der schweren und/oder leichten Kette mit den
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern, die aus einer bestimmten
Spezies stammen oder zu einer bestimmten Antikörperklasse oder -unterklasse
gehören,
identisch oder dazu homolog ist/sind, während der Rest der Kette(n)
mit den entspre chenden Sequenzen in Antikörpern, die aus einer anderen
Spezies stammen oder zu einer anderen Antikörperklasse oder -unterklasse
gehören,
identisch oder dazu homolog ist/sind, sowie Fragmente solcher Antikörper, solange
diese die erwünschte
biologische Aktivität
aufweisen (US-Patent Nr. 4.816.567; und Morrison et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 81, 6851-6855 (1984)).
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"Humanisierte" Formen von nicht-menschlichen
(z.B. Maus-) Antikörpern
sind chimäre
Antikörper,
die eine Minimalsequenz enthalten, die von nicht-menschlichem Immunglobulin
abstammt. Im Großteil
der Fälle sind
humanisierte Antikörper
menschliche Immunglobuline (Rezipienten-Antikörper), in denen Reste der hypervariablen
Region des Rezipienten durch Reste der hypervariablen Region einer
nicht-menschlichen
Spezies (Spender-Antikörper)
wie z.B. Maus, Ratte, Kaninchen oder nicht-menschlichen Primaten
mit der erwünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt sind. In manchen Fällen
werden Gerüstregion-
(FR-) Reste des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende
nicht-menschliche Reste ersetzt. Darüber hinaus können humanisierte
Antikörper
Reste umfassen, die weder im Rezipientenantikörper noch im Spender-Antikörper zu finden
sind. Diese Modifikationen werden vollzogen, um Antikörperleistung
weiter zu verfeinern. Im Allgemeinen umfasst der humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von zumindest einer, und typischerweise zwei, variablen
Domäne(n),
in der/denen alle oder im Wesentlichen alle der hypervariablen Regionen
jenen eines nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen, und alle
oder im Wesentlichen alle der FRs jene einer menschlichen Immunglobulinsequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst gegebenenfalls auch zumindest einen Teil einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins. Nähere
Details sind in Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Reichmann et al., Nature
332, 323-329 (1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593-596
(1992), zu finden.
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"Säugetier" für
die Zwecke der Behandlung bezieht sich auf jedes beliebige Tier,
das als ein Säugetier klassifiziert
ist, einschließlich
Menschen, Haus- und Nutztiere und Zoo-, Sport- oder Kleintiere,
wie z.B. Hunde, Pferde, Katzen, Schafe, Schweine, Rinder usw. Vorzugsweise
ist das Säugetier
ein Mensch.
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Die
Bezeichnungen "Krebs", "karzinomatös" und "maligne" beziehen sich auf
oder beschreiben das physiologische Leiden in Säugetieren, das typischerweise
durch ungeregeltes Zellwachstum charakterisiert ist. Beispiele für Krebs
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Karzinom einschließlich Adenokarzinom,
Lymphom, Blastom, Sarkom und Leukämie. Spezifischere Beispiele
für solche
Krebsarten umfassen Plattenepithelkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom,
nicht-kleinzelliges Lungekarzinom, Magen-Darm-Krebs, Hodgkin-Lymphom
und Non-Hodgkin-Lymphom,
Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Glioblastom, Zervixkarzinom, Ovarialkarzinom, Leberkrebs wie Hepakarzinom
und Hepatom, Blasenkrebs, Brustkrebs, Kolonkarzinom, Kolorektalkarzinom,
Endometriumkarzinom, Speicheldrüsenkarzinom,
Nierenkrebs wie Nierenzellkarzinom und Wilms-Tumoren, Basalzellenkrebs,
Melanom, Prostatakrebs, Vulvakarzinom, Schilddrüsenkrebs, Hodenkrebs, Speiseröhrenkrebs
und verschiedene Typen von Kopf- und Halskrebs. Die bevorzugten
Krebsarten zur Behandlung hierin sind Brustkrebs, Kolonkarzinom,
Lungenkarzinom und Melanom.
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Die
Adjektive "vaskulär" und "kardiovaskulär" werden synonym verwendet
und beschreiben Patienten mit Indikationen, die Angiogenese und/oder
Gefäßwachstum
im Herzen stimulieren, und jenen, die Angiogenese und/oder Gefäßwachstum
im Herzen inhibieren. Solche Störungen
umfassen beispielsweise Arterienerkrankungen wie Atherosklerose,
Bluthochdruck, entzündliche
Gefäßerkrankungen,
Raynaud-Krankheit
und Raynaud-Phänomen,
Aneurysmen und arterielle Restenose; Venen- und Lympherkrankungen wie Thrombophlebitis,
Lymphangitis und Lymphödem;
und andere Gefäßerkrankungen
wie periphere Gefäßerkrankung, Krebsarten
wie Gefäßgeschwulst,
z.B. Hämangiom
(kapillar und kavernös),
Glomustumoren, Teleangiektasie, Bazillen-Angiomatose, Hämangioendotheliom,
Angiosarkom, Hämangioperizytom,
Kaposi-Sarkom, Lymphangiom und Lymphangiosarkom, Tumorangiogenese,
Traumata wie Wunden, Verbrennungen und anderes verletztes Gewebe,
Implantatfixierung, Narbenbildung, ischämische Reperfusionsverletzungen,
rheumatoide Arthritis, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Nierenerkrankungen
wie akutes Nierenversagen und Osteoporose. Dies würde auch
Angina, Myokardinfarkte wie akute Myokardinfarkte, Herzhypertrophie
und Herzversagen wie kongestive Herzinsuffizienz (CHF) umfassen.
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Die
Bezeichnung "Diabetes" bezieht sich auf
eine fortschreitende Erkrankung des Kohlenhydratstoffwechsels, die
eine nicht angepasste Produktion oder Verwendung von Insulin einbindet
und durch Hyperglykämie
und Glykosurie gekennzeichnet ist. Diese Bezeichnung umfasst alle
Formen von Diabetes, wie Typ-I- und Typ-II-Diabetes und insulinresistenten Diabetes,
wie Mendenhall-Syndrom, Werner-Syndrom,
Leprechaunismus, lipatrophischen Diabetes und andere Lipatrophien.
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Die
Bezeichnung "affinitätsgereinigt" bezieht sich auf
das Reinigen einer Substanz durch Eluieren dieser über eine
Affinitätschromatographiesäule.
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B. Ausführungsformen
der Erfindung
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Der
hierin beschriebene Test ist ein Vielfach-Stellen-Immuntest, der
unter Verwendung der folgenden Schritte ausgeführt wird.
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Erster Schritt
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Im
ersten Schritt des Tests hierin wird die biologische Probe mit den
immobilisierten Einfang- (oder Beschichtungs-) Reagenzien kontaktiert
und inkubiert, die ein monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper und
ein polyklonaler Antikörper,
der gegen VEGF gerichtet ist, sind. Diese Antikörper können von jeder beliebigen Spezies abstammen,
vorzugsweise jedoch ist der monoklonale Antikörper ein monoklonaler Maus- oder Ratten-Antikörper, noch
bevorzugter ein Maus-Antikörper,
und am bevorzugtesten MAb 3.5F8 (Rodriguez et al. (1998), s.o.),
und der polyklonale Antikörper
ist Anti-Kaninchen-
oder Anti-Ziegen-Antikörper,
bevorzugter Anti-Kaninchen-Antikörper.
Weiters ist der polyklonale Antikörper vorzugsweise affinitätsgereinigt,
um Hintergrund zu reduzieren. Somit ist in einer spezifischen bevorzugten
Ausführungsform
der immobilisierte monoklonale Antikörper ein monoklonaler Maus-Antikörper, am
bevorzugtesten MAb 3.5F8, und der immobilisierte polyklonale Antikörper ein
affinitätsgereinigter
Kaninchen-Antikörper.
Die immobilisierten Einfangreagenzien werden miteinander vermischt,
bevor sie immobilisiert werden. Immobilisierung erfolgt üblicherweise
durch Unlöslichmachen
der Einfangreagenzien entweder vor dem Testver fahren, wie bei Adsorption
an einer wasserunlöslichen Matrix
oder Oberfläche
(US-Patent Nr. 3.720.760)
oder durch nicht-kovalente oder kovalente Bindung (beispielsweise
unter Verwendung von Glutaraldehyd- oder Carbodiimid-Vernetzung,
mit oder ohne vorherige(r) Aktivierung des Trägers mit z.B. Salpetersäure und
einem reduzierenden Mittel, wie im US-Patent Nr. 3.645.852 oder
in Rotmans et al., J. Immunol. Methods 57, 87-98 (1983), beschrieben),
oder nachher, z.B. durch Immunfällung.
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Die
für Immobilisierung
verwendete Festphase kann jedes beliebige inerte Trägermaterial
oder jeder beliebige inerte Träger
sein, das bzw. der im Wesentlichen wasserunlöslich und in immunometrischen
Tests nützlich
ist, einschließlich
Träger
in Form von z.B. Oberflächen,
Partikeln, porösen
Matrices usw. Beispiele für üblicherweise
verwendete Träger
umfassen kleine Blättchen,
Sephadex, Polyvinylchlorid, Kunststoffperlen und Testplatten oder
Teströhrchen,
die aus Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol und dergleichen hergestellt sind,
einschließlich
96-Well-Mikrotiterplatten, sowie Teilchenmaterial wie Filterpapier,
Agarose, vernetztes Dextran und andere Polysaccharide. Alternativ
dazu können
reaktive, wasserunlösliche
Matrices wie Bromcyan-aktivierte Kohlenhydrate und die in den US-Patenten
Nr. 3.969.287; 3.691.016; 4.195.128; 4.247.642; 4.229.537; und 4.330.440
beschriebenen reaktiven Substrate auf geeignete Weise für Einfangreagens-Immobilisierung
verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die immobilisierten
Einfangreagenzien auf eine Mikrotiterplatte beschichtet, und insbesondere
ist die verwendete bevorzugte Festphase eine Mehrfach-Well-Mikrotiterplatte,
die verwendet werden kann, um mehrere Proben zugleich zu analysieren.
Am meisten bevorzugt ist eine Mikrotest-96-Well-ELISA-Platte wie jene, die unter
dem Namen Nunc Maxisorb oder Immulon vertrieben wird.
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Die
Festphase wird mit den vorgemischten Einfangreagenzien wie zuvor
definiert beschichtet, die durch eine nicht-kovalente oder kovalente
Wechselwirkung oder physikalische Bindung, wie erwünscht, gebunden
werden können.
Verfahren zur Bindung umfassen jene, die im US-Patent Nr. 4.376.110
und den darin zitierten Verweisen beschrieben werden. Im Fall von
kovalenter Bindung wird die Platte oder andere Festphase mit einem
Vernetzer zusammen mit dem Einfangreagens unter Bedin gungen, die
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, wie beispielsweise 1
h lang bei Raumtemperatur, inkubiert.
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Üblicherweise
verwendete Vernetzer zur Bindung der vorgemischten Einfangreagenzien
an das Festphasensubstrat umfassen z.B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, beispielsweise Ester mit
4-Azidosalicylsäure,
homobifunktionelle Imidoester einschließlich Disuccinimidylester wie
3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat)
und bifunktionelle Maleinimide wie Bis-N-maleinimido-1,8-octan.
Derivatisierungsmittel wie Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat
ergeben photoaktivierbare Zwischenprodukte, die in der Lage sind,
Quervernetzungen in Gegenwart von Licht zu bilden.
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Bei
der Verwendung von 96-Well-Platten werden diese vorzugsweise mit
dem Gemisch von Einfangreagenzien (typischerweise in einem Puffer
wie 0,05 M Natriumcarbonat verdünnt)
durch Inkubation für
zumindest etwa 10 h, noch bevorzugter zumindest über Nacht, bei Temperaturen
von etwa 4-20 °C,
noch bevorzugter von etwa 4-8 °C,
und einem pH von etwa 8-12, noch bevorzugter von etwa 9-10, und
am meisten bevorzugt von etwa 9,6, beschichtet. Sind kürzere Beschichtungszeiten
(1-2 h) erwünscht,
so können 96-Well-Platten
mit Nitrocellulosefilterböden
(Millipore MULTISCREENTM) verwendet oder
bei 37 °C
beschichtet werden. Die Platten können lange vor der Durchführung des
eigentlichen Tests gestapelt und beschichtet werden, und später kann
der Test gleichzeitig an mehreren Proben auf manuelle, halbautomatische
oder automatische Weise, wie unter Verwendung von Robotertechnik,
durchgeführt
werden.
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Die
beschichteten Platten werden dann typischerweise mit einem Blocker
behandelt, der sich nicht-spezifisch an die Bindungsstellen bindet
und diese sättigt,
um unerwünschte
Bindung des freien Liganden an die überschüssigen Stellen an den Wells
der Platte zu unterbinden. Beispiele für geeignete Blocker für diesen
Zweck umfassen z.B. Gelatine, Rinderserumalbumin, Ovalbumin, Casein
und fettfreie Milch. Die Blockierungsbehandlung findet typischerweise
unter den Bedingungen von Umge bungstemperatur über eine Dauer von etwa 1-4
h, vorzugsweise etwa 1,5 bis 3 h, hinweg statt.
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Nach
dem Beschichten und Blockieren wird der VEGF-Standard (gereinigter
VEGF) oder die zu analysierende biologische Probe, in geeigneter
Weise verdünnt,
zur immobilisierten Phase zugesetzt. Das bevorzugte Verdünnungsverhältnis beträgt etwa
5-15 Vol.-%, vorzugsweise etwa 10 Vol.-%. Puffer, die zur Verdünnung für diesen
Zweck verwendet werden können,
umfassen (a) PBS, die 0,5 % BSA, 0,05 % TWEEN 20TM Detergens
(P20), 0,05 % PROCLINTM 300 Antibiotikum,
5 mM EDTA, 0,25 % Chaps-Tensid, 0,2 % beta-gamma-Globulin und 0,35
M NaCl enthält;
(b) PBS, die 0,5 % BSA, 0,05 % P20 und 0,05 % PROCLINTM 300,
pH 7, enthält;
(c) PBS, die 0,5 % BSA, 0,05 % P20, 0,05 % PROCLINTM 300,
5 mM EDTA und 0,35 M NaCl, pH 6,35, enthält; (d) PBS, die 0,5 % BSA,
0,05 % P20, 0,05 % PROCLINTM 300, 5 mM EDTA,
0,2 % beta-gamma-Globulin und 0,35 M NaCl enthält; und (e) PBS, die 0,5 %
BSA, 0,05 % P20, 0,05 % PROCLINTM 300, 5 mM
EDTA, 0,25 % Chaps und 0,35 M NaCl enthält. Puffer (c) ist der bevorzugte
Puffer für
den Test hierin, da er die beste Differenzierung zwischen jedem
Standard sowie den größten Signal-Rausch-Abstand
aufweist. PROCLINTM 300 wirkt als ein Konservierungsstoff,
und TWEEN 20TM wirkt als ein Tensid, um
nicht spezifische Bindung zu eliminieren. Die Wirkung der zugesetzten
EDTA und des Salzes von Puffer (c) ist die Senkung des Hintergrunds
gegenüber
anderen Puffern einschließlich
Puffer (b).
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Das
Gewichtsverhältnis
der Einfangreagenzien (monoklonaler Antikörper zu polyklonalem Antikörper) beträgt vorzugsweise
etwa 0,8:1 bis etwa 1,2:1, noch bevorzugter etwa 1:1. Die Menge
an verwendeten Einfangreagenzien ist ausreichend groß, um im
Vergleich mit den VEGF-Standards ein gutes Signal zu ergeben, jedoch
nicht in molarem Überschuss
im Vergleich zur maximalen erwarteten endogenen VEGF-Konzentration in
der Probe. Für
ausreichende Empfindlichkeit wird bevorzugt, dass die Menge der
zugesetzten biologischen Probe so ist, dass die immobilisierten
Einfangreagenzien in molarem Überschuss
zur maximalen Molkonzentration von freiem VEGF, die in der biologischen
Probe nach geeigneter Verdünnung
der Probe erwartet wird, vorhanden sind. Diese erwartete Konzentration
hängt hauptsächlich von
jeg licher bekannten Korrelation zwischen den Konzentrationsniveaus
des freien VEGF in der bestimmten, zu analysierenden biologischen
Probe und dem klinischen Leiden des Patienten zusammen. Somit können beispielsweise
Krebspatienten eine maximale erwartete Konzentration von freiem
VEGF in ihrem Serum aufweisen, die relativ hoch ist, während basierend
auf dem Wissensstand laut der vorhandenen Literatur von einem normalen
Kind oder einem normalen Erwachsenen erwartet wird, dass es/er eine
viel geringere Konzentration von freiem VEGF in ihrem Serum aufweisen.
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Sind
jedoch zu viele Einfangreagenzien vorhanden, so müssen die
Einfangreagenzien mit dem in der biologischen Probe vorhandenen
Anti-VEGF um den gebundenen VEGF konkurrieren, was zu unexakten
Resultaten führt.
Somit wird, während
die Konzentration der Einfangreagenzien im Allgemeinen durch den
Konzentrationsbereich von Interesse des VEGF bestimmt wird, wobei
jegliche erforderliche Verdünnung
der biologischen Probe berücksichtigt
wird, die Endkonzentration der Einfangreagenzien normalerweise empirisch
bestimmt, um die Empfindlichkeit des Tests im Bereich von Interesse
zu maximieren. Als eine allgemeine Richtlinie jedoch ist der molare Überschuss
geeigneterweise weniger als das etwa Zehnfache der maximalen erwarteten
Molkonzentration von freiem VEGF in der biologischen Probe, und
dies nach jeglicher geeigneten Verdünnung der Probe. Am bevorzugtesten
beträgt
die Menge an immobilisierten monoklonalen Antikörpern etwa 0,4 μg/ml und
die Menge an immobilisierten polyklonalen Antikörpern etwa 0,4 μg/ml.
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Die
Inkubationsbedingungen für
die Probe und das immobilisierte Einfangreagens werden so ausgewählt, dass
Empfindlichkeit des Tests maximiert und Dissoziation minimiert wird.
Vorzugsweise erfolgt die Inkubation bei relativ konstanten Temperaturen
im Bereich von etwa 0 °C
bis etwa 40 °C,
vorzugsweise von etwa 36 °C
bis 38 °C,
um einen weniger variablen, niedrigeren Variationskoeffizienten
(CV) als z.B. bei Raumtemperatur zu erhalten. Die Dauer der Inkubation
hängt primär von der
Temperatur ab und beträgt
im Allgemeinen nicht mehr als 10 h, um Unempfindlichkeit des Tests
zu vermeiden. Vorzugsweise liegt die Inkubationszeit im Bereich
von etwa 0,5 bis 3 h und noch bevorzugter 1,5 bis 3 h bei 36-38 °C, um Bindung
von freiem VEGF an Einfangreagenzien zu maximieren. Die Inkubationszeit
kann auch län ger
ausfallen, wenn ein Proteaseinhibitor zugesetzt wird, um zu unterbinden,
dass Proteasen in der biologischen Flüssigkeit den VEGF abbauen.
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In
dieser Phase liegt der pH des Inkubationsgemisches üblicherweise
im Bereich von etwa 6-9,5, vorzugsweise im Bereich von etwa 6-7,
noch bevorzugter im Bereich von etwa 6,0 bis 6,5, und am meisten
bevorzugt beträgt
der pH des Test- (ELISA) Verdünnungsmittels
6,35 ± 0,1.
Saurer pH wie pH 4-5 reduzierte die Gewinnung von VEGF. Der pH des
Inkubationspuffers wird so ausgewählt, dass ein signifikantes
Niveau von spezifischer Bindung der Einfangreagenzien an den einzufangenden
VEGF aufrechterhalten wird. Verschiedene Puffer können verwendet
werden, um den erwünschten
pH während
dieses Schritts zu erreichen und aufrechtzuerhalten, einschließlich Borat,
Phosphat, Carbonat, Tris-HCl oder Tris-Phosphat, Acetat, Barbital
und dergleichen. Der bestimmte verwendete Puffer ist für die Erfindung
nicht maßgeblich,
in einzelnen Tests kann jedoch ein Puffer gegenüber einem anderen bevorzugt
werden.
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Zweiter Schritt
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Im
zweiten Schritt des Testverfahrens der vorliegenden Erfindung wird
die biologische Probe (vorzugsweise durch Waschen) von den immobilisierten
Einfangreagenzien getrennt, um nicht eingefangenen VEGF zu entfernen.
Die für
das Waschen verwendete Lösung
ist im Allgemeinen ein Puffer ("Waschpuffer") mit einem pH, der
unter Berücksichtigung
der oben für
den Inkubationsschritt genannten Überlegungen und Puffer bestimmt
wurde, wobei ein bevorzugter pH-Bereich etwa 6-9 ist. Das Waschen
kann dreimal oder öfter
erfolgen. Die Waschtemperatur liegt im Allgemeinen im Bereich von
Kühlschranktemperaturen
bis mäßige Temperaturen,
wobei während
der Testdauer eine konstante Temperatur gehalten wird, typischerweise
von etwa 0-40 °C, vorzugsweise
von etwa 4-30 °C.
Der Waschpuffer kann beispielsweise vor dem Waschschritt in Eis
bei 4 °C
in einen Behälter
gegeben werden, und ein Plattenwascher kann für diesen Schritt verwendet
werden. Ein Vernetzer oder ein anderes geeignetes Mittel kann in
dieser Phase auch zugesetzt werden, um zu ermöglichen, dass sich der nun
gebundene VEGF kovalent an die Einfangreagenzien bindet, wenn Bedenken
bestehen, dass sich der gefangene VEGF in den darauf folgenden Schritten
zu einem gewissen Ausmaß dissoziiert.
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Dritter Schritt
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Im
nächsten
Schritt werden die immobilisierten Einfangreagenzien mit nachweisbaren
Antikörpern kontaktiert,
vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 20-40 °C, noch bevorzugter
von etwa 36-38 °C,
wobei die exakte Temperatur und Dauer des Kontaktierens der beiden
primär
von dem verwendeten Detektionsmittel abhängen. Wenn beispielsweise 4-Methylumbelliferyl-β-galactosid
(MUG) und Streptavidin-β-Galactosidase als
Detektionsmittel verwendet werden, wird das Kontaktieren vorzugsweise über Nacht
(z.B. etwa 15-17 h oder mehr) durchgeführt, um das Signal bis zum
Maximum zu amplifizieren. Wenn der nachweisbare Antikörper auch
ein polyklonaler oder monoklonaler Antikörper sein kann, ist er vorzugsweise
ein monoklonaler Antikörper,
noch bevorzugter ein Maus-Antikörper,
und am bevorzugtesten MAb A4.6.1. Auch ist der bevorzugte nachweisbare
Antikörper
direkt nachweisbar, und vorzugsweise weist er eine fluorimetrische
Markierung auf. Die fluorimetrische Markierung weist zum Test, im
Vergleich zur herkömmlichen
kolorimetrischen Markierung, größere Empfindlichkeit
auf. Noch bevorzugter ist der nachweisbare Antikörper biotinyliert und das Detektionsmittel
Avidin oder Streptavidin-β-Galactosidase
und MUG.
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Vorzugsweise
wird ein molarer Überschuss
eines Antikörpers
in Bezug auf die maximale Konzentration von erwartetem, freiem VEGF
(wie zuvor beschrieben) zur Platte zugesetzt, nachdem sie gewaschen
wurde. Dieser Antikörper
(der direkt oder indirekt nachweisbar ist) ist vorzugsweise ein
polyklonaler Antikörper, wenn
auch jeder beliebige Antikörper
verwendet werden kann. Die Affinität des Antikörpers muss ausreichend hoch
sein, sodass geringe Mengen des freien VEGF nachgewiesen werden
können,
jedoch nicht so hoch, dass sie ein Wegziehen des VEGF von den Einfangreagenzien
verursacht.
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Vierter Schritt
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Im
letzten Schritt des Testverfahrens wird die Konzentration von freiem
VEGF, der nun an die Einfangreagenzien gebunden ist, unter Verwendung
eines Detektionsmittels für
den nachweisbaren Antikörper
gemessen. Stammt die biologische Probe von einem Gefäß-, Diabetes-
oder Krebspatienten, so umfasst der Messschritt vorzugsweise das
Vergleichen der Reaktion, die als ein Resultat der oben genannten
drei Schritte eintritt, mit einer Standardkurve, um die Konzentration
von VEGF im Vergleich mit einem normalen Probanden zu vergleichen.
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Antikörperbildung
-
Polyklonale
Antikörper
gegen den VEGF werden in Tieren normalerweise durch mehrfache subkutane (sk)
oder intraperitoneale (ip) Injektionen des VEGF und eines Adjuvans
gezüchtet.
Es kann nützlich
sein, den VEGF oder ein Fragment, das die Target-Aminosäuresequenz
enthält,
an ein Protein, das in der zu immunisierenden Spezies immunogen
ist, z.B. Schlüssellochnapfschneckenhämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin oder Sojabohnentrypsininhibitor,
unter Verwendung eines bifunktionellen oder derivatisierenden Mittels,
beispielsweise Maleinimidobenzoylsulfosuccinimidester (Konjugation
durch Cysteinreste), N-Hydroxysuccinimid (durch Lysinreste), Glutaraldehyd,
Bernsteinsäureanhydrid,
SOCl2 oder R'N=C=NR, worin R und R' verschiedene Alkylgruppen
sind, zu konjugieren.
-
Die
als das die Beschichtungs- oder nachweisbaren Antikörper verwendeten
Antikörper
können
aus jedem herkömmlichen
Wirbeltier wie Maus, Primat, Lagomorpha, Ziege, Kaninchen, Ratte,
Huhn, Rind, Schaf, Pferd, Hund, Katze oder Schwein stammen. Chimäre oder
humanisierte Antikörper
können
auch verwendet werden, wie im US-Patent Nr. 4.816.567; in Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851 (1984); Neuberger et
al., Nature 312, 604 (1984); Takeda et al., Nature 314, 452 (1985);
und der WO 98/45331, veröffentlicht
am 15. Oktober 1998, sowie in den zuvor genannten, zusätzlichen
Verweisen beschrieben wird.
-
Tiere
können
gegen die immunogenen Konjugate oder Derivate durch Kombinieren
von 1 mg oder 1 μg
Konjugat (für
Kaninchen bzw. Mäuse)
mit 3 Volumina von komplettem Freundschem Adjuvans und intradermales
Injizieren der Lösung
an mehreren Stellen immunisiert werden. Ein Monat später werden
die Tiere mit 1/5 bis 1/10 der anfänglichen Menge an Konjugat
in inkomplettem Freundschem Adjuvans durch subkutane Injektion an
mehreren Stellen geboostet. 7 bis 14 Tage später wird den Tieren Blut abgenommen,
und das Serum wird auf Anti-VEGF-Titer getestet. Die Tiere werden
geboostet, bis der Titer gesättigt
ist. Vorzugsweise wird das Tier mit einem Konjugat von VEGF, jedoch
konjugiert an ein anderes Protein und/oder durch einen anderen Vernetzer,
geboostet. Konjugate können
auch in rekombinanter Zellkultur als Proteinfusionen gebildet werden.
Auch werden aggregierende Mittel wie Alaun verwendet, um die Immunantwort
zu steigern. Verfahren zur Bildung polyklonaler Antikörper werden
in zahlreichen Lehrbüchern
zur Immunologie beschrieben, wie beispielsweise in Davis et al.,
Microbiology, 3. Auflage, Harper & Row,
New York (1980).
-
Monoklonale
Antikörper
werden durch Gewinnung von Milzzellen aus immunisierten Tieren und
Immortalisieren der Zellen auf herkömmliche Weise, z.B. durch Fusion
mit Myelomzellen oder durch Epstein-Barr-Virus-Transformation, und
Screenen auf Klone, die den erwünschten
Antikörper
exprimieren, hergestellt. Siehe z.B. Kohler & Milstein, Eur. J. Immunol. 6, 511
(1976). Monoklonale Antikörper
oder die Antigen-Bindungsregion
eines monoklonalen Antikörpers,
wie z.B. Fab- oder (Fab)2-Fragmente, können alternativ dazu
mittels Rekombinationsverfahren gebildet werden.
-
Beispiele
für geeignete
Antikörper
umfassen jene, die bereits in bekannten RIAs für das betreffende Protein verwendet
wurden, z.B. jene Antikörper,
die gegen VEGF gerichtet sind, wie in den in der Einführung hierin
genannten Verweisen beschrieben wird.
-
Detektion
-
Der
zu den immobilisierten Einfangreagenzien zugesetzte Antikörper wird
entweder direkt markiert oder indirekt durch Zusetzen, nach dem
Abwaschen von überschüssigem erstem
Antikörper,
eines molaren Überschusses
eines zweiten markierten Antikörpers,
der gegen IgG der Tierspezies des ersten Antikörpers gerichtet ist, nachgewiesen.
Im zweiten, indirekten Test werden markierte Antiseren gegen den
ersten Antikörper zur
Probe zugesetzt, um den markierten Antikörper in situ zu bilden.
-
Die
entweder für
den ersten oder den zweiten Antikörper verwendete Markierung
ist jede beliebige nachweisbare Funktionalität, die die Bindung von freiem
VEGF an den Antikörper
nicht stört.
Beispiele für
geeignete Markierungen sind jene zahlreichen Markierungen, die zur
Verwendung im Immuntest bekannt sind, einschließlich Gruppierungen, die direkt
nachgewiesen werden können,
wie fluorochrome, chemolumineszierende und radioaktive Markierungen,
sowie Gruppierungen wie Enzyme, die umgesetzt oder derivatisiert
werden müssen,
um nachgewiesen zu werden. Beispiele für solche Markierungen umfassen
die Radioisotope 32P, 14C, 125I, 3H und 131I, Fluorophore wie Seltenerdmetallchelate
oder Fluorescein und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate,
Dansyl, Umbelliferon, Luciferasen, z.B. Glühwürmchen-Luciferase und bakterielle Luciferase
(US-Patent Nr. 4.737.456), Luciferin, 2,3-Dihydrophthalazindione, Meerrettichperoxidase
(HRP), alkalische Phosphatase, β-Galactosidase, Glucoamylase,
Lysozym, Saccharidoxidasen, z.B. Glucoseoxidase, Galactoseoxidase
und Glucose-6-phosphatdehydrogenase, heterozyklische Oxidasen wie
Uricase und Xanthinoxidase, gebunden mit einem Enzym, das Wasserstoffperoxid
verwendet, um einen Farbstoff-Vorläufer wie HRP zu oxidieren,
Lactoperoxidase oder Mikroperoxidase, Biotin/Avidin, Biotin/Streptavidin,
Biotin/Streptavidin-β-Galactosidase
mit MUG, Spinmarker, Bakteriophagenmarkierungen, stabile freie Radikale
und dergleichen. Wie zuvor angemerkt wird die Detektion mittels
Fluorimetrie bevorzugt.
-
Herkömmliche
Verfahren sind verfügbar,
um diese Markierungen kovalent an Proteine oder Polypeptide zu binden.
Bindemittel wie Dialdehyde, Carbodiimide, Dimaleinimide, Bis-Imidate,
Bis-diazotiertes Benzidin und dergleichen können verwendet werden, um die
Antikörper
mit den zuvor beschriebenen fluoreszierenden, chemolumineszierenden
und Enzymmarkierungen zu markieren. Siehe beispielsweise die US-Patente Nr.
3.940.475 (Fluorimetrie) und 3.645.090 (Enzyme); Hunter et al.,
Nature 144, 945 (1962); David et al., Biochemistry 13, 1014-1021
(1974); Pain et al., J. Immunol. Methods 40, 219-230 (1981); und
Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30, 407-412 (1982). Bevorzugte
Markierungen sind hierin fluoreszierende Marker, um die Amplifikation
und Empfindlichkeit auf 8 pg/ml zu steigern, noch bevorzugter Biotin
mit Streptavidin-β-Galactosidase
und MUG zur Amplifikation des Signals.
-
Die
Konjugation solcher Markierungen einschließlich der Enzyme an den Antikörper ist
für Fachleute auf
dem Gebiet der Immuntestverfahren ein herkömmliches manipulatives Verfahren.
Siehe beispielsweise O'Sullivan
et al., "Methods
for the Preparation of Enzyme-antibody Conjugates for Use in Enzyme
Immunoassay", in:
Methods in Enzymology, J.J. Langone & H. Van Vunakis (Hrsg.), Bd. 73,
Academic Press, New York, New York, 147-166 (1981).
-
Nach
Zusatz des letzten markierten Antikörpers wird die Menge an gebundenem
Antikörper
durch Entfernen von überschüssigem ungebundenem
markiertem Antikörper
durch Waschen und anschließendes
Messen der Menge der gebundenen Markierung unter Verwendung eines
für die
Markierung geeigneten Detektionsverfahrens und Korrelieren der gemessenen
Menge mit der Menge an freiem VEGF in der biologischen Probe bestimmt.
Im Fall von Enzymen beispielsweise ist die Menge von entwickelter
und gemessener Farbe eine direkte Messung der Menge von vorhandenem
VEGF. Insbesondere wenn HRP die Markierung ist, wird die Farbe unter
Verwendung des Substrats OPD bei 490-nm-Absorption nachgewiesen.
-
In
einem Beispiel wird, nachdem ein enzymmarkierter zweiter Antikörper, der
gegen den ersten unmarkierten Antikörper gerichtet ist, von der
immobilisierten Phase abgewaschen wurde, die Farbe oder Chemolumineszenz
entwickelt und durch Inkubie ren des immobilisierten Einfangreagens
mit einem Substrat des Enzyms gemessen. Anschließend wird die Höhe der Konzentration
von freiem VEGF durch Vergleichen mit der Farbe oder Chemolumineszenz,
die gleichzeitig durch den Standard-VEGF gebildet wird, berechnet.
-
Sets
-
Praktischerweise
kann das Testverfahren dieser Erfindung in der Form eines Sets geliefert
werden. Solch ein Set ist eine verpackte Kombination aus den Grundelementen
von:
- (a) Einfangreagenzien, bestehend aus polyklonalen
und monoklonalen Antikörpern
gegen menschliches VEGF-Molekül,
worin sich der monoklonale Antikörper
spezifisch an den C-Terminus des VEGF-Moleküls bindet, in einem Gewichtsverhältnis von
etwa 0,8:1 bis 1,2:1 von monoklonalem zu polyklonalem Antikörper; und
- (b) Detektionsreagenzien, bestehend aus nachweisbaren (markierten
oder unmarkierten) Antikörpern,
die sich an die KDR- und FLT1-Rezeptorbindungsdomänen von
VEGF binden.
-
Diese Grundelemente wurden
hierin bereits definiert.
-
Vorzugsweise
umfasst das Set weiters einen festen Träger für die Einfangreagenzien, der
als ein getrenntes Element geliefert werden kann oder an dem die
Einfangreagenzien bereits immobilisiert sind. Somit können die
Einfang-Antikörper
im Set an einem festen Träger
immobilisiert sein oder sie können
an einem solchen Träger
immobilisiert werden, der mit dem Set oder separat geliefert wird.
Vorzugsweise werden die Einfangreagenzien auf eine Mikrotiterplatte
beschichtet. Das Detektionsreagens kann in Form markierter Antikörper vorliegen,
die direkt nachgewiesen werden, oder als unmarkierte Antikörper, die
durch markierte Antikörper,
die gegen die unmarkierten Antikörper
gerichtet sind, die in einer anderen Spezies gezüchtet wurden, nachgewiesen
werden. Ist die Markierung ein Enzym, so umfasst das Set üblicher weise
Substrate und Co-Faktoren, die vom Enzym erfordert werden, und wenn
die Markierung ein Fluorophor ist, einen Farbstoffvorläufer, der
das nachweisbare Chromophor liefert. Ist das Detektionsreagens unmarkiert,
so kann das Set weiters ein Detektionsmittel für die nachweisbaren Antikörper, wie
z.B. die markierten Antikörper,
die gegen die unmarkierten Antikörper
gerichtet sind, vorzugsweise in einem fluorimetrisch nachzuweisendem
Format, umfassen.
-
In
einer bevorzugten spezifischen Ausführungsform ist das Gewichtsverhältnis von
monoklonalem Antikörper
zu polyklonalem Antikörper
im Set etwa 1:1, der nachweisbare Antikörper ist ein biotinylierter
monoklonaler Maus-Antikörper,
der monoklonale Antikörper
ist Maus oder Ratte, noch bevorzugter Maus, und am bevorzugtesten
MAb 3.5F8, der polyklonale Antikörper
ist affinitätsgereinigt
und stammt noch bevorzugter von Ziege oder Kaninchen, am bevorzugtesten
von Kaninchen, und die Menge monoklonaler Maus-Antikörper beträgt 0,4 μg/ml, und
die Menge polyklonaler Kaninchen-Antikörper beträgt 0,4 μg/ml. Vorzugsweise werden die Einfangreagenzien
in diesem Set immobilisiert. Auch ist der nachweisbare Antikörper bevorzugt
MAb A4.6.1.
-
Das
Set enthält
auch typischerweise Anweisungen zur Durchführung des Tests und/oder VEGF
als einen Antigen-Standard (z.B. gereinigten VEGF, vorzugsweise
rekombinant gebildeten VEGF) sowie andere Additive wie Stabilisatoren,
Wasch- und Inkubationspuffer
und dergleichen.
-
Beispiele
für Standards
für VEGF
sind rekombinante menschliche VEGF, hergestellt in Säugetierzellen,
die bei Genentech, Inc., South San Francisco, Kalifornien, erhältlich sind.
-
Die
Komponenten des Sets werden in vorbestimmten Verhältnissen
bereitgestellt, wobei die relativen Mengen der verschiedenen Reagenzien
geeignet variiert werden, um Konzentrationen der Reagenzien in Lösung bereitzustellen,
die die Empfindlichkeit des Tests wesentlich maximieren. Insbesondere
können
die Reagenzien als trockene, üblicherweise
lyophilisierte Pulver bereitgestellt werden, die Arzneimittelträger umfassen,
welche bei Auflösung
eine Reagenslösung
liefern, die die geeignete Konzentration für Kombination mit der zu testenden
Probe aufweist.
-
Die
folgenden Beispiele dienen als Veranschaulichung einer nun bekannten
Ausführungsform
zur Durchführung
der Erfindung, die Erfindung wird jedoch nicht als auf diese Beispiele
beschränkt
betrachtet.
-
BEISPIEL 1
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2. Materialien und Verfahren
-
2.1. Reagenzien
-
Gereinigter
rekombinanter menschlicher VEGF165 (rhVEGF), exprimiert in Escherichia
coli (Genentech, South San Francisco, CA), wurde als Standard und
für die
Kontrollen verwendet (hergestellt in ELISA-Verdünnungsmittel wie nachstehend
definiert und gelagert bei –70 °C). Streptavidin-β-Galactosidase (Strep-β-gal) wurde
bei Boehringer Mannheim, Westdeutschland, erworben; MUG wurde bei
Sigma, St. Louis, MO, erworben. Dimethylsulfoxid (DMSO) wurde bei
Sigma erworben.
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2.2 Antikörper gegen
VEGF
-
Antikörper gegen
rhVEGF165 wurden wie in Kim et al., Growth Factors 7, 53 (1992),
beschrieben hergestellt. Kurz zusammengefasst wurden BALB/c-Mäuse intraperitoneal
mit einer 10-mg-Dosis von rhVEGF165, konjugiert an Schlüssellochnapfschneckenhämocyanin,
hyperimmunisiert. Milzzellen wurden mit einer Maus-Myelomlinie fusioniert,
und Kulturüberstände aus
den Wells, die Hybridome enthalten, wurden mittels ELISA auf die
Gegenwart von MAbs gegen rhVEGF165 gescreent. Positive Hybridomen
wurden zweimal unter Verwendung des Grenzwert-Verdünnungsverfahrens
kloniert. Die in dieser ELISA verwendeten monoklonalen Antikörper wurden
in Kim et al. (1992), s.o., charakterisiert. Von einem der Einfang-Antikörper, MAb 3.5F8,
wird angenommen, dass er sich in der Nähe der Heparinbin dungsdomäne, Aminosäuren 111-165,
mit einer Kd von 13 pM bindet. Rodriguez
et al. (1998), s.o.
-
Der
als der andere Beschichtungs-Antikörper verwendete polyklonale
Kaninchen-Antikörper (PAb) wurde
durch Injizieren von VEGF in ein Kaninchen unter Verwendung einer
Standard-Arbeitsvorschrift gebildet und durch Durchführen durch
eine Affinitätssäule, an
die VEGF gebunden war, um den polyklonalen Antikörper einzufangen, gereinigt,
wodurch die Immunglobuline aus der Probe entfernt wurden. Die Moleküle, die
nicht der erwünschte
Antikörper
waren, wurden abgewaschen, und der gebundene Antikörper wurde
mit 0,2 M Glycin, pH 2, eluiert, dann wurde der pH vor der Dialyse über Nacht
in PBS bei 4 °C
auf einen neutralen Wert gebracht, und der den Antikörper enthaltende
Eluent wurde für
den Vielfach-Stellen-Test verwendet.
-
Der
Detektions-Antikörper,
MAb A4.6.1, bindet rhVEGF165 mit einer Kd von 86 pM. Mehrere Beweislinien
weisen darauf hin, dass dieser MAb rhVEGF in der Nähe der KDR-Rezeptorbindungsregion
bindet (Kim et al. (1992), s.o.).
-
2.3 Biotinylierung von
MAb A4.6.1
-
Der
MAb A4.6.1 wurde mit Biotinylamidohexansäure-N-hydroxysuccinimidester
(Biotin-X-NHS) (Research Organics, Cleveland, OH) gemäß der folgenden
Arbeitsvorschrift biotinyliert. Der MAb A4.6.1 wurde gegen 100 mM
NaHCO3, pH 8,5, über Nacht bei 2-8 °C dialysiert.
Insgesamt wurden 60 μl
einer 5-mg/ml-Lösung von
Biotin-X-NHS in
DMSO zum MAb (nach Dialyse auf eine Konzentration von 2-10 mg/ml
eingestellt) bei einem 1:10-Gewichtverhältnis von Biotin:MAb zugesetzt.
Dieses Gemisch wurde bei Umgebungstemperatur zwei Stunden lang unter
leichtem Schütteln
inkubieren gelassen, und die Reaktion wurde durch den Zusatz von
5 μl Ethanolamin
gestoppt. Nach Konjugation wurde der Antikörper bei 2-8 °C unter leichtem
Schütteln eingehend
gegen PBS dialysiert, und PBS wurde alle zwei Stunden und insgesamt
dreimal ausgetauscht.
-
2.4 Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA
-
Zwei
MAbs, 3.5F8 (Beschichtung) und biotinylierter A4.6.1 (Detektion),
und ein PAb (Beschichtung) wie zuvor beschrieben wurden verwendet,
um eine spezifische und empfindliche VEGF-ELISA zu entwickeln. In
dieser ELISA wurden 100 μl/Well
jeweils von MAb 3.5F8 und dem affinitätsgereinigtem PAb zusammengemischt
und dann zu MaxiSorpTM-96-Well-Mikrotiterplatten
(Nunc, Roskilde, Dänemark)
zu 0,4 μg/ml
jeweils in 0,05 M Natriumcarbonat, pH 9,6, zugesetzt. Nach 24-74
Stunden Inkubation bei 2-8 °C
wurden die beschichteten Platten dreimal mit 400 μl ELISA-Waschpuffer
(PBS mit 0,05 % TWEEN-20TM-Tensid) unter
Verwendung eines Plattenwaschers BIOTEK EL304TM (Biotek
Instruments, Winooski, VT) gewaschen und mit ELISA-Blockierungsverdünnungsmittel
bei 200 μl/Well
(PBS mit 0,5 % BSA, 0,05 TWEEN-20TM und
0,05 % PROCLINTM 300 Antibiotikum, pH 7,2)
1-3 Stunden lang bei Umgebungstemperatur unter Rühren blockiert. Nach dem Blockieren
wurden die Platten wiederum dreimal mit 400 μl ELISA-Waschpuffer gewaschen.
Dann wurden 100 μl/Well
Standards, Proben oder Kontrollen zu den Wells in doppelter Ausführung zugesetzt
und 1,5-2 h lang bei 37 °C
unter Schütteln
inkubiert. Zur Quantifizierung von rhVEGF165 in menschlichem Plasma
wurde die Standardkurve in ELISA-Verdünnungsmittel
(PBS mit 0,5 % BSA, 0,05 % TWEEN-20TM, 0,05
% PROCLINTM 300, 5 mM EDTA und 0,35 M NaCl,
pH 6,3 ± 0,1)
gebildet. Die Standardkurve belief sich auf 128 pg/ml, seriell 1:2
auf 2 pg/ml verdünnt.
Nach der Proben/Standard-Inkubation
wurden die Platten sechsmal mit 400 μl ELISA-Waschpuffer gewaschen,
und 100 μl/Well
von MAb A4.6.1-Biotin, frisch 1:200 auf seine optimale Konzentration
in ELISA-Verdünnungsmittel
verdünnt,
wurden zu den Platten zugesetzt. Nach 1,5-2 h Inkubation bei 37 °C unter Schütteln wurden
die Platten sechsmal wie zuvor beschrieben gewaschen, und 100 μl/Well von strep-β-gal, 1:40K
in ELISA-Verdünnungsmittel
verdünnt,
wurden zu den Platten zugesetzt. Nach einer 45- bis 60-minütigen Inkubation
bei 37 °C
unter Schütteln
wurden die Platten sechsmal wie zuvor beschrieben gewaschen, und
100 μl/Well
von MUG/DMSO (1/100), frisch in einer Lösung von 0,1 M NaPO4, die 1 mM MgCl2 bei pH
7,3 ± 0,1
enthält,
auf 340 μg/ml
verdünnt,
wurden zu den Platten zugesetzt. Die Substratreaktion wurde 15-17
h lang bei 37 °C
unter Schütteln
im Dunkeln (Platten waren mit einer Folie umwickelt) inkubiert.
Die Reaktion wurde durch Zusetzen von 150 μl/Well von 0,15 M Glycin, pH
10,5 ± 0,1,
gestoppt. Die fluoreszierende Einheit (FSU) der Well-Inhalte wurde
an einem Fluoreszenz-Plattenleser CYTOFLUOR 4000TM (PerSeptive
Biosystems, Framingham, MA) unter Verwendung von 360-nm-Anregungs-
und 460-nm-Emissionsfiltern
gelesen. Ein Kurvenanpassungsprogramm mit vier Parametern wurde
verwendet, um eine Standardkurve zu bilden, aus der Proben- und
Kontrollkonzentrationen interpoliert wurden. FSU-Ablesungen waren
zumindest 30 min lang bei Raumtemperatur stabil, nachdem 150 μl Glycin
zugesetzt worden waren.
-
2.5 Menschliche Plasmaproben
-
Die
Fähigkeit,
VEGF in menschlichem Plasma exakt zu messen, wurde unter Verwendung
mehrerer Ansätze
bewertet. Die Wirkung von Plasma auf die Testempfindlichkeit und
-leistung wurde unter Verwendung von rhVEGF165 bewertet. Bekannte
Mengen von rhVEGF165 wurden zu einzelnen Proben von menschlichem Plasma
zugesetzt, und die prozentuelle Gewinnung wurde wie folgt bestimmt:
(1) die Menge von endogenem VEGF in der Probe, bestimmt aus einer
Parallelprobe, wurde von der Gesamtmenge von VEGF, die in der Probe
gemessen wurde, subtrahiert; (2) der "gewonnene" VEGF-Wert wurde dann durch die Menge
von zur Probe zugesetztem VEGF dividiert und mit 100 multipliziert.
Die Verdünnungslinearität von rhVEGF165,
der zu einzelnen Proben menschlichen Plasmas zugesetzt wurde, wurde
auch bewertet. In diesen Studien wurde nach rhVEGF165-Zusatz jede
Plasmaprobe 1:10 in ELISA-Verdünnungsmittel
verdünnt,
gefolgt von seriellen 1:2-Verdünnungen
in ELISA-Verdünnungsmittel.
Hoch- und niederkonzentrierte Matrix- (Standard) Kontrollen wurden
in unverdünntem
menschlichem EDTA-Plasma (gefroren) hergestellt. Sie wurden 1/10
auf eine Endkonzentration von 10 % Plasma in ELISA-Verdünnungsmittel
verdünnt.
-
Endogene
VEGF-Konzentrationen wurden in einzelnen Proben menschlichen Plasmas
gemessen. Blut aus normalen gesunden Probanden wurde in 15-%-K3-EDTA-Vacutainer-Röhrchen (Becton
Dickenson, San Jose, CA) gefüllt.
Die Röhrchen
wurden bei 2.000xg 20 min fang zentrifugiert, und das Plasma wurde
abgenommen.
-
Plasmaproben
wurden 1:10 in ELISA-Verdünnungsmittel
zur Verwendung im Test verdünnt.
Die Verdünnungslinearität von endogenem
VEGF in selektierten Proben wurde auch wie zuvor beschrieben bewertet.
-
3. Resultate
-
3.1 Probenstabilität
-
Die
Stabilität
von unverdünntem
menschlichem EDTA-Plasma wurde für
drei Gefrier-Auftau-Zyklen untersucht.
Das Plasma erhielt eine Trockeneisbehandlung, gefolgt von leichtem
Mischen in warmem Wasser, um es aufzutauen. Die Daten in Tabelle
1 unten zeigen, dass es keine signifikante Wirkung auf die quantitative Bestimmung
von VEGF nach den Gefrier-Auftau-Behandlungen gab. Folglich ist
menschliches EDTA-Plasma für
drei Gefrier-Auftau-Zyklen stabil.
-
TABELLE
1: Netto-Gefrier-Auftau-Stabilität von normalem
menschlichem EDTA-Plasma
-
-
- CV = Variationskoeffizient
-
3.2 Detektionsgrenze
-
Etwa
20 Replikate der Blindprobe, 1, 2, 4 und 8 pg/ml Standard, wurden
im Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA
hierin getestet. Die Detektionsgrenze wurde durch die Analyten-
(VEGF) Konzentration, für die
die gemessene mittlere FSU-Antwort minus zwei Standardabweichungen
höher als
die mittlere FSU-Antwort plus zwei Standardabweichungen der Blindproben-Fluoreszenzemission
war (460 nm), bestimmt. Die Resultate in Tabelle 2 zeigen, dass
die Detektionsgrenze 8 pg/ml in ELISA-Verdünnungsmittel
ist. Da Plasmaproben typischerweise 1:10 verdünnt werden, um Matrixinterferenz
zu minimieren, kann nur eine geringe Menge von 80 pg/ml oder 1,6
pM VEGF in der ursprünglichen
Probe gemessen werden.
-
TABELLE
2: Detektionsgrenze (0,4 μg/ml)
-
-
3.3 Testen und Herstellung
von Anti-VEGF-PAb
-
Zwei
verschiedene Präparate
von polyklonalem Kaninchen-Antikörper
gegen rhVEGF, gereinigt aus demselben Kaninchen, jedoch von einer
anderen Blutabnahme, wurden im Test unter Verwendung von MAb 3.5F8
als monoklonaler Antikörper
und unter Verwendung von 0,4 μg/ml
von jedem Antikörpertyp
verglichen. Die Resultate, angegeben in 1, zeigen,
dass beide Antikörper
zur Verwendung geeignet sind.
-
Elution
von polyklonalem Kaninchen-Antikörper
wurde mit Glycin, gefolgt von Guanidin, durchgeführt, und die resultierenden
Antikörper
wurden im Test unter den hierin bevorzugten Bedingungen verwendet.
Die Resultate in 2 und Tabelle 3 zeigen, dass
es keinen signifikanten Unterschied zwischen den zwei Elutionsverfahren
gibt. Dennoch scheint die Glycinelution leicht empfindlicher zu
sein. Ein Vergleich von normalen menschlichen EDTA-Plasmaproben
sowie die hoch- und niederkonzentrierte Matrix-Kontrollen zeigen
bei beiden Präparaten ähnliche
quantitative Bestimmung. Der Guanidin-Peak ist stärker an
den VEGF gebunden als der Glycin-Peak.
-
TABELLE
3: Vergleich von Glycin und Guanidin als Eluenten
-
3.4 Robustheit/Widerstandsfähigkeit
-
Präzision zwischen
den Tests und innerhalb der einzelnen Tests wurde für die nieder-
und hochkonzentrierten Matrix-Kontrollen durch statistische ANOVA-Analyse
bewertet. Matrix-Kontrollen wurden durch Spicken von rhVEGF in unverdünntes menschliches
EDTA-Plasma bei geringen und hohen Konzentrationen, die in den Testbereich
fallen, hergestellt. Die Resultate zeigen, dass die Variabilität zwischen den
Tests (CV) von 11 bis 17 % reicht, während die Variabilität innerhalb
der Tests von 8 bis 14 % reicht. Die Daten sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
-
TABELLE
4: Reproduzierbarkeit der Matrix-Kontrollen
-
-
3.5 Hakenwirkung
-
Mehrere
Proben in der Vergangenheit zeigten Nicht-Linearität von ansteigendem
VEGF gemessen mit ansteigenden Probenverdünnungen. Daher wurde die Vielfach-Stellen-ELISA hierin
auf eine Hakenwirkung (Parallel-Vergleich mit den Ein-Stellen- und Zwei-Stellen-ELISAs)
getestet. rhVEGF wurde von 16 ng/ml auf 1 pg/ml in Testpuffer verdünnt. Die
Resultate (in 3 dargestellt) zeigen, dass
es keinen signifikanten Abfall bei der VEGF-Quantifizierung gab.
Es kann jedoch von 512 pg/ml an ein leichter Abfall und ein Sättigungseffekt beobachtet
werden. Da die im Vielfach-Stellen-ELISA-Test
verwendeten Probenverdünnungen
hierin zu Konzentrationen von weniger als 128 pg/ml führen, ist
die Hakenwirkung kein Anlass für
Bedenken.
-
3.6 Beschichtungsmaximierung
-
Die
Verfahren zur Bestimmung von Beschichtungsmaximierung waren dieselben
wie die zuvor im Abschnitt zu den Verfahren beschriebenen, außer dass
die Konzentration entweder der PAb- oder der MAb-3.5F8-Beschichtung
variierte. Insbesondere für 4 wurde
die Konzentration von MAb 3.5F8 von 0,4 bis 4 μg/ml variiert, während die
Konzentration von polyklonalem Antikörper konstant (bei 1 μg/ml) gehalten wurde,
und für 5 und
Tabelle 5 wurde die Konzentration von polyklonalem Antikörper von
0,4 bis 4 μg/ml variiert,
während
die Konzentration von MAb 3.5F8 konstant (bei 0,4 μg/ml) gehalten
wurde.
-
Während die
0,1- und 0,4-μg/ml-Konzentrationen
von MAb 3.5F8 und PAb bei der konstanten Konzentration des anderen
Beschichtungs-Antikörpers
für die
niedrige und hohe Kontrolle bei der VEGF-Quantifizierung im Wesentlichen
dieselbe war, wird die obere Grenze der Beschichtungskonzentration
(z.B. 0,4 μg/ml) bevorzugt,
um die Chancen zu erhöhen,
dass der VEGF eingefangen wird. Während die Konzentration von
1 μg/ml
von MAb 3.5F8 und PAb die in jedem Fall gemessene Menge an VEGF
steigerte, ergab eine solche Konzentration auch einen höheren Hintergrund.
Somit zeigen die Resultate, dass die bevorzugten Konzentrationen
für beide
Einfangreagenzien etwa 0,4 μg/ml
beträgt.
-
TABELLE
5: Beschichtungsmaximierung des polyklonalen Antikörpers plus
MAb 3.5F8
-
3.7 pH-Profil der Vielfach-Stellen-VEGF-ELISA
-
Ein
pH-Profil wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob eine Änderung
des pH des Testpuffers die Gewinnung von VEGF in normalem menschlichem
EDTA-Plasma steigern oder senken würde. Das Ändern des pH konnte Bindungsproteine
oder andere Komplexe, sofern welche vorhanden waren, die die MAb-A4.6.1-Detektion
stören
würden,
dissoziieren.
-
Das
Verfahren zur Untersuchung des pH-Profils des Tests war dasselbe
wie oben im Abschnitt zu den Verfahren beschrieben, außer dass
für die
Probeninkubation und Biotininkubation der Testpuffer unter Verwendung
von NaOH oder HCl eingestellt wurde, was zu Testpuffern mit pHs
in einem Bereich von 4 bis 9 führte. Eine
Standardkurve, eine nieder- und hochkonzentrierte Matrix und vier
Proben von normalem menschlichem EDTA-Plasma wurden aus Verdünnungen
bewertet, die unter Verwendung dieser Testpuffer mit variierendem pH
durchgeführt
wurden.
-
Die
Resultate in 6 und Tabelle 6 zeigen, dass
es keine Gewinnung von VEGF bei pH 4 und 5 gab. pH 6-9 zeigten jedoch
gute VEGF-Plasmagewinnung, wobei die Testkontrolle in einem akzeptablen
Bereichs lag. Es gab keinen signifikanten Unterschied bei der VEGF-Quantifizierung
als Konsequenz des Variierens des pH des Testpuffers von 6 bis 9.
Der bevorzugte Testpuffer ist jedoch einer mit einem pH von etwa
6,35 ± 0,1, der
zu maximaler VEGF-Bindung führt
und für
alle Verdünnungsschritte
des Tests geeignet ist.
-
TABELLE
6: VEGF-Gewinnung aus normalem menschlichem EDTA-Plasma bei variierendem
pH
-
3.8 Verdünnungslinearität
-
Etwa
85 pg/ml rhVEGF wurde in unverdünntes
menschliches EDTA-Plasma gespickt und seriell auf 1/10, 1/20, 1/40
und 1/80 verdünnt
und analysiert. Die Resultate in Tabelle 7 und 7 zeigen,
dass in EDTA-Plasma gespickter rhVEGF eine lineare Korrelation zur
erwarteten Konzentration mit einer Korrelationskoeffizienten von
0,996 zeigte. Der prozentuelle Unterschied zwischen Verdünnungs-korrigierten
Konzentrationswerten, die für
aufeinander folgende Reihenverdünnungen
bestimmt wurden, überstieg
einen Mittelwert von 19 % ± 7,5
% nicht, wie in Tabelle 7 gezeigt ist.
-
TABELLE
7: Verdünnungslinearität von normalem
menschlichem EDTA-Plasma
-
3.9 Exaktheit – Quantifizierung
von VEGF in menschlichem Plasma
-
Endogene
VEGF-Konzentrationen wurden in frisch abgenommenem Plasma von mehreren
normalen gesunden Probanden gemessen. Die einzelnen Proben von menschlichem
EDTA-Plasma wurden mit den geringsten, niedrigen, mittleren und
hohen Konzentrationen von rhVEGF gespickt, sodass diese in den Bereich der
Standardkurve fielen. Endogene VEGF-Konzentrationen wurden bestimmt
und von der gemessenen Konzentration abgezogen, um einen Vergleich
zum "Target-Spike" zu erhalten. Die
Resultate in Tabelle 8 zeigen, dass die mittleren Gewinnungen in
99 %, 113 %, 106 % und 118 % für
die hohen, mittleren, niedrigen bzw. noch niedrigeren "Spikes" betrugen.
-
TABELLE
8: Spike-Gewinnung von rhVEGF in menschlichem EDTA-Plasma
-
- * 0,4 μg/ml
Mab-3.5F8- + 0,4 μg/ml
PAb-Beschichtung
-
3.10 Exaktheit – Quantifizierung
von VEGF in normalem Ratten-EDTA-Plasma
-
Eine
einzelne und zwei gepoolte EDTA-Plasmaproben aus männlichen
Ratten wurden mit geringer, mittlerer und hoher Konzentration von
rhVEGF gespickt, sodass sie in den Bereich der Standardkurve fallen. Konzentrationen
von endogenem VEGF wurden bestimmt und von der gemessenen Konzentration
subtrahiert, um einen Vergleich zum Target-Spike zu erhalten (Verdünnungskontrolle).
Die Spikes wurden dann 1:2 in ELISA-Verdünnungsmittel verdünnt, um
Verdünnungslinearität zu bestimmen.
Die Resultate in Tabelle 9 zeigen, dass die Mittelwerte der Gewinnungen
in % im Bereich von 84 bis 103 % für die hohen, mittleren und
niedrigen Spikes, die größer als
6,25 pg/ml waren, liegen.
-
TABELLE
9: VEGF-Spike-Gewinnung in normalem Ratten-EDTA-Plasma
-
3.11 Linearität von normalem
Ratten-EDTA-Plasma in ELISA-Verdünnungsmittel
-
Ratten-EDTA-Plasma
(2 männliche
Pools, 1 einzelne Probe) wurden auf Verdünnungslinearität getestet.
Unverdünnte
Plasmaproben wurden mit geringen (20 pg/ml), mittleren (44 pg/ml)
und hohen (98 pg/ml) Konzentrationen von rhVEGF gespickt und wurden
seriell 1/10, 1/20, 1/40, 1/80 in ELISA-Verdünnungsmittel verdünnt. Die
Resultate in Tabelle 10 und den 8A-8C zeigen,
dass normale Rattenplasmaproben nach einer minimalen 1/20-Verdünnung im
Testbereich von 8-128 pg/ml linear verdünnen.
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TABELLE
10: Zusammenfassung von Linearität
für Rattenplasmaproben
(in Korrelationskoeffizienteneinheiten (R))
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3.12 Exaktheit – Quantifizierung
von VEGF in EDTA-Plasma aus normalem Yorkshire-Schwein
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Acht
EDTA-Plasmaproben aus Yorkshire-Schweinen (vier männlichen
und vier weiblichen) wurden mit niedrigen, mittleren und hohen Konzentrationen
von rhVEGF gespickt, sodass sie in den Testbereich der Standardkurve
fallen. Endogene VEGF-Konzentrationen
wurden bestimmt und von der gemessenen Konzentration subtrahiert,
um einen Vergleich zum Target-Spike (Verdünnungskontrolle) zu erhalten.
Spikes wurden dann 1/10, 1/20, 1/40, 1/80 in ELISA-Verdünnungsmittel
verdünnt,
um Verdünnungslinearität zu bestimmen.
Die in 9A (weibliche Tiere) und 9B (männliche
Tiere) und in Tabelle 11 dargestellten Resultate zeigen, dass normale
Rattenplasmaproben nach einer minimalen 1/20-Verdünnung im
Testbereich von 8-128
pg/ml linear verdünnen.
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TABELLE
11: Zusammenfassung zu Linearität
von Proben aus Yorkshire-Schweinen
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3.13 Detektion verschiedener
Formen von VEGF unter Verwendung von drei ELISAs
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Ziel
dieses Versuchs war zu bestimmen, ob die Vielfach-Stellen-ELISA
der vorliegenden Erfindung alle Varianten von VEGF messen konnte.
Die 10A, 10B und 10C zeigen einen Vergleich der Ein-Stellen-, Zwei-Stellen-
bzw. Vielfach-Stellen-ELISAs
für VEGF.
Ein Vergleich dieser Diagramme zeigt, dass der Vielfach-Stellen-Test hierin in der
Lage ist, mehr VEGF-Varianten einzufangen.
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3.14 Detektion unter Verwendung
von Zwei-Stellen oder Vielfach-Stellen-ELISA oder unter Verwendung
von PAb als Beschichtung
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Die
Vielfach-Stellen-ELISA der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
von PAb und MAb 3.5F8 als Beschichtungs-Antikörper wurde zur Bewertung der
Menge von VEGF in normalen menschlichen Proben mit einer ELISA unter
Verwendung von MAb 3.5F8 oder PAb alleine als Beschichtungs-Antikörper verglichen.
Die Resultate in Tabelle 12 zeigen, dass die Menge von nachgewiesenem
VEGF in pg/ml für
den Vielfach-Stellen-Test sehr viel höher als für den Test mit PAb alleine
oder MAb 3.5F8 alleine war.
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TABELLE
12: Menge von VEGF in Proben von normalem menschlichem Plasma unter
Verwendung von PAb alleine, MAb alleine oder PAb und MAb zusammen
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3.15 Vergleich von VEGF-Konzentrationen
in normalem menschlichem Plasma und normalem menschlichem Serum
unter Verwendung von Zwei-Stellen- und Vielfach-Stellen-ELISAs
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Plasma-
und Serumproben von normalen menschlichen Spendern wurden mittels
Zwei-Stellen-ELISA mit MAb 3.5F8 als Einfang-Antikörper und
PAb A4.6.1 als Detek tions-Antikörper
und mittels des Vielfach-Stellen-Tests der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung des PAb und der MAbs und der im Abschnitt zu den Vorgangsweisen
beschriebenen Verfahren analysiert. Die in den 11A und 111B für Plasma
bzw. Serum zusammengefassten Resultate weisen darauf hin, dass der
Vielfach-Stellen-Test
hierin in beiden Probentypen mehr VEGF nachweist als der Zwei-Stellen-Test.
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3.16 Vergleich von VEGF-Konzentrationen
in normalen und herzerkrankten Patienten unter Verwendung von Ein-Stellen-,
Zwei-Stellen- und Vielfach-Stellen-ELISAs
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Proben
von normalen menschlichen Spendern und von Spendern mit Herzerkrankungen,
die für
von Genentech, Inc., finanzierte klinische Versuche ausgesucht wurden,
um die Wirksamkeit von TNK, einer t-PA-Variante, zu bewerten, wurden
durch die Ein-Stellen-ELISA mit MAb 3.5F8 als Beschichtungs- und
Detektionsmittel, durch die Zwei-Stellen-ELISA mit MAb 3.5F8 als
Einfang-Antikörper
und MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper und durch die Vielfach-Stellen-ELISA
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des PAb und der MAbs
und der im Abschnitt zur Vorgehensweise beschriebenen Verfahren
analysiert. 12 zeigt die Mengen von Plasma-VEGF
in herzerkrankten Patienten, die unter Verwendung aller drei Tests
ermittelt wurden, und 13 und Tabelle 13 fassen die
Mengen von VEGF in normalen und herzerkrankten Patienten, ermittelt
unter Verwendung des Zwei-Stellen-Tests und des Vielfach-Stellen-Tests,
durch die mittlere Menge von VEGF, die Standardabweichung, % CV
und mittleren Standardfehler zusammen. Die Resultate weisen darauf hin,
dass der Vielfach-Stellen-Test der vorliegenden Erfindung in beiden
Probentypen mehr VEGF als der Zwei-Stellen-Test nachweist.
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TABELLE
13: Empfindlichkeit von Zwei-Stellen- und Vielfach-Stellen-Tests
auf VEGF in normalen und herzerkrankten Patienten
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3.17 Vergleich von Serum-VEGF-Konzentrationen
in Lungenkrebspatienten unter Verwendung von Zwei-Stellen- und Vielfach-Stellen-ELISAs
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Serumproben
aus Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom wurden durch
die Zwei-Stellen-ELISA mit MAb 3.5F8 als Einfang-Antikörper und
MAb A4.6.1 als Detektions-Antikörper
und durch die Vielfach-Stellen-ELISA der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung des PAb und der MAbs und der im Abschnitt zur Vorgehensweise
beschriebenen Verfahren analysiert. Die in 14 gezeigten
Resultate weisen darauf hin, dass der Vielfach-Stellen-Test hierin
mehr VEGF in Lungenkrebsproben nachweist als der Zwei-Stellen-Test.
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3.18 Konzentrationen von
Serum-VEGF in Diabetes-Patienten
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Serum-VEGF-Konzentrationen
in normalen Menschen und in Patienten mit NIDDM (Typ-I-Diabetes) und
IDDM (Typ-II-Diabetes) wurden unter Verwendung der zuvor beschriebenen
Zwei-Stellen-ELISA (MAb 3.5F8 als Beschichtungsmittel und MAb A4.6.1
als Detektionsmittel) gemessen. 15 zeigt,
dass die Konzentrationen von Serum-VEGF unter Verwendung dieses
Tests in NIDDM- und IDDM-Patienten höher als in normalen Patienten
waren. Da in anderen erkrankten Patienten der Vielfach-Stellen-Test mehr
VEGF als der Zwei-Stellen-Test nachweist, könnte angenommen werden, dass
der Vielfach-Stellen-Test der vorliegenden Erfindung zur Detektion
erhöhter
Konzentrationen von VEGF in Diabetes-Patienten geeignet sein würde.
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3.19 Spezifität von PAb
gegen VEGF gegenüber
PAb gegen DNase im Vielfach-Stellen-Test
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Die
Zwei-Stellen- und Vielfach-Stellen-ELISAs wurden wie zuvor beschrieben
für normale
menschliche Plasmaproben durchgeführt. Darüber hinaus wurde ein Vielfach-Stellen-Test
unter Verwendung von PAb gegen DNase und nicht PAb gegen VEGF als
Beschichtungsmittel durchgeführt.
Alle wiesen eine Konzentration von 0,4 μg/ml auf. 16 und
Tabelle 14 zeigen, dass der durch den Vielfach-Stellen-VEGF-Test nachgewiesene
VEGF spezifisch ist. Die Resultate aus der ELISA unter Verwendung
von PAb gegen DNAse plus MAb 3.5F8 zeigen beinahe identische Resultate
wie die ELISA unter Verwendung von MAb 3.5F8 alleine als Einfangreagens,
mit einer Steigung von 1,04 (16A).
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TABELLE
14: Menschliches EDTA-Plasma, bewertet bezüglich der VEGF-Mengen
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3.20
Zusammenfassung bevorzugter Tests und Resultate
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4. Diskussion
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Nur
wenig ist über
die Konzentrationen der zirkulierenden Formen von VEGF in normalen
Personen während
der Wachstumsphase, der Schwangerschaft und im hohen Alter oder
in pathophysiologischen Erkrankungszuständen bekannt. Hierin wird die
Entwicklung und Charakterisierung von einem empfindlichen Test mit
hohem Durchsatz beschrieben, der in der Lage ist, verschiedene Isoformen
von VEGF und ihre Konzentrationen in menschlichem Plasma zu messen.
Dieser Test stellt ein wichtiges Werkzeug für die Messung von VEGF-Konzentrationen
sowohl in gesunden Probanden als auch bei verschiedenen Erkrankungszuständen dar.
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Die
Vielfach-Stellen-ELISA der vorliegenden Erfindung kann 165/165-,
165/110-, 121/121- und 110/110-VEGF-Varianten in gleich guter Weise
messen. Mit diesem Test wurde eine höhere Plasma-VEGF-Konzentration
in normalen Spendern gemessen (192 ± 68 pg/ml, n = 50). Für dieselben
18 Patienten mit Herzgefäßerkrankungen
wurde ein signifikant höherer
Plasma-VEGF als bei normalen Spendern nachgewie sen (279 ± 157 pg/ml,
n = 18, p < 0,001).
Siehe 13. Tatsächlich bildete monoklonaler
Antikörper MAb
3.5F8 plus affinitätsgereinigter
polyklonaler Antikörper
gegen ein irrelevantes Protein kein zusätzliches Signal über jenem
von MAb 3.5F8 alleine. Es wurde daraus geschlossen, dass neben intaktem
VEGF auch andere VEGF-Varianten
und Isoformen im Blutkreislauf, sowohl von normalen Spendern als
auch von Herzgefäßpatienten,
vorhanden sind. Die Fähigkeit
zu zeigen, dass die Rezeptorbindungsdomäne von VEGF für Bindung
zugänglich
ist, kann eine wichtige Eigenschaft für jeden beliebigen Test sein,
der darauf abzielt, die biologische Aktivität von VEGF im Blutkreislauf
zu verstehen.
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Das
fluorimetrische Substrat, strep-β-gal/MUG,
wird zur Verwendung im Detektionssystem bevorzugt, sodass die ELISA
endogene VEGF-Konzentrationen in normalen Probanden nachweisen kann.
Die Verwendung von diesem Substrat und die Bestimmung des besten
ELISA-Verdünnungsmittels
führten
zu viel geringerer Hintergrundabsorption, was bevorzugt war, um
eine Steigerung der Testempfindlichkeit zu erreichen.
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Die
hierin beschriebenen Vielfach-Stellen-ELISA ist aufgrund der Auswahl
der für
Einfang und Detektion verwendeten Antikörper hoch spezifisch. Einer
der Beschichtungs-Antikörper,
MAb 3.5F8, bindet sich nahe der Heparinbindungsregion von VEGF (Reste
111-165), und der andere Beschichtungs-Antikörper, der polyklonale Kaninchen-Antikörper, bindet
VEGF. Der Detektions-Antikörper,
MAb A4.6.1, bindet sich in der KDR-Rezeptorbindungsregion (Reste
1-110) des Moleküls
und ergibt dadurch eine spezifische ELISA für VEGF.
-
Die
Spezifität
von dieser Vielfach-Stellen-ELISA ist wichtig, da die Biologie von
VEGF dadurch besser verstanden werden kann. Keyt et al., s.o. (S.
7788), zeigten, dass die verschiedenen, in dieser Studie untersuchten
VEGF-Varianten variierende Bioaktivitäten in vitro aufweisen. Die
Kenntnis der Testspezifität
ist auch für
die Bewertung klinischer Daten und das Vergleichen von Daten aus
verschiedenen Laboratorien äußerst wichtig.
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Veröffentlichte
Berichte (Kondo et al. (1994), s.o.; Takano et al. (1996), s.o.,
Rodriguez et al., s.o.) wiesen darauf hin, dass Serum-VEGF-Konzentrationen
in Krebspatienten erhöht
waren. Unter Anbetracht der Tatsache, dass Angiogenese ein allgemeines
Phänomen
in der Entwicklung fester Tumoren ist und dass Expression von VEGF,
einem Tumor-Angiogenesefaktor, in zahlreichen Tumorzellen verschiedener
Ursprünge
beobachtet wird, kann die Messung von VEGF-Konzentrationen im Blutkreislauf
als ein nicht-invasiver diagnostischer Marker für zahlreiche verschiedene feste
Tumoren dienen.
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Abschließend kann
gesagt werden, dass eine empfindliche ELISA, die die meisten molekularen
Formen von VEGF misst, entwickelt wurde. Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden Antikörper
in Tieren gegen menschlichen VEGF gezüchtet, wobei der C-terminale
spezifische Antikörper
ein monoklonaler Antikörper
ist und der Gesamt-VEGF-spezifische Antikörper ein polyklonaler Antikörper, vorzugsweise
affinitätsgereinigt,
ist. Diese zwei Antikörper
werden als Beschichtungs-Antikörper
(immobilisierte Einfangreagenzien) an einem festen Träger wie
Mikrotiterplatten verwendet. Die zur Detektion verwendeten Antikörper können entweder
polyklonale Antikörper
oder monoklonale Antikörper
sein, vorausgesetzt, sie sind für
die KDR- und FLT1-Bindungsdomänenregionen
von menschlichem VEGF spezifisch.
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Exakte
und empfindliche ELISAs wie jene, die hierin beschrieben wurden,
werden als wichtig für
ein besseres Verständnis
von VEGF-Konzentrationen in verschiedenen Erkrankungsphasen erachtet.
Ein besseres Verständnis
sowohl der VEGF-Konzentrationen
als auch der dominanten Isoformen, die sowohl in normalen Probanden
als auch in pathophysiologischen Erkrankungszuständen vorhanden sind, fördert das
Wissen um die Rolle von VEGF in normaler und pathologischer Pathogenese.
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Während die
Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen beschrieben wurde,
gilt zu verstehen, dass sie auch weiteren Modifikationen unterzogen
werden kann, und diese Anmeldung soll jegliche Variationen, Verwendungen
oder Anpassungen der Erfindung gemäß, im Allgemeinen, den Grundlagen
der Erfindung abdecken, einschließlich jener Abweichungen von
der vorliegenden Offenbarung, die im Rahmen der üblichen und bekannten Praxis
auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung liegen und die an den
hierin zuvor sowie in den beiliegenden Ansprüchen beschriebenen, wesentlichen
Eigenschaften angewandt werden können.