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Die
vorliegende Erfindung betrifft die neue kristalline Form 3 des Natriumsalzes
von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
Verfahren zu deren Herstellung, deren Verwendung und pharmazeutische
Zubereitungen, die dieselbe umfassen.
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5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid der
Formel I,
![Figure 00010001](https://patentimages.storage.***apis.com/7c/5b/6a/2e6947fa723b23/00010001.png)
nachstehend auch als "Benzamid I" abgekürzt, wird
beispielsweise in US-Patenten 5 574 069 und 5 776 980 und entsprechenden
Veröffentlichungen,
beispielsweise EP-A-612 724, beschrieben. Das Benzamid I hat wertvolle
pharmakologische Eigenschaften. Es inhibiert ATP-sensitive Kaliumkanäle und verlängert oder
normalisiert ein verkürztes
Wirkungspotential von Herzmuskelzellen, was beispielsweise bei ischämischen
Zuständen
des Herzens auftreten kann, ohne Verursachen einer deutlichen Depolarisation
der Zellmembran von β-Zellen
der Bauchspeicheldrüse
und einer hypoglycämischen
Wirkung. Das Benzamid I und seine physiologisch tolerierbaren Salze
sind als pharmazeutische Wirkstoffe für die Vorbeugung und Behandlung
von verschiedenen Krankheitszuständen,
beispielsweise Herzarrhythmien, wie Herzkammerflimmern, von ischämischen
Zuständen
des Herzens oder geschwächter
Herzkontraktionskraft oder zur Vorbeugung von plötzlichem Herztod geeignet.
Das Benzamid I und/ oder seine physiologisch tolerierbaren Salze
werden vorzugsweise dafür
in Form von pharmazeutischen Zubereitungen angewendet, die, bezogen
auf deren Zusammensetzung und die Verabreichungsform für die in
dem einzelnen Fall erwünschten
medizinischen Wirkungen, beispielsweise in Form von festen Zubereitungen,
wie Tabletten oder Kapseln, oder in Form von flüssigen Zubereitungen, wie Lösungen für Injektionen
und Infusionen, zugeschnitten sind.
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Für die Herstellung
von pharmazeutischen Zubereitungen ist es häufig vorteilhaft, einen pharmazeutischen
Wirkstoff, der eine saure Gruppe oder eine basische Gruppe enthält, in Form
eines speziellen Salzes anzuwenden, welches beispielsweise eine
günstigere
Löslichkeit,
ein günstigeres
Absorptionsverhalten, eine günstigere
Stabilität
oder allgemein ein günstigeres
Eigenschaftsprofil aufweist. Die Anwendung eines speziellen Salzes
kann beispielsweise auch Vorteile bei der Herstellung des Wirkstoffs
oder der pharmazeutischen Zubereitungen oder Vorteile bezüglich der
Einhaltung der Erfordernisse von Arzneistoffzulassungsbehörden aufweisen.
Insbesondere für
die Herstellung von Lösungen
von pharmazeutischen Wirkstoffen, vor allem von Lösungen,
die als ein Lösungsmittel
nur Wasser oder hauptsächlich
Wasser enthalten, ist es häufig
vorteilhaft, dass zur Erhaltung von hinreichender Löslichkeit
ein pharmazeutischer Wirkstoff in Form eines geeigneten, physiologisch
tolerierbaren Salzes angewendet wird.
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Das
Wasserstoffatom an jenem Stickstoffatom der Thioharnstoffgruppe
in dem Benzamid I, welches an die Sulfonylgruppe gebunden ist, hat
eine relativ hohe Azidität.
Das Benzamid I kann Salze mit Basen, beispielsweise Metallsalze,
bilden, worin ein Wasserstoffatom durch ein einwertiges Metallion
oder ein Äquivalent von
einem mehrwertigen Metallion ersetzt ist, und welche formal durch
die Formel II wiedergegeben werden können:
worin das Kation M beispielsweise
ein einwertiges Metallkation oder ein Äquivalent von einem mehrwertigen Metallkation,
beispielsweise ein Natriumion, ein Kaliumion oder ein Äquivalent
von einem Calciumion oder Magnesiumion, sein kann. Ein vorteilhaftes
Salz zur Verwendung in den pharmazeutischen Zubereitungen ist das Natriumsalz
von dem Benzamid I, welches formal durch die Formel III wiedergegeben
werden kann.
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Die
Formel III ist jedoch nicht in der Bedeutung zu verstehen, dass
sie in jedem Fall für
das feste oder das gelöste
Natriumsalz die tatsächliche
relative Anordnung des Natriumions und des organischen Anions zeigt.
Das Natriumion kann auch in einer weiteren Position bezüglich der
Atome in dem Anion lokalisiert sein, beispielsweise kann es an das
Schwefelatom in der Thioharnstoffgruppe koordiniert sein. Das Natriumsalz
des Benzamids I kann beispielsweise gleichfalls durch die Formel
IV wiedergegeben werden
was jedoch
wiederum nicht in der Bedeutung zu verstehen ist, dass die darin
angezeigten Einfachbindungen und Doppelbindungen die tatsächlichen
Bindungszustände
wiedergeben, oder es kann durch die empirische Formel C
19H
21ClN
3NaO
5S
2 wiedergegeben
werden.
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Die
Herstellung von Benzamid I erfolgt gemäß den Einzelheiten in US-Patenten
5 574 069 und 5 776 980 und den entsprechenden Veröffentlichungen,
beispielsweise EP-A-612 724, durch Deprotonieren von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-aminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in dem aprotischen Lösungsmittel Dimethylformamid,
unter Anwendung von Natriumhydrid, und dann Umsetzen desselben mit
Methylisothiocyanat. Die Isolierung des hierbei sofort erhaltenen
Natriumsalzes von dem Benzamid I aus dem Reaktionsgemisch wird nicht
beschrieben, und das Natriumsalz wird auch nicht genauer charakterisiert.
Durch Gießen
des Reaktionsgemisches in Salzsäure
wird das Natriumsalz in den neutralen Sulfonylthioharnstoff der
Formel I, welcher durch Filtration isoliert wird, umgewandelt. Das
Natriumsalz selbst kann aus dem im Stand der Technik beschriebenen
Reaktionsgemisch nur mit großer
Schwierigkeit isoliert werden. Das Salz bleibt in dem erhaltenen
Reaktionsgemisch klar gelöst.
Es ist unmöglich,
einen filtrierbaren Feststoff durch Kühlen oder Verdampfung auszufällen. Zusätzlich zu
unpolaren Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Diisopropylether, fällt das Reaktionsprodukt in
Form eines Öls
aus, das stark kontaminiert ist und zur Verwendung in pharmazeutischen
Zubereitungen ungeeignet und nur nach aufwändigen Reinigungsvorgängen verwendbar
sein würde.
Darüber
hinaus wird in dem im Stand der Technik für die Herstellung von dem Natriumsalz
beschriebenen Verfahren Natriumhydrid angewendet und Wasserstoffgas
wird freigesetzt, was komplizierte Vorkehrungen bezüglich Apparatur
und Sicherheitsmaßnahmen
zum Ausführen
in einem industriellen Großmaßstab erfordert.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in einer einfachen
Weise, die zum Ausführen
im industriellen Großmaßstab geeignet
ist, das Natriumsalz des Benzamids I in einer zur pharmazeutischen
Verwendung geeigneten Form auszuführen.
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Es
wurde nun gefunden, dass das Natriumsalz von dem Benzamid I in einer
festen kristallinen, zur pharmazeutischen Verwendung geeigneten
Form durch Reaktion des Benzamids I mit basischen Natriumverbindungen,
beispielsweise Natriumhydroxid oder Natriumalkoholaten, hergestellt
werden kann. Überraschenderweise
zeigte sich, dass das feste kristalline Natriumsalz von dem Benzamid
I in einer Vielzahl von verschiedenen Kristallmodifikationen; d.h.
in polymorphen Formen, auftreten kann, die insbesondere durch Einstellung der
Reaktionsbedingungen und/oder der Kristallisationsbedingungen hergestellt
werden können,
und welche sich in ihren physikochemischen Eigenschaften unterscheiden.
Somit unterscheiden sich diese Kristallmodifikationen beispielsweise
in ihrer Löslichkeit,
Auflösungsgeschwindigkeit
oder dem Verhalten während
des pharmazeutischen Verarbeitens. Die vorliegende Erfindung betrifft
die polymorphe Form 3 des kristallinen Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
welches beispielsweise durch seine nachstehenden physikochemischen
Daten gekennzeichnet ist: Kristallmodifikation 3 (polymorphe Form
3) von dem Natriumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
welches Röntgenbeugungsreflexionen
bei den nachstehenden Beugungswinkeln 2Theta (in °) im Röntgenbeugungsdiagramm
bei Verwendung von Cu Kα1-Strahlung aufweist:
starke Röntgenbeugungsreflexionen:
8,35°, 11,75°, 11,95°, 13,70°, 19,75°, 20,90°, 21,90°, 24,90°, 26,40°, 28,45°;
mittelstarke
Röntgenbeugungsreflexionen:
12,45°,
15,80°,
16,45°,
18,10°,
18,45°,
19,35°,
19,45°,
21,40°, 22,20°, 23,00°, 25,15°, 25,45°, 30,15°.
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Andere
Kristallmodifikationen des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
welche für
Bezugszwecke aufgeführt
sind, sind die polymorphen Formen 1, 2 und 4, die bei spielsweise
durch deren nachstehende physikochemische Daten charakterisiert
sind:
Kristallmodifikation 1 (polymorphe Form 1) des Natriumsalzes
von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
das Röntgenbeugungsreflexionen
der nachstehenden Beugungswinkel 2Theta (in °) im Röntgenbeugungsdiagramm bei Verwendung
von Cu Kα1-Strahlung aufweist:
starke
Röntgenbeugungsreflexionen:
8,95°;
mittelstarke
Röntgenbeugungsreflexionen:
7,10°, 11,35°, 12,15°, 15,40°, 22,80°, 23,00°, 23,50°;
Kristallmodifikation
2 (polymorphe Form 2) von dem Na-t-riumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
das Röntgenbeugungsreflexionen
bei den nachstehenden Beugungswinkeln 2Theta (in °) im Röntgenbeugungsdiagramm
bei Verwendung von Cu Kα1-Strahlung aufweist:
starke
Röntgenbeugungsreflexionen:
7,15°, 11,10°, 22,85°, 23,10°, 26,80°;
mittelstarke
Röntgenbeugungsreflexionen:
9,90°, 13,35°, 13,80°, 14,00°, 14,90°, 18,95°, 19,85°, 21,60°, 22,55°, 23,90°, 24,30°, 25,45°, 27,15°, 28,25°, 28,35°, 28,95°;
Kristallmodifikation
4 (polymorphe Form 4) von dem Na-t-riumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
das Röntgenbeugungsreflexionen
bei den nachstehenden Beugungswinkeln 2Theta (in °) im Röntgenbeugungsdiagramm
bei Verwendung von Cu Kα1-Strahlung aufweist:
starke
Röntgenbeugungsreflexionen:
8,70°, 8,95°, 10,85°, 12,20°, 20,50°, 21,30°, 23,85°;
mittelstarke
Röntgenbeugungsreflexionen:
7,40°, 10,45°, 12,60°, 15,65°, 16,30°, 17,75°, 18,10°, 19,20°, 22,90°, 24,60°, 25,35°, 25,60°, 25,95°, 28,70°.
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Die
angegebenen Röntgenbeugungsdaten
wurden aus Kristallpulvern im Durchgangsmodus an einem STADIP Zwei-Kreis-Diffraktometer von
Stoe (Darmstadt, Deutschland) erhalten. Die angegebenen Beugungswinkel
2Theta von den Röntgenbeugungsreflexionen
sind auf ein Vielfaches von 0,05° gerundete
Werte. Die Röntgenbeugungsreflexionen,
die eine gerundete relative Intensität von 50% oder mehr in der
Intensität der
stärksten
Reflexion aufweisen, werden hier als starke Röntgenbeugungsreflexionen bezeichnet,
und Röntgenbeugungsreflexionen,
die eine gerundete relative Intensität von 20% oder mehr, jedoch
weniger als 50%, der Intensität
der stärksten
Reflexion aufweisen, werden hier als mittelstarke Röntgenbeugungsreflexionen
bezeichnet. Weitere Einzelheiten bezüglich der Röntgenbeugungsdiagramme, die
auch zur weiteren Charakterisierung der Kristallmodifikation 3 dienen,
werden nachstehend gefunden. Die unter den angegebenen Bedingungen
erhaltenen Röntgenbeugungsdiagramme
werden in 1 bis 4 (1 ist
ein Beugungsdiagramm der Kristallmodifikation 1 (Bezug), 2 jenes
der Kristallmodifikation 2 (Bezug), 3 jenes
der Kristallmodifikation 3, 4 jenes
der Kristallmodifikation 4 (Bezug)) gezeigt. In den Figuren wird
der Beugungswinkel 2Theta (in °)
in der Abszissenrichtung aufgetragen und die Intensität wird in
der Ordinatenrichtung aufgetragen.
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Die
Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes von dem Benzamid I ist
ein deutlich kristalliner, farbloser Feststoff, der ausgezeichnet
filtrierbar ist, schnell getrocknet werden kann und auch in dem
trockenen Zustand gießbar
ist. Der Feststoff ist bei Lagerung bei den üblichen Temperaturen und auch
bei mittleren bis höheren atmosphärischen
Feuchtigkeiten stabil. Er hat eine ausgezeichnete Löslichkeit
in Wasser, aufgrund dessen er besonders vorteilhaft zur Verwendung
in pharmazeutischen Zubereitungen, insbesondere für die Herstellung von
Lösungen,
die beispielsweise zur intravenösen
Verabreichung vorgesehen sind, jedoch auch für die Herstellung von pharmazeutischen
Formen, die oral zu verabreichen sind, geeig net ist. Aufgrund ihrer
hohen Kristallisierbarkeit ist die erfindungsgemäße Kristallmodifikation 3 durch
einfache Mittel in einer hohen Reinheit, die pharmazeutische Verwendung
ohne zusätzliche
Reinigungsschritte erlaubt, und die somit das Herstellungsverfahren
für die
Zubereitung des Wirkstoffs in einem industriellen Maßstab wesentlich
vereinfacht, und die Kosten aufgrund der Einsparung von Zeit, Apparatur
und Lösungsmitteln
vermindert, erhältlich.
Die Erfindung umfasst die Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
von dem Benzamid I, sowohl in lösungsmittelfreier
Form als auch in der Form von Solvaten, beispielsweise Hydraten
oder Addukten mit Alkoholen, wie Methanol oder Ethanol.
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Das
Natriumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
kann im Allgemeinen durch ein Verfahren hergestellt werden, das
Umsetzen von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
mit einer basischen Natriumverbindung in Gegenwart eines Lösungsmittels
(oder Verdünnungsmittels)
oder Lösungsmittelgemisches
umfasst. Durch Einstellen der Verfahrensparameter kann das Salz
in der gewünschten kristallinen
Form erhalten werden. Der technische Einbezug der Reaktion und die
Isolierung des Produkts können
durch die üblichen
Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, ausgeführt werden.
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Geeignete
basische Natriumverbindungen zum Umwandeln des Benzamids I in das
Natriumsalz sind beispielsweise Natriumhydroxid und Natriumalkoholate,
insbesondere die Natriumsalze von (C1-C4)-Alkanolen, wie Natriummethoxid (= Natriummethylat),
Natriumethoxid (= Natriumethylat) oder Natriumpropoxid (= Natriumpropylat),
sondern auch beispielsweise Natriumverbindungen, wie Natriumcarbonat
oder Natriumhydrogencarbonat. Bevorzugte basische Natriumverbindungen
sind Natriumhydroxid, Natriummethoxid und Natriumethoxid, insbesondere
Natriumhydroxid. Bei der Umwandlung des Benzamids I in das Salz
können
auch zwei oder mehrere basische Natriumverbindungen vorliegen, beispielsweise
Natriumhydroxid, zusammen mit einer oder beiden der Verbindungen,
Natriummethoxid und Natriumethoxid. Natriumverbindungen, wie Natriumhydroxid
oder Natriumalkoholate, werden vorzugsweise in äquimolarer Menge oder in einem Überschuss, bezogen
auf das Benzamid I, angewendet. Besonders bevorzugt werden etwa
1 bis etwa 2 Mol, ganz besonders bevorzugt etwa 1 bis etwa 1,5 Mol,
insbesondere bevorzugt etwa 1 bis etwa 1,3 Mol, Natriumhydroxid und/oder
Natriumalkoholat, pro Mol Benzamid I, angewendet. Die basischen
Natriumverbindungen können
in fester Form oder in Form von Lösungen oder Suspensionen angewendet
werden.
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Bevorzugte
Lösungsmittel
für die
Umwandlung des Benzamids I in das Natriumsalz sind polare organische
Lösungsmittel,
beispielsweise Alkohole, insbesondere (C1-C4)-Alkanole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol
oder Isopropanol, Ether, wie Tetrahydrofuran, Dioxan oder Mono-
und Dimethyl- und Mono- und Diethylether von Ethylenglycol und Diethylenglycol,
Amiden, wie Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon, und anderen,
beispielsweise Dimethylsulfoxid. Es können auch Gemische von zwei
oder mehreren Lösungsmitteln, insbesondere
Gemische von zwei oder mehreren der vorstehend erwähnten Lösungsmittel,
beispielsweise Gemische von zwei Alkoholen, wie Gemische von Methanol
und Ethanol, oder Gemische von einem oder mehreren Alkoholen mit
einem oder mehreren Ethern, angewendet werden. Weiterhin können sowohl
die einzelnen Lösungsmittel
als auch die Gemische von zwei oder mehreren Lösungsmitteln in Gegenwart von
Wasser oder als ein Gemisch mit Wasser angewendet werden. Die Gemische
von zwei oder mehreren organischen Lösungsmitteln oder von organischen
Lösungsmitteln
und Wasser können
die Komponenten in beliebigen gewünschten Mengenverhältnissen
enthalten, wobei die Mengenverhältnisse
vorzugsweise derart ausgewählt sind,
dass ein Ein-Phasen-Lösungsmittelgemisch
vorliegt. Bevorzugte Lösungsmittel
sind Methanol, Ethanol, Gemische von Methanol und Ethanol, Gemische
von Methanol und Wasser, Gemische von Ethanol und Wasser, und Ge mische
von Methanol, Ethanol und Wasser. Die Menge des Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches
kann derart ausgewählt
werden, dass die Ausgangsverbindungen; d.h. das Benzamid I, und
die basische Natriumverbindung, gelöst werden, jedoch die Menge
kann derart ausgewählt
sein, dass eine oder beide Ausgangsverbindung(en) nur teilweise
gelöst
sind und eine Suspension vorliegt. Auch wenn eine Suspension vorliegt,
wird das Natriumsalz des Benzamids I überraschenderweise quantitativ
und in hoher Reinheit erhalten.
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Die
Reaktion von dem Benzamid I mit der basischen Natriumverbindung
kann in einem breiten Temperaturbereich ausgeführt werden. Sie wird vorzugsweise
bei Temperaturen von etwa –10°C bis etwa
+100°C, dann
Arbeiten unter Atmosphärendruck,
insbesondere bei Temperaturen von etwa –10°C und dem Siedepunkt des angewendeten
Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches,
ausgeführt.
Sie wird besonders bevorzugt bei Temperaturen von etwa –10°C bis etwa
+50°C, ganz
besonders bevorzugt bei etwa 0°C
bis etwa +35°C, insbesondere
etwa +5°C
bis etwa +35°C,
ausgeführt.
Häufig
ist es bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Natriumsalzes günstig, eine
Vielzahl von Temperaturen oder Temperaturbereiche in Folge einzustellen,
beispielsweise anfänglich
das Benzamid I durch Erhitzen auf eine höhere Temperatur in Lösung zu
bringen, dann die Temperatur zu senken und die basische Natriumverbindung
zuzugeben und später
die Temperatur noch weiter für
die Isolierung des Natriumsalzes abzusenken. Die Salzbildung kann
gleichfalls in einem breiten Druckbereich, beispielsweise bei Drücken von
etwa 0 bar bis etwa 10 bar, ausgeführt werden. Sie kann unter Atmosphärendruck
ausgeführt
werden, das heißt
etwa 1 bar (105 Pa), jedoch kann sie auch
unter niederem Druck, beispielsweise in einem Vakuum, mit Entfernung
von Lösungsmittel
durch Destillation, oder unter höherem
Druck, ausgeführt
werden, beispielsweise, wenn es vorgesehen ist, auf Temperaturen
von oberhalb des Siedepunkts des Lösungsmittels zu erhitzen. Vorzugsweise wird
sie bei einem Druck von etwa 1 bar bis etwa 5 bar, insbesondere
etwa 1 bar bis etwa 2,5 bar, ausgeführt.
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Die
Umwandlung von dem Benzamid I in sein Natriumsalz kann mit üblicher
Ausrüstung
ausgeführt werden.
Im größeren Maßstab wird
sie vorzugsweise in einen Chargenvorgang in üblichen Rührgefäßen, beispielsweise in Glas-
oder emaillierten Gefäßen oder
in Edelstahlgefäßen, ausgeführt. Das
Benzamid I kann anfänglich
eingeführt
werden, und die basische Natriumverbindung wird dann zugesetzt,
oder die basische Natriumverbindung kann anfänglich eingeführt werden
und das Benzamid I dann zugegeben werden, oder beide Ausgangsverbindungen
auch gleichzeitig in das Reaktionsgefäß dosiert werden. Die Zugabe
einer Substanz kann in einer oder mehreren Portionen ausgeführt werden
oder sie kann kontinuierlich dosiert werden. Die tatsächliche
Reaktion des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung ist
im Allgemeinen nach einer kurzen Zeit vollständig beendet. Insbesondere
wird im Fall von Chargen in einem relativ großen Maßstab, das Gemisch vor der
Isolierung des Natriumsalzes vorteilhafter Weise unter definierten
Bedingungen für
einige Zeit, beispielsweise etwa 1 bis etwa 30 Stunden, gerührt.
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Die
Aufarbeitung wird vorzugsweise durch Isolieren des erhaltenen festen,
kristallinen Natriumsalzes von dem Benzamid I durch Filtration oder
Zentrifugierung ausgeführt.
Das Natriumsalz kann aus dem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch,
in dem die Reaktion des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung ausgeführt wurde,
und bei der Temperatur, bei der diese Reaktion ausgeführt wurde,
isoliert werden. In Abhängigkeit
von den Bedingungen, unter denen die Reaktion ausgeführt wird,
kann es jedoch auch vorteilhaft sein, um eine hohe Ausbeute und
Reinheit zu erhalten, das Gemisch vor der Isolierung des Natriumsalzes
auf eine relativ niedrige Temperatur, beispielsweise auf Raumtemperatur
oder etwa 0°C,
zuerst zu kühlen,
und/oder einen Teil des Lösungsmittels
durch Destillation bei Atmosphärendruck
oder im Vakuum zu entfernen, und/oder ein oder mehrere weitere Lösungsmittel,
beispielsweise einen Alkohol oder einen Ether, in dem das Natriumsalz
relativ schlecht löslich
ist, zuzusetzen. Das isolierte Natriumsalz kann dann gewaschen und
wie gewöhnlich
getrocknet und, falls erwünscht,
außerdem
durch beispielsweise Umkristallisation gereinigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren für die Herstellung des Natriumsalzes
von dem Benzamid I aus dem Benzamid I und einem basischen Natriumsalz,
in dem mit Hilfe der definierten Einstellung von einem oder mehreren
Reaktionsparameter(n), beispielsweise mit Hilfe der Auswahl des
Lösungsmittels
und/oder der Temperatur, bei der die Reaktion des Benzamids I mit
der basischen Natriumverbindung und/oder die Kristallisation des
Natriumsalzes ausgeführt
werden, die Kristallmodifikation 3 des vorstehend beschriebenen
Natriumsalzes speziell erhalten wird. Wenn nicht anders angegeben,
gelten die vorstehenden Erläuterungen
zum Ausführen
der Salzbildung auch anderweitig entsprechend für die nachstehend beschriebenen
Verfahren.
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Somit
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Kristallmodifikation
3 des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methyl-aminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid, umfassend
das Umsetzen von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methyl-aminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
mit einer basischen Natriumverbindung in Methanol, in einem Gemisch
von Methanol und Wasser, in Tetrahydrofuran, in Dimethylformamid,
in N-Methylpyrrolidon oder in Dimethylsulfoxid oder in einem Gemisch
von Methanol und einem oder mehreren der Lösungsmittel Tetrahydrofuran,
Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon und Dimethylsulfoxid, und das
Arbeiten bei Temperaturen von –10°C bis +40°C. Vorzugsweise
wird dieses Verfahren bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa
+35°C, besonders
bevorzugt etwa +20°C
bis etwa +30°C,
ausgeführt.
Die für
die Umwandlung von dem Benzamid I in das Natriumsalz angewendete
basische Natriumverbindung ist vorzugsweise Natriumhydroxid oder
ein Natrium-(C1-C4)-alkoxid,
besonders bevorzugt Natriumhydroxid, Natriummethoxid oder Natriumethoxid,
insbesondere Natriumhydroxid. Bevorzugte Lösungsmittel sind Methanol und
ein Gemisch von Methanol und Wasser, insbesondere Methanol.
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Wenn
die Reaktion in einem Gemisch von Lösungsmitteln, beispielsweise
Methanol und Wasser, Methanol und N-Methylpyrrolidon, Methanol und
Tetrahydrofuran, oder Methanol und Dimethylsulfoxid, ausgeführt wird,
sind die Anteile der einzelnen Lösungsmittel,
die in der Lösung
oder Suspension von der einen Ausgangssubstanz enthalten sind und
die in der Lösung
oder Suspension der zweiten Ausgangssubstanz enthalten sind, variabel.
Wenn die Reaktion in einem Gemisch von Methanol und Wasser ausgeführt wird,
werden das Methanol und Wasser insgesamt vorzugsweise in einem Verhältnis von
etwa 0,001 bis etwa 0,1 Teilen, auf das Volumen, von Wasser zu 1
Teil, auf das Volumen, von Methanol, besonders bevorzugt etwa 0,005
bis etwa 0,05 Teile, auf das Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf
das Volumen, von Methanol, beispielsweise etwa 0,02 Teile, auf das
Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf das Volumen, von Methanol, für die Herstellung
des Lösungsmittelgemisches,
in dem die Reaktion des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung
ausgeführt
wird, angewendet. Wenn die Reaktion in einem Gemisch von Methanol
und N-Methylpyrrolidon ausgeführt
wird, werden das Methanol und N-Methylpyrrolidon insgesamt vorzugsweise
in einem Verhältnis
von etwa 0,05 bis etwa 1 Teil, auf das Volumen, von N-Methylpyrrolidon,
zu 1 Teil, auf das Volumen, von Methanol, besonders bevorzugt etwa
0,1 bis etwa 0,5 Teile, auf das Volumen, von N-Methylpyrrolidon,
zu 1 Teil, auf das Volumen, von Methanol, beispielsweise etwa 0,4
Teile, auf das Volumen, von N-Methylpyrrolidon, zu 1 Teil, auf das
Volumen, von Methanol, für
die Herstellung des Lösungsmittelgemisches,
in dem die Reaktion des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung
ausgeführt
wird, angewendet. Wenn die Reaktion in einem Gemisch von Methanol
und Tetrahydrofuran ausge führt
wird, werden das Methanol und Tetrahydrofuran insgesamt vorzugsweise
in einem Verhältnis
von etwa 5 zu 40 Teilen, auf das Volumen, von Tetrahydrofuran, zu
1 Teil, auf das Volumen, von Methanol, besonders bevorzugt etwa
10 bis etwa 30 Teile, auf das Volumen, von Tetrahydrofuran, zu 1
Teil, auf das Volumen, von Methanol, beispielsweise etwa 20 Teile,
auf das Volumen, von Tetrahydrofuran, zu 1 Teil, auf das Volumen,
von Methanol, für
die Reaktion des Lösungsmittelgemisches,
in dem die Reaktion des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung
ausgeführt
wird, ausgeführt.
Für dieses
Verfahren und alle anderen beschriebenen Verfahren gilt, dass die
Teile, auf das Volumen, die für
die Gemische an Lösungsmitteln
angegeben sind, die relativen Mengen der reinen Lösungsmittel
anzeigen, die alle zusammen angewendet werden, wenn die Reaktion
ausgeführt
wird. Die angegebenen Teile, auf das Volumen, beziehen sich nicht
auf die relativen Volumen des erhaltenen Gemisches, das im Ergebnis
des Auftretens der Mischeffekte anders sein kann.
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Wie
im Allgemeinen vorstehend für
die Herstellung des Natriumsalzes des Benzamids I erläutert, kann es
vorteilhaft sein, beim Ausführen
von diesem Verfahren sowie den anderen, vorstehend beschriebenen
Verfahren ein oder mehrere weitere Lösungsmittel dem Gemisch für die Isolierung
des Natriumsalzes hinzuzusetzen. Beispielsweise kann in diesem Verfahren
für die
Herstellung von Kristallmodifikation 3 ein Lösungsmittel, wie Ethanol, Isopropanol
oder Diisopropylether, zu dem Gemisch gegeben werden, oder das Gemisch
kann zu einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise Ethanol, dosiert werden, wobei die Menge an Ethanol,
Isopropanol oder Diisopropylether variabel ist. Wenn die Reaktion
des Benzamids I mit der basischen Natriumverbindung in Methanol
oder einem Gemisch von Methanol und Wasser ausgeführt wird
und ein weiteres Lösungsmittel zur
Isolierung des Natriumsalzes zugesetzt werden muss, wird vorzugsweise
Ethanol verwendet. Bei einer Isolierung des Natriumsalzes dieses
Typs aus einem Gemisch von Methanol und Ethanol, oder Methanol,
Wasser und Ethanol, wird das Ethanol vorzugsweise in einem Verhältnis von
etwa 0,5 bis etwa 10 Teilen, auf das Volumen, von Ethanol zu 1 Teil,
auf das Volumen, von Methanol, besonders bevorzugt in einem Verhältnis von etwa
1 bis etwa 5 Teilen, auf das Volumen, von Ethanol zu 1 Teil, auf
das Volumen, von Methanol, angewendet. Vorzugsweise wird in diesem
Verfahren für
die Herstellung von Kristallmodifikation 3 die Isolierung des Produkts
ohne Zusetzen eines weiteren Lösungsmittels
ausgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
die durch das Verfahren für
die Herstellung dieser vorstehend beschriebenen Kristallmodifikation
erhältlich
ist, insbesondere durch das Verfahren und unter den Reaktionsbedingungen,
beispielsweise bezüglich
der Temperaturen, der Lösungsmittel
und der quantitativen Verhältnisse,
die in nachstehend beschriebenen Beispielen 1, 2, 4, 5 und 11 angegeben
sind.
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Kristallmodifikation
4 des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
das als ein Ausgangsmaterial für
die Herstellung von Kristallmodifikation 3 verwendet werden kann,
kann durch ein Verfahren hergestellt werden, das Umsetzen von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
mit einer basischen Natriumverbindung in Ethanol oder einem Gemisch
von Ethanol und Wasser und Aufarbeiten bei Temperaturen von etwa –10°C bis etwa
+40°C umfasst.
Vorzugsweise wird dieses Verfahren bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa
+35°C, besonders
bevorzugt von etwa +20°C
bis etwa +30°C,
ausgeführt.
Die für die
Umwandlung des Benzamids I in das Natriumsalz angewendete basische
Natriumverbindung ist vorzugsweise Natriumhydroxid. Wenn die Reaktion
in einem Gemisch von Ethanol und Wasser ausgeführt wird, sind die Anteile
der einzelnen Lösungsmittel,
die in der Lö sung
oder Suspension der einen Ausgangssubstanz enthalten sind, und die
in der Lösung
oder Suspension der zweiten Ausgangssubstanz enthalten sind, variabel. Wenn
die Reaktion in einem Gemisch von Ethanol und Wasser ausgeführt wird,
werden das Ethanol und Wasser insgesamt vorzugsweise in einem Verhältnis von
etwa 0,001 bis etwa 0,1 Teile, auf das Volumen, von Wasser zu 1
Teil, auf das Volumen, von Ethanol, besonders bevorzugt etwa 0,005
bis etwa 0,05 Teile, auf das Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf
das Volumen, von Ethanol, beispielsweise etwa 0,02 Teile, auf das
Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf das Volumen, von Ethanol, für die Herstellung
des Lösungsmittelgemisches,
worin die Reaktion von dem Benzamid I mit der basischen Natriumverbindung
ausgeführt
wird, angewendet.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren, durch das Kristallmodifikation
4 des Natriumsalzes von dem Benzamid I in Kristallmodifikation 3
in einem bestimmten Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
durch Einstellen einer bestimmten Temperatur umgewandelt werden
kann, falls geeignet, durch Zusatz von Hilfsmitteln, wie beispielsweise
einem Dispersionsmittel oder von Impfkristallen der Kristallmodifikation
3. Für
dieses, nachstehend beschriebene Verfahren gelten die vorstehenden
Erläuterungen
für das
Verfahren für
die Herstellung des Natriumsalzes des Benzamids I aus dem Benzamid
I entsprechend. Beispielsweise kann die Umwandlung von Kristallmodifikation
4 in Kristallmodifikation 3 auch bei Atmosphärendruck ausgeführt werden, oder
kann unter erhöhtem
Druck in einem druckfesten Reaktor, beispielsweise bei Drücken von
etwa 1 bar bis etwa 5 bar, ausgeführt werden, oder die Isolierung
des Produkts kann durch Filtration oder Zentrifugierung ausgeführt werden,
falls erwünscht,
nach Entfernung eines Teils des Lösungsmittels durch Destillation
und/oder unter Zusatz von einem oder mehreren weiteren Lösungsmitteln
und/oder nach Kühlen.
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Die
Erfindung betrifft somit ein Verfahren für die Herstellung von Kristallmodifikation
3 von dem Natriumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylami nosulfonylphenyl)ethyl)benzamid,
das Erhitzen der Kristallmodifikation 4 von dem Natriumsalz von
5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)-ethyl)benzamid auf
eine Temperatur von etwa +75°C
oder höher,
beispielsweise auf eine Temperatur von etwa +75°C bis etwa +100°C, in Ethanol
oder einem Gemisch von Ethanol und Wasser, umfasst. Die Umwandlung
wird vorzugsweise in Ethanol ausgeführt. Die Umwandlung wird vorzugsweise
unter Erhitzen auf eine Temperatur von etwa +75°C bis etwa +95°C, besonders
bevorzugt auf eine Temperatur von etwa +85°C bis etwa +95°C, insbesondere
auf eine Temperatur von etwa +85°C bis
etwa +90°C,
ausgeführt.
Die Zeit zum Erhitzen hängt
von dem in dem einzelnen Fall ausgewählten Verfahren ab. Im Allgemeinen
wird zur vollständigen
Umwandlung das Erhitzen für
etwa 4 bis etwa 30 Stunden, vorzugsweise etwa 6 bis etwa 20 Stunden,
ausgeführt.
Falls erwünscht,
kann durch Analyse des Natriumsalzes, das aus der genommenen Probe
isoliert wird, bestimmt werden, ob die Umwandlung in Kristallmodifikation
3 bereits vollständig
ist. Wenn die Reaktion in einem Gemisch von Ethanol und Wasser ausgeführt wird,
sind die Verhältnisse
der einzelnen Lösungsmittel
variabel. Wenn die Reaktion in einem Gemisch von Ethanol und Wasser
ausgeführt
wird, wird das Wasser vorzugsweise in einem Verhältnis von etwa 0,001 bis etwa
0,1 Teile, auf das Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf das Volumen,
von Ethanol, besonders bevorzugt in einem Verhältnis von etwa 0,005 bis etwa
0,05 Teilen, auf das Volumen, von Wasser zu 1 Teil, auf das Volumen,
von Ethanol, angewendet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kristallmodifikation 3 von dem
Natriumsalz von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)-benzamid, das aus
Kristallmodifikation 4 durch das vorstehend beschriebene Verfahren,
insbesondere unter den Reaktionsbedingungen, beispielsweise bezüglich der
Temperaturen oder der quantitativen Verhältnisse, die in nachstehend
beschriebenem Beispiel 10 ausgewiesen sind, erhältlich ist.
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Die
Umwandlung von Kristallmodifikation 4 zu Kristallmodifikation 3
kann auch in situ ausgeführt
werden; das heißt,
das Natriumsalz von dem Benzamid I kann zuerst in Form von Kristallmodifikation
4 aus dem Benzamid I und einer basischen Natriumverbindung durch
das vorstehend beschriebene Verfahren hergestellt werden und diese
Kristallmodifikation kann dann ohne Isolierung durch das beschriebene
Umwandlungsverfahren in Kristallmodifikation 3 umgewandelt werden.
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Das
Benzamid I, das als Ausgangsmaterialien für das vorstehend beschriebene
Verfahren für
die Herstellung von seinem Natriumsalz durch Reaktion mit einer
basischen Natriumverbindung benötigt
wird, kann, ausgehend von kommerziell erhältlichen Verbindungen, beispielsweise
durch die Verfahren, die in US-Patenten 5 574 069 und 5 776 980
und entsprechenden Veröffentlichungen,
beispielsweise EP-A-612 724, beschrieben sind, hergestellt werden.
Gemäß diesen
Verfahren wird beispielsweise 2-(4-Methoxyphenyl)ethylamin zuerst
in Pyridin mit 5-Chlor-2-methoxybenzoylchlorid zur Gewinnung von
5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxyphenyl)ethyl)benzamid
acyliert, diese Verbindung wird durch Einführung in kalte Chlorsulfonsäure in 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-chlorsulfonylphenyl)-ethyl)benzamid umgewandelt,
das Sulfonylchlorid wird mit Ammoniak in Wasser/Aceton in 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-aminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
umgewandelt, das Sulfonamid wird zuerst mit Natriumhydrid und dann
mit Methylisothiocyanat in Dimethylformamid, wie bereits erläutert, umgesetzt,
und das Reaktionsgemisch durch Einführung in wässrige Salzsäure aufgearbeitet
wird. Bezüglich
der Einzelheiten wird auf US-Patente
5 574 069 und 5 776 980 und die entsprechenden Veröffentlichungen,
beispielsweise EP-A-612 724, verwiesen. Das Benzamid I, das bei
der Herstellung der kristallinen Form 3 des Natriumsalzes gemäß der Erfindung
angewendet wird, kann direkt in der Form angewendet werden, in der
es bei seiner Herstellung erhalten wird, oder es kann zuerst beispielsweise
mit einem Lösungsmittel
gewaschen und/oder getrocknet oder in anderer Weise behandelt werden.
Vorteilhafterweise kann Trocknen von dem Benzamid I ausbleiben und
es kann in feuchter Form für
die Herstellung des Natriumsalzes angewendet werden; insbesondere,
wenn das Lösungsmittel,
das noch enthalten ist, wie das, das gleiche ist, wie das, in dem
die Herstellung des Natriumsalzes gemäß der Erfindung stattfindet.
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Die
pharmakologischen Eigenschaften von Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)-benzamid und seine
möglichen
Anwendungen für
die Therapie und Prophylaxe von Störungen sind, wenn die Substanz
in dem Zielorgan oder in der Zielzelle in gelöster Form vorliegt, unabhängig von
der ursprünglichen
Form des Feststoffs, und entsprechen somit jenen, die in US-Patenten
5 574 069 und 5 776 980 und den entsprechenden Veröffentlichungen,
beispielsweise EP-A-612 724, beschrieben werden. Genauso wie das
Benzamid I und dessen physiologisch tolerierbare Salze im Allgemeinen,
so blockiert sein Natriumsalz in Kristallmodifikation 3 auf ATP
empfindliche Kaliumkanäle
in Herzmuskelzellen bei ATP-Mangelzuständen, wie sie in der Herzmuskelzelle
bei Ischämien
auftreten (ATP = Adenosin-tri-phosphat). Das Öffnen auf ATP empfindlichen
Kaliumkanälen,
was durch das Absenken des ATP-Spiegels verursacht wird, führt zu einem
Verkürzen
der Wirkungspotentialdauer und zählt
zu einer der Ursachen von so genannten Reentry-Arrhythmien, die
zu plötzlichem
Herztod führen
können.
Mit Hilfe der Verwendung der Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
von dem Benzamid I gemäß der Erfindung
kann dieses schädliche Öffnen der
Kaliumkanäle
verhindert werden. Die Wirkung von Kristallmodifikation 3 kann beispielsweise
in pharmakologischen Modellen untersucht werden, die in US-Patenten 5 574 069
und 5 776 980 und den entsprechenden Veröffentlichungen, beispielsweise
EP-A-612 724, beschrieben werden.
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Die
Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes von dem Benzamid I gemäß der Erfindung
mit seiner antifibrillatori schen Wirkung ist deshalb ein wertvolles
Arzneimittel für
die Behandlung und Linderung von Herzarrhythmien von sehr verschiedenem
Ursprung und kann als ein Antiarrhythmitikum und insbesondere für die Vorbeugung
von plötzlichem
Herztod aufgrund Arrhythmien verwendet werden. Beispiele für arrhythmische Störungen des
Herzens sind supraventrikuläre
Arrhythmien, beispielsweise atriale Tachycardie, Aterienflattern oder
paroxysmale supraventrikuläre
Arrhythmien, oder ventrikuläre
Arrhythmien, wie ventrikuläre
Extrasystole, jedoch insbesondere lebensbedrohliche ventrikuläre Tachycardie
und das besonders gefährliche
Herzkammerflimmern. Es ist für
jene Fälle
besonders geeignet, worin Arrhythmien ein Ergebnis einer Konstriktion
eines coronaren Gefäßes darstellen,
wie beispielsweise bei Angina pectoris oder während eines akuten Herzinfarkts oder
als ein chronisches Ergebnis eines Herzinfarkts. Es ist deshalb
im Allgemeinen zur Verwendung bei ischämischen Zuständen des
Herzens geeignet und ist bei Patienten nach Infarkt für die Vorbeugung
von plötzlichem
Herztod besonders geeignet. Weitere Syndrome, worin Arrhythmien
des Typs und/oder von plötzlichem Herztod
aufgrund von Arrhythmien eine Rolle spielen, sind zum Beispiel Herzstauungsinsuffizienz
oder Herzhypertrophie im Ergebnis von chronisch erhöhtem Blutdruck.
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Darüber hinaus
kann die Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes von dem Benzamid
I gemäß der Erfindung
positiv eine gesenkte Kontraktilität des Herzens beeinflussen.
In diesem Zusammenhang kann ein schrittweiser krankheitsbedingter
Rückgang
der Herzkontraktilität,
beispielsweise Herzstauungsinsuffizienz, von Belang sein, jedoch
auch akute Fälle,
wie Herzversagen, im Fall der Wirkungen von Schock. Gleichfalls kann
das Herz durch Verabreichung der Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
des erfindungsgemäßen Benzamids
I während
einer Herztransplantation seine funktionelle Kapazität schneller
und leichter, nachdem eine Operation stattgefunden hat, wiedererlangen.
Dasselbe gilt für
Operationen am Herzen, die einen temporären Stillstand der Herzaktivität durch
cardioplegische Lösungen
notwendig machen. Die Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes des
erfindungsgemäßen Benzamids
I kann auch für
den Schutz der Organe bei dem Spender, vor und während der Entfernung, für den Schutz
der entfernten Organe, beispielsweise während Behandlung oder bei Lagerung
in physiologischen Badfluids, und während der Übertragung auf den Empfängerkörper verwendet
werden. Die erfindungsgemäße Kristallmodifikation
3 kann weiterhin für
die Behandlung und Vorbeugung von Vagusfehlfunktionen verwendet
werden.
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Die
Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes des erfindungsgemäßen Benzamids
I kann somit bei Lebewesen, vorzugsweise bei Säugern und insbesondere bei
Menschen, als ein Arzneimittel selbst oder in Form von pharmazeutischen
Zubereitungen (oder pharmazeutischen Zusammensetzungen) verwendet
werden. Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb auch die Kristallmodifikation
3 des Natriumsalzes des erfindungsgemäßen Benzamids I zur Verwendung
als ein Arzneimittel, dessen Verwendung zum Inhibieren von auf ATP
empfindliche Kaliumkanäle,
und insbesondere dessen Verwendung bei der Therapie und Prophylaxe
der vorstehend erwähnten
Syndrome, und auch dessen Verwendung für die Herstellung von Arzneimitteln
dafür.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin pharmazeutische Zubereitungen,
die als Wirkbestandteil eine effiziente Dosis der Kristallmodifikation
3 des Natriumsalzes des erfindungsgemäßen Benzamids I und einen pharmazeutisch
tolerierbaren Träger,
das heißt
einen oder mehrere Vehikel und/oder Exzipienten, enthält.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen enthalten normalerweise etwa 0,2
bis etwa 800 mg, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 400 mg, der Kristallmodifikation
3 des Natriumsalzes des erfindungsgemäßen Benzamids I und einen oder
mehrere pharmazeutisch unschädliche
Vehikel und/oder Exzipienten (oder Additive oder Hilfsstoffe) und,
falls erwünscht,
einen oder mehrere weitere Wirkstoffe. Jedoch kann in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit der pharmazeutischen Zubereitung die Menge
des enthaltenen Natriumsalzes von dem Benzamid I auch größer sein.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen können
in einer an sich bekannten Weise hergestellt werden. Dafür wird die
Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes des Benzamids I gemäß der Erfindung,
zusammen mit einem oder mehreren festen oder flüssigen pharmazeutischen Vehikeln
und/oder Exzipienten, und, wenn die Herstellung einer Kombinationszubereitung
erwünscht
ist, einer oder mehreren anderen pharmazeutischen Wirkstoffen mit
einer therapeutischen oder vorbeugenden Wirkung, in eine geeignete
Verabreichungs- und Dosierungsform gebracht, die dann als Arzneimittel
in der Humanmedizin oder Veterinärmedizin
verwendet werden kann. Bei der Herstellung von flüssigen pharmazeutischen
Formen, insbesondere beispielsweise von Lösungen zur intravenösen Verabreichung,
kann vorteilhafterweise auch ein Gefriertrocknungsschritt ausgeführt werden.
Dafür wird
das Natriumsalz von dem Benzamid I gelöst, wobei die gute Löslichkeit
in Wasser und hohe Auflösungsgeschwindigkeit
von besonderem Vorteil sind, und nach steriler Filtration wird die
Lösung
gefriergetrocknet. Das erhaltene und geeignet verpackte, gefriergetrocknete
Produkt wird dann erneut vor der Verabreichung, beispielsweise in
Wasser, gelöst.
Die pharmazeutischen Zubereitungen enthalten normalerweise etwa
0,5 bis etwa 90 Gewichtsprozent der Kristallmodifikation 3 des Natriumsalzes
von dem Benzamid I gemäß der Erfindung,
jedoch kann in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit der Herstellung der Gehalt beispielsweise
auch höher
sein. Mögliche
andere pharmazeutische Wirkstoffe können beispielsweise andere
Substanzen mit cardiovaskulärer
Wirkung sein, wie beispielsweise Calciumantagonisten, NO-Donoren
oder ACE-Hemmer. Falls erwünscht,
können
beispielsweise ein oder mehrere Vitamine auch als weitere Wirkstoffe
enthalten sein.
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Geeignete
Träger
für die
pharmazeutischen Zubereitungen sind organische und/oder anorganische Substanzen,
die beispielsweise zur enteralen (beispielsweise oralen) Verabreichung,
parenteralen (beispielsweise intravenösen, intramuskulären oder
subkutanen) Verabreichung, örtlichen
oder perkuta nen Verabreichung oder für andere Verabreichungsformen,
beispielsweise Implantate geeignet sind, und die nicht mit dem Natriumsalz
von dem Benzamid I in unerwünschter
Weise reagieren, beispielsweise Wasser, physiologische Salzlösung, Pflanzenöle, Benzylalkohole,
Polyethylenglycole, Glycerintriacetat, Gelatine, Kohlenhydrate,
wie Lactose oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talkum, Lanolin, Vaseline. Zur parenteralen Verabreichung,
beispielsweise durch Injektion oder Infusion, werden vorzugsweise
Lösungen,
besonders bevorzugt wässrige
Lösungen,
verwendet. Zur oralen oder rektalen Verabreichung werden vorzugsweise
Lösungen,
insbesondere bevorzugt wässrige
oder ölige
Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Tabletten, beschichtete Tabletten bzw. Filmtabletten,
Kapseln, Sirupe, Säfte,
Tropfen oder Suppositorien, verwendet. Zur örtlichen Verabreichung werden
vorzugsweise Salben, Cremes, Pasten, Lotionen, Gele, Sprays, Schäume, Aerosole,
Pulver oder Lösungen,
beispielsweise Lösungen
in Wasser oder Alkohole, wie Ethanol, Isopropanol oder 1,2-Propandiol
oder Gemischen davon miteinander oder mit Wasser, verwendet. Insbesondere
zur örtlichen
Auftragung sind auch liposomale Zubereitungen geeignet. Die pharmazeutischen
Zubereitungen können
weiterhin beispielsweise Exzipienten, wie Stabilisatoren, Netzmittel,
Emulgatoren, Salze, Gleitmittel, Konservierungsmittel, Mittel zum Beeinflussen
des osmotischen Drucks, Mittel zum Erreichen eines Depoteffekts,
Puffersubstanzen, Färbemittel,
Geschmacksmittel und/oder aromatische Stoffe, enthalten.
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Die
Dosis für
die Kristallmodifikation 3 von dem Natriumsalz des erfindungsgemäßen Benzamids
I, die zu verabreichen ist, beispielsweise für die Behandlung von Herzarrhythmien
oder für
die Vorbeugung von plötzlichem
Herztod, ist auf die einzelnen Zustände, die für eine optimale Wirkung üblich sind,
zuzuschneiden. Sie hängt
somit von der Beschaffenheit und Schwere der zu behandelnden Krankheit,
dem Geschlecht, Alter, Gewicht und der individuellen Reaktionsfähigkeit
der zu behandelnden Person oder des Tiers, der Verabreichungsform,
ob die Behandlung akut oder chronisch ist, oder Prophylaxe ausgeführt wird,
oder ob weitere Wirkstoffe zusätzlich
zu der erfindungsgemäßen Kristallmodifikation
3 von dem Natriumsalz des Benzamids I verabreicht werden, ab. Normalerweise
wird eine Dosis angewendet, die mindestens etwa 0,01 mg, vorzugsweise
mindestens etwa 0,1 mg, insbesondere mindestens etwa 1 mg, beträgt, und
die maximal etwa 100 mg, vorzugsweise maximal etwa 10 mg, beträgt, insbesondere
wenn Prophylaxe ausgeführt
wird (alle vorstehend angeführten
Daten in mg sind mg Kristallmodifikation 3 gemäß der Erfindung pro kg Körpergewicht
und pro Tag bei Verabreichung an einen Erwachsenen mit dem Gewicht
von etwa 75 kg). Die Dosis kann als eine einzige Dosis oder geteilt
in eine Anzahl von beispielsweise 2, 3 oder 4 einzelnen Dosen verabreicht
werden. Insbesondere, wenn akute Fälle von Herzarrhythmien behandelt
werden, beispielsweise in einer Intensivstation, kann parenterale
Verabreichung vorteilhaft sein. Eine bevorzugte Dosis in kritischen
Situationen kann dann etwa 10 mg bis etwa 100 mg pro kg Körpergewicht
und Tag sein und kann beispielsweise als eine intravenöse, kontinuierliche
Infusion verabreicht werden. Falls geeignet, kann es notwendig sein,
in Abhängigkeit
vom individuellen Verhalten, aufwärts und abwärts von den ausgewiesenen Dosen
abzuweichen.
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Aufgrund
ihrer Inhibitorwirkung auf ATP empfindliche Kaliumkanäle kann
die erfindungsgemäße Kristallmodifikation
3 von den Natriumsalzen des Benzamids I, neben dem Einsatz als pharmazeutischer
Wirkstoff in Human- und Veterinärmedizin,
auch als ein wissenschaftliches Werkzeug oder als eine Hilfe bei
der Untersuchung, beispielsweise bei biochemischen Untersuchungen,
worin ein Einfluss auf Kaliumkanäle
dieses Typs vorgesehen ist, und auch für diagnostische Zwecke, beispielsweise
in der In-vitro-Diagnose von Zellproben oder Gewebsproben, angewendet
werden. Die erfindungsgemäße Kristallmodifikation
3 von dem Natriumsalz des Benzamids I kann auch als Zwischenprodukt
für die
Herstellung von weiteren pharmazeutischen Wirkstoffen verwendet
werden.
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Die
nachstehenden Beispiele erläutern
die Erfindung.
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Beispiel 1
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40
kg 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
wurden in 80 l Methanol in einem emaillierten Rührgefäß suspendiert und die Temperatur wurde
auf 27°C
eingestellt. Eine Lösung
von 4,7 kg Natriumhydroxid in 58 l Methanol und 3,2 l Wasser wurde dann
in dem Verlauf von 10 bis 15 Minuten dosiert. Das Gemisch wurde
bei 27°C
3 Stunden gerührt.
136 l Ethanol wurden dann unter Rühren zugegeben. Das Gemisch
wurde dann 1 Stunde bei 20°C
bis 25°C
gerührt. Das
ausgefällte
Produkt wurde abfiltriert und mit Ethanol gewaschen. Nach Trocknen
wurden 38,2 kg des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in Kristallmodifikation 3 erhalten.
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Beispiel 2
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4,4
kg Natriumhydroxid wurden vollständig
in 160 l Methanol bei 20°C
bis 23°C
in einem Rührgefäß gelöst. 51 kg
5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
wurden dann in diese Lösung
eingeführt.
Das Gemisch wurde zu 625 kg Ethanol bei 20°C bis 23°C gegeben. Eine dünne Suspension
wurde erhalten, die für
weitere 3 Stunden bei 20°C
bis 23°C
gerührt wurde.
Das Produkt wurde abfiltriert und mit Ethanol gewaschen. Nach Trocknen
wurden 48 kg des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)-benzamid in Kristallmodifikation
3 erhalten.
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Beispiel 4
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11,5
g 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
wurden in einem Gemisch von 50 ml Methanol und 25 ml N-Methylpyrrolidon
bei 70°C
in einem Glasbehälter
gelöst.
Das Gemisch wurde auf 40°C gekühlt und
eine Lösung
von 1,6 g Natriummethoxid in 50 ml Methanol wurde unter Rühren dosiert.
Das erhaltene Natriumsalz wurde durch langsame Zugabe von 150 ml
Diisopropylether ausgefällt,
unter Saugen abfiltriert, mit Diisopropylether gewaschen und im
Vakuum bei 60°C
getrocknet. 10,2 g des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in Kristallmodifikation 3 wurden erhalten.
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Beispiel 5
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10
g 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
wurden in 360 ml Tetrahydrofuran bei der Siedetemperatur in einem
Glasbehälter
gelöst.
Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen lassen und wurde dann
mit einer Lösung
von 0,92 g Natriumhydroxidgranulat in 20 ml Methanol behandelt.
Das Gemisch wurde dann auf 0°C
gekühlt
und für
weitere 8 Stunden gerührt.
Ein feiner Niederschlag schied sich schrittweise ab, der unter Saugen
abfiltriert, mit Tetrahydrofuran gewaschen und bei 60°C in einem
Vakuumtrockenofen getrocknet wurde. 9,6 g des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in Kristallmodifikation 3 wurden erhalten.
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Beispiel 6 (Herstellung
von Ausgangsmaterial)
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4,4
g Natriumhydroxid wurden in 240 ml Ethanol bei etwa 60°C, bis sich
eine klare Lösung
bildete, gerührt.
47,2 g 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
wurden bei 53°C
zugegeben und das Gemisch wurde gerührt. Das Gemisch wurde im Verlauf
von 30 Minuten abkühlen
lassen und wurde für
weitere 1,5 Stunden bei 23°C
gerührt.
Es wurde dann auf 0°C
bis 5°C gekühlt und
erneut für
40 Minuten gerührt.
Das ausgefällte
Produkt wurde abfiltriert und mit 50 ml Ethanol gewaschen und getrocknet.
48,06 g des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-(2-(4-methoxy-3-me thylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in Kristallmodifikation 4 wurden erhalten.
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Beispiel 10
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10
g des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)-benzamid in Kristallmodifikation
4 wurden in 200 ml Ethanol in einem druckfesten Reaktor suspendiert.
Der Reaktor wurde verschlossen und 18 Stunden auf 92°C erhitzt.
Das Gemisch wurde dann auf 4°C
gekühlt
und das Produkt wurde durch Filtration isoliert. Das Natriumsalz
von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
in Kristallmodifikation 3 wurde erhalten.
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Beispiel 11
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Methanol-feuchtes
5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)ethyl)benzamid
(mit einem Trockengewicht von 72,5 kg) wurde zu 145 l Methanol in
einem emaillierten Rührgefäß gegeben
und bei 27°C
suspendiert. Eine Lösung
von 8,5 kg Natriumhydroxidplätzchen
in 143 l Methanol wurde dazugegeben. Der Gefäßinhalt wurde bei 27°C 3 Stunden
gerührt.
Das Gemisch wurde dann auf 10°C
gekühlt
und das Natriumsalz wurde durch Filtration isoliert. Das isolierte
Produkt wurde mit kaltem Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet.
68 kg des Natriumsalzes von 5-Chlor-2-methoxy-N-(2-(4-methoxy-3-methylaminothiocarbonylaminosulfonylphenyl)-ethyl)benzamid in
Kristallmodifikation 3 wurden erhalten.
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Röntgenbeugungsuntersuchungen
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Die
Röntgenbeugungsdiagramme
der Kristallmodifikationen 1 (Bezug), 2 (Bezug), 3 und 4 (Bezug) wurden
aus Kristallpulvern im Durchgangsmodus an einem STADIP Zwei-Kreis-Diffraktometer
von Stoe (Darmstadt, Deutschland), unter Anwendung von Cu Kα1-Strahlung,
erzeugt. Nachstehend sind Röntgenbeugungsreflexionen
in der Form aufgelistet, dass der Beugungswinkel 2Theta (= 2Θ oder 2θ) in Grad
(°) ausgewiesen
ist, bei dem Röntgenbeugungsreflexion
auftritt, und dahinter in Klammern die relative Intensität der Reflexion
in Prozent der Intensität
der stärksten
Reflexion, deren Intensität
gleich 100% gesetzt wurde. Die relativen Intensitäten sind
auf ein Vielfaches von 5% der Intensität der stärksten Reflexion gerundet.
Diese gerundeten relativen Intensitäten bilden auch die Grundlage
für die
Teilung in starke und mittelstarke Röntgenbeugungsreflexionen, die
vorstehend und in den Ansprüchen
ausgeführt
wurden. Die Beugungswinkel sind auf ein Vielfaches von 0,05° gerundet.
-
Röntgenbeugungen von Kristallmodifikation
1 (2Theta (°)
(relative Intensität
(%)))
-
- 7,10° (20%),
8,95° (100%),
9,40° (10%),
11,35° (25%),
12,15° (25%),
13,00° (10%),
15,40° (35%),
17,95° (5%), 18,85° (5%), 20,00° (10%), 21,40° (10%), 21,90° (10%), 22,80° (20%), 23,00° (35%), 23,50° (35%), 24,10° (10%), 24,50° (15%), 26,85° (5%), 27,70° (5%), 30,80° (5%), 32,25° (5%).
-
Röntgenbeugungen von Kristallmodifikation
2 (2Theta (°)
(relative Intensität
(%)))
-
- 7,15° (95%),
9,90° (45%),
11,10° (90%),
11,35° (10%),
13,35° (20%),
13,80° (45%),
14,00° (25%),
14,35° (10%),
14,90° (30%),
15,40° (10%),
16,30° (15%),
16,50° (10%),
17,00° (15%),
17,30° (5%),
17,95° (5%), 18,95° (30%), 19,85° (25%), 21,20° (10%), 21,60° (25%), 22,20° (10%), 22,55° (20%), 22,85° (70%), 23,10° (100%),
23,90° (45%),
24,30° (25%),
25,45° (20%),
26,80° (65%),
27,15° (25%),
27,85° (5%),
28,25° (25%), 28,35° (25%), 28,70° (10%), 28,95° (20%), 29,50° (5%), 30,10° (10%), 31,70° (5%), 32,30° (10%), 33,80° (5%).
-
Röntgenbeugungen von Kristallmodifikation
3 (2Theta (°)
(relative Intensität
(%)))
-
- 8,35° (80%),
9,20° (5%),
9,65° (5%),
11,75° (100%),
11,95° (70%),
12,45° (20%),
12,90° (5%),
13,70° (65%), 14,15° (5%), 15,80° (45%), 16,45° (40%), 18,10° (30%), 18,45° (40%), 18,80° (15%), 19,35° (30%), 19,45° (25%), 19,75° (70%), 20,55° (15%), 20,90° (55%), 21,40° (25%), 21,90° (70%), 22,20° (30%), 23,00° (35%), 23,85° (10%), 24,05° (10%), 24,90° (90%), 25,15° (40%), 25,45° (25%), 25,90° (15%), 26,40° (65%), 27,55° (15%), 28,00° (5%), 28,45° (55%), 29,10° (15%), 29,55° (15%), 29,80° (5%), 30,15° (45%), 30,50° (5%), 31,25° (10%), 31,45° (5%), 31,70° (10%), 33,80° (10%).
-
Röntgenbeugungen von Kristallmodifikation
4 (2Theta (°)
(relative Intensität
(%)))
-
- 6,30° (10%),
7,40° (25%),
8,70° (65%),
8,95° (80%),
9,45° (10%),
10,25° (10%),
10,45° (20%),
10,85° (90%), 11,40° (5%), 12,20° (65%), 12,60° (45%), 14,10° (5%), 14,75° (5%), 15,65° (35%), 16,30° (45%), 16,90° (15%), 17,75° (25%), 18,10° (20%), 18,80° (15%), 19,20° (25%), 20,50° (70%), 20,80° (10%), 21,30° (50%), 21,85° (15%), 22,25° (15%), 22,90° (25%), 23,35° (15%), 23,85° (100%),
24,60° (40%),
25,35° (20%),
25,60° (20%), 25,95° (30%), 26,55° (15%), 27,15° (10%), 27,45° (15%), 27,95° (10%), 28,70° (20%), 29,25° (5%), 29,40° (5%), 30,30° (5%), 30,95° (5%), 32,30° (10%), 33,40° (5%).
-
Hygroskopizitätsuntersuchungen
-
Die
Wasserdampfsorption der Kristallmodifikation 3 gemäß der Erfindung
wurde bei einer Temperatur von 25°C
an Substanzproben von etwa 12 bis 16 mg, unter Anwendung eines DVS-1
Dynamic Vapour Sorption Analysers von Surface Measurement Systems,
untersucht. Die Messungen wurden in einer Stickstoffatmosphäre ausgeführt, deren
relative Feuchtigkeit sich schritt weise änderte. Das Gewicht der Probe
wurde bei jeder relativen Feuchtigkeit nach Einstellung des Gleichgewichts
aufgezeichnet; das heißt,
wenn eine Veränderung in
dem Gewicht der Probe nicht mehr stattfand. Für eine Reihe des Ansteigens
von relativen Feuchtigkeiten sind die Wassergehalte der Substanzproben,
die aus der Veränderung
im Gewicht bestimmt wurden, verglichen mit den Ausgangsgewichten,
in Prozent angegeben.
-
-
Löslichkeitsuntersuchungen
-
Kristallmodifikation 3
-
Die
Substanz wurde unter Rühren
in 2,0 ml Wasser bei Raumtemperatur in Portionen von 50 bis 100 mg
eingeführt.
Nach Einführung
lag die Substanz anfänglich
als ein granulärer,
leicht rührbarer
Feststoff vor, der im Verlauf von einigen Minuten in Lösung ging.
Auf diese Weise konnten insgesamt bis zu 360 mg Substanz in 2 ml
Wasser bei 20°C
bis 25°C
gelöst
werden.