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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine ophthalmologische Vorrichtung,
und insbesondere eine ophthalmologische Vorrichtung zur Messung
der Trockenheit einer Hornhaut oder einer Bindehaut eines zu untersuchenden
Auges.
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Direkt
nach dem Blinzeln ist die Hornhaut eines Auges mit einem Tränenfilm
von nahezu gleichmäßiger Dicke
bedeckt. Dieser Tränenfilm
bricht jedoch allmählich
auf (trocknet aus), während
das Auge offen bleibt. Es ist wichtig, die für das Aufbrechen benötigte Zeit
zu messen (nachfolgend als AZ (Aufbrechzeit) bezeichnet), um einen
Defekt in dem Tränenfilm
zu erfassen. Neben einer wässrigen Schicht
besteht der Tränenfilm
auf der äußeren Fläche aus
einer Lipidschicht und auf der Seite der Hornhaut aus einer Muzinschicht.
Die wässrige Schicht
befindet sich zwischen den beiden Schichten. Die Lipidschicht hat
die Funktion, die Feuchtigkeit vor dem Verdampfen zu schützen, und
die Muzinschicht hat die Funktion, die Hornhautoberfläche gleichmäßig zu befeuchten.
Zur Untersuchung eines trockenes Auge als Folge einer Verringerung
an Feuchtigkeit (Tränendefizienz
wie etwa das Sjogren-Syndrom) oder einer Reduzierung der Muzinschicht
(Stevens-Johnson-Syndrom
oder dergleichen) wird die AZ-Messung als äußerst wichtig angesehen.
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Herkömmlich ist
die Diagnose eines solchen trockenen Auges folgendermaßen erstellt
worden: Als erstes wird Fluoreszin, welches eine fluoreszierende
Substanz ist, auf das zu untersuchende Auge appliziert. Anschließend wird
das Auge unter einer Schlitzlampe visuell beobachtet, bis es eine
vorbestimmte Trockenheit erreicht hat, wobei die oben erwähnte AZ
gemessen wird.
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Jedoch
wird bei der beschriebenen AZ-Messung die Trockenheit einer Hornhautoberfläche von einer
Untersuchungsperson durch die Beobachtung der Entwicklung von trockenen
Punkten auf der Hornhautoberfläche
auf der Grundlage ihrer subjektiven Beurteilung gemessen. Es ist
klar, dass eine andere Untersuchungsperson zu einem unterschiedlichen Messergebnis
kommt, und die Genauigkeit der Messung hängt von der Erfahrung der Untersuchungsperson
ab. Zusätzlich
gibt es weitere Probleme. Ein Beispiel ist, dass es äußerst schwierig
ist, die Trockenheit zu beurteilen, wenn trockene Punkte nicht gleichmäßig auftreten.
BENEDETTO ET AL offenbaren in: "The
instilled fluid dynamics and surface chemistry of polymers in the
preocular tear film",
INVESTIGATIVE OPHTHALMOLOGY, Band 14/12, 1975, Seiten 887–902, XP002136393,
ein Verfahren zur Bewertung des Zustandes eines Tränenfilms,
indem ein Tropfen Fluoreszin darauf appliziert und die Schlitzlampen-Fluorfotometrie
zu deren Untersuchung verwendet wird.
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Die
EP-A-0 232 986 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Bewertung der In-vivo-Fähigkeit
einer Kontaktlinse, nass zu werden oder zu bleiben, die die folgenden
Schritte umfasst: Abstützen
des Kopfes der Testperson, um eine ortsfeste Orientierung der Linse
festzulegen, Beleuchten der Linse mit kohärentem Licht, Abbilden des
prä-lentalen
Tränenfilms
derart, dass ein Interferenzmuster gebildet wird, Aufnehmen in zeitlichem
Ablauf des dadurch erzeugten Bildes und Bestimmen der Tränenfilmdicke
durch Korrelation der Interferenzstreifen des aufgenommenen Bildes.
Der klassische Kontaktwinkel wird abgeleitet, und andere Messungen,
wie etwa das Zeitintervall vom Blinzeln bis zum Einsetzen des Aufbrechens
des Tränenfilms,
oder die Zeit, bis der Film verdunstet ist, und die Anfangs- oder
Durchschnittsfilmdicke werden abgeleitet. Darüber hinaus können die
Art und Entwicklung lokalisierter trockener Punkte direkt beobachtet
werden, was die Ursachen des Zusammenbreches von Tränenfilmen
auf getragenen Kontaktgläsern
klärt.
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Die
vorliegende Erfindung ist angesichts der genannten Umstände gemacht
worden und hat zum Ziel, die genannten Probleme zu überwinden
und eine ophthalmologische Vorrichtung zur objektiven Messung der
Trockenheit einer Hornhaut oder einer Bindehaut bereitzustellen,
so dass in hohem Maße zuverlässige Messergebnisse
leicht gewonnen werden können,
ohne von der Erfahrung der Untersuchungsperson abzuhängen.
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Weitere
Ziele und Vorteile der Erfindung sind zum Teil in der nachfolgenden
Beschreibung dargelegt und sind zum Teil aus der Beschreibung ersichtlich
oder können
durch Ausführen
der Erfindung erlernt werden. Die Ziele und Vorteile der Erfindung können durch
die Mittel und Kombinationen verwirklicht und erreicht werden, die
in den beigefügten
Ansprüchen
hervorgehoben sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine ophthalmologische Vorrichtung zur Messung der
Trockenheit eines zu untersuchenden Auges bereitgestellt, wobei
die Vorrichtung Folgendes umfasst: ein optisches Projektionssystem,
das eine Lichtquelle und ein Fluoreszenzanregungsfilter umfasst,
um einen vorderen Abschnitt des Auges durch Projektion eines Fluoreszenzanregungslichtes
auf das Auge zu beleuchten, auf das ein fluoreszierendes Material
appliziert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein
optisches Erfassungssystem umfasst, das ein Fluoreszenzfilter enthält, das
Fluoreszenzstrahlung innerhalb eines bestimmten Teils eines sichtbaren
Bereichs hindurchlässt
und das Fluoreszenzanregungslicht herausfiltert, und ein zweidimensionales Bildaufnahmelement
umfasst, um ein Bild des vorderen Abschnitts aufzunehmen, wobei
das Fluoreszenzfilter in einen Lichtweg einsetzbar oder aus diesem
herausnehmbar ist, ein Messmittel zur Messung zeitlicher Veränderungen
eines trockenen Punktes in einem vorbestimmten zu messenden Bereich
innerhalb einer Zeitspanne, während
der ein Augenlid offen bleibt, indem das durch das Fluoreszenzfilter
gewonnene Bild des vorderen Abschnitts verarbeitet wird, wobei der
trockene Punkt eine Fläche
ist, auf der ein Tränenfilm
aufgebrochen ist, und ein Anzeigemittel zur Anzeige der gewonnenen
zeitlichen Veränderungen
des trockenen Punktes.
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Die
beigefügten
Zeichnungen, die in dieser Beschreibung enthalten sind und einen
Teil dieser bilden, veranschaulichen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung und dienen, zusammen mit der Beschreibung, zur Erklärung der
Ziele, Vorteile und Prinzipien der Erfindung. In den Zeichnungen
sind:
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1 eine
schematische Ansicht, die eine Konfiguration eines optischen Systems
zeigt, und ein Steuersystem einer ophthalmologischen Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein
Flussdiagramm, das die Stufen der Trockenpunktmessung mit Hilfe
der ophthalmologischen Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt;
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3 eine
Ansicht, die eine über
einen Zeitraum ausgeführte,
auf einer Differenz der reflektierten Lichtmenge basierende Trockenpunkterfassung zeigt;
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4 eine
Ansicht, die eine Beispiel zeigt, das Messergebnisse anzeigt;
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5 eine
Ansicht, die ein Beispiel zeigt, das zeitlich veränderliche
Trockenpunktflächen
in unterschiedlichen Farben zeigt;
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6 eine
Ansicht, die die Messflächeneinstellungsänderung
zeigt; und
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7 eine
Ansicht, die ein Beispiel zeigt, das Messergebnisse anzeigt.
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Nachfolgend
ist unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen eine ausführliche
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform einer ophthalmologischen
Vorrichtung gegeben, die die vorliegende Erfindung repräsentiert. 1 ist eine
Ansicht, die schematisch eine Konfiguration eines optischen Systems
und eines Steuersystems der ophthalmologischen Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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Bezugszahlen 1a und 1b sind
optische Messlichtprojektionssysteme- zur Projektion eines Messlichts
auf einen vorderen Abschnitt eines zu untersuchenden Auges E. Die
zwei optischen Messlichtprojektionssysteme sind so angeordnet, dass
jedes von ihnen das Messlicht schräg auf das Auge E projiziert,
entweder von rechts oder von links. Ferner umfassen die optischen
Messlichtprojektionssysteme 1a und 1b Halogenlampen 2a bzw. 2b,
die weißes
Beleuchtungslicht aussenden, sowie Fluoreszenzanregungsfilter 3a und 3b,
die Licht mit einer kurzen Wellenlänge innerhalb des sichtbaren
Bereichs hindurchlassen. Die Fluoreszenzanregungsfilter 3a und 3b können wahlweise
in einen Lichtweg gesetzt oder aus diesem herausgenommen werden. Zusätzlich werden
die optischen Messlichtprojektionssysteme 1a und 1b über Bedienungsschalter
gesteuert, die in einer Schaltereingabeeinheit 24 angeordnet
sind, was nachstehend beschrieben ist, um die Lichtmenge zu ändern, die
die Lampen 2a und 2b projizieren, nur eine der
Lampen 2a und 2b einzuschalten, nur eines der
Filter 3a und 3b in den Lichtweg einzusetzen oder
dergleichen. Dadurch kann eine selektive Beleuchtung erreicht werden.
Darüber hinaus
können
die optischen Messlichtprojektionssysteme 1a und 1b ausgelegt
sein, um Projektionswinkel des Messlichts veränderlich zu machen.
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5 ist
optisches Beobachtungssystem zur Beobachtung eines vorderen Abschnitts
des Auges E. Dieses optische Beobachtungssystem 5 dient
auch als optisches Erfassungssystem zur Erfassung trockener Punkte,
indem ein von einer Hornhaut oder von einer Bindehaut des Auges
E reflektiertes Licht empfangen wird. Entlang der optischen Achse
L des optischen Beobachtungssystems 5 angeordnet sind: eine
Objektivlinse 6, ein halbdurchlässiger Spiegel 7, eine
Abbildungslinse 8, ein Fluoreszenzfilter 9, das wahlweise
in den Lichtweg gesetzt oder aus diesem herausgenommen werden kann,
und eine CCD-Kamera 10, die ein Flächensensor ist. Das Fluoreszenzfilter 9 lässt Fluoreszenzstrahlung
innerhalb eines bestimmten Teils des sichtbaren Bereichs hindurch, filtert
jedoch das erwähnte
Messlicht heraus, welches das Anregungslicht für die Fluoreszenz ist (das
Licht, das durch die Filter 3a und 3b hindurchgetreten
ist).
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11 ist
ein optisches Ausrichtungslicht-Projektionssystem. Ein von einer
im nahen Infrarotbereich ausstrahlenden LED 12, die als
Ausrichtungslichtquelle dient, ausgesendetes nahes Infrarotlicht
beleuchtet eine Blende bzw. Öffnung 13.
Danach tritt das Licht von der Blende 13 durch eine Linse 14 und einen
Strahlteiler 15 hindurch und wird von dem halbdurchlässigen Spiegel 7 reflektiert.
Das durch die Linse 6 nahezu parallel gemachte Licht wird
schließlich auf
das Auge E projiziert. 16 ist ein optisches Fixierungssystem.
Ein von einer im sichtbaren Bereich ausstrahlenden LED 17,
die als Fixierungslichtquelle verwendet wird, ausgesendetes sichtbares
Licht beleuchtet ein Fixierungsziel 18. Das Licht von dem
Fixie rungsziel 18 wird über
eine Linse 19, den Strahlteiler 15, den halbdurchlässigen Spiegel 7 und
die Linse 6 auf einen Fundus bzw. Augenhintergrund des
Auges E projiziert. 4 sind Beleuchtungslampen zur Beleuchtung
des vorderen Abschnitts des Auges E. Ein Bild des vorderen Abschnitts
des Auges E, der von den Lampen 4 beleuchtet wird, wird
mit der Kamera 10 über
die Linse 6, den halbdurchlässigen Spiegel 7 und
die Linse 8 fotografiert (zu diesem Zeitpunkt ist der Filter 9 nicht
in den Lichtweg gerückt).
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Bildsignale,
die die Kamera 10 ausgibt, werden anschließend einem
Farb-TV-Monitor zugeführt, der
Monitor zeigt das Bild des vorderen Abschnitts des Auges E an. Ferner
werden die Bildsignale von der Kamera 10 einem Bildsignalspeicher 21 zugeführt. Von
der in diesem Speicher 21 gespeicherten Information erfasst
die arithmetische Steuereinheit 20 das Erscheinen trockener
Punkte auf der Hornhaut oder der Bindehaut und erhält Informationen über zeitliche
Veränderungen
der trockenen Punkte (dies ist nachstehend ausführlich beschrieben). Die Informationen über die
sich zeitlich verändernden
trockenen Punkte und die Ergebnisse der von der arithmetischen Steuereinheit 20 gewonnenen
AZ-Messung werden über
eine Einheit 23 zur Erzeugung grafischer Informationen
auf dem Monitor 22 angezeigt. Die Einheit 23 zur
Erzeugung grafischer Information erzeugt ein Fadenkreuz, das zur
Ausrichtung verwendet wird, sowie eine Grafik, die die Messergebnisse
gemäß den von
der arithmetischen Steuereinheit 20 gegebenen Anweisungen
anzeigt.
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25 ist
eine Filtereinsetz- und herausnahmemechanismuseinheit zum Einsetzen
der Filter 3a und 3b in den Lichtweg oder zum
Herausnehmen derselben aus dem Lichtweg. 26 ist eine Lichtquellenansteuerungsmechanismuseinheit
zum Ansteuern des Leuchtens der Lichtquellen 2a, 2b, 12, 17 und 4. 24 ist
die Schaltereingabeeinheit, die verschiedene Schalter umfasst, von
denen jeder mit der arithmetischen Steuereinheit 20 verbunden
ist.
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Nachfolgend
sind die Arbeitsabläufe
der ophthalmologischen Vorrichtung, die die obige Konfiguration
aufweist, mit Bezug auf 2 beschrieben. Darin wird die
Messung durchgeführt,
nachdem Fluoreszin in das Auge E geträufelt wurde, wobei die Filter 3a, 3b und 9 in
den Lichtweg eingesetzt sind. In diesem Fall wird zusätzlich mit
einem Schalter 24a, der in der Eingabeeinheit 24 angeordnet
ist, ein Modus gewählt,
der die Messung automatisch startet, obgleich die Messung alternativ
durch Drücken
eines Messstartschalters 27 gestartet werden kann.
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Als
erstes wird das Auge E an einer vorbestimmten Position relativ zu
der Vorrichtung positioniert, und das Auge E wird gegenüber dem
Licht von dem Fixierungsziel 18 fixiert. Ein Bild von dem
vorderen Abschnitt des Auges E, das durch die Lampen 4 beleuchtet
wird, sowie von Leuchtpunkten zur Ausrichtung, die durch die LED 12 projiziert
werden, werden auf dem Monitor 22 angezeigt. Während die
Untersuchungsperson beobachtet, richtet sie die optischen Systeme
mit dem Auge E aus, wobei sie einen herkömmlichen, bekannten Mechanismus
verwendet, der nicht dargestellt ist, wie etwa einen Joystick (zu
diesem Zeitpunkt ist das Filter 9 nicht in den Lichtweg
eingesetzt). Nachdem die Ausrichtung abgeschlossen ist, schaltet
die arithmetische Steuereinheit 20 auf einen Druck auf
einen Schalter 24b die Lampen 2a und 2b an
(die Filter 3a, 3b und 9 sind zu bis
zu diesem Zeitpunkt schon durch Drücken eines Schalters 24c in
den Lichtweg eingesetzt worden, nachdem die Ausrichtung abgeschlossen
worden war). Gleichzeitig werden die Lampen 4 und die LED 12 abgeschaltet.
Dann wird Fluoreszin in das Auge E geträufelt, und die Testperson wird
angewiesen, zu blinzeln, um das Fluoreszin über den gesamten Tränenfilm
des Auges E auszubreiten.
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Wenn
die Lampen 2a und 2b eingeschaltet sind, tritt
das Messlicht durch die Filter 3a und 3b und wird
auf das Auge E in einem Anregungszustand projiziert. Als Folge davon
wird ein von dem über
den Tränenfilm
ausgebreiteten Fluoreszin reflektiertes Messlicht von der Kamera 10 erfasst.
Die Bildsignale von der Kamera 10 werden sequentiell in
den Speicher 21 eingegeben, und die arithmetische Steuereinheit 20 erfasst,
dass die Augenlider geöffnet
sind, wodurch die Messung automatisch gestartet wird. Das heißt, die
von dem Auge E reflektierte Lichtmenge nimmt zu, während sich
die Augenlider öffnen,
im Vergleich dazu, wenn die Augen geschlossen sind. Dieser Unterschied
(diese Differenz) bezüglich
der reflektierten Lichtmenge erlaubt es, zu erfassen, ob die Augenlider
geöffnet
sind. Es ist außerdem
möglich,
aus der Größe der Hornhaut
oder der Iris, die durch Bildverarbeitung gewonnen werden kann,
zu erfassen, ob die Augenlider geöffnet sind. Da das Auge mehrmals
blinzeln kann, wird der Zeitpunkt, zu dem sich die Augenlider öffnen, nur
dann als Startzeitpunkt der Messung bezeichnet, wenn die Augenlider
ohne zu blinzeln länger
als eine vorbestimmte Zeitspanne offen bleiben. Um zu erfassen,
ob die Augenlider offen sind, können
andere, herkömmliche Techniken
(ein Beispiel ist in der USP 5 807 273 offenbart, die der JP-Veröffentlichung
Nr. HEI 9-149884 entspricht) verwendet werden.
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Nachdem
die Messung gestartet ist, erfasst die arithmetische Steuereinheit 20 auf
der Grundlage der von der Kamera 10 eingegebenen Bildsignale aus
dem Unterschied in der von dem Auge E reflektierten Lichtmenge die
Entwicklung von trockenen Punkten und erhält die zeitliche Änderung
der trockenen Punkte. 3 ist eine Ansicht, die die
im Zeitablauf ausgeführte,
auf einer Differenz der reflektierten Lichtmenge basierende Trockenpunkterfassung
darstellt (eine der Erfassungslinien der Kamera 10 ist dargestellt).
Der Tränenfilm,
der die Hornhautoberfläche
bedeckt, wird, während
die Augenlider offen bleiben, allmählich dünner, und der Teil, wo der
Tränenfilm
austrocknet, erscheint als ein trockener Punkt. Die Menge des von
dem trockenen Punkt reflektierten Lichtes ist im Vergleich zu der
von dem Tränenfilm äußerst gering.
Somit kann der Bereich (die Fläche)
der trockenen Punkte erfasst werden, wenn ein Grenzwert für die Menge
an reflektiertem Licht oder für
das Ausmaß der
Differenz bezüglich
der Menge an reflektiertem Licht eingestellt wird. Ein Beispiel
der Messergebnisse zum Angeben der Trockenheit sind Daten bezüglich des
Verhältnisses
der Trockenpunktfläche 131 zu
einem vorbestimmten Hornhautbereich (die Größe und die Position des Hornhautbereichs
werden mit Bezug auf die Ausrichtungsposition (die optische Achse
L) entlang der Erfassungsoberfläche 130 der
Kamera 10 bestimmt, welche in dem Speicher 21 gespeichert
ist. Die arithmetische Steuereinheit 20 speichert diese
Verhältnisdaten
in einem vorbestimmten Zeitintervall wiederholt ab. Wenn die Messzeit
(zehn Sekunden bei dieser Ausführungsform)
abgelaufen ist, informiert die arithmetische Steuereinheit 20 die
Untersuchungsperson durch einen Ton oder eine Anzeige darüber, dass
die Messung beendet ist, und beendet die Messung automatisch.
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Wenn
das Auge E während
der obigen Messung blinzelt, ändert
sich die von dem Auge E reflektierte Lichtmenge dramatisch. Die
arithmetische Steuereinheit 20 erfasst einen Blinzelvorgang
des Auges E aus dieser dramatischen Änderung. Wenn ein Blinzelvorgang
erfasst wird, wird auf dem Monitor 22 ein Messfehler angezeigt.
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Nachdem
die Messung beendet ist, zeigt der Monitor die Messergebnisse an. 4 ist
eine Ansicht, die ein Beispiel zeigt, das die Messergebnisse darstellt.
Hier ist die relative Fläche
der trockenen Punkte zu der Messfläche durch eine Kennlinie als Funktion
der Zeit dargestellt. Eine Kennlinie 100 ist ein Beispiel,
das einen Fall zeigt, bei dem das Auge ein trockenes Auge ist, während eine
Kennlinie 101 ein Beispiel ist, das einen Fall zeigt, bei
dem das Auge normal ist.
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Im übrigen kann
ein Betrag des Schwellenwerts zur Bestimmung der trockenen Punkte
mit Hilfe eines Schalters 24j verändert werden, wodurch es möglich ist,
die Einstellung so zu ändern,
dass sie zu einem Zustand jedes zu untersuchenden Auges individuell
passt. Der Betrag des Schwellenwertes wird zusammen mit den Messergebnissen
in dem Speicher gespeichert, der in der arithmetischen Steuerungseinheit 20 angeordnet
ist, und von einem Drucker, ebenfalls zusammen mit den Messergebnissen, ausgedruckt.
Dies ermöglicht
es, eine Messung zu einem späteren
Zeitpunkt mit den gleichen Einstellungen auszuführen, um Fortschritte zu beobachten.
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Darüber hinaus
ist eine Messung trockener Punkte empfindlich gegenüber ihrer
Umgebung bei der Messung, insbesondere gegenüber Feuchtigkeit. Somit ist
es im Hinblick auf Ergebnisse der Erfassung durch einen Feuchtigkeitssensor 29 wünschenswert, Korrekturen
an dem Betrag des Schwellenwertes zur Bestimmung trockener Punkte
oder an den Messergebnissen vorzunehmen. Wenn zum Beispiel die arithmetische
Steuerungseinheit 20 aus den von dem Sensor 29 erfassten
Ergebnissen beurteilt, dass die Feuchtigkeit in der Umgebung, die
die Vorrichtung umgibt, niedriger als ein vorbestimmter Referenzwert ist,
wird der Betrag des Schwellenwerts angesichts der Tatsache verringert,
dass die Hornhautoberfläche schneller
austrocknet, als wenn die Feuchtigkeit bei dem Referenzwert liegt.
Eine solche Korrektur gewährleistet
eine höhrere
Genauigkeit der Messung.
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Wie
es in 5 gezeigt ist, werden in einem vorbestimmten Zeitintervall
auf dem Monitor 22 die Trockenpunktflächen farbig und überlagert
mit dem Bild des Auges E dargestellt. Hierzu wird ein Modus für diesen
Vorgang mit einem Schalter 24k ausgewählt, der in der Eingabeeinheit 24 angeordnet
ist. In 5 zeigen Konturfiguren 111 zeitlich
veränderliche Trockenpunktflächen zu
jedem vorbestimmten Zeitintervall an, und die Farben zeigen die Änderung
in der Zeit an. Eine solche Anzeige während der Messung ermöglicht es,
die zeitlichen Änderungen
der trockenen Punkte besser zu verstehen. Das Zeitintervall zur Farbanzeige
der Konturfiguren 111 (bei dieser Ausführungsform eine Sekunde) kann
verändert
werden, indem mit Hilfe eines Schalters 241, der in der
Eingabeeinheit 24 angeordnet ist, ein geeignetes Zeitintervall
ausgewählt
wird. Ferner, durch Abspeichern der endgültigen Anzeige beim Beenden
der Messung und Umschalten zur endgültigen Anzeige mit der Anzeige
der in 4 gezeigten Messergebnisse kann die Veränderung
der trockenen Punkte visuell leicht erfasst werden.
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Darüber hinaus
können
die Messergebnisse, die wie in 5 die zeitliche Änderung
anzeigen, in einer internen oder einer externen Speichervorrichtung
gespeichert werden. Ferner können
zum Beispiel der Zustand vor der Behandlung und der Zustand nach
der Behandlung nebeneinander auf demselben Bildschirm des Monitors 22 (oder
einer weiteren Anzeigevorrichtung) angezeigt werden. Dies erleichtert
die Beobachtung der Entwicklung der Änderung.
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Gemäß der obigen
Beschreibung erhält
man Daten über
ein Verhältnis
der Trockenpunktfläche
zu dem vorbestimm ten Hornhautbereich (relative Fläche). Es
ist jedoch auch möglich,
Daten über
ein Verhältnis
der Trockenpunktfläche
zu einer beliebig eingestellten Messfläche zu erhalten. Die Einstellung der
Messfläche
wird folgendermaßen
geändert:
Zuerst wird der Flächeneinstellungsänderungsmodus mit
Hilfe eines Schalters 24d in der Eingabeeinheit 24 gewählt, die
in Figur 121a in 6 gezeigte
momentane Messfläche
wird auf dem Monitor 22 angezeigt. Anschließend werden
Parameter der Breite und Länge
des Bereichs mit Hilfe von Schaltern 24e, 24f, 24g und 24h auf
jene einer beabsichtigten Größe geändert. Als
Folge davon ändert
sich die Größe der Messfläche wie
es durch die Figur 121b in 6 gezeigt
ist. Danach wird die Fläche
mit Hilfe der Schalter 24i, die Bewegungstasten sind, zu
einem beabsichtigten Ausschnitt bewegt. Dann wird der Flächeneinstellungsänderungsmodus
auf einen Druck des Schalters 24d gelöst, wodurch die Registrierung
der neuen Einstellung beendet ist. Um diese Änderung vorzunehmen, wird das
Bild des vorderen Abschnitts des Auges E bei der Messung einmal
in dem Bildspeicher gespeichert, und die Einstellung wird auf dem
angezeigten Bild geändert,
so dass die Änderung
in Übereinstimmung
mit dem Auge E gemacht werden kann.
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Ferner,
die Messung zur Erfassung der Trockenheit der Hornhautoberfläche, wie
sie oben beschrieben ist, kann ohne Einträufeln von Fluoreszin, jedoch
mit dem von dem mit weißem
Beleuchtungslicht von den Lampen 2a und 2b beleuchteten
Auge E reflektierten Licht durchgeführt werden (indem eine Änderung
der zeitlich veränderlichen
Interferenzstreifen zwischen dem von der äußersten Oberfläche und von
der innersten Oberfläche
des Tränenfilms
reflektierten Licht gemessen wird), was nicht Teil der Erfindung
ist. In diesem Fall werden die Filter 3a, 3b und 9 aus
dem Lichtweg herausgenommen. Außerdem können statt
der Filter 3a, 3b und 9 Polarisationsfilter in
den Licht weg gesetzt werden, um selektivere Interferenzstreifen
zu erhalten.
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Genau
wie im Falle einer Messung mit Fluoreszineinträufelung wird die Ausrichtung
des Auges E bezüglich
der Vorrichtung ausgeführt,
und weißes Beleuchtungslicht
von den Lampen 2a und 2b wird auf das Auge E projiziert.
Danach werden die Interferenzstreifen mit der Kamera 10 fotografiert.
Auf der Grundlage des Betrags des reflektierten Lichts dieser fotografierten
Interferenzstreifen wird eine Änderung der
Menge an reflektiertem Licht über
die Zeit solange gemessen, bis trockene Punkte erscheinen. Anders
als reflektiertes Fluoreszenzlicht durch Einträufelung von Fluoreszin, ist
die Menge reflektierten Lichts von den Interferenzstreifen näher an der
eines natürlichen
Zustandes. Da eine Entwicklung trockener Punkte beobachtet werden
kann, während
die Interferenzstreifen beobachtet werden, kann eine Diagnose auf
der Grundlage der zeitlichen Änderung
der Interferenzstreifen und der trockenen Punkte gemacht werden.
Solche Modifikationen sind jedoch nicht in der vorliegenden Erfindung
innerhalb des von der gleichen technischen Idee abgeleiteten Schutzumfangs
enthalten.
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Ferner,
eine Alternative zur Anzeige der zeitlich veränderlichen relativen Fläche der
Trockenpunktfläche
zu der Messfläche,
wie es in 4 gezeigt ist, ist die Anzeige
der Zeit, die erforderlich ist, damit die relative Fläche ein
vorbestimmtes Verhältnis
hat (nämlich
AZ), wie es in 7 gezeigt ist (7 zeigt,
dass jenes AZ zu dem Zeitpunkt 4,85 Sekunden beträgt, zu dem
das Verhältnis
der Trockenpunktfläche
relativ zu der Messfläche
80% beträgt).
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Ferner,
statt das Verhältnis
der Trockenpunktfläche
relativ zu der Messfläche
zu erhalten, kann die Trocken heit auf der Grundlage des Ausmaßes der
Reduktion der reflektierten Lichtmenge in der Gesamtmessfläche relativ
zu dem Referenzwert sein. Das heißt, es wird ein Vergleich zwischen
dem Referenzwert und eine Menge des reflektierten Lichts in einem
vorbestimmten Zeitintervall angestellt, um eine Differenz dazwischen
zu erhalten. Eine größere Differenz
wird dahingehend interpretiert, dass eine größere Trockenpunktfläche vorliegt. Wenn
die Beziehung zwischen der Differenz der Lichtmenge und dem Verhältnis (die
relative Fläche) der
Trockenpunktfläche
empirisch gewonnen und zuvor abgespeichert wird, kann eine Änderung
der zeitlich veränderlichen
Trockenpunktfläche
angezeigt werden. Hier wird der Referenzwert durch die Menge an
reflektiertem Licht, die in dem Speicher gespeichert ist, der in
der arithmetischen Steuereinheit 20 angeordnet ist beim
Start der Messung bestimmt (beim Erfassen des Augenlidöffnungszustandes). Diese
Technik ist innerhalb einer begrenzten Messfläche bis zu einem gewissen Grad
nützlich.
Folglich sollte eine Messfläche
zuvor in der vorgenannten Weise auf eine beliebige Größe eingestellt
werden.
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Wie
oben beschrieben, kann die Trockenheit der Hornhaut oder der Bindehaut
objektiv gemessen werden, ohne von der subjektiven Beurteilung durch die
Untersuchungsperson abhängig
zu sein. Somit könne
in hohem Maße
zuverlässige
Messergebnisse quantitativ gewonnen werden.