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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schuhwerk mit einer aus
einem Stück
mittels Spritzgießen
aus Polymermaterial hergestellten Schale. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf einen Absatzskistiefel, aber es ist zu verstehen,
daß sich
die Erfindung auch auf andere Arten von Schuhwerk, zum Beispiel
Eislaufstiefel oder Arbeits- (Sicherheits-)Stiefel bezieht.
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Wie
gut bekannt ist, weist in einem Stiefel dieser Art die Schale als
ein Stück
eine starre Sohle und zwei weichere Seitenwände auf, die sich nach oben über die
Hacke des Benutzers erstrecken. Der Stiefel wird durch andere strukturelle
und funktionale Komponenten vervollständigt, insbesondere ein äußeres Beinstück, das
an den Seitenwänden
angelenkt ist. Damit die Einführung
des Fußes
ermöglicht wird,
ist die Schale oberhalb der Sohle durch Längs- (vertikale) Trennlinien
in zwei Klappen unterteilt, die sich über eine beträchtliche
Länge in
dem obersten Teil des Stiefels überlappen.
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Zu
dem doppelten Zweck des Erleichterns des Einführens des Fußes von
oben und Anpassen der inneren Oberfläche der Schale an das Eintreten des
Fußes,
hat die Anmelderin nun während
mehrerer Jahre bereits eine Schale entwickelt mit einem Schlitz,
der quer in Bezug auf die Längsmittelebene ist
und gegenüber
der Hacke des Benutzers positioniert ist, so daß jede der zwei Klappen in
zwei Teile mit der gegenseitigen Möglichkeit einer begrenzten Bewegung
unterteilt ist – siehe
Patent
US 4,974,346 A .
Auf diese Weise bleibt jede Klappe des Oberteiles an der entsprechenden
Klappe des Beinstückes
angebracht. Zum Minimieren des Eindringens von Schnee oder Wasser
in den Stiefel werden zwei Zungen benutzt, ohne daß ein übermäßiger Druck
auf den Fuß des
Benutzers ausgeübt
wird, wobei die zwei Zungen so geformt sind, daß sie der gekrümmten Form
der Schale in dem Bereich des Schlitzes folgen. Die Zungen sind
mit Querrippen versehen, die so lang wie der Schlitz sind und als
ein Stück
zu der Außenseite
vorstehen. Zum Befestigen der Zunge innerhalb der Schale auf industrielle
weise, genauer eine der zwei Klappen an dem Oberteil (d.h. unterhalb
des Schlitzes) oder die zwei Klappen des Beinstückes (d.h. oberhalb des Schlitzes)
wird ein Wärmeschweißprozeß benutzt.
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Im
Gegenteil zu den beträchtlichen
Vorteilen, die sehr von den Benutzern geschätzt werden, bedeuten die Stiefel
dieser Lösung
für die
Stiefelhersteller nicht unbeträchtliche
technische Nachteile, die sich genau auf den Wärmeschweißprozeß zum Befestigen der Zungen
beziehen:
- – dieser
Prozeß muß in einer
speziellen Produktionslinie ausgeführt werden, die nicht mit den
anderen Zusammensetzschritten eines Stiefels in zeitlicher Beziehung
steht;
- – es
gibt das Risiko, daß sich
Risse in den oben erwähnten
Schalenklappen bilden, wobei die Risse durch wiederholte Benutzung
größer wachsen können, bis
der Stiefel unbrauchbar wird;
- – er
kann nicht mit allen Arten von Polymermaterialien benutzt werden,
insbesondere mit Polypropylen, das gute Eigenschaften bei relativ
geringen Kosten sicherstellen würde.
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Es
sind auch Fälle
aufgetreten, in denen aufgrund der schlechten Anhaftung der Zungen
an den Schalenklappen auf die wiederholte Benutzung des Stiefels
folgend ein gewisses Eindringen von Schnee oder Wasser innerhalb
der Schale auftritt, zu der offensichtlichen Enttäuschung
des Benutzers.
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Es
ist wünschenswert – und dieses
bildet tatsächlich
die Hauptaufgabe der Erfindung – einen
zuverlässigen
Stiefel vorzusehen, der Zufriedenheit der Benutzer garantieren kann,
und der nicht die Nachteile für
den Hersteller erhebt.
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Ein
Stiefel mit den kennzeichnenden Merkmalen, die hier unten beansprucht
werden, kann diese und andere Aufgaben erzielen, wie klarer aus
der nicht begrenzenden Beschreibung der Ausführungsform erscheint, die in
der begleitenden Zeichnung gezeigt ist, in der:
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1 eine schematische Seitenansicht
einer Schale ist, wie sie von der Innenseite eines Skistiefels gemäß der Erfindung
gesehen wird;
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2 eine schematische Seitenansicht
ist, wie sie von der Außenseite
des Stiefels gesehen wird;
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3 eine dreidimensionale
Ansicht auf größerem Maßstab der
Einzelheiten zeigt, die in einem Kreis in 2 eingeschlossen sind;
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4 eine schematische Ansicht
von oben der Stiefelschale ist, die teilweise entlang der Linie IV-IV
in 2 geschnitten ist;
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5 und 6 vertikale Teilschnitte entlang der Linie
V-V in 2 bzw. der Linie
VI-VI in 1 sind.
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Es
wird Bezug genommen auf 1 bis 4, die Schale 1 eines
Skistiefels, der aus Polymermaterial mittels Einspritzgießen hergestellt
ist, besteht aus einer starren Sohle 2 und einem weniger
starren Oberteil 3, das sich um einen gewissen Abstand über die
Hacke des Benutzers erstreckt. Sowohl aus Gründen der Einfachheit und da
sie sich nicht direkt auf diese Erfindung beziehen, sind andere
Hauptteile des Stiefels wie das Beinstück, das an dem Oberteil 3 angelenkt
ist, und der Innenschuh, der getrennt unter Benutzung eines besonders
weichen Materiales hergestellt wird, nicht gezeigt worden.
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Auf
der Vorderseite der Schale
1 unterteilt eine Trennlinie
5 parallel
zu der Längsmittelebene des
Stiefels das Oberteil
3 in ein inneres Teil und ein äußeres Teil.
Wie in dem oben erwähnten
Patent
US 4,974,346 in
dem Namen des gleichen Anmelders weist das gleiche Oberteil
3 der
Schale
1 darin gebildet einen Schlitz auf, der der Krümmung davon
folgend sich quer in Bezug auf die Trennlinie
5 gegenüber der
Hacke des Benutzers erstreckt. Der Schlitz besteht aus einem ersten
Abschnitt
8A, der das Oberteil
3 in ein erstes
Paar von Klappen
6A und
7A auf der Außenseite
der Schale unterteilt, und einem zweiten Abschnitt
8B,
der das Oberteil
3 in ein zweites Paar von Klappen
6B und
7B auf
der Innenseite unterteilt. Wie in den Figuren zu sehen ist, sind
die Klappen
6A und
6B an einer unteren Position
angeordnet und ein wenig in Bezug auf die Horizontale geneigt, während die
Klappen
7A und
7B an einer höheren Position angeordnet sind
und ungefähr
vertikal sind. Der Schlitz stellt sicher, daß die Klappen
6A und
7A als
auch die Klappen
6B und
7B miteinander verbunden
sind mit der Möglichkeit
der Bewegung gegeneinander, so daß das Einführen des Fußes in den Stiefel erleichtert
wird.
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Gemäß dem kennzeichnenden
Hauptmerkmal der Erfindung wird das Eindringen von Schnee oder Wasser
in den Stiefel verhindert durch zwei entfernbare Einsätze 11 und 12,
die so ausgelegt sind, daß sie
mit dem Oberteil 3 der Schale so verbunden sind, daß sie sich
sowohl nach oben als auch nach unten von dem Querschlitz sowohl
auf der Innenseite als auch der Außenseite erstrecken.
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Genauer,
die Einsätze 11 und 23 bestehen aus
einem Flansch 13 bzw. 14 einer größeren Breite und
einem Flansch 15 bzw. 16 einer kleineren Breite und
einem Verbindungsteil 17 bzw. 18. Aufgrund der Form
und der Abmessungen dieser Teile folgen die Einsätze 11 und 12 der
Krümmung
der Schale 1 (und somit der Krümmung des Eintrittes des Fußes des Benutzers
gegenüber
der Hacke) sowohl in Längs- als
auch Querrichtung – siehe 3. Tatsächlich sind die Flansche 13 und 15, 14 und 16 so
ausgelegt, daß sie
in engem Kontakt mit den Klappen 6A, 7A bzw. den
Klappen 6B, 7B bleiben (auf deren Oberflächen geeignete
Sitze für
diesen Zweck vorgesehen sind), während
die Verbindungsteile 17 und 18 so ausgelegt sind,
daß sie
innerhalb des äußeren Abschnittes 8A bzw.
innerhalb des inneren Abschnittes 8B des Schlitzes bleiben – siehe 5 und 6.
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Wie
in 3 bis 6 gezeigt ist, erstrecken sich die Einsätze 11 und 12 in überlagernder
Weise sowohl über
die äußere als
auch über
die innere Oberfläche
der Schale 1 und nicht nur die innere Oberfläche, wie
in dem Fall von Zungen gemäß dem oben beschriebenen
Stand der Technik. Weiterhin weisen beide Flansche der Einsätze in einer
Richtung quer in Bezug auf die Längsmittelebene
des Stiefels eine Breite derart auf, daß nicht nur die entsprechenden Abschnitte 8A und 8B des
Querschlitzes bedeckt wird, sondern sie erstrecken sich auch über die Längstrennlinie 5 – siehe 3. All dieses stellt eine perfekte
Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser und Schnee innerhalb
der Schale 1 sicher.
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Gemäß einem
wichtigen kennzeichnenden Merkmal der Erfindung wird jeder der Einsätze 11 und 12 als
ein Stück
aus einem weichen und nachgiebigen Material mittels Spritzgießens hergestellt.
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Zum
Vergrößern der
Zuverlässigkeit
des Stiefels sind die Einsätze 11 und 12 auf
der Schale 1 zum Beispiel mittels Nieten oder anderer Befestigungsvorrichtungen
(nicht gezeigt) befestigt, die durch mindestens einen ihrer Flansche
gehen und auf jeden Fall entfernt werden können, falls notwendig.
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Die
durch die Erfindung angebotenen Vorteile können wie folgt zusammengefaßt werden:
- – die
Abdichtung, die durch den Stiefel gegen Schnee und Wasser vorgesehen
wird, ist besonders gut, ohne daß die Leichtigkeit des Einführens des
Fußes
und das Anhaften der Schale an dem Fuß nachteilig beeinflußt wird;
- ⧫ die
Einsätze
können
unabhängig
von der Schale hergestellt werden;
- ⧫ der
Schritt des Zusammenbaus der Einsätze auf der Hülle ist
in jedem Fall perfekt verträglich
mit dem Stiefelproduktionszyklus;
- ⧫ die
Einsätze
können
unter Benutzung vieler Arten von Polymermaterial hergestellt werden,
auch total unterschiedlich von jenen, aus denen die Schale hergestellt
ist, wobei es keinen der oben erwähnten Nachteile gibt, die mit
den Warmschweißprozessen
verknüpft
sind. Es ist somit möglich
für den
Stiefelhersteller, für
die Schale Polypropylen zu benut zen, das vorteilhafte Eigenschaften
aus einem technischen und kostenbezogenen Gesichtspunkt aufweist;
- ⧫ wenn
der Stiefel an dem Ende seines nützlichen Lebens
weggeworfen wird, können
die Einsätze aus
der Schale in einer leichten Weise und mit niedrigen Kosten durch
eine Behandlung entfernt werden, die einer umweltfreundlichen Wiedergewinnung
der Rohmaterialien vorangeht.