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Druckknopfsteuerung für elektrische Antriebsmotoren von Arbeitsmaschinen
Es ist üblich, elektrische Antriebsmotoren von Arbeitsmaschinen, z. B. Werkzeugmaschinen,
durch Druckknöpfe zu steuern, und zwar von mehreren Stellen aus. Für eine Universalsteuerung
einer Werkzeugmaschine sind an jeder Kommandbstelle Druckknöpfe für z. B. folgende
Kommandos vorgesehen:
z. Vorwärts 1 für Vollbetrieb bei vorher ein- |
2. Rückwärts J eingestellter Drehzahl, |
3. Vorwärts für Einrichten mit vorgeschal- |
q.. Rückwärts tetem Anlaßwiderstand, |
5. Langsamer für Verstellung der Drehzahl |
6. Schneller durch den Nebenschluß- |
regler, |
zum Stillsetzen der Werkzeug- |
7. Halt . . . . . maschine. |
.Sind die Druckknöpfe einer Kommandostelle nicht an einem festen Teil der Werkzeugmaschine,
sondern an einem beweglichen Teil, z. B. am Support, befestigt oder gar auf einer
Tafel angeordnet, die der Bedienungsmann an einem Gurt trägt, so müssen die Druckknöpfe
durch Schleif- oder bewegliche Leitungen mit der Werkzeugmaschine verbunden werden.
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Um die Zahl der Schleifleitungen nicht zu groß werden zu lassen, ist
es bekannt, die Haltedruckknöpfe der einzelnen Kommandostellen parallel zu schalten
und ein Relais vorzusehen, daß beim Drücken der Haltedruckknöpfe anspricht und den
Steuerstromkreis der zu den Motoren gehörenden und mit Selbsthaltung versehenen
Schütze unterbricht. Bekannt ist es ferner, zum Ausführen des Kommandos »Einrichten«
ein Relais z. B. mit dem Vorwärtsschütz des Motors über einen Druckknopf in Reihe
zu schalten. Dabei liegen die Kontakte des Relais in der Selbsthalteleitung des
Vorwärtsschützes. Hierbei ist aber für den Druckknopf »Einrichten Vorwärts« eine
besondere Schleifleitung erforderlich. Zur Ausführung des Kommandos »Einrichten
Rückwärts« müßte außer einem mit dem Rückwärtsschütz des Motors in Reihe zu schaltendem
Relais eine weitere Schleifleitung vorgesehen werden. Bei Anwendung der Kommandos
»Einrichten Vorwärts« und »Einrichten Rückwärts« wird also die durch Parallelschalten
der Haltedruckknöpfe verringerte Zahl der Schleifleitungen wieder um zwei erhöht.
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Nach der Erfindung wird die Druckknopfsteuerung für -elektrische Motoren
von Arbeitsmaschinen so ausgebildet, daß durch die Kommandos »Einrichten Vorwärts«
und »Einrichten Rückwärts« die Zahl der Schleifleitungen nicht vergrößert wird.
Erfindungsgemäß geschieht die Ausbildung der Druckknopfsteuerung in der Weise, daß
die Kontakte des Relais, das durch Drücken der Haltedruckknöpfe eingeschaltet wird,
in der
Selbsthalteleitung. der zu den Motoren gehörenden Schütze
liegen und jedem Haltedruckknopf ein Dauerkontaktschalter parallel geschaltet ist.
Der Dauerkontaktschalter wird zum Einrichten geschlossen und das Einrichten dann
mittels der Druckknöpfe Vorwärts und Rückwärts vorgenommen.
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Außer einer Ersparnis von zwei Schleifleitungen hat die Druckknopfsteuerung
nach der Erfindung gegenüber der bekannten Steuerung aber auch den Vorteil, daß
die Kommandos :>Einrichten Vorwärts« und »Einrichten Rückwärts« keine besonderen
Hilfsrelais erforderlich machen. Für diese beiden Kommandos und das Haltekommando
kommt man vielmehr mit einem einzigen Relais aus.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt.
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In Abb. i wird der Arbeitsmotor i i der Werkzeugmaschine durch die
Hauptmotorschütze Vorwärts i2 und Rückwärts 13 gesteuert. Sein Feld 14 liegt über
einen von Hand aus verstellbaren Drehzahlregler 15 am Netz P, N. Der Anlasser
16 wird durch einen Verstellmotor 17 angetrieben, der z. B. von der Druckknopftafe118
aus gesteuert wird. Durch Einschalten des Druckknopfes Vorwärts Ir" spricht das
Schütz 12, durch Drükken des Druckknopfes Rückwärts R das Motorschütz 13 und durch
Schließen des Druckknopfes Halt H und des Knebelschalters Einrichten E das Hilfschütz
ig an. Das Steuerschütz 20 spricht zugleich mit den Motorschützen 12 oder 13 an.
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Die Anordnung nach der Erfindung wirkt in folgender Weise: Bei Drücken
des Druckknopfes h ergibt sich folgender Stromverlauf: Von der Schiene N über die
unterste Schleifleitung, den Druckknopf V, das Schütz 12, die unteren Kontakte 21
des Schützes 13, das Steuerschütz 2o, den von der Schleifbürste des Anlassers 16
in Ruhestellung überdeckten Kontakt, die Schleifbürste des Anlassers und den inneren
Schleifring nach der Schiene P. Die Schütze 12 und 2o sind also-in Reihe an die
Schienen P, N gelegt. Bei ihrem darauffolgenden Anziehen halten sie sich
selbst von der Schiene N über den linken unteren Kontakt des Hilfschützes i9, die
Hilfskontakte 22 des Schützes 12, dessen Spule, den Kontakt 21 des Schützes 13,
das Schütz 2o und dessen Kontakt 25 nach der Schiene P eingeschaltet. Der Druckknopf
h kann jetzt losgelassen werden, und die Schleifbürste des Anlassers 16 wird den
von ihr in der gezeichneten Stellung bedeckten Kontakt verlassen. Denn der Stromkreis
des Verstellmotors 17 des Anlassers 16 wird durch das Ansprechen des Steuerschützes
2o geschlossen, so daß er von der Schiene P über den geschlossenen Endschalter 2,.
des Anlassers 16 über die Kontakte 25 des Steuerschützes 2o und über das Hilfschütz
ig zu der Sammelschiene N verläuft. Der Verstellmotor 17 läuft demnach an und verstellt
den Anlasser so lange, bis der Endschalter 24 seinen Stromkreis unterbricht. Damit
ist der Antriebsmotor i i angelassen. Die Drehzahl wird dabei durch Verstellen des
Drehzahlregler 15 von Hand geregelt.
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Der in Betrieb befindliche Arbeitsmotor i i kann nunmehr durch Drücken
des Druckknopfes H abgeschaltet werden, nämlich dadurch, daß das Hilfschütz ig den
Haltestromkreis der Motorschütze 12 bzw. 13 unterbricht. Dadurch fallen sämtliche
Schütze ab. Durch das abgefallene Hilf schütz ig wird der Stromkreis des Verstellmotors
17 über die Kontakte 26 und den nun geschlossenen Endschalter 27 geschlossen und
der Anlasser 16 durch den wieder anlaufenden Verstcllmotor 17 im gleichen Drehsinne
weiter in die Anfangstellung zurückgebracht, wo er sich durch öffnen des Endschalters
27 wieder stillsetzt.
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Zum Einrichten wird der Schalter E geschlossen, so daß das Hilfschütz
ig anspricht und seine unteren Kontakte geöffnet hält. Der Haltestromkreis der Motorschütze
12 und 13 und der Stromkreis des Verstellmotors 17 des Anlassers i i bleibt dabei
offen, so daß bei Drücken der Druckknöpfe V bzw. R das betreffende Motorschütz nur
so lange anspricht, wie der Druckknopf gedrückt wird. Der Verstellmotor 17 läuft
dabei überhaupt nicht an, dagegen der Arbeitsmotor i i mit seinem vollen Anlaßwiderstand.
Für schwer anlaufende Antriebsmotoren kann das Hilfschütz 1g weitere Kontakte 28
schließen, wodurch ein Teil des Anlassers kurzgeschlossen wird, so daß ein geringerer
Anlaßwiderstand dem Motor i i vorgeschaltet ist und dieser leichter anläuft.
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In Abb. 2 ist im wesentlichen die gleiche Steuerung dargestellt wie
in Abb. i, nur wird hierbei auch der Drehzahlregler 15 durch einen Verstellmotor
29 verstellt, der über zwei Umschaltrelais 30, 31 geschaltet wird. Hat die Bürste
des Anlassers 16 den Endschalter 24 geöffnet und dadurch den Verstellmotor 17 des
Anlassers 16 stillgesetzt, so ist durch den Kontaktarm des Anlassers das Umschaltrelais
3o angeschlossen und spricht an. Dieses schaltet die Druckknöpfe h und R auf den
Verstellmotor 29 des Reglers 15 um, so daß beim Drücken des Druckknopfes R der Stromkreis
über die Kontakte 32 des Relais 3o, den Endausschalter 33 des Feldreglers 15 und
die unteren Kontakte 34 des Umschaltrelais 31 geschlossen wird und der Verstellmotor
29
den Regler 15 verstellt. Nach Loslassen des Druckknopfschalters R bleibt der Verstellmotor
29 wieder stehen, so daß der Antriebsmotor i i mit der nunmehr eingestellten Drehzahl
»Langsam« weiterläuft. Bei Drücken des Druckknopfes »Vorwärts« wird der Stromkreis
des Verstellmotots 29 durch das Relais 31 umgeschaltet, so daß dieser den Drehzahlregler
nach der anderen Richtung hin verstellt, wobei dann der Antriebsmotor ii »Schneller«
läuft.
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Mit der Einrichtung nach Abb. 2 ist es daher möglich, mit vier Kommandoschaltern
und den dazugehörigen vier Schleifleitungen sieben Kommandos zur Steuerung des Arbeitsmotors
der Werkzeugmaschine zu geben.
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Das Hilfschütz ig kann entweder nach Abb. i beim Ansprechen mit dem
Kontakt 28 einen Teil des Motoranlassers 16 direkt kurzschließen oder nach Abb.
2 das Kurzschließen dieses Teiles des Anlassers durch die Anlasserbürste bewirken,
indem das Schütz über einen oberen Hilfskontakt den Verstellmotor 17 bis
zum Endschalter 35 einschaltet.