DE594555C - Verfahren zur Raffination von Erdoel u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Raffination von Erdoel u. dgl.

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DE594555C
DE594555C DEO17233D DEO0017233D DE594555C DE 594555 C DE594555 C DE 594555C DE O17233 D DEO17233 D DE O17233D DE O0017233 D DEO0017233 D DE O0017233D DE 594555 C DE594555 C DE 594555C
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Germany
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refining
oils
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tar
petroleum
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DEO17233D
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
Dr Arno Russe
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G17/00Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, with acids, acid-forming compounds or acid-containing liquids, e.g. acid sludge
    • C10G17/02Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, with acids, acid-forming compounds or acid-containing liquids, e.g. acid sludge with acids or acid-containing liquids, e.g. acid sludge
    • C10G17/04Liquid-liquid treatment forming two immiscible phases
    • C10G17/06Liquid-liquid treatment forming two immiscible phases using acids derived from sulfur or acid sludge thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Raffination von Erdöl u. dgl. Das Erdöl, Schieferöl, der Braunkohlenteer, der Tieftemperaturteer sowie bituminöse Körper, wie Erdwachs (Ozokerit) usw. bestehen ebenso wie ihre Destillationsprodukte in der Hauptsache aus gesättigten Kohlenwasserstoffen der aliphatisc'hen bzw. alicyclischen Reihe. Als Nebenbestandteile enthalten die genannten Körper mehr oder minder große Mengen von ungesättigten Kohlenwasserstoffen, sauerstoffhaltigen Verbindungen in Form von Naphthencarbons,äuren, Phemolen usw., schwefelhaltige Verunreinigungen, wie Meroaptane, stickstoffhaltige Verbindungen besonders basischen Charakters. Diese Nebenbestandteile vermindern bekanntlich den Wert der genannten Produkte und machen eine Raffinationerforderlich. Nach der übliche Destillation raffiniert man meist mit alkalischen und sauren Stoffen, wie Natronlauge, in einem Falle, Schwefelsäure, rauchende Schwefelsäure, chromathaltige Schwefelsäure, flüssiges Schwefeldioxyd usw. im anderen Falle. Hierdurch werden zunächst die sauren bzw. basischen Nebenhestandteileentfernt, ferner greift die vorzugsweise verwendete Schwefelsäure auch die ungesättigten Kohlenwasserstoffe teilweise an und bildet die sogenannten Säureharze, die" als lästige Abfallprodukte allenfalls für Feuerungszwecke verwendet werden. Die Raffination schwefelhaltiger Rohöle oder von deren Destillationsprodukten, wie z. B. die Texasöle, Solaröle u. dgl., in oben beschriebener Weise führt überhaupt kaum zum Erfolg. Derartige öle finden meist nur als Heizöle Verwendung, oder sie müssen einer kostspieligen und wenig rationellen Destillation über Kupferoxyd unterworfen werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung der Chlorsulfonsäure in erheblicher Menge als Raffi;nationsmittel die bestehenden Schwierigkeiten vollkommen beseitigt. Überraschenderweise gelingt ies durch Behandlung der Rohprodukte oder von deren Destillationsprodukten häufig in einem einzigen Prozeß, alle störenden Nebenbestandteile zu entfernen. Die Chlorsulfonsäure bewirkt im Gegensatz zu den bisher angewandten Mitteln infolge ihrer starken Sulfurierungs-und Kondensierungswirkung die Überführung aller Nebenbestandteile in wasserlösliche, neutralislerbare Sulfosäuren, die von dem nicht angegriffenen öl leicht getrennt werden können. Es entstehen Sulfonaphthens,äuren, Phenolsulfos,äuren, Sulfosäuren ungesättigter Kohlenwasserstoffe sowie vor allem Kondensationsprodukte solcher Sulfosäuren untereinander. Selbst die sonst äußerst schwer zu entfernenden Mercaptane, Thiophene usw. -#verden durch Kondensation an die obengenannten Sulfosäuren gebunden und restlos entfernt. Die Chlorsulfonsäure ist beispielsweise imstande, ein Mercaptan mit einem Olefinkohlenwasserstoff zu kondensieren und gleichzeitig das Kondensationsprodukt zu sulfurieren. Die stickstoffhaltigen Basen werden durch die sauren Zerfallsprodukte der Chlorsulfonsäure gebunden, sofern sie sich nicht ebenfalls an den Kondensationsvorgängen beteiligen. Auf die vorstehende Weise gelingt es ohne Schwierigkeit, selbst aus minderwertigen Ölen hellfarbige und mildriechende Raffinate herzustellen, die von den lästigen Nebenbestandteilen, besonders auch von den übelriechenden organischen Schwefelverbindungen befreit sind und im Gegensatz zu den :nicht oder andersartig raffinierten Ölen mit rußfreier Flamme verbrennen. Den mit Chlorsulfonsäure raffinierten Ölen kommt also eine viel weitergehende Verwendungsmöglichkeit zu. Hervorzuheben ist, daß die wiederholten Fraktionierungen sich bei dem neuen Verfahren häufig erübrigen. Wird die Raffination mit Chlorsulfonsäure vor den Destillationsprozessen durchgeführt, so tritt als besonderer Vorteil noch eine beträchtliche Verminderung der Destillationsrückstände ein, die mit Verbesserung von Ausbeute, Qualität und Farbe der übergehenden Öle verbunden ist. Diese Erscheinung ist auf die weit bessere Entfernung der ungesättigten hochsiedenden Anteile zurückzuführen. Die bei allen auf andere Weise gewonnenen RaffInaten beobachtete Erscheinung der allmählichen Oxydation, Verdickung und Verminderung der brennstofftechnischen Eigenschaften tritt bei demneuen Verfahren stark zurück. Die Ursache ist hier ebenfalls die Beseitigung der leicht oxydablen ungesättigten Verbindungen.
  • Wertlose Abfallprodukte im eigentlichen Sinne des Wortes gibt .es bei dem vorstehend beschriebenen Raffinationsverfahren im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nicht. Die entstehenden Sulfosäuren lassen sich bei richtiger Leitung des Raffinationsprozesses mit Alkalien zu klaren, stark schäumenden Lösungen neutralisieren bzw. in feste, gelblich bis bräunlich gefärbte Sulfosalze überführen. Diese Sulfosalze sind für mannigfache technische Zwecke ausgezeichnet geeignet. Sie stellen wirksame Seifenersatzprodukte dar und zeichnen sich durch ihr Reinigungs-, Benetzungs- und Emulgierungsvermögen aus. Sie finden nicht nur als faserschonende, kalk- und säurebeständige Waschmittel, sondern auch als Desinfektionsmittel, Sch;ädlingsb@ekämpfungsmittel, Konservierungsmittel, Fettspalter, zur Bereitung von Bohrölen, Spinnschmälzen usw. Verwendung.
  • Durch diese restlose Ausnutzung auch der Nebenprodukte des beschriebenen Raffrnatiansverfahrens wird dasselbe äußerst wirtschaftlich. Man hat es in der Hand, durch Erhöhung der Raffinationsmittelmengen die Qualität der raffinierten Öle noch weiter zu verbessern und gleichzeitig die Menge der wertvollen Sulfosalze zu steigern.
  • Zur Raffination genügen im allgemeinen 2o bis 25 % Chlorsulfonsäure vom Gewicht des zu raffinierenden Gutes vollkommen. Bei schwach verunreinigten Ölen wird man auch mit geringeren Mengen, z. B. mit 5 bis io %, auskommen. In besonderen Fällen und überall dort, wo ,ein Absatz für die entstehenden Sulfosalze vorhanden ist, kann man die Chlorsulfons.äuremengen noch beträchtlich über die angegebenen Mengen hinaus steigern.
  • Beispiel ioo Gewichtsteile eines hochsiedenden schwefelhaltigen Erdöldestillates werden unter sorgfältiger Kühlung und Rührung mit a5 Gewichtsteilen technischer Chlorsulfonsäure bei 3o bis 35° C behandelt. Nach Beendigung der Nachreaktion zieht man die Sulfosäure von der oberen Ölschicht ab. Das Öl wird in üblicher Weise gewaschen, getrocknet und entfärbt. Die Sulfosäure wird vorteilhaft mit dem Waschwasser des Öles aufgenommen, mit Natronlauge neutralisiert, gegebenenfalls gebleicht und zur Trockne eingedampft.
  • Man kann auf vorstehende Weise alle Erdöle, Schieferöle, Braunkohlenteere, Tieftemperaturteer, deren Destillationsprodukte sowie bituminöse Körper, wie Ozokerit usw., raffinieren. Bei Produkten von halbfester oder fester Konsistenz führt man den Raffinationsprozeß bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes durch.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, leichte Kohlenwasserstoffe, wie Schwerbenzin, mit etwa i % Chlorsulfonsäure zwecks Geruchsverbesserung zu behandeln, doch ist mit einer derartig geringen Chlorsulfonsäuremenge eine durchgreifende Raffination nicht zu erreichen, und die dabei erhaltenen Produkte sind von wesentlich. geringerem Wert als die erfindungsgemäß erhaltenen.
  • Gegenstand eines ,älteren Patents ist ein Verfahren zum Reinigen von Petroleum oder Petroleumfraktionen oder von Teerfraktionen mit erheblichen Mengen Chlorsulfons.äure. Die Raffination von Teerfraktionen und von mittleren Fraktionen des Erdöls wird hier nicht beansprucht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Raffinatian von Erdöl, Schieferöl, Braunkohlenteer, Tieftemperaturteer und deren Destillationsprodukten sowie bituminösen Körpern, wie Erdwachs o. dgl., mit Ausnahme von Teerfraktionen und von mittleren Fraktionen. des Erdöls, dadurch gekennzeichnet, daß erhebliche Mengen Chlorsulfonsäure, z. B. 2o % vom Gewicht des zu raffinierenden Gutes, als Raffinationsmittel angewandt werden.
DEO17233D 1928-04-04 1928-04-04 Verfahren zur Raffination von Erdoel u. dgl. Expired DE594555C (de)

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