DE590943C

DE590943C - Druckgasschalter

Info

Publication number: DE590943C
Application number: DER86658D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-01-08
Filing date: 1929-01-08
Publication date: 1934-01-13

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter mit Lichtbogenlöschung durch strömendes Druckgas,, bei welchem die Druckgaszuführung zur Unterbrechungsstelle durch den hohlen bewegten Kontakt erfolgt. Erfindungsgemäß ist hierbei in dem rohrförmigen bewegten Kontakt ein mit ihm gemeinsam bewegter Mittelstift als Abreißelektrodc angeordnet, dessen Spitze aus der Mündung des Rohrkontaktes herausragt und vom Druckgasstrom allseitig umspült wird.

Hierdurch wird erreicht, daß diejenigen Stellen des bewegten Kontaktes, an denen der Unterbrechungslichtbogen Fuß faßt, während der ganzen Dauer des Ausschaltvorganges sich in den Gebieten maximaler Beblasung befinden, und es wird verhütet, daß mit zunehmendem Ausschaltweg während des Abschaltvorganges die Intensität der Beblasung abnimmt. Diese Wirkung ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil nach dem Abreißen des Lichtbogens, das bei einer bestimmten Kontaktentfernung im Nulldurchgang des Stromes erfolgt, die Gefahr einer Rückzündung unter dem Einfluß der plötzlich wiederkehrenden Betriebsspannung entsteht und daher eine intensive Beblasung der noch nachglühenden Lichtbogenfußpunkte, die die isolierende Abriegelung der Kontakte voneinander unterstützt, auch mit zunehmendem Schaltweg erwünscht ist. Da gleichzeitig auch die Möglichkeit des Ausweichens des Lichtbogens vor dem Druckgasstrahl wirksam verhindert wird, so erhält man im Gesamtergebnis eine wesentlich bessere Ausnutzung des zur Lichtbogenlöschung dienenden Druckgases, so daß man in der Lage ist, zur Erzielung 'einer bestimmten Abschaltleistung mit wesentlich geringeren Gasdrücken auszukommen als bisher. Der Druckgasschalter wird also durch die Erfindung sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht wesentlich verbessert.

' In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt die Kontaktanordnung eines Druckgasschalters, bei welchem der rohrförmige bewegliche Kontakt 1 im Innern einen Mittelstift 4 trägt, der als Abreißelektrode dient und dessen Spitze aus der Mündung des 5η Kontaktrohres 1 herausragt. Der Kontaktstift 4 ist im Innern durch Rippen 2 mit dem Kontakt 1 leitend verbunden. Die Spitze des Kontaktstiftes 4 kann aus schwer verdampfendem Metall, z. B. Wolfram, bestehen. Sein unterer Teil 3 kann aus Widerstandsmaterial hergestellt sein, so daß dieser Teil bei der Stromunterbrechung als Vorschaltwiderstand wirkt. Der obere Teil des Kontaktes 1. ist bei 5 mehrfach geschlitzt, so daß einzelne federnde Kontaktstücke entstehen, die einen guten Stromübergang nach dem feststehenden Gegenkontakt 6 vermitteln.

Zur Abschaltung wird der Kontakt 1 mit dem Abreißkontakt 4 gemeinsam nach unten bewegt, wobei der entstehende Unterbrec'hungslichtbogen an der Abreißelektrode 4 Fuß faßt und hier durch das im Innern des Rohr-

kontaktes ι zugeführte Druckgas allseitig und unabhängig von dem zunehmenden Schaltweg mit gleicher Intensität beblasen wird. Hierdurch wird eine wirksame Kühlung der Lichtbogenfußpunkte bei geringstem Druckgasverbrauch erzielt.

Die Wirkung läßt sich noch dadurch verbessern, daß man die Austrittsöffnung des Druckgases aus₍ dem Rohrkontakt ι durch

ίο besondere Formung des Rohrkontaktes oder des Mittelstiftes düsenförmig ausbildet.

Abb. 2 zeigt eine entsprechende Anordnung, bei der die Düse durch geschweifte Ausbildung des Kontaktstiftes 4 erzielt wird. Hier findet außer der Beblasung durch den Rohrkontakt ι auch eine Druckgasströmung außerhalb des Rohrkontaktes statt, was auch bei den Ausführungsformen gemäß Abb. 1 vorgesehen werden kann.

Claims

Patentansprüche:

i. Druckgasschalter mit Druckgaszuführung durch den hohlen bewegten Kontakt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem rohrförmigen bewegten Kontakt als Abreißelektrode ein mit ihm gemeinsam bewegter Mittelstift angeordnet ist, dessen Spitze aus der Mündung des Rohrkontaktes herausragt und von dem Druckgasstrom konzentrisch umspült wird.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelstift (4) über einen Widerstand (3) mit dem Rohrkontakt verbunden isj: (Abb. 1).
3. Druckgasschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze des Mittelstiftes aus schwer verdampfbarem Metall, insbesondere Wolfram, besteht.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des Druckgases aus dem bewegten rohrförmigen Kontakt durch besondere Formung des Rohrkontaktes oder des Mittelstiftes (Abb. 2) düsenförmig ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen