DE589703C

DE589703C - Viertaktvergasermaschine, deren Verbrennungsraum gegen Ende des Ausschubhubes mit Frischluft gespuelt wird

Info

Publication number: DE589703C
Application number: DESCH93132D
Authority: DE
Original assignee: ADOLF SCHNUERLE DR ING
Current assignee: ADOLF SCHNUERLE DR ING
Priority date: 1931-02-07
Filing date: 1931-02-07
Publication date: 1933-12-12

Description

Es ist schon versucht worden,' bei Viertaktbrennkraftmaschinen eine Kühlung und gleichzeitige Spülung des Verbrennungsraumes dadurch herbeizuführen, daß Ein- und Auslaßventil am Ende des Ausschubhubes gleichzeitig geöffnet sind und gespannte "Luft von der Ansaugeleitung in die Auslaßleitung strömen kann.

Bei Gas- oder Vergasermaschinen läßt sich dies nicht durchführen, da hier mit Gemisch ausgespült werden müßte, wobei Brennstoff in die Ausleitung gelangen würde.

Gemäß der vorliegenden Erfindung soll nun eine Kühlung und Spülung des Verbrennungsraumes dadurch erzielt werden, daß das üb- ■ liehe Auslaßventil gleichzeitig als Einlaßventil für die Spülluft und als Auslaßventil für die Abgase dient.

Die Erfindung hat auch besonders bei luftgekühlten Maschinen Bedeutung.

In Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt durch Zylinderkopf und Auslaßventil zu ersehen.

Abb. 2 zeigt einen waagerechten Schnitt durch den Zuführungskanal für Luft und den Kanal für die Abgase und

Abb. 3 einen Schnitt durch die Ventilspindel des Auslaßventils.

In Abb. ι ist α der Zylinderkopf, b das ' Auslaßventil, c der Abgaskanal. Durch die Leitung d fließt dem Auslaßventil gespannte Luft zu. Die Luft wird durch ein vom Motor angetriebenes Gebläse geliefert. Durch die mit der Ventilspindel verbundenen Rippen e und die Abschließwand /_ wird verhindert, daß die Luft direkt an der Ventilspindel zur Abgasleitung gelangt. Das Auslaßventil wird in normaler Weise beim Ausschub des Kolbens angehoben.

Die Luft im Kanal d strömt bei angehobenem Auslaßventil in den Zylinder. Sie mischt sich dort mit den Abgasen und setzt deren Temperatur herab. Gegen Ende des Ausschubhubes treibt sie je nach Luftmenge und Luftdruck die Abgase teilweise oder ganz aus dem Zylinder aus. Es ergibt sich dadurch eine Kühlung des Zylinders, des Kolbens, des Auslaßventils und eine erniedrigte Temperatur der Abgase und der Abgasleitung.

Die Kühlung des empfindlichsten Teiles des Motors, des Auslaßventils, ist hier deshalb besonders gut, weil durch dieses Ventil die Luft in den Zylinder eintritt und zum Teil mit den Abgasen wieder austritt.

Im Auslaßventil sind also gleichzeitig zwei Ströme vorhanden: die in den Zylinder einströmende Spülluft und die aus dem Zylinder ausströmenden Abgase. Durch die Rippen e und die Wand / ist dauernd die Luftleitung von der Abgasleitung abgeschlossen.

Beim Anheben des Auslaßventils bei Beginn des Ausschubhubes des Kolbens, wo die heißen Gase im Zylinder einen erhöhten Druck besitzen, können diese in die Luftlei-

tung d eindringen. Es hat dies jedoch keinen größeren Nachteil im Gefolge, weil sie von dort durch die gespannte Luft, die zwangsläufig vom Gehläse gefördert wird, wieder ausgetrieben wird.

Um jedoch zu verhindern, daß gespannte Abgase beim Anheben des Auslaßventils in die Luftleitung gelangen, kann das Auslaßventil an der Lufteinführungsseite mit einem

ίο zylindrischen Ansatz h versehen werden. Beim Anheben des Auslaßventils bleibt die Luftleitung vom Zylinderinnern abgeschlossen, und sie wird erst mit dem Zylinder verbunden, nachdem dort bereits ein Druckabfall eingetreten ist.

In Abb. 3 wird die Luft symmetrisch zwischen den Rippen des Auslaßventils zugeführt. Sie tritt hier in den Winkeln i, i¹ in den Zylinder ein.

Das Ausspülen und Kühlen mit Hilfe von Luft durch das Auslaßventil kommt besonders für Gas- und Vergasermaschinen in Frage. Infolge des größeren Verbrennungsraumes macht sich ein Ausspülen des Ver- brennungsraumes bei diesen Maschinen in einer wesentlichen Erhöhung der Leistung bemerkbar. Unabhängig von der Spülluft erfolgt die Gemischbildung in der Ansaugeleitung.

Das Ausspülen und Kühlen mit Luft durch das Auslaßventil hat auch besonders bei aufgeladenen Maschinen Bedeutung, wo das Gemisch unter Druck der Ansaugeleitung zugeführt wird und das Aufladen eine erhöhte Wärmebelastung der Maschine bedeutet. Es tritt hier eine vermehrte Leistungssteigerung sowohl durch das Aufladen als auch durch das Ausspülen des Verbrennungsraumes ein.

Claims

Patentansprüche:

1. Viertaktvergasermaschine, deren.Verbrennurigsraum gegen Ende des Ausschubhubes mit Frischluft gespült wird, insbesondere solche mit Leistungssteigerung durch Zuführung des Gemisches unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß das übliche Auslaßventil (b) gleichzeitig als Einlaßventil für die Spülluft dient und eine Trennwand (e, f) zwischen dem Luftkanal (d) und dem Auslaßkanal (c) aufweist, deren beide Seiten beim Öffnen des Ventils in entgegengesetzter Richtung bespült werden.

2. Viertaktvergasermaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand durch Rippen (e, f) an der Ventilspindel gebildet ist.

3. Viertaktvergasermaschine nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vereinigte Auslaßventil und Lufteinlaßventil (b) als Tellerventil ausgebildet ist und auf dem dem Lufteinlaßkanal (d) zugekehrten Teil des Ventiltellers einen zylindrischen Ansatz Qi) aufweist, der während des ersten Teils des Ventilhubes den Lufteinlaßkanal (d) noch geschlossen hält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen